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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren der in den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und
14 angegebenen Gattungen.
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Die Bereitstellung von Flucht- und
Rettungswegen und/oder Sicherung von Ein- und Ausgängen in
Gebäuden
erfolgt bisher ausschließlich
durch die Anbringung von Rauch- und/oder
Feuerschutztüren. Diese
sind in Abhängigkeit
von der Gebäudeart
und den für
diese geltenden Vorschriften z. B. in mittleren oder an den Enden
befindlichen Bereichen von zwei Gebäudeabschnitte verbindenden
Räumen
bzw. Fluren, an den Enden von zwischen Wohnungen und Treppenräumen befindlichen
Vorräumen
bzw. Schleusen oder sonstwie in das Gebäude eingebaut. In jedem Fall
dienen sie dem Zweck, den Übergang von
Rauch- und/oder Brandgasen aus einem mit diesen beladenen Raumabschnitt
in einen angrenzenden Raumabschnitt zu verhindern, um letzteren
als Flucht- und Rettungsweg nutzen und durch Schließen der
betreffenden Tür
von den Rauch- und/oder Brandgasen frei halten zu können.
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Ein bisher weitgehend ungelöstes Problem besteht
darin, daß die
vorgesehenen Rauch- und/oder
Feuerschutztüren
nur wirksam sein können,
wenn sie beim Auftreten von Rauch bzw. im Brandfall automatisch
oder manuell geschlossen werden und/oder geschlossen bleiben. Das
bedeutet, daß die
eigentlich der Flucht bzw. Rettung dienenden Wege im Brandfall versperrt
sind.
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Um dennoch eine Flucht oder Rettung
zu ermöglichen,
werden die Rauch- und/oder Feuerschutztüren daher häufig auch im Brandfall mehrfach geöffnet bzw.
ganz offen gelassen. Anders wäre
es z. B. in Krankenhäusern,
Altenheimen od. dgl., bei denen oftmals lange Flure vorhanden sind,
an die eine Vielzahl von Räumen
grenzt, nicht möglich,
die in den Räumen
befindlichen Personen kontrolliert zu evakuieren und in rauch- und
brandfreie Raumabschnitte zu überführen. Wegen
der geöffneten
Türen hat
dies allerdings zur Folge, daß sich
die Rauch- und Brandgase auch in Richtung der vorgesehenen Flucht-
und Rettungswege ausbreiten, was durch die Türen eigentlich verhindert werden
soll.
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Abgesehen davon reduzieren Türen prinzipbedingt
die lichten Querschnitte der von ihnen abgesperrten Raumabschnitte.
Daher behindern sie bei eilig durchzuführenden Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen
den Abtransport von kranken, alten und/oder behinderten Personen
mit Hilfe von fahrbaren Betten, Rollstühlen od. dgl. erheblich.
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Schließlich wird häufig gefordert,
daß in
bestimmten Raumabschnitten, z. B. in zwischen Wohn- und Treppenräumen befindlichen
Vorräumen
bzw. Schleusen, im Brandfall eine ständige Zufuhr von Spül- bzw.
Frischluft sichergestellt ist, um den Übergang der Rauch- und Brandgase in
den Treppenraum od. dgl. zu vermeiden. Hierzu kann z. B. ein 30-facher
Luftwechsel pro Stunde vorgeschrieben sein. Das bedeutet, daß bereits
einem Vorraum mit einem Volumen von nur ca. 15 m3 pro
Stunde ca. 500 m3 Luft zu- und abgeführt werden
müßten, was
in einem Hochhaus mit z. B. 30 solcher Vorräume im schlimmsten Fall einen
Zu- und Ablufttransport von ca. 15000 m3 Luft
pro Stunde erfordert. Hierzu wären Zu-
und Abluftkanäle
mit großen
Querschnitten und entsprechend groß dimensionierte Ventilatoren
erforderlich.
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Alternativ dazu ist daher auch bekannt,
die Spülluft
durch mit Überdruck
arbeitende Lüftungsanlagen
(z. B.
