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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
optischen Bauteils aus Quarzglas durch Elongieren einer koaxialen
Anordnung eines Kernstabs und eines Hohlzylinders einer vorgegebenen
Länge,
indem die Anordnung in vertikaler Orientierung einer Heizzone zugeführt, darin mit
ihrem unteren Ende beginnend zonenweise erweicht und aus dem erweichten
Bereich das Bauteil nach unten abgezogen wird, wobei der Hohlzylinder eine
Innenbohrung aufweist, die im Bereich ihres unteren Endes mit einer
Verengung versehen wird, auf welcher der Kernstab aufliegt.
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Durch
Kollabieren und Elongieren einer koaxialen Anordnung von Kernstab
und mindestens einem den Kernstab umhüllenden Hohlzylinder werden einfache
Vollzylinder oder Zwischenprodukte (Vorformen) für optische Fasern hergestellt.
Es ist auch bekannt, einen Hohlzylinder auf einen Kernstab während des
Faserziehens aufzukollabieren, wobei das letztgenannte Verfahren
als „ODD-Verfahren" (Overclad-During-Drawing)
bezeichnet wird. Alle Verfahrensvarianten erfordern eine exakt koaxiale
Führung oder
Fixierung des Kernstabs im Hohlzylinder.
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Um
dies zu gewährleisten
und darüber
hinaus ein beschädigungsfreies
Einführen
des Kernstabes in ein Mantelrohr zu gewährleisten wird in der
US 4,812,154 A1 ein
Verfahren zur Herstellung einer Vorform vorgeschlagen, bei dem im
unteren Bereich des Mantelrohres eine Einschnürung erzeugt wird mit einem
Innendurchmesser, der kleiner ist als der Außendurchmesser des Kernstabs.
Das Mantelrohr wird vertikal ausgerichtet und von der unteren Seite wird
ein Stickstoffstrom durch das Mantelrohr geleitet. Gleichzeitig
wird der Kernstab mit seinem unteren Ende beginnend gegen den Gasstrom
in das Mantelrohr eingeführt,
wobei durch den Gasstrom eine Zentrierung des Kernstabs im Mantelrohr
erreicht wird, die einen Kontakt mit der Innenwandung verhindert. Sobald
das untere, sich konisch nach Außen verjüngende Ende des Kernstabs auf
der Einschnürung
des Mantelrohres aufsetzt, werden Kernstab und Mantelrohr unter
Bildung einer Vorform miteinander verschmolzen.
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Bei
einem anderen Verfahren gemäß der
EP 1 129 999 A2 wird
vorgeschlagen, einen Kernstab mit einem inneren Mantelglasrohr und
mit einem äußeren Mantelglasrohr
gleichzeitig zu überfangen.
Zur Fixierung des Kernstabes koaxial innerhalb des inneren und des äußeren Mantelglasrohres
wird das äußere Mantelglasrohr
im Bereich des unteren Endes durch Erhitzen mit einer Einschnürung versehen.
Bei vertikal orientiertem äußerem Mantelrohr
wird von oben ein Haltering in die Innenbohrung des Mantelrohres
eingeführt,
der einen Außendurchmesser
hat, der geringfügig
größer ist
als der Durchmesser der Einschnürung,
so dass sich der Haltering von oben auf den Bereich der Einschnürung auflegt.
Bei exakt waagrechter Orientierung ergibt sich durch die Mittelbohrung
des Halterings ein Anschlag für
den mit einem konischen unteren Ende versehenen Kernstab, während das
erste innere Mantelrohr auf dem Haltering aufliegt. Anschließend werden
die Mantelrohre und der Kernstab miteinander verschmolzen, wobei in
der Innenbohrung des äußeren Mantelrohres
ein Vakuum erzeugt und aufrechterhalten wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Verfahren zur
Herstellung hochwertiger optischer Bauteile durch Elongieren einer
koaxialen Anordnung von Kernstab und Hohlzylinder anzugeben, bei
welchem der Hohlzylinder zwecks Fixierung des Kernstabs mit einer
Verengung versehen wird, welche kostengünstig erzeugt werden kann,
und welche mit möglichst
geringem Aufwand eine reproduzierbare Fixierung des Kernstabs in
dem Hohlzylinder erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Verengung der Innenbohrung in einem ersten oberen Hohlzylinder
erzeugt wird,
- a) indem der erste, obere Hohlzylinder
stirnseitig mit einem zweiten, unteren Hohlzylinder unter Bildung
eines axialen Zylinderverbundes verschmolzen wird,
- b) ein Kernstab in den unteren Hohlzylinder eingeführt, und
der axiale Zylinderverbund mit seinem unteren Ende beginnend der
Heizzone zugeführt, darin
zonenweise erweicht und unter Bildung des optischen Bauteils elongiert
wird,
- c) wobei sich eine in dem Zylinderverbund zum ersten, oberen
Hohlzylinder fortschreitende Ziehzwiebel ausbildet, innerhalb der
die Innenbohrung mindestens teilweise kollabiert und dadurch die Verengung
der Innenbohrung bewirkt,
- d) dass der erste Hohlzylinder an einer Trennebene im Bereich
der Verengung von dem abgezogenen optischen Bauteil getrennt, und
- e) anschließend
zur Herstellung eines optischen Bauteils zusammen mit einem Kernstab
in einer koaxialen Anordnung elongiert wird.
