DE196880A - - Google Patents

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DE196880A
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PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-' M 196880 — KLASSE 14 c. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Juni 1905 ab.
Der Zweck vorliegender Erfindung besteht darin, eine verbesserte, den Bedürfnissen einer ökonomischen Arbeitsweise der Maschinen Rechnung tragende Anordnung eines von selbst nicht in die Schließstellung zurückkehrenden Ventils, das also durch einen Motor geschlossen wird, vorzusehen. Für die Bewegung großer, nicht von selbst in ihre Schlußstellung zurückkehrender Ventile sind
ίο bereits Motoren in Anwendung. Die Bewegung des Ventils wird hier zwangläufig durch die Tätigkeit des Dampfes .des Motors erzielt, so daß für den steuernden Motor fortwährend Dampf gebraucht wird, solange das Ventil in Tätigkeit ist. Um das Ventil von der schließenden Vorrichtung getrennt anzuordnen, wie dies an von Hand gesteuerten Ventilen dieser Gattung der Fall ist, sind Schwierigkeiten zu überwinden, die Ventile zu führen und dieselben auf ihrem Sitz zu halten. Durch die vorliegende Erfindung sollen diese Nachteile behoben werden. Das Ventil ist nicht unmittelbar mit dem Motor gekuppelt, sondern der Motor überträgt seine Bewegung nur für das Schließen durch einen Ring auf das.Ventil; hierdurch wird zugleich der Druck auf den Umfang des Ventils gleichmäßig verteilt. Dampf oder: ein anderes unter Druck arbeitendes Gas wird also nur während des ganz kurzen Zeitraums, innerhalb welchen das Ventil entgegen dem Innendruck geschlossen wird, dem steuernden Motor zugeführt. Eine zentrale Führungsspindel, die mit dem Ventil verbunden ist, ist im Ventilkasten unabhängig von der Antriebsvorrichtung des Motors gelagert. Durch· Schrau-40
benbolzen, die zweckmäßig durch den Bügel geführt werden, der durch, den Motor bewegt wird, kann das Ventil geschlossen gehalten werden,, wie es bei den früher bekannten Ausführungen, die von Hand gesteuert wurden, bekannt geworden ist. . ■
Auf der beiliegenden Zeichnung zeigen
Fig. ι die nach vorliegender Erfindung getroffene Anordnung 'in der Seitenansicht und Fig. 2 in einer Längsschnittansicht. Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig.i und Fig. 4 ein Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 1. ' ■
Bei der dargestellten Ausführungsform ist innerhalb eines Ventilgehäuses α ein Tellerventil b vorgesehen, welches in seiner geschlossenen Lage dampfdicht gegen seinen Sitz c anliegt. Durch die Mitte des Ventils geht eine Führungsspindel d, welche in einer Führung 2 geführt und durch eine Stopfbüchse 3 abgedichtet ist. Die Spindel trägt zwei Halsringe 4, zwischen denen ein am Ventilgehäuse drehbar gelagerter Hebel 5 angreift, dessen äußeres, freies Ende durch eine Feder 6 gegen den Ventilsitz gezogen wird. Konzentrisch zur Führungsspindel d ist ein Ring e auf zwei Stangen/1 vorgesehen, welch letztere durch Stopfbüchsen in dem Deckel des Ventilgehäuses hindurchragen und an ihrem äußeren Ende durch ein Querhaupt g tniteinander verbunden sind. Das Querhaupt g ist, wie aus Fig. 4 ersichtlich, mittels eines Gleitstückes s in einer Führung t verschiebbar gelagert und durch eine Stange k mit einem Kolben j eines Arbeitszylinders h verbunden, welchem Dampf oder ein sonsti-
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ges Triebmittel durch Rohre 7 und 8 zugeleitet werden kann.
Wird bei dieser Anordnung Dampf durch Rohr 8 zugeleitet, so bewegt sich der KoI-ben j nach links und drückt den Ring e gegen das Ventil b, um dieses fest gegen den Sitz c zu halten. Die Fläche des Kolbens wird derart bemessen, daß das Ventil bei dem vorhandenen Druck des Triebmittels entgegen dem links von ihm herrschenden Druck geschlossen gehalten wird.
Um das Ventil in der geschlossenen Lage feststellen zu können, sind mit dem Deckel des Ventilgehäuses Bolzen r verbunden, welche an ihren äußeren Enden Schraubengewinde w tragen. Auf diesen Schrauben werden zum Halten des Ventils in der Schlußlage Mutterny fest gegen das Joch g gezogen.
