DE19644127A1 - Evakuierungssystem - Google Patents
EvakuierungssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein dynamisches Evakuierungssystem
für Objekte, insbesondere für Gebäude, Bauwerke, Hoch
häuser, große Versammlungsräume bzw. -stätten, unter
irdische Bahnhöfe, Einkaufszentren, Tunnelbauwerke
Industriekomplexe oder Schiffe, in Verbindung mit einer
Rettungsweg-Beschilderung.
Für alle Gebäude, Bauwerke und sonstige Objekte, die für
eine Nutzung mit großen Personenzahlen bestimmt sind,
müssen geeignete Maßnahmen baulicher und organisato
rischer Art bereitgehalten werden, welche eine sichere
Evakuierung im Gefahrenfall ermöglichen. Dies betrifft
insbesondere komplexe Hochhäuser, große Versammlungsräume
bzw. -stätten, unterirdische Bahnhöfe und Einkaufszentren
als Beispiele baulicher Objekte ebenso, wie z. B.
ausgedehnte Tunnelsysteme bzw. -bauwerke, Industrie
komplexe, große Schiffe und anderes mehr. Erschwerend
wirkt sich aus, wenn sich in den jeweiligen Objekten
Personen ohne ausreichende Ortskenntnisse oder behinderte
Personen aufhalten.
Bei bekannten Evakuierungssystemen erfolgt eine Personen
alarmierung für das Gesamtobjekt oder auch nur in Teil
bereichen, die dann auf fordert, über ausgeschilderte
Rettungswege bzw. Fluchtwege den Gefahrenbereich zu
verlassen. Da die Rettungsweg-Beschilderung statisch
erfolgt, kann es hierbei beispielsweise zu folgenden zu
kritischen Situationen kommen, welche bei bekannten
Rettungsweg-Beschilderungen äußerst nachteilig sind.
Die statische Beschilderung kann Personenströme in den
Bereich des eigentlichen Gefahrenbereichs führen, da
keine differenzierte Rettungsweg-Führung vorliegt. Dies
führt zu Verzögerungen der Evakuierung, zu Verwirrungen
bis hin zu Panikzuständen. Im Falle von Bränden führt
dies zu den Risiken einer Brandausbreitung oder zumindest
der Ausbreitung von Brandnebenprodukten in die Rettungs
wege und anderem mehr.
Durch die nicht dynamisch geführte und nicht den
jeweiligen Risiken angepaßte Evakuierung können sich
Personenströme unkontrolliert im Objekt verteilen oder
sich an einzelnen Bereichen konzentrieren. Dies kann zu
Problemen einer Evakuierungskontrolle oder im
Evakuierungsverlauf mit dem Risiko erheblicher Folge-
Personenschäden führen.
Die Zugangsmöglichkeit von Rettungsmannschaften wird
durch die entgegenkommenden Personenströme behindert und
die Zugänglichkeit zum eigentlichen Gefahrenbereich wird
erschwert.
Diese vorstehend nur exemplarisch aufgeführten, möglichen
Szenarien sind bei Katastrophenfällen in der letzten Zeit
wiederholt beobachtet worden und lassen sich auf der
Basis des bisherigen, statischen Systems der Objekt
evakuierung nicht mit einer notwendigen Sicherheit
ausschließen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Evakuierungssystem der obengenannten Art zur Verfügung zu
stellen, welches die vorstehend umschriebenen Risiken und
Szenarien mit hoher Sicherheit und Zuverlässigkeit
kontrolliert und beseitigt.
Diese Aufgabe wird durch ein Evakuierungssystem der o.g.
Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen
gelöst.
Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Rettungsweg-Beschilderung variabel und an jeweilige
Gefahrensituationen anpaßbar ausgebildet ist.
Dies hat den Vorteil, daß ein derartiges dynamisches
System im Sinne eines Evakuierungs-Management-System
(EMS) auf unterschiedliche, auch nicht vorhersehbare
Situationen mit entsprechenden Maßnahmen für die
Evakuierung, wie beispielsweise die Rettungswegaus
schilderung reagieren kann.
