DE1966942B2 - Verfahren zur herstellung von glasfasergegenstaenden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von glasfasergegenstaendenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Glasfasergegenständen aus Furfurylalkohol-Formaldehyd-Harzen
und Glasfasern.
Die Verwendung von Harzen, die sich von Furfurylalkohol ableiten, als Bindemittel in Glasfaser-Schichtgebilden
ist bekannt. Diese Schichtgebilde werden in der Industrie wegen ihrer hohen chemischen Beständigkeit
geschätzt. Dementsprecnend werden Schichtstoffe, die mit von Furfurylalkohol abgeleiteten Harzen gebunden
sind, in der Industrie zur Herstellung von Gefäßen verwendet, die hochkorrosive Chemikalien wie Säuren
und Basen enthalten sollen.
Die Schichtstoffe, die mittels der bisher bekannten Verfahren hergestellt worden sind, haben jedoch im
Hinblick auf Strukturfestigkeit keine besonderen Vorzüge gezeigt. Demzufolge fanden diese Schichtgebilde
häufig nur in Verbindung mit anderen Materialien von hoher Strukturfestigkeit Anwendung. Aufgabe der
Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung von Glasfasergegenständen mit verbesserten Eigenschaften
aus Furfurylalkohol-Formaldehyd-Harzen und Glasfa
sern zur Verfugung zu stellen.
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird dadurch gelöst, daß mit einem säurehärtenden Bindemittel
mit einer Viskosität zwischen 200 und 500OcP, das durch homogenes Vermischen von (A) einem
Furfurylalkohol-Formaldehyd-Harz mit einer Viskosität
zwischen 15 000 und 200 000, das durch Säureverharzen
von Fufurylalkohol und Formaldehyd in einem Molverhältnis von 0,25 bis 1,0 Mol Formaldehyd je Mol
Furfurylalkohol, Neutralisieren des Katalysators und Entfernen praktisch des gesamten bei dem Säureverharzen
entstandenen Wassers gebildet worden ist, (B) Furfural in einer Menge zwischen 5 und 25 Gew. %,
bezogen auf das Bindemittel, (C) 0,25 bis 3 Gew.-% Amino- oder Vinylsilan, und (D) einen Säurekatalysator
in einer Menge von 2 bis 7 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel, hergestellt worden ist, Glasfasern getränkt
werden und der entstandene Gegenstand aushärten gelassen wird. Die Herstellung des säurehärtenden
Bindemittels ist ausführlicher in der DT-OS 19 27 776 beschrieben.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein harzartiges Gemisch aus einem auf spezielle Weise
hergestellten Furfurylalkohol-Formaldehyd-Harz und
Furfural verwendet. Die Anwendung des erfindungsgemäßen Bindemittelgemisches in Verbindung mit ungewöhnlich
hohen Katalysatormengen und in Verbindung mit dem Vorliegen eines Silans erzeugt als Bindemittel
für glashaltige Materialien eine Strukturfestigkeit, die bisher unerrreichbar war, wenn die Härtungstemperatur
unterhalb der Siedetemperatur von Wasser gehalten wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Herstellung von mit Glas gefüllten und/oder verstärkten
Materialien mit ausgezeichneter Strukturfestigkeit, chemischer Beständigkeit und Wärmestabilität. Die
Feuerfestigkeit von Strukturen, die gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung hergestellt worden
sind, ist ebenfalls ausgezeichnet. Darüber hinaus hält sich die Schrumpfung während des Härtens innerhalb
von Bereichen, die bisher für mit Expoyharzen gebundene Schichtstoffe angegeben wurden.
Bei der Herstellung der härtbaren Bindemittelmasse, die gemäß der Erfindung angewendet werden soll, wird
das Furfurylalkoholmonomer vorzugsweise aus dem Furfurylalkohol-Formaldehyd-Harz entfernt, z. B. durch
Destillation unter vermindertem Druck nach der Neutralisation. Unerwünschte exotherme Reaktionswärme
innerhalb des fertiggestellten Schichtstoffes und Schrumpfung werden erfindungsgemäß auf ein Minimum
herabgesetzt, indem man anfangs viskose Harze herstellt, das Furfurylalkoholmonomer daraus entfernt
und die erhaltenen viskosen Harze in Furfural löst, und zwar in Mengen, die zwischen 5 und 25%, vorzugsweise
zwischen 10 und 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der dabei erhaltenen Masse, an Furfural ergeben.
Furfural ist ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für diese Harze sowie auch für diejenigen Harze, die üblicherweise
als Bindemittel für Glasfasern und -gewebe verwendet werden. Darüber hinaus führt der Austausch
des Furfurylalkoholmonomers in den Furfurylalkohol-Formaldehyd-Harzen
gegen Furfural zu einer sehr geringen Schrumpfung, vorausgesetzt, daß die Furfuralmenge
innerhalb der angegebenen Grenzen gehalten wird. Überdies wird das erfindungsgemäß verwendete
Furfural in die gehärtete Struktur einverleibt.
Wie oben angegeben, kann das Verhältnis von Formaldehyd zu Furfurylalkohol bei dem Herstellungs-
verfahren der Harze zwischen 0,25 und 1,0 Mol liegen,
wobei es vorzugsweise 0,5 bis 1,0 Mol beträgt. Oberhalb dieser Menge entsteht durch den Geruch ein schwerwiegendes
Problem bei der nachfolgenden Verwendung des Harzes, während unterhalb dieser angegebenen
Menge die Reaktionsfähigkeit rasch abfällt. Während es unter äußerst sorgfältig geregelten Bedingungen möglich
ist, Schichtstoffe mit Furfurylalkoholharzen, die
überhaupt kein Formaldehyd enthalten, herzustellen, hat es sich erwiesen, daß die Handhabungseigenschaften ι ο
solcher Materialien schlecht sind und daß die Harze keine ausreichende Säuremenge vertragen konnten, um
eine gute Härtung bei hoher Festigkeit ohne allzu große Wärmeentwicklung zu erzielen.
Die Materialien besitzen erfindungsgemäß eine
Viskosität von 200 bis 500OcP, vorzugsweise 500 bis 3000 cP. Zur Verwendung bei den meisten Arbeitsweisen,
bei denen Schichtstoffe von Hand aufgelegt werden, ist eine geringe Viskosität erwünscht. Bei
einigen Anwendungen jedoch, z. B. beim Aufwickeln von Fäden, werden höhere Viskositäten bevorzugt, die
im wesentlichen frei von Furfurylalkoholmonomer sind. Für diese Anwendungen wird es weiterhin bevorzugt,
das Harz durch Verharzung des Furfurylalkohol-Formaldehyd-Gemisches
bis zu der gewünschten Viskositat. Neutralisieren des Katalysators, Abdestillieren des
Wassers und Furfurylalkoholmonomers unter vermindertem Druck und Zugabe von Furfural zu dem
erhaltenen viskosen Harz in einer Menge, die der Menge des entfernten Furfurylalkohol entspricht,
herzustellen. Als ein Ansatz von 300 g eines auf diese Weise hergestellten Harzes in einem Papierbecher
durch Zugabe von 5% Phosphorsäure katalysiert wurde, ergab das erhaltene Gemisch einen exothermen Peak
von nur 113°C. Das Harzgemisch härtete ohne
Schäumen oder Zerspaltung.
Im Vergleich dazu ergab ein Versuch mit einem Harz, aus dem der Furfurylalkohol nicht entfernt worden war,
einen exothermen Temperatur-Peak von 155° C. Während
des Härtens zersprang (popped) das letztere Material und entwickelte eine erhebliche Dampfrcienge.
Im Gegensatz zu diesen beiden Materialien dehnen sich die bekannten Furfurylalkoholpolymerisate bei einem
solchen Versuch unter Bildung eines spröden Schaums aus, und zwar als Ergebnis der während der exothermen
Verharzung des Harzes abgegebenen übermäßigen Dampfmengen.
