DE19646038C2 - Stülpfilterzentrifuge - Google Patents
StülpfilterzentrifugeInfo
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- DE19646038C2 DE19646038C2 DE19646038A DE19646038A DE19646038C2 DE 19646038 C2 DE19646038 C2 DE 19646038C2 DE 19646038 A DE19646038 A DE 19646038A DE 19646038 A DE19646038 A DE 19646038A DE 19646038 C2 DE19646038 C2 DE 19646038C2
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- B04B3/02—Centrifuges with rotary bowls in which solid particles or bodies become separated by centrifugal force and simultaneous sifting or filtering discharging solid particles from the bowl by means coaxial with the bowl axis and moving to and fro, i.e. push-type centrifuges
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stülpfilterzentrifuge zum Trennen
von Flüssigkeits-Feststoff-Gemischen mit einer rotierend an
getriebenen Schleudertrommel, mit einem an der Schleudertrom
mel angeordneten, umstülpbaren Filtertuch, mit einem Filtrat
gehäuse zur Aufnahme und Abführung des von dem Flüssigkeits-
Feststoff-Gemisch durch Zentrifugieren bei in die Schleuder
trommel eingestülptem Filtertuch abgetrennten flüssigen Fil
trats, mit einem Feststoffgehäuse zur Aufnahme und Abführung
des vom Flüssigkeits-Feststoff-Gemisch unter Weiterrotieren
der Schleudertrommel mit ausgestülptem Filtertuch abgetrenn
ten Feststoffs (Filterkuchen) und mit einem den Rand der
Schleudertrommel im Bereich des Filtratgehäuses und des Fest
stoffgehäuses umgebenden Ringspalt.
Eine Stülpfilterzentrifuge dieser Art ist aus DE 195 29 256
A1 bekannt.
Um beim Arbeiten mit einer solchen Zentrifuge einen möglichst
großen Trenneffekt zu erreichen, wird die Schleudertrommel
meistens mit der höchstmöglichen Drehzahl betrieben, was zu
sehr hohen Umfangsgeschwindigkeiten am Trommelrand führt. Da
bei diesen Zentrifugen aufgrund unvermeidlicher Unwuchten
Taumelbewegungen der Schleudertrommel auftreten, wird bisher
zwischen der sich drehenden Schleudertrommel und dem statio
nären Gehäuse im Bereich von Filtrat- und Feststoffraum ein
Ringspalt vorgesehen, der auch eine flexible, elastische
Dichtung enthalten kann (DE 34 30 506 A1). Wenn nun die
Schleudertrommel innerhalb eines solchen Ringspaltes in ra
sche Umdrehungen versetzt wird, muß der Ringspalt mindestens
so groß sein, daß die bei maximaler Unwucht entstehende Tau
melbewegung der Trommel nicht zu einer Berührung der rotie
renden Schleudertrommel mit stationären Gehäuseteilen führt.
Bei Verwendung einer Dichtung im Ringspalt darf diese infolge
der großen Umfangsgeschwindigkeit der Schleudertrommel und
der bei Berührung auftretenden Wärmeentwicklungen nur leicht
an rotierenden Maschinenteilen anliegen.
Dieser im Hinblick auf die Taumelbewegungen der Trommel er
forderliche Ringspalt hat zur Folge, daß zwischen dem Fil
tratgehäuse und dem Feststoffgehäuse keine absolute Abdich
tung möglich ist.
Da die Schleudertrommel bei ihrer Rotation wie ein Ventilator
wirkt, entsteht im Filtratgehäuse, in welchem die geschlosse
ne Trommel während des Filtriervorganges umläuft, gegenüber
dem Feststoffgehäuse ein Überdruck, der grundsätzlich für ei
nen Gasaustausch zwischen Filtrat- und Feststoffgehäuse
sorgt. Die beim Zentrifugieren durch die Bohrungen im Trom
melmantel und durch das Filtertuch hindurch austretende Flüs
sigkeit wird im Filtratgehäuse fein verteilt, d. h. das dort
vorhandene Gas wird mit Flüssigkeitsaerosolen angereichert,
die über den Ringspalt in das Feststoffgehäuse gelangen kön
nen. Obwohl häufig zwischen dem Filtratgehäuse und dem Fest
stoffgehäuse eine externe sogenannte "Gaspendelleitung" vor
gesehen ist, die für einen Druckausgleich zwischen den beiden
Gehäusen sorgt, kann es dennoch infolge der im Filtratgehäuse
herrschenden Turbulenzen über den Ringspalt zu einem uner
wünschten Flüssigkeitsübertritt in das Feststoffgehäuse kom
men. Des weiteren können an sich natürlich auch über die Gas
pendelleitung Flüssigkeitsaerosole in das Feststoffgehäuse
gelangen, sowie mit filtrierter Flüssigkeit gesättigtes Gas,
das dann in unerwünschter Weise im Feststoffgehäuse zur Aus
kondensation gelangen kann.
