DE19701198A1 - Deckel zum dichten Abschließen einer geräuscherzeugenden Vorrichtung - Google Patents
Deckel zum dichten Abschließen einer geräuscherzeugenden VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Deckel, wie eine Ventilhaube
oder eine Ölwanne eines Verbrennungsmotors oder einen Ge
triebedeckel.
Bei einem Verbrennungsmotor oder bei einem Getriebe eines
Kraftfahrzeuges entfallen etwa 15% bis 20% der schallab
strahlenden Oberfläche auf die Ventilhaube, die Ölwanne und
den Getriebedeckel. Diese Bauteile sind jedoch an der gesam
ten Schallabstrahlung mit ungefähr dem Doppelten ihrer
schallabstrahlenden Oberfläche beteiligt, d. h. mit einem
Anteil von etwa 30% bis 40%. Daher sind geräuschreduzierende
Maßnahmen besonders wirkungsvoll, wenn sie an Deckeln der
beschriebenen Art angewendet werden.
Zur Geräuschreduzierung ist es bekannt, Dämpfungsschichten
auf die schallabstrahlende Oberfläche aufzubringen. Eine
solche Maßnahme ist wegen der Betriebsbedingungen von Moto
ren und Getrieben (Temperatur- und Schwingungsbeanspruchun
gen, Ölangriff) problematisch und wird daher selten angewen
det.
Ferner ist bekannt, ein Sandwich-Material insbesondere für
kleinere Deckel einzusetzen, das üblicherweise aus zwei dün
nen Stahlblechen mit dazwischen liegender Kunststoffolie
besteht. Diese Lösung ist kostenaufwendig. Darüberhinaus
kann es zumindest in der Anfangsphase des Betriebseinsatzes
zu Leckageproblemen kommen, weil unter der durch Schrauben
aufgebrachten Klemmkraft ein Kriechen des Werkstoffes mög
lich ist. Ungünstigstenfalls kann sich die Verschraubung mit
der Folge einer Leckage lösen.
Es ist auch bekannt, Ventilhauben, Ölwannen oder Getriebe
deckel am Motor- oder Getriebegehäuse so zu befestigen, daß
eine teilweise oder vollständige Körperschallentkopplung
gewährleistet ist. Beispielsweise ist eine Gummiformdichtung
mit einer metallischen Einlage zur Versteifung bekannt, die
zwischen Ölwanne und Motorblock angeordnet ist (DE
38 31 413).
Die Schallabstrahlung eines Deckels, einer Haube oder einer
Ölwanne, kann auch dadurch wirkungsvoll reduziert werden,
daß diese zweiteilig ausgeführt werden. Das eine Teil wird
als innen offenes Außenteil mit geschlossenem Umfangsrand
ausgebildet, längs dem das Außenteil dicht mit der Vorrich
tung bzw. dessen Gehäuse verbunden ist, und das andere Teil
wird als Innenteil ausgebildet, das passend in der Öffnung
mittels eines einen geschlossenen Ring bildenden Dämpfungs
werkstoffes gehalten ist (DE-OS 16 10 380; DE-OS 26 38 982;
US 3 692 335).
Diese Lösung konnte sich in der Praxis jedoch dicht durch
setzen, weil die Kosten zur Herstellung und Handhabung von
zwei Einzelteilen vor ihrer Verbindung über einen Ring aus
einem Dämpfungswerkstoff zu einem einstückigen Bauelement so
groß waren, daß eine Nutzen-/Kosten-Analyse den Einsatz
nicht rechtfertigte.
Gegen den Einsatz von Ölwannen der beschriebenen Konstruk
tion spricht auch, daß im Fahrbetrieb durch Schwappen des
Öles hohe dynamische Zusatzkräfte auftreten, die den Dämp
fungswerkstoff mechanisch hoch beanspruchen.
