DE102007010432A1 - Ausrüstung und Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall - Google Patents

Ausrüstung und Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Ausrüstung und Gefahrenfallsteuerung von Aufzügen in Bauwerken, Anlagen und Objekten jeder Art, insbesondere Hochbauten, Tiefbauten und unterirdischen Bauwerken mit privater, gewerblicher, dienstlicher oder öffentlicher Nutzung. Dabei wird im Gefahrenfall eine unbestimmte Anzahl von Evakuierungsfahrten aus gefährdeten Bauwerksebenen in Rettungshaltestellen ermöglicht. Dazu wird zusätzlich zur normalen Benutzersteuerung (Rufbetrieb) sowie zur Dienststeuerung durch Berechtigte (Schlüsselfahrt) für den Gefahrenfall (Eingang von Gefahrensignalen durch entsprechende Geräte) eine besondere Steuerung aktiviert, welche die Steuerung der Aufzüge sowie bestimmter Ausrüstungskomponenten ausschließlich übernimmt. Diese beinhaltet, dass Aufzüge nur noch durch Rufbetrieb aus definierten gefährdeten Haltestellen für Evakuierungsfahrten in definierte Rettungshaltestellen fahren können. Dieser Rufbetrieb wird aufrechterhalten, bis durch aufzugsbezogene oder besondere Gafahrensignale eine letzte Evakuierungsfahrt eingeleitet wird. Diese aufzugsbezogenen Gefahrensignale werden automatisch und/oder durch Befugte ausgelöst, sobald Vorrichtungen zur Meldung von Gefahren für die sichere Beförderung von Personen, z. B. Rauch-/Wärmemelder in aufzugstechnischen und maschinellen Anlagen, Aufzugskabinen, Versorgungs- und Steueranlagen detektieren. Die Steuerung bewirkt durch visuelle und akustische Informationen, dass behinderte/mobilitätseingeschränkte ...

Description

  • Technisches Gebiet/Stand der Technik
  • Die Nutzung von Aufzügen in Bauwerken, Anlagen und Objekten jeder Art, insbesondere Hochbauten, Tiefbauten und unterirdischen Bauwerken mit privater, gewerblicher, dienstlicher oder öffentlicher Nutzung stellt für die Nutzer im Gefahrenfalle (z. B. Belastungen mit Rauchen, Aerosolen, Gasen, Chemikalien und unvorhergesehenen Temperaturen) eine erhebliche Gefahr dar. Insbesondere drohen Erstickungsgefahren beim Einfahren von Aufzügen in verrauchte Haltestellen/Gebäudeebenen und bei Blockierung der Kabinentüren durch Raucheinwirkung auf Lichtschranken und Eindringen von Rauch, Gasen etc. in die Aufzugskabinen, sowie bei gefahrenbedingtem Versagen der Aufzugstechnik.
  • Diese Problematik wird bei einigen Aufzugsanlagen bereits ausgeschlossen indem bei der Detektion von Rauch bzw. Feuer im Bauwerk mittels einer Brandfallsteuerung eine einmalige Evakuierungsfahrt in eine vorbestimmte sichere Haltestelle ausgelöst und dort der Aufzug mit geöffneten Türen abgeschaltet wird (s. „Evakuierungssystem für Aufzüge", Patentschrift DE 196 49 552 C2 ).
  • Der Mangel dieser Ausführung besteht darin, dass im Brandfall kein Aufzug zur Verfügung steht.
  • Technisches Problem
  • Aufzüge stellen je nach Anlagen- und Gebäudeart und zu überwindender Höhenunterschiede ergänzende oder sogar wesentliche Wege einer inneren Bauwerkserschließung dar. Für nicht mobilitätseingeschränkte Personen stehen neben Aufzügen als Wegealternativen in der Regel noch leistungsfähige Treppen und Fahrtreppenanlagen zur Verfügung.
  • Dagegen sind behinderte/mobilitätseingeschränkte Personen meist auf Aufzüge angewiesen, wenn Sie sich ohne fremde Hilfe in Gebäuden mit mehreren Stockwerken bewegen wollen.
  • Im Gefahrenfall entstehen durch die Stillegung von Aufzügen vor allem für mobilitätseingeschränkte Personen, erhebliche Gefährdungen durch Zeitverluste bei der Selbstrettung/Evakuierung aus gefährdeten Stockwerken/Bereichen.