Andererseits wird bei der Umstülpung des Filtertuches und der
anschließend erfolgenden Feststoffentfernung von diesem Tuch
das das Filtertuch tragende Bodenstück wie ein Plungerkolben
in das Feststoffgehäuse hineinbewegt. Dadurch entsteht in
diesem Gehäuse gegenüber dem Filtratgehäuse ein Überdruck,
zumindest so lange das Filtertuch noch mit Feststoff belegt
ist und daher über das Filtertuch ein Druckabbau nicht statt
finden kann. Nach dem Umstülpen des Filtertuchs wird der
trockene Feststoff in das Feststoffgehäuse abgeworfen. Dabei
wird das Gas in diesem Gehäuse durch staubförmige Anteile des
Feststoffes mit Feststoffaerosolen angereichert. Selbst wenn,
wie bereits erwähnt, eine für einen Druckausgleich sorgende
Gaspendelleitung vorhanden ist, kann aufgrund der im Fest
stoffgehäuse während des ebenfalls bei rotierender Schleuder
trommel ausgeführten Feststoffabwurfes herrschenden Turbulen
zen ein unerwünschter Feststoffübertritt durch den Ringspalt
in das Filtratgehäuse stattfinden. Des weiteren können auch
wiederum Feststoffaerosole über die Gaspendelleitung in das
Filtratgehäuse gelangen.
Ein Übertritt von Filtrat in das Feststoffgehäuse und umge
kehrt von Feststoffen in das Filtratgehäuse ist wegen der da
mit verbundenen Kontamination höchst unerwünscht, war jedoch
bisher wegen des Ringspaltes zwischen Schleudertrommel und Ma
schinengehäuse unvermeidlich, selbst wenn der Ringspalt
eine Dichtung enthielt.
In der DE 37 40 411 A1 erfolgt die Erzeugung
eines Über- oder Unterdrucks direkt in der Schleudertrommel und
nicht im Filtrat- oder Feststoffgehäuse. Obwohl sich der in der
Schleudertrommel erzeugte Druck auch im umgebenden Filtratge
häuse auswirken kann, ist die Verhinderung eines Übertritts von
gasförmigen, flüssigen und/oder festen Stoffen zwischen Fil
trat- und Feststoffgehäuse hierdurch nicht möglich.
Aus DE 83 31 079 U1 ist eine Zentrifuge anderer Art
(Schneckenzentrifuge) bekannt, bei welcher auf einen Bereich
zwischen der äußeren Schleudertrommelfläche und einem Fest
stoffauffanggehäuse ein Sperrgas aufbringbar ist, welches einen
Austritt von Feststoff verhindern soll. Die Aufbringung des
Sperrgases erfolgt mit einer Ringdüse, die sich bei Stülpfil
terzentrifugen als ungünstig erweist. Die Verhinderung eines
Austritts von Fremdstoffen aus einem Filtratgehäuse ist in der
genannten Druckschrift nicht beschrieben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Stülpfilter
zentrifuge so zu verbessern, daß ein die Reinheit der separier
ten Produkte störender Übergang von gasförmigen, flüssigen und
festen Stoffen zwischen Filtrat- und Feststoffgehäuse sicher
verhindert ist.
Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Lösungsgedanken, zwi
schen dem Filtratgehäuse und dem Feststoffgehäuse eine Druck
differenz zur Erzeugung eines Sperrgasstromes zu etablieren,
der einen unerwünschten Stoffaustausch zwischen diesen Gehäuse
bereichen ausschließt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge
stellt und werden nachstehend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch eine Stülpfilterzentrifuge
mit geschlossener Schleudertrommel;
Fig. 2 die Stülpfilterzentrifuge aus Fig. 1
mit geöffneter Schleudertrommel;
Fig. 3
und 4 Teilansichten im Bereich des strich
punktierten Kreises X in Fig. 1;
Fig. 5 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel einer
Stülpfilterzentrifuge mit geöffneter
Schleudertrommel;
Fig. 6
und 7 Teilansichten abgewandelter Ausführungs
beispiele von Stülpfilterzentrifugen im Be
reich des strichpunktierten Kreises X in
Fig. 1 und
Fig. 8 ein weiterhin abgewandeltes Ausführungs
beispiel einer Stülpfilterzentrifuge mit ge
schlossener Trommel.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Stülpfilterzentrifuge umfaßt
ein schematisch angedeutetes, den (in diesen Figuren jeweils
rechts gelegenen, nicht sichtbaren) Antriebsteil der Zentri
fuge umschließendes Maschinengehäuse 1, in dem auf einem sta
tionären Maschinengestell 2 eine Hohlwelle 3 in Lagern 4, 5
drehbar abgestützt ist. Die Hohlwelle 3 kann über einen
(nicht dargestellten) Motor in raschen Umlauf versetzt wer
den. Sie erstreckt sich über das Maschinengestell 2, das La
ger 4 und eine das Maschinengehäuse 1 an dessen Vorderseite
abschließende, mit dem Maschinengestell 2 dicht verbundene
Trennwand 6 hinaus und weist eine (ebenfalls nicht darge
stellte) axial verlaufende Keilnut auf, in welcher ein Keil
stück 9 axial verschieblich ist. Dieses Keilstück 9 ist starr
mit einer im Innern der Hohlwelle 3 verschiebbaren Welle 12
verbunden. Die Welle 12 läuft daher gemeinsam mit der Hohl
welle 3 um, ist jedoch in dieser axial verschieblich.
An dem über die Trennwand 6 hinausragenden Ende der Hohlwelle
3 ist eine topfförmige Schleudertrommel 16 mit ihrem Boden 17
drehfest angeflanscht. An ihrer kreiszylindrischen Seitenwand
weist die Schleudertrommel 16 radial verlaufende Durchlaßöff
nungen 18 auf. An ihrer dem Boden 17 gegenüberliegenden
Stirnseite ist die Schleudertrommel 16 offen. An einem
flanschartigen Öffnungsrand 19 ist mittels eines Halteringes
21 der eine Rand eines im wesentlichen kreiszylindrisch aus
gebildeten Filtertuchs 22 dicht eingespannt. Der andere Rand
des Filtertuchs 22 ist in entsprechender Weise dicht mit ei
nem Bodenstück 23 verbunden, welches starr mit der verschieb
baren, den Boden 17 frei durchdringenden Welle 12 verbunden
ist.
An dem Bodenstück 23 ist über Stehbolzen 24 unter Freilassung
eines Zwischenraumes starr ein Schleuderraumdeckel 25 befe
stigt, der in Fig. 1 den Innenraum der Schleudertrommel 16
durch Auflage an deren Öffnungsrand 19 dicht verschließt und
in Fig. 2 gemeinsam mit dem Bodenstück 23 durch axiales Her
ausschieben der Welle 12 aus der Hohlwelle 3 frei von der
Schleudertrommel 16 abgehoben ist. In Fig. 1 ist das Filter
tuch 22 zur Innenseite der Schleudertrommel 16 eingestülpt,
in Fig. 2 ist dieses Tuch 22 nach außen umgestülpt.
An das Maschinengehäuse 1 schließen im Bereich der Schleuder
trommel 16 ein Filtratgehäuse 10 sowie ein Feststoffgehäuse
11 an. Beide Gehäuse 10, 11 sind durch entsprechende Wände in sich
dicht abgeschlossen. In der Nähe des Öffnungsrandes 19 der
Schleudertrommel 16 sind das Filtratgehäuse 10 und das Fest
stoffgehäuse 11 durch eine ringförmige Stirnwand, die Trennwand 14, voneinan
der abgetrennt. Die Öffnung dieser ringförmigen Stirnwand
umgibt unter Freilassung eines Ringspalts 15 den äußeren Rand
der Schleudertrommel 16. Dieser Ringspalt 15 ist so groß, daß
die Schleudertrommel 16 bei hoher Drehzahl kleinere Taumelbewe
gungen ausführen kann, ohne die Innenseite der in der ring
förmigen Stirnwand ausgebildeten Öffnung zu berühren. Aus
serdem könnten im Ringspalt 15 an sich bekannte, kreisförmig
in sich geschlossene Dichtungen 41 angeordnet sein, die aus
elastischem, hoch flexiblem Material bestehen, in die Trenn
wand 14 eingelassen sind und lose am äußeren Rand der Trommel
16 schleifen, so daß diese ihre Taumelbewegungen in dem er
forderlichen Maße ausführen kann (Fig. 4).