Um zu verhindern, daß die Antriebsmaschine h das Ventil zu rasch gegen seinen Sitz bewegt und dasselbe dadurch beschädigt, wird ein Bremszylinder m gleichachsig mit dem Antriebszylinder h vorgesehen. In diesem Zylinder m arbeitet ein Kolben n, der durch eine Verlängerung der Kolbenstange k mit dem Kolben j des Zylinders h verbunden ist. In den Zylinder m wird öl oder eine andere Flüssigkeit eingeführt. Bewegt sich der Kolben j bei dieser Anordnung nach links, so wird auch der Kolben m nach links gezogen. Letzterer drückt dabei die vor ihm befindliche Flüssigkeit durch öffnungen ρ, ο und eine Leitung u nach der Rückseite des Zylinders. Nähert sich hierbei der Kolben h seinem Hubende, dann verschließt er die Öffnung ο und verkleinert dadurch den Querschnitt der Leitung, welche vom vorderen zum hinteren Ende des Zylinders führ-t, so daß der von der Flüssigkeit der Bewegung des Motors entgegengesetzte Widerstand vergrößert wird.
Die Größe der Löcher ο, ρ wird derart bemessen, daß die erforderliche Dämpfung oder Bremsung für die Maschine h erzielt wird.
In die Leitung q wird ein geeigneter Hahn χ eingeschaltet, um den Zylinder mit öl füllen zu können und das Entweichen der Luft zu gestatten. Auf der Ventilspindel d kann auch ein Handgriff \ angeordnet sein, um das Ventil b drehen und dadurch eine ungleichmäßige Abnutzung des Ventils verhindern zu können.
Das vorliegende Ventil kann beispielsweise bei Turbinenanlagen mit drei Propellerwellen benutzt werden, bei denen eine Hochdruckturbine auf der mittleren Welle und eine Niederdruckturbine auf jeder Seitenwelle angeordnet ist, zu welch letzteren der Dampf von der Hochdruckturbine strömt. Es wird dann je ein Ventil in die Leitung zwischen Hochdruck- und Niederdruckturbine eingeschaltet, so daß eine oder auch beide Niederdruckturbinen von der Hochdruckturbine entgegen dem Druck des Triebmittels abgeschlossen werden können. Im Falle einer Gefahr kann z. B. das Ventil einer Niederdruckturbine geschlossen werden. Die Hochdruck- und eine Niederdruckturbine treiben das Schiff dann in der Vorwärtsrichtung, während die abgetrennte Niederdruckturbine mittels der gebräuchlichen Manövrierventile rückwärts getrieben wird, welch letztere unabhängig Dampf zu der Rückwärtsturbine oder dem Einlaß der Niederdruckturbine leiten.
Die neue Anordnung kann auch für andere Turbinenanordnungen benutzt werden, bei denen Abschlußventile verwandt werden. Das Ventil kann z. B. zwischen dem Auspuffende der Marschturbine und den Hauptturbinen eingeschaltet werden oder zwischen den Auspuffenden einer Marschturbine (d. i. der Hochdruckmarschturbine) und der Leitung zu einer der Mitteldruckmarschturbinen, in welch letztere die Hochdruckmarschturbine den Dampf leitet. Weiter kann das Ventil zwischen der zweiten Marschturbine und den Hauptturbinen eingeschaltet werden. An Stelle der durch ein Triebmittel bewegten Antriebsmaschine h könnte auch ein Elektromotor vorgesehen sein, der seine Bewegung dann durch ein Getriebe auf die Ventilspindel übertragen würde.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein durch einen Motor zu schließendes, also von selbst nicht in seine Schlußlage entgegen dem Innendruck zurückkehrendes Ventil, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil nicht direkt mit dem Kolben des Motors gekuppelt ist, sondern daß der letztere durch ein ringförmig angeordnetes Gestänge, das dampfdicht schließend durch das Ventilgehäuse führt und mit einem durch den Motor bewegten Bügel verbunden ist, ringartig angreifend das Ventil schließt, wobei die Führung des Ventils durch eine zentrale Stange erzielt wird, welche mit den konzentrisch angeordneten Gestängeteilen, die vom Motor ausgehend das Ventil schließen, während des Hubs nicht in Berührung kommt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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