DE 94 09 176
U1 ) zu erzeugen und zuzuführen. Derartige Anlagen bewirken
bei Meldung eines Brand- oder Rauchereignisses die Einschaltung
eines Belüftungsgeräts, z. B.
eines leistungsstarken Gebläses,
mittels dessen in einem Treppenraum od. dgl. ein Luft-Überdruck
von z. B. 15 bis 50 Pa erzeugt wird. Dieser Überdruck dient vor allem dem
Zweck, das Eindringen von Rauch- und Brandgasen in den als Flucht-
oder Rettungsweg vorgesehenen Treppenraum zu vermeiden und etwa
eingedrungene Rauch- und Brandgase abzuführen. Die hierzu im Treppenraum
od. dgl. erzeugte Luft wird dabei auch über im Brandfall automatisch
betätigbare Druckregelventile
durch die zu spülenden
Raumabschnitte geleitet. Der im Treppenraum od. dgl. erzeugte Überdruck
von z. B. 15 Pa bis 50 Pa sollte allerdings aus verschiedenen Gründen einen
Maximalwert von 50 Pa nicht überschreiten,
beispielsweise damit sich bei Türen
von angrenzenden Schleusen, Fluren oder sonstigen Nutzungseinheiten
keine größeren Schließkräfte als
ca. 100 N pro Türfläche (ca. 2
m
2) ergeben, die ein Öffnen der Türen durch Kinder od. dgl. erheblich
erschweren oder sogar unmöglich machen
würden.
Derartige Überdrücke von
maximal 50 Pa sind aber im Brandfall insbesondere dann nicht ausreichend,
wenn die Türen
der Schleusen od. dgl., denen Spülluft
zugeführt
werden soll, zur Durchführung
von Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen eine größere Zeitlang
geöffnet
sind. Das Eindringen von Rauch- und Brandgasen kann daher nicht
immer sicher vermieden werden. Abgesehen davon sind auch in diesem
Fall aufwendige Überströmöffnungen (z.
B. in Form von Druckregelventilen od. dgl.) und diesen zugeordnete
Steuerungen erforderlich.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der vorliegenden Erfindung das technische Problem zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs bezeichneten Gattung
zu schaffen, bei deren Anwendung im Brandfall einerseits eine wirksame
Sperre errichtet werden kann, die den Übergang von Rauch- und Brandgasen
in frei zu haltende Raumabschnitte sicher vermeidet, andererseits
die Ein- und Ausgänge
der Flucht- und Rettungswege ohne Versperrung abgesichert werden.
Außerdem soll
erreicht werden, daß die
Zuführung
von Spülluft weniger
Aufwand als bisher erfordert.
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Die Lösung dieses technischen Problems gelingt
erfindungsgemäß mit den
in den Ansprüchen 1
und 14 angegebenen Merkmalen.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis,
daß ein
zwischen zwei Raumabschnitten erzeugter Luftschleier den Durchtritt
von Rauch- und Brandgasen weitgehend verhindert. Luftschleier dieser
Art können
daher dazu verwendet werden, Rauchschutztüren, als Schleusen wirkende,
Vorräume
od. dgl. vollständig
zu ersetzen. Da die zu Erzeugung eines Luftschleiers benötigten Luftströme insbesondere
mit im Bereich der Raumdecken, der Fußböden oder der Wände angeordneten
Mitteln erzeugt werden können,
ergibt sich außerdem
der Vorteil, daß die
bei der Durchführung
von Flucht- und Rettungsmaßnahmen benötigten Teile
der Raumabschnitte weitgehend frei von Hindernissen bleiben. Es
ist zwar erforderlich, daß die
fliehenden oder zu rettenden Personen den erzeugten Luftschleier
durchqueren und dadurch kurzzeitig einem vergleichsweise einem starken
Luftstrom ausgesetzt werden. Da hierdurch jedoch keine Verletzungen
oder sonstigen Beeinträchtigungen
für Personen
zu befürchten
sind, kann das Durchqueren des Luftschleiers auch kranken, alten
und behinderten Personen ohne weiteres zugemutet werden. Schließlich ergibt
sich der wesentliche Vorteil, daß die den erfindungsgemäßen Luftschleier
bildenden Luftströme
auch als Spülluftquellen
verwendet werden können.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in
Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsmäße Vorrichtung
zur Vermeidung des Rauchübergangs
zwischen zwei Raumabschnitten in einem schematischen Vertikalschnitt
von der Seite;
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2 einen
schematischen Vertikalschnitt der Vorrichtung nach 1 von vorn in einem etwas verkleinerten
Maßstab;
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3 ein
für die
Vorrichtung nach 1 und 2 bevorzugt angewendetes
Mittel zur Erzeugung eines Luftschleiers in einem schematischen
Vertikalschnitt;
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4 und 5 zwei weitere Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in schematischen Horizontalschnitten;
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6 drei
auch zum Spülen
von Raumabschnitten eingerichtete Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand eines schematischen Vertikalschnitts durch ein Gebäude; und
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7 bis 10 der 2 entsprechende Ansichten von weiteren
Ausführungsbeispielen
der Erfindung.