Zur optimalen Erkennung von Gefahrensituationen sind
bevorzugt Detektoren zur Objektüberwachung zur auto
matischen Gefahrenerkennung, -identifizierung und
-lokalisierung vorgesehen.
Für eine zuverlässige und aussagekräftige Auswertung zum
Einleiten entsprechender Maßnahmen, beispielsweise zum
Bestimmen des gerade optimalen Rettungsweges, ist eine
zentrale Erfassungseinheit vorgesehen, welche Detektor-
Meldungen aufnimmt und auswertet. Dabei ist in besonders
vorteilhafter Weise die zentrale Erfassungseinheit mit
einer Vorrichtung zur risikoorientierten Ansteuerung der
variablen Rettungsweg-Beschilderung verbunden.
Ein besonders leistungsfähiges Evakuierungssystem erhält
man dadurch, daß die zentrale Erfassungseinheit ein
Computer-Expertensystem aufweist.
Eine sichere und schnelle Abwicklung der Evakuierungs
phase erzielt man dadurch, daß zusätzlich Mittel zur
Ausgabe variabler akustischer Sprachausgaben zur
Rettungsweg-Anzeige vorgesehen sind.
Eine vorteilhafte Verbesserung der Sicherheit erzielt man
dadurch, daß Mittel zur Erfassung der momentanen Position
von Aufzügen und/oder zur Erfassung der momentanen
Position von Fluchttüren und/oder zur Erfassung der
momentanen Position von Rauchabzügen, und/oder zur
Erfassung des momentanen Zustands von Beleuchtungsanlagen
innerhalb bzw. außerhalb des Objekts und/oder zum
Erfassen des Zustands von Lüftungsanlagen und/oder zum
Erfassen des Zustands von Zuluftöffnungen und/oder zum
Erfassen des Zustands von Komforttüren und/oder zum
Erfassen des Zustands von Rolltreppen und/oder zum
Abfragen einer Personenzähleinrichtung vorgesehen sind.
In besonders vorteilhafter Weise weisen die variable
Rettungsweg-Beschilderung Mittel zum optischen und oder
akustischen Anzeigen der Fluchtrichtung auf. Ferner ist
es besonders bevorzugt, daß die Mittel zum Anzeigen der
Fluchtrichtung eine Anzeige veränderbarer Piktogramme
und/oder umschaltbarer Lichtbänder aufweisen. Dies
erleichtert auch ortsunkundigen Personen ein schnelles
Auffinden des optimalen Fluchtweges.
Zur Unterstützung von Rettungsmannschaften ist es
besonders vorteilhaft, daß die variable Rettungsweg-
Beschilderung Mittel zum optischen und/oder akustischen
Anzeigen der Richtung zu einer Gefahrenstelle, insbe
sondere einem Brandherd, aufweisen. Ferner sind in
vorteilhafter Weise Mittel zur Erstellung und Ausgabe
eines Informationsreports für Rettungsmannschaften
vorgesehen, wobei insbesondere Angaben über eine
Gefahrenstelle, insbesondere einen Brandort, und/oder
Angaben über Gefahrenausbreitung, insbesondere Feuer
ausbreitung, und/oder Angaben über eine Anzahl von im
Objekt befindlichen Personen und/oder Angaben über den
Zustand von Fenster, Türen, Aufzügen, Rolltreppen,
Entrauchungsanlage, Brandschutztüren, Rauch/Wärmeabzüge,
Lüftungsanlage, Zuluftöffnungen, Komforttüren oder
Beleuchtungsanlage innerhalb bzw. außerhalb des Objekts
ausgegeben werden.
