DE19649935A1 - Verfahren zur Herstellung von Quarzglaskörpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von QuarzglaskörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Quarzglaskörpern, durch Abscheiden
von SiO2-Partikeln auf der Zylindermantelfläche eines um seine Längsachse rotierenden, zylin
derförmigen Dorns, unter Bildung eines im wesentlichen zylinderförmigen, porösen Rohlings,
der mit einem Halteelement versehen wird, das im Bereich eines der Enden des Rohlings an
greift, und Sintern des so hergestellten Rohlings.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US-PS 4,362,545 bekannt. Für die Herstellung einer Vor
form für optische Fasern werden nach den allgemein bekannten Verfahren mittels eines
Flammhydrolysebrenners auf der Mantelfläche eines mit beiden Enden in eine Drehbank ein
gespannten, um seine Längsachse rotierenden, leicht konischen Dorns schichtweise
SiO2-Partikel abgeschieden. Dabei wird durch eine Hin- und Herbewegung entlang der Längs
achse des Dorns eine längliche, poröse Vorform aus SiO2-Partikeln gebildet.
Der Dorn erstreckt sich durch einen hülsenförmigen Halter, mit einem sich konisch verjüngen
den Ende, das der sich bildenden Vorform zugewandt ist und das einen umlaufenden Wulst
aufweist. Der Dorn ist in bezug auf den Halter mittels Abstandshaltern, die in den Spalt zwi
schen dem Halter und dem Dorn eingeklemmt sind, geometrisch fixiert. Halter und Dorn beste
hen beispielsweise aus Aluminiumoxid, Graphit oder aus Quarzglas. Die Herstellung des be
kannten Halters ist relativ aufwendig.
Während der Abscheidung wird sowohl der Dorn als auch der mit dem Wulst versehene Teil
des Halters in der sich bildenden Vorform eingebettet. Nach der Abscheidung wird der Dorn
entfernt. Die fertige Vorform kann für die weitere Bearbeitung an dem eingebetteten Halter in
vertikaler Ausrichtung hängend gehalten werden, wobei der Wulst ein Abrutschen verhindert.
Anschließend wird die Vorform gesintert und kollabiert.
Das bekannte Verfahren ist für die Herstellung von leichten Vorformen mit relativ kleinen
Außendurchmessern geeignet. Bei schweren Vorformen besteht die Gefahr, daß der Halter
aus dem porösen Vorform-Material ausbricht. Zudem muß bei schweren Vorformen bereits auf
einem dementsprechend stabilen, dickeren Dorn abgeschieden werden. Dies ist insbesondere
auch bei langen Vorformen erforderlich, um eine Durchbiegung des Dorns zu verhindern. Ein
dickerer Dorn verursacht jedoch eine größere Bohrung in der Vorform und damit einhergehend
Probleme beim Kollabieren der Bohrung.
Hohlzylinder aus Quarzglas werden als Zwischenprodukte für eine Vielzahl von Bauteilen für
die optische und chemische Industrie eingesetzt. Ihre Herstellung erfolgt ähnlich dem eingangs
beschriebenen Verfahren durch Abscheiden von SiO2-Partikeln auf einem langgestreckten
Trägerstab unter Bildung eines porösen Hohlzylinders, der anschließend weiterbehandelt und
gesintert wird. Der Trägerstab wird dabei vor oder nach dem Sintern aus der Bohrung des
Hohlzylinders entfernt. Für viele Anwendungen ist ein möglichst großes Verhältnis von Wand
stärke zu Außendurchmesser bzw. von Außen- zu Innendurchmesser erwünscht. Dieses Ver
hältnis kann einerseits durch eine möglichst kleine Innenbohrung des Hohlzylinders, anderer
seits durch einen möglichst großen Außendurchmesser des Hohlzylinders vergrößert werden.
