DE19958276C1 - Verfahren für die Herstellung einer Quarzglas-Vorform für eine Lichtleitfaser - Google Patents
Verfahren für die Herstellung einer Quarzglas-Vorform für eine LichtleitfaserInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Herstellung einer Quarzglas-Vorform für eine Lichtleitfaser, umfassend folgende Verfahrensschritte umfaßt: Bereitstellen eines Hohlzylinders aus porösem Quarzglas, der eine Innenschicht mit einem den Brechungsindex von Quarzglas erhöhenden Dotierstoff und eine die Innenschicht umgebende Außenschicht mit niedrigerem Brechungsindex aufweist, und Kollabieren des Hohlzylinders, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der poröse Hohlzylinder auf einen den Dotierstoff enthaltenden Quarzglasstab kollabiert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Herstellung einer Quarzglas-Vorform für eine
Lichtleitfaser, umfassend folgende Verfahrensschritte: Bereitstellen eines Hohlzylinders
aus porösem Quarzglas, der eine Innenschicht mit einem den Brechungsindex von Quarz
glas erhöhenden Dotierstoff und eine die Innenschicht umgebende Außenschicht mit nied
rigerem Brechungsindex aufweist, und Kollabieren des Hohlzylinders.
Ein Verfahren der eingangs angegebenen Gattung ist aus der US-A 4,251,251 bekannt.
Darin ist die Herstellung einer Quarzglas-Vorform für eine Lichtleitfaser nach dem soge
nannten OVD-Verfahren beschrieben. In einem ersten Verfahrensschritt wird ein poröser
SiO2-Zylinder (im folgenden als "Sootzylinder" bezeichnet) hergestellt, der aus einer mit
Germaniumoxid (25 Gew.-%) und Boroxid (5 Gew.-%) dotierten SiO2-Innenschicht be
steht, die von einer mit Boroxid (2 Gew.-%) dotierten SiO2-Außenschicht umgeben ist. Der
Sootzylinder wird durch Flammenhydrolyse von SiCl4 (bzw. von GeCl4 und BCl3) gebildet,
indem mittels Abscheidebrenner SiO2-Partikel erzeugt und in einem ersten Verfahrens
schritt unter Bildung der dotierten SiO2-Innenschicht schichtweise auf der Mantelfläche
eines um seine Längsachse rotierenden Dorns aus
Quarzglas abgeschieden werden. In einem zweiten Verfahrensschritt wird auf der so er
zeugten SiO2-Innenschicht die SiO2-Außenschicht abgeschieden. Anschließend wird der
Quarzglas-Dorn aus dem Sootzylinder herausgezogen. Der Sootzylinder weist somit eine
Bohrung auf, deren Innendurchmesser dem Dorn-Außendurchmesser entspricht. Aus dem
so hergestellten Sootzylinder wird die Vorform erhalten, indem der poröse Sootzylinder
gesintert und gleichzeitig die Bohrung kollabiert wird. Die Vorform hat einen Kern aus mit
Boroxid und Germaniumoxid dotiertem Quarzglas, dessen Brechungsindex 1,476 beträgt,
und der von einem Mantel aus Quarzglas mit einem Brechungsindex von 1,457 umgeben
ist.
Die Effektivität des SiO2-Abscheidung ist abhängig vom Außendurchmesser des Dorns.
Bei einem größeren Dorn-Außendurchmesser wird eine dementsprechend größere an
fängliche Oberfläche bereitgestellt, so daß die SiO2-Abscheidung effektiver wird. Anderer
seits wird bei einem größeren Dorn-Außendurchmesser auch die Bohrung des Sootzylin
ders entsprechend größer. Je weiter eine Bohrung ist, um schwieriger läßt sie sich beim
Sintern und Kollabieren schließen. Es ist bekannt, daß beim Schließen großer Bohrungen,
insbesondere bei zusätzlichem Anlegen eines Unterdrucks in der Bohrung, Kernbereiche
mit ovalem Querschnitt entstehen können. Das Problem des Schließens der Bohrung wird
bei dotiertem Quarzglas noch dadurch verschärft, daß aufgrund der langen Heizphasen
und der hohen Temperatur beim Sintern und Kollabieren Dotiermittel aus der Innenschicht
ausdiffundieren und dadurch ein an Dotierstoffen verarmter Bereich der Innenschicht ent
steht, der in der Regel einen kleineren Brechungsindex aufweist. Dieser Bereich der Vor
form (bzw. der daraus hergestellten Lichtleitfaser) wird in der Literatur als "dip" bezeichnet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein effektives Verfahren für die Herstel
lung einer Quarzglas-Vorform für Lichtleitfasern anzugeben, bei dem der Verfahrensschritt
des Schließens der Bohrung eines porösen Hohlzylinders aus Quarzglas erleichtert ist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der poröse Hohlzylinder auf einen den Dotierstoff enthaltenden
Quarzglasstab kollabiert wird.