  • Eine technische Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, besteht darin, z. B. brandresistente und brand- bzw. rauchsichere, sowie technisch autonome bzw. geschützte Aufzugsanlagen einzusetzen. In diesen Fällen ist der Aufzug selbst, insbesondere der Antrieb, die Kabine, die Türen etc. als sichere Fluchtmöglichkeit zu konstruieren und zu steuern (siehe Gebrauchsmuster „Aufzug als Fluchtmöglichkeit aus einem Brand", Rollennummer G 91 08 870.4 vom 18.07.1991)
  • Jedoch ist dies beim Neubau mit erheblichem Mehraufwand verbunden. In Bestandsgebäuden erfordert dies einen völligen Austausch der Aufzugsanlagen. Aufgrund der i. d. R. baulichen Enge hat dies entweder umfangreiche rohbauliche Erweiterungen des Gebäudes zur Folge, oder aber der dann gefahrensichere neue Aufzug verfügt wegen der besonderen Kabinen-Konstruktion nur über weniger Transport-, d. h. Personenkapazität. Dies hat zur Folge, dass solche Lösungen praktisch keine verbreitete Anwendung findet. Lediglich besondere Feuerwehraufzüge, die nicht für die allgemeine Nutzung offen stehen, nutzen ähnliche Möglichkeiten.
  • Damit muss das Problem gelöst werden, für einen Gefahrenfall die üblichen vorhandenen Aufzüge für die Evakuierung/Selbstrettung nutzen zu können, so lange ein sicherer Betrieb möglich ist. Weiterhin muss die längstmögliche Zeit ausgeschöpft sowie verlängert werden.
  • Die in EP 1 623 947 A1 beschriebene komplexe Steuerung basiert u. a. auf differenzierten zeitlichen Prognosen hinsichtlich des Verlaufes eines Brandes/Feuers, benötigter Aufzugsfahrtzeiten, Erkennung von Personenzahlen. Dabei werden Aufzüge grundsätzlich zur Rettung aller in einem Gebäude verbliebenen Personen, d. h. auch in größerer Zahl, vorgesehen. Dies gilt in besonderem Maße, wenn Aufzüge zur regelmäßigen inneren Erschließung von Gebäuden dienen, z. B. bei Hochhäusern.
  • Der damit verbundene steuerungstechnische Aufwand ist hoch.
  • Es gilt demgegenüber eine möglichst einfache Einrichtung zu schaffen, die Rettungsmöglichkeiten vor allem für Gebäude mit wenigen Stockwerken und solchen, deren regelmäßige innere Erschließung im Wesentlichen durch Treppen bzw. Rolltreppen erfolgt, vorsieht. In diesen Fällen muss die zu schaffende Einrichtung die vorrangige Selbstrettung von Personen mit Behinderungen/Mobilitätseinschränkungen sichern.
  • Erläuterung der Erfindung
  • Die Erfindung besteht aus einer Ausrüstung und Steuerung für Aufzüge, die wie folgt gestaltet ist:
    Neben eine vorhandene Steuereinheit eines Aufzuges bei Altanlagen, oder als integrierter Baustein derselben bei Neuanlagen tritt eine weitere Gefahrenfallsteuerung, die durch die Detektion eines Gefahrenfalls (mittels Gefahrenmelder, z. B. Rauch-/Wärme-Melder, sowie optional durch manuelle Auslösung) aktiviert wird.
  • Daher wird grundsätzlich unterschieden zwischen zwei grundlegenden Gefahrenereignissen.
  • Zum einen diejenigen, die den Aufzug unmittelbar gefährden. Zum anderen, diejenigen, welche in sonstigen Gebäudeteilen/Gefahrenabschnitten auftreten und den Aufzug nicht unmittelbar gefährden.
  • Die den Aufzug unmittelbar gefährdenden Gefahrenereignisse sind dadurch gekennzeichnet, dass sie z. B. den Raum betreffen, in dem die Aufzugstüren des zu steuernden Aufzugs münden (Gefahrenabschnitt Aufzug), oder aber die Aufzugskabine, den Aufzugsschacht, den Aufzugsmaschinenraum (soweit vorhanden), die Energieversorgung, die Steuerungs- und Schaltanlagen, sowie die Leitungswege für Energie und Steuerung, etc. Diese werden z. B. durch Rauch-/Wärmemelder laufend überwacht. Die Detektion eines Gefahrenereignisses durch diese Melder führt zur Auslösung der Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall.