Das Filtratgehäuse 10 dient der Aufnahme und Abführung eines
flüssigen Filtrats, welches die Durchlaßöffnungen 18 der
Schleudertrommel 16 und das Filtertuch 22 durchdrungen hat.
Zur Abführung des Filtrats ist eine an das Filtratgehäuse 10
angeschlossene Abführleitung 7 mit Absperrventil 71 vorgese
hen. Über eine Abführleitung 8 des Feststoffgehäuses 11 kann
nach Umstülpung des Filtertuchs 22 ein auf diesem Tuch 22 abge
lagerter, als Feststoff vorliegender Filterkuchen abgeführt
werden, wobei die Leitung 8 durch ein Absperrventil 81 dicht
verschließbar ist.
An der (auf der Zeichnung links gelegenen) Vorderseite der
Stülpfilterzentrifuge ist ein Füllrohr 26 angeordnet, welches
zum Zuführen einer in ihre Feststoff- und Flüssigkeitsbe
standteile zu zerlegenden Suspension in den Innenraum der
Schleudertrommel 16 dient (Fig. 1) und in dem in Fig. 2 dar
gestellten Betriebszustand in eine Bohrung 27 der verschieb
baren Welle 12 eindringt, wobei die Verschiebung der Welle 12
und damit das Öffnen und Schließen der Schleudertrommel 16
über (nicht dargestellte, auf der Zeichnung ebenfalls rechts
gelegene) Antriebsmotoren, z. B. hydraulisch, erfolgt.
Im Schleuderbetrieb, also während des Zentrifugierens, nimmt
die Stülpfilterzentrifuge die in Fig. 1 gezeichnete Stellung
ein. Die verschiebbare Welle 12 ist in die Hohlwelle 3 zu
rückgezogen, wodurch das mit der Welle 12 verbundene Boden
stück 23 in der Nähe des Bodens 17 der Schleudertrommel 16
liegt und das Filtertuch 22 derart in die Trommel 16 eingestülpt
ist, daß es in deren Inneren die Durchlaßöffnungen 18 über
deckt. Der Schleuderraumdeckel 25 hat sich dabei dicht auf
den Öffnungsrand 19 der Schleudertrommel 16 aufgelegt. Bei
rasch rotierender Schleudertrommel 16 wird über das Füllrohr
26 kontinuierlich zu filtrierende Suspension eingeführt. Die
flüssigen Bestandteile der Suspension treten als Filtrat
durch das Filtertuch 22 und die Durchlaßöffnungen 18 hindurch
in das Filtratgehäuse 10 ein und werden dort von einem Prall
blech 36 in die mit dem Feststoffgehäuse 10 verbundene Ab
führleitung 7 geleitet. Die Feststoffteilchen der Suspension
werden in Form eines Filterkuchens vom Filtertuch 22 zurück
gehalten.
Bei weiterhin - gewöhnlich langsamer - rotierender Schleuder
trommel 16 und nach Abschaltung der Suspensionszufuhr am
Füllrohr 26 wird nun entsprechend Fig. 2 die Welle 12 (nach
links) verschoben, wodurch sich das Filtertuch 22 nach außen
umstülpt und die an ihm haftenden Feststoffteilchen des Fil
terkuchens nach auswärts in Richtung der Pfeile 38 in das
Feststoffgehäuse 11 abgeschleudert werden. Über die Ab
führleitung 8 werden die Bestandteile des Filterkuchens abge
fördert.
In der Stellung nach Fig. 2 ist das Füllrohr 26 durch ent
sprechende Öffnungen im Deckel 25 bzw. im Bodenstück 23 in
die Bohrung 27 der Welle 12 eingedrungen. Nach beendetem Ab
wurf der den Filterkuchen bildenden Feststoffteilchen unter
dem Einfluß der Zentrifugalkraft wird die Filterzentrifuge
durch Zurückschieben der Welle 12 wieder in die Betriebstel
lung gemäß Fig. 1 gebracht, wobei sich das Filtertuch 22 in
entgegengesetzter Richtung zurückstülpt. Auf diese Weise ist
ein Betrieb der Zentrifuge mit ständig rotierender Schleuder
trommel 16 möglich.