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Beim Ausführungsbeispiel nach 1 und 2 ist schematisch ein in einem Gebäude befindlicher Raum 1 angedeutet,
der z. B. zwei Gebäudeabschnitte
verbindet und bei dem es sich z. B. um einen Durchgang oder Flur
in einem Krankenhaus oder irgendeinem anderen Gebäude handelt.
In einem mittleren Bereich des Raums 1 befindet sich dort,
wo üblicherweise
eine Rauchschutztür
vorgesehen wäre, eine
erfindungsgemäße Vorrichtung.
Diese enthält hauptsächlich ein
Mittel 2, das zur Erzeugung eines durch Pfeile angedeuteten
Luftschleiers 3 dient und im Bereich einer Decke 4 (2) des Raums 1 angeordnet
und an dieser befestigt ist. Das Mittel 2 teilt den Raum 1 wie
sonst eine Rauchschutztür
in zwei aneinander grenzende Raumabschnitte 5 und 6,
wobei im Ausführungsbeispiel
angenommen ist, daß der Raumabschnitt 5 aufgrund
eines Brandes od. dgl. mit Rauch- und
Brandgasen beladen werden kann, während der Raumabschnitt 6 als
Flucht- und Rettungsweg dienen und daher von den Rauch- und Brandgasen
weitgehend freigehalten werden soll.
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Das Mittel 2 besteht nach
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung aus einem sogenannten Querstrom-Gebläse bzw.
Querstrom-Ventilator. Das Querstrom-Gebläse enthält ein drehbares Laufrad 7 mit
einer Achse, am Umfang angeordneten und parallel zur Achse erstreckten Schaufeln 8 und
einem Luftleitelement 9. Das Laufrad 7 ist drehbar
in einem Gehäuse 10 gelagert,
das wenigstens eine Ansaugöffnung 11 und
eine vorzugsweise schlitzförmige,
parallel zur Achse angeordnete Ausströmöffnung 12 aufweist.
Das Laufrad 7 ist außerdem
mit einem nicht dargestellten, vorzugsweise elektrischen Antriebsmotor
verbunden und kann von diesem in Richtung eines eingezeich neten Pfeils,
hier im Gegenuhrzeigersinn, in Umdrehungen versetzt werden.
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Das Querstrom-Gebläse erstreckt
sich vorzugsweise, wie 2 zeigt, über die
ganze Breite des Raums 1 und ist z. B. an der Decke 4 aufgehängt. Auch
die Schaufeln 8 und das stationäre Luftleitelement 9 erstrecken
sich vorzugsweise über
die gesamte Breite oder zumindest einen wesentlichen Teil der Breite
des Raums 1. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß bei Drehung
des Laufrads 7 im Gegenuhrzeigersinn (1) einerseits Luft mittels der Schaufeln 8 in
Pfeilrichtung durch die Ansaugöffnung 11 hindurch
aus dem von Rauch- und Brandgasen freizuhaltenden Raumabschnitt 6 angesaugt
und andererseits dieselbe Luft durch die Ausströmöffnung 12 hindurch
wieder ausgestoßen
wird, wobei sie in dem zwischen der Ansaugöffnung 11 und der
Ausströmöffnung 12 befindlichen
Umfangsabschnitt des Laufrades 7 von dem im wesentlichen
tangential angeordneten Luftleitelement 9 an einem Verlassen
des Schaufelbereichs gehindert wird. Die Ausströmöffnung 12 ist vorzugsweise
so im Gehäuse 10 ausgebildet,
daß der
abgegebene Luftstrom entsprechend den in 1 und 2 eingezeichneten
Pfeilen im wesentlichen senkrecht auf den Erdboden des Raums 1 gerichtet
wird. Der Luftschleier 3 besteht daher aus einer von oben
nach unten gerichteten Luftströmung bzw.