Der Fachmann erkennt, daß die obigen Papierbecher-Versuche insofern nützlich sind, als sie zur Erkennung
der relativen Aktivität der verwendeten Harzsysteme dienen. Wenn man die zu prüfenden Harze in dünnen
Blättern oder unter anderen Bedingungen, bei denen die entwickelte Wärme abgeführt wird, verharzt, werden
die oben angegebenen Versuchs-Temperatur-Peaks nicht erreicht, und die erhaltenen gehärteten Harze
befinden sich nicht notwendigerweise in demselben Zustand wie die gemäß dem oben beschriebenen
Papierbecher-Versuch gehärteten Harze.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Verbindung mit faserartigem Glas, wie z. B. den üblichen
Glasmatten oder dem üblichen Glasgewebe, verwendet werden; es kann auch in Verbindung mit Füllstoffen, wie
z. B. Siliciumdioxidpulver, verwendet werden. Die Herstellung der Verbundfaserglasgegenstände gern au
der Erfindung ist neu und in überraschender Weise technisch fortschrittlich. Der technische Fortschritt
beruht nicht lediglich auf den erzielten hohen Zugfestigkeiten, sondern auch auf der Tatsache, daß die
bisherigen Probleme des Abspaltens, der Blasenbildung etc. beim Anmeldungsgegenstand praktisch entfallen.
Die vorteilhaften Eigenschaften des Gegenstandes der Erfindung beruhen nicht auf der Wirkung einer
Komponente in dem Verbundgegenstand, sondern sind durch die Zusammenwirkung aller Bestandteile zu
erklären. In den folgenden Beispielen wird erläutert, daß das ;rfindungsgemäße Verfahren in Verbindung mit der
Herstellung von Schichtstoffen, die aus Glasmatten und Glasfasergeweben erzeugt sind, und in Verbindung mit
den sogenannten Teigpreßverfahren sowie mit Strangverpreßarbeitsweisen angewendet werden kann.
Die gewünschte erfindungsgemäße Harzmasse wird durch das Vorliegen von 2 bis 7%, vorzugsweise 2,0 bis
5,5%, eines Säurekatalysators gehärtet, wobei dieser Säurekatalysator p-Toluolsulfonsäure, Maleinsäure,
Phosphorsäure oder eine Säure ähnlicher Stärke sein kann. Die bevorzugten Katalysatoren sind p-Toluolsulfonsäure
(PTSS) und Phosphorsäure. Zur Verwendung gemäß der Erfindung müssen diese Säuren in Form von
verdünnten Lösungen hinzugegeben werden. Die maximale Konzentration von Lösungen der bevorzugten
Katalysatoren beträgt 70%; bevorzugte Konzentrationen liegen bei etwa 67%. Wasser und Alkohole
werden als Verdünnungsmittel für die Katalysatoren bevorzugt. Es ist festzustellen, daß die Katalysatoren bei
diesen Konzentrationen in dem erfindungsgemäßen Bindemittelharz eine exotherme Reaktion erzeugen. Es
ist jedoch darauf hinzuweisen, daß die exotherme Reaktion dieser Masse geringer ist als die exotherme
Reaktion, die bei den meisten katalysierten Polyestern unter ähnlichen Versuchsbedingungen anzutreffen ist.
Unter den Bedingungen der Herstellung eines Schichtstoffes gemäß der Erfindung wird das Harz jedoch in
relativ dünnen Schichten verteilt und geliert glatt, d. h. ohne Ausdehnung oder Schäumen, in relativ kurzem
Zeitraum. Die erhaltenen Schichtstoffe können ohne äußere Wärme abgezogen, d. h. von der Formgebungsoberfläche innerhalb eines Zeitraums von wenigen
Minuten bis zu 2 Stunden entfernt werden. Sie härten bis zu ihrer maximalen Festigkeit innerhalb eines Monats,
wenn Raumtemperaturbedingungen herrschen, oder innerhalb von wenigen Stunden, wenn Temperaturen in
der Größenordnung von 71°C vorgesehen sind. Eine alternative Arbeitsweise zur Härtung der glasgefüllten
oder -verstärkten Strukturen, die gemäß der Erfindung hergestellt worden sind, besteht in dem Verfahren, bei
dem das Äußere des geformten Schichtstoffes oder der glasgefüllten Struktur erhitzt wird, um an der Oberfläche
eine exotherme Reaktion einzuleiten, wobei die Form anschließend von der Berührung mit einer
äußeren Wärmequelle entfernt wird. Bei dieser Arbeitsweise reicht die anfängliche exotherme Wärme aus, um
rasch geeignete hohe Härtungstemperaturbedingungen innerhalb des gesamten Schichtstoffes oder dem
gefüllten Formkörper zu erzeugen. Innerhalb der Grenzen, die durch die Fähigkeit eines Ausführenden,
die exothermen Systeme zu beherrschen, gegeben sind, werden die höchsten Festigkeiten erreicht, wenn die
höchsten Katalysatormengen angewendet werden. Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden Biegefestigkeiten von 2461 kg/cm2 bei Verwendung von Glasmatten und Biegefestigkeiten in der
Größenordnung von 4218 kg/cm2 bei Verwendung von
Glasgewebe erreicht.
Die am stärksten katalysierten Systeme gemäß der Erfindung sind sehr exotherm. Sie werden in kleinen
Ansätzen unter Kühlung oder in irgendeiner kontinuier-
lichen Misch- und Kühlvorrichtung angewendet. Das tatsächlich erforderliche Ausmaß der Kühlung ist
jedoch nicht hoch. Wenn z. B. eine 250-g-Probe Harz auf 21°C gekühlt und bei dieser Temperatür gehalten wird,
während der Katalysator hinzugegeben wird, beträgt das Topfleben zwischen 10 und 15 Minuten ohne
weitere Kühlung. Ohne jede Kühlung jedoch beträgt das Topfleben einer 10-g-Probe unter Verwendung
desselben Katalysators nur etwa 1 bis 2 Minuten. Dennoch ist das extrem kurze Topfleben dieser
hochkatalysierten Systeme durchaus praktisch, wenn das System gemäß dem bevorzugten Verfahren zur
Behandlung von Systemen dieses Typs angewendet wird, d. h. bei kontinuierlichen Verfahren wie z. B.
denjenigen, bei denen eine Sprühpistole verwendet wird, die im Sprühkopf der Vorrichtung kontinuierlich
Katalysator und Harz mischt. Solche Vorrichtungen sind in der Polyestertechnik gebräuchlich, und die
übliche Ausstattung kann gemäß der Erfindung verwendet werden. Ein außerordentlicher Vorteil des
p-Toluolsulfonsäure-Katalysatorsystems besteht darin,
daß die erhaltenen Schichtstoffe nicht unbedingt voll ausgehärtet sein müssen, bevor sie zur Verwendung
gelangen. Die Schichtstoffe, die mit diesem Katalysator gehärtet werden, setzen ihre Härtung selbst beim
Eintauchen in siedendes Wasser fort. Schichtstoffe, die vor dem Versuch bis zu einer Biegefestigkeit von etwa
703 kg/cm2 gehärtet worden waren, erreichten nach 24 Stunden dauerndem Eintauchen in siedendes Wasser
eine Biegefestigkeit von 1195 kg/cm2.
Dieses Verhalten trifft für die phosphoi säurekatalysierten Systeme nicht zu, daher sind die
Schichtstoffe hierbei im allgemeinen voll ausgehärtet. Ein bedeutender Vorteil der mit Phosphorsäure
katalysierten Systeme besteht in der leichten Handhabung. Obgleich Phosphorsäure in den gleichen Konzentrationen
wie p-Toluolsulfonsäure angewendet wird,
wird eine erheblich größere Dämpfung der exothermen Reaktion erreicht. Ohne Kühlen ergibt sich für
Harzproben von 3,8 Litern, die 5% Phosphorsäure (als 67°/oige Lösung in Methanol) enthalten, ein Topfleben
von 30 bis 45 Minuten. Mit einem solchen Harz hergestellte Schichtstoffe können in Schichten bis zu
1,27 cm aufgetragen und dann direkt ohne nachteilige Wirkung in einen Ofen gebracht werden.