Bei beiden Varianten ist die mechanische Belastbarkeit und die thermische Beständigkeit des
Trägerstabes ein begrenzendes Kriterium. Denn einerseits muß der Trägerstab einen mög
lichst kleinen Außendurchmesser aufweisen, um eine möglichst kleine Innenbohrung zu hinter
lassen, andererseits muß er das Gewicht des Hohlzylinders aufnehmen, das hundert Kilo
leicht überschreiten kann, und er muß während der Abscheidung der thermischen Belastung
über mehrere Stunden standhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, bei dem auch schwere
Rohlinge ohne komplizierte Haltevorrichtungen sicher gehalten werden können.
Diese Aufgabe wird ausgehend von dem eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsge
mäß dadurch gelöst, daß während des Abscheidens durch Aufrechterhaltung einer hohen
Temperatur im Bereich mindestens einer der Stirnseiten des Rohlings ein Verglasungsbereich
gebildet wird, in dem die mittlere relative Dichte auf einen Wert von mindestens 60% der theo
retischen Dichte von Quarzglas eingestellt wird, und daß das Halteelement im oder am Vergla
sungsbereich angreift.
Der Rohling wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren somit über den Verglasungsbereich
mit einem Halteelement verbunden. Die mittlere relative Dichte des Verglasungsbereiches ist
auf einen Wert von mindestens 60% seiner theoretischen Dichte eingestellt. Dadurch wird ein
Verglasungsbereich mit relativ hoher mechanischer Festigkeit erzeugt, und es können ohne
die Gefahr des Ausbrechens des Halteelementes aus dem porösen Rohling-Material schwere
re Rohlinge gehalten werden.
Bei der Abscheidung von SiO2-Partikeln zur Herstellung von "Sootkörpern" wird üblicherweise
eine mittlere relative Dichte des Rohlings im Bereich zwischen 10% und 35% erhalten (bezo
gen auf die Dichte von Quarzglas mit 2,2 g/cm3). Die Dichte des Rohlings hängt in erster Linie
von der Oberflächentemperatur im Auftreffpunkt der Flamme des Abscheidebrenners oder ei
nes anderen Brenners ab. Die Oberflächentemperatur kann eingestellt und beeinflußt werden
durch die Flammentemperatur, durch den Abstand zwischen der Rohling-Oberfläche und dem
Brenner oder durch die sich aufgrund der Rotation des Rohlings und der Translationsbewe
gung des Brenners entlang der Rohling-Oberfläche ergebenden Relativgeschwindigkeit zwi
schen der Flamme und der Rohling-Oberfläche. Je höher die Oberflächentemperatur einge
stellt wird, umso höher ist die Dichte des Rohlings. Die Einstellung einer mittleren relativen
Dichte von mindestens 60% bereitet einem Fachmann keine Schwierigkeiten. Diese relativ ho
he mittlere Dichte wird aber nur im Verglasungsbereich eingestellt, mit dem das Halteelement
verbunden ist. In seinem mittleren Bereich weist der Rohling eine relative Dichte von weniger
als 60%, üblicherweise im Bereich von 10% bis 35% auf.
Zwischen dem Verglasungsbereich mit hoher relativer Dichte und dem mittleren Bereich des
Rohlings bildet sich ein Dichtegradient aus. Ein derartiger Dichtegradient ist im Hinblick auf die
mechanische Verbindung der Halteelemente und insbesondere im Hinblick auf die Kräftever
teilung beim Halten des Rohlings ideal. Denn der Übergangsbereich, in dem die Dichte sich
ändert, gewährleistet einen allmählichen Übergang zwischen dem Bereich des eigentlichen,
porösen Rohlings und dem Bereich seiner Halterung. Dadurch, daß sowohl der Verglasungs
bereich als auch der Übergangsbereich zur Aufnahme des Rohling-Gewichtes beitragen, wer
den die dabei wirkenden Kräfte über einen größeren Bereich verteilt; der poröse Bereich des
Rohlings wird entlastet.
