DE19648935A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Untersuchung von Gefäßen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Untersuchung von GefäßenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Untersu
chung von Gefäßen, vorzugsweise von retinalen Gefäßen, bei der minde
stens ein Gefäßabschnitt in einem elektronischen Bild oder in einer
elektronischen Bildfolge abgebildet vorliegt, die von einer Videoquelle
einer Auswerteeinheit zugeführt wird.
Die Erfindung ist zur funktionsdiagnostischen Analyse für alle optisch
zugängigen oder auf sonstige Weise abbildbaren Blutgefäße anwendbar.
Vorzugsweise dient sie zur Erfassung von Vasomotionen an Netzhautgefä
ßen. Sie ist jedoch auch zur Untersuchung von Gefäßen der Regenbogen
haut, der Bindehaut, sowie von Gefäßen, die mit dem Mikroskop oder
Endoskop oder auf andere Weise optisch zugängig sind, anwendbar. Insbe
sondere können auch Gefäße, die während einer Operation freigelegt sind
mittels Operationsmikroskop beobachtet und untersucht werden. Die
Anwendung der Erfindung ist sowohl an menschlichen Gefäßen als auch
zur Untersuchung an Tieren möglich. Die Abbildung der Gefäße kann
dabei durch optische Abbildungssysteme oder durch elektronische Bilder
zeugungssysteme erfolgen. Die Anwendung ist nicht nur auf die Untersu
chung von Gefäßen der Mikrozirkulation mit Hilfe optischer Bilderzeugung
beschränkt, sie kann in vorteilhafter Weise auch in großen mittels Ultra
schall und anderen bildgebenden Prinzipien erzeugten Bildern von Gefäß
abschnitten eingesetzt werden.
Im Stand der Technik ist es zur Untersuchung an Gefäßen bekannt, Gefäß
weitenmessung am Augenhintergrund durchzuführen. Diese Verfahren
basieren auf der Verwendung optischer Feinmeßtechnik im ophthalmologi
schen Bild, dem Einsatz optischer Feinmeßtechnik und Densitometrie am
fotografischen Negativ oder auf fotoelektrischen Meßverfahren.
Nach DE 38 39 272 ist eine Anordnung zur Messung am Augenhintergrund
bekannt, die auch für den klinischen Einsatz geeignet ist und eine Gefäß
weitenmessung ermöglicht, der die objektive Erfassung feiner pulsatori
scher, auto- bzw. lokalregulativer Gefäßweitenänderungen ermöglicht. Bei
dieser Anordnung erfolgt eine Abbildung des Augenhintergrundes auf eine
CCD-Zeile, wobei ein Beleuchtungsstrahlengang zur blitzförmigen
Beleuchtung des Augenhintergrundes vorgesehen ist. Dabei wird ein und
dasselbe Bildfeld des Augenhintergrundes auf mindestens zwei CCD-Zei
lenabschnitte abgebildet, wobei Mittel zur Veränderung der Bildlage und
optischen Eigenschaften des Bildes vorgesehen sind.
Mit den bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen lassen sich Repro
duzierbarkeiten zwischen verschiedenen Sitzungen nur mit geringer Genau
igkeit erreichen. Diese Reproduzierbarkeit ist für den signifikanten
Nachweis regulatorischer Kenngrößen und pathophysiologischer sowie
therapeutischer Veränderungen individuell an ein Gefäß eines Patienten
nicht geeignet. Klinisch relevante Aussagen lassen sich damit nur im
Gruppenvergleich erreichen, sofern man von großen pathologischen Verän
derungen absieht. Regulatorische Veränderungen sowie physiologische
Rhythmen stochastischer Änderungen der Gefäßdurchmesser weisen
Abweichungen von weniger als 10% auf und sind mit den bekannten
Methoden nicht individuell signifikant nachweisbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Untersuchung an Gefäßen anzugeben, mit denen wesentliche
klinisch relevante funktionsdiagnostische Kenngrößen mit hoher Reprodu
zierbarkeit und bei für den Patienten unschädlicher, minimaler Lichtbela
stung ermittelt und dargestellt werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung und ein
Verfahren mit den in den Patentansprüchen angegebenen Merkmalen
gelöst.
Die Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus.
Mit der Erfindung werden technische Voraussetzungen für die quasikontinuierliche
Messung des Gefäßdurchmessers in Verbindung mit der zeitlich und örtlich aufgelösten
Präsentation des Gefäßdurchmessers geschaffen. Dadurch wird die bisher als Fehlerquelle
interpretierte biologische Variabilität u. a. als Vasomotion, Blutdruckwellen und örtliche
Lumenänderungen erfaßbar und klinisch bewertbar.
Ferner ermöglicht es die Anwendung der Erfindung, für bisher nicht meßbarere
Netzhautgefäße aussagefähige Kenngrößen zu bilden, die sich grafisch in übersichtlicher
Weise darstellen lassen und die Bewertung der Vielfalt der Meßwerte überhaupt erst
ermöglichen.
Besonders vorteilhaft sind die auf spezielle Aussagen zugeschnittenen besonderen
Präsentationsformen, insbesondere die nachträgliche bildrichtige Zuordnung der aus dem
Bild gewonnenen Meßdaten zurück in das Bild.
Weiterhin gestattet es die Erfindung Kenngrößen aus einer Spektralanalyse des
Gefäßdurchmessers oder von plethysmografischen Werten zu gewinnen.
Ferner ist es günstig, daß durch eine spezielle Anordnung ein Teil der Verfahren mit
kostengünstiger PC-Technik on-line-fähig ist.
Ein wichtiger Vorteil besteht darin, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung aus verschiedenen
speziellen Anordnungen besteht, die auch einzeln verwendet werden können. Hierzu
zählen insbesondere:
- - Eine Fixationsvorrichtung mit Transformation in den Objektraum, wodurch eine Vergleichbarkeit der Meßergebnisse gewährleistet wird,
- - die Anordnung eines Hilfsfensters zur Reduzierung des Einflusses von Augenbewegungen und
- - die Verwendung eines Meßfeldes, wodurch die Lichtbelastung am Auge reduziert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Anordnung lassen eine
Vielzahl verschiedener Ausführungen mit unterschiedlichen Fragestellungen bzw.
klinischen Aussagen zu, die gleichermaßen von klinischer Relevanz sind. Als Videoquellen
kommen sowohl digitale oder analoge Aufzeichnungssysteme für Bildfolgen in Frage als
auch bildgebende Systeme wie z. B. Laserscanner-Systeme und konventionelle optisch
abbildende Systeme mit optoelektronischer Bildgebung oder auch beliebige andere Systeme,
die ein elektronisches Bild von einem Gefäßabschnitt liefern können, womit die Vielzahl
der möglichen Ausführungsformen der Erfindung noch erweitert wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
Hierzu wird ein Meßplatz zur On-line-Messung retinaler Vasomotions- und
Regulationsfähigkeit papillennaher retinaler Astgefäßabschnitte erläutert. Klinischer
Hintergrund ist dabei die Fragestellung nach dem Grad lokaler Regulationsfähigkeit bei
Rückatmung und nach den Ursachen eingeschränkter lokaler Regulation bezüglich
Vasomotion und Gefäßwandsteifigkeit. Diese klinischen Fragestellungen konnten mit
keinem der bekannten Verfahren untersucht werden.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Gesamtvorrichtung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild für die im Ausführungsbeispiel beschriebene
Vorrichtung,
Fig. 3 ein Blockschaltbild für die im Ausführungsbeispiel beschriebene
Vorrichtung in einer zweiten Ansicht,
Fig. 4 die Darstellung eines Bildfeldes mit Fenstern,
Fig. 5 ein Blockschaltbild des Verfahrensablaufes,
Fig. 6 ein Präsentationsbeispiel für ein Funktionsbild,
Fig. 7 ein Präsentationsbeispiel für die Zeitdarstellung
und
Fig. 8 ein Präsentationsbeispiel für den Gefäßverlauf.
Fig. 1 erläutert die Gesamtanordnung der Vorrichtung.
Objekt O sind die papillennahen großen retinalen Astgefäße des lebenden menschlichen
Auges und der Objektraum ist mit dem Augenhintergrund gegeben. Als Bezugspunkt des
Objektraumes wird die Foveola definiert. Als Videoquelle wird ein bildgebendes System
BS in Form einer modifizierten Netzhautkamera mit kombinierter Innen- und
Außenfixationsvorrichtung FI sowie einem CCD-Bildsensor als Bildempfänger BE
eingesetzt. Die analogen Videosignale der Bildfolge werden über einen Bildmanipulator
BM digitalisiert, gekennzeichnet, vorverarbeitet und ausschnittsweise an einen PC und
parallel dazu an einen TV-Monitor EP1 und einen steuerbaren Videorekorder ES
weitergeleitet. Die Steuereinheit SS und die signalverarbeitende und Auswerteeinheit BV
sind mit einem PC realisiert. Der PC besitzt für den Dialogbetrieb Tastatur DE und Maus
und als Ausgabeeinheiten einen PC-Monitor EP und einen Farbdrucker. Als
Manipulationseinheit MP wird eine Vorrichtung zur atemgaskontrollierten Rückatmung
verwendet. Als zusätzliche Meßeinheit MS wird ein System zur automatischen periodischen
Oberarmblutdruckmessung eingesetzt. Die Steuereinheit SS ist softwaremäßig oder über die
PC-Schnittstellen hardwaremäßig mit allen anderen Einheiten verbunden.
Alle nachfolgend beschriebenen Stelleinheiten sind derart ausgeführt, daß die beschriebenen
Steuersignale zugleich auch die aktuellen Einstellung der zu steuerenden Parameter direkt
repräsentieren oder berechnen lassen.
Das bildgebende System BS ist in den Fig. 2 und 3 näher dargestellt. Die Figuren
zeigen zwei senkrecht zueinander angeordnete Ansichten. Es besteht aus einem abbildenden
Hauptstrahlengang HS, einem Umfeldbeleuchtungsstrahlengang US mit dem
Umfeldbeleuchtungssystem UBS, einem Meßfeldbeleuchtungsstrahlengang MS mit dem
Meßfeldbeleuchtungssystem MBS und dem Fixationsstrahlengang FS. Der
Fixationsstrahlengang teilt sich in einen äußeren Fixationsstrahlengang FAS und einen
inneren Fixationsstrahlengang FIS auf, wobei in Fig. 2 nur der innere
Fixationsstrahlengang zu sehen ist, der im Bereich der Beleuchtungspupillenenebene über
den Spiegel S3 in den Hauptstrahlengang eingespiegelt wird und bezüglich der
Darstellungsansicht aus senkrechter Richtung zur Papierebene kommt.
Umfeldbeleuchtungsstrahlengang US und Meßfeldbeleuchtungsstrahlengang MS werden in
derselben beleuchtungsseitigen Pupillenebene in den Hauptstrahlengang über den Spiegel
S2 eingespiegelt. S2 und S1 realisieren in diesem Beispiel die Teilung bzw.
Zusammenführung der Strahlengänge durch Pupillenteilung, d. h. daß alle beleuchtungs- und
abbildungsseitigen Pupillen im Bereich der Spiegel S2 und S3 übereinanderfallen. Alle
Strahlengänge verlaufen gemeinsam über die Ophthalmoskoplinse OL und durch die
optischen Schichten des Objektes Auge und durchdringen den Objektraum mit den zu
untersuchenden Netzhautgefäßabschnitten. Die abbildenden Einheiten des
Hauptstrahlengangs sind die optischen Schichten des Auges, die Ophthalmoskoplinse OL
und das Optiksystem HOS, die die Objektebene y in die Bildebene y'' auf die
Sensorebene des CCD-Empfängers BE abbilden. Die Vergrößerung des Abbildungssystems
und die CCD-Kamera werden derart gewählt, daß auf den Augenhintergrund bezogen eine
geometrische Auflösung von 10 µm/Pixel erreicht wird. Die Objekt- und Bildlagen im
Hauptstrahlengang HS sind aus Übersichtsgründen mit y, y' und y'' eingetragen.
Der Meßfeldstrahlengang wird in den Umfeldstrahlengang mittels Spiegel S1 in einer
vorzugsweise zur Beleuchtungspupille kongruenten Ebene durch geometrische
Strahlenteilung mittels Lochspiegel derart eingespiegelt, daß die Umfeldbeleuchtungspupille
den äußeren Strahlenbereich der Pupillenfläche nutzt. Die beleuchtungsseitige Optikeinheit
BO dient der notwendigen Zwischenabbildung. Die optischen Systeme enthalten die
bekannten Maßnahmen zur Reflexbeseitigung.
Das Optiksystem HOS ist mit einem manuellen Fehlsichtigkeitsausgleich versehen, der
mittels Stellglied durch den Untersucher anhand des Kontrollbildes auf dem TV-Monitor EP
eingestellt wird, wobei der Refraktionswert für die aktuelle Fehlsichtigkeit durch einen
Geber bestimmt und als Signal bsr der Steuereinheit SS zugeführt wird.