Wie eingangs bereits erwähnt, wirkt die rotierende Schleuder
trommel 16 im Filtratraum 10 wie ein Ventilator, der zu einem
aus dem Filtratgehäuse 10 in das Feststoffgehäuse 11 gerich
teten Druckgefälle und somit zu einer Gasströmung aus dem
Filtratgehäuse 10 in das Feststoffgehäuse 11 führt, wodurch
über den Ringspalt 15 unerwünschte Stoffe, insbesondere Flüs
sigkeitsaerosole und verdampfte Flüssigkeit, in das Fest
stoffgehäuse 11 gelangen können. Um dies zuverlässig zu ver
hindern, sind Schutzeinrichtungen vorgesehen, um
im Feststoffgehäuse 11 einen ständigen Gasüberdruck zu erzie
len, mit dessen Hilfe ein ständiger Strom eines Sperrgases
z. B. Luft, durch den Ringspalt 15 hindurch erzeug
bar ist, der einen unerwünschten Übertritt von insbesondere
gasförmigen und flüssigen Stoffen aus dem Filtratgehäuse 10
in das Feststoffgehäuse 11 verhindert. Zu diesem Zweck wird
beispielsweise an einen am Feststoffgehäuse 11 vorgesehenen
Gaseinlaßstutzen, dem Rohrstutzen 51, eine Druckgasquelle (Druckpumpe) ange
schlossen, die in Pfeilrichtung ein gasförmiges Medium, bei
spielsweise Luft oder ein inertes Gas in das Feststoffgehäuse
11 einführt. Der im Feststoffgehäuse 11 verwendete Überdruck
kann beispielsweise 5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 30 mbar be
tragen. Das Filtratgehäuse 10 weist einen weiteren Stutzen, den Rohrstutzen 52,
auf, der im einfachsten Falle zur Atmosphäre hin offen ist.
Somit kann über den Ringspalt 15 unter Ausbildung einer ent
sprechend gerichteten Gasströmung ein Druckausgleich statt
finden, wobei die Gasströmung einen Übertritt von Fremdteil
chen aus dem Flüssigkeitsgehäuse 10 in das Feststoffgehäuse
11 verhindert.
Wenn - vgl. Fig. 2 - die Schleudertrommel 16 geöffnet wird,
dringt das mit dem Filtertuch 22 verbundene Bodenstück 23 wie
ein Plungerkolben in das Feststoffgehäuse 11 ein und erzeugt
in diesem zumindest momentan einen kräftigen Überdruck, der
über den Ringspalt 15 zu einem Gasaustausch aus dem Fest
stoffgehäuse 11 in das Filtratgehäuse 10 führt, wobei wieder
um unerwünschte Fremdstoffe mitgenommen werden können, näm
lich in diesem Falle in erster Linie Feststoffaerosole. Um
dies zu verhindern, wird nun über die Rohrstutzen 51, 52 -
vgl. die jeweils zugeordneten Pfeile in Fig. 2 - ein gegen
über Fig. 1 in umgekehrter Richtung durch den Ringspalt 15
fließender Gasstrom erzeugt, der einen solchen unerwünschten
Stoffübertritt ausschließt. In diesem Falle wird also mit dem
Rohrstutzen 52 eine Druckgasquelle (Druckpumpe) verbunden,
während der Rohrstutzen 51 ins Freie münden kann. Es genügt
wiederum die Erzeugung einer geringfügigen Druckdifferenz in
dem oben genannten Wertebereich.
Bei dem Arbeiten sowohl nach Fig. 1 als auch nach Fig. 2 sind
die Absperrventile 71, 81 in den Abführleitungen 7 bzw. 8 je
nach Bedarf geschlossen.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind das Filtratgehäuse 10 und
das Feststoffgehäuse 11 durch eine außerhalb der Gehäuse ver
laufende "Gaspendelleitung" 53 miteinander verbunden, die im
dargestellten Falle ein Absperrventil 54 enthält. Bei bekann
ten Stülpfilterzentrifugen fehlt dieses Absperrventil 54, so
daß beim normalen Arbeiten mit der Zentrifuge bei Auftreten
von Druckunterschieden der oben erwähnten Art ein Druckaus
gleich zwischen Filtratgehäuse 10 und Feststoffgehäuse 11,
und zwar nach beiden Richtungen hin, erfolgen kann. Dabei
können wegen des fehlenden Absperrventils 54 natürlich Fremd
teilchen von dem einen Gehäuse in das andere Gehäuse gelan
gen. Deshalb wird bei dem oben beschriebenen Erzeugen eines
Überdrucks in einem der Gehäuse 10 oder 11 zwecks Vermeidung
eines unerwünschten Fremdstoffübertritts das Absperrventil 54
in der Gaspendelleitung 53 vorgesehen und während der Erzeu
gung dieses Überdrucks geschlossen gehalten.