Wenn der Ofen eine Temperatur von 49°C besitzt, kann der erhaltene Schichtstoff in weniger als einer
Stunde abgezogen werden. Wenn ein Ofen nicht zur Verfugung steht, kann der Schichtstoff abgezogen
werden, nachdem er bei Raumtemperatur über Nacht gestanden hat. Schichtstoffe, die mit den mit Phosphorsäure
katalysierten Harzen gemäß der Erfindung hergestellt worden sind, erreichen im allgemeinen
Festigkeiten von etwa 1758 kg/cm2 oder höher nach einer Härtung von etwa einer Woche bei Raumtemperatur.
Die Gegenwart von reaktionsfähigen Silanen, vorzugsweise Amino- oder Vinylsilanen, ist für das
erfindungsgemäße Verfahren wesentlich. Die Verwendung von substituierten Silanverbindungen, in denen das bo
Molekulargewicht der Silaneinheit weniger als 500 beträgt, wird bevorzugt. Glasfasermatten und -gewebe
sind im allgemeinen mit einer Silanausrüstung verfügbar, weil die Zugabe von Silanen zu der Glasfaser
vorteilhaft für die Herstellung von Glasfaserprodukten, b5 d. h. Matten oder Geweben, zu sein scheint. Wenn das
crfindiingsgcmäß verwendete Glasfascrprodukt keine Silanausrüslimg aufweist, ist es wesentlich, daß eine
wirksame Menge eines substituierten Silans, /.. B. eines Amino- oder Vinylsilans, zu dem Bindemiltelharz
hinzugegeben wird. Es wurde gefunden, daß die Zugabe eines Silans in einer Menge zwischen 0,25 und 3%
bezogen auf das Gewicht der Bindemittelmasse, für das erfindungsgemäße Verfahren voll zufriedenstellend ist.
Es hat sich erwiesen, daß in Abwesenheit einer Silanausrüstung selbst die bevorzugten Harze der
Erfindung ein schlechtes Haftvermögen gegenüber Glas besitzen. Andererseits ergibt die Zugabe von 1%
Aminosilan zu dem erfindungsgemäßen Harz ein Bindemittel, welches außerordentlich stark an Glas
haftet. Beispielsweise kann ein Schichtstoff, der unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Harzes mit 1%
Aminosilan auf eine Glasplatte aufgetragen worden ist, nicht von dem Glas abgezogen werden, ohne daß das
Glas springt.
Es ist darauf hinzuweisen, daß es bei der Herstellung von Glasfasermatten üblich ist, eine relativ geringe
Menge eines Polyester-Mattenbindemittels eines lösenden Typs zu verwenden. Dieses Mattenbindemittel
verursacht das Haften der Glasfasern aneinander, wodurch der strukturelle Zusammenhalt der Matte vor
ihrer Verwendung aufrechterhalten wird. Das verwendete Bindemittel für die Matten ist vorzugsweise in dem
Harz löslich, das anschließend als Schichtstoff-Klebemittel verwendet wird. Allgemein gesprochen, sind
Glasmatten und -gewebe unter Verwendung von irgendwelchen Mattenbindemitteln, welche in Polyester-Schichtstoffklebemitteln
loslich sind, außerordentlich günstig zur Verwendung gemäß der Erfindung. Es
wurde gefunden, daß die meisten Polyester-Mattenbindemittel eines lösenden Typs in den speziellen
Schichtstoffklebemitteln vom Furantyp gemäß der Erfindung sehr gut löslich sind. Vorzugsweise sollte die
erfindungsgemäß verwendete Matte eine solche Menge an Mattenbindemittel enthalten, daß nicht mehr als etwa
3 bis 4 Gew.-% verlorengehen, wenn die Matte bei 55O0C abgebrannt wird.
Es wurde gefunden, daß Glasfasern, die mit Chrommethacrylat oder anderen nicht silanhaltigen
Ausrüstungen versehen sind, nicht gemäß der Erfindung verwendet werden können, falls nicht ein reaktionsfähiges
Silan, wie z. B. ein Vinyl- oder Aminosilan, zu dem Harz hinzugefügt wird.
In den folgenden Beispielen und der gesamten Beschreibung beziehen sich alle Teile, falls nicht anders
angegeben, auf das Gewicht und alle Prozentangaben auf Gewichtsprozente.
Die erfindungsgemäß verwendeten Harze wurden nach den beiden folgenden beispielhaft genannten
Verfahren hergestellt:
Verfahren A
Dieses Beispiel soll das Verfahren zur Herstellung des Harzes zur Verwendung gemäß der Erfindung erläutern.
Furfurylalkohol (98 Teile). 37%iges Formalin (40,7 Teile) und 10%ige wäßrige Oxalsäure (0,78 Teile)
wurden bei Raumtemperatur in einem 67,5 Liter fassenden Kessel aus rostfreiem Stahl, der mit
Dampfmantel, Rührer, Thermometer und Rückflußkühler ausgestattet war, vermischt. Der pH-Wert der
erhaltenen Lösung betrug !,95. Der Ansaiz wurde innerhalb eines Zeitraumes von 18 Minuten auf 94°C
erhitzt, an welchem Punkt ein leichter Rückfluß begann. An diesem Punkt betrug die Heiß-Bechcr-Viskosilät
(hot cup viscosity), gemessen mittels eines Canco-Konsistenzbechcrs
Nr. 27 145, 27,0 Sekunden. Der Ansät/
siedete während eines Zeitraumes von etwa 88 Minuten
bei 98 bis 100°C am Rückfluß, wobei sich nach dieser Zeil eine Heiß-Bechcr-Viskosität von 47,2 Sekunden
ergab. Die Reaktionsmassc wurde mit 0,39 Teilen Triethanolamin auf einen pH-Wert von 6,0 gebracht. An
dieser Stelle wurden 2,5 Teile einer 40%igen Harnstofflösung hinzugegeben, und der apparative Aufbau wurde
geändert, so daß die Vakuumdestillation vor sich gehen konnte. Der Ansatz wurde 130 Minuten lang bei
Temperaturen bis zu 95°C und Drücken bis hinab zu 35 mm Hg destilliert. Die Viskosität der nichtvcrdünnten
Probe bei 25°C betrug 12 90OcR Nach der Verdünnung mit 24 Teilen Furfural wurde eine
Viskosität von 445 cP erhalten. Die Ausbeute nach dem Verdünnen betrug 119 Teile.
Verfahren B
Dieses Beispiel soll ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines bevorzugten Bindemittels zur erfindungsgemäßen
Verwendung erläutern. Eine relativ furfurylalkoholmonomerfrcie Probe des gemäß Beispiel
1 erzeugten Harzes wurde gemäß einem ähnlichen Verfahren hergestellt, mit der Abwandlung, daß die
Becher-Viskosität von 42,8 Sekunden auf 46,6 Sekunden gebracht wurde, und die Enddestillation 5 Stunden bei
Kesseltemperaturen bis zu 123° C und Drücken bis
herab zu 35 mm Hg erforderte. Etwa 9,75 kg Furfurylalkohol wurden in der Vorlage während des letzten
Abschnittes der Destillation aufgefangen. Die Viskosität des erhaltenen Harzes betrug an dieser Stelle
100 0004- cP. Die Gesaintaiisbeutc an Harz betrug 75,0
Teile, und 25,5 Teile Furfural wurden dann hinzugefügt, um eine Gesamt-Produklausbeute von 100,5 Teilen zu
erhalten. Die Viskosität nach dem Verdünnen ergab sich
71! If)OOcP. 3j
Im folgenden werden zur Erläuterung Verfahrcnsbeispiele
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Glasfasergegcnständc
genannt:
I? c i s ρ i c ! 1
Dieses Beispiel soll ein Verfahren zur Herstellung eines Glasfasermatlcn-Schichtsloffcs gemäß der Erfindung
erläutern. Ein langes Mylar-Blatt wurde auf einer flachen Arbeitsoberfläche ausgelegt. Das Harz gemäß «
Beispiel 1 (Verfahren A) wurde unter Verwendung einer üblichen Harzsprühvorriehtung desjenigen Typs, bei
dem Harz und Katalysator im Sprühkopf vermischt werden, und der normalerweise in Verbindung mil der
Polycster-Scliiclustoffherstellung verwendet wird, auf ίο
das Mylar-Blati aufgesprüht. Der Kaialysatordruck
wurde so eingestellt, daß PTSS in einer Menge abgegeben wurde, die etwa b Gcw.-"/o. bezogen auf das
Gewicht des Harzes, entsprach. In der verwendeten Vorrichtung winden der Katalysator und das Harz im v>
Sprühkopf vermischt und vor der Aufgabe des erhaltenen katalysierten Gemisches auf das Mylar-Blall
versirich ein Hriichieil einer Sekunde·. Es wird darauf
hingewiesen, daß bei diesem speziellen Harz die
angegebene Kalalysalormenge ausreicht, um eine mi
eurem lebhafte Härliingsreaktion einzuleiten. Der
erhaltene I Iber/iig wurde etwa IO Minuten lang härten
gelassen, wobei wahrend dieser /eil der Überzug /11
einem glailen BIaII oder einer glätten Schicht gelierte.