Wegen der höheren Dichte im Verglasungsbereich verjüngt sich das mindestens eine Ende
des Rohlings. Für eine genaue Ermittlung der mittleren relativen Dichte des mittleren, zylinder
förmigen, nicht verjüngten Teils des Rohlings werden über das Volumen zehn Bohrkernproben
mit einem Durchmesser von 3 cm gleichmäßig verteilt genommen und deren Dichten jeweils
mittels Quecksilber-Porosimterie gemessen. Die mittlere relative Dichte des Rohlings in diesem
Bereich ergibt sich dann aus dem arithmetischen Mittelwert dieser Meßwerte, bezogen auf die
oben genannte theoretische Dichte von Quarzglas.
Im Verglasungsbereich wird eine höhere Temperatur mittels eines zusätzlichen Heizelemen
tes, beispielsweise mittels eines Zusatzbrenner, aufrechterhalten. Die mittlere relativen Dichte
im Verglasungsbereich wird ermittelt, indem im Bereichen maximaler Temperaturbeaufschla
gung, beispielsweise im Bereich des Auftreffens der Flamme des Zusatzbrenners, fünf Bohr
kernproben genommen und daraus die mittlere Dichte nach dem oben genannten Verfahren
ermittelt wird.
Das Halteelement im Sinne der Erfindung greift im oder an dem ihm zugeordneten Vergla
sungsbereich an. In einer ersten Verfahrensvariante wird das Halteelemente während der Ab
scheidung in den Verglasungsbereich eingebettet. Nach dem Abscheiden kann es teilweise aus
dem Verglasungsbereich herausragen. In einer zweiten Verfahrensvariante wird das Halteele
ment aus dem Verglasungsbereich geformt; es ist dann integraler Bestandteil des Vergla
sungsbereiches. In einer weiteren Verfahrensvariante wird ein zusätzliches Halteteil mit dem
Verglasungsbereich verschmolzen. In jedem Fall gewährleistet der Verglasungsbereich eine
feste mechanische Verbindung des Rohlings mit dem Halteelement und verhindert ein Abrut
schen oder Ausbrechen. Das Halteelement kann deshalb konstruktiv sehr einfach gestaltet
sein. Wülste oder konische Bereiche wie bei dem bekannten Halteteil sind nicht erforderlich.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, im Verglasungsbereich eine mittlere relative
Dichte von mindestens 80% der theoretischen Dichte einzustellen. Dadurch wird eine beson
ders stabile Verbindung zwischen dem Halteteil und dem Verglasungsbereich erreicht.
Besonders bewährt hat sich ein Verfahren, bei dem als Halteelement ein Bauteil in Form eines
den Dorn abschnittsweise umschließenden Hohlkörpers eingesetzt wird, das während der Ab
scheidung mindestens teilweise in den Verglasungsbereich eingebettet wird. Ein derartiges
Halteelement ist von seiner Konstruktion her besonders einfach, beispielsweise als Hülse, als
Ring oder als Halbschale, zu gestalten. Zur Halterung des Rohlings können der Ring oder die
Hülse mit einem geeigneten Gegenstück verbunden werden; sie sind hierzu beispielsweise als
Gewinde- oder Bajonettmutter oder mit einer Innen-Nut ausgebildet. In Richtung der Dorn-Längsachse
gesehen umschließt der Hohlkörper nur einen Abschnitt den Dorns; und zwar - in
Umfangsrichtung um den Dorn gesehen - ganz oder teilweise. Es ist nicht erforderlich, den
Hohlkörper aus dem sich bildenden Rohling teilweise herausragen zu lassen, da auch an der
Innenseite des Hohlkörpers Haltevorrichtungen angreifen können. Geeignete Hohlkörper be
stehen aus Quarzglas oder aus Aluminiumoxid.
