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Bei der Erfindung handelt es sich um ein Lüftungssystem, welches sowohl bei Neubauten als auch bei bereits vorhandenen Gebäuden im Inneren des Gebäudes zum Luftaustausch zur Anwendung kommt. Das Lüftungssystem kann bei Neubauten bereits in der Planung mit vorgesehen werden, aber auch nachträglich in bereits vorhandene Gebäude durch eine Nachrüstung eingesetzt werden.
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Stand der Technik
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Im Zuge der Energieeinsparung und Schallschutzverordnungen werden die Gebäudehüllen speziell bei Neubauten nur noch sehr wenig luftdurchlässig. Auch die Fenster werden aus energietechnischen Gründen immer dichter und somit entsteht insbesondere bei geschlossenen Türen und Fenstern kaum noch ein natürlicher Luftaustausch. Dies ist ein Grund wofür nicht nur in Passivhäusern, sondern auch in Neubauten, immer mehr Lüftungsanlagen eingebaut werden. Es soll die verbrauchte Luft abgeführt werden und neue Frischluft hinzukommen. Der Wunsch ist allgemein, dass ein behagliches Raumklima entsteht.
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Es soll ein Luftaustausch entweder von außen nach innen oder auch von Raum zu Raum stattfinden ohne dass sich jedoch eine zu starke Zugluft mit den dadurch entstehenden Geräuschen entwickelt. Sowohl gefilterte Luft als auch vorgewärmte Luft wird heutzutage oft durch Rohre und vielfach über die Decke in Räume eingeführt. Häufig werden die Türblätter gekürzt oder Gitter eingebaut um einen Luftaustausch zwischen den Räumen zu bewirken. Dies bedeutet jedoch starke Zugluft und entsprechende Geräusche, welche nicht gewünscht sind. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Türen offen zu lassen um einen Luftaustausch zwischen den einzelnen Räumen zu erzielen, was jedoch aus schall- und funktionstechnischen Problemen nicht immer möglich ist.
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Aus dem Stand der Technik sind Türanordnungen mit entsprechenden Lüftungseinrichtungen, beispielsweise in der Patentschrift
FR2085473A1 als auch aus der
DE 10 2007 055 245 A1 bereits bekannt und finden Anwendung. Eine weitere Verbesserung wurde durch die Patentschrift
EP2450520A2 erzielt. Bei dieser Anmeldung handelt es sich um modulare, einsetzbare Lüftungssysteme, welche in eine Türe eingebracht werden können. Im Türblatt befindet sich ein Zuluft- und Abluftkanal, wobei mindestens ein Kanal mit einem Ventilator ausgeführt ist und der Zuluft- und Abluftkanal fluidmäßig getrennt ist. Diese Lüftungsmodule können an den verschiedenen Stellen des Türblattes eingesetzt werden.
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Nachteile des Standes der Technik
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Um einen Luftaustausch zu ermöglichen wird beim Stand der Technik vordergründig das Türblatt als Objekt für die Luftdurchlässigkeit bearbeitet. Entweder durch Lüftungsgitter oder eben wie schon erwähnt mit Lüftungsmodulen wird das Türblatt einer optischen Korrektur unterzogen. Diese optische Korrektur gibt jedoch dem Raum oft einen negativen Charakter und wird somit nur im äußersten Notfall geduldet. Außerdem wird beim Austausch von Türblättern wieder eine zusätzliche Bearbeitung durch Einsetzen der Lüftungsgitter bzw. Lüftungselemente notwendig. Es müssen also Rohrleitungen verlegt werden, wenn man am Türblatt keine Veränderung vornehmen möchte.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es ein sehr kostengünstiges, einfaches und nicht sichtbares Lüftungssystem zu entwickeln, bei welchem die Türblätter im Originalzustand beibehalten werden können ohne Rohrleitungen zu verlegen und somit ein angenehmes Raumklima zu erhalten und Schimmelablagerungen zu vermeiden und trotzdem energie- und schallschutztechnisch vertretbare Werte liefern zu können. Ein weiteres Ziel sollte sein, dass keine zusätzlichen elektrischen Mittel wie Ventilatoren, welche ebenfalls wieder Energie verbrauchen und Zuleitungen benötigen, notwendig werden. Hierbei muss jedoch eine Differenzierung zwischen Altbau/Neubau, Größe des Raumes und weiteren Parametern eine Entscheidung ob mit oder ohne Ventilator gearbeitet werden kann, getroffen werden.