Das Meßfeldbeleuchtungssystem MBS erzeugt gemeinsam mit der Beleuchtungsoptik BO,
der Ophthalmoskoplinse OL und den Schichten des Auges ein helles beleuchtungsseitiges
in der Objektebene am Augenhintergrund scharf abgebildetes spaltförmiges Meßfeld.
Spalthöhe und -breite sowie die Lage des Meßfeldes zur Bildfeldmitte sind beliebig
einstellbar. Der Spalt ist gegen die den Spaltschwerpunkt mittels Stellglied beliebig
drehbar. Der Lampenstrom ist steuerbar. Die Scharfstellung des Spaltes ist ebenfalls
steuerbar und erfolgt stets so, daß sich der Spalt kongruent zur Bildebene im
Hauptstrahlengang befindet. Dazu wird das aus dem Optiksystem HOS gewonnene Signal
zur Refraktionseinstellung benutzt. Die zur automatischen Steuerung aller beschriebenen
Einstellungen des Meßfeldbeleuchtungssystems MBS notwendigen Signale werden als
Meßfeldkoordinaten bezeichnet.
Innerhalb des Meßfeldbeleuchtungssystems MBS ist ein Bereich mit telezentrischem
Strahlengang vorgesehen in dem ein steilkantiges Bandpaßfilter mit der Mittelwellenlänge
540 nm und 100 nm Bandbreite eingesetzt wird.
Das Umfeldbeleuchtungssystem UBS dient gemeinsam mit dem bildgebendem System BS,
der Ophthalmoskoplinse OL und den optischen Schichten des Auges zur Ausleuchtung des
zur Abbildung im Videosignal vom bildgebenden System BE kommenden Objektfeld am
Augenhintergrund, womit die Umfeldbeleuchtung des Spaltes realisiert wird. In diesem
System ist ein Bereich mit parallelen Hauptstrahlen vorgesehen, in dem im Falle dieses
Ausführungsbeispieles dasselbe Bandpaßfilter eingesetzt wird, wie im
Meßfeldbeleuchtungssystem MBS. Der Lampenstrom des Beleuchtungssystem wird durch
das Signal bsu gesteuert.
Fig. 3 stellt das bildgebende System mit der integrierten Fixationseinrichtung in einer
senkrechten Ansicht zu Fig. 2 dar. Beide Patientenaugen sind zu sehen, wobei das zu
untersuchende Auge mit O gekennzeichnet ist. Der Hauptstrahlengang HS ist mit seiner
optischen Hauptachse dargestellt. Der Fixationsstrahlengang bildet die Fixationsmarke y
der Fixationsmarkeneinheit FME in die Foveola des zu untersuchenden Auges mit y'' oder
in die Foveola des Nachbarauges (Außenfixation) in y2'' mittels Fixationsoptiksysteme
FOS und optischer Einheit AA bzw. mittels Fixationsoptiksysteme FOS2 und
Ophthalmoskoplinse OL über die optischen Schichten der Augen ab. Die optischen
Einheiten AA und die Fixationsoptiksysteme FOS dienen des weiteren zur Anpassung der
Aperturen der Fixationsstrahlengänge. Dabei wird mittels kippbaren Spiegels S4 der
Spiegeleinheit SE der Strahlengang wahlweise in den Außenfixationsstrahlengang FAS oder
in den Innenfixationsstrahlengang FIS gelenkt.
Die Fixationsmarkeneinheit FME besitzt einen selbstleuchtenden Fixationspunkt als Marke
und Stellglieder zur automatischen und definierten Einstellung der Lage der Marke zur
optischen Achse in Richtung und senkrecht zur optischen Achse des
Fixationsstrahlenganges und zur Steuerung der Markenhelligkeit. Die Marke wird für das
fixierende Auge scharfgestellt. Mit der Bewegung der Marke in der zur Foveola
kongruenten Ebene (x-, y-Richtung) wird der gewünschte Objektfeldausschnitt in das
Bildfeld gebracht. Die Markenhelligkeit wird durch ein Stellglied gesteuert eingestellt.
Die Klappspiegeleinheit enthält ebenfalls ein Stellglied zur automatischen Steuerung der
Spiegelstellung. Die optische Einheit AA des Außenfixationsstrahlenganges besitzt
Elemente zur manuellen Bewegung des Fixationsstrahlenganges parallel zum
Hauptstrahlengang. Die Bewegungsmöglichkeit dient dem Ausgleich des
Augenpupillenabstandes zwischen beiden Augen.
Alle für die Fixationsvorrichtung beschriebenen Steuersignale werden als
Fixationskoordinaten f zusammengefaßt und von der Steuereinheit geliefert.
Bei der Anwendung der Anordnung wird TV-Signal der Bildmanipulationseinheit BM
zugeführt, die die Aufgabe hat, Meßfenster, zugehörige Scanbereiche und zwei
Hilfsmeßfenster auszuschneiden, die Bildausschnitte von Meß- und Hilfsfenster digitalisiert
an die Einheit BV1 weiterzugeben, die aktuelle Lage von Meß-, Hilfsfenster und
Scanbereich in jedem Bild des Videosignal darzustellen, das Videosignal dem TV-
Kontrollmonitor EP zur visuellen Beurteilung des Fundusbildes und der Fensterlagen zur
Verfügung zustellen und die Bilder der Bildfolge auf dem Rekorder mit einer Bild und
Bildfolgekennung versehen aufzuzeichnen. Die Rekordersteuerung wird dabei von von der
Steuereinheit SS übernommen. Standardfensterkoordinaten und Scanbereich werden von
der Steuereinheit SS vorgegeben. Dabei ist der Scanbereich identisch mit dem Meßfeld.
Die Hilfsfenster werden standardmäßig vorzugsweise jeweils aus mehreren horizontalen
und mehreren senkrechten Pixelreihen gebildet, sind senkrecht zueinander angeordnet, so
daß sie ein Kreuz bilden, dessen Mittelpunkt im Schwerpunkt des Scanbereiches liegt.
Fig. 4 zeigt eine derartige Anordnung der Fenster im Kontrollbild des Monitors EP.
Abweichend von den Standardfenstern kann im Dialogbetrieb durch den Untersucher
Meßfeld und Fenster und Scanbereich unabhängig voneinander in Lage und Geometrie
beliebig festgelegt werden. Vorzugsweise erfolgt die manuelle Festlegung per
Mauseingabe, wobei Mausbewegung und Maustasten durch die Steuereinheit ausgewertet
und die ermittelten Koordinaten und Aktionen an die Einheit BM1 weitergegeben werden.
Wird die Messung in einer Bildfolge an mehreren Gefäßabschnitten im Bildfeld gewünscht,
öffnet man das Meßfeld bis alle gewünschten Gefäßabschnitte innerhalb des Meßfeldes
liegen und definiert mehrere Meßfenster mit zugehörigen Meßfeldern und Scanbereichen.
Die beiden Hilfsfenster werden nur einmal mit dem ersten Meßfenster definiert und
verändern ihre Lage nicht. Sämtliche die Lage und Geometrie der Meß- und Hilfsfenster
sowie der Scanbereiche betreffende Koordinaten (Meßfensterkoordinaten mfk1 . . . mfkn,
Hilfsfensterkoordinaten hfk1, hfk2, Scanbereiche sc1 . . . scn), werden als Steuersignale bm
in der Steuereinheit generiert und dem Bildmanipulator BM zugeleitet. Ist das Meßfeld
ausreichend groß, können anhand der Videoaufzeichnung der Bildfolge an jedem beliebigen
weiteren Gefäßabschnitt Messungen vorgenommen werden, wobei lediglich die Videoquelle
BS1 und BE1 durch den gesteuerten Rekorder ES2 ersetzt werden.
Fig. 5 erläutert an einem Blockschaltbild den Verfahrensablauf.
Die Beschreibung der erfindungsgemäßen Bild- und Signalverarbeitung in den Meß- und
Hilfsfenstern erfolgt nur am Beispiel eines Fensters, da bei Verwendung mehrerer
Meßfenster analog verfahren wird.
Die Bild-, Signal- und Auswerteeinheit BV besteht vorzugsweise aus vier Modulen, einem
Durchmessermodul, einem Hilfsfenstermodul, einem Klassifikationsmodul und einem
Auswertemodul. Alle Fenster werden vom Durchmessermodul bearbeitet, die im
Meßfenster gefundenen Gefäß werden mit ihrem Gefäßdurchmesser, der Gefäßmittenlage
im Meßfenster und der mittleren Schräglage des Gefäßes gegen das Fenster ausgegeben und
in Abhängigkeit von der Bildnummer der Folge und der aktuellen Lage der Fenster im
Bildfeld in einem Primärdatensatz gespeichert.
Im Klassifikationsmodul werden die erkannten Gefäße der aktuellen Fenster anhand ihrer
Merkmale einander zugeordnet. Im Hilfsfenstermodul wird aus der Differenz der
Gefäßmittenlage und der Schräglage der Gefäße die Lageverschiebung gleicher Gefäße in
Richtung der Hilfsfenster als Korrekturwerte für die kleinen unwillkürlichen
Augenbewegungen bestimmt. Aus diesen Korrekturwerten, den Abbildungsverhältnissen,
den aktuellen Fensterkoordinaten, den Fixationskoordinaten und den Gefäßmitten im
Bildfeld wird die Objektlage der zu den Gefäßdurchmessern gehörenden Gefäßmitten,
nachfolgend als Gefäßort bezeichnet, bezogen auf den Bezugspunkt (Foveola) berechnet,
gefäß- und bildrichtig in der Primärdatenmatrix gespeichert. Damit ist die Vergleichbarkeit
der Gefäßdurchmesser unabhängig vom eingestellten Objektfeld und die Ausschaltung des
Einflusses von Augenbewegungen auf den Meßort gegeben. Eine ähnliche Wirkung zur
Ausschaltung kleiner Augenbewegungen kann man erreichen, wenn man die
Bildverschiebung mittels Korrelation der Bildinformation der ersten Hilfsfenster gegen das
aktuelle Hilfsfenster berechnet. Die Gefäßschräglagen werden dann durch Korrelation aus
benachbarten Pixelreihen gegeneinander ermittelt und berücksichtigt.
Der Durchmessermodul stellt erfindungsgemäß einen schnellen Algorithmus dar, der in den
Zeilensignalen der Fenster Gefäßkanten erkennt, interpolierend die fotometrischen
Schwerpunkte in den Gefäßkanten bildet, die Schräglage der Gefäßkanten errechnet, die
richtigen Gefäßkanten einander zuordnet, den Gefäßdurchmesser zwischen den
fotometrischen Kantenschwerpunkten schräglagekorrigiert bestimmt und die
Gefäßmittellage im Fenster errechnet.
Zur Blutdruckmessung werden spezielle Meßeinheiten verwendet. Die Meßeinheit zur
periodischen Druckmessung MS1 besitzt eine Rechnerschnittstelle über die mittels
Steuersignal von der Steuereinheit SS der Meßvorgang gestartet und gestoppt wird. Die
ermittelten Blutdruckdaten werden über die Steuereinheit zeit- bzw. bildrichtig der
Primärdatenmatrix zugeordnet. Steuer- und Meßsignale werden als ms Signale
zusammengefaßt dargestellt.
Die Meßeinheit MS2 besteht aus einem EKG-Gerät, das über eine Rechnerschnittstelle die
R-Zacke des EKG an die Steuereinheit liefert und von dieser im Primärdatensatz bild- bzw.
zeitrichtig den Datensätzen zugeordnet gespeichert wird.
Ferner ist es möglich, mit Provokationsvorrichtungen bestimmte Zustände für
entsprechende Untersuchungen hervorzurufen. Die Atemgasprovokationseinrichtung MP
besitzt vorzugsweise einen Atemweg für die freie Atmung und einen weiteren Atemweg für
die Rückatmung, die umschaltbar sind. In ausreichender Nähe des Mundstückes wird der
Sauerstoff und CO2-Anteil der Atemluft periodisch gemessen und an die Steuereinheit SS
bild- und zeitrichtig der Primärdatenmatrix zugeordnet. Mittels Steuersignal von der
Steuereinheit werden die Atemgaswege ablaufgesteuert umgeschaltet.
Die Provokationseinrichtung zur physischen Belastung MP2 besteht aus einem Satz
handlicher Gewichte und einem akustischen Signalgeber. Das auf das Körpergewicht des
Patienten normierte Gewichtsstück wird auf ein Signal hin durch den Patienten in die Hand
genommen und am seitlich waagerecht ausgestreckten bis zu einem zweiten Signal
gehalten, nach dem der Patient das Gewichtsstück wieder ablegt. Beide Signale werden
akustisch durch die PC-Ausgabeeinheit erzeugt, wobei das Steuersignal von der
Steuereinheit geliefert wird. Je nach Ablaufplan erfolgt diese Provokation während, vor
oder zwischen den Messungen am Auge.