KriiH· Schaum oder Blasenbildung wurde beobaehlel. i,">
I in solcher I Ihcrzug wird in der SchichtsloH-'lechnik
iil1. »Gel I l'er/iii."' bezeichnet Einer der /wecke des
hm Ii LiLiK 1JH ten fiel I Hht/iil'cs besieht dann eine
glatte Oberflächenbeschaffenheit außen an dem erhaltenen Schichtstoff zu erzeugen. Ein Gesichtspunkt, der finden
Hersteller möglicherweise wichtiger ist, besteht in der Tatsache, daß der hoch katalysierte Gel-Überzug
wesentlich rascher härtet, als man die Masse des Schichtstoffes normalerweise härten lassen würde.
Dementsprechend kann die Sehichtstoffstruktur von der Berührungsoberfläche des Gel-Überzuges in wesentlich
kürzerer Zeit abgezogen werden als ein gleichwertiger Schichtstoff, in den kein Gel-Überzug einverleibt
worden ist. Nachdem der Gel-Überzug gehärtet war, wurde eine dünne Schicht des gemäß Verfahren A
hergestellten Harzes auf den Gel-Überzug aufgesprüht. Während dieses Sprühens wurde jedoch der Druck auf
das Katalysatorsystem vermindert, so daß die mit dem Harz vermischte Katalysatormenge ausreichte, um etwa
3% an PTSS-Katalysator zu liefern. Eine Matte aus zerkleinertem Spinnfadenglas (42,5 g) wurde auf das
feuchte Harz aufgelegt. Die Matte wurde mittels einer Harzwalze in die feuchte Schicht des Harzes eingewalzt.
Diese Vorrichtung ist ein übliches Schichtsloffherstellungs-Werkzeug,
das aus einer Vielzahl von benachbarten, ringsum eingekerbten Aluminiumscheiben besteht,
die auf einer gemeinsamen Achse frei drehbar sind. Als Ergebnis des Einwalzens der Glasmatte mit der
Harzwalze wird die Matte in die feuchte Harzschicht hineingearbeitet, bis das Harz die gesamte Glasmatte
vollständig benetzt. Die gemäß diesem Beispiel verwendete Glasmatte wird als M-700 bezeichnet und
besteht aus einem »F«-Glas mit einer Vinylsilanausrüstung und einem löslichen Polyesterharz-Bindemittel.
Als die erste Schicht der Glasmatte als Ergebnis des Walzvorganges gründlich benetzt war, wurden die
erhaltenen Materialien wiederum mit dem gemäß Verfahren A hergestellten Harz besprüht, zu dem eine
ausreichende Menge an PTSS hinzugegeben worden war, um wiederum etwa 3% Katalysator in der
Harzschicht zu liefern. Die Stufen des Auflegens der Matte, Einwalzens der Matte in das Harz, Aufsprühens
einer dritten Harzschicht und Hinzufügens einer dritten Glasmatte wurden erneut ausgeführt, so daß abwechselnd
3 Glasplatten in 3 Harzschichten hineingearbeitet
wurden. Der dabei erhaltene Schichtstoff wurde etwa eine halbe Stunde bei Raumtemperatur härten gelassen,
wonach er von dem Mylar-Blatt abgezogen wurde. Der abgezogene Schichtstoff wurde in einen Härtungsofen
von 71°C etwa 4 Stunden lang eingebracht. Nach dieser Härtung besaß der gehärtete Schichtstoff eine Biegefestigkeit
von etwa 984 kg/cm-. Der Schichtstoff wurde erneut in den Ofen von 71 "C eingebracht, und zwar für
eine Gesamthärtung von etwa 24 Stunden, wonach er aus dem Ofen entfernt und wiederum hinsichtlich der
Biegefestigkeit geprüft wurde. Es ergab sich, daß die Biegefestigkeit an diesem Punkt 1727 kg/cm2 betrug.
Der verbleibende Schichtstoff wurde in 2 Teile geteilt, und diese Teile wurden unterschiedlichen Wärmebehandlungen
unterworfen. Der erste Teil wurde wiederum in den Ofen von 71 C eingebracht und dort während
eines Zeitraumes von 30 lagen gelassen. Nach dieser Wärmebehandlung ergab sich die Biegefestigkeit des so
behandelten .Schichtstoffes /11 2355 kg/cm2. Der zweite
Teil des gemäß diesem Beispiel hergestellten Schicht stoffes wurde in einen Wärmcbchandlungsofen von
IK)1C eingebracht und !() Tage lang darin belassen.
Nach 30 Tagen wurde gefunden, daß die Biegefestigkeit der so behandelten Probe 24hH kg/cm' beinig. Der
lei/lcre Versuch zeigt, daß Temperaturen oberhalb des
Siedepunktes von Wasser nach dem im wesentlichen
vollständigen Härten des Bindemittels angewendet werden können.
Dieses Beispiel soll die Wirkung von extrem hohen Temperaturen auf die Biegefestigkeit des gemäß
Beispiel 1 hergestellten Schichtstoffes erläutern. Ein gemäß Beispiel 1 hergestellter Schichtstoff wurde einer
24 Stunden dauernden Härtung bei 71°C unterworfen, wonach sich eine Biegefestigkeit von etwa 1758 kg/cm2
ergab. Der Schichtstoff wurde in drei Teile geteilt. Die Teile wurden jeweils über Nacht in verschiedene öfen
gelegt. Die verwendeten Öfen besaßen Temperaturen von 335°C, 2600C bzw. 2040C. Nach einer Verweilzeit
von 16 Stunden in den jeweiligen öfen ergaben sich die Biegefestigkeiten der Anteile zu 579, 579 bzw.
1413 kg/cm2. Diejenige Probe, die einer Wärmebehandlung bei 2040C unterworfen worden war, wurde für eine
Gesamtbehandlung von 40 Stunden bei dieser Temperatur wieder in den Ofen eingebracht, wonach sich eine
Biegefestigkeit von 1146 kg/cm2 ergab. Nachdem diese
Probe einer Gesamtbehandlung von 110 Stunden bei 2040C unterworfen worden war, zeigte sie eine
Biegefestigkeit von 575 kg/cm2.
Dieses Beispiel soll die Herstellung eines Schichtstoffes gemäß der Erfindung unter Verwendung von
Glasgewebe erläutern. Ein Gel-Überzug wurde auf einem Mylar-Blatt wie in Beispiel 1 gebildet, dann wurde
eine Harzschicht auf dem Gel-Überzug verteilt. Dieses Harz wurde gemäß Beispiel 2 (Verfahren B) hergestellt,
jedoch durch Zugabe von 1% Amiriosilan modifiziert. Außerdem wurde PTSS in einer solchen Menge
hinzugefügt, daß eine Konzentration der Säure von 3%, bezogen auf das Gewicht des Harzes, erhalten wurde.