Zur Verbesserung der Sicherheit, Flexibilität und
Effektivität des Gesamtsystems sind Mittel zum Steuern
von Zuluftöffnungen und/oder zum Einschalten von
Beleuchtung in allen oder vorbestimmten Räumen und/oder
zum Steuern motorisch angetriebener Fenster, Türen oder
Tiefgaragentoren und/oder zum Entriegeln von Drehtüren
oder Drehkreuzen und/oder zum Aktivieren von
Evakuierungsfahrten der Aufzüge und/oder zum Anhalten von
Rolltreppen und/oder zum Aktivieren von Evakuierungs
durchsagen vorgesehen.
Ferner wird eine Optimierung der Evakuierungsphase
dadurch erzielt, daß Mittel zum Ermitteln einer
mittleren, tageszeitabhängigen Personenaufenthalts
wahrscheinlichkeit, bezogen auf einen Gefahrenabschnitt,
insbesondere Brandabschnitt, und/oder zum Bewerten von
Veranstaltungen mit hohem Personenaufkommen und/oder zum
Ermitteln einer momentanen Gefahrenwahrscheinlichkeit mit
Vorausplanung einer Evakuierung, bezogen auf einzelne
Gefahrenabschnitte, insbesondere Brandabschnitte,
vorgesehen sind.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt ein schematisches
Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Evakuierungssystems 100.
Eine Brandmeldeanlage 10 ist über Alarmleitungen 12 mit
redundant geschalteten Rechnern 20, 22 und mit einer
Einheit der Gebäudeleittechnik verbunden. Rechner 20 und
22 sind jeweils über Steuer- und Meldeleitungen 16, 17
mit der Einheit der Gebäudeleittechnik (GLT) verbunden.
Die Rechner empfangen Daten aus der Brandmeldeanlage 10,
wenn Detektoren 26 beispielsweise einen Brandherd
detektieren. Ferner empfangen die Rechner 20 und 22 Daten
aus der Einheit der GLT über verschiedenste Zustände, wie
beispielsweise über Türen, Rauchklappen, Aufzüge etc. Aus
diesen Daten ermitteln über das Expertensystem die
Rechner 20 und 22 Maßnahmen für die Rettungsweg-
Beschilderung, Beleuchtung, Rauchklappenstellung etc. und
geben Steuerimpulse über Steuerleitungen 16 bzw. 17 an
die Einheit der GLT. Diese steuert dann die variable
Rettungsweg-Beschilderung 24, Mittel zur Ausgabe
variabler akustischer Sprachausgaben 28 und ggf. weitere
nicht dargestellte Mittel zur Unterstützung, Kontrolle
und Sicherstellung der Evakuierung an. Über eine
Signalleitung 18 erfolgt ständig eine Konsistenzprüfung
der Entscheidungen und wird eine entsprechende Redundanz
des Systems sichergestellt. Es erfolgt somit ständig eine
Selbstkontrolle des Systems.
Das Evakuierungs-Management-System (EMS) entsprechend der
dargestellten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungs
form umfaßt dabei im wesentlichen drei Komponenten:
- 1. Eine Objektüberwachung 10 mittels Sensoren bzw. Detektoren 26 zur automatischen Gefahrenerkennung, -identifizierung und -lokalisierung. Hierzu bieten sich verschiedene Detektorsysteme an, die jeweils risiko orientiert, in der Regel in Kombination mehrerer Systeme eingesetzt werden.
- 2. Eine zentrale Erfassung 12, 16, 17, 20, 22 aller Detektor- Meldungen, eine rechnergesteuerte Auswertung und auto matische Aktivierung des risikoangepaßten dynamischen Evakuierungssystems 100. Hierzu ist eine zentrale Aufschaltung mit einer rechnergesteuerten Auswertung vorgesehen, die mittels einer geeigneten Software über eine entsprechende Wissensbasis verfügt.