Zur Verdeutlichung sind die Verhältnisse in Fig. 3 und 4 noch
einmal schematisch und übersichtlich dargestellt. Fig. 3
zeigt entsprechend dem Kreisbereich X in Fig. 1 den Ringspalt
15 zwischen Trennwand 14 und dem Rand der Schleudertrommel
16. Bei den Arbeitsbedingungen gemäß Fig. 1, also bei ge
schlossener Schleudertrommel 16 wird ein in Richtung des
Pfeiles I in das Filtratgehäuse 10 hinein gerichteter Gas
strom erzeugt, wobei als Sperrmedium beispielsweise Luft die
nen kann. Wenn umgekehrt gemäß Fig. 2 der Feststoff von dem
umgestülpten Filtertuch 22 abgeworfen wird, wird eine Strö
mung gasförmigen Sperrmediums durch den Ringspalt 15 in Rich
tung des Pfeiles II hervorgerufen. Entsprechendes gilt für
einen Ringspalt 15 mit zwei ringförmig die Schleudertrommel
16 umschließenden Dichtstreifen, den Dichtungen 41, wie in Fig. 4 darge
stellt.
Statt an den Stutzen 51 (Fig. 1) bzw. an den Stutzen 52
(Fig. 2) Druckpumpen anzuschließen, können die jeweils zuge
hörigen, dem Gasauslaß dienenden Rohrstutzen 52 bzw. 51 auch
jeweils an Unterdruckleitungen (Saugpumpen) angeschlossen
werden. An der Wirkungsweise, nämlich der Erzeugung einer
Strömung aus einem gasförmigen Sperrmedium im Ringspalt 15
ändert sich hieran nichts.
Die Fig. 5 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel einer
Stülpfilterzentrifuge, bei welcher jedoch gegenüber dem Aus
führungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 lediglich Aufbau und Anordnung
der Gaspendelleitung 53 geändert sind. Außer dem Absperrven
til 54 in der Gaspendelleitung 53 umfaßt diese Leitung noch
ein weiteres Absperrventil 55. Außerdem weist die Leitung 53
eine weitere Abzweigung 56 in das Feststoffgehäuse 11 auf mit
einem zusätzlichen Absperrventil 57 und einem
Feststoffilter 58.
Im Prinzip kann mit der Stülpfilterzentrifuge gemäß Fig. 5 in
der gleichen Weise wie mit der Stülpfilterzentrifuge nach
Fig. 1 und 2 gearbeitet werden. Wenn jedoch beim Feststoffaus
trag, also bei geöffneter Schleudertrommel 16 (Fig. 5) das
Sperrgas durch den Ringspalt 15 in Richtung vom Filtratge
häuse 10 zum Feststoffgehäuse 11 fließt, kann es günstig
sein, die beiden Absperrventile 54 und 55 zu schließen sowie
zusätzlich den Rohrstutzen 51 dicht abzusperren, so daß aus
ihm kein Gas austreten kann. In diesem Falle wird dann das
Absperrventil 57 geöffnet. Das über den Rohrstutzen 52 zuge
führte gasförmige Sperrmedium fließt aus dem Filtratgehäuse
10 über den Ringspalt 15 in das Feststoffgehäuse 11, von da
über das geöffnete Absperrventil 57 in den Feststoffilter 58, wo
Feststoffteilchen zurückgehalten werden, und schließlich über
die Gaspendelleitung 53 in eine Abgasleitung 59. Die Abgas
leitung 59 kann ein Druckhalteventil 61 enthalten, das der
Aufrechterhaltung eines bestimmten Druckes im Gesamtsystem
dient.
Wie bereits erläutert, kann die Strömung des gasförmigen
Sperrmediums im Ringspalt 15 in der gewünschten Richtung ent
weder durch Überdruck oder durch Unterdruck in einem der das
Filtratgehäuse 10 bzw. das Feststoffgehäuse 11 bildenden Räume er
zeugt werden. Auch Kombinationen von Ober- und Unterdruck in
diesen Räumen kommen in Frage.