Ein Blatt aus Glasgewebe wurde auf das flüssige Harz gelegt. Dieses Gewebe war ein Glasgewebe 181, das
durch Wärme gereinigt worden war. Das Gewebe wurde unter Verwendung einer üblichen Harzwalze in
das Harz hineingearbeitet. Die Stufen: Verteilung des Harzes, Auflegen eines Blattes aus Glasgewebe und
Hineinarbeiten des Gewebes in das Harz wurden lOmal
wiederholt, wobei sich 11 abwechselnde Schichten aus
Harz und Gewebe ergaben. Eine dünne Deckschicht aus Harz wurde auf das oberste, mit Harz benetzte
Glasgewebe aufgetragen. Nach einer Härtung über Nacht bei Raumtemperatur wurde der erhaltene
Schichtstoff von dem Mylar-Blatt abgezogen. Die anschließende Analyse zeigte, daß der erhaltene,
3,175 mm starke Schichtstoff 55 bis 60% Glas enthielt. Nach dem Härten während 2 Tagen bei Raumtemperatur
ergab sich für den Schichtstoff eine Biegefestigkeit von 1406 kg/cm2. Ein zweites, gemäß diesem Beispiel
hergestelltes Schichtstoffblatt wurde in einem Ofen von 7 ΓC gebracht, nachdem es abgezogen worden war, und
4 Stunden lang bei 71°C sowie anschließend über Nacht bei 99"C wärmehärten gelassen. Nach dieser Härtungsbehandlung besaß der Schichtstoff eine Biegefestigkeit
von 4366 kg/cm2.
Das Verfahre, · < ι Beispiel 3 wurde unter Verwendung
eines mit Silan vorbehandelten Glasgewebes wiederholt. Das Bindemittel war ein Gemisch eines wie
in Verfahren A hergestellten Harzes, mit der Abwandlung, daß ein Verhältnis von Formaldehyd zu Furfurylalkohol
von 0,5 Mol verwendet wurde und daß das fertige Gemisch, das 21% Furfural enthielt, eine Viskosität von
750 cP aufwies. Der bei der Schichtstofferzeugungsstufe verwendete Katalysator war 67%ige Phosphorsäure in
Methanol. Es wurde eine solche Menge an Katalysator einverleibt, daß sich 5% Phosphorsäure ergaben. Der
Schichtstoff wurde über Nacht bei Raumtemperatur und dann 24 Stunden lang bei 74° C gehärtet. Der gehärtete
Schichtstoff zeigte eine Zugfestigkeit von 3979 kg/cm2.
Das Verfahren von Beispiel 3 wurde erneut in zwei getrennten Versuchen wiederholt, mit der Abwandlung,
daß bei dem ersten Versuch kein Aminosilan zu dem Harz hinzu gegeben wurde. Bei diesem ersten Versuch
wurde der erhaltene Schichtstoff 4 Stunden lang bei 710C und dann über Nacht bei 99°C gehärtet. Der
erhaltene Schichtstoff besaß keine Biegefestigkeit von 2355 kg/cm2 im Vergleich zu 4366 kg/cm2 bei Zugabe
von 1% Aminosilan. Bei dem zweiten Versuch gemäß diesem Beispiel wurde das Verfahren des vorhergehenden
Beispiels erneut wiederholt, mit der Abwandlung, daß die Katalysatormenge 5% PTSS anstelle von 3% in
dem genannten Beispiel betrug. Nach einer Härtung von 4 Stunden bei 71°C und über Nacht 99°C ergab sich für
den erhaltenen Schichtstoff eine Biegefestigkeit von 4218 kg/cm2 gemäß Beispiel 3. Hierdurch wird erläutert,
daß die zusätzlichen 2% PTSS gegenüber der bevorzugten Menge von 3% keine zusätzlichen 2%
PTSS gegenüber der bevorzugten Menge von 3% keine
jo zusätzlichen Vorteile hinsichtlich der Festigkeit bei der
Herstellung von Glasgewebe-Schichtstoffen ergaben.
Dieses Beispiel soll die Herstellung eines Glasmatten-Schichtstoffes
gemäß der Erfindung und die Wirkung übermäßig hoher Härtungstemperaturen auf die Festigkeit
des erhaltenen Produktes erläutern. Das gemäß Verfahren B hergestellte Harz wurde mit einer solchen
Menge PTSS vermischt, daß sich 3% Säure, bezogen auf das Gewicht des Harzes ergaben. Eine dünne Schicht
des erhaltenen katalysierten Harzes wurde auf der Oberfläche des Mylar-Blattes verteilt, und eine zerkleinertes
Spinnfadenglas enthaltene Matte von 56,7 g mit einer Vinylsilanausrüstung wurde daraufgelegt. Die
Glasmatte wurde mit einer üblichen Harzwalze gründlich in das Harz hineingearbeitet. Eine zweite
Schicht des Harzes wurde über dem mit Harz benetzten Glasgewebe verteilt und eine zweite Schicht der
Glasmatte von 56,7 g wurde in die zweite Harzschicht hineingearbeitet. Diese Stufen wurden ein drittes mal
wiederholt, so daß ein dreischichtiger, etwa 3,175 mm dicker Schichtstoff erhalten wurde, der nach etwa 1
Stunde von dem Mylar-Blatt entfernt wurde. Nach einer Härtung von 2 Tagen bei Raumtemperatur ergab sich
für den Schichtstoff eine Biegefestigkeit von 1694 kg/ cm2. Der gehärtete Schichtstoff enthielt 25 bis 30%
Glas. In einem getrennten Versuch wurde ein gemäß diesem Beispiel hergestellter Schichtstoff einer Härtung
von 24 Stunden bei 74°C anstelle der Härtung von 2
Tagen bei Raumtemperatur unterworfen. Bei diesem Versuch ergab sich die Biegefestigkeit zu 1976 kg/cm2.
Bei einer weiteren Wiederholung dieses Beispiels mit der Abwandlung, daß eine Härtungsbehandlung von 16
Stunden bei Raumtemperatur, gefolgt von einer Nachhärtung über Nacht bei 121°C anstelle der
Härtung gemäß dem vorstehenden Versuch dieses Beispiels angewendet wurde, ergab sich eine Biegefestigkeit
von 1476 kg/cm2.
Dieses Beispiel soll die Anwendung des gemäß Verfahren B hergestellten Harzes unter Verwendung
von Phosphorsäure als Katalysator erläutern. Das gemäß Beispiel 2 (Verfahren B) hergestellte Harz wurde
mit einer solchen Menge Phosphorsäure (als 67%ige Lösung in Methanol) vermischt, daß 5% des Säurekatalysators,
bezogen auf das Gewicht des Harzes, erhalten wurden. Das in Beispiel 6 angewendete Verfahren
wurde wiederholt, wobei ein dreischichtiger, 3,175 mm
dicker Schichtstoff erhalten wurde, der 25 bis 30% Glas enthielt. Nach einer Härtung von 7 Tagen bei
Raumtemperatur ergab sich die Biegefestigkeit des erhaltenen Schichtstoffes zu 1687 kg/cm2. Als ein gemäß
derselben Arbeitsweise hergestellter Schichtstoff 24 Stunden lang bei 74°C anstelle bei Raumtemperatur
härten gelassen wurde, besaß das erhaltene Produkt eine Biegefestigkeit von 2074 kg/cm2.
Dieses Beispiel soll die Wirkung verschiedener Konzentrationen von Phosphorsäure auf die Biegefestigkeit
von erfindungsgemäß hergestellten Schichtstoffen zeigen, wenn das gemäß Verfahren A hergestellte
Harz verwendet wird. Zwei getrennte Anteile des gemäß Verfahren A hergestellten Hartes wurden mit
solchen Mengen an Phosphorsäure vermischt, daß 5% bzw. 7,5% Phosphorsäure, bezogen auf das Gewicht des
Harzes, erhalten wurden. Bei den Versuchen gemäß diesem Beispiel wurde eine Schicht des Harzes auf
einem Mylar-Blatt verteilt, und eine Glasmatte von 56,7 g wurde in diese Harzschicht hineingearbeitet. Es
wird darauf hingewiesen, daß die gemäß diesem Beispiel verwendete Glasmatte eine Vinylsilanausrüstung aufwies.