- 3. Eine risikoorientierte, automatische Ansteuerung 16, 17, 14 der Rettungswege-Beschilderung 24 mit akustischer Sprachunterstützung 28. Mittels einer neuen Generation von Rettungswege-Ausschilderung erfolgt eine risikoan gepaßte, dynamische Rettungswegeführung, die zu einer Entzerrung der Personenströme führt, den Risikobereich nicht tangiert und einen unbehinderten Zugang der Rettungsmannschaften gewährleistet. Integriert werden können hier in vorteilhafter Weise Komponenten einer akustischen Informationsübermittlung 28 ebenso wie Sondermaßnahmen für Behinderte oder alte Personen.
Wesentliche Bestandteile eines derartigen Systems sind
eine wissensbasierte Software und eine variable
Rettungswege-Beschilderung 24. An das gesamte System sind
hohe Anforderungen bezüglich der allgemeinen Betriebs
sicherheit und der Zuverlässigkeit der getroffenen Ent
scheidungen zu stellen. Dazu muß die aktuelle Gefahren
situation jederzeit richtig eingeschätzt werden.
Entscheidungskriterien für eine dynamisch geregelte
Evakuierung sind unter anderem eine tageszeitabhängige
Personen-Aufenthaltswahrscheinlichkeit, welche Auskünfte
über die wahrscheinliche Anzahl von Personen gibt, die
sich zu einer bestimmten Tageszeit in abgegrenzten
Bereichen eines Gebäudes aufhalten, wobei außerge
wöhnliche Personenansammlungen, z. B. bei Veranstaltungen,
Berücksichtigung finden müssen. Auch die Einbindung der
Gebäudeleittechnik spielt eine entscheidende Rolle, d. h.
die momentane Position der Aufzüge und der Fluchttüren,
die Stellung der Rauchabzüge und der Zustand der Be
leuchtung muß dem System bekannt sein. Durch exakte
Lokalisierung beispielsweise eines Brandherdes und
Bestimmung der Ausbreitungsgeschwindigkeit kann ein
optimaler Feuerwehrzugang, unter der Berücksichtigung von
Gebäudegeometrie, Feuerwehraufzügen, möglichen Schlauch
längen u.ä. bestimmt werden. Mit Hilfe einer adaptiven
Wissensbasis kann Expertenwissen aus verschiedenen
Bereichen in den Rettungswegeplan einbezogen und
jederzeit ergänzt werden.
Das vorstehend umschriebene Modell eines dynamischen EMS
stellt Innovation in Bezug auf eine hohe Qualität des
Personenschutzes und der Personenrettung in komplexen
Objekten mit großer Personenzahl dar. Die Auswirkungen
auf Sach-, Objekt- und Umweltschutz sind durch die
gesteigerte Effektivität der Rettungsmaßnahmen zusätzlich
gegeben.
Das erfindungsgemäße Evakuierungs-Management-System (EMS)
zielt auf eine dynamische Evakuierungsplanung und
Rettungswegesteuerung ab. In seinem Ruhezustand erfaßt
das EMS permanent für den Ist-Zustand des Gebäudes
relevante Daten, welche vorzugsweise auch gleichzeitig
dargestellt werden. Ferner wird die Eigensicherheit und
Integrität des Systems ständig überwacht, d. h. es erfolgt
eine Konsistenzanalyse der Meßdaten. Schließlich
kooperiert das System mit der Gebäudeleittechnik (GLT) 14
und der Brandmeldeanlage (BMA) 10.
Im Gefahrenfall, wie beispielsweise einem Brandfall,
übernimmt das System die Branderkennung von der BMA,
lokalisiert den Brandherd, ermittelt online das
Gefahrenpotential, bestimmt einen hinsichtlich der
Personenrettung optimierten Evakuierungsplan, lenkt
Personenströme durch aktive Beeinflussung der
Rettungswege-Beschilderung 24, lenkt nach Eintreffen der
Feuerwehr die Rettungsmannschaften zum Brandherd und gibt
Informationsreports für die Feuerwehr z. B. mit Angabe des
Brandortes und der Feuerausbreitung, Anzahl der Personen
im Gebäude, Zustand der Türen, der Aufzüge usw. aus.
