DE4124056C2 - Automatische, subjektiv gesteuerte Refraktionseinrichtung - Google Patents
Automatische, subjektiv gesteuerte RefraktionseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum subjektiven Bestimmen
von Augengläsern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei der Erfindung handelt es sich um ein Gerät, mit dessen
Hilfe der Augenarzt oder Optiker die für den jeweiligen
Patienten am besten geeigneten Augengläser ermitteln kann.
Die Anpassung von Augengläsern (Brille oder Kontaktlinsen)
verläuft nach dem heutigen Stand der Technik im allgemeinen in
folgenden Schritten:
Zunächst wird die sogenannte "objektive Refraktion" jedes einzelnen Auges bestimmt. Hierzu gibt es Geräte, die durch die optisch brechenden Medien des Auges ein Bild auf die Netzhaut projizieren und wieder zurück abbilden, so daß der unter suchende Augenarzt an je nach Bauart verschiedenen Parametern ablesen kann, mit welchen Vorsatzlinsen das betreffende Auge korrigiert werden müßte. Neben diesen seit mehreren Jahr zehnten bekannten Geräten sind seit einigen Jahren auch automatische Refraktionsgeräte kommerziell verfügbar, die ebenfalls ein Bild auf die Netzhaut projizieren und die Korrekturgläser des betreffenden Patienten berechnen.
Zunächst wird die sogenannte "objektive Refraktion" jedes einzelnen Auges bestimmt. Hierzu gibt es Geräte, die durch die optisch brechenden Medien des Auges ein Bild auf die Netzhaut projizieren und wieder zurück abbilden, so daß der unter suchende Augenarzt an je nach Bauart verschiedenen Parametern ablesen kann, mit welchen Vorsatzlinsen das betreffende Auge korrigiert werden müßte. Neben diesen seit mehreren Jahr zehnten bekannten Geräten sind seit einigen Jahren auch automatische Refraktionsgeräte kommerziell verfügbar, die ebenfalls ein Bild auf die Netzhaut projizieren und die Korrekturgläser des betreffenden Patienten berechnen.
Die Ergebnisse der objektiven Refraktion sind im allgemeinen
für die optimale Anpassung einer Brille zu ungenau. Dies hat
mehrere Gründe: die optische Achse bei der objektiven
Refraktion stimmt meist nicht genau genug mit der subjektiv
optimalen Sehachse überein; die Pupille ist bei der objektiven
Refraktion meist weiter als physiologischerweise unter Tages
lichtbedingungen; der Patient kann durch Akkommodation die
Brechkraft seiner Augenlinse unbemerkt verändern; Augengläser,
die jedes einzelne Auge für sich optimal korrigieren, sind für
den beidäugigen Seheindruck oft nicht optimal.
Aus den genannten Gründen ist ein subjektiver Gläserabgleich
zunächst für jedes einzelne Auge, vor allem aber für das
Zusammenspiel beider Augen erforderlich. Hierbei werden dem
Patienten verschiedene Gläser vorgesetzt, geeignete Sehzeichen
projiziert (z. B. 8 4 6 1 7), bestimmte Anweisungen gegeben,
etwa: "schauen Sie auf die 6 oder die 8", und Fragen gestellt
wie z. B.: "sagen Sie, ob diese Zahlen jetzt unschärfer
werden". Für den beidäugigen Abgleich wird oft polarisiertes
Licht verwendet, wobei die Polarisationsebenen des rechten und
des linken Auges senkrecht aufeinander stehen, so daß der
Seheindruck des rechten und des linken Auges getrennt werden
können. Auch besteht die Möglichkeit, den Seheindruck beider
Augen mit roten und grünen Filtern zu trennen. Die vorge
setzten Gläser sind in einem sogenannten "Phoropter"
angeordnet, wodurch ein einfaches und vor allem schnelles
Wechseln entweder direkt manuell oder ferngesteuert durch
Bedienung einer Tastatur möglich ist.