Diese Stufen wurden wiederholt, so daß ein dreischichtiger, 3,175 mm dicker Schichtstoff wie in
Beispiel 6 erhalten wurde. Der Schichtstoff wurde nach etwa 2 Stunden bei Raumtemperatur von dem
Mylar-Blatt abgezogen. Bei jedem dieser Versuche wurde ein Anteil des so hergestellten Schichtstoffes 24
Stunden lang bei 74°C gehärtet. Der mit 5% Katalysator enthaltendem Harz hergestellte Schichtstoff
zeigte eine Biegefestigkeit von 1856 kg/cm2 nach der 7 Tage dauernden Härtung bei Raumtemperatur
und von 2200 kg/cm2 nach der Härtung bei erhöhter Temperatur. Der mit dem 7,5% Katalysator enthaltenden
Harzgemisch hergestellte Schichtstoff zeigte eine Biegefestigkeit von 1547 kg/cm2 nach 7 Tagen bei
Raumtemperatur und von 1940 kg/cm2 nach 24 Stunden bei 74° C.
Dieses Beispiel soll eine neuartige Härtungstechnik und die Anwendung der Erfindung in Verbindung mit
Siliciumdioxidpulver erläutern. Das gemäß Verfahren A hergestellte Harz (250 Teile Harz 404-194), 67%ige
methanolische Phosphorsäure (5% Phosphorsäure, bezogen auf das Gewicht des Harzes), 650 Teile
Siliciumdioxidpulver und 100 Teile zerkleinerte Glasfasern wurden vermischt, um ein steifes, kittartiges
Material herzustellen. Es ist darauf hinzuweisen, daß die Glasfasern eine Vinylsilanausrüstung aufwiesen. Das
erhaltene kittartige Material wurde kalt zu Scheiben für die Zugfestigkeitsprüfung geformt und in zwei Testgruppen
eingeteilt. Die Scheiben der ersten Testgruppe wurden auf einer heißen Platte bei 1700C (in der zweiten
Gruppe bei 220"C) während eines Zeitraumes von 10 bis 30 Sekunden gehärtet. Es ist festzustellen, daß dieser
Zeitraum lediglich zur Erwärmung der äußeren unteren
5 Oberfläche des steifen, kittartigen Materials ausreicht.
Als die Scheiben jedoch von der heißen Platte entfernt wurden, besaßen sie eine zähe »Haut« auf der
Unterseite, während die nicht erhitzte Oberseite noch kalt war. Es wurde beobachtet, daß exotherme Wärme
ίο sich durch die Masse der Probe hindurch fortpflanzte,
und sie wurden hart, d. h. härteten langsam ohne weiteres Erwärmen von außen. Während dieser
Versuche konnte nicht beobachtet werden, daß die Temperatur zu irgendeinem Zeitpunkt in irgendeiner
Scheibe an irgendeiner Stelle oberhalb 212° C lag.
Beispiel 10
Dieses Beispiel soll die in Beispiel 9 verwendete Härtungstechnik in Verbindung mit Glasfaser-Schichtstoff
erläutern. Verschiedene Proben eines dreischichtigen Glasfasermatten-Schichtstoffes wurden unter Verwendung
des Harzes gemäß Verfahren A, das durch Zugabe von 5% Phosphorsäure modifiziert worden war,
sowie einer Matte aus zerkleinerten Glasfasern, die eine Vinylsilanausrüstung aufwiesen, hergestellt. Anstatt den
Schichtstoff vor dem Abziehen von dem Mylar-Blatt bei Raumtemperatur härten zu lassen, wurde der Schichtstoff
nunmehr an seiner oberen Oberfläche einer Berührung mit Temperaturen von 140 bis 1700C
während Zeiträumen von etwa 30 Sekunden ausgesetzt. Es wurde beobachtet, daß sich durch den Querschnitt
des erhaltenen Schichtstoffes exotherme Wärme fortpflanzte, mit dem Ergebnis, daß die gesamte Masse
durch diejenige Wärme gehärtet wurde, welche durch die Polymerisation des Harzes erzeugt wurde. Es ist
jedoch darauf hinzuweisen, daß die bei diesen Versuchen entwickelte Wärmemenge zur Erzielung von
Temperaturen oberhalb des Siedepunktes des Wassers nicht ausreichte.
Beispiel 11
Dieses Beispiel soll die ausgezeichnete chemische Beständigkeit aufzeigen, die mit den erfindungsgemüß
hergestellten Schichtstoffen erzielt wird. In einer Reihe von vier Versuchen wurden verschiedene Harze mit
verschiedenen Konzentrationen an PTSS und Phosphorsäure katalysiert. Die Daten der Harze sind in
Tabelle I aufgeführt. Dreischichtige Schichtstoffe wurden wie in Beispiel 6 hergestellt und einer
Nachhärtung, d. h. einer Härtung nach dem Abziehen, bei den Temperaturen und während der Zeiten, die in
Tabelle 1 angegeben sind, unterworfen. Nach dem Härten wurden die in der Tabelle unter der Spaltenüberschrift
»Biegefestigkeit« angegebenen Biegefestigkeiten ermittelt. Jeder dieser Schichtstoffe wurde dann
in Streifen geschnitten, die dann in verschiedenen Versuchen während 24 Stunden der Einwirkung von
siedenden Flüssigkeiten ausgesetzt wurden. Wasser, Aceton, 10%iges Natriumhydroxid und 35%ige Schwefelsäure
wurden als siedende Flüssigkeiten angewendet.
Die Biegefestigkeit (naß geprüft) wurde nach 24 Stunden langem Eintauchen in das siedende Lösungsmittel
bestimmt. Die ermittelten Festigkeitswerte sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
13 | Kat. (%) |
Nachhärtung Zeit |
1 | 9 66 942 | (kg/cm*) Wasser |
14 | 10% NaOH |
35% H2SO |
|
Tabelle 1 | 2,5 T 5P 1,8 T 5 P |
24 Std. 2 Tage 25 Tage 35 Tage |
1527 1079 1154 990 |
1701
1000 |
1728 1404 |
||||
Sämtliche Versuche 24 Std. am Siedepunkt | - NaG | geprüft | |||||||
Chemische Beständigkeit | Versuch Nr. | Temp. | Biegefestigkeit ursprüngl. |
Aceton | |||||
12-1 12-2 12-3 12-4 |
74 80 23,9 23,9 |
2153 1954 1331 1717 |
2139 | ||||||
T-PTSS. | |||||||||
Beispiel 12
Dieses Beispiel soll die chemische Beständigkeit von
erfindungsgemäß hergestellten Schichtstoffen weiter erläutern und dient zum Vergleich der chemischen
Beständigkeit von ähnlichen, nicht gemäß der Erfindung hergestellten Schichtstoffen mit derjenigen gemäß der
Erfindung. Die ills Ergebnis dieser Versuchsreihe erhaltenen Werte sind in Tabelle 2 zusammengefaßt. In
der mit »Beschreibung der Zusammensetzung« übersehriebenen
Spalte bedeutet die erste Zahl in jedem Falle die Anzahl Mole Formaldehyd, die pro Mol
Furfurylalkoholmonomcr zu Beginn der ursprünglichen sauten Verharzung vorhanden ist, welche im wesentlichen
unter den im obigen Verfahren A beschriebenen Bedingungen durchgeführt wurde. In jedem Falle, in
angegeben ist, wurde das erhaltene Harz mil 15 Teilen
Furfural pro 100 Teile Harz verdünnt. Es ist darauf hinzuweisen, daß bei den Versuchen 14-8 bis 14-11
Bindemittclmassen verwende! wurden, die nicht gemäß der Erfindung mit Furfural verdünnt wurden. In den
Versuchen 14-14 und 14-15 bedeutet »(25%)«, daß Furfural in einer Menge von 25 Teilen Furfural pro 100
Teile Harz zugegen war. In den Versuchen 14-8 und 14-9 wurde anstelle von Furfural Styrol zur Verdünnung der
vorvL i harzten Bindemiitelmassc verwendet, die überhaupt
kein Verdünnungsmittel enthielt. Die unter der J0 Spaltenüberschrift »Härtung bei 71"C« angegebene
Zeit gibt die Härtungsdaucr nach dem Abziehen des Sehichtstoffes wieder.