Diese Nachteile der mehrteiligen Ausführung vermeidet ein in
der US-PS 3 726 365 gezeigter Steuergehäusedeckel eines Ver
brennungsmotors. Hierbei ist ein Innenteil des Deckels über
lange Strecken durch mit einem visko-elastischen Dämpfungs
werkstoff gefüllte Spalte von einem äußeren Umfangsteil ge
trennt, jedoch über Stege "beträchtlicher Länge" am Außen
teil gehalten, nämlich einer Steglänge, welche 10% der
Spaltlänge deutlich überschreitet und bei der gezeigten Aus
führung etwa 25% der Spaltlänge beträgt. Diese Stege sind
deshalb bewußt mit so großer Steglänge gestaltet, weil sie
große Relativbewegungen der beiden Teile zueinander ermög
lichen sollen.
Die Herstellung eines Deckels nach der genannten US-PS soll
im Gießverfahren erfolgen. Dies ist insbesondere wegen der
langen und überdies geschwungenen Stege in der Praxis
schwierig. Ferner darf der bekannte Deckel im Betrieb prak
tisch nicht belastet werden, weil die beschriebene Steg-/
Spaltkonstruktion Belastungen ohne Schaden für den Däm
pfungswerkstoff und damit den Deckel nicht zuläßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel der
eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß er bei
wirtschaftlicher Herstellung zu einer wirkungsvollen Redu
zierung der Schallabstrahlung führt und außerdem den Bela
stungen im Betrieb ohne Einschränkung standhält.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient Anspruch 1.
Ein Deckel nach der Erfindung ist fast vollständig in zwei
durch einen Spalt getrennte Teile aufgeteilt, die nur durch
wenige schmale, den Spalt querende und deshalb kurze Stege
stabil und deshalb auch belastbar zusammengehalten sind. Die
Spalte sind durch mindestens einen Streifen aus einem Dämp
fungswerkstoff, vorzugsweise aus Elastomer, abdichtend
ausgefüllt.
Da das Außenteil und das Innenteil über kurze, stabile Stege
miteinander verbunden sind, ist der spaltüberbrückende
Streifen aus dem Dämpfungswerkstoff von mechanischen Bean
spruchungen entlastet, die zwischen Innenteil und Außenteil
im Betrieb wirken können. Dies erübrigt außerdem das Ferti
gen von zwei Einzelteilen, die einzeln für sich im Ferti
gungsprozeß gehandhabt werden müßten, und vereinfacht eine
elektrostatische Beschichtung oder Lackierung, weil nur ein
Teil anstatt zweier getrennter Teile zum Beschichten unter
Spannung gesetzt werden muß. Da die Stege schmal gehalten
werden können und nur in kleiner Anzahl, vorzugsweise minde
stens drei, gleichmäßig verteilt über den Umfang des Deckels
angeordnet werden können, sind die Auswirkungen der durch
die Stege gebildeten Körperschallbrücken vernachlässigbar,
wie Versuche der Anmelderin gezeigt haben.
Folgende konstruktive Parameter haben sich als wichtig he
rausgestellt:
- - Eine meßbare signifikante Reduzierung der Schallabstrah lung wird erreicht, wenn die Steglänge 10% der Spaltlänge, gemessen zwischen zwei Stegen, nicht überschreitet. Ver hältnisse von Steglänge zur Spaltlänge im Bereich von 5:100 bis 1:100 sind besonders vorteilhaft und daher be vorzugt.
- - Die Spaltbreite sollte mindestens der Blechdicke ent sprechen. Gute Ergebnisse für die Reduzierung der Schallabstrahlung und der Standzeit der Stanzwerkzeuge für die Herstellung des Deckels werden erreicht bei einer Spaltbreite von etwa der doppelten Blechdicke.
- - Es sollten mindestens drei Stege vorgesehen sein, um einen stabilen Zusammenhalt zwischen dem Innenteil und dem Außenteil ohne Überlastung der Streifen aus dem Däm pfungswerkstoff sicherzustellen.
Bei einer Ausführung der Erfindung ist der Deckel aus
Stahlblech tiefgezogen, wobei die Spalte durch Stanzen er
zeugt sind.
Selbstverständlich kann der Deckel anstatt aus Stahlblech
auch aus jedem geeigneten anderen Werkstoff, wie einer
Leichtmetall-(Aluminium-)Legierung oder Kunststoff bestehen
und in jedem anderen geeigneten Fertigungsverfahren, wie
Sand- oder Druckguß oder im Spritzgußverfahren hergestellt
sein.