Luftwand, die sich quer zur Begehungsrichtung des Raums 1 (Pfeil
v in 1) im wesentlichen über die
ganze Breite des Raums 1 erstreckt. Bei ausreichend hoher
Strömungsgeschwindigkeit
der die Ausstromöffnung 12 verlassenden
Luft von z. B. 25 m/s, was über
die Drehzahl des Laufrads 7 vorgewählt werden kann, wird insbesondere
ein Luftschleier 3 aufgebaut, der einerseits die Raumabschnitte 5, 6 voneinander
trennt und andererseits verhindert, daß mit Rauch- und Brandgasen
beladene Luft aus dem Raumabschnitt 5 in den Raumabschnitt 6 gelangt.
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Die Erfindung ermöglicht somit eine Freihaltung
des als Flucht- und Rettungsweg nutzbaren Raumabschnitts 6 ohne
Absperrung des lichten Querschnitts des Raums 1 und ohne
Anbringung einer Tür
oder eines sonstigen Absperrorgans. Vorteilhaft ist dabei auch,
daß die
vom Raumabschnitt 6 angesaugte Luft frei von Rauch- und
Brandgasen ist, der Luftstrom im Luftschleier 3 von oben
nach unten gerichtet ist und der Luftschleier 3 trotz seiner
Wirkung als Rauch- und Gassperre ohne weiteres durchquert werden
kann, ohne daß flüchtende
oder zu rettende Personen dadurch Schaden erleiden.
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Die Vorrichtung nach 1 und 2 kann
natürlich
auch so betrieben werden, daß der
Raumabschnitt 5 als Flucht- und Rettungsweg dient, wenn die
Rauch- und Brandgase in einem Brandfall od. dgl. im Raumabschnitt 6 entstehen.
In diesem Fall ist lediglich erforderlich, das Gehäuse 10 um
180 ° zu
drehen, bis die Ansaugöffnung 11 dem
Raumabschnitt 5 zugewandt ist.
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Nach einem besonders bevorzugten,
schematisch in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist
das Gehäuse 10 des
Querstrom-Gebläses
od. dgl. so ausgebildet, daß es
zwei Ansaugöffnungen 11a und 11b aufweist,
von denen die eine dem Raumabschnitt 5 und die andere dem
Raumabschnitt 6 zugewandt ist. Außerdem sind beide Ansaugöffnungen 11a, 11b mit
je einer schwenkbaren Klappe 15a, 15b versehen,
die zwischen einer durchgezogen dargestellten Offenstellung und
einer die zugehörige
Ansaugöffnung 11a, 11b verschließenden,
gestrichelt dargestellten Schließstellung hin- und hergeschwenkt
werden kann. Ferner weist die erfindungsgemäße Vorrichtung in diesem Fall
vorzugsweise je einen dem betreffenden Raumabschnitt 5, 6 zugeordneten
Rauchmelder 16a, 16b und einen reversierbaren
Antriebsmotor für
das Laufrad 7 auf. Dabei sind die Rauchmelder 16a, 16b und
der Antriebsmotor zweckmäßig so in
einen elektrischen Steuerschaltkreis geschaltet, daß bei Rauchentwicklung
im Raumabschnitt 5 aufgrund eines Ansprechens des Rauchmelders 16a die
Klappe 15b geöffnet,
die Klappe 15a geschlossen und das Laufrad 7 im
Gegenuhrzeigersinn in Umdrehungen versetzt wird. Umgekehrt kann
bei Rauchentwicklung im Raumabschnitt 6 aufgrund des Ansprechens
des Rauchmelders 16b die Klappe 15b geschlossen,
die Klappe 15a geöffnet
und das Laufrad 7 im Uhrzeigersinn angetrieben werden.
Analog zu 1 sind dabei zweckmäßig entsprechende
Luftleitelemente vorzusehen. Dadurch wird auf einfache Weise sichergestellt,
daß beim
Brand in einem der Raumabschnitte 5, 6 der jeweils
andere Raumabschnitt von Rauch- und Brandgasen weitgehend frei bleibt.
Anstelle elektrischer, selbsttätig
ansprechender Rauchmelder könnten
natürlich
auch allein oder zusätzlich
manuell betätigbare
Rauchmelder vorgesehen werden, um die Vorrichtung zu aktivieren.