In einer alternativen und gleichermaßen bevorzugten Verfahrensvariante wird mindestens ein
Teil des Halteelementes während der Abscheidung aus dem Rohlingmaterial geformt. Das
Formen kann mechanisch mittels Formwerkzeugen erfolgen. Es ist aber auch möglich, ein ge
eignetes Halteelement, beispielsweise in Form eines Knaufes, allein durch Abscheidung von
SiO2-Partikeln im Verglasungsbereich und durch geeignete Beheizung zu erzeugen. Beispiels
weise kann durch eine lokale Überhitzung eine Einschnürung im Verglasungsbereich erzeugt
werden. Diese Verfahrensvariante, bei der ein abrupter Übergang zwischen dem Halteelement
und dem übrigen Rohling besonders effektiv vermieden werden kann, zeichnet sich durch eine
stabile Verbindung des Halteelementes aus. Darüberhinaus ist ein solches, integral aus dem
Verglasungsbereich gebildetes Halteelement konstruktiv einfach zu gestalten und es ist im
Hinblick auf Verunreinigungen des Rohlingmaterials unbedenklich.
Es ist aber nicht erforderlich, ein derartiges aus dem Verglasungsbereich integral gebildetes
Halteelement bereits während der Abscheidung vollständig auszuformen. Es hat sich auch als
vorteilhaft erwiesen, erst im Verlauf oder nach der Abscheidung an den Verglasungsbereich
ein Halteteil aus Quarzglas anzuschmelzen. Bei dieser Verfahrensweise wird während der Ab
scheidung der Verglasungsbereich nur als ein erster Teil des Halteelementes vorbereitet, und
erst danach wird das Halteelement durch das Anschmelzen eines Halteteils aus Quarzglas
vervollständigt. Das Halteelement ist auch hierbei einfach gestaltet sein.
Als besonders vorteilhaft hat sich eine Verfahrensweise erwiesen, bei der im Bereich beider
Stirnseiten des Rohlings Verglasungsbereiche gebildet werden, und bei der die Verglasungs
bereiche jeweils mit einem Halteelement verbunden werden. Für diese Verfahrensweise gelten
die vorstehenden Ausführungen entsprechend. Hinzu kommt, daß der Rohling nicht nur an ei
nem Ende, sondern beiderseits mit Halteelementen verbunden wird. Bei einer horizontalen
Halterung des Rohlings verteilt sich dessen Gewicht gleichmäßig auf die Halteelemente. Es
können daher schwerere Rohlinge gehalten werden und die Gefahr des Ausbrechens der Hal
teelemente aus dem porösen Rohling-Material ist geringer als bei einer einseitigen Halterung.
In der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung im einzelnen
Fig. 1 eine erste Verfahrensweise zur Herstellung eines Quarzglaskörpers, wobei an den
Stirnseiten eines Zylinders ein integraler Knauf geformt wird,
Fig. 2 eine alternative Verfahrensweise, bei der mit den Stirnseiten eines Zylinders eine
Quarzglas-Hülse angeschmolzen wird,
Fig. 3 eine weitere alternative Verfahrensweise, bei der im Bereich der Stirnseiten eines
Zylinders ein Quarzglas-Rohr eingebettet wird, und
Fig. 4 eine weitere alternative Verfahrensweise, bei der im Bereich der Stirnseiten eines
Zylinders ein Gewindering eingebettet wird.
In den Fig. 1 bis 4 ist jeweils ausschnittsweise die Halterung eines porösen Zylinders 1
durch Maßnahmen im Bereich einer seiner Stirnseiten dargestellt. Gleiche Maßnahmen für die
Halterung des Zylinders 1 werden jeweils auch im Bereich der nicht dargestellten Stirnseite ge
troffen. Vordem weisen die Zylinder 1 jeweils einen Außendurchmesser von ca. 30 cm und ei
nen Innendurchmesser von 3 cm auf.