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Die
Herstellung des Quarzglas-Bauteils erfolgt dadurch, dass ein Kernstab
in die Innenbohrung des unteren Hohlzylinders eingebracht wird.
Die koaxiale Anordnung von Kernstab und Hohlzylinder wird zonenweise
erweicht und dabei zu einem Vollstab, einer Vorform oder zu einer
Faser elongiert.
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Im
Unterschied zu den bekannten Verfahren wird beim erfindungsgemäßen Verfahren
in einem ersten Elongierprozess aus dem unteren Hohlzylinder mit
dem darin eingesetzten Kernstab ein optisches Bauteil gezogen, und
gleichzeitig am oberen Hohlzylinder die Verengung zur Halterung
des Kernstabs für
den nachfolgenden Elongierprozess erzeugt.
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Hierzu
wird vor dem ersten Elongierprozess an die Oberseite des unteren
Hohlzylinders der obere Hohlzylinder angeschmolzen. Dessen Innenbohrung ist
wenigstens zum Teil frei kollabierbar. In der Innenbohrung des unteren
Hohlzylinders ist ein Kernstab eingesetzt, der auch in die Innenbohrung
des oberen Hohlzylinder ragen kann.
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Der
Verbund aus erstem, oberen Hohlzylinder und zweitem, unteren Hohlzylinder
wird in vertikaler Ausrichtung einer Heizzone zugeführt und
darin mit seinem unteren Ende beginnend zonenweise erweicht und
zu dem optischen Bauteil elongiert. Dabei kommt es zu einer Verjüngung des
Außendurchmessers
in Form einer Ziehzwiebel, wobei gleichzeitig die Innenbohrung des
unteren Hohlzylinders vollständig kollabiert,
indem sich der Ringspalt zwischen dem Kernstab und der Hohlzylinder-Innenwandung schließt. Infolge
des fortlaufenden Vorschubes des Verbundes zu der Heizzone bewegt
sich die Ziehzwiebel allmählich
in Richtung des oberen Hohlzylinders.
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Spätestens
dann, wenn die Ziehzwiebel den angeschweißten oberen Hohlzylinder erreicht
hat, beginnt auch dessen Innenbohrung zu kollabieren, das heißt, der
Innendurchmesser verjüngt
sich nach unten, so dass sich die Verengung bildet. Der obere, erste
Hohlzylinder wird von dem abgezogenen optischen Bauteil oder dem
Rest desselben abgetrennt. Seine Innenbohrung ist im Bereich der
Trennebene nunmehr ganz oder teilweise kollabiert und weist somit
die gewünschte
Verengung für
die Lagerung eines Kernstabes in einem nachfolgenden, zweiten Elongierprozess
auf.
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In
dem zweiten Elongierprozess wird der so hergestellte, eine Innenbohrung
mit Verengung aufweisende, erste Hohlzylinder in einer koaxialen
Anordnung mit einem Kernstab zu einem optischen Bauteil elongiert.
Der Kernstab wird vorher durch die obere Öffnung der Innenbohrung des
Hohlzylinders eingeführt.
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Daraus
ergibt sich ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dieser besteht darin, dass sich das untere Ende des Hohlzylinders
nach unten verjüngt
und damit der Form einer Ziehzwiebel angenähert ist. Diese Form vereinfacht
das Anziehverhalten beim zweiten Elongierprozess und verringert
den Materialverlust beim sogenannten „tip-forming".
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Bei
dem Kernstab handelt es sich um einen Quarzglasstab mit radial homogener
oder mit radial inhomogener Brechzahlverteilung. In der Regel besteht
der Kernstab aus einem Kernglas mit höherem Brechungsindex, das von
einem Mantelglas mit geringerem Brechungsindex umgeben ist. Der
Kernstab ist einteilig ausgebildet, oder er ist aus mehreren kurzen
Kernstabstücken
zusammengesetzt, die in der Innenbohrung des Hohlzylinder übereinander
angeordnet sind. Das Mantelglas ist integraler Bestandteil des Kernstabes,
oder es wird ganz oder teilweise in Form eines oder mehrere Mantelglasrohre
bereitgestellt, die einen Quarzglasstab umgeben. Im letztgenannten
Fall besteht der Kernstab aus einer koaxialen Anordnung eines Quarzglasstabs
und einem oder mehreren Mantelglasrohren; unter dem Außendurchmesser
des Kernstabs ist in dem Fall der Außendurchmesser des äußern Mantelglasrohres
zu verstehen.
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Der
Kernstab in diesem Sinne wird innerhalb der Innenbohrung des unteren
Hohlzylinders geführt und
mittels der darin ausgebildeten Verengung axial fixiert. Das obere
Ende des Kernstabs endet im Bereich der Verbindungsstelle von oberem
und unterem Hohlzylinder oder darüber. Die beiden Hohlzylinder sind
einteilig ausgebildet oder aus mehreren Teilstücken zusammengesetzt.