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Beim Ausführungsbeispiel nach 4 ist angenommen, daß ein Raumabschnitt 18 in
Form eines Flurs od. dgl. an einen Raumabschnitt 19 in
Form eines Treppenraums od. dgl. grenzt. In einem solchen Fall besteht
je nach Gebäudeart
vielfach die Vorschrift, daß der
Raumabschnitt 19 durch einen Raumabschnitt 20 in
Form eines Vorraums bzw. einer Schleuse vom Raumabschnitt 18 getrennt
sein muß. Für diesen
Fall sind normalerweise eine als Rauch- und Feuerschutztür ausgebildete
Tür 21,
die den Raumabschnitt 20 zum Raumabschnitt 18 hin
abgrenzt, und eine weitere Tür
vorgesehen, die den Raumabschnitt 20 zum Raumabschnitt 19 hin
begrenzt und eine in 4 nicht
dargestellte Rauchschutztür
sein sollte. Außerdem
weist der Raumabschnitt 20 an einer geeigneten Stelle einen
Rauchmelder 22 auf.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dagegen die zwischen den Raumabschnitten 19 und 20 befindliche
Tür durch
das Mittel 2 nach 1 bis 3 ersetzt. Dadurch ergibt
sich der Vorteil, daß im Brandfall
mit Hilfe des Rauchmelders 22 das Mittel 2 eingeschaltet
und dadurch ein Luftschleier erzeugt wird, der das Eindringen von
Rauch in den von Rauch frei zu haltenden Treppenraum (Raumabschnitt 19)
verhindert. Selbst bei geöffneter
Tür 21 besteht
keine Gefahr eines unerwünschten
Rauchübergangs.
Vielmehr ergibt sich der Vorteil, daß beim kurzzeitigen Öffnen der
Tür 21 die
vom Raumabschnitt 18 kommenden Rauch- und Brandgase zurückgedrängt werden,
weil die Erzeugung des Luftschleiers mit der Erzeugung eines Überdrucks
im Raumabschnitt 20 verbunden ist, der sich bei geöffneter
Tür 21 zum
Raumabschnitt 18 hin abbaut.
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Die zur Herstellung des Luftschleiers
benötigte
Luft wird in diesem Fall vorn Raumabschnitt 19 her angesaugt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach 5, in der gleiche Teile
mit denselben Bezugszeichen wie in 4 versehen
sind, fehlt die Tür 21 und/oder
der als Schleuse wirksame Raumabschnitt (20 in 4).
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Daher grenzt hier ein im Brandfall
mit Rauch od. dgl. beladener Raumabschnitt 23 unmittelbar
an den Raumabschnitt 19. Zwischen den beiden Raumabschnitten 19, 23 ist
eine als Brandschutztür
ausgebildete Tür 24 vorgesehen,
und unmittelbar oberhalb dieser Tür 24 ist ein Mittel 2 nach 1 bis 3 angeordnet, das sich zumindest über die
ganze Türbreite erstreckt.
Die Tür 24 dient
wie die Tür 21 nach 4 dem Zweck, im Brandfall
für eine
vorgegebene Zeitspanne von z. B. 90 Minuten den Übergang von Feuer zu verhindern.
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Im Brandfall wird durch Ansprechen
des Rauchmelders 22 einerseits die Tür 24 geschlossen, andererseits
das Mittel 2 eingeschaltet, um den beschriebenen Luftschleier
zu erzeugen. Flucht- und Rettungsmaßnahmen können daher analog zu 1 mit dem zusätzlichen
Vorteil durchgeführt
werden, daß die
Tür 24,
solange sie geschlossen ist, eine wirksame Brandsperre darstellt.
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Während
mit der Vorrichtung nach 4 eine
Tür einer
Schleuse durch das Mittel 2 ersetzt ist, fehlt beim Ausführungsbeispiel
nach 5 eine Schleuse
völlig.
Statt dessen ist die Tür 24 mit
dem Mittel 2 kombiniert, so daß selbst dann, wenn die Tür 24 bei
Flucht- und Rettungsmaßnahmen
geöffnet werden
muß, keine
Gefahr besteht, daß Rauch- und Brandgase in
den zu schützenden
Raumabschnitt 19 gelangen. In einer weiteren Variante könnte außerdem die
Tür 24 mit
einem Schalter derart versehen sein, daß das Mittel 2 immer
nur dann aktiv ist und den Luftschleier 3 erzeugt, wenn
die Tür 24 geöffnet ist.