Versuch Nr. Beschreibung der | Zusammensetzung | Härtung | Biegefestigkeit | 93 -99" C. | (kg/cm*) | Zu- bzw. 1 | 051 | Zu- bzw. |
bei71°C | 026 | Abnahme (%) | ||||||
ursprünglich | Aceton | 135 | -8,57 | |||||
0,25 F (a) | (e) | vj 2O | 244 | -22,6 | ||||
14-1 | 0,25 F | 9 Std. | 1149 | 1053 | Abnahme (f) | 174 | -10,65 | |
14-2 | 0,375 F | 25 Std. | 1325 | 1374 | -8,4 | 195 | + 2,31 | |
14-3 | 0,375 F | 9 Std. | 1271 | 1334 | + 3,7 | 178 | -18,25 | |
14-4 | 0,5 F | 25 Std. | 1216 | 1394 | + 4,98 | 111 | -19,3 | |
14-5 | 0,5 F | 9 Std. | 1436 | 1587 | + 14,6 | 1107 | -5,64 | |
14-6 | 0,5 F | 25 Std. | 1482 | 1627 | + 10,55 | 139 | -15,7 | |
14-7 | 0,5 S (b) | 4 Std. | 1248 | 935 | + 9,85 | 199 | -23,5 | |
14-8 | 0,5 S | 9 Std. | 1318 | 1492 | -29,1 | 1016 | -19,2 | |
14-9 | 178(c) | 25 Std. | 1448 | 1069 | + 19,55 | 1262 | -18,2 | |
14-10 | 178 | 9 Std. | 1409 | 953 | -26,3 | 202 | -9,4 | |
14-11 | 0,5 F-81 (d) | 25 Std. | 1460 | 1084 | -32,4 | 255 | -8,07 | |
14-12 | 0,5 F-81 | 4 Std. | 1121 | 1401 | -26,0 | + 7,90 | ||
14-13 | 0,5 F (25%)-81 | 25 Std. | 1373 | 1554 | + 24,9 | -15,8 | ||
14-14 | 0,5 F(25%)-81 | 4 Std. | 1114 | 1394 | + 13,2 | |||
14-15 | 7 bedeutet 0,25 Mol CH2O | 25 Std. | 1490 | 1817 | + 25,1 | |||
a) 0,25 I | Styrol. | iro Mol Γ | A, versetzt mit 150Zo | Furfural. | + 21,9 | |||
b) S - | 398-178, unverdünnt. | |||||||
c) Harz | 398-81 (79 000Cp) versetzt | |||||||
d) Harz | c) Biegefestigkeit (kg/cm!j nach 66 | mit i5% | furfural. | |||||
Std. in siedendem Aceton. | ||||||||
f) Biegefestigkeit nach 69 Std. in Wasser von | ||||||||
Mit Ausnahme derjenigen Versuche, in denen die Harze olfeiisichllieh nicht ausreichend gehiirtet waren,
/ciglcn die SchichisiolTe eine Milche physikalische
Heschiiffeiiheit. dall keine sichtbare Wirkung des
Vcrwcilcns in dem siedenden Medium /11 beobachten
war, und die Lösungen, ims denen die Versiiehsslreilcii
entfernt worden waren, waren hell und klar geblieben.
In ähnlichen Versuchen wurden Vcrsuehsproben ein*.1
Woche IiHi(I in siedendem Wasser gehalten, und die
Ergebnisse tinierschiedcn sich nielil wesentlich von den
in Tabelle 1 aufgeführten 3-Tage-Wei ien. In sämtlichen
in den beiden vorhergehenden Beispielen beschriebenen Versuchen wurden Proben von 2,54 χ 7,62 cm mit
ungeschützten Kanten verwendet. Es wird darauf hingewiesen, daß gemäß dem Standardtest SPI hinsichtlich der chemischen Beständigkeit für die Verfahrensausrüstung ein Schutz der Kanten von Glasfaserschichtstoffen während ähnlicher Versuche erforderlich ist.
Ks wurde gefunden, daß sämtliche erfindungsgemäß hergestellten Schichtstoffe als »nichtbrennbar« gemäß
ASTM 635-63 beweriet werden können. Die mit PTSS hergestellten Schichtstoffe sind jedoch nicht so feuerfest
wie die unter Verwendung von Phosphorsäure als Katalysator hergestellten Harze.
Bei einem anderen Laborversuch wurde ein Streifen von 7,62 χ 35,6 cm eines gemäß der Erfindung hergestellten Schichtstoffes (mit Phosphorsäure als Katalysator) in einem bestimmten Winkel in einen Abzug
gehängt. Das untere Ende des Streifens wird so angeordnet, daß die volle Flamme eines Bunsenbrenners mit einem Durchmesser von 9,525 mm sich in
direkter Berührung mit dem Streifen befand. Nachdem unter der unteren Oberfläche des Streifens 2 Stunden
lang eine volle Flamme in Betrieb gehalten worden war,
und zwar vor dem Abzug und an der Unterseite des Schichtstoffes, wurde beobachtet, daß praktisch kein
Rauch entwickelt worden war, daß das Feuer, das zu Anfang in der unmittelbaren Nähe der Flamme in dem
Schichtstoff entstanden w;ir. nach etwa 2 bis 3 Minuten von selbst erloschen war und daß der angebrannte
Bereich nach einem Zeitraum von 3 Stunden auf einen Radius von 5.08 cm in der unmittelbaren Nähe der
Flamme begrenzt war. Die Bunsenbrennerflamnie
durchdrang den Schichtstoff zu keinem Zeitpunkt, und der Schichtstoff behielt seinen Strukturzusammenhalt
bei. Es ist wichtig, daß dieses Ergebnis nur bei Verwendung von Phosphorsäure als Katalysator gemäß
der Erfindung erhalten wird. Die Verwendung von PTSS als Katalysator für die Bindemitielmasse ergibt
ein Produkt, in dem die Flamme sich entlang dem Schichtstoffstreifen bei dem zuletzt beschriebenen
Versuch fortpflanzt, selbst wenn der Schichtstoff seinen Strukturzusammenhalt beibehält.
Die gemäß der Erfindung hergestellten Schichtstoffe
scheinen sehr stabil im Hinblick auf Wärme zu sein. Beispielsweise besaß ein Mattenschichtstoff mit einer
anfänglichen Biegefestigkeit von 2058 kg/cm2 nach 30 Tagen bei MO13C eine Biegefestigkeit von 2158 kg/cm2.
Zum Vergleich wurde berichtet, daß handelsübliche Bisphenol A-Fumaratpolycstcr-Schichtstoffe (R. F. Register. Proceedings of the 22nd Annual Meeting of the
Reinforced Plastics Division. SPI. Section 16-D) im Durchschnitt 19% ihrer Festigkeit von einer anfänglichen durchschnittlichen Festigkeit von 1143 kg/cm2
nach 2 Monaten bei 1100C verlieren.
Gemäß der Erfindung hergestellte Schichtstoffe verlieren bei 204"C, wenn sie gegen Oxydation
geschützt sind, sehr langsam an Festigkeit. Während eines Zeitraumes von 110 Stunden fällt die Festigkeit im
Durchschnitt auf etwa 562,5 kg/cm2 ab und scheint auf
dieser Höhe stehen zu bleiben. Das gleiche Phänomen wurde bei einem Versuch über Nacht bei 335°C
beobachtet.