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Bei
dem optischen Bauteil handelt es sich um einen Vollstab, eine Vorform
für die
Herstellung optische Fasern oder um eine optische Faser.
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Vorzugsweise
wird der erste Hohlzylinder beim zweiten Elongierprozess als zweiter
Hohlzylinder im Sinne der Erfindung eingesetzt.
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Das
heißt,
es wird wiederum an seine obere Stirnseite ein oberer Hohlzylinder
angeschweißt,
in dessen Innenbohrung im Verlauf des zweiten Elongierprozess die
Verengung zur Halterung eines Kernstabes erzeugt wird. Dieser Vorgang
kann beliebig oft wiederholt werden. Es handelt sich um ein quasikontinuierliches
Ziehverfahren, das mindestens zwei Elongierprozesse umfasst.
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Zu
Beginn des quasi-kontinuierlichen Ziehverfahrens – beim ersten
Elongierprozess – wird
der Kernstab in dem unteren Hohlzylinder auf beliebige Art und Weise
gehalten. In späteren
Elongierprozessen liegt er auf einer Verengung der Innenbohrung des
Hohlzylinders auf, die in einem vorherigen Elongierprozess erzeugt
worden ist.
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Vorzugsweise
wird der obere Hohlzylinder beim Elongierprozess zum Halten des
unteren Hohlzylinders eingesetzt.
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Der
obere Hohlzylinder hat insoweit die Haltefunktion, die üblicherweise
einem aus geringwertigem Quarzglas bestehenden sogenannten „Dummy-Zylinder" zukommt, an dem
die Haltevorrichtung angreift und der eingesetzt wird, um Materialverluste durch
ein unvollständiges
Elongieren des Hohlzylinders und des darin eingesetzten Kernstabs
zu vermeiden. Ein derartiger Dummy-Zylinder wird hier nicht benötigt.
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Es
hat aber auch einen Vorteil, an den oberen Hohlzylinder einen Dummy-Zylinder anzuschweißen, an
dem die Haltevorrichtung angreift. Die Oberfläche des oberen Hohlzylinders
wird dabei nicht durch daran angreifende mechanische Greifelemente
beschädigt.
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Es
hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn die Verengung
im Bereich der Trennebene eine axial durchgängige Öffnung aufweist.
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Die
verbleibende Öffnung
der Innenbohrung vereinfacht die Reinigung des Hohlzylinders vor
dem nächsten
Elongierprozess und sie ermöglicht
eine Gasspülung
zu Beginn des Elongierverfahrens. Die Trennebene wird hierbei im
Bereich der Ziehzwiebel so gewählt,
dass dort die Innenbohrung des abgetrennten Hohlzylinders einerseits
die gewünschte Verengung
aufweist, aber andererseits noch nicht vollständig kollabiert ist. Der Innendurchmesser
der Verengung ist kleiner als der Außendurchmesser des im folgenden
Elongierprozess auf ihr aufliegenden Kernstabs.
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Bei
einem in der Innenbohrung eingesetzten Kernstab oder Haltestab ist
zwischen der Innenwandung der Innenbohrung und dem Kernstab/Haltestab ein
noch offener Ringspalt vorhanden. Bei den folgenden Erläuterungen
ist der Begriff „Innenbohrung" so zu verstehen,
dass auch eine derartige „ringspaltförmige Innenbohrung" umfasst sein soll,
auch wenn ein „Ringspalt" nicht ausdrücklich erwähnt wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Verfahrensweise umfasst der Elongierprozess
eine Ziehphase und eine Zieh-Endphase, wobei während der Ziehphase in der
Innenbohrung ein Unterdruck gegenüber dem Außen anliegenden Druck erzeugt wird.
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Während der
Ziehphase des Elongierprozesses wird in der Innenbohrung mindestens
zeitweise ein Unterdruck gegenüber
dem Außen
anliegenden Druck erzeugt und aufrecht erhalten. Der Unterdruck in
der Innenbohrung beschleunigt den Kollabiervorgang und er erzeugt
zusätzliche,
nach Innen wirkende Kräfte
beim Kollabieren, so dass zufällige Schwankungen
anderer Verfahrensparameter, welche zu einer undefinierten Kollabierprozess
führen können, kompensiert
werden. Insoweit trägt
ein Unterdruck in der Innenbohrung zur besseren Reproduzierbarkeit
des Verfahrens bei.
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Dabei
hat es sich besonders bewährt,
wenn der Druck in der Innenbohrung in der Zieh-Endphase erhöht wird.
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Der
Unterdruck während
der Ziehphase kann ein vollständiges
Schließen
der Innenbohrung bereits in einem höher gelegenen Bereich der Ziehzwiebel
bewirken, insbesondere bei kleinem Innendurchmesser oder bei engem
Ringspalt. In dem Fall wäre
die Trennebene – mit
der Maßgabe
einer noch offenen Innenbohrung – in einem oberen Bereich der Ziehzwiebel
zu wählen,
mit den Folgen, dass ein großer
Teil der Ziehzwiebel als Materialverlust anfallen würde, und
dass die Verengung der Innenbohrung wegen der geringen Verjüngung unbrauchbar
oder mechanisch schwach ausfiele.