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Wenn das Mittel 2 unmittelbar
oberhalb der Tür 24 angeordnet
ist und ihre zum Raumabschnitt 19 hin gerichtete Luft-Ansaugöffnung (11 in 1) geöffnet wird, um Luft anzusaugen,
könnten
sich für den
Fall, daß das
Mittel 2 defekt ist und keinen Luftschleier erzeugt, hohe
Temperaturen in Richtung des Raumabschnitts 19 selbst dann
ausbreiten, wenn die Tür 24 geschlossen
wäre. Um
das zu verhindern, ist das Gehäuse 10 (1 und 2) vorzugsweise mit einer bei inaktivem
Mittel 2 selbsttätig
schließenden Rückschlagklappe
versehen, die vorzugsweise gleichzeitig als Rauchschutz- und als
Brandschutzklappe ausgebildet ist. Insbesondere können die
beiden aus 3 ersichtlichen
Klappen 15a, 15b in dieser Weise ausgebildet sein.
Außerdem
oder alternativ ist das Gehäuse 10 oder
besser das komplette Mittel 2 vollständig aus brandschutzgerechten
Materialien hergestellt.
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Die erläuterten brandschutztechnischen Maßnahmen
sind vorzugsweise auch dann vorhanden, wenn das Mittel 2 nicht
oberhalb der Tür 24 (5), sondern in Richtung
des Raumabschnitts 23 unmittelbar vor der Tür 24 angeordnet
ist, da in diesem Fall oberhalb der Tür 24 zusätzlich ein
Belüftungsschlitz
vorgesehen werden müßte. Allerdings könnten in
diesem Fall auch Maßnahmen
getroffen werden, um beim Ausfall des Mittel 2 diesen Belüftungsschlitz
rauch- und brandschutztechnisch abzusichern.
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In vielen Fällen ist vorgeschrieben, daß bei einem
von den Rauchmeldern 16a, 16b bzw. 22 gemeldeten
Störfall
nicht nur der Übergang
von Rauch- und Brandgasen verhindert, sondern zusätzlich Frischluft
in den mit diesen Gasen beladenen Raumabschnitt gefördert wird.
Bisher sind hierfür
steuerbare Entrauchungsklappen, Druckregelventile od. dgl. vorgesehen,
durch die sogenannte Spülluft
zu- und abgeführt
werden kann. Insbesondere sind für
diesen Zweck bisher die eingangs erläuterten Einrichtungen vorgesehen.
Erfindungsgemäß wird für diesen Zweck
dagegen das ohnehin bereits vorhandene Mittel 2 verwendet,
wie nachfolgend an drei in 6 schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert
wird.
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In 6 ist
außerdem
angenommen, daß an einen
Raumabschnitt 26 in Form eines Treppenraums od. dgl. drei
Raumabschnitte 27, 28 und 29 grenzen,
die z. B. in drei übereinander
angeordneten Etagen eines Gebäudes
angeordnet sind, wobei die Raumabschnitte 27 und 28 z.
B. innen liegende und daher kein Fenster aufweisende Flure sind,
während es
sich beim Raumabschnitt 29 um einen Außenflur mit einem Fenster 30 handelt.
Der Raumabschnitt 26, der wiederum als rauch- und brandfrei
angenommen wird, soll als Flucht- und Rettungsweg für Personen nutzbar
sein, die sich in nicht dargestellten Räumen aushalten, die an die
Raumabschnitte 27, 28 oder 29 grenzen
und von denen angenommen ist, daß in ihnen ein Brand od. dgl.
ausbrechen kann, der Ursache für
die Entwicklung von Rauch- und Brandgasen ist. Im Grenzbereich zwischen
denn Raumabschnitt 26 und den Raumabschnitten 27 bis 29 ist
je ein erfindungsgemäßes Mittel 2 gemäß obiger
Beschreibung angeordnet, das eine Tür ersetzt oder gemäß 5 mit einer Tür 24 kombiniert
ist und im Brandfall einen Luftschleier erzeugt, der den Übergang
von Rauch- und Brandgasen aus einem der Raumabschnitt 27 bis 29 in
den Raumabschnitt 26 verhindert.