Der poröse Hohlzylinder wird auf einen den Dotierstoff enthaltenden Quarzglasstab auf
kollabiert, der vor dem Kollabieren in die Bohrung des porösen Hohlzylinders eingeführt
wird, so daß beim Kollabieren lediglich noch der Spalt zwischen Hohlzylinder und Quarz
glasstab zu schließen ist. Die zu schließende Öffnung wird demnach entsprechend kleiner,
so daß auch die zum Schließen des Spaltes erforderliche Verformung des Hohlzylinders
geringer ist, als sie zum Kollabieren der gesamten Bohrungsöffnung erforderlich wäre.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist daher die Dauer der Kollabierphase kürzer
und/oder die Kollabier-Temperatur ist niedriger und damit die thermische Belastung des
Hohlzylinders insgesamt geringer als beim bekannten Verfahren. Aufgrund der ver
gleichsweise geringen Verformung des Hohlzylinders beim Kollabieren ist darüber hinaus
auch die Einhaltung einer vorgegebenen Geometrie und Abmessung des aus Quarz
glasstab und aufkollabiertem Hohlzylinder hergestellten Quarzglaszylinder erleichtert.
Eine weitere Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß der
Hohlzylinder eine Innenschicht mit einem den Brechungsindex von Quarzglas erhöhenden
Dotierstoff und eine die Innenschicht umgebende Außenschicht mit niedrigerem Bre
chungsindex aufweist. Der Hohlzylinder wird auf einen Quarzglasstab aufkollabiert, der
den gleichen Dotierstoff wie das Quarzglas der Innenschicht des Hohlzylinders enthält.
Daher stellt beim erfindungsgemäßen Verfahren sowohl die Innenschicht des Hohlzylin
ders, als auch der Quarzglasstab jeweils einen Teil des sogenannten Kerns der Vorform
bereit. Dadurch wird die Herstellung des Kerns vereinfacht, was sich insbesondere bei
einer großvolumigen Vorform mit einem entsprechend großen Kern bemerkbar macht.
Außerdem stellt der Hohlzylinder den Mantel (das sogenannte "optische Cladding" der
Lichtleitfaser) oder einen Teil davon.
Der Dotierstoff kann auf den Bereich der Innenschicht beschränkt sein. Für den Fall, daß
der Dotierstoff über die gesamte Wandstärke des Hohlzylinders homogen verteilt ist, wird
der niedrigere Brechungsindex im Bereich der Außenschicht durch ein zusätzliches, den
Brechungsindex von Quarzglas absenkendes Dotiermittel eingestellt.
Außer den vorgeschlagenen Maßnahmen zur erfindungsgemäßen Herstellung einer Vor
form sind in Abhängigkeit von der konkreten Spezifikation und ihrem bestimmungsgemä
ßen Einsatz weitere Verfahrensschritte zur Fertigstellung der Vorform erforderlich. Insbe
sondere kann der aufkollabierte Hohlzylinder noch mit einer oder mehreren Quarzglas-
Mantelschichten umhüllt werden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn Quarzglasstab und Innenschicht den
Dotierstoff in annähernd gleicher Konzentration enthalten, mit der Maßgabe, daß die Diffe
renz der Brechungsindizes von Quarzglasstab und Innenschicht maximal 0,001 beträgt.