Die weitere Verarbeitung der Meßergebnisse erfolgt vorzugsweise zunächst durch die
Bildung weitere Gefäßsignale, in dem sämtlich Gefäßdurchmesser für sich quadriert und
die Quadrate ein weiteres mal quadriert werden und jeweils in weitere temporäre Spalte
der Primärdatenmatrix für die Auswertung als geschwindigkeitsrelevanten Durchmesser
Ag (x, y, t) und als flußrelevanten Durchmesser Qg (x, y, t) gefäß-, orts-, zeit- bzw. bildrichtig
gespeichert. Diese Schritte ermöglichen eine erhebliche Erweiterung der Aussagefähigkeit
der Erfindung, da sie zusätzlich, die nicht überschaubare Wirkung von vasoaktiven
Aktivitäten der Gefäßdurchmesser auf die Strömungsgrößen Blutgeschwindigkeit und
Blutfluß direkt beschreiben. Die Einbeziehung dieser Kenngrößen ist wahlfrei.
Es wird zwischen On-line-Auswertung und off-line-Auswertung unterschieden.
Die Steuerung der On-line-Auswertung erfolgt durch die Steuereinheit SS nach werkseitiger
oder benutzerdefinierter Voreinstellung. Die off-line-Auswertung erfolgt durch
Menüauswahl der interessierenden Gefäßabschnitte und Signale, sowie der
Auswerteverfahren und der Parameter in bekannter Weise.
Die dem Untersucher in diesem Beispiel zur Auswahl angebotenen Auswerteverfahren zur
Bildung von Kenngrößen sind in Blöcken in Fig. 5 zusammengestellt. Grundlage sind die
in der Primärdatenmatrix permanent oder temporär gespeicherten Gefäß,- Meß- und
Provokationssignale in ihrer örtlichen und zeitlichen Abhängigkeit. Die nachfolgende
Beschreibung erfolgt nur für die Auswertung eines Gefäßabschnittes, und nur für den
Gefäßdurchmesser Dg als Gefäßsignal, da sie für die anderen Gefäßabschnitte bzw.
Gefäßsignale (Ag, Qg) analog erfolgt.
Mittels Datenmaske werden die zu analysierenden Daten aus der Primärdatenmaske zeit-,
orts- und gefäßrichtig ausgelesen und einem, dem technischen Stand entsprechenden Filter
zur spektralen, und/oder örtlichen Filterung zugeführt, der entsprechend der
Auswerteaufgabe eingesetzt wird.
Das Verfahren örtliche Frequenzanalyse bestimmt das Leistungsspektrum, detektiert
signifikante örtliche Frequenzen Fo und bestimmt die zugehörige Phasenlagen Po der
zugeleiteten Datenfolge entweder in Abhängigkeit von einem im Filter eingestellten
Zeitintervall als zeitabhängige spektrale Kenngrößen oder als komplexe spektrale
Kenngröße.
Der Block zeitliche Frequenzanalyse bestimmt das Leistungsspektrum der ausgewählten
Signalfolge, detektiert signifikante Frequenzen Ft, bestimmt deren Leistung Lt und
Phasenlage Pt und speichert diese ermittelten spektralen Kenngrößen i in den zugehörigen
Kenngrößenmatrizen. Aus den ermittelten spektralen Leistungen werden die Kenngrößen
VAPU als Quotient aus Vasomotion und Pulsation, PPU als Quotient aus
Provokationsantwort zur Pulsation und PVA als Quotient aus der Provokationsantwort zur
Vasomtion, PUB als Quotient der Blutdruckwelle erster Ordnung zur Pulsation gebildet,
die entsprechend der Datenmaske bzw. dem Filter einer der Kenngrößenmatrizen
zugeordnet wird.
Zwischen vorgegebenen Meßabschnitten werden Phasendifferenzen berechnet und bei
zusammenhängenden Gefäßabschnitten aus den zugehörigen Weglängen
Wellengeschwindigkeiten berechnet.
Das Verfahren Pulsationsanalyse bestimmt R-zackengetriggert für den entsprechenden
Ortsabschnitt eine zeitlich mittlere Pulsationssignal in Abhängigkeit von der Pulsphase
über eine Pulsationsperiode, die in den Kenngrößenmatrizen als Pulsationssignal
gespeichert wird. Die Scheitelwerte des Pulssignale werden als gesonderte Kenngrößen
bestimmt und gespeichert.
Die Verfahrensgruppe Ortsanalyse liefert die signifikanten Maxima MaO und MiO der
Datenfolge über den Ort, deren Zeitabstand TO und den zugehörigen Scheitelwerte SO,
den Mittelwert MWO, dessen Streuung SMWO und das Konfidenzintervall MWOK für
eine vorgegebene statische Sicherheit sowie Zahl der einbezogenen Bilder nb und Meßorte
no.
Grundlage der Mittelwertberechnung sind die zu einem Pixel gehörigen Gefäßwege.
Die Verfahrensgruppe statische Zeitanalyse liefert die signifikanten zeitlichen Extremwerte
MAT und MOT der Datenfolge, deren Zeitabstand TT und den zugehörigen
Scheitelwerte ST den Mittelwert MWT, dessen Streuung SMWT und das
Konfidenzintervall MWTK für eine vorgegebene statische Sicherheit sowie Zahl der in die
Mittelwerte einbezogenen Bilder nb und der Meßorte no. Je nach Filterauswahl und
-parameter werden so weitere Kenngrößen für Vasomation, Pulsation und Blutdruck
ermittelt.
Die Verfahrensgruppe dynamische Zeitanalyse schätzt mittels adaptiver Verfahren aus dem
zeitlichen Trend den Wert eines signifikanten Anstiegs APROV (auch negative Anstiege)
und den signifikanten Anstiegsbeginn BT.
Durch entsprechende Einstellung der Parameter der Datenmaske und der Filterparameter
werden die totalen Mittelwerte und zugehörige Streuungen bestimmt und als orts- und
zeitunabhängige komplexe Kenngrößen (KMW, KSMW) in der komplexen
Kenngrößenmatrix für die entsprechend Gefäßabschnitte gespeichert.
Die bildweise iterativ durchführbaren Auswerteverfahren werden auch iterativ aufgebaut,
so daß sie zur on line Auswertung und on line Präsentation der Meß- bzw.
Auswerteergebnisse wahlweise in Monitorfenstern darstellbar sind.
Die Verfahrensgruppe Kreuzkorrelation ermittelt mit dem Kreuzkorrelationsfaktor
Kenngrößen, die den Zusammenhang zwischen den Gefäßantworten und den zusätzlichen
Provokations- und Meßsignalen.
Zeitabhängige Kenngrößen werden in der zeitabhängigen Kenngrößenmatrix,
ortsabhängige Kenngrößen werden in der Ortskenngrößenmatrix und zeit- sowie
ortsunabhängige Kenngrößen werden in der komplexen Kenngrößenmatrix gespeichert.
Die Verfahrensgruppe Bildfolgevergleich bildet die prozentualen Differenzen der
Kenngrößen gleicher Gefäßabschnitte und Gefäßorte (x, y) und Zeitphasen (t) aus den
Kenngrößenmatrizen einer ausgewählten Bildfolge mit der aktuellen Bildfolge und
vorzugsweise auch die zugehörigen Konfidenzintervalle. Die Bezugsbildfolge ist beliebig
definierbar, voreingestellt ist die frühere (Bildfolge). Dabei werden nur jene Kenngrößen
verglichen, die bezüglich ihrer Steuerdatenmatrix vergleichbar sind.
Die Verfahrensgruppe Zeitvergleich bildet die prozentualen zeitlichen Differenzen von
Kenngrößen desselben Gefäßabschnittes einer Bildfolge und vorzugsweise auch die
zugehörigen Konfidenzintervalle, wobei der Zeitabschnitt des Bezugswertes beliebig
festgelegt werden kann. Voreingestellt ist für den Bezugswert der jeweils zeitlich erste
Wert einer Kenngröße in der Bildfolge. Der Scheitelwert der Provokationsantworten wird
als weitere Vergleichskenngröße Regulativer Bereich RB, das provokationsbedingte
Maximum wird als Vergleichskenngröße Obere Regulative Reserve und das Minimum wird
als URR - Untere Regulative Reserve bestimmt.
Die Fig. 6 bis 7 erläutern Präsentationsverfahren.
Die Ergebnisse werden erfindungsgemäß mit den nachfolgend beschriebenen
Präsentationsverfahren in Monitorbilder wahlweise parallel oder nacheinander dargestellt.
Die Präsentationsgruppe Funktionsbilder stellt die Kenngrößen bzw. Meßwerte bildhaft
entsprechend den Gefäßorten oder wahlweise auch -mitten grafisch dar, wie in Fig. 6
gezeigt. Dabei werden die Meßwerte, Kenngrößen oder Vergleichsgrößen visuell
ausreichend unterscheidbar als senkrechte oder waagerechte Balken gegen den
strichförmigen Gefäßortverlauf dargestellt. Verschiedene Kenngrößen werden farblich
kodiert. Diese Funktionsbilder werden grau mit den zu Beginn jede Bildfolge
dokumentierten Fundusbilder hinterlegt, die zuvor analog den Meßwerte in die Koordinaten
der Objektebene umgerechnet werden. Das Präsentationsverfahren kann auch auf
Bildfeldkoordinaten aufgebaut werden, wobei in diesem Fall nicht die Gefäßorte, sondern
die Gefäßmittn Lt der Vasomation dargestellt, wobei die Werte für die Pulsation unterhalb
und die Werte für die Vasomotion oberhalb des Gefäßortes dargestellt sind. Auf den
ersten Blick sind jene Gefäßbereiche erkennbar, die steif sind, weder Pulsation noch
Vasomotion zeigen, oder jene Gefäßabschnitte, die noch flexibel auf den Puls reagieren,
für die aber keine Vasomotion mehr nachweisbar ist. In gleicher Weise kann die
metabolische oder die Provokationskenngrößen, der regulative Bereiche, die regulative
Reserve oder andere Kenngrößen dargestellt werden. Durch entsprechende Steuerung ist
auch vorgesehen, verschiedene Gefäßabschnitte aus unterschiedlichen Bildfolgen in einem
Funktionsbild zu sammeln, die z. B. nacheinander aufgenommen wurden.
Die Präsentationsgruppe Zeitdarstellung ermöglicht die Darstellung von Wertefolgen aus
den verschiedenen Ebenen des Auswerteprozesses in Abhängigkeit von der Zeit, wobei die
Darstellung wahlweise bestimmt werden kann.
Die Präsentationsgruppe Ortsdarstellung ermöglicht die Darstellung von Wertefolgen aus
den verschiedenen Ebenen des Auswerteprozesses in Abhängigkeit vom Gefäßweg, wobei
die Darstellung wahlweise bestimmt werden kann. Der Gefäßweg wird als
schräglageberichtigter Abstand der Gefäßmitten (Gefäßstrecke) oder der Gefäßlage
(Gefäßweg) berechnet und in der Primärmatrix gespeichert. Die Gefäßstrecke ist folglich
das Bild vom Gefäßweg in der Objektebene.
Vorzugsweise sollten für Gerätesysteme, die für den Forschungseinsatz vorgesehen sind,
alle genannten Auswerteverfahren zur Verfügung stehen. Für die Erfindung ist aber
unerheblich, wie viele der Verfahren für die Anwendung zur Verfügung stehen bzw.
eingesetzt werden. Selbst eine einfache Darstellung der Zahlenwerte zur Bewertung durch
den Arzt, würde, wenn auch erheblich eingeschränkt, qualitativ neue Aussagen gegenüber
dem technischen Stand ermöglichen. Die grafische Darstellung von Daten der
Primärdatenmatrix, die Bildung von Kennwerten und deren grafische Präsentation geht aber
im Hinblick auf inhaltlich Aussagefähigkeit und Effektivität unvergleichlich weit über die
Darstellung der Primärdaten hinaus, da die erfindungsgemäß erfaßten bildliche und
zeitlichen neuen Zusammenhänge in ihrer Fülle und Aussagefähigkeit in Zahlenwerten
nicht mehr überblickbar sind.
Die Erfindung ermöglicht auch eine Ergebnispräsentation on line durchzuführen.