Das über die Abgasleitung 59 aus dem Feststoffgehäuse 11 ab
geführte Gas kann wieder aufbereitet werden. Wenn man mit
einer Sperrgasströmung in umgekehrter Richtung arbeitet, also
das Gas nicht aus dem Feststoffgehäuse 11, sondern aus dem
Filtratgehäuse 10 abzieht, wird - bei geschlossenen Ventilen
54, 57 das Ventil 55 geöffnet und das Gas ebenfalls zwecks
Aufbereitung in die Abgasleitung 59 eingeführt. In diesem
Falle kann beispielsweise die Einleitung des Gases über den
Rohrstutzen 51 in das Feststoffgehäuse 11 erfolgen, wobei der
Rohrstutzen 52 dicht verschlossen wird.
Anstatt das Sperrgas unter Ausbildung eines
entsprechenden Druckgefälles entweder in das Filtratgehäuse
10 oder das Feststoffgehäuse 11 einzuleiten, kann es auch di
rekt dem Ringspalt 15 zugeführt und von da unmittelbar in den
betreffenden Gehäuseraum umgelenkt werden. Besonders günstig
ist es, wenn man entsprechend Fig. 6 das zugeführte Gas so
wohl in das Filtratgehäuse 10 als auch in das Feststoffgehäu
se 11 einleitet und hierdurch eine doppelte Abdichtwirkung
gegen übertretende Fremdstoffteilchen erzielt. Die Fig. 6
zeigt hierzu schematisch zwei Gaszuführungs-Leitungen 62, 63
in der Trennwand 14. In der Praxis gehen zahlreiche solche
Leitungen 62, 63 radial innerhalb der Trennwand 14 z. B. von
einer gemeinsamen Ringleitung aus und münden im Ringspalt
15, wo sie die gewünschten Sperrgasströmungen in den Richtun
gen der Pfeile I bzw. II erzeugen. Die Ringleitung ist mit einer Gas
quelle (Pumpe) (nicht dargestellt) verbunden.
Bei dem abgewandelten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist statt
der beiden Leitungen 62, 63 lediglich eine einzige Leitung, die Gaszuführungs-Leitung 64,
in der Trennwand 14 vorgesehen, die wiederum z. B. als radia
ler Abzweig von einer die Schleudertrommel 16 umschließenden,
mit einer Pumpe verbundenen Ringleitung gedacht werden kann.
In diesem Falle gehen die beiden Strömungen des Sperrgases
in den Richtungen der Pfeile I und II jeweils von einer einzigen Öffnung
nach entgegengesetzten Richtungen hin aus.
Der Ringspalt 15 in Fig. 7 enthält wiederum zwei ringförmige,
die Trommel 16 umschließende Dichtstreifen, die Dichtungen 41, die in der
Trennwand 14 befestigt sind. Die Einleitung des Sperrgases
über die Leitung 64 erfolgt zwischen die Dichtstreifen. Es
ist auch möglich, die Einleitung des Sperrgases
in den Ringspalt 15 entsprechend Fig. 6 und 7 nicht nach bei
den Richtungen der Pfeile I und II hinzulenken, sondern je nach dem Ar
beitszustand der Stülpfilterzentrifuge, entweder nur nach der
Richtung des Pfeiles I oder nur nach der Richtung des Pfeiles II hin.
Man kann die in den Fig. 6 und 7 dargestellten, in die Rich
tung der Pfeile I und II fließenden Gasströme entweder durch Überdruck
in den Leitungen 62, 63, 64, erzeugen oder auch durch Unter
druck in den jeweiligen, die Strömungen aufnehmenden Räumen,
nämlich entweder dem Filtratgehäuse 10 oder dem Feststoffge
häuse 11.
Die Fig. 8 schließlich zeigt ein letztes Ausführungsbeispiel ei
ner Stülpfilterzentrifuge. Wenn es verfahrens- und sicher
heitstechnisch zulässig ist sowie unter Kostengesichtspunkten
zweckmäßig erscheint, kann das für die Sperrgasströmung er
forderliche Druckgefälle auch ohne zusätzliche Gasaufgabe,
wie in den bisherigen Ausführungsformen beschrieben, reali
siert werden. So kann, wie Fig. 8 zeigt, beispielsweise eine
Saugpumpe P in die Gaspendelleitung 53 eingeschaltet werden,
die über einen Flüssigkeitsabscheider 91 und das geöffnete
Absperrventil 55 Sperrgas aus dem Filtratgehäuse 10
absaugt, bei geschlossenem Absperrventil 57 und geöffnetem
Absperrventil 54 in das Feststoffgehäuse 11 einspeist und so
mit einen ständigen, in sich geschlossenen Strom an Sperrgas
durch den Ringspalt 15 hindurch (Pfeil I in Fig. 3 und
4) aufrecht erhält. Der Rohrstutzen 51 wird in diesem Falle
verschlossen.