Der skizzierte Vorgang der "subjektiven Refraktionsbestimmung"
ist in der einschlägigen Fachliteratur ausführlich beschrieben
und gehört zur Ausbildung des Augenarztes, zum Teil auch des
Augenoptikers.
In der Praxis nimmt die Anpassung von Augengläsern einen
großen Teil der Arbeitszeit des Arztes in Anspruch. Der
Vorgang ist einerseits zu kompliziert, als daß er ohne
weiteres durch Hilfspersonal ausgeführt werden könnte,
andererseits jedoch logisch klar determiniert, denn es handelt
sich im Prinzip mathematisch um ein Approximationsproblem, bei
dem diejenigen Augengläser zu finden sind, mit denen der
Patient beidäugig subjektiv "am besten sieht".
Die Gläser sind dabei durch sphärische Brechkraft (in
Dioptrien, dpt), Zylinderkorrektur (in dpt) und Zylinderachse
(in Grad) bestimmbar. Als feinste Abstufungen werden für die
Brechkraft von Sphäre und Zylinder 0.25 dpt, für die Zylinder
achse ganzzahlige Gradwerte angegeben.
Wegen der zumindest vom Prinzip her klaren Determiniertheit
erscheint es naheliegend, den Vorgang der subjektiven Refrak
tion von einem Computer ausführen zu lassen. Aus US 3,969,020
und US 4,105,302 ist daher auch ein Verfahren bekannt, bei dem
zunächst eine objektive Refraktion jedes einzelnen Auges und
dann eine subjektive Refraktion durch Vorsetzen von Prüf
zeichen und Gläsern durch einen Computer gesteuert erfolgt.
Nach monokularer Refraktion jedes einzelnen Auges wird
abschließend ein binokularer Abgleich durchgeführt. Der
Patient erhält akustische Anweisungen von einem Tonband, das
ebenfalls von diesem Computer gesteuert wird und gibt
Antworten durch Bewegungen eines Steuerknüppels. Obwohl durch
dieses bereits 1978 veröffentlichte Verfahren im Prinzip eine
vollständige Refraktion durchgeführt werden kann, hat sich die
Methode nicht durchsetzen können, vor allem, weil die
Bedienung eines Steuerknüppels als "Antworteingabe" bei den
gleichzeitig dargebotenen akustischen Fragen und den ebenfalls
gleichzeitig dargebotenen Seheindrücken, die im Grenzbereich
des Wahrnehmbaren oder Unterscheidbaren liegen, für viele
Patienten zu kompliziert ist. Aus demselben Grund hat auch ein
aus US 4,697,895 bekanntes automatisches Gerät zur Visusprüfung
(ohne Brillenglasbestimmung) keine weitere Verbreitung
erfahren. Auch hierbei wird ein Steuerknüppel als Antwort
einheit verwendet. Auch eine Spracheingabe als Antworteinheit,
wie. u. a. in EP 0 319 466 A1 für ein Gerät zum Screening von Seh
störungen erwähnt, kann das Problem nicht wirklich lösen, denn
solange der Patient die Möglichkeit zu freier, akustischer
Antwort hat, wird er erfahrungsgemäß immer wieder unerwünschte
Antworten geben. So wird er z. B. auf die Frage, ob er mit Glas
1 oder mit Glas 2 die Zahlen deutlicher sehe, statt der
erwünschten Antwort "1" oder "2" die Zahlen vorlesen oder
bemerken, daß ihm nun sein Auge träne. Andere bekannte
Antworteinheiten für Computer wie Tastaturen, Mäuse oder
Lightpens, mit denen vorgegebene Antworten auf einem Bild
schirm angewählt werden können, sind für den, der an den
Umgang damit nicht gewöhnt ist, ebenfalls zu kompliziert.