Die on-line-Ausgabeoperationen werden von der Steuereinheit entsprechen dem Ablaufplan
gesteuert. Werksmäßig oder benutzerdefiniert voreingestellt wird mit dem
on-line-Auswerteverfahren auch die Ergebnispräsentation. Der TV-Kontrollmonitor stellt
kontinuierlich das anliegende Bild vom Augenhintergrund dar und die aktuellen
Fensterlagen. Mit Beginn des Meßvorganges wird das erste Bild vom Augenhintergrund
komplett digitalisiert und zugehörig zur Steuerdatenmatrix der Bildfolge gespeichert und
steht auch in einem Monitorbildfenster zur Verfügung. Mit dem Start des Meßvorganges
werden als Kontrollsignal in einem weiteren Monitorfenster die Gefäßdurchmesser der
erkannten Gefäße in Abhängigkeit von der Zeit parallel zu den Provokationssignalen - und
wahlweise zu den zusätzlich erfaßten Meßsignalen - unbearbeitet oder nach Filterung
ausgegeben.
In weiteren Monitorfenstern können wahlweise iterativ bestimmbare Kenngrößen der
Auswerteverfahren unter Priorität des Meßvorganges und der anderen genannten
Monitorfenster on line dargestellt werden.
Die Steuereinheit SS übernimmt die gesamte Ablaufsteuerung von Meßprozeß und
Auswertung, die Schnittstellensteuerung für den Austausch von Steuer- und Meßsignalen
mit den Einheiten, die Steuersignalbildung, die Synchronisation zwischen den Einheiten
und insbesondere den Dialogbetrieb mit den Ein- und Ausgabeeinheiten. Die Steuereinheit
verwaltet auch das Datenbanksystem, in dem die erzeugten Steuer-, Kenngrößen- und
Primärdatenmatrizen unter einer Bildfolgekennung gespeichert und verwaltet werden. Die
Bildfolgekennung, bestehend aus einer durch das Datenbankverwaltungssystem der
Steuereinheit erzeugten Primärschlüssel für die Bildfolgekennung BF und einer
fortlaufenden Bildkennung b. Die zu einer Untersuchung gehörenden Bilder werden als
Bildfolge bezeichnet. Bei autonomen Videoquellen benutzt die Steuereinheit die
Bildfolgefrequenz der Videoquelle als Taktbasis und ordnet der Bildfolge eine Zeitbasis zu.
Bei steuerbaren Videoquellen liefert die Steuereinheit den Takt für die Bildfolgefrequenz
bzw. für die Übergabe des nächsten Bildes. Die Bildkennung besteht dann durch die
Bildfolgekennung und einer fortlaufenden Nummer als Kennung für das aktuelle Bild. In
die Steuermatrix wird zusätzlich die Kennung des des Speichermediums aufgenommen, auf
dem die ausgewertete Bildfolge parallel zur Auswertung aufgezeichnet wird.
Das Meßverfahren ist neben den anderen Verfahrensschritten dadurch gekennzeichnet, daß
entsprechend der klinischen Fragestellung und der eingesetzten Provokationsverfahren
funktionelle Zeitabschnitte in Form von Meß- und Pausephasen gebildet werden. Der
Programmablauf besteht aus Meßphasen und Pausephasen, die bezüglich Zahl der Phasen
z, Bildzahl pro Phase bz, Bildfolgefrequenz fb, Bildauswertefrequenz fa frei
programmierbar sind. Vorzugsweise voreingestellt ist der Standardablauf, der aus
Vorphase, Provokationsphase 1, Reaktionsphase 1, Provokationsphase 2, Reaktionsphase 1
und Nachphase besteht, wobei zwischen den Phasen jeweils eine Pausephase vorgesehen
werden kann, die aber für das Beispiel mit 0 Bildern voreingestellt sind. Pausephasen
bedeuten eine Fortsetzung der Zeitbasis im Meßablauf ohne Bildauswertung verbunden mit
einer automatischen Dunkelsteuerung der Beleuchtung und Abschwächung der
Fixationsbeleuchtung zur Erholung des Patienten. Vorzugsweise werden diese Zeitbereiche
von der Maske und den Filtern für die Standardauswertung übernommen.
Innerhalb der funktionellen Phase erfolgt bei mehreren nicht mehr in einem Bildfolgetakt
auswertbaren Meßfenstern eine Ablaufsteuerung zur aufeinanderfolgenden Abfrage der
verschiedenen Meßfenster und die Variation der Meßfenster in den zu den verschiedenen
Meßfenstern gehörenden Scanbereichen. Vorzugsweise besteht der innerste Abfragezyklus
aus der Reihenfolge der verschiedenen Meßfenster, wobei der äußere Zyklus durch die
stochastisch definierte Lageänderung des Meßfensters im Scanbereich bestimmt wird.
Erfindungsgemäß berechnet ein Hilfsprogramm der Steuereinheit SS1 bei Definition der
Meßfenster und des Untersuchungsprogrammes auf der Grundlage der gewünschten
zeitlichen und örtliche Auflösung und der Meßzeiten die zu erwartenden Grenzen für
signifikant nachweisbare Änderungen. Dazu werden bei Wiederholungsmessungen die für
einen für einen Patientengruppe repräsentativen abgeschätzte systematischen Fehler und
Reproduzierbarkeiten aus der Datenbank ermittelt oder es wird auf die in einem
Parametersatz gespeicherten Parameter repräsentativer Patientengruppen zurückgegriffen,
deren Parametersätze durch jede neue Untersuchung aktualisiert werden und die Datenbasis
für diese Berechnungen liefern. Der Untersucher kann bei der Einstellung entsprechend der
Prioritäten in den klinischen Fragestellungen einen optimalen Kompromiß zwischen
Patientenbelastung und zu erwartende Aussage treffen und die meßtechnischen
Eigenschafften des Systems an den Patienten und die Fragestellung anpassen.
Im Ausführungsbeispiel wird erfindungsgemäß eine Kombination zweier
Provokationssysteme eingesetzt, die einerseits entgegengesetzte Reaktionen (Engstellung-
Weitstellung) bewirken und somit einen regulativen Bereich erkennen lassen und
andererseits ermöglichen, die Wirkung des Blutdruckes auf die metabolische Regulation
erkennen und rausrechnen lassen. Damit sind auch die Pulsationen und Blutdruckwellen aus
anderen Gesichtspunkten zusätzlich bewertbar. Neue Kenngrößen, die pulsatorische und
vasomotorische Aktivitäten in den einzelnen Meßzeiten zu den provozierten Änderungen
Blutdruckänderungen durch körperliche Belastung in Beziehung setzen, lassen
diagnostische Bedeutung erwarten und sind mit dem beschriebenen Verfahren beliebig
definierbar und präsentierbar.
Fig. 5 stellt zur Übersicht in Gruppen zusammengefaßte Verfahrensschritte für den Zyklus
eines Bildes zusammen.
Die Voreinstellung ermöglicht die Änderung der werksmäßigen Voreinstellungen und bei
Wunsch die freie Programmierung des Meß- , Auswerte- und Präsentationsverfahren
einschließlich der Voreinstellung von Parametern für die Steuerung, den Umfang des
Dialogbetriebes für die Einstellung der Meßfenster, Hilfsfenster und des Meßfeldes zur
Anpassung des Meßplatzes an die individuellen Erfordernisse von Untersucher und Patient.
Verschiedene Voreinstellungen können gespeichert und im weiteren per Menü aktualisiert
werden. An dieser Stelle erfolgt auch die Voreinstellung der Meß- und Pausephasen des
Verfahrens und die Art der Ergebnispräsentation auf dem Monitor und im Meßprotokoll.
Das Einstellverfahren ermöglicht im Dialogbetrieb die Einstellung der durch die
Voreinstellung offengelassenen Parameter, die Initialisierung der Vorrichtung und
Programmeinheiten. Die aktualisierten Voreinstellungen werden angeboten und können
modifiziert werden. Eine Vergleichsbildfolge kann definiert werden. Sie wird aus der
Datenbank herausgesucht und im Arbeitsspeicher zur Verfügung gehalten. Wahlweise
können Parameter oder die gesamte Steuermatrix der Vergleichsbildfolge zur
Voreinstellung benutzt werden. Im Falle von Wiederholungsmessungen wird die
Einstellung aller vorangegangenen Untersuchungen als Voreinstellung angeboten, womit
automatisch exakte Vergleichsbedingungen einschließlich der Reproduzierbarkeit der
Meßorte realisiert sind. Fehlende Vergleichbarkeit der Untersuchungsbedingungen,
insbesondere des Meßortes, ist vor allem aus Sicht der hohen biologischen Variabilität ein
wesentlicher Mangel des bekannten technischen Standes. Nach Einstellung des
Untersuchungsgerätes zum Patientenauge erscheint entsprechend der Voreinstellung der
Fixationsvorrichtung ein Objektfeldausschnitt im Bildfeld abgebildet, das mittels
Kontrollmonitor beobachtbar ist. Die Voreinstellung der Meß- und Hilfsfenster und des
Meßfeldes wird dem Fundusbild auf dem Kontrollmonitor überlagert. Per Mausbewegung
kann die Fixationsvorrichtung zur Änderung des abgebildeten Objektfeldes vom
Augenhintergrund, die Lage oder Geometrie der Meßfenster, des Hilfsfensters und des
Meßfeldes geändert werden, ebenso wie die voreingestellter Fehlsichtigkeitsausgleich.
Mit Start wird eine Bildfolgekennung generiert, die Steuermatrix mit dem ersten Bild
gespeichert. Die Ablaufsteuerung ruft zunächst Steuerprogramme zur Ansteuerung der
Vorrichtungseinheiten über die Schnittstellen auf, die Meßdaten abfragen und in der Steuer- bzw.
Primärdatenmatrix bild- bzw. zeitrichtig ablegen, Steuersignale generieren und
versenden. Mit dem Start wird die Umfeldbeleuchtung auf einen voreingestellten Wert
verringert, standardmäßig ausgeschaltet und die Meßfeldbeleuchtung auf den
voreingestellten Wert erhöht.
Durch die Ablaufsteuerung wird Bild für Bild in den Bildmanipulator aufgenommen, mit
der Kennung versehen gespeichert, mit den Meß- und Hilfsfenstern auf dem
Kontrollmonitor dargestellt und parallel dazu werden die Fenster des Bildes digitalisiert
übergeben, in den beschriebenen Verfahrensschritten ausgewertet und die Ergebnisse in der
Primärdatenmatrix gespeichert. In jedem Bild werden entsprechend der Ablaufplanung über
die Ansteuerung des Bildmanipulators die Fensterkoordinaten und ggf. über die
Ansteuerung des bildgebenden Systems auch die Meßfeldkoordinaten geändert.
Vorzugsweise wird in diesem Ausführungsbeispiel der Quotient aus der Zahl der erkannten
Gefäße zur Zeilenzahl des Meßfensters als Qualitätskenngröße QUALI benutzt. Diese
Qualitätskenngröße dient der Steuerung der Meßfeldhelligkeit zur Minimierung der
Lichtbelastung. Erfindungsgemäß können aus den Zwischenergebnissen der Algorithmen
zur Fensterauswertung weitere Kenngrößen abgeleitet werden, die als Qualitätskenngrößen
den Bildkontrast, das SNR, die aktuelle fotometrische Auflösung u. a. detektieren, die zur
Optimierung der optischen Filterlagen durch Kippung im Strahlengang, zur Optimierung
der Lichtbelastung und zur Optimierung von CCD-Kameraeigenschaften verwendet werden
können. Die erfindungsgemäße adaptive Steuerung der CCD-Kamera nach meßtechnischen
Optimierungskriterien ermöglicht eine Anpassung an die hohe biologisch bedingte
Variabilität der Bildqualität. Die Benutzung von Qualitätskenngrößen ist jedoch nicht
zwingend.
Nicht zwingend, aber eine erhebliche Erweiterung der Aussagefähigkeit der Erfindung ist
die Bildung weiterer Gefäßsignale, wie die Quadrate und 4. Potenzen der
Gefäßdurchmesser, die per Voreinstellung festgelegt werden kann, wie bereits weiter vorn
beschrieben, in der Primärdatenmatrix gespeichert und in die Kenngrößenermittlung
einbezogen wird. In diese Verfahrensgruppe kann auch die Bestimmung zusätzlicher
plethysmografischer Gefäßsignale einbezogen werden, die den Gefäßdurchmesser und seine
Änderungen plethysmografisch bestimmen und den Vergleich zu den Durchmesser-
Gefäßsignalen ermöglichen.
Mit der nächsten Verfahrensgruppe der Bildung von Kenngrößen werden entsprechend der
Voreinstellung die ausgewählten Auswerteverfahren und zugehörige Masken und
Filterparameter nacheinander aufgerufen und eingestellt. Über die einstellbaren Masken
und Filter werden Daten aus der Primärdatenmatrix, oder den Kenngrößenmatrizen der
aktuellen Bildfolge und ggf. auch aus der Referenzbildfolge zusammengestellt, bearbeitet
und mit dem aktuellen Auswerteverfahren zur Kenngrößenermittlung bearbeitet und dann in
den Kenngrößenmatrizen gespeichert.