Die Zylinder 1 werden mittels des bekannten Flammenhydrolyseverfahrens durch schichtwei
ses Abscheiden von SiO2-Partikel auf einem um seine Längsachse rotierenden Dorn 2 mittels
eines oder mehrerer, durch eine Hin- und Herbewegung entlang der Oberfläche des Zylinders
1 bewegter Abscheidebrenner 3 hergestellt. In ihrem Mittelabschnitt 4 weisen die Zylinder 1 ei
ne mittlere relative Dichte von etwa 30% (bezogen auf die Dichte von Quarzglas) auf. Im Be
reich der Stirnseiten ist die mittlere Dichte höher. Dies wird erreicht durch feststehende Zusatz
brenner 5, die im Bereich der Stirnseiten eine im zeitlichen Mittel höhere Oberflächentempera
tur aufrechterhalten als der oder die Abscheidebrenner 3 im Mittelabschnitt 4 des Zylinders.
Dadurch wird in einem im wesentlichen sich konisch nach außen verjüngenden Endbereich 6
des Zylinders 1 eine relative Dichte erzeugt, die im Bereich der Auftreffpunkte der Flamme des
Zusatzbrenners 5 bei mindestens 80% der Dichte von Quarzglas liegt. In den Fig. 1 bis 4
ist der Bereich der maximalen Dichte mit einem dunkleren Grauton und mit der Bezugsziffer 7
gekennzeichnet. An den Bereich maximaler Dichte 7 grenzt ein Übergangsbereich 8, in dem
ein Dichtegradient zwischen der maximalen Dichte im Bereich 7 und der mittleren Dichte im
Mittelabschnitt 4 ausgebildet ist. Der Übergangsbereich 8 bzw. Übergangsbereiche 8 sind op
tisch an einem etwas helleren Grauton erkennbar. Der Mittelbereich 4 mit der geringsten Dich
te ist in einem hellen Grauton gehalten. Die Grenzen zwischen den jeweiligen Bereichen 4; 7;
8 sind natürlich fließend und nicht exakt festzulegen. In den Figuren sind nur aus Gründen der
Verdeutlichung des Verfahrens Begrenzungslinien dargestellt.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der in den Fig. 1 bis 4 sche
matisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In Fig. 1 ist ein Verfahren dargestellt, bei dem ein Halteelement in Form eines Knaufes 9
während der Abscheidung aus dem Zylindermaterial gebildet wird. Der ortsfeste Zusatzbrenner
5 und der hin- und herbewegte Abscheidebrenner 3 haben in etwa die gleiche Flammentem
peratur. Im Auftreffpunkt der Flamme der Abscheidebrenners 3 wird an der Oberfläche des Zy
linders 1 eine Oberflächentemperatur von ca. 1300°C gemessen. Durch die
Translationsbewegung des Abscheidebrenners 3 kann die Oberfläche des Zylinders jedoch in
jedem Bewegungszyklus wieder teilweise abkühlen. Demgegenüber kann die unter dem Zu
satzbrenner 5 rotierende Oberfläche nicht so weit abkühlen, so daß sich dort eine höhere
Temperatur und demgemäß eine höhere Dichte einstellt.
Im Ausführungsbeispiel beträgt die Dichte im Verglasungsbereich 7 etwa 100%. Sein minima
ler Durchmesser im Bereich der Einschnürung 10 liegt bei 10 cm, seine Längenausdehnung
bei ca. 15 cm. Beiderseits um den vollständig verglasten Bereich 7 bilden sich Übergangsbe
reiche 8 mit einer geringeren Dichte aus. In den dem Zylinder 1 zugewandten Übergangsberei
chen 8 verläuft über eine Länge von ca. 20 cm ein Dichtegradient zwischen der Dichte im Ver
glasungsbereich 7 und der Dichte im Mittelteil 4 des Zylinders 1.
Der Verglasungsbereich 7 und die Übergangsbereiche 8 bilden zusammen ein Halteelement in
Form eines Knaufes 9. Die knaufartige Form ergibt sich aufgrund der hohen Dichte und der
dadurch bedingten Einschnürung 10 im Verglasungsbereich 7.