Beispiel 13
Dieses Heispiel soll die Schrumpfungscigcnschaftcn in
Verbindung mit den erfindungsgemäß hergestellten Schichtstoffen erläutern. Eine Reihe von 8 Versuchen
wurde unter Verwendung verschiedener Harzmassen, die gemäß der Erfindung hergestellt worden waren,
durchgeführt. Unterschiedliche Mengen an Furfural wurden zur Herstellung dieser Harze verwendet. Die als
Ergebnis dieser Versuchsreihe erhaltenen Werte sind in Tabelle 3 zusammengefaßt. Sämtliche in diesem Beispiel
verwendeten Harze wurden gemäß Verfahren A hergestellt, mit folgenden Ausnahmen: Das bei den
Versuchen 15-1 und 15-7 verwendete Harz enthielt 0,5
Mol Formaldehyd pro Mol Furfurylalkohol während der
Herstellung desselben und besaß eine Viskosität von 79 00OcP bei 27°C nach der Destillation. Das in den
Versuchen 15-2 und 15-6 verwendete Harz enthielt ebenfalls 0,5 Mol Formaldehyd pro Mol Furfurylalkohol
zu Beginn der Herstellung desselben, hatte jedoch eine für eine Messung mit den üblichen Vorrichtungen zu
hohe Viskosität, d.h. über 100000cP. Das in den
Versuchen 15-3 und 15-4 verwendete Harz war ein Gemisch aus I Teil des gemäß Versuch 15-1
hergestellten Harzes mit 2 Teilen eines auf dieselbe Weise mit einem molaren Verhältnis von 0,5 hergestellten Harzes, das jedoch eine Viskosität im unverdünnten
Zustand von nur 240C cP aufwies. Die Viskosität des unverdünnten Gemisches betrug 830OcP. Das im
Versuch 15-5 verwendete Harz erhielt während seiner Herstellung kein Formaldehyd und besaß eine Viskosität im unverdünnten Zustand von 47 000 cP. Das im
Versuch 15-8 verwendete Harz wurde zusammen mit 1% in den Umsclzungslcilnehmern. die 0,5 Mol
Formaldehyd pro Mol Furfurylalkohol aufwiesen, hergestellt. Die Viskosität im unverdünnten Zustand
betrug etwa 42 000 cP.
Die in der mit »% Kai.« überschriebenen Spalte aufgeführten Werte zeigen die Menge an PTSS-Kataly
sator, bezogen auf das Gewicht des Harzes. Die in der
mit »Härtung« überschriebenen Spalle aufgeführten Werte beziehen sich auf die Anzahl Stunden der
Härtung nach dem Abziehen, und zwar in einem Ofen bei der angegebenen Temperatur. Es wird darauf
hingewiesen, daß drei Paare von mit »Härtung« und »Schrumpfung« überschriebenen Spalten in der Tabelle
vorhanden sind, die mit I, Il und III bezeichnet sind.
Hierdurch wird angezeigt, daß der angegebene Schrumpfungswert derjenige Wert ist, der festgestellt
wurde, nachdem die Probe unter den in der entsprechenden Spalte »Härtung« angegebenen Bedingungen
gehärtet worden war.
Zum Zwecke des Vergleichs wäre anzugeben, daß für
Epoxyharze Schrumpfungen bis zu 5,75% während dei
Härtung bei 65°C berichtet worden sind (H. L Pa rr j
and H. A. Mackay. 13th Annual Technical and Management Conference, Reinforced Plastics Div., SPI
Section 13-A). Mit Diäthylcntriamin bei 25°C schrumpf
ten sie um 4,3%.
Um die in Beispiel I aufgeführten Ergebnisse zi erhalten, wurde die Schrumpfung durch Gießen vor
stabförmigen Proben mit Abmessungen vor 1,27 χ 1,27 χ 12,7 cm in einer Teflonform ermittelt. Dii
eine Seile der Form war entfernbar, und das Harz wurdi
to in die geschlossene Form durch die eine geöffnete Sein
eingegossen. Bei hoch exothermen Systemen wurdei die Proben unter gewisser Kühlung geliert und dam
über Nacht erhärten gelassen. Schließlich wurden si< während der angegebenen Anzahl von Stunden bei dei
b5 angegebenen Temperaturen gehärtet. Sofort nach der
Entfernen aus der Form wurden die Proben mit der Mikrometer gemessen, von Zeit zu Zeit wurden di
Messungen wiederhoii. und die Veränderungen de
809 507/9
17 18
Tabelle 3 | % | Viskos. | % | HIrtung-l | Schrump | Härtung·!! | Schrump | Härtung III | Schrump |
Versuch | FCHO | verdünnt | KaL | fung-1 | fung! I | fung III | |||
Nr. | 25 | 905 | 3 | 2/71-C | 2,9 | 22/71°C | 33 | 22/121-C | 4.1 |
15-! | 22/149°C | 4,2 | |||||||
40 | 200 | 3 | 2/71°C | 5,2 | |||||
15-2 | 15 | 825 | 3 | 2/71°C | 3,6 | 22/710C | 4,1 | ||
15-3 | 20 | 625 | 3 | 2/71°C | 4.5 | 22/71°C | 5,0 | 22/121-C | 5.7 |
15-4 | 25 | 800 | 4,5 | 2/71°C | 3,2 | 22/71°C | 3,5 | 22/121-C | 3,7 |
15-5 | 30 | 1015 | 3 | 2/71°C | 4,9 | 22/121-C | 5,6 | ||
15-6 | 25 | 905 | 3 | 2/71°C | 3,2 | 22/71-C | 3,6 | ||
15-7 | 20 | 1000 | 3 | 2/71°C | 3,7 | 22/71°C | 43 | 22/127° C | 53 |
15-8 | |||||||||
Aus den obigen Ausführungen geht hervor, daß können, daß ungewöhnlich hohe Strukturfestigkeit,
gemäß der vorliegenden Erfindung Schichtstoffe und 20 Hitzestabilität, chemische Stabilität und Flammenfestigandere Strukturen zusammen mit Siliciumoxid und keit erzielt werden.
Glasfasern mit dem Ergebnis hergestellt werden
Claims (4)
- Patentansprüche:1 Verfahren zur Herstellung von Glasfasergegenständen aus Furfurylalkohol-Formaldehyd-Harzen und Glasfasern, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem säurehärtendem Bindemittel mit einer Viskosität zwischen 200 und 5000 cP, das durch homogenes Vermischen von (A) einem Furfurylalkohol-Formaldehyd-Harz mit einer Viskosität zwisehen 15 000 und 200 000, das durch Säureverharzen von Furfurylalkohol und Formaldehyd in einem Molverhältnis von 0,25 bis 1,0 Mol Formaldehyd je Mol Furfurylalkohol, Neutralisieren des Katalysators und Entfernen praktisch des gesamten bei dem Säureverharzen entstandenen Wassers gebildet worden ist, (B) Furfural in einer Menge zwischen 5 und 25 Gew.-°/o, bezogen auf das Bindemittel, (C) 0,25 bis 3 Gew.-% Amino- oder Vinylsilan, und (D) einem Säurekatalysator in einer Menge von 2 bis 7 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel, hergestellt worden ist, Glasfasern tränkt und den entstandenen Gegenstand aushärten läßt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Säurekatalysator p-Toluolsulfonsäure oder Phosphorsäure und als Haftmittel etwa 0,25 bis 2,0%, bezogen auf das Gewicht des Harzes, Vinylsilan oder Aminosilan verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator p-Toluolsulfonsäure in einer Menge zwischen 2 und 5,5%, bezogen auf das Gewicht des Harzes, und als Haftmittel Vinylsilan oder Aminosilan in einer Menge zwischen 0,5 und 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Bindemittels, verwendet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Härten Fasern und Bindemittel formt und dann härtet, indem man eine Oberfläche des Gegenstandes einer äußeren Wärmequelle aussetzt, anschließend den Gegenstand von der Wärmequelle entfernt und den Gegenstand durch Entwicklung exothermer Wärme vollständig aushärten läßt.
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