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In den Raumabschnitten 27 bis 29 ist
im Brandfall je nach Vorschrift z. B. ein 30-facher Luftwechsel
pro Stunde sicherzustellen. Die Erfindung sieht dazu vor, den erforderlichen
Luftwechsel mit Hilfe der Mittel 2 zu erzeugen, die die
dazu erforderliche Luft aus dem Raumabschnitt 26 ansaugen.
Es dann lediglich sicherzustellen, daß der Luftschleier einer solchen
Luftmenge erzeugt bzw. das Laufrad 7 (1) eines dafür vorgesehenen Querstrom-Gebläses od.
dgl. mit einer so hohen Drehzahl gedreht wird, daß durch
den erzeugten Luftschleier ausreichende Mengen an Frischluft in
die Raumabschnitte 27 bis 29 befördert werden.
Damit sich die Luft in diesen Raumabschnitten nicht staut, sind
diese mit geeigneten Ausströmöffnungen
versehen. In 6 ist für diesen
Zweck z. B. der Raumabschnitt 27 mit einer Lichtkuppel 31 und
der Raumabschnitt 28 mit einem über das Dach ins Freie führenden
Kanal 32 versehen, während
im Fall des Raumabschnitts 29 das Fenster 30 als
Ausströmöffnung dient.
Dabei ist es möglich,
das Fenster 30 mit einem Mechanismus 33, z. B.
einem Elektromotor und einem geeigneten Gestänge zu versehen, um das Fenster 30 beim
Ansprechen eines Rauchmelders 34 automatisch zu öffnen. Die
Lichtkuppel 31 und der Kanal 32 könnten mit einem
entsprechenden Mechanismus versehen sein, obwohl der Kanal 32 auch
permanent zur Atmosphäre
hin geöffnet
sein könnte.
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Die Erfindung ermöglicht somit neben der Vermeidung
des Übergangs
von Rauch od. dgl. auch die Funktion der Spülung, so daß die bisherigen aufwendigen
Klappen, Ventile, Zu- und
Abluftkanäle usw.
völlig
entfallen können.
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Die anhand der 6 beschriebene Art der Spülung kann
analoger Weise auch bei den Ausführungsbeispielen
nach 1 bis 5 vorgesehen werden. Insbesondere
beim Ausführungsbeispiel
nach 4 ist eine solche
Maßnahme
zwckmäßig, um
den als Schleuse ausgebildeten Raumabschnitt 20 im Brandfall
mit ausreichenden Mengen an Frischluft versorgen zu können und
einen z. B. 30-fachen Luftwechsel pro Stunde zu garantieren. Insbesondere kann
mit dieser Maßnahme
wegen des im Raumabschnitt 20 entstehenden Überdrucks
auch sichergestellt werden, daß beim Öffnen der
Tür 21 oder beim
Vorhan densein einer nicht ideal abdichtenden Tür 21 kein Rauch od.
dgl. in den Raumabschnitt 20 eintritt.
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Um zu vermeiden, daß durch
das Mittel
2 zur Erzeugung des Luftschleiers in demjenigen,
meistens als Treppenraum ausgebildeten und zu einem Treppenraum
führenden
Raumabschnitt, aus dem Luft abgesaugt wird, ein kritischer Unterdruck
entsteht, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Mittel
2 bei den Ausführungsbeispielen nach
4 bis
6 vorzugsweise mit an sich bekannten
Belüftungsanlagen
zu kombinieren (
DE
94 09 176 U1 ), mittels derer im Brandfall ein gewisser Überdruck
im Treppenhaus erzeugt wird. Für
die Zwecke der Erfindung bietet eine solche Belüftungsanlage den Vorteil, daß sie ausreichende
Luftmengen für
die Erzeugung der Luftschleier zur Verfügung stellt, so daß auch in Hochhäusern mit
einer Vielzahl von unter Umständen gleichzeitig
einzuschaltenden Mitteln
2 keine Gefahr besteht, daß sich im
Treppenraum ein Unterdruck bildet.