Der Zylinder kann sowohl während der Abscheidung, als auch bei seiner weiteren Bearbeitung
an dem Knauf 9 gehalten werden. Der Knauf 9 ist integral mit dem Zylinder 1 verbunden. Die
integrale Verbindung von Knauf 9 und Zylinder 1 gewährleistet eine hohe mechanische Festig
keit der Halterung. Die beim Halten des Zylinders 1 wirkenden Kräfte verteilen sich über ein
größeres Volumen und insbesondere über den gesamten Querschnitt des Verglasungsberei
ches 7. Dazu trägt auch die höhere Dichte in den Übergangsbereichen 8 bei. Ein zusätzliches
Halteteil ist bei dieser Verfahrensweise nicht erforderlich, so daß sich die damit einhergehen
den Probleme an der Grenzfläche zwischen dem Rohling und einem solchen Halteteil, wie bei
spielsweise Festigkeitsprobleme durch unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizien
ten, nicht ergeben.
In Fig. 2 ist ein Verfahren dargestellt, bei dem mittels der ortsfesten Zusatzbrenner 5 (wie
oben zu Fig. 1 erläutert) während der Abscheidung die stirnseitige Enden des Zylinders 1 un
ter Bildung der Verglasungsbereiche 7 über eine Länge von ca. 10 cm fast vollständig verglast
werden. Die relative Dichte in den Verglasungsbereichen 7 liegt bei ca. 95% der Dichte von
Quarzglas.
Unmittelbar vor dem Abschluß der Abscheidung werden an den Zylinder 1 stirnseitig Quarz
glas-Hülsen 11 angesetzt und anschließend mit dem jeweiligen Verglasungsbereich 7 ver
schmolzen. Der Innendurchmesser der Quarzglas-Hülsen 11 entspricht dem Außendurch
messer des (in der Fig. 2 nicht dargestellten) Dorns. Die Quarzglas-Hülsen 11 sind während
der Abscheidung bereits auf dem Dorn aufgeschoben. Zum Verschmelzen mit dem Vergla
sungsbereich 7 werden sie, wie mit dem Richtungspfeil 12 angedeutet, in Richtung auf den
Verglasungsbereich 7 geschoben. Die Quarzglas-Hülsen 11 haben jeweils einen Innendurch
messer von 3,1 cm und einen Außendurchmesser von 18 cm, der dem Außendurchmeser des
Verglasungsbereiches 7 etwa entspricht.
Nach dem Verschmelzen bilden die Verglasungsbereiche 7 und die Quarzglas-Hülsen 11 je
weils zusammen einen Haltegriff für die spätere Handhabung des Zylinders 1. Durch diesen
rohrförmigen Haltegriff kann die Innenbohrung des Zylinders 1 mit einem Gas gespült werden.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Verfahrensweise wird während der Abscheidung in die stirnsei
tigen Verglasungsbereiche 7 jeweils ein Quarzglas-Rohr 13 stabil eingebettet. Das Quarzglas-Rohr
13 hat einen Innendurchmesser von 3,05 cm, einen Außendurchmesser von 10 cm und
eine Länge von 30 cm. Es wird über etwa die Hälfte seiner Länge im Zylinder 1 eingebettet.
Die stabile Einbettung der Quarzglas-Rohres 13 wird dadurch erreicht, daß im Verglasungsbe
reich 7 mittels des Zusatzbrenners 5 (wie oben zu Fig. 1 erläutert) eine mittlere relative Dichte
von 85% eingestellt wird. Dadurch verschmilzt das Quarzglas-Rohr 13 oberflächlich mit dem
Verglasungsbereich 7, so daß im Verlauf der Abscheidung eine feste Verbindung erzeugt wird.
Eine komplizierte Ausgestaltung des Quarzglas-Rohres 13, etwa mit einem Umfangswulst, ist
nicht erforderlich.
