DE19700236C1 - Vorrichtung zum Überführen von Kartonzuschnitten für Klappschachteln - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen von Kartonzuschnitten für Klappschachteln nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus DE-GM 18 95 143 ist eine derartige Vorrichtung zum Über­ führen von gefalzten Bögen auf einen dachförmigen Sattel bekannt, bei der die gefalzten Bögen als Stapel auf einem Förderband angeordnet sind und von einem Stapelhalter durch Andrücken gegen eine Rückhalteeinrich­ tung in ihrer aufrecht stehenden Lage gehalten werden. Hierbei dient ein Sauger zur Übergabe einzelner Bögen an einen mit Mitnehmern versehenen Gurtförderer. Kartonzuschnitte für Klappschachteln neigen aber aufgrund ihrer Falzungen dazu, sich bei der Entnahme vom Stapel entsprechend auf­ zuwölben oder aufzustellen, wodurch eine schonende, sichere, genau posi­ tionierte und zugleich sehr schnelle Entnahme und Übergabe bei hohen Taktgeschwindigkeiten gefährdet ist, zumal wenn unterschiedliche Karton­ qualitäten verarbeitbar sein müssen.

Aus DE-OS 37 03 845 ist es bekannt, mit Saugluft arbeitende Entnahmeorgane, die zum Vereinzeln von gestapelten Zuschnitten verwendet werden, mit einem balgartigen Mundstück zu versehen.

Aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 196 35 700.4 ist eine derartige Vorrichtung bekannt, gemäß der Kartonzu­ schnitte für Klappschachteln aus einem Zuschnittmagazin an einen aus mehreren saugluftbeaufschlagten Scheiben bestehenden, mehreckigen Über­ gaberevolver mit einer Kantenlänge wenigstens gleich der Länge der Kar­ tonzuschnitte übergeben werden. Von diesem gelangen die Zuschnitte mit­ tels eines verschwenkbaren Übergabeorgans dann zu einem Gurtförderer, um einer Verpackungsstation zugeführt zu werden, so daß hier eine zweifache Übergabe erforderlich ist. Die für Hinge-lid-Zigarettenpäckchen derzeit auf dem Weltmarkt verwendeten, relativ unterschiedlichen Kartonqualitä­ titen, die sich zusätzlich in bezug auf Kartonstärke, Elastizität und Oberflächenbeschaffenheit stark unterscheiden können, können hiermit zu­ verlässig und schonend mit hoher Leistung gehandhabt werden.

Aus DE-OS 40 24 396 ist es bekannt, unter einem im wesentli­ chen vertikal angeordneten Zuschnittmagazin ein saugluftbeaufschlagba­ res Entnahmeorgan anzuordnen, das aus seiner Stellung benachbart zur Un­ terseite des Zuschnittmagazins um einen spitzen Winkel verschwenkbar ist, um die entnommenen Kartonzuschnitte in eine Abförderebene zu bewe­ gen. In der Abförderebene wird der Kartonzuschnitt vom Entnahmeorgan mittels Schiebefingern abgeschoben, um von Zugwalzen erfaßt zu werden. Hierdurch ist das Entnahmeorgan erst wieder zum Zurückschwenken bereit, wenn der jeweilige Kartonzuschnitt vollständig von diesem abgeschoben ist. Bei zu hoher Abschiebebewegung ist eine schonende Behandlung der Kartonzuschnitte durch die Schiebefinger nicht immer gewährleistet.

Aus DE-OS 14 11 513 ist eine Entnahmevorrichtung bekannt, bei der ein umlaufendes Saugorgan unterhalb des Zuschnittmagazins vorgesehen ist, das den im Zuschnittmagazin befindlichen Zuschnittstapel untersei­ tig abstützt und jeweils den untersten Zuschnitt unter Krümmen der in Transportrichtung vorlaufenden Kante entnimmt, um zum Verwendungsort weitertransportiert zu werden. Abgesehen davon, daß diese Vorrichtung nur für sehr dünnwandiges Material geeignet ist, ist es bei Kartonzu­ schnitten für Klappschachteln ungünstig, wenn diese verbogen werden, da derartige Zuschnitte nicht einfach rechteckig sind oder einen geschlos­ senen Umfang aufweisen, sondern vielmehr seitlich vorstehende Laschen und Faltlinien besitzen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die ohne einen Übergaberevolver auskommt, aber trotzdem unabhängig von den Kartoneigenschaften eine zu­ verlässige, schonende Behandlung sowie eine genaue Positionierung der Kartonzuschnitte bei hoher Leistungsfähigkeit gewährleistet.

Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Mit einer derartigen Vorrichtung läßt sich zuverlässig ein kurzer, schneller Entnahme- und Übergabeweg mit schonender Übergabe rea­ lisieren, so daß sich eine hohe Leistungsfähigkeit ergibt. Außerdem wird es ermöglicht, das Zuschnittmagazin flach anzuordnen.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum überführen von Kartonzu­ schnitten für Hinge-lid-Klappschachteln für Zigerettenpäckchen in Sei­ tenansicht.