Schließlich kann auch nicht erwartet werden, daß einmal fest
gelegte sprachliche Anweisungen und Fragen von allen Patienten
gleich gut verstanden werden, auch nicht innerhalb eines
Sprach- oder Dialektbereiches, denn auch soziokulturell
bedingte Unterschiede in der Sprachauffassung führen erfah
rungsgemäß häufig zu Mißverständnissen. In der praktischen
Anwendung hat sich gezeigt, daß sogar die Darbietung von
Landoldt-Ringen als Sehzeichen, obwohl für augenärztliche
Gutachten in der Bundesrepublik Deutschland vorgeschrieben, im
Routinebetrieb der Brillenanpassung zu kompliziert und zeit
raubend und daher nicht benutzbar ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Arzt von der
Routinetätigkeit der Refraktionsbestimmung weitgehend durch
computergesteuerte Automatisierung zu befreien, und gleichzeitig
dem zu Untersuchenden eine Antwortschnittstelle anzubieten,
die dieser ohne spezielle Vorkenntnisse oder Vor
übungen leicht bedienen kann, und die ihm die Entscheidung für
eine der jeweiligen Antwortalternativen möglichst leicht
macht.
Die Aufgabe wird bei einer Einrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch die in dessen kennzeichnenden Teil ent
haltenen Merkmale gelöst.
Dem Patienten werden Sehzeichen mit Hilfe eines kommerziell
verfügbaren Sehzeichenprojektors bzw. Computerbildschirms
präsentiert, Gläser mittels eines ebenfalls kommerziell
verfügbaren Phoropters vorgesetzt und akustische Fragen und
Anweisungen dargeboten. Sehzeichenprojektor, Phoropter und
akustische Ausgabe werden von einem Computer entsprechend den
bekannten Regeln der Refraktionsbestimmung gesteuert. Gleich
zeitig zu den akustischen Fragen werden Antwortalternativen
schriftlich oder graphisch im gleichen Gesichtsfeld wie die
Sehzeichen dargeboten, so daß der Patient nur mit Augen
bewegungen, d. h. bei konstanter Kopfhaltung, zwischen beiden
hin- und herschauen kann. Die Einheit, die die Antwortalter
nativen darbietet, ist oberhalb seines Schoßes angebracht,
so daß er gleichzeitig mit ihr seine Hände sehen kann, wenn er
diese auf die Antworteinheit auflegt. Er antwortet, indem er
eine der Alternativen durch manuelles Drücken auswählt.
Dadurch, daß dem zu Untersuchenden die Antwortalternativen
gleichzeitig mit der jeweiligen Frage präsentiert werden, ist
die Entscheidung für genau eine dieser Alternativen für ihn
nicht nur nicht schwerer, sondern sogar wesentlich leichter
als bei der Möglichkeit zu freier, akustischer Antwort, denn
er sieht nochmals die bereits gehörten Alternativen und muß
sich eindeutig festlegen.
Der Betreiber der Einrichtung hat die Möglichkeit, die Fragen
und Anweisungen selbst zu formulieren und sprachlich in das
Gerät einzugeben (Anspruch 2). Außerdem kann er zwischen verschiedenen
Verzweigungsmöglichkeiten des Refraktionsablaufes auswählen.
Er kann so nach seinen eigenen Lernerfahrungen den Vorgang für
sein Patientenkollektiv optimieren. Auf diese Weise bleibt zusätzlich
die Flexibilität und Lernfähigkeit des menschlich gesteuerten
Betriebs so weit wie möglich erhalten.
Die Präsentation der Sehzeichen erfolgt durch einen Projektor,
wobei die Entfernung zwischen Patient und Projektionswand
(oder Bildschirm) nach den geltenden Richtlinien 4-6 m betragen
soll. Die Auswahl der bei den einzelnen Schritten zu proji
zierenden Sehzeichen (einschließlich der bei manchen Schritten
nötigen Polarisations- oder Farbfilter) durch den Computer
erfolgt über eine dem Stand der Technik entsprechende digitale
Schnittstelle, z. B. seriell nach RS232. Ebenfalls über eine
derartige Schnittstelle erfolgt die Auswahl der dem Patienten
mittels eines handelsüblichen Phoropters vorgesetzten Linsen
(incl. Polarisations- oder Farbfilter oder Lochblenden).