Um einen guten Zusammenhalt des Außenteils und des Innen
teils bei zuverlässiger dauerhafter Dichtigkeit über die
gesamte Spaltlänge zu gewährleisten, kann der Streifen aus
Dämpfungswerkstoff die beiden Seiten der durch den Spalt ge
trennten Ränder der beiden Teile überlappen und daran dau
erhaft angebunden sein, z. B. durch Anspritzen, und im Falle
eines Elastomerwerkstoffes durch Anvulkanisieren.
Es ist zweckmäßig, wenn eine dichte Verbindung zwischen dem
Umfangsrand des Außenteils und der Vorrichtung bzw. dessen
Gehäuse durch eine zwischen diesen Teilen eingeklemmte (z. B.
mittels einer Verschraubung) Dichtung erzielt ist, die aus
dem gleichen Elastomer wie der Dämpfungswerkstoff besteht
und gemeinsam mit diesem an das Außenteil des Deckels ange
spritzt bzw. anvulkanisiert ist.
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeich
nungen an Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführung eines
Deckels nach der Erfindung;
Fig. 2 eine Einzelheit bei X in Fig. 1;
Fig. 3 einen Teilschnitt nach der Linie III-III in Fig. 1;
Fig. 4 einen Teilschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1 und
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 1.
Ein Deckel nach der ersten Ausführung der Erfindung nach
Fig. 1 bis 4 hat ein Außenteil 2 und ein Innenteil 4, die
durch drei Spalte 6 getrennt sind. Die Spalte 6 sind nicht
geschlossen, sondern durch insgesamt drei Stege 6a getrennt,
von denen einer im Querschnitt nach Fig. 4 erkennbar ist.
Die Spalte 6 sind durch einen Streifen 8 mit Doppel-T-Quer
schnitt aus einem Dämpfungswerkstoff überbrückt. Der Dämp
fungswerkstoff ist bevorzugt ein Elastomer auf Basis ACM
oder AEM, der an die Teile 2, 4 angespritzt bzw. anvulkani
siert ist, so daß eine dauerhafte dichte Verbindung zwischen
den Teilen 2, 4 gewährleistet ist. Dazu überlappt der Strei
fen 8 mit seinen T-Querbalken die beiden Seiten 2a, 2b und
4a, 4b.
Der Umfangsrand 10 des Außenteils 2 ist von einem abgekröpf
ten Flansch mit Schraubenlöchern 12 gebildet, an dessen Un
terseite ein Dichtungsring 14 angespritzt bzw. anvulkani
siert ist, dessen Profil im Bereich der Schraubenlöcher 12
aus der linken Hälfte der Fig. 5 und im Bereich zwischen
diesen Schraubenlöchern aus der rechten Hälfte der Fig. 5
sowie aus der rechten Hälfte der Fig. 3 und 4 ersichtlich
ist. Die Seite 2b ist einem nicht gezeigten Gehäuse der
dicht abzuschließenden Vorrichtung, z. B. einem Getriebege
häuse oder einem Zylinderkopf eines Verbrennungsmotors, zu
gewandt.
Der Deckel nach Fig. 1 bis 4 besteht aus einem tiefgezogenen
und gestanzten Stahlblech. Der Elastomerstreifen 8, welcher
die Spalte 6 zwischen Außenteil 2 und Innenteil 4 abdichtend
ausfüllt, kann in einem einzigen Arbeitsgang zusammen mit
dem Dichtungsring 14 an die Seite 2b angespritzt werden.
Das Verhältnis zwischen der Steglänge und der Spaltlänge
eines Spaltes sollte generell möglichst klein und maximal
1 : 10 betragen. Bei der gezeigten Ausführung liegt dieses
Verhältnis im Bereich 5 : 100 bis 1 : 100. Die Spaltbreite soll
te mindestens so groß wie die Blechstärke und vorzugsweise
etwa doppelt so groß sein. Damit werden gute Werte für die
Schalldämpfung und eine große Standzeit der Stanzwerkzeuge
erzielt.
