DE19635700C1 - Vorrichtung zur Entnahme von Kartonzuschnitten für Klappschachteln aus einem Zuschnittmagazin - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme von Kar­ tonzuschnitten für Klappschachteln (Hinge-lid-Zigarettenpäckchen) aus einem Zuschnittmagazin nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus DE-OS 40 24 396 ist eine derartige Vorrichtung bekannt, bei der unter einem im wesentlichen vertikal angeordneten Zuschnittmaga­ zin ein saugluftbeaufschlagbares Entnahmeorgan angeordnet ist, das aus seiner Stellung benachbart zur Unterseite des Zuschnittmagazins um einen spitzen Winkel verschwenkbar ist, um die entnommenen Kartonzuschnitte in eine Abförderebene zu bewegen. In der Abförderebene wird der Kartonzu­ schnitt vom Entnahmeorgan mittels Schiebefingern abgeschoben, um von Zugwalzen erfaßt zu werden. Hierdurch ist das Entnahmeorgan erst wieder zum Zurückschwenken bereit, wenn der jeweilige Kartonzuschnitt vollstän­ dig von diesem abgeschoben ist. Bei zu hoher Abschiebebewegung ist eine schonende Behandlung der Kartonzuschnitte durch die Schiebefinger nicht immer gewährleistet.

Aus DE-OS 14 11 513 ist eine Entnahmevorrichtung bekannt, bei der ein umlaufendes Saugorgan unterhalb des Zuschnittmagazins vorgesehen ist, das den im Zuschnittmagazin befindlichen Zuschnittstapel untersei­ tig abstützt und jeweils den untersten Zuschnitt unter Krümmen der in Transportrichtung vorlaufenden Kante entnimmt, um zum Verwendungsort weitertransportiert zu werden. Abgesehen davon, daß diese Vorrichtung nur für sehr dünnwandiges Material geeignet ist, ist es bei Kartonzu­ schnitten für Klappschachteln ungünstig, wenn diese verbogen werden, da derartige Zuschnitte nicht einfach rechteckig sind oder einen geschlos­ senen Umfang aufweisen, sondern vielmehr seitlich vorstehende Laschen und Faltlinien besitzen.

Dies gilt auch für die aus der DE-OS 40 01 730 bekannte Ent­ nahmevorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1, bei der mit einer kontinuierlich umlaufenden, runden Förderwalze gearbeitet wird und die den hiervon aufgenommenen Zuschnitt an ein Förderwalzenpaar ab­ gibt.

Für Hinge-lid-Zigarettenpäckchen werden derzeit relativ unter­ schiedliche Kartonqualitäten auf dem Weltmarkt verwendet, die sich zu­ sätzlich in bezug auf Kartonstärke, Elastizität und Oberflächenbeschaf­ fenheit stark unterscheiden können.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die es ermöglicht, unabhängig von den Kartoneigenschaften eine zuverlässige, schonende Behandlung sowie eine genaue Positionierung der Kartonzuschnitte bei hoher Leistungsfä­ higkeit zu gewährleisten.

Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Mit einer derartigen Vorrichtung lassen sich zuverlässig kur­ ze, schnelle Entnahme- und Übergabewege, die einander nicht stören, mit schonenden Übergaben zwischen einzelnen Organen realisieren, so daß sich eine hohe Leistungsfähigkeit ergibt. Außerdem wird es ermöglicht, das Zuschnittmagazin flach anzuordnen.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Vorrichtung zur Entnahme von Kartonzuschnitten für Klappschachteln aus einem Zuschnittmagazin.

Fig. 2 zeigt die Vorrichtung von Fig. 1 in einer Ansicht von rechts.

Die dargestellte Vorrichtung dient zur Entnahme von Kartonzu­ schnitten 1 aus einem Zuschnittmagazin 2, das insbesondere waagerecht oder mit einer Neigung von bis zu etwa 30° - im dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel und bevorzugt 15° - zur Horizontalen angeordnet ist, so daß die Kartonzuschnitte 1 praktisch stehen. Am Entnahmeende des Zu­ schnittmagazins 2 sind Häkchen, Leisten oder Nadeln 3 angeordnet, die den Stapel von Kartonzuschnitten 1 am Entnahmeende abstützen. Die Häk­ chen, Leisten oder Nadeln 3 können gegebenenfalls gegen Federkraft ver­ schwenkbar ausgebildet sein und sind bevorzugt dort angebracht, wo sie mit Abschnitten des Kartonzuschnitts 1 in Berührung gelangen, die im späteren Päckchen innen liegen und somit nicht zu sehen sind.