Außerdem steuert der Computer über einen Digital-Analog-
Wandler einen akustischen Ausgang mit Kopfhörer oder Laut
sprecher an, über den dem Patienten die nötigen Anweisungen
und Erklärungen gegeben sowie Fragen gestellt werden. Diese
Anweisungen, Erklärungen und Fragen sind in digitaler Form im
Computer gespeichert. Der Betreiber des Gerätes muß sie über
ein Mikrofon und einen Analog-Digital-Wandler akustisch in den
Computer eingeben, wobei die genaue Wahl der Formulierung
seiner persönlichen Erfahrung und Einschätzung überlassen
bleibt. Außerdem kann er sie in gleicher Weise zu einem
späteren Zeitpunkt entsprechend seinen Erfahrungen ändern. Er
muß sich lediglich an einen vorgegebenen "Musterkatalog"
halten, in dem die formal-logische Stellung der jeweiligen
Anweisung bzw. Frage festgelegt ist.
Der Patient gibt seine Antworten manuell durch Drücken einer
von mehreren möglichen Tasten bzw. Feldern einer Antwort
einheit, auf der die gerade aktuell gültigen Antwortalter
nativen schriftlich oder graphisch erkennbar sind. Die über
dem Schoß des Patienten montierte Antworteinheit wird ihm
bevorzugt durch einen kleinen Spiegel im oberen Teil des vom
Phoropter freigegebenen Gesichtsfeldes optisch dargeboten,
damit er seinen Kopf zum Antworten nicht bewegen muß, was den
Ablauf empfindlich stören würde. Gleichzeitig sieht er so auch
seine Hände, die die Einheit bedienen.
Bei der Verwendung eines Spiegels oder einer ungeraden Anzahl
von Spiegeln zur Einblendung der Antworteinheit in das
Gesichtsfeld des Phoropters muß die schriftliche oder
graphische Information auf der Antworteinheit spiegelbildlich
dargestellt werden. Dieses wird in anderen Ausführungen der
Erfindung vermieden, in denen die optische Abbildung entweder
durch ein optisches System mit einer geraden Anzahl von Spie
geln oder durch ein Prismensystem oder durch eine Lichtleiter
optik erfolgt.
Vorteilhafterweise wird die Antworteinheit als LCD-Display mit
aufgelegtem, transparentem Touchpanel ausgelegt. In einer
anderen Ausführung mit Tasten wird z. B. auf Taste (1) entweder
"ja" oder "1" oder "oben" oder "rot" oder "E" oder "9" oder
"3" durch alternatives Ausleuchten oder durch alternative
Darstellung mittels LCD-Display oder Leuchtdiodenschrift
hervorgehoben.
Der logische Ablauf der subjektiven Refraktion im einzelnen
wird in der Literatur auf etwa verschiedene Weise
beschrieben. Im Computerprogramm sind daher mehrere Alter
nativen für die einzelnen Unterabschnitte des Refraktions
ablaufes vorgesehen, da der eine Arzt eher das eine, ein
anderer eher ein anderes Verfahren vorzieht, und da vor allem
die verschiedenen Verfahren für den Patienten unterschiedlich
schwierig sind. Da die Verfahren sich teilweise überlappen,
ergibt sich eine gewisse Redundanz, die aus Sicherheitsgründen
durchaus erwünscht ist. In groben Zügen ist der Ablauf
folgendermaßen:
Gestartet wird mit den Ergebnissen einer objektiven oder einer
früheren Refraktion, falls vorhanden, und zwar für jedes Auge
einzeln. Die Sehzeichen werden zunächst schrittweise
verkleinert. Dem Patienten wird dabei die Frage "Können sie
das lesen?" gestellt, er hat die Antwortmöglichkeiten "ja"
oder "nein". Wenn er mit "nein" antwortet, werden die
Sehzeichen um eine Stufe vergrößert, dann werden sphärische
Konvexlinsen mit aufsteigender Brechkraft vorgesetzt und der
Patient gefragt: "Wird die Sehschärfe schlechter?" mit den
Antwortmöglichkeiten "ja", "nein" und "bitte wiederholen".