Der Verfahrensblock On-line-Präsentation greift auf die Primärdaten- und
Kenngrößenmatrizen, ggf. auch auf die Steuermatrizen über einstellbare Masken zu, um
mit den ausgewählten Präsentationsverfahren die Ausgabedaten zu berechnen und an die
Steuereinheit SS zur Ausgabe im nächsten Takt zu übergeben.
Nach Abarbeitung der vorgesehenen Bildzahl des Ablaufprogrammes werden der On-line-
Meßvorgang beendet, die Matrizen der aktuellen Bildfolge gespeichert, per Menü bei
Bedarf Dokumentationsprogramme aufgerufen, die Meßwertprotokolle und die im
on-line-Prozeß erstellten Ergebnispräsentationen auf Papier ausgeben.
Danach wird der Zugang zur Off-line-Auswertung ermöglicht, der voreingestellte
Auswerteprogramme zur Kenngrößenbildung und entsprechende Präsentationsprogramme
automatisch abarbeitet oder eine menügesteuerte individuelle Bildung von Kenngrößen und
die Erstellung und Ausgabe geeigneter Ergebnispräsentationen ermöglicht. Dazu erlaubt die
Integration des Datenbankmanagers auch die Einbeziehung und den Vergleich der
Ergebnisse beliebiger anderer in der Datenbank gespeicherter Bildfolgen miteinander.
Eine wesentliche Neuheit der Erfindung gegenüber dem technischen Stand ist die
Möglichkeit überhaupt kontinuierlich on line Gefäßdurchmesser zu bestimmen. Über diesen
qualitativen Schritt hinaus ermöglicht die Erfindung es auch, den Meßfehler und damit die
Nachweisgrenze für Änderungen von Gefäßdurchmessern um nahezu eine Zehnerpotenz zu
reduzieren und somit in den Bereich biologisch bedingter Änderungen des
Gefäßdurchmessers und der Blutdruckeinflusses einzudringen.
In den Fig. 7, 8 und 9 sind drei Beispiele für Meßergebnisse ausgewählt, die die
Leistungsfähigkeit der Erfindung zeigen.
Fig. 7 stellt ein Funktionsbild mit der vergleichenden Darstellung von
Vasomotionsscheitelwerten und Pulsationsscheitelwerten dar. Die Darstellung für die
spektrale Leistung der Pulsationsfrequenz und Vasomotionsfrequenz würde ähnlich
aussehen. Die Werte der Kenngrößen sind in Richtung der y-Achse mit dem Gefäßverlauf
als Abszisse positiv für die Vasomotion und negativ für die Pulsation aufgetragen. Die
Grafik ist mit dem Fundusbild hinterlegt, so daß die Kenngrößen und ihre Meßorte dem
Augenhintergrundbild wieder zugeordnet sind. Anhand dieses Bildes wird der Vorteil
dieser Ergebnispräsentation deutlich, die eine schnelle Problemerfassung und Bewertung
ermöglicht.
Unbewegliche Gefäßbereiche mit sehr kleinen oder fehlenden Vasomotionen und
Pulsationen deuten auf sklerotische Gefäßbereiche hin. Gefäßbereiche mit fehlender
Vasomotion aber vorhandenen Pulsationen bedeuten, daß diese Bereiche noch flexibel auf
den Blutdruck reagieren, aber keine Aktivitäten der Gefäßmuskulatur aufweisen.
Vasomotionen und Pulsationen können nicht nur nachgewiesen, sondern auch örtlich
aufgelöst quantifiziert werden.
Je mehr Gefäßabschnitte in die Messungen einbezogen werden, desto übersichtlicher kann
die Fundussituation bewertet werden. Die Möglichkeit der Erfindung, nicht nur an
mehreren Gefäßen in einem Meßfenster gleichzeitig, also parallel zu messen, sondern auch
quasiparallel mit mehreren Meßfenstern in einer Sitzung Gefäße verschiedener Quadranten
zu erfassen stellt einen weiteren wesentlichen Vorteil dar.
Fig. 8 stellt die Änderungen des über den Gefäßabschnitt mittleren Gefäßdurchmesser
über die Zeit und Meßphasen dar gemeinsam mit dem mittleren Oberarmblutdruck. Der
Vorteil der erfindungsgemäßen kontinuierlichen Aufzeichnung des Gefäßdurchmessers
unter Provokation, sowie der Zusammenhang zum Blutdruck und die erfindungsgemäße
Kombination der im Beispiel verwendeten Provokationsarten wird hier deutlich. In der
Vorphase wird der Ausgangswert des Gefäßdurchmessers, sozusagen sein Arbeitspunkt
unter den aktuellen Blutdruckverhältnissen genießen. Die physische Belastung führt zu
einem Blutdruckanstieg und dementsprechend zu einer passiven Weitung der Gefäße, die
aufgrund der Dehnung mit einer Engstellung (Autoregulation) beantwortet wird. Die als
Kenngrößen berechenbaren Quotienten, z. B. aus Änderungen oder Anstiegen von
Blutdruck und Gefäßdurchmesser, sind ein Maß für die Flexibilität der Gefäßwand
(Provokationsphase P1) und für die Kontraktionsantwort im zweiten Maximum
(Reaktionsphase 1). Während in der Provokationsphase P2 durch Rückatmung ein
ansteigender Blutdruck wie in Phase P1 erreicht wird und der Beginn der kontrahierenden
Autoregulation gerade noch erkennbar ist, beginnt im zweiten Teil von P2 die metabolische
Regulation als Antwort auf die Rückatmung. Das Maximum macht die Reserve für
regulative Weitstellung deutlich und kann ebenfalls wieder auf die Provokationsgröße z. B.
auf die in diesem Diagramm nicht dargestellten Änderungen oder Anstiege des CO2- oder O2-
Gehaltes der Rückatemluft bezogen werden.
Im Diagramm sind der regulative Bereich, die obere und untere regulative Reserve,
dargestellt, die sich ebenfalls als Kenngrößen berechnen lassen. Die Regulationsfähigkeit
der Gefäße wird erstmals direkt beurteilbar.
Der gravierende Vorteil besteht in der neuen Bewertungsmöglichkeit des aktuellen
Gefäßdurchmessers. Die anatomische Streuung der retinalen Astgefäßdurchmesser liegt bei
15 bis 20% interindividuell, die die Erkennung einer Eng- oder Weitstellung nur bei groben
Veränderungen und sehr unsicher zuläßt. Durch den erfindungsgemäßen Meßplatz läßt sich
eine Eng- oder Weitstellung anhand der oberen und unteren regulativen Reserven wesentlich
empfindlicher und sicherer bewerten. Der absolute Wert des Gefäßdurchmessers hat kaum
noch eine Bedeutung. Damit ist die Fehlerquelle des individuellen Abbildungsmaßstabes
des Auges beseitigt, sofern man zwischen den Untersuchungen Veränderungen der
optischen Eigenschaften des Auges vernachlässigen kann.
Damit sind die technischen Voraussetzungen für die eine Funktionsdiagnostik der
Mikrozirkulation und u. a. für eine Screening-Methode zur Beurteilung vasokativer
Medikamente und zur Beurteilung des Sklerosegrades als Risikofaktor geschaffen. Da alle
vom Meßfenster erfaßten Gefäße gemessen und in ihren Kenngrößen dargestellt werden
können, ist das Diagramm von Fig. 8 auch als vergleichende Darstellung einer Astarterie
und Astvene möglich, die weitergehende Schlußfolgerungen ermöglicht.
Das Diagramm von Fig. 8 ist besonders zur on-line-Präsentation als Anzeige in einem
Fenster des Monitors EP2 geeignet. Sinnvoll wäre in diesem Fall auch, den Sauerstoff- und
CO2-Gehalt der Atemluft parallel anzuzeigen.
Fig. 9 zeigt ein weiteres Beispiel für die vergleichende Ergebnispräsentation zum
Verhalten eines Astgefäßes zu zwei verschiedenen Zeiten, z. B. vor und nach einer
Therapie. Dargestellt ist als Abszisse der tatsächliche Weg entlang des Gefäßverlaufes und
als Ordinate die spektrale Vasomationsleistung und die örtliche Änderung des
Gefäßabschnittes für die aktuelle Bildfolge (Vollstrich) und die Referenzbildfolge, deren
Gefäßdurchmesser im Koordinatenursprung als Bezugswert verwendet wurde. Gegenüber
dem Referenzzeitpunkt hat sich das Gefäß erweitert, besonders stark in der ersten Hälfte
des Abschnittes. Gerade aber in diesem Bereich sind die zum Referenzzeitpunkt fehlenden
Vasomotionen noch nicht wieder normal, während die Vasomotionen in dem ursprünglich
kontrahierten Gefäßbereich wieder hergestellt sind.
Im oben erläutertem Ausführungsbeispiel wurden verschiedene Lösungen der
erfindungsgemäßen Anordnung und des Verfahrens miteinander kombiniert, die sich in
ihrer Wirkung auf das Meßergebnis gravierend vom technischen Stand unterscheiden, da
sie eine umfassende Analyse mit bisher unbekannter und von Fachleuten nicht für möglich
gehaltenen Reproduzierbarkeit und Nachweisgrenze von Veränderungen der
Gefäßdurchmesser ermöglichen. Es werden jedoch nicht alle der aufgeführten Verfahren
zur Kenngrößenbildung für jede medizinische Fragestellung benötigt. In einfachen Fällen
genügt die Ermittlung einer Kenngröße.
Die Anwendung der Erfindung gestattet es sowohl nur eine als auch alle Kenngrößen zu
bilden und nur den örtlichen und/oder den zeitliche Verlauf des Gefäßdurchmessers
aufzuzeichnen und-zu bewerten. Bereits einfache Ausführungsformen der Erfindung
ergeben in ihrer Wirkung einen überrauschenden Effekt und eine für viele klinische
Fragestellungen ausreichende Reproduzierbarkeit bzw. Nachweisgrenze für Veränderungen
des Durchmesser.
So kann z. B. auf die automatische Reproduzierbarkeit des Meßortes durch die
erfindungsgemäße Fixationsvorrichtung verzichtet werden, wenn Ungenauigkeiten
bezüglich der Zuordnung der Gefäßabschnitte zueinander zugelassen werden. Ebenso kann
man auf das Hilfsfenster verzichten, wenn man örtliche Ungenauigkeiten der
Meßwertzuordnung zuläßt, die bedingt durch Augenbewegungen zu einer mehr oder
weniger starken und exakten gleitenden Mittelwertbildung über die Ortsabhängigkeit
verbunden mit einer Herabsetzung der örtlichen Auflösung führen. Eine einfache
Ausführungsform besteht z. B. in einer Netzhautkamera mit bekanntem Beleuchtungs- und
Abbildungsstrahlengang, die gar nicht modifiziert ist. Als Filter wird das übliche
Rotfreifilter verwendet. Auf zusätzliche Provokations- und Meßsysteme sowie auf die
parallele Rekorderaufzeichnung des TV-Bildes wird ebenfalls verzichtet. Es wird nur ein
Meßfenster mit einem Scanbereich in das Bild gelegt, oder ein Meßfenster, daß den
kompletten Scanbereich überdeckt. In diesem Fall kann die Ermittlung und Präsentation der
Kenngrößen wie im ersten Ausführungsbeispiel erfolgen, es kann aber auch nur der
zeitliche oder örtliche Verlauf oder nur die gemittelte Pulsationsperiode visuell bewertet
werden. Vorausgesetzt ist, daß beim nichtscanenden Meßfenster der Gefäßdurchmesser
örtlich aufgelöst bestimmt wird und nicht wie beim scanenden Meßfenster als mittlerer
Wert für das Meßfenster. Mit einer derartigen Apparatur können überraschende Effekte
wie Vasomotion und Pulsation, therapeutisch oder funktionell provozierte Änderungen
ebenfalls gesehen werden, allerdings bei weitem nicht mit der Nachweisgrenze und
Auflösung wie bei dem vorgestellten Ausführungsbeispiel.
Ebenso ist es möglich anstelle der Kamera eine im Zeitablauf definierte Blitzbildfolge
aufzunehmen und in beschriebener Weise off line oder on line auszuwerten. Der Nachteil
besteht dann in der fehlenden zeitlichen Auflösung. Die Ablaufsteuerung muß dann die
Bildaufnahme so gestalten, daß in der Bildfolge der Einfluß der Pulsationen oder
Vasomotionen z. B. durch Randomisierung ausgeschaltet wird. Die erfindungsgemäße
Anwendung off line ermöglicht die Auswertung aller im Bild meßbaren Gefäßabschnitte, in
dem die Scanbewegung abschnittsweise nacheinander das ganze Bildfeld überdeckt oder
erfindungsgemäß die Scanbewegung des Meßfensters so gesteuert wird, daß sich die
Gefäßmitte stets in Meßfenstermitte befindet und die Scanbewegung in beide Richtungen
des Gefäßverlaufes solange ausgeführt wird, solange das Gefäß meßbar ist. Für diesen Fall
reicht ein ringförmiges Hilfsfenster, dessen Durchmesser größer als der der Papille ist.