  • Letztere übernimmt die weitere ausschließliche Steuerung des Aufzuges einschließlich aller Komponenten, bis eine Meldung über ein den Aufzug unmittelbar gefährdendes Ereignis die Gefahrenfallsteuerung der letzten Evakuierungsfahrt aktiviert, oder falls letztere noch nicht existiert, als integrierte Steuerung, welche die Steuerung der letzten Evakuierungsfahrt einschließt. Die Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung kann durch Befugte deaktiviert werden.
  • Alle anderen den Aufzug nicht unmittelbar gefährdenden Ereignisse, die z. B. Aufforderungen an die dort befindlichen Personen zum Verlassen des Gebäudes auslösen, nehmen keinen Einfluss auf die Aufzugssteuerung (Ausnahme: akustische und visuelle Informationsausgabe an und in den Aufzügen).
  • Für die weitere Beschreibung werden folgende Begriffsdefinitionen verwendet:
    „Gefährdete Haltestelle" (gH) bezeichnet eine Aufzugshaltestelle, deren Gefahrenabschnitt z. B. durch ein Brand-/Rauchereignis konkret betroffen ist und dieses von der Anlage detektiert wurde.
  • „Ungefährdete Haltestelle" (uH) bezeichnet Haltestellen z. B. ohne detektierte Brand-/Rauchereignisse im Gefahrenabschnitt Aufzug, auch wenn auf dieser Etage/Stockwerk an anderer Stelle ein Gefahrenereignis detektiert ist.
  • „Sicherste Haltestelle" (sH) bezeichnet Haltestellen, die von der Aufzugssteuerung grundsätzlich als am wenigsten gefährdete Haltestellen definiert sind. Es handelt sich in der Regel um einen ebenerdigen Ausgang aus dem Gebäude/der Anlage.
  • Zu der Ausrüstung und Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall gehört ein System der Nutzerinformation durch visuelle/akustische Mittel. Die Steuerung der Nutzerinformationen und die jeweilige Informationsausgabe stellen ein wichtiges Element der Schnittstelle zwischen Mensch und der Anlage dar. Für die betroffenen Menschen ist eine klare Unterscheidung gegenüber bisher üblichen Geboten/Verboten zur Meldung von Aufzügen im Gefahrenfall herzustellen. Dieses beinhaltet z. B., dass die Aufzüge mit einer Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall keine Verbotsbeschilderungen wie z. B. „Aufzüge im Brandfall nicht benutzen" enthalten.
  • Von zentraler Bedeutung ist weiterhin, im Gefahrenfall darauf hinzuwirken, dass vorrangig behinderte/mobilitätseingeschränkte Personen den Aufzug nutzen, da die Selbstrettung aller anderer Personen über Treppenanlagen effizienter ist. Daher ist für den Gefahrenfall als besonderer Informations-Ausgabeinhalt der „Vorrang für Behinderte" vorzugeben.
  • Daher werden akustische und visuelle Informationsausgabeeinrichtungen an/in den Aufzügen angebracht, die beispielhaft mindestens folgende Ausgabeinhalte ermöglichen:
    • a) keine Anzeige/Ausgabe
    • b) Gefahrenfall, Gebäude verlassen, Aufzug kann genutzt werden, Vorrang für Behinderte
    • c) Gefahrenfall, Gebäude verlassen, Aufzug im Evakuierungsbetrieb, Vorrang für Behinderte
    • d) Gefahrenfall, Gebäude verlassen, Aufzug außer Betrieb.
  • Zusätzlich, jedoch nur zur Anzeige im Aufzug bei Erreichen ungefährdeter Haltestellen, sowie sicherer Haltestellen, erfolgt eine Ausgabe mit z. B. folgendem Inhalt:
    • e) Gefahrenfall, Sie befinden sich in einem sicheren Bereich, Aufzug verlassen, Aufzug nicht betreten.