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Infolge
einer Druckerhöhung
kurz vor Ende des Elongierprozesses wird die Innenbohrung aufgeweitet,
so dass ein vollständiges
Kollabieren der Innenbohrung verzögert wird. Dadurch kann die
Trennebene – unter
der Bedingung einer noch offenen Innenbohrung – in einen möglichst
weit unten liegenden Bereich der Ziehzwiebel verlegt werden, wodurch
sich für
den folgenden Elongierprozess durch ein besseres „tip-shaping" der Materialverlust
verringert und eine stabilere Auflage für den Kernstab ergibt.
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In
dem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der
Druck in der Innenbohrung in der Zieh-Endphase auf einen Wert im
Bereich des Umgebungsdrucks +/- 50 mbar erhöht wird.
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Der
durch die Druckerhöhung
angestrebte Effekt mit den oben genannten Vorteilen ist umso ausgeprägter, je
höher der
Druck in der Innenbohrung gewählt
wird. Die oben genannte Obergrenze von 50 mbar oberhalb des Umgebungsdruckes
(im Ofen) wird durch die Gefahr eines Aufblasens des Hohlzylinders
bei noch höheren
Drücken
bestimmt.
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Es
hat sich bewährt,
in der Innenbohrung oberhalb des Kernstabs einen Stempel einzusetzen, der
einen kleineren Außendurchmesser
aufweist als der Kernstab.
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Der
Stempel ragt von oben in die Innenbohrung und drückt auf den Kernstab, so dass
er ein Aufschwimmen des Kernstabs (oder von Kernstabstücken) vermeidet.
Darunter wird eine Aufwärtsbewegung
des Kernstabs entgegen der Ziehrichtung verstanden. Das Aufschwimmen
kann auftreten, wenn der Kernstab ein geringes Restgewicht und Spiel nach
oben hat. Der Effekt führt
zu einem relativen Mangel an Kernstabmaterial in der Ziehzwiebel
und damit einhergehend zu einer Änderung
des Kern-/Mantel-Verhältnisses" des abgezogenen
Bauteils.
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Der
Kernstab liegt über
den Stempel oder weitere Zwischenstücke an einem Widerlager an, das
eine Aufwärtsbewegung
verhindert. Erfindungsgemäß weist
der Stempel einen Außendurchmesser auf,
der kleiner ist als der Außendurchmesser
des Kernstabs, so dass sich im Bereich des Stempels ein Ringspalt
zur Innenwandung der Innenbohrung einstellt, der breiter ist, als
der Ringspalt im Bereich des Kernstabs. Mit der Folge, dass das
vollständige
Kollabieren des breiteren Ringspalts bis tief in die Ziehzwiebel
verhindert wird, so dass sich eine weit unten liegende Trennebene
mit entsprechend geringem Materialverlust ergibt.
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Vorzugsweise
erstreckt sich das obere Ende des Kernstabs in die Innenbohrung
des oberen Hohlzylinders.
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Der
dadurch erzeugte Versatz zwischen den Enden der beiden Hohlzylinder
und dem Kernstab ermöglicht
eine geringere Bauhöhe
des Ofens bei der oben genannten quasi-kontinuierlichen Betriebsweise.
Denn der obere Hohlzylinder fällt
nach dem Trennen vom optischen Bauteil in verkürzter Form als „Halbzylinder" an, so dass der
Verbund aus „Halbzylinder" und daran angeschweißtem, neuem
oberen Zylinder eine geringere Läge
aufweist, als zwei gleich lange Hohlzylinder. Es ist nicht erforderlich,
dass Kernstab oder die Hohlzylinder gleiche Länge haben; das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
auch die Verwendung von Reststücken
dieser Bauteile.
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Im
Idealfall reicht das obere Ende des Kernstabs bis in den Bereich
der halben Länge
des oberen Hohlzylinders.
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Dabei
wird ein Kernstab eingesetzt, der etwa die gleiche Länge wie
der obere Hohlzylinder aufweist, wohingegen der untere Hohlzylinder
um die Hälfte
seiner Länge
gekürzt
ist. Dadurch kann die zur Durchführung
des Elongierprozesses benötigte
Länge des
Ziehofens um die Hälfte
einer Hohlzylinder-Länge
verkürzt
werden. Der Elongierprozess endet, sobald die Ziehzwiebel das obere
Ende des Kernstabes erreicht hat und sich oberhalb des Kernstabs
eine ausreichende Verengung der Innenbohrung ausgebildet hat. Das
so erzeugte halbe Hohlzylinderstück
weist an seinem unteren Ende die Verengung der Innenbohrung auf
und wird im nachfolgenden Elongierprozess als unterer Hohlzylinder
eingesetzt, indem es mit einem vollständigen, oberen Hohlzylinder
stoßweise
verschmolzen und mit einem Kernstab bestückt wird, der bis zur Hälfte des
oberen Hohlzylinders reicht. Dieser Vorgang wird beliebig häufig wiederholt.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, wenn der Innendurchmesser und/oder der Außendurchmesser des
oberen Hohlzylinders und/oder des unteren Hohlzylinders angefast
sind.