Fig. 2 zeigt ausschnittweise in Draufsicht einen Kartonzu­ schnitt in Übergabeposition.

In Fig. 1 ist ein schräg stehendes Zuschnittmagazin 1 im Be­ reich seines Entnahmeendes dargestellt, das einen Stapel von Kartonzu­ schnitten 2 für Hinge-lid-Zigarettenpackungen aufnimmt, die entnahmesei­ tig durch nicht dargestellte Häkchen, Leisten oder Nadeln, die gegebe­ nenfalls gegen Federkraft verschwenkbar ausgebildet und bevorzugt dort angebracht sind, wo sie mit Abschnitten des jeweils äußeren Kartonzu­ schnitts 2 in Berührung gelangen, die in der späteren Packung innen lie­ gen und somit nicht zu sehen sind, gegen Herausfallen gehalten sind. Das Zuschnittmagazin 1 ist beispielsweise in einem Winkel von bis zu etwa 30°, bevorzugt bis etwa 15° zur Horizontalen geneigt angeordnet, so daß die Kartonzuschnitte 2 praktisch stehen.

Das Zuschnittmagazin 1 kann bei flacher Anordnung sehr langge­ streckt ausgebildet sein, um einen genügenden Vorrat an Kartonzuschnit­ ten 2 aufnehmen zu können. Es kann außerdem am Zuführende in einen im wesentlichen vertikalen Schacht übergehen, der ein Befüllen mit größe­ ren, manuell handhabbaren Stapeln ermöglicht, da dann die Kartonzu­ schnitte 2 im wesentlichen liegend eingefüllt werden können.

Bei flacher Anordnung des Zuschnittmagazin 1 neigen die Kar­ tonzuschnitte 2 gewöhnlich nicht zum Kippen und haben ein gewisses adhä­ sives Verhalten. Gegebenenfalls kann man aber auch Blasluftdüsen über dem Zuschnittmagazin 1 in vorbestimmten Abständen anordnen, die die Kar­ tonzuschnitte 2 von schräg oben anblasen.

Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, wenn die Kartonzu­ schnitte 2 mit ihrer bedruckten Vorderseite nach außen, d. h. zur Entnah­ meöffnung des Zuschnittmagazins 1 hin angeordnet werden.

Bei den Kartonzuschnitten 2 handelt es sich um langgestreckte, im wesentlichen rechteckige Zuschnitte aus dünnem Karton zum Herstellen von Hinge-lid-Zigarettenpackungen. Der Kartonzuschnitt 2 besteht aus ei­ nem Mittelteil 3 zur Bildung von Vorder-, Rück-, Bodenwand und Deckel der Packung. Beidseitig hiervon befinden sich außenliegende Seitenla­ schen 4 und innenliegende Seitenlaschen 5, die sich im Bereich der spä­ teren Seitenwände innen befinden. Als seitliche Faltlaschen des späteren Deckels sind trapezförmige äußere Deckel-Seitenlaschen 6 sowie Deckel- Ecklaschen 7 im Endbereich des Kartonzuschnitts 2 vorgesehen.

Die Vorrichtung umfaßt ein Entnahmeorgan 8 zum Entnehmen je­ weils eines Kartonzuschnitts 2 aus dem Zuschnittmagazin 1. Das Entnahme­ organ 8 besitzt mehrere Arme 9, die mittels einer Schwenkachse 11 um ei­ nen vorbestimmten Winkel, im dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 15°, verschwenkbar sind. Die Schwenkachse 11 befindet sich praktisch in der Ebene des Entnehmeendes des Zuschnittmagazins 1 und verläuft parallel zu dessen Unterkante.

Die Arme 9 reichen bis etwa zur Mitte der Entnahmeöffnung des Zuschnittmagazins 1 und besitzen an der dieser zugewandten Seite jeweils eine von einem balgartigen Mundstück 12 umgebene Saugluftöffnung, die über die Welle 10 und die Arme 9 gesteuert mit Saugluft beaufschlagbar ist. Das jeweilige balgartige Mundstück 12 besteht aus einem gummiela­ stischen Material, so daß sich eine gute Anlage am zu entnehmenden Kar­ tonzuschnitt 2 und ein großes Ansaugvolumen ergibt.

In der Abgabeposition des Entnahmeorgans 8 befindet sich der jeweilige aus dem Zuschnittmagazin 1 entnommene Kartonzuschnitt 2 in An­ lage auf den Gurten 13 eines in einem spitzen Winkel zum Zuschnittmaga­ zin 1 angeordneten Gurtförderers 14, dessen Gurte 13 in entsprechenden Abständen mit nasenartigen Mitnehmern 15 versehen sind. Die verzahnten Gurte 13 sind um entsprechend verzahnte Umlenkräder 16 geführt, von de­ nen mindestens eines kontinuierlich oder schrittweise angetrieben ist. Über dem Obertrum des Gurtförderers 14 ist eine Abdeckung 17 vorgesehen, die vom Abgabeende des Gurtförderers 14 bis zur Abgabeposition des Ent­ nahmeorgans 8 reicht, um einen Förderschacht 18 mittels mehrerer Unter­ platten 10 für den jeweiligen Kartonzuschnitt 2 zu bilden. Mittels der Mitnehmer 15 wird der Kartonzuschnitt 2 durch den Förderschacht 18 ge­ schoben, wobei die Abdeckung 17 entsprechende Ausnehmungen für das Hin­ durchführen der Mitnehmer 15 aufweist.