Die gleiche Dotierung von Innenschicht und Quarzglasstab bewirkt die gleiche Viskosität
des jeweiligen Quarzglases. Dadurch wird die Ausbildung einer störungsfreien Kontaktflä
che zwischen Quarzglasstab und Innenschicht beim Kollabieren erleichtert.
Besonders bevorzugt wird eine Verfahrensweise, bei der als Quarzglasstab ein solcher mit
einem radial homogenen Brechzahlprofil und mit einem um mindestens 0,003 höheren
Brechungsindex als undotiertes Quarzglas eingesetzt wird. Die den Brechungsindex von
Quarzglas erhöhenden Dotierstoffe bewirken im allgemeinen ein Absenkung der Viskosität
von Quarzglas. Eine niedrige Viskosität erleichtert das Schließen des Spaltes zwischen
Hohlzylinder und Quarzglasstab und die Ausbildung einer störungsfreien Kontaktfläche
zwischen Quarzglasstab und Innenschicht beim Kollabieren. Diese Maßnahme mach sich
insbesondere bei großvolumigen Vorformen vorteilhaft bemerkbar, die einen Kern mit gro
ßem Durchmesser und konstantem Brechzahlverlauf aufweisen. Bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren tragen sowohl die Innenschicht des Hohlzylinders als auch der Quarz
glasstab jeweils einen Teil zum Kern bei.
In dieser Hinsicht hat es sich auch bewährt, als Dotierstoff Germaniumdioxid einzusetzen,
wobei der Germaniumdioxidgehalt des Quarzglasstabs mindestens 3 Gew.-% beträgt.
Germaniumdioxid wirkt auf Quarzglas viskositätserniedrigend und brechzahlerhöhend. Auf
die Vorteile der niedrigeren Viskosität hinsichtlich des Schließens der Bohrung wurde
weiter oben bereits hingewiesen.
Als günstig hat es sich auch erwiesen, daß der poröse Hohlzylinder Fluor enthält. Eine
Fluor-Dotierung verringert die Viskosität von Quarzglas und bewirkt eine Absenkung des
Brechungsindex. Insoweit erleichtert auch eine Fluor-Dotierung das Schließen des Spaltes
zwischen Hohlzylinder und Quarzglasstab und die Ausbildung einer störungsfreien Kon
taktfläche zwischen Quarzglasstab und Innenschicht beim Kollabieren. Durch den Fluor
gehalt kann der Brechungsindex in der Außenschicht des Hohlzylinders lokal gesenkt
werden; er kann aber auch über die Wandstärke des Hohlzylinders konstant sein. Durch
eine Dotierung mit Fluor und einem den Brechungsindex von Quarzglas erhöhenden Do
tierstoff, wie Germaniumdioxid, wird eine besonders niedrige Viskosität des Quarzglases
eingestellt, wobei sich die Wirkungen der beiden Dotierstoff hinsichtlich des Brechungsin
dex ganz oder teilweise kompensieren. Auch das Quarzglas des Quarzglasstabs kann
Fluor enthalten.
Eine weitere Verbesserung wird erhalten, wenn der poröse Hohlzylinder einer Chlorbe
handlung durch Erhitzen in chlorhaltiger Atmosphäre bei einer Temperatur oberhalb von
700°C unterzogen wird. Durch die Chlorbehandlung werden Verunreinigungen entfernt,
OH-Gehalt und Viskosität des Quarzglases werden gesenkt. Dadurch wird das Kollabieren
erleichtert und eine besonders störungsfreie Kontaktfläche zwischen Hohlzylinder und
Quarzglasstab erhalten.
Vorzugsweise werden der Außendurchmesser des Quarzglasstabs und der Innendurch
messer des porösen Hohlzylinders so gewählt, daß während der Chlorbehandlung zwi
schen dem porösen Hohlzylinder und dem darin eingesetzten Quarzglasstab ein Ringspalt
verbleibt. Die Chlorbehandlung erfolgt nach dem Einführen des Quarzglasstabs in den
Hohlzylinder und vor dem Sintern und Kollabieren des Hohlzylinders. Dadurch werden die
den Ringspalt begrenzenden Oberflächenbereiche, die nach dem Kollabieren die Kontakt
fläche bilden gereinigt.