Dieses Hilfsfenster generiert an den Stellen erkennbarer Gefäße jeweils kleine Meßfenster,
deren Scanbewegungen dem Gefäßverlauf adaptiv folgen.
Eine andere einfache Ausführungsform ist die plethysmografische Spektralanalyse für
Bindehautgefäße, die ein weiteres einfaches Ausführungsbeispiel darstellt. Als bildgebende
System wird ein Beleuchtungsstrahlengang mit einem rotgesperrten Bandpaßfilter 540 nm
mit 100 nm Bandbreite und einem Abbildungsstrahlengang verwendet, der z. B. eine
Spaltlampe sein kann, wobei sich im Abbildungsstrahlengang ein auf die spektrale
Transmission des Filters abgestimmter einflächiger photoelektrischer Sensor befindet. Dem
Sensor nachgeschaltet ist ein Verstärker und ein Frequenzanalysator, der das
Leistungsspektrum ausgibt. Mit dem Abbildungssystem wird ein größeres Gefäß der
Mikrozirkulation auf die photoelektrische Meßfläche des Sensors abgebildet. Diese
Abbildung muß derart erfolgen, daß der Gefäßdurchmesser im Gefäßabschnitt vollständig
von der Meßfläche überdeckt wird. Das Frequenzspektrum liefert die Pulsations- und
Vasomotionsleistung, deren Werte oder deren Quotient als Kenngröße zur klinischen
Bewertung angezeigt werden.
Das Ausführungsbeispiel läßt sich auf andere optisch zugängige Bereiche erweitern, indem
z. B. als bildgebendes System Endoskope eingesetzt und modifiziert werden. Auch der
Einsatz für fluoreszenzangiografische bildgebende Systeme ist sinnvoll. Dabei ist es für die
Erfindung zunächst unerheblich, ob als bildgebende Systeme konventionelle optische
Systeme oder Laserscanner zum Einsatz kommen. Der Einsatz von Laserscannern hat aber
den Nachteil, daß die erreichbare Reproduzierbarkeit und örtliche Auflösung bzw.
Genauigkeit der örtlichen Meßwertzuordnung erheblich reduziert ist.
Für die Erfindung ist es weiterhin unerheblich, ob die Meßfläche den gesamten Scanbereich
überdeckt und die Auswertung der Meßfläche den örtlichen Verlauf des Gefäßdurchmessers
wiedergibt oder in vorteilhafter Weise bei geringer Rechenleistung, wie im
Ausführungsbeispiel beschrieben aus einem schmalen Meßfenster besteht, das einen
mittleren Wert für den Gefäßdurchmesser im Meßfenster wiedergibt und den örtlichen
Verlauf nacheinander durch eine Scanbewegung des Meßfensters ermittelt.
Für die Erfindung ist es unerheblich, auf welcher rechentechnischen Hardwarebasis die
Realisierung erfolgt. Die rechentechnische Hardwarebasis legt lediglich den Kompromiß
aus zeitlicher, örtlicher Auflösung, Meßfensteranzahl und -fläche fest, sowie die
Leistungsfähigkeit der on-line-Ergebnispräsentation.
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung ist die Gestaltung eines ringförmigen
Meßfeldes kongruent zu einem ringförmigen Meßfläche. Die ringförmige Meßfläche kann
auch durch mehrere zu einem polygonförmigen Ring zusammengesetzte streifenförmige
Meßflächen, vorzugsweise mit einander überlappender Enden, zusammengesetzt werden.
Diese Ausführung der Erfindung erfordert aber eine höhere Rechenleistung für die
on-line-Fähigkeit.
Weiterhin ist es für die Erfindung unerheblich, ob die Rückrechnung auf die Objektebene
mit dem richtigen Abbildungsmaßstab erfolgt oder in relativen Einheiten angegeben wird.
Entscheidend ist die örtlich exakte Zuordnung der Meßwerte und der Meßorte zueinander
innerhalb der Bild- oder Objektebene.
O Objekt
BS Bildgebendes System
FI Fixationseinrichtung
BE Bildempfänger
BM Bildmanipulator
EP Einheiten zur Ergebnispräsentation, z. B. TV-Monitor
ES Steuerbarer Videorecorde
SS Steuereinheit
BV Auswerteeinheit
DE Tastatur
MP Manipulationseinheit
MS Meßeinheit
HS Hauptstrahlengang
US Umfeldbeleuchtungsstrahlengang
UBS Umfeldbeleuchtungssystem
BO Beleuchtungsoptik
BLS Beleuchtungsstrahlengang
FS Fixationsstrahlengang
FAS äußerer Fixationsstrahlengang
FIS innerer Fixationsstrahlengang
SE Spiegeleinheit
S1 . . . S4 Spiegel
OL Optikalmoskoplinse
HOS Optiksystem
MBS Meßfeldbeleuchtungssystem
y Fixationsmarke
y', y'' Bilder der Fixationsmarke
FME Fixationsmarkeneinheit
FOS Fixationsoptiksystem
AA optische Einheit
BS Bildgebendes System
FI Fixationseinrichtung
BE Bildempfänger
BM Bildmanipulator
EP Einheiten zur Ergebnispräsentation, z. B. TV-Monitor
ES Steuerbarer Videorecorde
SS Steuereinheit
BV Auswerteeinheit
DE Tastatur
MP Manipulationseinheit
MS Meßeinheit
HS Hauptstrahlengang
US Umfeldbeleuchtungsstrahlengang
UBS Umfeldbeleuchtungssystem
BO Beleuchtungsoptik
BLS Beleuchtungsstrahlengang
FS Fixationsstrahlengang
FAS äußerer Fixationsstrahlengang
FIS innerer Fixationsstrahlengang
SE Spiegeleinheit
S1 . . . S4 Spiegel
OL Optikalmoskoplinse
HOS Optiksystem
MBS Meßfeldbeleuchtungssystem
y Fixationsmarke
y', y'' Bilder der Fixationsmarke
FME Fixationsmarkeneinheit
FOS Fixationsoptiksystem
AA optische Einheit
Claims (91)
1. Vorrichtung zur Untersuchung von Gefäßen, vorzugsweise von retinalen Gefäßen, bei
der mindestens ein Gefäßabschnitt in einem elektronischen Bild oder in einer elektronischen
Bildfolge abgebildet vorliegt, die von einer Videoquelle einer Auswerteeinheit zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit eine Bildmanipulationseinheit
(BM) zur ausschnittsweisen Digitalisierung oder Ausblendung mindestens eines Meßfensters
im Bild und zur Kennzeichnung des Bildes und der Lage des Meßfensters im Bild, eine
Steuereinheit (SS) zur Erzeugung der Bildkennzeichnung und der Meßfensterkoordinaten,
die die Lage und Geometrie der Meßfenster im Bild beschreiben, bild- bzw.
signalverarbeitende Rechen- und Speichereinheiten (BV) und Ausgabeeinheiten (EP) zur
Darstellung des Bildes mit oder ohne Meßfensters und/oder Darstellung von Meßwerten
und/oder Meßergebnissen und/oder Informationen zum Dialogbetrieb sowie
Eingabeeinheiten (DE) für den Dialogbetrieb enthält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geometrie und/oder
Lage des Meßfensters im Bild und ihre Orientierung im Bild durch Meßfensterkoordinaten
für jedes Bild steuerbar sind, daß die Meßfenster mit mindestens einer Komponente
senkrecht zum Gefäßverlauf das zu analysierende Gefäß mindestens vollständig überdecken
und daß die Komponente des Meßfenster in Richtung des Gefäßverlaufes mindestens zwei
Pixel besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßfenster
streifenförmig ausgebildet ist und daß Mittel zur Umschaltung zwischen horizontaler und
vertikaler Lage vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente der Meßfläche quer zum Gefäßverlauf das 10-fache des zu erwartenden
Gefäßdurchmessers beträgt und daß mindestens 6 Pixel einer Zeile oder Spalte auf der
quer zum Gefäßverlauf liegenden Komponente des Meßfensters auf dem Gefäß gleichzeitig
liegen.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Meßfenster als ringförmiger Streifen oder als
ringförmiger Polygonzug aus rechteckigen, sich vorzugsweise an den Ecken
überlappenden, Streifen ausgeführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Anwendung am
Augenhintergrund der Innendurchmesser des Ringes oder Polygonzuges mindestens so groß
wie der Papillendurchmesser ist.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, mit denen für die Komponente des
Meßfensters in Richtung des Gefäßverlaufes mindestens soviel Pixellagen eingestellt
werden können, daß die maximalen und minimalen Gefäßdurchmesseränderungen der
quasiperiodischen örtlichen Gefäßdurchmesseränderungen repräsentativ für den
Gefäßverlauf erfaßt werden.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel zur manuellen oder automatischen Festlegung eines
Scanbereiches vorgesehen sind, innerhalb dessen das Meßfenster seine Lage von Bild zu
Bild stochastisch oder systematisch ändert und daß der Scanbereich mindestens so groß ist,
daß die maximalen und minimalen örtlichen Gefäßdurchmesseränderungen repräsentativ für
den Gefäßverlauf erfaßt werden.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die den Radius der kreis- oder
polygonförmigen Meßfläche innerhalb eines manuell oder automatisch festgelegten
Scanbereiches von Bild zu Bild ändert und daß der Scanbereich mindestens so groß ist, daß
die maximalen und minimalen Gefäßdurchmesseränderungen der quasiperiodischen
örtlichen Gefäßdurchmesseränderungen repräsentativ für den Gefäßverlauf erfaßt werden.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Videoquelle ein bildgebendes System mit mindestens einem
Bildempfänger ist und einen Beleuchtungsstrahlengang besitzt und daß in der zur
Objektebene kongruenten Ebene eine teiltransparente Blende angeordnet ist, die aus einem
volltransparenten Meßfeldbereich und einem teiltransparenten Umfeldbereich besteht.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Intensität des Beleuchtungslichtes und/oder die Lage der
teiltransparenten Blende in der zum Objektfeld kongruenten Ebene mittels
Meßfeldkoordinaten steuerbar ist.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Videoquelle ein bildgebendes System mit mindestens einem
Empfänger ist und mindestens einen Beleuchtungsstrahlengang besitzt und daß mindestens
ein zusätzlicher Beleuchtungsstrahlengang in den beleuchtungsseitigen Hauptstrahlengang
eingebracht ist, der ein zusätzliches beleuchtungsseitiges Meßfeld in der Objektebene
erzeugt, das sich dem Hauptlicht überlagert oder das Objektfeld beleuchtungsseitig
geometrisch in das Meßfeld und das vom Hauptstrahlengang gebildete Umfeld trennt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß Stellglieder (SG)
vorgesehen sind, die mittels Meßfeldkoordinaten unabhängig von der Hauptbeleuchtung bzw.
Umfeldbeleuchtung Lage und/oder Geometrie und/oder Intensität und/oder spektralen
Eigenschaften steuern und daß die Meßfeldkoordinaten durch die Steuereinheit (ES) erzeugt
und an die Stellglieder (SG) weitergeben werden.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, mit denen das Meßfenster und die Meßfläche
konfokal ausgeführt und bewegt werden.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Bildmanipulationseinheit (BM) Mittel vorgesehen sind, die
mindestens ein Hilfsfenster im Bild mit fester Lage zum Bild erzeugt, die Bewegungen
oder/und Lage von Objektkanten im Hilfsfenster detektiert und als Korrekturkoordinaten in
der Primärmatrix gespeichert und/oder bildweise zur sofortigen Korrektur von Bewegungen
der Gefäßmittenlagen im Bildfeld während einer Bildfolge verwendet werden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsfenster mit dem
Meßfenster im ersten Bild bei Meßbeginn identisch ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsfenster
als streifenförmiges Fenster ausgebildet ist und bei Meßbeginn senkrecht und mittig zum
Meßfenster steht.
18. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel zur spektralen Abstimmung des beleuchtungs- und/oder
abbildenden Lichtes vorgesehen sind, die Bandpaßcharakter mit steilen Kanten und
Eigenschaften besitzen, die mit möglichst kleiner Toleranz für Mittenwellenlänge und
Bandbreite in einer Reihe zu den nachfolgenden Beispielen liegen:
Mittenwellenlänge
Bandbreite
(Halbwertsbreite)
540 nm 100 nm
533 nm 70 nm
563 nm 50 nm
574 nm 10 nm
19. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Anwendung am Auge eine Innen- und
Außenfixationsvorrichtung mit Fixationsstellgliedern vorgesehen ist, die in definierten
Fixationskoordinaten, welche den Winkel zwischen der optischen Achse des Auges und des
bildgebenden Systems eindeutig beschreiben, die Fixationseinstellung vornehmen,
daß die Fixationskoordinaten der Innen- und der Außenfixationsvorrichtung für die sich überlappenden Fixationsbereiche identisch sind und
daß Mittel zur Steuerung oder/und Bestimmung dieser Fixationskoordinaten sowie zur Übertragung der Fixationskoordinaten zwischen Steuereinheit und Fixationsvorrichtungen vorgesehen sind.
daß die Fixationskoordinaten der Innen- und der Außenfixationsvorrichtung für die sich überlappenden Fixationsbereiche identisch sind und
daß Mittel zur Steuerung oder/und Bestimmung dieser Fixationskoordinaten sowie zur Übertragung der Fixationskoordinaten zwischen Steuereinheit und Fixationsvorrichtungen vorgesehen sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß Refraktionsstellglieder
vorgesehen sind, mit denen die Fixationsmarken für den Patienten einmalig vor Beginn der
Meßwertfolge scharfgestellt werden können und daß durch geeignete Refraktionsmeßmittel
der eingestellte Fixationsrefraktionswert zur Scharfstellung gemessen und an die
Steuereinheit übergeben wird.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Blende so
im Beleuchtungsstrahlengang oder hinter der äußeren Fixationsmarke angeordnet ist, daß
sie mindestens die Foveola des zu untersuchenden bzw. bei Außenfixation des
Nachbarauges abdeckt.
22. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die die Helligkeit oder Form der
Fixationsmarken stochastisch verändern.
23. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß
Mittel vorgesehen sind, mit denen bei groben oder nicht bestimmbaren relativen
Positionierverschiebungen ein akustisches Signal und/oder eine vorübergehend abweichende
modulierte Helligkeitssteuerung oder Formsteuerung der Fixationsmarke erfolgt.
24. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, mit denen bei Meßbeginn das Gesamtbild mit
Meßfenster zur Kontrolle der Meßstelle gespeichert wird.
25. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die
- - in den digitalisierten Meßfenstern Gefäßkanten erkennen,
- - für alle erkennbaren Gefäßkanten in den Meßfenstern die fotometrischen Kantenschwerpunkte interpoliert bestimmen,
- - eine Gefäßkantenzuordnung vornehmen, indem sie die ermittelten Werte einzelnen Gefäßabschnitten eindeutig zuordnen,
- - die Schräglage der Gefäße zum Meßfenster aus der Ortsverschiebung der Mitten- oder Kantenlagen einander zugehöriger Gefäßabschnitte des gleichen Bildes errechnen,
- - den Gefäßdurchmesser aus dem schräglagekorrigierten Abstand einander zugehöriger fotometrischer Kantenschwertpunkte bestimmen,
- - die Gefäßmittenlage im Bild zu jedem Gefäßdurchmesser bestimmen und
- - die ermittelten Gefäßdurchmesser und Gefäßmittenlagen für jedes erkannte Gefäß pro Bild in einem Primärdatensatz bildweise speichern.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur
Gefäßzuordnung vorgesehen sind, die das aktuell erkannte Gefäß eindeutig den erkannten
Gefäßen der vorangegangenen Bilder zuordnen oder ein neues Gefäß definieren und den
Primärdatensatz um ein neues Gefäß erweitern.
27. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß
Bildqualitätsgrößen aus dem Meßfenster oder als Zwischenergebnisse aus den
Verarbeitungsalgorithmen abgeleitet werden, die die für die Qualität des Meßergebnisses
wesentlichen Bildeigenschaften, vorzugsweise Gefäßkontrast gegen Gefäßumfeld und
Signal-Rausch-Verhältnis des Bildes beschreiben und daß diese Bildqualitätsgrößen im
Primärdatensatz des Bildes gespeichert werden.
28. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind zur Berechnung und bildweisen Speicherung
der mittleren Helligkeit in den vorhandenen Meßfenstern oder Meßfensterbereichen als den
Gefäßdurchmesser beschreibende Gefäßsignale als Primärdatensatz.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind,
die die mittlere Helligkeit im Zentrum als Gefäßhelligkeit, im Kantenbereich als
Kantenhelligkeit und im Gefäßumfeld als Umfeldhelligkeit bestimmen und gefäßrichtig im
Primärdatensatz speichern.
30. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich Meßmittel (MS) vorgesehen sind, deren Meßsignale
bildrichtig bzw. bildfolgerichtig zugeordnet im Primärdaten- oder Steuerdatensatz
gespeichert werden.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßmittel eine
quasikontinuierliche Erfassung von Blutdrucksignalen und/oder Intraokulardrucksignalen
und/oder EKG-Signalen und/oder Pulssignalen ermitteln.
32. Vorrichtung nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßmittel
durch die Steuereinheit steuerbar sind.
33. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Manipulationssysteme (MP) vorgesehen sind, die eine definierte
Veränderung von biologischen Einflußgrößen auf die Mikrozirkulation und/oder den
Stoffwechsel bewirken und daß die zugehörigen Provokationssignale bildrichtig zugeordnet
im Primärdatensatz gespeichert werden.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß die biologischen
Einflußgrößen der Intraokulardruck oder/und die Atemgaszusammensetzung oder/und die
körperliche Belastung und/oder die Temperatur und/oder Lichtreize sind.
35. Vorrichtung nach Anspruch 33 oder 34, dadurch gekennzeichnet, daß die
Manipulationssysteme durch die Steuereinheit steuerbar sind.
36. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß eine On-line-Speichereinheit (ES) für Bildsequenzen vorgesehen ist,
- - daß der Bildmanipulator jedes Bild mit einer Bildkennung und Meßfolgekennung versieht,
- - daß die Bildkennung und Meßfolgekennung von der Steuersignaleinheit erzeugt und an den Bildmanipulator übergeben wird und daß die Bildkennung des jeweils ausgewerteten Bildes in jeden Primärdatensatz und die Meßfolgekennung im zugehörigen Steuerdatensatz gespeichert wird.
37. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Einheiten zur Spektralanalyse der Gefäß- und Meßsignale und zur
Darstellung und Speicherung der Ergebnisse der Spektralanalyse vorgesehen sind.
38. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden. Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß
Mittel zur wahlweisen örtlichen und zeitlichen Filterung der Gefäßsignale vorgesehen sind
und daß gefilterte Gefäßsignale der Einheit zur Spektralanalyse zugeführt werden.
39. Verfahren zur Untersuchung von Gefäßen, vorzugsweise von retinalen Gefäßen, bei
dem mindestens ein Gefäßabschnitt in einem elektronischen Bild oder in einer elektronischen
Bildfolge abgebildet vorliegt, die von einer Videoquelle einer Auswerteeinheit zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß Gefäßsignale erzeugt werden, die den
Gefäßdurchmesser von mindestens einem Gefäßabschnitt beschreiben und zeitlich und/oder
örtlich auflösen,
40. Verfahren nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß
- - entsprechend eines aufgabenspezifischen Ablaufplanes Bilder der Bildfolge in vorgegebener Anzahl und mit vorgegebenem Zeitabstand ausgewertet bzw. erstellt werden,
- - daß dieser Zeitabstand als Zeitbasis des Gefäßsignals benutzt wird und
- - daß Gefäßsignalwerte gemeinsam mit der Gefäßmittenlage und/oder Meßfenster- und/oder Meßfeldkoordinaten örtlich und zeitlich einander zugeordnet für jedes ausgewertete Bild in einem Primärdatensatz gespeichert werden.
41. Verfahren nach Anspruch 39 oder 40, dadurch gekennzeichnet, daß die
Primärdatensätze eines Meßvorganges in einer Primärdatenmatrix zusammengefaßt werden.
42. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 39 bis 41, dadurch gekennzeichnet,
daß Fixations- und Hilfsfensterkoordinaten oder/und Scanbereiche und/oder
Refraktionswert der Vorrichtung zur Fixationsmarkenscharfstellung bestimmt bzw. gebildet
werden, die während eines Meßvorganges bzw. einer Bildfolge nicht geändert werden und
gemeinsam mit einer Kennung des Meßvorganges in einem Steuerdatensatz der
Primärdatenmatrix einer Bildfolge zugeordnet werden.
43. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Hilfsfenster oder/und im Hauptfenster die Ortsverschiebung
mindestens eines charakteristischen Bildmusters in jedem ausgewerteten Bild zum ersten
Bild des Meßvorganges oder zum jeweils vorangegangenen Bild koordinatenrichtig
bestimmt wird und als Hilfsfensterkorrekturwerte im Primärdatensatz zeitrichtig gespeichert
werden.
44. Verfahren nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß das charakteristische
Bildmuster das zu analysierende Gefäß selbst ist und die Lage des Gefäßmusters die Lage
der Gefäßmitte ist.
45. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den Fixations- und/oder Meßfensterkoordinaten und/oder den
Hilfsfensterkorrekturwerten die korrigierten Gefäßmittenlagen des jeweiligen
Gefäßdurchmesserwertes bezüglich eines definierten Bezugspunktes in der Bildebene
berechnet und zeitrichtig in der Primärdatenmatrix gespeichert wird.
46. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die ortsabhängigen Gefäßsignale vor oder/und nach Filterung in
Abhängigkeit vom Ort und/oder von der Zeit frequenzanalysiert werden, Frequenzspektrum
und Phasenlage grafisch darstellt werden und/oder folgende örtliche und/oder zeitliche
Frequenzkenngrößen ermittelt und in der komplexen Kenngrößenmatrix gespeichert
werden.
47. Verfahren nach Anspruch 46, dadurch gekennzeichnet, daß als Kenngrößen eine oder
mehrere der Größen Vasomotionsfrequenz, -bandbreite, -leistung und -phasenlage,
Pulsationsfrequenz, -bandbreite, -leistung und -phasenlage, sowie Frequenz, Phasenlage,
Bandbreite und Leistung weiterer detektierbarer Frequenzen verwendet werden.
48. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzliche Meßsignale, die Einflußgrößen auf den Gefäßdurchmesser
beschreiben, mindestens einem Wert im Steuerdatensatz der Bildfolge zugeordnet werden
oder zeitlich aufgelöst den Gefäßsignalen im Primärdatensatz zeitlich zugeordnet werden.
49. Verfahren nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet, daß Blutdruckgrößen oder/und
der Intraokulardruck und/oder Puls- und/oder Herzphase als Einflußgrößen verwendet
werden.
50. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzliche Manipulationssignale, die die künstlich erzeugten
Einflußgrößen auf den Gefäßdurchmesser beschreiben, mindestens zeitlich aufgelöst und
den Gefäßsignalen im Primärdatensatz zugeordnet werden.
51. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den Gefäßsignalen weitere Gefäßsignale gebildet werden, in
denen die Quadrate der Werte und/oder die 4. Potenzen der Werte gebildet und in den
Primärdatensätzen gespeichert werden.
52. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 39 bis 44, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den Gefäß-, Meß- und/oder Manipulationssignalen Kenngrößen
gebildet werden.
53. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Gefäß-, und/oder Meß- und/oder Manipulationssignale und/oder
Kenngrößen dem Gefäßbild überlagert oder zugeordnet oder als zeitlicher und/oder örtlicher
zwei- oder dreidimensionaler Verlauf als funktionsdiagnostisches Bilder dargestellt
und/oder als örtlich und zeitlich unabhängige komplexe Gesamtwerte zahlenmäßig oder
grafisch präsentiert werden.
54. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach oder/und vor zeitlicher und/oder örtlicher Filterung der
Gefäßsignale aus den korrigierten Gefäßmittellagen der Gefäßsignale Ortsbereiche und
Zeitbereiche gebildet werden, die mindestens einen Wert umfassen und daß aus den
Gefäßsignalen innerhalb der Ortsbereiche und Zeitbereiche ortsabhängige Zeitkenngrößen
bestimmt und in einer Zeitkenngrößenmatrix jeweils für den definierten Zeit- und
Ortsbereich gespeichert und dargestellt werden und/oder in Abhängigkeit von der
korrigierten Gefäßlagenmitte überlagert zum Originalbild als funktionsdiagnostisches Bild
für den definierten Zeitbereich und Ortsbereich ausgegeben werden.
55. Verfahren nach Anspruch 54, dadurch gekennzeichnet, daß die ortsabhängigen
Zeitkenngrößen Maximal- und Minimalwerte über die Zeit und/oder die zeitlichen
Mittelwerte aus den Gefäßsignalen, deren zeitlichen Streuungen und Konfidenzintervalle
und/oder die Wurzeln aus dem zeitlichen Mittelwert aus den Quadraten der
Gefäßdurchmesser, der zugehörige Streuung und Konfidenzintervalle und/oder die ¼-Potenz
aus dem zeitlichen Mittelwert über die 4. Potenz der Gefäßdurchmesser und deren
Streuungen und Konfidenzintervalle sind.