  • Zur Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall gehören z. B. die folgenden Ausrüstungs- und Steuerungs-Komponenten:
  • Ein besonderer Rufbetrieb der Gestalt, dass
    • – der Aufzug, nach Auslösung der Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall, von gefährdeten Haltestellen (gH) aus gerufen werden kann
    • – der gerufene Aufzug nach Schließen der Aufzugstür automatisch in eine sichere Haltestelle/Ausgang (sH), oder falls nicht vorhanden in die dem Gebäudeausgang nächstgelegene ungefährdete Haltestelle (uH) fährt.
  • Die für eine Evakuierung/Entfluchtung im Gefahrenfall mittels eines Aufzuges zu gewinnende Zeitspanne wird dadurch verlängert, dass die letzte Evakuierungsfahrt in eine sichere Haltestelle mit nachfolgender Abschaltung des Aufzuges erst dann erfolgt, wenn der Aufzug oder wesentliche Komponenten des Aufzuges selbst gefährdet sind, oder die Nutzung durch Personen nicht mehr sicher gewährleistet ist.
  • Weiterhin wird sichergestellt, dass nur Aufzugsfahrten aus gefährdeten Haltestellen/Ebenen in ungefährdete Haltestellen oder sichere Haltestellen erfolgen (Priorisierung/dynamische Steuerung), so dass ungewollte Fahrten in gefährdete Haltestellen ausgeschlossen sind.
  • Die Sicherung des Evakuierungsbetriebes eines Aufzuges sollte verbessert werden durch ergänzende Ausrüstungen, nämlich durch
    • – eine, durch die Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Evakuierung im Gefahrenfall auszulösenden, Überdruckbelüftungsanlage für den Aufzugsschacht. Diese, wie alle anderen sicherheitsrelevanten Aufzugskomponenten, überwachte Vorrichtung verhindert Eindringen z. B. von Rauch in den Aufzugsschacht, der zu diesem Zweck mit definierten Luftverlusten an den Schachttüren sowie sonstigen Öffnungen gestaltet ist. Dabei ist z. B. für den Fall offener Schacht-- und dadurch auch Kabinentüren ein definiertes Durchströmen von Luft aus dem Schacht durch die Kabinen zu ermöglichen, um den Eintritt z. B. von Rauch in die Kabine bei geöffneter Tür zu erschweren.
    • – eine „Einrichtung zur Kontrolle der Brandfallsteuerung einer Aufzugsanlage" (Europäische Patentanmeldung EP 1033 341 A1 ) in Verbindung mit einer Anzeige/Display für die Feuerwehr zur laufenden Verfolgung aller Aktivitäten des Aufzugs bzw. der Aufzugssteuerung.
  • Ausführungsbeispiele
  • In 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausrüstung und Steuerung einer Aufzugsanlage schematisch dargestellt. Ein Bauwerk mit mehr als zwei Ebenen/Geschossen (E1–En) wird durch einen Aufzug mit Kabine (K) erschlossen.
  • Wenn ein Ruf von der gefährdeten Haltestelle (gH) erfolgt, fährt der Aufzug in letztere ein. Von dort bewirken alle Fahrbefehle aus der Kabine eine Fahrt zur sichersten Haltestelle (sH) in der Ausgangsebene (E3).
  • Jeder weitere Ruf aus einer gefährdeten Haltestelle ermöglicht eine weitere Evakuierungsfahrt in der Reihenfolge der Rufe, bzw. nach prioritären Entscheidungskriterien.
  • Jegliche Gefahrenmeldungen aus Aufzugskabine (K), oder von den für den Aufzugsbetrieb sicherheitsrelevanten Gefahrenmeldern (BM 2–7), bewirken eine letzte automatische Fahrt in die sicherste Haltestelle (Ausgang), oder falls nicht vorhanden, in die dem Ausgang nächstgelegene ungefährdete Haltestelle (uH), verbunden mit der Informationsausgabe AVA 1.
  • Sind sämtliche Haltestellen gefährdet und existiert keine sicherste Haltestelle, wird der Aufzug in der Haltestelle, in der er sich befindet, stillgelegt bzw., soweit er in Fahrt ist, in der nächstgelegenen, bzw. nach örtlicher Festlegung, der dem Ausgang nächstgelegenen Haltestelle stillgelegt.