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Der erfindungsgemäße Luftschleier ermöglicht somit
zahlreiche Funktionen, für
die bisher unterschiedliche und mit hohen Kosten verbundene Baugruppen
benötigt
werden. Hierzu zählen
insbesondere die Unterteilung von Räumen in einzelne, im wesentlichen
rauchdicht verbundene Brand- bzw. Rauchabschnitte, das zusätzliche
Spülen
ausgewählter
Raumabschnitte mit Frischluft, die Einführung der Frischluft an tief
liegenden Stellen der Raumabschnitte und gegebenenfalls die Kühlung vorhandener
Rauch- und/oder Brandschutztüren
(z. B. 21, 24 in 4 und 5). Abgesehen davon hat die Erzeugung
der Luftschleier den Vorteil, daß wegen der Kühlwirkung
z. B. die Türen 21 und 24 in 4 und 5 einer geringeren Brandschutzklasse
zugeordnet werden können
(z. B. T 30 statt T 90), wodurch sich die für den Rauch- und Brandschutz
aufzuwendenden Kosten weiter reduzieren.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist das Mittel 2 jeweils im Bereich einer Raumdecke und
so angeordnet, daß der
Luftschleier 3 von der Decke 4 zum Boden hin gerichtet
ist. Alternativ wäre
es aber auch möglich,
das Mittel 2 am oder im Fußboden anzuordnen (7), in welchem Fall die
den Luftschleier 3 bildenden Luftstrahlen vom Fußboden zur
Decke 4 hin gerichtet wären.
Schließlich
wäre es
möglich,
das Mittel an wenigstens einer Seitenwand des Raums 1 anzuordnen
(8), um die Luftstrahlen
von dieser Wand in Richtung der gegenüber liegenden Wand auszurichten.
Denkbar wäre
auch, den Luftschleier 3 mit mehreren, entsprechend 2, 7 und/oder 8 angeordneten
Mitteln 2 zu erzeugen.
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Während 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel zeigen, bei
dem ein Raum nur durch das Mittel 2 in zwei gedachte Raumabschnitte 5 und 6 unterteilt ist,
zeigt 9 einen Raum,
der durch eine übliche, mit
einer Tür 36 versehene
Zwischenwand 37 in zwei Abschnitte geteilt wird. Auch in
einem solchen Fall ist das erfindungsgemäße Mittel 2 anwendbar,
ohne die Zwischenwand 37 entfernen zu müssen, indem einfach die Tür 36 entfernt
und das Mittel 2 zur Erzeugung des Luftschleiers 3 gemäß 10 der verbleibenden Türöffnung 38 zugeordnet
wird. Auch in diesem Fall vermeidet der Luftschleier 3 den Übergang von
Rauch von dem einen in den anderen Raumabschnitt, ohne daß eine Tür vorzusehen
oder gar zu betätigen
wäre.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
die auf vielfache Weise abgewandelt werden könnten. Dies gilt insbesondere
für das
Mittel 2 zur Erzeugung des Luftschleiers, da im Rahmen
der Erfindung hierfür
auch andere Einrichtungen als Querstrom-Gebläse und andere als die aus 1 und 3 ersichtlichen Gebläsekonstruktionen für den beschriebenen
Zweck verwendet werden können.
Weiter sind die Vorrichtungen nach 1 und 4 bis 10 nur als Beispiele zu verstehen, die
in Abhängigkeit
vom Einzelfall in vielfacher Weise verändert und auch anderen als
den beschriebenen Raumabschnitten wie z. B. Aufzugsschächten od.
dgl. zugeordnet werden können.
Weiterhin zeigt insbesondere 1,
daß das
Mittel 2 auch transportabel ausgebildet und dazu wie ein
Portalkran längs
Schienen oder auf einem fahrbaren Ständer verfahrbar angeordnet
sein könnte.
Hierdurch würde
der Vorteil entstehen, daß das
Mittel, wenn es z. B. in einem langen Flur angeordnet wird, im Brandfall
möglichst
nah an den mit Rauch- oder Brandgasen beladenen Raumabschnitt herangefahren
werden kann. Etwaige Anschlußkabel
könnten dabei
mitgeführt
oder durch in Bewegungsrichtung erstreckte Stromschienen od. dgl.
ersetzt werden. Schließlich
versteht sich, daß die
verschiedenen Merkmale auch in anderen als den beschriebenen und
dargestellten Kombinationen angewendet werden können.