Sobald das Sehen schlechter geworden ist, werden Konkavlinsen
mit absteigender Brechkraft vorgesetzt und die Frage gestellt:
"wird die Sehschärfe besser?", die Antwortmöglichkeiten
bleiben. Wenn die Sehschärfe mit Konkavlinsen deutlich besser
wird, werden auch die Sehzeichen wieder verkleinert. Insgesamt
wird so die "beste sphärische Linse" ermittelt, für die das
Sehen bei größerer Brechkraft schlechter, bei kleinerer nicht
besser wird.
Wenn ein Astigmatismus vorliegt, wird zunächst der Achsen
abgleich durchgeführt, anschließend wird die Zylinderstärke
optimiert. Der Patient erhält folgende Anweisungen: "Das Sehen
kann jetzt schlechter werden" und "schauen Sie bitte auf die
Rundungen der Zahlen oder Buchstaben". Mit Hilfe der
sogenannten "Kreuzzylindermethode", bei der eine Linse vorge
setzt wird, die in zwei zueinander senkrechten Richtungen
jeweils einen Astigmatismus von +0.5 dpt und -0.5 dpt hat, wird
zunächst festgestellt, ob überhaupt ein Astigmatismus
vorliegt. Wenn dies der Fall ist, wird die Zylinderachse des
Patienten iterativ so optimiert, daß sie in der Mitte (d. h. in
45 Grad Abstand) zwischen den beiden Achsen des Kreuzzylinders
liegt. Der Seheindruck ist dabei für den Patienten nie
optimal, sondern er vergleicht zwei Seheindrücke daraufhin, ob
sie gleich (gut oder schlecht sind). Die Fragen lauten daher
"Ist das Sehen in der Stellung 1 besser - Glaswechsel - "oder
in der Stellung 2?", die Antwortmöglichkeiten sind "1", "2",
"gleich" und "wiederholen". Die gesuchte Achse ist gefunden,
wenn der Seheindruck für beide Stellungen gleich erscheint.
Wenn die Zylinderachse festliegt, kann die Zylinderstärke
ebenfalls mit dem Kreuzzylinder optimiert werden, wobei die
resultierende mittlere sphärische Brechkraft konstant gehalten
werden muß. Die Fragen und Antworten sind die gleichen wie
beim Achsenabgleich. Bei höheren Zylinderstärken kann eine
Optimierung der Achse zwischenzeitlich nötig werden. Der
gesuchte Wert ist gefunden, wenn der Seheindruck für die
Stellung 1 des Kreuzzylinders (d. h. 0.25 dpt über dem gesuchten
Wert) gleich (gut oder schlecht) empfunden wird wie in der
Stellung 2 (d. h. 0.25 dpt unter dem gesuchten Wert).
Wenn die Refraktion jedes Auges für sich allein bestimmt
worden ist, erfolgt der beidäugige Feinabgleich. Eine Möglich
keit hierzu verläuft folgendermaßen. Mit Hilfe von senkrecht
zueinander stehenden Polarisationsfiltern sowohl am
Sehzeichenprojektor als auch am Phoropter werden dem Patienten
zwei Reihen von Sehzeichen gleichzeitig dargeboten. Er hat den
Eindruck, beide Reihen mit beiden Augen gleichzeitig zu sehen,
sieht jedoch in Wahrheit nur z. B. mit dem rechten Auge die
obere, mit dem linken Auge die untere Reihe. Dem Patienten
wird die Frage gestellt: "Sehen sie die obere Reihe schärfer
oder die untere?" mit den Antwortmöglichkeiten "oben", "unten"
oder "nicht unterscheidbar". Für das der unschärferen Reihe
entsprechende Auge wird die sphärische Brechkraft um 0.25 dpt
bis maximal 0.5 dpt abgeschwächt und mit der gleichen Frage
getestet, ob dadurch der Unterschied zwischen rechtem und
linkem Auge verschwindet.