Bevorzugt wird ein Quarzglasstab eingesetzt, der einen Außendurchmesser von 5 mm
oder weniger aufweist. Je dünner der Quarzglasstab ist, um so kleiner ist die Kontaktflä
che zwischen Hohlzylinder und Quarzglasstab nach dem Kollabieren und um so geringer
ist die Anzahl der Störstellen im Bereich der Kontaktfläche. Zur Herstellung einer Vorform
mit einem Kern mit homogenem Brechzahlprofil ist es gerade bei einem derartig dünnen
Quarzglasstab besonders vorteilhaft, wenn die Innenschicht des Hohlzylinders die gleiche
Dotierung aufweist wie der Hohlzylinder.
Der Quarzglasstab wird bevorzugt nach dem VAD (Vapor-Axial-Deposition)-Verfahren
hergestellt. Dieses Verfahren ist besonders kostengünstig und effektiv für die Herstellung
eines homogen dotierten Quarzglasstabs einsetzbar.
Eine weitere Verbesserung hinsichtlich der Effektivität der Vorformherstellung ergibt sich
dadurch, daß der Quarzglasstab durch Strecken einer Stabvorform erhalten wird. Hierzu
wird zunächst eine Stabvorform - bevorzugt nach dem VAD-Verfahren - hergestellt, deren
Außendurchmesser größer ist als der Solldurchmesser des Quarzglasstabs. Der Soll
durchmesser ist durch Strecken einer derartigen Stabvorform genau einstellbar, und dar
über hinaus wird die Staboberfläche beim Strecken geglättet. Durch Strecken einer Stab
vorform mit großem Außendurchmesser kann kostengünstig ein Mehrfaches von deren
Länge für die Herstellung eines oder mehrerer Quarzglasstäbe erhalten werden.
Die Fertigstellung der Vorform umfaßt im allgemeinen einen zusätzlichen Verfahrens
schritt, bei dem der durch Kollabieren des Hohlzylinders auf den Quarzglasstab erhaltene
Kernstab mit einem Überfangrohr (Jacket-Rohr) aus Quarzglas überfangen wird.
Die so hergestellte Vorform zeichnet sich dadurch aus, daß der Kern aus einem Quarz
glasstab und einem den Quarzglasstab umgebenden, aus porösem Quarzglas hergestell
ten, gesinterten und beim Sintern auf den Quarzglasstab aufkollabierten, und mindestens
einen Teil des Mantels umfassenden Hohlzylinder, gebildet wird.
Zur Herstellung der Vorform wird der poröse Hohlzylinder auf einen den gleichen Dotier
stoff enthaltenden Quarzglasstab aufkollabiert, der vor dem Kollabieren in die Bohrung des
porösen Hohlzylinders eingeführt wird. Der poröse Hohlzylinder stellt somit einen Teil des
Kerns der Vorform. Darüber hinaus stammt mindestens ein Teil des Mantels ("optisches
Cladding") der Vorform vom aufkollabierten, porösen Hohlzylinder. Hinsichtlich der sich
daraus ergebenden Vorteile, insbesondere in Bezug auf die Steigerung der Effektivität der
Vorformherstellung, wird auf die Erläuterungen zum erfindungsgemäßen Verfahrens ver
wiesen.
Außer dem Quarzglasstab und dem darauf aufkollabierten Hohlzylinder kann die erfin
dungsgemäße Vorform je nach Einsatzzweck oder Spezifikation weitere Quarzglas
schichten umfassen. Insbesondere hat sich eine Quarzglas-Vorform bewährt, die eine den
Kern und den Mantel umgebende Quarzglasschicht aufweist, die durch Kollabieren eines
Überfangrohres (Jacket-Rohr) aus Quarzglas erzeugt ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und einer Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung im einzelnen
Fig. 1 eine Anordnung eines Kern-Mantelrohrs aus porösem Quarzglas und eines
Quarzglas-Kernglasstabes vor dem Kollabieren zu einem Kernstab in einem
radialen Schnitt, und
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel zur Herstellung einer Vorform anhand eines Fließ
diagramms mit einzelnen Verfahrensschritten.