Da die entnommenen Kartonzuschnitte 2 gewöhnlich die Neigung besitzen, sich infolge ihrer Beaufschlagung durch die Häkchen, Leisten oder Nadeln bei der Entnahme aus dem Zuschnittmagazin 1 in Förderrich­ tung des Gurtförderers 14 gesehen vorne und hinten leicht aufzustellen, wenn sie auf dem Gurtförderer 14 abgelegt werden, wobei die Arme 9 des Entnahmeorgans 8 zwischen die Gurte 13 des Gurtförderers 14 eintauchen, ist ein eine plane Auflageseite aufweisender Flachleger 19 um eine Schwenkachse 20 derart schwenkbar angeordnet, daß er in der Abgabeposi­ tion des Entnahmeorgans 8 den in der Übergabeposition befindlichen Kar­ tonzuschnitt 2 auf dem Gurtförderer 14 flachdrückt. Hierdurch kann die­ ser einerseits sicher von den Mitnehmern 15 erfaßt und mitgenommen und andererseits ebenso sicher in den Förderschacht 18 eingeführt werden.

Der Flachleger 19 läuft hinter dem Entnahmeorgan 8 her und bildet in seiner Endstellung (gestrichelt dargestellt) praktisch eine Fortsetzung der Abdeckung 17.

An dem Mundstück 12 werden zweckmäßigerweise Mittel zum kurz­ fristigen Zerstören des darin aufgebauten Vakuums vorgesehen. Im darge­ stellten Ausführungsbeispiel werden diese Mittel durch ein Ventil gebil­ det, dessen Ventilelement eine auf einem entsprechenden Sitz aufsitzende Blattfeder 21 ist, die bei Erreichen der Abgabestellung des Entnahmeor­ gans 8 gegen einen feststehenden Anschlag 22 läuft, dadurch von ihrem Sitz abgehoben wird und auf diese Weise den zum Mundstück 12 führenden Saugluftdurchtrittskanal 23 im Arm 9 nach außen hin öffnet, so daß bei Erreichen der Abgabestellung die Saugluftbeaufschlagung des jeweiligen Mundstücks 12 unmittelbar unterbrochen wird, so daß der aufgelegte Kar­ tonzuschnitt 2 nicht schwingt.

Claims (9)

1. Vorrichtung zum Überführen von Kartonzuschnitten (2) für Klappschachteln aus einem Zuschnittmagazin (1) zu einer in einem spitzen Winkel dazu angeordneten Förderfläche eines Förderers mittels eines saugluftbeaufschlagten, mehrere Arme (9) umfassenden, zwischen einer Po­ sition benachbart zum Entnahmeende des Zuschnittmagazins (1) und einer Übergabeposition um eine Schwenkachse (11) schwenkbaren Entnahmeorgans (8), wobei der Förderer ein mit Mitnehmern (15) für jeweils einen Kar­ tonzuschnitt (2) versehener Gurtförderer (14) mit mehreren parallelen Gurten (13) ist, zwischen die die Arme (9) des Entnahmeorgans (8) beim Auflegen eines Kartonzuschnitts (2) auf dem Gurtförderer (14) eintau­ chen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Flachleger (19) um eine Schwenkachse (20) derart schwenkbar angeordnet ist, daß er in der Abgabeposition des Entnahmeorgans (8) den in der Übergabeposition be­ findlichen Kartonzuschnitt (2) auf dem Gurtförderer (14) flachdrückt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuschnittmagazin (1) waagerecht oder mit einer leichten Neigung bis etwa 30°, vorzugsweise etwa 15° zur Horizontalen angeordnet ist, so daß die Kartonzuschnitte (2) im wesentlichen stehend aufgenommen werden.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Arme (9) des Entnahmeorgans (8) ihre Saugöffnungen etwa mittig bezüglich des Kartonzuschnitts (2) angreifend aufweisen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Arme (9) des Entnahmeorgans (8) an ihren Saugöff­ nungen mit einem Mundstück (12) versehen sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück (12) balgartig ausgebildet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Mundstück (12) Mittel zum kurzfristigen Zerstören des darin auf­ gebauten Vakuums vorgesehen sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Mundstück (12) ein einen Saugluftdurchtrittskanal (23) im zugehörigen Arm (9) zusätzlich mit dem Außenraum verbindenden Ventil vorgesehen ist, dessen Ventilelement (21) in der Abgabeposition des Entnahmeorgans (8) durch einen feststehenden Anschlag (22) geöffnet wird.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilelement (22) durch eine Blattfeder gebildet wird.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Gurtförderer (14) mit einer Abdeckung (17) einen Förderkanal (18) für die Kartonzuschnitte (2) bildet.