Bei den Kartonzuschnitten 1 handelt es sich um langgestreckte, im wesentlichen rechteckige Zuschnitte aus dünnem Karton zum Herstellen von Hinge-lid-Zigarettenpäckchen. Der Kartonzuschnitt 1 besteht aus ei­ nem Mittelteil 4 zur Bildung von Vorder-, Rück-, Bodenwand und Deckel des Päckchens. Beidseitig hiervon befinden sich außenliegende Seitenla­ schen 5 und innenliegende Seitenlaschen 6, die sich im Bereich der spä­ teren Seitenwände innen befinden. Als seitliche Faltlaschen des späteren Deckels sind trapezförmige äußere Deckel-Seitenlaschen 7 sowie Deckel-Ecklaschen 8 im Endbereich des Kartonzuschnitts 1 vorgesehen.

Die Vorrichtung umfaßt ein Entnahmeorgan 9 zum Entnehmen je­ weils eines Kartonzuschnitts 1 aus dem Zuschnittmagazin 2. Das Entnahme­ organ 9 besitzt mehrere Arme 10, die mittels einer Welle 11 um eine Schwenkachse 12 der Welle 11 um einen vorbestimmten Winkel, im darge­ stellten Ausführungsbeispiel 15°, verschwenkbar sind. Die Schwenkachse 12 befindet sich praktisch in der Ebene des Entnehmeendes des Zuschnitt­ magazins 1 und verläuft parallel zu dessen Unterkante.

Die Arme 10 reichen bis etwa zur Mitte der Entnahmeöffnung des Zuschnittmagazins 1 und besitzen an der dieser zugewandten Seite jeweils eine von einem balgartigen Mundstück 13 umgebene Saugluftöffnung, die über die Welle 11 und die Arme 10 gesteuert mit Saugluft beaufschlagbar ist. Das balgartige Mundstück 13 besteht aus einem gummielastischen Ma­ terial, so daß sich eine gute Anlage am zu entnehmenden Kartonzuschnitt 1 und ein großes Ansaugvolumen ergibt.

Ferner umfaßt die Vorrichtung einen Übergaberevolver 14, der aus mehreren vieleckigen, im dargestellten Ausführungsbeispiel sechsecki­ gen Scheiben 15 besteht, zwischen die die Arme 10 des Entnahmeorgans 9 eintauchen können. Die Scheiben 15 sind miteinander fluchtend auf einer Welle 16 entsprechend zueinander beabstandet angeordnet. Die Welle 16 ist mittels eines Schrittschaltantriebs um jeweils eine Teilung entsprechend einer Kantenlänge der Scheiben 15 in Pfeilrichtung weiterschaltbar. Die Scheiben 15 sind auf ihren Außenflächen 17 jeweils mit einer etwa mitti­ gen Saugöffnung 18 versehen. Die Kantenlänge der Scheiben 15 entspricht wenigstens der Länge der Kartonzuschnitte 1.

Wenn das Entnahmeorgan 9 einen Kartonzuschnitt 1 aus dem Zu­ schnittmagazin 2 entnommen hat und mit seinen Armen 10 nach entsprechen­ dem Verschwenken zwischen die Scheiben 15 eingetaucht ist, wird der Kar­ tonzuschnitt 1 unter entsprechender Saugluftzufuhr zu den Saugöffnungen 18 der benachbarten Außenflächen 17 von diesen übernommen. Um dies zu unterstützen, können Mittel zum kurzfristigen Zerstören des Vakuum im balgartigen Mundstück 13 vorgesehen sein. Der Weitertransport des über­ nommenen Kartonzuschnitts 1 erfolgt unmittelbar danach, so daß das Ent­ nahmeorgan 9 sofort wieder in seine Entnahmestellung zurückkehren kann.

Der vom Übergaberevolver 14 übernommene Kartonzuschnitt 1 wird anschließend um einen oder mehrere Schritte weitertransportiert, um dann an einen Bandförderer 19 übergeben zu werden. Im dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel geschieht dies nach einem Schritt.

Hierzu wird ein um eine Welle 20 hin- und herschwenkbares Übergabeorgan 21 verwendet, das mehrere Arme 22 aufweist, die zwischen die Scheiben 15 des Übergaberevolvers 14 eintauchen können. Die Arme 22 sind mit mehreren Saugöffnungen 23 versehen. In der Übergabeposition be­ findet sich das Übergabeorgan 21 zwischen den Scheiben 15, die Saugluft zu deren Saugöffnungen 18 wird abgeschaltet bzw. vermindert, das Übergabeorgan 21 schwenkt aus dem Bereich zwischen den Scheiben 15 bis zum Bandförderer 19, während es den ergriffenen Kartonzuschnitt 1 durch Saugluftbeaufschlagung der Saugöffnungen 23 hält.