In Fig. 1 ist die Bezugsziffer 1 insgesamt einer koaxialen Anordnung eines Kern-
Mantelrohres 2 und eines Kernglasstabs 3 zugeordnet. Der Kernglasstab 3 besteht aus
Quarzglas, das homogen mit 5 Gew.-% Germaniumoxid dotiert ist. Der Durchmesser
des Kernglasstabs 3 beträgt 3 mm.
Das Kern-Mantelrohr 2 besteht aus einem porösem Quarzglas-Hohlzylinder (Sootkörper).
In einem inneren Bereich 4 ist das Kern-Mantelrohr 2 homogen mit Germaniumoxid do
tiert, wobei die nominale Germaniumdioxid-Konzentration mit der des Kernglasstabs 3
übereinstimmt. In einem äußeren Bereich 5 besteht das Kern-Mantelrohr 2 aus undotier
tem, porösen Quarzglas. Der Bohrungsdurchmesser des Kern-Mantelrohres 2 beträgt 5
mm, so daß bei der koaxialen Anordnung 1 zwischen der Bohrungswandung und dem
Kernglasstabs 3 ein Ringspalt 6 mit einer Spaltweite von 1 mm verbleibt. Der Außen
durchmesser des Kern-Mantelrohres 2 liegt im Ausführungsbeispiel bei 35 mm und die
Grenzfläche zwischen innerem Bereich 4 und äußerem Bereich 5 bei einem Durchmesser
von etwa 9 mm.
Nachfolgend werden anhand Fig. 2 die Verfahrensschritte zur Herstellung der in Fig. 1
dargestellten Anordnung von Kern-Mantelrohr 2 und Kernglasstab 3 sowie weitere Verfah
rensschritte zur Herstellung eines Kernstabes und einer Vorform beispielhaft erläutert, wo
bei die Bezugsziffern von Fig. 1 zur Bezeichnung gleicher oder äquivalenter Teile der
Vorform verwendet werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Kernglasstab 3 und ein po
röses Kern-Mantelrohr 2 bereitgestellt. Das Kern-Mantelrohr 2 wird durch Flammenhydro
lyse von SiCl4 und Außenabscheidung von SiO2-Partikeln auf der Mantelfläche eines um
seine Längsachse rotierenden Dorns hergestellt (OVD-Verfahren). Als Dorn wird ein Alu
miniumoxid-Rohr mit einem Durchmesser von 5 mm eingesetzt. Mittels eines Abscheide
brenners wird zunächst die Innenschicht 4 abgeschieden, indem dem Abscheidebrenner
außer SiCl4 auch GeCl4 zugeführt wird, um die oben angegebene Dotierstoff-
Konzentration der Innenschicht 4 zu erhalten. Anschließend wird die Zufuhr von GeCl4
gestoppt und auf der Innenschicht 4 nach dem gleichen Verfahren die Außenschicht 5 ab
geschieden. Das nach Entfernen des Dorns erhaltene Kern-Mantelrohr 2 besteht aus po
rösem Quarzglas.
Zur Herstellung des Kernglasstabs 3 wird zunächst eine Stabvorform durch Flammenhy
drolyse von SiCl4 und GeCl4 unter Bildung von SiO2-Partikeln und axialer Abscheidung
SiO2-Partikel auf einem rotierenden Substrat hergestellt (VAD-Verfahren). Der so herge
stellte Stab hat einen Durchmesser von ca. 40 mm. Durch ein Ziehverfahren wird der Stab
auf einen Durchmesser von 3 mm langgezogen und zu einer Vielzahl von Kernstäben ab
gelängt.
Zur Herstellung der Vorform wird der Kernglasstab 3 in der axialen Bohrung des Kern-
Mantelrohres 2 unter Bildung der in Fig. 1 gezeigten Anordnung 1 koaxial fixiert. Die An
ordnung 1 wird einer Chlorbehandlung bei einer Temperatur von etwa 1000°C unterzo
gen, um den OH-Gehalt des Kern-Mantelrohres 2 zu senken und um die den Ringspalt 6
begrenzenden Oberflächen zu reinigen. Im Anschluß daran wird das poröse Kern-
Mantelrohr 2 auf den Kernglasstab 3 aufgeschmolzen, indem die Anordnung in einem
Ofen auf eine Temperatur von 1400°C erhitzt wird. Das Schließen des Ringspaltes 6 er
folgt problemlos durch zonenweises Erhitzen der vertikal orientierten Anordnung 1. Die
Kontaktfläche zwischen ursprünglichem Kernglasstab 3 und der Innenschicht 4 des Kern-
Mantelrohres 2 ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen.