Beim Abwurf des Feststoffes, also bei geöffneter Schleuder
trommel wird ebenfalls mit Hilfe einer in der Leitung 53 an
geordneten Pumpe P eine Gasströmung in entgegengesetzter
Richtung erzeugt (Pfeile II in Fig. 3 und 4).
Claims (13)
1. Stülpfilterzentrifuge zum Trennen von Flüssigkeits-
Feststoff-Gemischen mit einer rotierend angetriebenen
Schleudertrommel, mit einem an der Schleudertrommel ange
ordneten, umstülpbaren Filtertuch, mit einem Filtratgehäu
se zur Aufnahme und Abführung des vom Flüssigkeits-
Feststoff-Gemisch durch Zentrifugieren bei in die Schleu
dertrommel eingestülptem Filtertuch abgetrennten flüssigen
Filtrats, mit einem Feststoffgehäuse zur Aufnahme und Ab
führung des vom Flüssigkeits-Feststoff-Gemisch unter Wei
terrotieren der Schleudertrommel mit ausgestülptem Filter
tuch abgetrennten Feststoffs (Filterkuchen) und mit einem
den Rand der Schleudertrommel im Bereich des Filtratgehäu
ses und des Feststoffgehäuses umgebenden Ringspalt,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Stülpfilterzentrifuge Schutzeinrichtungen
(Rohrstutzen 51, 52; Gaszuführungsleitungen 62, 63, 64;
Pumpe P) in Form von nach zwei Richtungen hin wirksamen
Sperrgaserzeugungseinrichtungen vorgesehen sind, mit deren
Hilfe in dem den Trommelrand umgebenden Ringspalt (15) ein
in Richtung zum Filtratgehäuse (10) und/oder zum Fest
stoffgehäuse (11) hin wirksamer Sperrgasstrom erzeugbar
ist, der einen unerwünschten Übertritt von gasförmigen,
flüssigen und/oder festen Stoffen zwischen Filtrat- und
Feststoffgehäuse (10, 11) verhindert.
2. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schutzeinrichtungen eine Pumpe (P) um
fassen.
3. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pumpe (P) über Leitungs- und Steuermit
tel (Rohrstutzen 51, 52; Gaspendelleitung 53;
Absperrventile 54, 55, 57) mit den Filtrat- und Feststoff
gehäusen (10, 11) verbunden ist und in einem von diesen
Gehäusen wahlweise Überdruck erzeugt, so daß das Sperrgas
durch den Ringspalt (15) in das jeweils andere Gehäuse
fließt.
4. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pumpe (P) über Leitungs- und Steuermit
tel (Gaszuführungsleitungen 62, 63, 64) an den den Trom
melrand umgebenden Ringspalt (15) angeschlossen ist und in
diesem unmittelbar den Strom des Sperrgases erzeugt.
5. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pumpe (P) im Ringspalt (15) zwei Ströme
(Pfeile I, II) eines Sperrgases erzeugt, von denen der ei
ne in das Filtratgehäuse (10) und der andere in das Fest
stoffgehäuse (11) gerichtet ist.
6. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sperrgas Luft oder ein inertes Gas ist.
7. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Ringspalt (15) eine Dichtung (41) zwi
schen dem Rand der rotierenden Schleudertrommel (16) und
einem ortsfesten Maschinengehäuseteil (Trennwand 14) ange
ordnet ist.
8. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Abgasleitung (59) vorgesehen ist, in
die das aus dem Filtrat- oder Feststoffgehäuse (10, 11)
ausströmende Sperrgas einleitbar ist.
9. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abgasleitung (59) ein Druckhalteventil
(61) enthält.
10. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen Filtratgehäuse (10) und Feststoff
gehäuse (11) eine Gaspendelleitung (53) mit Absperrventil
(54) vorgesehen ist.
11. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 2 und 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Pumpe (P) in der Gaspendelleitung
(53) angeordnet ist.
12. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch ein Feststoffilter (58) für das aus dem Feststoffge
häuse (11) austretende Sperrgas.
13. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Flüssigkeitsabscheider (91) für das aus dem
Filtratgehäuse (10) austretende Sperrgas.
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