Die externen Funktionen des Systems im Ruhezustand
bestehen darin, die Sensoren 26 der BMA 10 abzufragen und
so z. B. Status bzw. Stellung von Rauchmeldern, Sprinkler
anlage, Entrauchungsanlage, Brandschutztüren und
Rauch/Wärmeabzüge zu bestimmen. Ferner erfolgt eine
Abfrage der Sensoren der GLT. So werden beispielsweise
Status bzw. Stellung der Lüftungsanlage, Zuluftöffnungen,
Komforttüren, Beleuchtungsanlage innerhalb und außerhalb
des Gebäudes, Aufzüge oder Rolltreppen und eine Personen
zähleinrichtung abgefragt. Ferner werden permanent die
mittlere, tageszeitabhängige Personenaufenthaltswahr
scheinlichkeit bezogen auf einen Brandabschnitt ermittelt
bzw. berechnet, Veranstaltungen mit hohem Personenauf
kommen bewertet und eine momentane Gefahrenwahrschein
lichkeit mit Vorausplanung einer Evakuierung, bezogen auf
einzelne Brandabschnitte, ermittelt bzw. berechnet.
Die externen Funktionen des Systems im Brandfall liegen
darin, die GLT 14 zu beeinflussen. D.h. es werden
beispielsweise Zuluftöffnungen gesteuert, Beleuchtungen
in allen Räumen eingeschaltet, motorisch angetriebene
Fenster, Türen, Tiefgaragentore etc. gesteuert, Drehtüren
bzw. Drehkreuze entriegelt, Evakuierungsfahrten der Auf
züge aktiviert, Rolltreppen angehalten und Evakuierungs
durchsagen aktiviert. Ferner erfolgt eine aktive
Ansteuerung der Rettungswege-Beschilderung 24
beispielsweise in Form von variabler Fluchtrichtungs
anzeige durch veränderbare Piktogramme oder umschaltbare
Lichtbänder in verschiedenen Brandabschnitten. Zusätzlich
erfolgt eine Anzeige der Richtung zur Gefahrenstelle,
beispielsweise zum Brandherd, für die Feuerwehr. Zusätz
lich werden akustische Hinweise und Warnungen abgeben.
Für die Software wird ein Expertensystem (Modular People
Saving Expert System, MOSES) einem analytischen Verfahren
vorgezogen. Ein Expertensystem hat folgende Vorteile:
Expertenwissen kann von Brandschutz-Experten ohne Programmierkenntnisse in das System eingebracht werden; weniger Fehler bei der Wissensakquisition als bei Programmerstellung durch fachfremde Programmierer; die Wissensbasis kann aufgrund neuer Erkenntnisse ohne Programmierung erweitert werden; Wissen kann nach Prioritäten strukturiert werden; es kann als einziges System auf nicht vorgedachte oder unvorhersehbare Situationen reagieren; es ermöglicht eine Konsistenz analyse der Daten; die Erklärungskomponente kann getroffene Entscheidungen begründen; im System ist praktisch eine Simulationsmöglichkeit enthalten und es können auch scheinbar abwegige Situationen simuliert werden; das System kann als verteilte Intelligenz mit anderen, unterschiedlich qualifizierten Expertensystemen kooperieren.
Expertenwissen kann von Brandschutz-Experten ohne Programmierkenntnisse in das System eingebracht werden; weniger Fehler bei der Wissensakquisition als bei Programmerstellung durch fachfremde Programmierer; die Wissensbasis kann aufgrund neuer Erkenntnisse ohne Programmierung erweitert werden; Wissen kann nach Prioritäten strukturiert werden; es kann als einziges System auf nicht vorgedachte oder unvorhersehbare Situationen reagieren; es ermöglicht eine Konsistenz analyse der Daten; die Erklärungskomponente kann getroffene Entscheidungen begründen; im System ist praktisch eine Simulationsmöglichkeit enthalten und es können auch scheinbar abwegige Situationen simuliert werden; das System kann als verteilte Intelligenz mit anderen, unterschiedlich qualifizierten Expertensystemen kooperieren.