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Durch
die Anfasung wird der Bildung von Innen- beziehungsweise von Außenwulsten
beim Verschweißen
von oberem und unterem Hohlzylinder entgegengewirkt. Ein Innenwulst
würde das
Einführen
des Kernstabes oder eines etwaigen weiteren Mantelrohres behindern;
ein Außenwulst
beeinflusst die Gasströmung
im Ziehofen in unerwünschter
Weise. Es genügt,
wenn einer der beiden zu verschweißenden Hohlzylinder eine entsprechende
Anfasung im Bereich der Stoßstelle
aufweist.
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Die
radialen Abmessungen von erstem und zweitem Hohlzylinder sind im
Idealfall gleich groß. Akzeptable
Ergebnisse werden erreicht, wenn die Innendurchmesser von oberem
Hohlzylinder und unterem Hohlzylinder um maximal +/- 2 mm, und die
Außendurchmesser
von oberem Hohlzylinder und unterem Hohlzylinder um maximal +/-
3 mm voneinander abweichen.
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Bei
dem ersten Hohlzylinder kann es sich um ein Quarzglasrohr mit einer
werkzeugfrei im Schmelzfluss erzeugten Innenbohrung handeln. Vorzugsweise
wird die Innenbohrung des ersten, oberen Hohlzylinders aber mechanisch
auf Endmaß bearbeitet.
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Durch
die mechanische Bearbeitung, die insbesondere Bohren und Schleifen – und optional
Honen – umfasst,
kann unter Einsatz bekannter Schleifverfahren und dafür geeigneter
handelsüblicher
Vorrichtungen ein Quarzglas-Rohling mit einem Außendurchmesser von mehr als
100 mm und einer Länge von
mehr als 2 m vollständig
in einen geraden Hohlzylinder mit genauem kreisförmigem Querschnitt und einer
geringen Maßabweichung,
im Bereich von 1/10 mm hergestellt werden.
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Unter
einem mechanisch auf Endmaß gearbeiteten
Hohlzylinder im Sinne dieser Erfindung ist auch ein Zylinder zu
verstehen, dessen Innenoberfläche
mechanisch auf Endmaß bearbeitet
wurde und der anschließend
durch Ätzen
gereinigt wird. Gleichmäßige Ätzprozesse
bewirken keine wesentliche Änderung
der geometrischen Endform des Hohlzylinders (wie beispielsweise
eine Biegung oder eine Ovalität
im Querschnitt).
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Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße Verfahren
anhand von Ausführungsbeispielen
und einer Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung im einzelnen
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1:
einen Verfahrensschritt zur Erzeugung einer Verengung am Ende eines
Quarzglas-Hohlzylinders durch Elongieren eine axialen Verbundes
aus oberem und unterem Hohlzylinder in einer ersten Ausführungsform,
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2:
einen Verfahrensschritt zur Erzeugung einer Verengung am Ende eines
Quarzglas-Hohlzylinders durch Elongieren eine axialen Verbundes
aus oberem und unterem Hohlzylinder in einer zweiten Ausführungsform,
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3:
einen zur Herstellung des Verbundes gemäß den 1 und 2 geeigneten
Hohlzylinder in einem Längsschnitt,
und
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4:
Ansichten auf die Ziehzwiebel zur Darstellung von verschiedener
Varianten des Kollabiervorgangs der Innenbohrung und der Auswahl
einer geeigneten Trennebene.
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Die
im Folgenden näher
beschriebenen Hohlzylinder werden für die Herstellung von optischen
Fasern eingesetzt, die jeweils einen Kernbereich aufweisen, der
von einer inneren Mantelglasschicht und einer äußeren Mantelglasschicht umgeben
ist. Der Kernbereich besteht aus Quarzglas, das homogen mit 5 Gew.-%
Germaniumdioxid dotiert ist. Die beiden Mantelglasschichten bestehen
aus undotiertem Quarzglas, wobei das Quarzglas für die äußere der Mantelglasschichten
von dem jeweiligen Hohlzylinder bereitgestellt wird.
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Es
wird zunächst
ein sogenannter Kernstab nach dem OVD-Verfahren hergestellt. Hierzu
werden auf einem um seine Längsachse
rotierenden Träger durch
Hin- und Herbewegung eines Abscheidebrenners schichtweise Sootpartikel
abgeschieden, wobei dem Abscheidebrenner SiCl4 und
GeCl4 zugeführt und in einer Brennerflamme
in Gegenwart von Sauerstoff zu SiO2 und
GeO2 hydrolysiert werden. Das Verhältnis an
SiCl4 und GeCl4 wird
bei der Abscheidung der inneren Schichten so eingestellt, dass sich über diesem
Teil der Wandstärke
des Sootrohres eine vorgegebene homogene GeO2-Konzentration von
5 mol-% ergibt. Sobald die Sootschichten abgeschieden sind, die
den Kernbereich des Kernstabs bilden, wird die Zufuhr von GeCl4 zum Abscheidebrenner gestoppt und es wird
eine innere Mantelglasschicht aus undotiertem SiO2 abgeschieden.