56. Verfahren nach einem der Ansprüche 54 oder 55, dadurch gekennzeichnet, daß
Herzpulsbereiche vorgegeben werden und daß für jeden Ortsbereich mittels EKG-ge
triggertem Signalaveraging des Gefäßsignales bzw. Durchmesser, Mittelwert, Streuung
und Konfidenzintervall innerhalb der Herzpulshereiche gebildet und gespeichert werden.
57. Verfahren nach Anspruch 56, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Pulsverlauf
Pulskenngrößen wie die Pulsphasenlage, der Pulsmaximalwert und der Pulsminimalwert
bestimmt und gespeichert werden.
58. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 54 bis 57, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Gefäßsignale verarbeitenden Signalfilter Bandpaßfilter mit nachgeschalteter
gleitender Mittelwertbildung sind, die Herzpulsation oder/und -vasomotion oder/und
Blutdruckwellen 1. und/oder 2. Ordnung oder/und die Atemfrequenz selektieren oder
glätten oder/und Fremdsignale oder/und Störungen glätten.
59. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach oder/und vor vorgegebener örtlicher und/oder zeitlicher
Filterung der Gefäßsignale Zeitbereiche und Gefäßbereiche gebildet werden, die
mindestens einen Wert umfassen und daß aus den örtlichen Gefäßverläufen innerhalb der
Zeitbereiche und Gefäßbereiche zeitabhängige Ortskenngrößen bestimmt und in einer
Ortskenngrößenmatrix für den definierten Orts- und Zeitbereich gespeichert werden und
grafisch in Abhängigkeit von der Zeit für den betreffenden Gefäßbereich ausgegeben
werden.
60. Verfahren nach Anspruch 59, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitabhängigen
Ortskenngrößen die maximalen und minimalen Werte und/oder der örtliche Mittelwert aus
dem Gefäßsignal, dessen Streuung und Konfidenzintervall gebildet und in der
Ortskenngrößenmatrix in Abhängigkeit von der Zeit und/oder daß die Wurzeln aus dem
örtlichen Mittelwert aus den Quadraten der Gefäßdurchmesser, der zugehörigen Streuung
und Konfidenzintervalle und/oder die ¼-Potenz aus dem örtlichen Mittelwert über die 4.
Potenz der Gefäßdurchmesser und deren Streuung und Konfidenzintervalle sind.
61. Verfahren nach einem der Ansprüche 59 oder 60, dadurch gekennzeichnet, daß
Herzpulsbereiche vorgegeben werden und daß für jeden Zeitbereich mittels EKG-ge
triggertem Signalaveraging des Gefäßsignales bzw. Durchmesser Mittelwert, Streuung
und Konfidenzintervall innerhalb der Herzpulsbereiche als Mittelwerte über den Ort
gebildet, gespeichert und dargestellt werden.
62. Verfahren nach Anspruch 61, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Pulsverlauf
Pulskenngrößen bestimmt und gespeichert werden und daß die Pulskenngrößen die örtlich
mittlere Pulsphasenlage, der örtlich mittlere Pulsmaximalwert und der örtlich mittlere
Pulsminimalwert sind.
63. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß komplexe Kenngrößen aus der Ortskenngrößen- oder/und
Zeitkenngrößenmatrix oder Primärdatenmatrix gebildet werden, die in einer zeit- und
ortsunabhängigen Komplexkenngrößenmatrix gefäßrichtig, zeitbereichs- und
ortsbereichsrichtig gespeichert und ausgegeben werden.
64. Verfahren nach Anspruch 63, dadurch gekennzeichnet, daß Maximal- und
Minimalwert, zeitliche und örtliche Mittel und dessen Streuung aus den Orts- und/oder
Zeitkenngrößen und/oder Gefäßsignalen, z. B. dem Gefäßdurchmesser gebildet werden
und/oder daß die Wurzel aus dem zeitlichen und örtlichen Mittel sowie dessen Streuung aus
den Quadraten der jeweiligen Gefäßsignale gebildet wird und/oder daß die ¼-Potenz aus
dem zeitlichen und örtlichen Mittel und dessen Streuung aus der 4. Potenz der Werte der
Gefäßsignale, z. B. der Gefäßdurchmesser gebildet wird.
65. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Quotienten und/oder Differenzen und/oder prozentuale Differenzen
als abgeleitete Kenngrößen aus den Orts-, Zeit- und Komplexkenngrößen untereinander
und miteinander gebildet werden, die jeweils in der Orts- oder Zeit- oder
Komplexkenngrößenmatrix gespeichert werden und entsprechend wie Orts-, Zeit- oder
Komplexkenngrößen dargestellt bzw. ausgegeben werden.
66. Verfahren nach Anspruch 65, dadurch gekennzeichnet, daß als abgeleitete Kenngröße
Pulsscheitelwerte und Vasomotionsscheitelwerte in Beziehung gebracht werden und/oder
daß die Frequenzleistungen oder/und die Frequenzen oder Phasenlagen von Puls und
Vasomotion als neue Kenngrößen in Beziehung gebracht werden und/oder die Scheitelwerte
des Gefäßdurchmessers bezogen auf den örtlichen oder zeitlichen oder komplexen
Mittelwert in Beziehung gebracht werden.
67. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den Zeitverläufen der provozierten oder pathologisch oder
therapeutisch bedingten Signaländerungen dynamische Kenngrößen signalanalytisch
ermittelt und in der Komplexkenngrößenmatrix oder in der Zeitkenngrößenmatrix als
dynamische Kenngrößen gefäßrichtig und/oder ortsrichtig gespeichert und dargestellt.
68. Verfahren nach Anspruch 67, dadurch gekennzeichnet, daß die Totzeit, die Abfall- und
Anstiegszeitkonstanten der direkten Antwortreaktion und der reaktiven Phase der
Gefäßabschnitte auf Sauerstoffatmung oder/und auf isometrische Belastung oder/und auf
Änderung des Intraokulardruckes und/oder auf Lichtreiz ortsaufgelöst oder als Antwort
eines Gefäßbereiches bestimmt wird.
69. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß verschiedene Gefäße und/oder Gefäßbereiche eines Gefäßes
gleichzeitig bzw. innerhalb der gleichen Bildfolge gleichzeitig oder nacheinander analysiert
werden und die Abstände der korrigierten Gefäßmittellagen in vergleichbare
Gefäßlängeneinheiten umgerechnet und zum Vergleich ihrer Gefäßsignale oder Kenngrößen
geeignet grafisch zwei- oder dreidimensional gegenübergestellt werden.
70. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Kenngrößen gebildet werden, die örtliche und/oder zeitliche und/oder
komplexe Änderungen eines Gefäßes oder/und Gefäßabschnittes gegen ein Referenzgefäß
oder -gefäßabschnitt betreffen.
71. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß gleichzeitige Messungen an mindestens zwei zueinander gehörenden
Gefäßabschnitten oder Gefäßbereichen durchgeführt werden und daß die Phasendifferenz
einander zugehöriger Gefäßabschnitte eines Gefäßbereiches und/oder unterschiedlicher
Gefäßbereiche bestimmt wird und/oder zusätzlich die Strömungswege zwischen den
Gefäßabschnitten bestimmt werden und aus Phasendifferenz und Strömungswegen die
Pulswellengeschwindigkeit ermittelt und ausgegeben wird.
72. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zeitlichen und örtlichen Zusammenhänge zwischen den
korrigierten und/oder unkorrigierten Gefäßsignalen und den Provokationssignalen und/oder
zusätzlichen Meßsignalen und/oder Kenngrößen zwei- und/oder dreidimensional grafisch
dargestellt werden.
73. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kenngrößen zu jedem neuen ausgewerteten Bild neu bestimmt
und in einer der grafischen oder textlichen Darstellungen ausgegeben werden.
74. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Steuerkenngröße Positionierunsicherheit mit jedem Bild iterativ
als Streuung der Hilfsfensterkorrekturwerte in beiden Richtungen berechnet wird und/oder
ständig angezeigt wird und deren Endwert der Meßfolge im Steuerparametersatz mit der
Meßwertfolge speichert wird.
75. Verfahren nach Anspruch 73, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem vorgegebenen
Wert durch die Kenngröße Positionierunsicherheit durch die Ablaufsteuerung ein
akustisches Signal oder/und ein auffälliges visuelles Signal in die Helligkeit oder Form der
Fixationsmarke durch die Ablaufsteuerung eingebracht wird.
76. Verfahren nach Anspruch 74, dadurch gekennzeichnet, daß das akustische oder
visuelle Signal mit zunehmender Positionierunsicherheit stärker wird.
77. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bildqualitätsgrößen im Primärdatensatz zu jedem ausgewerteten
Bild zeitrichtig zugeordnet gespeichert werden.
78. Verfahren nach Anspruch 76, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bildqualitätskenngrößen zum Streichen von Gefäßsignalwerten verwendet werden, sofern
ein vorgegebener Wert unter- bzw. überschritten wird.
79. Verfahren nach einem der Ansprüche 76 oder 77, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bildqualitätskenngrößen benutzt werden, um jeden Meßwert mit einem Wichtungsfaktor zu
versehen, der bei sehr guter Bildqualität einen Wert besitzt und bei sehr schlechter Qualität
den Wert Null besitzt und für dazwischenliegende Werte der Bildqualitätskenngröße einen
abgestuften Wert besitzt und daß diese Wichtungsfaktoren bei der Ermittlung von
Mittelwerten zur stärkeren Wichtung sicherer Meßwerte und zur Abschwächung oder
Ausschaltung unsicherer Meßwerte benutzt werden.
80. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Bild einer Meßfolge komplett dem Steuersatz der Meßfolge
zugeordnet gespeichert wird und das Meß- und Hilfsfenster und/oder die Scanbereiche im
Bild mit zugehöriger Nennung der Meßfolge gekennzeichnet werden und grafisch als
Meßortbild dargestellt oder ausgegeben wird.
81. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Wiederholungsmessungen Meß- und/oder Hilfsfensterkoordinaten
und -form und/oder Fixationskoordinaten und/oder Meßfeldkoordinaten und/oder
Scanbereiche durch die Ablaufsteuerung automatisch voreingestellt oder zur manuellen
Einstellung angezeigt werden und daß das Meßortbild des vorangegangenen Meßvorganges
dargeboten wird.
82. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßsignale oder Kenngrößen in ihrem zeitlichen oder örtlichen
Verlauf oder on-line mit ihrer Ermittlung grafisch dargestellt werden.
83. Verfahren nach Anspruch 81, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelwert und ein
Konfidenzintervall des Mittelwertes iterativ bestimmt und mit jedem ausgewerteten Bild als
aktueller Wert angezeigt oder grafisch mit dem Meßsignal dargestellt wird.
84. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Meßfenster oder/und Meßfeld innerhalb des vorgegebenen
Scanbereiches zwischen verschiedenen Bildern oder in einem Bild stochastisch oder
geordnet pixel- oder abschnittsweise in Richtung des Gefäßverlaufes bewegt wird.
85. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß verschiedene klinische Standardfragestellungen verschiedenen
Ablaufsteuerungen für den Meßvorgang zugeordnet sind, daß die Erstellung der Bildfolge
oder Auswertung einer vorhandenen Bildfolge für einen Meßvorgang in Zahl der Bilder
und/oder im zeitlichen Bildabstand erfolgt und/oder mit vorgegebenen Steuerdatensatz
automatisch gesteuert wird, daß diese Daten als Steuerparameter in einem Steuerdatensatz
gespeichert werden und daß der Meßvorgang bei Unterschreiten eines vorgegebenen Wertes
für das Konfidenzintervall abgebrochen wird.
86. Verfahren nach Anspruch 84, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Untersucher
gewünschte Reproduzierbarkeit im Dialogbetrieb erfragt wird und aus vorgegebenen
Streuungswerten die notwendige Meßwertzahl oder/und Untersuchungszeit berechnet wird.
87. Verfahren nach Anspruch 84, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bildfolge von
mindestens 10 Bildern/s über mindestens 10 s oder mindestens 1 Bild/S über mindestens
120 s oder mindestens 0,2 Bild/S über mindestens 600 s aufgenommen und/oder ausgewertet
wird.
88. Verfahren nach Anspruch 84, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bildfolge von
mindestens 10 Bildern stochastisch über mindestens 5 min verteilt aufgenommen und/oder
ausgewertet wird.
89. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ablaufsteuerung die Beleuchtung des Meßfeldes steuert und nur
während der Messung auf volle Intensitäten schaltet und ansonsten reduzierte Werte
verwendet.
90. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beleuchtungsintensität im Meßfeld durch die Ablaufsteuerung
während der Messungen regelt und als Regelgrößen vorgegebene Werte für die
Bildqualitätskenngrößen verwendet werden, wobei stets nur die für vorgegebene
Bildqualitätskennwerte minimale Lichtintensität eingestellt wird.
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