  • Im Falle einer Gefahrenmeldung in den Gefahrenabschnitten des Aufzuges – im Bild durch Gefahrenmelder GM1.n – wird die Haltestelle auf Ebene En zur gefährdeten Haltestelle (gH), während alle anderen Haltestellen ungefährdete Haltestellen (uH) und die Ausgangshaltestelle auf Ebene E3 als sicherste Haltestelle (sH) verbleiben. Mit dieser Gefahrenmeldung im Gefahrenabschnitt des Aufzuges wird dieser in den Evakuierungsbetrieb geschaltet, verbunden mit den Eigenschaften:
    • – der Aufzug kann nur aus gefährdeten Haltestellen angefordert werden (Rufbetrieb)
    • – alle Zieltasten in der Kabine führen in die sicherste Haltestelle bzw. in die am nächsten zum Ausgang gelegene, ungefährdete Haltestelle.
    • – die Lichtschranken der Kabinen-/Schachttüren werden aus dem Sicherheitskreis genommen
    • – die Türsicherung übernimmt ausschließlich die Schließkraftbegrenzung nach EN81 7.5.2 mit reduzierter kinetischer Energie nach EN81 7.5.2.1.1.3
    • – es erfolgt die Informationsausgabe AVA 2 (siehe 2)
  • Im Falle einer Gefahrenmeldung in den Gefahrenabschnitten außerhalb des Aufzuges durch die Gefahrenmelder GM 0.1 bis GM 0.n (z. B. Meldesystem GM 0.4, siehe 1) wird – falls vorhanden, über eine Gefahrenmeldezentrale (GMZ) – die Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall gestartet, mit der Folge, dass der Aufzug im Regelbetrieb bleibt, jedoch die akustische und visuelle Ausgabe AVA 3 (siehe 2) aktiviert wird.
  • Darstellung der durch die Erfindung erzielten Vorteile
  • Die Erfindung ermöglicht, vorhandene sowie neu zu errichtende Aufzugsanlagen derart nachzurüsten bzw. zu gestalten, und insbesondere zu steuern, dass eine sichere Nutzungsmöglichkeit des Aufzuges zur Selbstrettung im Gefahrenfall zeitlich so lange ausgedehnt wird wie möglich. Dies basiert auf der Tatsache, dass die mit neuzeitlichen Brandfallsteuerungen ausgerüsteten Aufzüge jeweils bereits durch die erste Gefahrenmeldung stillgelegt bzw. zu einer letzten Evakuierungsfahrt gesteuert werden.
  • Der Vorteil der Erfindung besteht darin, die in einem Gefahrenfall auftretenden Gefahren differenziert zu detektieren bzw. zu verarbeiten und zwar nach der potentiellen Beeinträchtigung des sicheren Betriebes jedes einzelnen Aufzuges. Dies eröffnet die Möglichkeit, Mittels der Erfindung einen Aufzug noch für die Zeitspanne zur Selbstrettung in Betrieb zu halten, die zwischen einer ersten Meldung eines den Aufzug nicht gefährdenden Ereignisses im Bauwerk liegt und einer Gefahrenmeldung, die einen den Aufzug gefährdenden Zustand anzeigt.
  • In Verbindung mit der Ausgabe von Verhaltensanweisungen, die auf vorrangige Nutzung durch Menschen mit Behinderungen abzielen, wird eine Erhöhung der Selbstrettungschancen vor allem der Menschen erreicht, die in Folge einer Einschränkung ihrer Mobilität auf Aufzüge angewiesen sind.
  • Der Vorteil der Erfindung besteht weiterhin darin, die mögliche Zeitspanne für Evakuierungsfahrten eines Aufzuges durch weitere beliebig zu ergänzende Sicherheitskomponenten schrittweise auszudehnen mit der Folge des Erreichens höherer Sicherheit in Abhängigkeit der baulichen und technischen und nutzungsbezogenen Gegebenheiten eines jeden Bauwerkes/einer jeden Anlage, die einen oder mehrere Aufzüge beinhaltet.