Die beim Halten des Zylinders 1 wirkenden Kräfte verteilen sich über ein großes Volumen, wo
bei der Verglasungsbereich 7 und der Übergangsbereich 8 als Teil einer rohrförmigen Halte
rung 14 für den Zylinder anzusehen sind. Eine definierte Grenze zwischen dem Zylinder 1 und
seiner Halterung 14 gibt es dabei aber nicht. Grundsätzlich werden die Kräfte zum Halten des
Zylinders 1 aber überwiegend von denjenigen Volumenbereichen aufgenommen, die aufgrund
ihrer höheren Dichte auch eine höhere mechanische Festigkeit aufweisen.
Der so hergestellte Zylinder 1 kann mehr als 100 kg wiegen. Nach dem Entfernen des Dorns 2
kann er für seine weitere Bearbeitung mittels des aus dem Zylinder 1 herausragenden Teils
des eingebetteten Quarzglas-Rohres 13 gehandhabt werden. Er kann hierzu sowohl in vertika
ler Ausrichtung hängend, als auch in horizontaler Ausrichtung gehalten werden.
In Fig. 4 ist ein Verfahren dargestellt, bei dem ein Halter 16 in Form eines in den Vergla
sungsbereich 7 eingebetteten Gewinderinges 15 während der Abscheidung gebildet wird. Der
Gewindering 15 besteht aus Quarzglas; er weist ein Innengewinde mit einem Durchmesser
auf, der etwas kleiner ist als der Außendurchmesser des (in der Fig. 2 nicht dargestellten)
Dorns. Außendurchmesser und Höhe des Gewinderinges 15 betragen jeweils 5 cm. Er wird
vor der Abscheidung beiderseits des sich bildenden Zylinders 1 auf dem Dorn befestigt und
während der Abscheidung mit SiO2-Partikeln beschichtet und so allmählich in den sich bilden
den Zylinder 1 eingebettet. Gleichzeitig wird mittels des Zusatzbrenners 5 (wie oben zu Fig. 1
erläutert) im Bereich des Gewinderinges 17 eine höhere Temperatur aufrechterhalten und da
durch im Verglasungsbereich 7 eine mittlere relative Dichte von etwa 90% erzeugt.
Im Ausführungsbeispiel ist der Gewindering 15 in den Verglasungsbereich 7 vollständig einge
bettet und bildet zusammen mit diesem den Halter 16 für den Zylinder 1. Für die weitere Hand
habung des Zylinders, beispielsweise zum Sintern, wird der stabil eingebettete Gewindering
15 mit einem passenden Gegenstück verschraubt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Quarzglaskörpern, durch Abscheiden von SiO2-Partikeln
auf der Zylindermantelfläche eines um seine Längsachse rotierenden, zylinderförmigen
Dorns, unter Bildung eines im wesentlichen zylinderförmigen, porösen Rohlings, der mit
einem Halteelement versehen wird, das im Bereich eines der Enden des Rohlings an
greift, und Sintern des so hergestellten Rohlings, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Abscheidens durch Aufrechterhaltung einer hohen Temperatur im Bereich minde
stens einer der Stirnseiten des Rohlings ein Verglasungsbereich gebildet wird, in dem die
mittlere relative Dichte auf einen Wert von mindestens 60% der theoretischen Dichte
von Quarzglas eingestellt wird, und daß das Halteelement im oder am Verglasungsbe
reich angreift.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Verglasungsbereich eine
mittlere relative Dichte von mindestens 80% der theoretischen Dichte von Quarzglas
eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Halteelement ein
Bauteil in Form eines den Dorn abschnittsweise umschließenden Hohlkörpers eingesetzt
wird, der während der Abscheidung mindestens teilweise in den Verglasungsbereich ein
gebettet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil
des Halteelementes während der Abscheidung aus dem Rohlingmaterial geformt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß während oder nach der Ab
scheidung an den Verglasungsbereich ein Halteteil aus Quarzglas angeschmolzen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich beider Stirnseiten des Rohlings Verglasungsbereiche gebildet werden, und daß
die Verglasungsbereiche jeweils mit einem Halteelement verbunden werden.
Priority Applications (2)
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