Der so erhaltene Kernstab stellt in der späteren Lichtleitfaser den Faserkern und den zur
Lichtführung beitragenden Mantel (das sogenannt "optische Cladding"). Er beinhaltet ei
nen homogen mit Germaniumoxid dotierten Kern aus Quarzglas mit einem Außendurch
messer von 8,8 mm und mit einem Brechungsindex, der um 0,005 über dem Brechungsin
dex von undotiertem Quarzglas liegt. Der zentrale Bereich dieses Kerns wird vom ur
sprünglichen Kernglasstab 3, und der Außenbereich von der Innenschicht 4 des ursprüng
lichen Kern-Mantelrohres 2 gebildet. Die Differenz der Brechungsindizes von zentralem
Bereich und Außenbereich des Kerns liegt bei 0,0001. Der Kern ist von einem Mantel aus
undotiertem Quarzglas mit einem Brechungsindex von 1,4585 umgeben. Der Mantel wird
von der Außenschicht 5 des ursprünglichen Kern-Mantelrohres 2 gebildet.
Zur Fertigstellung der Vorform wird der Kernstab auf die gewünschte Außenabmessung
abgeschliffen, flammenpoliert und mit einem Überfangrohr aus undotiertem Quarzglas
(dem sogenannten "Jacket-Rohr") überfangen. Die Vorform weist danach einen Außen
durchmesser von 130 mm auf.
Claims (11)
1. Verfahren für die Herstellung einer Quarzglas-Vorform für eine Lichtleitfaser, um
fassend folgende Verfahrensschritte: Bereitstellen eines Hohlzylinders (2) aus po
rösem Quarzglas, der eine Innenschicht (4) mit einem den Brechungsindex von
Quarzglas erhöhenden Dotierstoff und eine die Innenschicht umgebende Außen
schicht (5) mit niedrigerem Brechungsindex aufweist, und Kollabieren des Hohlzy
linders (2), dadurch gekennzeichnet, daß der poröse Hohlzylinder (2) auf einen den
Dotierstoff enthaltenden Quarzglasstab (3) kollabiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Quarzglasstab (3) und
Innenschicht (4) den Dotierstoff in annähernd gleicher Konzentration enthalten, mit
der Maßgabe, daß die Differenz der Brechungsindizes von Quarzglasstab (3) und
Innenschicht (4) maximal 0,001 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Quarz
glasstab (3) ein solcher mit einem radial homogenen Brechzahlprofil und mit einem
um mindestens 0,003 höheren Brechungsindex als undotiertes Quarzglas einge
setzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dotierstoff Germaniumdioxid ist und daß der Germaniumdioxidgehalt des
Quarzglasstabs (3) mindestens 3 Gew.-% beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
der poröse Hohlzylinder (2) Fluor enthält.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der poröse Hohlzylinder (2) einer Chlorbehandlung durch Erhitzen in chlorhalti
ger Atmosphäre bei einer Temperatur oberhalb von 700°C unterzogen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser
des Quarzglasstabs (3) und der Innendurchmesser des porösen Hohlzylinders (2)
so gewählt sind, daß während der Chlorbehandlung zwischen dem porösen
Hohlzylinder (2) und dem darin eingesetzten Quarzglasstab (3) ein Ringspalt (6)
verbleibt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Quarzglasstab (3) einen Außendurchmesser von 5 mm oder weniger auf
weist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Quarzglasstab (3) nach dem VAD-Verfahren hergestellt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Quarzglasstab (3) durch Strecken einer Stabvorform erhalten wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Kollabieren des Hohlzylinders (2) auf den Quarzglasstab (3) ein Kern
stab erhalten wird, der mit einem Überfangrohr aus Quarzglas überfangen wird.
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