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Nach
Beendigung des Abscheideverfahrens und Entfernen des Trägers wird
ein Sootrohr erhalten, das zum Entfernen der herstellungsbedingt
eingebrachten Hydroxylgruppen einer Dehydratationsbehandlung unterworfen
wird. Hierzu wird das Sootrohr in vertikaler Ausrichtung in einen
Dehydratationsofen eingebracht und zunächst bei einer Temperatur im
Bereich von 800 °C
bis etwa 1000 °C
in einer chlorhaltigen Atmosphäre
behandelt. Die Behandlungsdauer beträgt etwa acht Stunden. Dadurch
wird eine Hydroxylgruppenkonzentration von weniger als 100 Gew.-ppb
erhalten.
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Das
so behandelte Sootrohr wird in einem Verglasungsofen bei einer Temperatur
im Bereich um 1350 °C
verglast und dabei wird die Innenbohrung kollabiert, so dass ein
Kernstab mit einem Außendurchmesser
von 38 mm und dem gewünschten Brechzahlprofil
erhalten wird. Das Gewicht des Kernstabs beträgt – je nach Länge – bis zu 6 kg. In der herzustellenden
optischen Faser mit einem Außendurchmesser
von 125 μm
bildet das Kernglas des Kernstabs einen Kernbereich mit einem Durchmesser
von ca. 8,5 μm.
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Alternativ
zu dem oben beschriebenen Herstellungsverfahren der Kernstäbe nach
dem OVD-Verfahren werden dieselben nach dem bekannten MCVD-, VAD-,
FCVD (Furnace-CVD) oder PCVD-Verfahren hergestellt.
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In
jedem Fall wird weiteres Mantelmaterial für die Ausbildung der äußeren Mantelglasschicht
in Form des eines Hohlzylinders bereitgestellt, das beim Faserziehen
in einem ODD-Verfahren auf den Kernstab aufkollabiert wird. Die
Herstellung des Hohlzylinders erfolgt analog zu der oben beschriebenen
Herstellung des Kernstabs anhand eines üblichen OVD-Verfahrens, jedoch
ohne Zusatz eines Dotierstoffs. Nach dem Entfernen des Trägers wird
ein Sootrohr erhalten, das der beschriebenen Dehydratationsbehandlung
unterzogen und anschließend verglast
wird.
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Die
Außenwandung
des so erhaltenen Hohlzylinder-Rohlings wird mittels Umfangseinstech- bzw.
-längssschleifen
in mehreren Arbeitsgängen
unter Verwendung sukzessiv feinerer Korngrößen auf die gewünschte Außenabmessung
abgeschliffen. Ebenso wird die Innenbohrung mittels eines Bohrers aufgebohrt
und zum Zwecke einer hochpräzisen Endbearbeitung
hinsichtlich Form und Oberflächenbeschaffenheit
durch Honen nachbearbeitet. Es wird so eine in Längsachsenrichtung verlaufende,
gerade Bohrung mit einem genau kreisförmigen Querschnitt erhalten.
Um Oberflächenspannungen
abzubauen und um Beschädigungen
durch die Oberflächenbearbeitung
zu entfernen wird das Quarzglasrohr in einem Flusssäure-Bad,
dessen HF-Konzentration
zwischen 5 % und 30 % liegt, kurz geätzt.
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Der
so erhaltene Hohlzylinder-Rohling hat einen Außendurchmesser von 180 mm,
einen Innendurchmesser von 42 mm und eine Länge von 2500 mm. Die Maßabweichung
(tmax – tmin) in der Wandstärke beträgt 0,5 mm. Er wird – gegebenenfalls
nach einer Ablängung – als Hohlzylinder
im Sinne dieser Erfindung zur Herstellung von Vorformen für optische Fasern
oder von optischen Fasern anhand eines ODD-Verfahrens eingesetzt.
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Hierzu
wird eine koaxiale Anordnung von Kernstab und Hohlzylinder in vertikaler
Ausrichtung einer Erhitzungszone zugeführt und darin mit dem unteren
Ende beginnend in einem ringförmigen
Ofen zonenweise auf eine Temperatur um 2050 °C erweicht und dabei eine optische
Faser aus dem erweichten Bereich abgezogen. Zu Beginn des Ziehverfahrens
liegt der Kernstab auf einer Verengung des Hohlzylinders auf. Die
Herstellung einer geeigneten Verengung wird nachfolgend anhand von 1 näher erläutert.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung die Herstellung einer Verengung der
Innenbohrung 5 eines Hohlzylinders 1. Dieser wird
zunächst
unter Bildung eines axialen Verbundes 3 stirnseitig mit
einem zweiten, einen Kernstab 4 umgebenden, unteren Hohlzylinder 6 verschmolzen.