Sowohl der einäugige als auch der beidäugige Abgleich kann im
Bereich kleiner Brechkraftänderungen auch mit Hilfe der
chromatischen Aberration (in der Literatur als Rot-Grün-Test
bekannt) durchgeführt werden. Hierbei wird gefragt, ob Zeichen
auf rotem oder grünem Hintergrund schwärzer erscheinen, oder
ob beide gleich sind. Angestrebt wird Gleichheit.
Das Computerprogramm muß neben dem oben grob skizzierten
Ablauf auch testen, ob der Patient unlogisch antwortet. So
kann es z. B. nicht sein, daß die Sehschärfe durch Erhöhen der
Brechkraft nicht schlechter, aber durch Erniedrigen besser
wird. Im Fall von unlogischen Antworten wird zunächst die
gerade aktuelle Abfragesequenz einschließlich der zugehörigen
Anweisungen wiederholt, bei erneut unlogischem Antworten wird
der Betreiber (Arzt) optisch (z. B. über ein Computerterminal)
oder akustisch informiert. In diesem Fall ist der Patient für
die automatische Untersuchung ungeeignet.
Claims (5)
1. Einrichtung zum subjektiven Bestimmen von Augengläsern mit
- - einem binocularen optischen System, beispielsweise einem Phoropter, zum Vorsetzen verschiedener Augengläser vor die Augen einer zu untersuchenden Person
- - einem Sehzeichenprojektor oder Computerbildschirm zur Dar bietung von Sehzeichen in festgelegter Entfernung von den Augen der zu untersuchenden Person
- - einer akustischen Ausgabeeinheit, über die der zu untersu chenden Person programmgesteuert Erläuterungen und Fragen dargeboten werden
- - einer manuell zu bedienenden Antworteinheit, durch deren Bedienung die zu untersuchende Person ihre Antworten auf die gestellten Fragen gibt
- - einem Computer, der mit dem optischen System, dem Sehzei chenprojektor, der akustischen Ausgabeeinheit und der Ant worteinheit über Schnittstellen verbunden ist und der in bekannter Weise den Ablauf der Sehzeichendarbietung, die Auswahl der Vorsatzgläser und die Abfolge der Fragen und Erläuterungen entsprechend den Antworten der zu untersu chenden Person steuert, gekennzeichnet durch
- - eine Anzeigevorrichtung in der Antworteinheit, die die ge rade gültigen Antwortalternativen schriftlich oder gra phisch anzeigt und
- - eine Einblendvorrichtung, die die Antworteinheit ein schließlich der sie bedienenden Hände der zu untersuchenden Person optisch in einen Teil des Gesichtsfeldes des opti schen Systems einblendet, durch das die zu untersuchende Person hindurch schaut.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß eine zusätzliche Schnittstelle zwischen Computer und Be
treiber der Anlage vorhanden ist, über die die oben genannten
Erläuterungen und Fragen anhand eines "Musterkataloges" nach
individueller Formulierung sprachlich in den Computer einge
geben werden können, und über die Modifikationen des logi
schen Ablaufs der Augenglasanpassung ausgeführt werden
können.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einblendvorrichtung einen oder mehrere Planspiegel
oder gewölbte Spiegel umfaßt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einblendvorrichtung ein Prismensystem umfaßt.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einblendvorrichtung ein Lichtleitersystem umfaßt.
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PCT/DE1992/000530 WO1993001744A1 (de) | 1991-07-19 | 1992-06-27 | Automatische, subjektiv gesteuerte refraktionseinrichtung |
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DE19914124056 DE4124056C2 (de) | 1991-07-19 | 1991-07-19 | Automatische, subjektiv gesteuerte Refraktionseinrichtung |
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Publications (2)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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