  • GM 0.1–0.n
    = Gefahrenmeldesystem in nicht Aufzugsrelevanten Gebäudeteilen
    GM 1.1–1.n
    = Gefahrenmeldesystem in Aufzugsrelevanten Gebäudeteilen
    GM 2
    = Gefahrenmeldesystem in der Aufzugskabine
    GM 3
    = Gefahrenmeldesystem im Aufzugsschacht
    GM 4
    = Gefahrenmeldesystem im Aufzugsmaschinenraum
    GM 5
    = Gefahrenmeldesystem in der Energieversorgung oder im Steuerungsleitungsbereich
    GM 6
    = Gefahrenmeldesystem im Aufzugssteuerungsraum
    MS
    = Manuelle Steuerung
    AA
    = Akustische Ausgabeeinheit
    VA
    = Visuelle Ausgabeeinheit
    AVA 1–3
    = akustische und visuelle Informationsausgabe
    gH
    = gefährdete Haltestelle
    sH
    = sicherste Haltestelle
    uH
    = ungefährdete Haltestelle
    E 1-n
    = Ebene/Stockwerk
    GA-A 1-n
    = Gefahrenabschnitt im Aufzugsbereich
    GA-N 1-n
    = Gefahrenabschnitt außerhalb des Aufzugsbereiches
    K
    = Aufzugskabine
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 19649552 C2 [0002]
    • - EP 1623947 A [0010]
    • - EP 1033341 A [0030]

Claims (11)

  1. Ausrüstung und Steuerung zur Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall Patentansprüche (Anlage 5)
  2. Vorrichtung und Verfahren zur Steuerung der Nutzung von Aufzügen für die Selbstrettung im Gefahrenfall dadurch gekennzeichnet, dass im Gefahrenfall eine erfindungsgemäße Steuerung aktiviert wird, welche die Steuerung des einzelnen Aufzuges mit allen Elementen übernimmt.
  3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Gefahrenfall eine unbestimmte Anzahl von Evakuierungsfahrten aus gefährdeten Bauwerksebenen/Haltestellen möglich werden.
  4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Evakuierungsfahrten von und zu beliebigen, von der Steuerung vorgegebenen, Haltestellen erfolgen.
  5. Vorrichtung und Verfahren gem. Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitspanne, innerhalb derer Evakuierungsfahrten durchgeführt werden können, – begonnen wird infolge einer – Gefahrenmeldung in einem Gefahrenabschnitt Aufzug – manuellen Steuerung durch befugte Personen – beendet wird infolge gefahrenabhängiger Ereignisverarbeitung durch – Meldungen aufzugsbezogener Brand-/Rauch-/Gas-/Aerosol-/Gefahrstoff-/Wärmemelder – Betätigen der manuellen Steuerung durch befugte Personen
  6. Vorrichtung und Verfahren gem. Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, – dass die Zielhaltestellen der Evakuierungsfahrten nach bauwerksspezifischen Prioritäten festgelegt werden können – dass die Zielhaltestellen der Evakuierungsfahrten nach zugangsspezifischen Prioritäten festgelegt werden können.
  7. Vorrichtung und Verfahren nach den vorangegangenen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass – Evakuierungsfahrten durch Herbeirufen eines Aufzuges aus einer gefährdeten Haltestelle eingeleitet werden – Abfahrbefehle aus gefährdeten Haltestellen durch Personen im Aufzug erfolgen
  8. Vorrichtung und Verfahren nach den vorangegangenen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass den von einer. Gefahr betroffenen Personen im Gebäude/der Anlage mittels visueller/akustischer Ausgaben klar unterscheidbare – Betriebszustandsinformationen und/oder – Verhaltensgebote gegeben werden.
  9. Vorrichtung und Verfahren nach den vorangegangenen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass im Gefahrenfall durch ein Gebläse eine Überdruck-Belüftung – des Aufzugschachtes – der Aufzugskabine erfolgt, die das Eindringen von Gefahrstoffen in Aufzugskabine und Aufzugsschacht erschwert.
  10. Vorrichtung nach den vorangegangenen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet dass alle Leitungen – für die Versorgung und Steuerung des Aufzuges – für die Versorgung und Steuerung der Gefahrenmeldeanlagen – für die Versorgung und Steuerung der ergänzenden Komponenten der Ausrüstung des Systems in funktionserhaltender Ausführung E30 errichtet werden.
  11. Vorrichtung und Verfahren nach den vorangegangenen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet dass der jeweilige Standort des Aufzuges laufend überwacht und an geeigneter Stelle für die Rettungskräfte angezeigt wird.
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