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Länge, Innendurchmesser
und Außendurchmesser
von oberem und unterem Hohlzylinder 1, 6 sind
gleich.
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Der
so hergestellte axiale Zylinderverbund 3 wird mit seinem
unteren Ende beginnend in vertikaler Ausrichtung einem Ringofen 11 zugeführt, darin
zonenweise erweicht und unter Bildung einer Vorform 8 elongiert.
Der obere Hohlzylinder 1 wird mittels einer Klemmbacke 12 einer
Haltevorrichtung geklammert und dient somit gleichzeitig zur Halterung
des unteren Hohlzylinders 6.
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Beim
Elongieren bildet sich eine Ziehzwiebel 9 aus, die im Zylinderverbund 3 infolge
des Vorschubes allmählich
zum oberen Hohlzylinder 1 fortschreitet. In der Innenbohrung 5 wird
während
dieser Phase (Ziehphase) ein Absolutdruck von 1 mbar aufrecht erhalten.
Dieser Unterdruck verhindert ein Absacken des Kernstabes 4 und
er erleichtert und beschleunigt das Kollabieren des Innenbohrung 5,
oder genauer, das Kollabieren des Ringspalts zwischen dem unteren
Hohlzylinder 6 und dem Kernstab 4. Dadurch kann
sich die Innenbohrung (5) bereits in einem oberen Bereich
der Ziehzwiebel 9 schließen, wie dies in 4A schematisch dargestellt ist.
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Sobald
die Ziehzwiebel 9 das untere Ende des oberen Hohlzylinders 1 erreicht,
beginnt sich dessen Innenbohrung 5 allmählich zu verengen. In dieser
Endphase des Elongierprozesses wird der Druck in der Innenbohrung 5 auf
10 mbar oberhalb des Umgebungsdrucks (1 atm) erhöht, um das Schließen der
Innenbohrung zu verzögern
und trotz des sich verengenden Außendurchmessers eine Öffnung der
Innenbohrung 5 bis in den unteren Bereich der Ziehzwiebel 9 aufrecht
zu erhalten, wie dies anhand 4B dargestellt
ist.
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Daraufhin
wird der Elongierprozess beendet und der obere Hohlzylinder 1 wird
von der Vorform 8 abgetrennt, in einer Trennebene, die
durch die punktierte Linie 10 angedeutet ist, und die auch
in etwa der Schweißstelle
der beiden Hohlzylinder 1, 6 entspricht.
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Die
Innenbohrung 5 des Hohlzylinders 1 weist nunmehr
eine Verengung auf, welche für
die Halterung eines Kernstabes in einem nachfolgenden Elongierprozess
geeignet ist. Der obere Hohlzylinder 1 wird dementsprechend
mit einem neuen Kernstab bestückt
und mit seiner oberen, offenen Stirnseite mit einem weiteren Hohlzylinder
verschmolzen, der beim anschließenden
Elongierprozess zur Halterung des Hohlzylinders 1 dient,
und in dem nun – wie
oben beschrieben – während des
Elongierprozesses zur Herstellung einer Vorform eine Verengung der
Innenbohrung erzeugt wird.
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2 zeigt
schematisch eine Abwandlung des anhand 1 beschriebenen
Verfahrens, wobei gleiche Bezugsziffern identische oder äquivalente Bauteile
oder Bestandteile bezeichnen, wie sie oben anhand 1 für die betreffenden
Bezugsziffern näher
erläutert
sind.
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Bei
dieser Verfahrensmodifikation weist der untere Hohlzylinder 6 eine
anfängliche
Länge von 125
cm auf, der daran angeschweißte
obere Hohlzylinder 1 – ebenso
wie der Kernstab 4 – eine
Läge von 250
cm. Die Schweißstelle
zwischen oberem und unterem Hohlzylinder kennzeichnet die gestrichelte
Linie 8. Der Kernstab 4 erstreckt sich somit etwa
125 cm in die Innenbohrung 5 des oberen Hohlzylinders 1 hinein.
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Dadurch
ist die Gesamtlänge
des Hohlzylinder-Verbundes 3 um 125 cm kürzer als
bei der anhand 1 erläuterten Verfahrensweise. Der
Elongierprozess endet, sobald die Ziehzwiebel 9 das obere
Ende des Kernstabs 4 erreicht hat und sich im oberen Hohlzylinder 1 oberhalb
des Kernstabs 4 eine ausreichende Verengung der Innenbohrung 5 ausgebildet
hat. Das so erzeugte halbe Hohlzylinderstück weist an seinem unteren
Ende die Verengung der Innenbohrung auf und wird im nachfolgenden
Elongierprozess als unterer Hohlzylinder eingesetzt, indem es mit
einem vollständigen,
oberen Hohlzylinder stoßweise
verschmolzen und mit einem Kernstab bestückt wird, der bis zur Hälfte des
oberen Hohlzylinders reicht. Dieser Vorgang wird beliebig häufig wiederholt.