Die Software des Systems steuert aktiv die Rettungswege-
Beschilderung, weist eine grafische Benutzerführung der
Akquisitions- und der Dialogkomponente auf, simuliert
verschiedene Brandsituationen, kommuniziert permanent mit
der lokalen GLT und der BMA, hat eine hohe Eigensicher
heit des Gesamtsystems, setzt redundante Systeme mit
Abgleich der Entscheidungen ein (Sicherheitswert), hat
eine kurze, abschätzbare Reaktionszeit im Brandfall
(Echtzeitsystem, Laufzeitanalyse), trifft nachvoll
ziehbare Entscheidungen (Erklärungskomponente) und bleibt
im Einsatzfall, insbesondere im Brandfall, durch
autorisierte Personen beeinflußbar.
Die Hardware ist vorzugsweise ein PC-basiertes System mit
sicherem Betriebssystem, wie beispielsweise Windows NT,
hat einen redundanten Aufbau mit netzunabhängigen
Stromversorgungen und brandgeschützten Installationen in
verschiedenen Räumen.
Die Rettungswege-Beschilderung stellt verschiedene
variable Piktogramme dar, weist im Alarmfall eine hohe
Leuchtdichte auf, ist auf einen mindestens zweistündigen
Batteriebetrieb ausgelegt, ist sabotage- und diebstahl
sicher montiert, hat eine drahtlose Kommunikation mit dem
Leitrechner, gibt Nachrichten im Daisy-Chain-Verfahren
mit Zwischenspeicherung und Handshake zum nachfolgenden
Schild weiter, hat optional Rauchdichte- und Temperatur
meßmittel, verfügt über Ausgabemittel für digital über
tragene Sprachmeldungen und führt eine zyklische
Funktionskontrolle durch Handshake mit einem Leitrechner
aus.
100
Evakuierungssystem
10
Brandmeldeanlage
12
Alarmleitungen
14
Gebäudeleittechnik
16
,
17
Steuer- und Meldeleitungen
18
Rechnerverbindung
20
Rechner I
22
Rechner II
24
variable Rettungsweg-Beschilderung
26
Detektoren
28
Mittel zur Ausgabe variabler akustischer
Sprachausgaben
Claims (14)
1. Evakuierungssystem (100) für Objekte, insbesondere
für Gebäude, Bauwerke,
Hochhäuser, große Versammlungsräume bzw. -stätten,
unterirdische Bahnhöfe, Einkaufszentren, Tunnelbau
werke, Industriekomplexe oder Schiffe, mit einer
Rettungswege-Beschilderung,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rettungsweg-Beschilderung (24) variabel und an
jeweilige Gefahrensituationen anpaßbar ausgebildet
ist.
2. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
Detektoren (26) zur Objektüberwachung zur
automatischen Gefahrenerkennung, -identifizierung
und -lokalisierung vorgesehen sind.
3. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine zentrale Erfassungseinheit (20, 22) vorgesehen
ist, welche Detektor-Meldungen aufnimmt und
auswertet.
4. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zentrale Erfassungseinheit (20, 22) mit einer
Vorrichtung (14) zur risikoorientierten Ansteuerung
der variablen Rettungsweg-Beschilderung (24)
verbunden ist.
5. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zentrale Erfassungseinheit (20, 22) ein Computer-
Expertensystem aufweist.
6. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich Mittel (28) zur Ausgabe variabler
akustischer Sprachausgaben zur Rettungsweg-Anzeige
vorgesehen sind.
7. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zur Erfassung der momentanen Position von
Aufzügen und/oder zur Erfassung der momentanen
Position von Fluchttüren und/oder zur Erfassung
der momentanen Position von Rauchabzügen und/oder
zur Erfassung des momentanen Zustands von
Beleuchtungsanlagen innerhalb bzw. außerhalb des
Objekts und/oder zum Erfassen des Zustands von
Lüftungsanlagen und/oder zum Erfassen des Zustands
von Zuluftöffnungen und/oder zum Erfassen des
Zustands von Komforttüren und/oder zum Erfassen des
Zustands von Rolltreppen und/oder zum Abfragen einer
Personenzähleinrichtung vorgesehen sind.
8. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die variable Rettungsweg-Beschilderung (24) Mittel
zum optischen und/oder akustischen Anzeigen der
Fluchtrichtung aufweisen.
9. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zum Anzeigen der Fluchtrichtung eine
Anzeige veränderbarer Piktogramme und/oder
umschaltbarer Lichtbänder aufweisen.
10. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die variable Rettungsweg-Beschilderung (24) Mittel
zum optischen und/oder akustischen Anzeigen der
Richtung zu einer Gefahrenstelle, insbesondere einem
Brandherd, aufweisen.
11. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zum Steuern von Zuluftöffnungen und/oder zum
Einschalten von Beleuchtung in allen oder
vorbestimmten Räumen und/oder zum Steuern motorisch
angetriebener Fenster, Türen oder Tiefgaragentoren
und/oder zum Entriegeln von Drehtüren oder
Drehkreuzen und/oder zum Aktivieren von
Evakuierungsfahrten der Aufzüge und/oder zum
Anhalten von Rolltreppen und/oder zum Aktivieren von
Evakuierungsdurchsagen vorgesehen sind.
12. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zum Ermitteln einer mittleren, tageszeit
abhängigen Personenaufenthaltswahrscheinlichkeit,
bezogen auf einen Gefahrenabschnitt, insbesondere
Brandabschnitt, und/oder zum Bewerten von
Veranstaltungen mit hohem Personenaufkommen und/oder
zum Ermitteln einer momentanen Gefahrenwahrschein
lichkeit mit Vorausplanung einer Evakuierung,
bezogen auf einzelne Gefahrenabschnitte,
insbesondere Brandabschnitte, vorgesehen sind.
13. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zur Erstellung und Ausgabe eines
Informationsreports für Rettungsmannschaften
vorgesehen sind.
14. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zur Erstellung und Ausgabe eines
Informationsreports für Rettungsmannschaften,
insbesondere Angaben über eine Gefahrenstelle,
insbesondere einen Brandort, und/oder Angaben über
Gefahrenausbreitung, insbesondere Feuerausbreitung,
und/oder Angaben über eine Anzahl von im Objekt
befindlichen Personen und/oder Angaben über den
Zustand von Fenster, Türen, Aufzügen, Rolltreppen,
Entrauchungsanlage, Brandschutztüren,
Rauch/Wärmeabzüge, Lüftungsanlage, Zuluftöffnungen,
Komforttüren oder Beleuchtungsanlage innerhalb bzw.
außerhalb des Objekts ausgeben.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144127 DE19644127B4 (de) | 1996-10-23 | 1996-10-23 | Evakuierungssystem |
AU68110/98A AU6811098A (en) | 1996-10-23 | 1997-10-22 | Evacuation system |
PCT/EP1997/005840 WO1998017350A1 (de) | 1996-10-23 | 1997-10-22 | Evakuierungssystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144127 DE19644127B4 (de) | 1996-10-23 | 1996-10-23 | Evakuierungssystem |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19644127A1 true DE19644127A1 (de) | 1998-04-30 |
DE19644127B4 DE19644127B4 (de) | 2004-03-25 |
Family
ID=7809813
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996144127 Expired - Fee Related DE19644127B4 (de) | 1996-10-23 | 1996-10-23 | Evakuierungssystem |
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DE (1) | DE19644127B4 (de) |
WO (1) | WO1998017350A1 (de) |
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