Die drei Stege 6a verbinden das Außenteil 2 mit dem Innen
teil 4 und entlasten somit den Streifen 8 aus Elastomerwerk
stoff von mechanischen Beanspruchungen. Die Stege 6a sind
durch entsprechende Ausbildung des Stanzwerkzeuges beim
Stanzen stehengelassen, so daß sie keinen zusätzlichen Her
stellaufwand mit sich bringen sondern im Gegenteil die Fer
tigung dadurch vereinfachen, daß im Fertigungsprozeß nicht
zwei getrennte Teile 2, 4 entstehen und zu handhaben sind,
sondern stets nur ein einstückiges Deckelteil.
Ein weiter Vorteil des Deckels nach den Fig. 1 bis 4 besteht
darin, daß bei einer elektrostatischen Beschichtung der Au
ßenseite 2a, 4a des Deckels nur eine Spannung an ein einzi
ges Teil 2 oder 4 und nicht an beide Teile angelegt werden
muß.
Bei der Ausführung nach der Fig. 5, bei der gleiche Teile
mit gleichen Bezugszahlen wie in den übrigen Figuren be
zeichnet sind, ist allein unterschiedlich, daß die Seite 4b
des Innenteils 4 mit einer Elastomerschicht 8b bedeckt ist,
die über Anspritzstege 8a mit dem Ring 8 verbunden ist, so
daß eine Aufbringung der Abdeckschicht 8b im gleichen Ar
beitsgang wie das Anspritzen des Rings 8 und der aus glei
chem Elastomerwerkstoff bestehenden Dichtung 14 ermöglicht
ist.
Im übrigen sind alle weiteren Merkmale gleich wie bei der
Ausführung nach den Fig. 1 und 4, so daß eine erneute Be
schreibung überflüssig ist.
Bei einem nach der Erfindung ausgeführten geteilten Deckel
ist die Schallabstrahlung entscheidend im Vergleich zu einem
herkömmlichen Deckel ohne die beschriebene Unterteilung ver
mindert.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den
Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als
auch in beliebiger Kombination wesentlich für die Realisie
rung der Erfindung sein. Dabei dient die obige Offenbarung
lediglich zur beispielhaften Erläuterung und beschränkt
nicht den Bereich der Erfindung, welche durch die Ansprüche
definiert ist.
Claims (10)
1. Deckel zum dichten Abschließen einer geräuscherzeugen
den Vorrichtung, der in zwei durch Spalte (6) getrenn
te, mittels kurzer, schmaler Stege (6a) verbundene Tei
le (2, 4), nämlich ein Außenteil (2) und ein Innenteil
(4), aufgeteilt ist, wobei die Spalte (6) mittels min
destens eines Streifens (8) aus einem Dämpfungswerk
stoff (8) überbrückt sind, welcher die Spalte (6) ab
dichtend ausfüllt, und wobei das Verhältnis aus der
Steglänge und der Spaltlänge nicht größer als 1 : 10 ist.
2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Streifen (8) aus dem Dämpfungswerkstoff
die beiden Seiten (2a, 2b; 4a, 4b) der durch die Spalte
(6) getrennten Ränder von Außen- und Innenteil (2, 4)
überlappt und daran dauerhaft angebunden ist.
3. Deckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Dämpfungswerkstoff (8) ein
Elastomer ist.
4. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verhältnis aus Steg
länge und Spaltlänge im Bereich zwischen 5 : 100 und
1:100 liegt.
5. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steglänge gleich der
Spaltbreite ist.
6. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß er aus Stahlblech besteht
und daß die Spalte (6) zwischen Innenteil (4) und Au
ßenteil (2) gestanzt sind.
7. Deckel nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spaltbreite mindestens so groß
wie die Blechstärke ist, vorzugsweise etwa doppelt so
groß.
8. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen dem Umfangsrand
(10) des Außenteils (2) und der Vorrichtung eine zwi
schen diesen Teilen eingeklemmte Dichtung (14) vorgese
hen ist, die aus dem gleichen Dämpfungswerkstoff wie
der Streifen (8) besteht und gemeinsam mit diesem an
das Außenteil (2) angespritzt ist.
9. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Abdeckschicht (8b)
aus dem Dämpfungswerkstoff (8) auf mindestens einem (4)
der beiden Teile (2, 4) vorgesehen ist.
10. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens drei Spalte (6)
und drei Stege (6a) vorgesehen sind.
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