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Die
kürzere
Gesamtlänge
des Hohlzylinder-Verbundes 3 ermöglicht eine kompaktere Bauweise
des Ziehofens oder den Einsatz eines Dummy-Haltezylinders 2, der an das
obere Ende des oberen Hohlzylinders 1 angeschweißt ist,
und an dem Klemmbacken 12 einer Haltevorrichtung angreifen, die
zur Halterung beider Hohlzylinder 1, 6 im Ofen dient,
wie dies 2 schematisch zeigt.
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Das
stoßweise
Verschweißen
der beiden Hohlzylinder gelingt am besten, wenn bei mindestens einem
der Hohlzylinder der Außendurchmesser
und der Innendurchmesser angefast sind, wie dies in 3 schematisch
dargestellt ist.
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An
beiden Stirnseiten des Hohlzylinders 1 wird eine lineare
Anfasung 21 des Innen- und des Außendurchmessers erzeugt, die
in Umfangsrichtung und in Längsrichtung
jeweils eine Weite von 10 mm aufweist. Zur Verbesserung der Halterung
des Hohlzylinder 1 mittels der Klemmbacken 12 (1, 2)
ist am oberen Ende ein Einstich 22 mit einer Tiefe von
2 mm vorgesehen, durch den die Qualität des abgezogenen Bauteil nicht
merklich beeinträchtigt
wird.
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Durch
die Anfasung wird der Bildung von Innen- beziehungsweise von Außenwulsten
beim stirnseitigen Verschweißen
von oberem und unterem Hohlzylinder entgegengewirkt. Zum Verschweißen werden
die Randbereiche der der Schweißstelle
zugewandten Stirnseiten der beiden Hohlzylinder mittels eines Propangasbrennners
aufgeheizt und während
einer Dauer von etwa 20 Minuten erweicht, und anschließend die
erweichten Enden gegeneinander gepresst werden.
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4 zeigt
verschiedene Ansichten auf die Ziehzwiebel im Bereich der Schweißstelle
von oberem und unterem Hohlzylinder vor dem Trennen. Der Hohlzylinder
ist hier jeweils mit der Bezugsziffer 30 bezeichnet.
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4A zeigt das frühzeitige Schließen der Innenbohrung 5 bzw.
des Ringspalts 32 beim Elongierprozess für den Fall,
dass in der Innenbohrung 5, 32 ein Vakuum (Absolutdruck
~ 1 mbar) erzeugt wird (Ziehphase).
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Es
ist zu beachten, dass nach dem Trennen des oberen Hohlzylinders 30 von
der Vorform eine nach unten offene Innenbohrung (trotz Verengung) zwecks einer
effektiven Reinigung des Hohlzylinders vor dem nachfolgenden Elongierschritt
angestrebt wird. Außerdem
erlaubt eine offene Innenbohrung auch eine Gasspülung vor dem Beginn des Elongierprozesses.
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In
dem in 4A dargestellten Fall wäre eine
Trennebene, die eine nach unten offene Innenbohrung ergeben würde, im
oberen Bereich der Ziehzwiebel 9 anzusetzen, mit der Folge,
dass fast die gesamte Ziehzwiebel-Masse als Materialverlust verworfen
werden müsste.
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4B zeigt eine Variante zur Lösung dieses
Problems durch Aufweiten des Ringspalts 32, indem der Druck
in der Innenbohrung 5 bzw. in dem Ringspalt 32 auf
etwa Umgebungsdruck (+ 10 mbar) erhöht wird. Der Ringspalt 32 zieht
sich dadurch bis weit in die Ziehzwiebel 9 hinein, so dass
auch eine tief unten an der Ziehzwiebel 9 ansetzende Trennebene 10 immer
noch eine nach unten offene Innenbohrung 5 ergibt.
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Die 4C und 4D zeigen
eine Abwandlung des in 1 und den 4A und 4B schematisch dargestellten Verfahrens,
wobei ein Haltestab 34 eingesetzt wird, der ein Aufschwimmen
des Kernstabs 4 insbesondere in der letzten Phase des Elongierprozesses
verhindern soll. Hierzu liegt der Haltestab 34 mit seinem
unteren Ende über
eine Zwischenplatte 35 auf dem Kernstab 4 auf,
während
sein oberes Ende gegen ein (in 1 nicht
dargestelltes) Widerlager anliegt.
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Der
Außendurchmesser
des Haltestabes 34 ist mit 10 mm deutlich kleiner als der
Innendurchmesser der Innenbohrung 5, so dass sich ein breiter Ringspalt 36 zwischen
der Hohlzylinder-Innenwandung und dem Haltestab 34 ergibt.
Infolge seiner großen
Breite kollabiert der Ringspalt 36 auch bei Unterdruck
erst spät
und zieht sich dadurch bis weit in die Ziehzwiebel 9 hinein.
Daher ergibt auch in diesem Fall – ohne eine Druckveränderung
in der Innenbohrung 5 – eine
tief unten an der Ziehzwiebel 9 ansetzende Trennebene 10 immer
noch eine nach unten offene Innenbohrung 5.