Benachbart zu dem Bereich des Bandförderers 19, an den der Kartonzuschnitt 1 durch das Übergabeorgan 21 angedrückt wird, befindet sich eine Führung 24, die mit dem Bandförderer 19 einen Förderkanal 25 für die Kartonzuschnitte 1 bildet. Durch Reibung werden die Kartonzu­ schnitte 1 bei unterbrochener Saugluftbeaufschlagung der Saugöffnungen 23 in den Förderkanal 25 befördert.

Statt dessen oder zusätzlich kann der Bandförderer 19 auch als Saugförderer ausgebildet sein.

Das Zuschnittmagazin 2 kann bei flacher Anordnung sehr langge­ streckt ausgebildet sein, um einen genügenden Vorrat an Kartonzuschnit­ ten 1 aufnehmen zu können. Es kann außerdem am Zuführende in einen im wesentlichen vertikalen Schacht übergehen, der ein Befüllen mit größe­ ren, manuell handhabbaren Stapeln ermöglicht, da dann die Kartonzu­ schnitte 1 im wesentlichen liegend eingefüllt werden können.

Bei flacher Anordnung des Zuschnittmagazin 2 neigen diese ge­ wöhnlich nicht zum Kippen und haben ein-gewisses adhäsives Verhalten. Gegebenenfalls kann man aber auch Blasluftdüsen über dem Zuschnittmaga­ zin 2 in vorbestimmten Abständen anordnen, die die Kartonzuschnitte 1 von schräg oben anblasen.

Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, wenn die Kartonzu­ schnitte 1 mit ihrer bedruckten Vorderseite nach außen, d. h. zur Entnah­ meöffnung des Zuschnittmagazins 2 hin angeordnet werden.

Claims (11)

1. Vorrichtung zur Entnahme von Kartonzuschnitten (1) für Klappschachteln aus einem Zuschnittmagazin (2) mit einem mehrere Arme (10) umfassenden und Saugöffnungen aufweisenden, um eine Schwenkachse (12) zwischen einer Position benachbart zum Entnahmeende des Zuschnitt­ magazins (2) und einer Abgabeposition verschwenkbaren Entnahmeorgan (9), das den jeweiligen Kartonzuschnitt (1) an eine nachfolgende Förderein­ richtung übergibt, die einen Übergaberevolver (14) aufweist, der aus mehreren vieleckigen, saugluftbeaufschlagbaren Scheiben (15) besteht, zwischen die die Arme (10) des Entnahmeorgans (9) in deren Abgabeposi­ tion eintauchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenlän­ ge der Scheiben (15) wenigstens der Länge der Kartonzuschnitte (1) ent­ spricht, wobei der Übergaberevolver (14) um jeweils eine Teilung ent­ sprechend der Kantenlänge weiterschaltbar ist, und die Fördereinrichtung ferner einen Bandförderer (19) umfaßt, wobei zwischen dem Übergaberevolver (14) und dem Bandförderer (19) ein saugluftbeaufschlagbares, mehrere Arme (22) umfassendes, zwischen die Scheiben (15) des Übergaberevolvers (14) verschwenkbares Übergabeorgan (21) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (15) des Übergaberevolvers (14) die Form eines regelmäßigen Sechsecks haben.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbereich des Entnahmeorgans (9) etwa 15° beträgt.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Zuschnittmagazin (2) waagerecht oder mit einer leichten Neigung bis etwa 30°, vorzugsweise etwa 15° zur Horizontalen angeordnet ist, so daß die Kartonzuschnitte (1) im wesentlichen stehend aufgenommen werden.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuschnittmagazin (2) am Befüllungsende aufwärts gekrümmt verläuft, so daß die Kartonzuschnitte (1) im wesentlichen liegend einfüllbar sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Scheiben (15) des Übergaberevolvers (14) mittig auf ihren Außenflächen (17) angeordnete Saugöffnungen (18) besitzen.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Arme (10) des Entnahmeorgans (9) ihre Saugöffnun­ gen etwa mittig bezüglich des Kartonzuschnitts (1) angreifend aufweisen.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Saugöffnungen der Arme (10) des Entnahmeorgans (9) mit einem balgartigen Mundstück (13) versehen sind.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Bandförderer (19) ein Saugförderer ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Bandförderer (19) mit einer Führung (24) einen Förderkanal (25) für die Kartonzuschnitte (1) bildet.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das balgartige Mundstück (13) mit Mitteln zum kurzfri­ stigen Zerstören des darin aufgebauten Vakuums versehen ist.