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Lösung der Aufgabe
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, ein Lüftungssystem bereitzustellen, welches den Luftaustausch nicht im verschließenden Element sondern in der Zarge ausführt. Die Besonderheit besteht darin, dass die Zargen-Maße den Norm-Abmessungen entsprechen und somit auch standardmäßige Elemente, vorzugsweise Türen, Fenster o. ä. eingesetzt werden können, und nur durch eine Nachbehandlung der Zarge ein spezieller Luftaustausch zwischen den Räumen erfolgt. Diese kostengünstige und einfache Lösung wird dadurch erreicht, dass durch bestimmte Ausfräsungen in der Zarge ein gewünschter Luftaustausch erfolgt. Hierbei kann die Position der Ausfräsung an verschiedenen Stellen der Zarge erfolgen. Des Weiteren besteht zusätzlich die Möglichkeit in diesen Ausfräsungen einen Luftfilter einzubringen, sowie auch noch zusätzlich – falls notwendig – einen Ventilator zur Unterstützung des Luftaustausches einzubauen.
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Vorteile der Erfindung
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass das äußere Gesamtbild des verschließenden Elements z. B. Türe, bestehend aus Zarge und Türblatt, erhalten bleibt und trotzdem eine Luftaustauschmöglichkeit zwischen den Räumen stattfindet. Diese Lösung muss zusätzlich kostengünstig und praktikabel sein. Als Hauptvorteil wird die Beibehaltung der Optik des gesamten Elements gesehen. Des Weiteren kann diese Erfindung in sogenannten Standardversionen eingebracht werden. Als weiterer Vorteil wird eine nachträgliche Nachrüstung durch Bearbeitung an der Zarge gesehen. Als weiterer Vorteil kann die Abstimmung der Ausfräsung in Abhängigkeit von der Größe des Raumes und des gewünschten Luftaustausches angepasst werden. Eine um mehrere Ecken führende Ausbildung der Luftkanäle hat neben einer Lichtundurchlässigkeit den Vorteil, dass auch der Schall gedämpft wird und das ganze System wie ein geschlossenes Element wirkt. Als weiterer Vorteil kann bei gewünschter Luftundurchlässigkeit mit einer einfachen Methode durch Abdeckung der Ausfräsung eine absolute Sperre geschaffen werden. Beim Stand der Technik wird das Thema Türzarge auch angesprochen, jedoch wird z. B. auch in der
EP2450520A2 von dem Anbringen eines Lüftungsmoduls mit Ventilator in der Türzarge gesprochen, jedoch auf eine verbreiterte Türzarge hingewiesen. Als absoluter Hauptvorteile werden jedoch die geniale Einfachheit und die kostengünstige Änderung von Normelementen gesehen.
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Zeichnungen
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Es zeigen:
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1 eine komplette Zarge mit der erfindungsgemäßen Aussparung auf der Oberseite der Zarge mit einer entsprechenden Schnittangabe AB (siehe 2). Am rechten Seitenteil der Zarge wurde das Detail X dargestellt. Es sind weitere mögliche Positionen mit der erfindungsgemäßen Aussparung angegeben (7, 8, 9, 10)
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2 Schnitt AB (aus 1) durch die Oberseite der Zarge mit entsprechender Darstellung des Mauerwerks (14) und der Luftströmung (12, 13).
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3 Darstellung der Zuluft (12) von Raum C und Abluft (13) in Raum D.
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4 Detail X aus 1 zeigt eine Variante mit einem zusätzlichen Lüfter (16) oder Luftfilter (11) welcher die Zuluft (12) von Raum C als Abluft (13) in den Raum D befördert.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 wird auf der Oberseite der Zarge die erfindungsgemäße Nut in der Zarge dargestellt. Auf der Vorderseite der Zarge (2) wird eine Nut (5) eingefräst und auf der Rückseite der Zarge (3) wird ebenfalls mit den gleichen Maßen eine Nut (4) eingebracht. 90° zu den beiden Seiten (2, 3) wird mit annähernd gleicher Tiefe ebenfalls eine Nut (6) in den Boden der Zarge eingefräst. Diese spezielle Form einer sogenannten U-förmigen Nut kann sowohl auf der Oberseite der Zarge an den Positionen (7, 8, 9, 10), oder auch an jeder beliebigen anderen Stelle sowie in beliebiger Breite und Tiefe angebracht werden. Je nach Wunsch können auch mehrere erfindungsgemäße U-förmigen Nuten in beliebiger Anzahl und Position angebracht werden um einen optimalen Luftaustausch zwischen einem Raum C und Raum D zu ermöglichen.
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In 2 wird im Schnitt AB dargestellt, wie sich die Zuluft (12) von Raum C über die Nut (4, 5, 6) als Abluft (13) in den Raum D bewegt. Je nach Tiefe und Breite der Nut (4, 5, 6) kann der Querschnitt für den Luftstrom variiert werden.
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In 3 wird nur allgemein dargestellt, wie aus Raum C die einströmende Zuluft (12) und in Raum D die ausströmende Abluft (13) einen Luftaustausch ermöglicht.
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In 4 wird das Detail X dargestellt. Hier muss im Mauerwerk (14) ein entsprechender Ausbruch vorgesehen werden und somit kann ein Luftfilter (11) eingebaut werden. Dieser Luftfilter (11) kann die Zuluft (12) filtern und als gefilterte Abluft (13) in den Raum D weiterleiten. Anstelle eines Luftfilters (11) könnte auch ein entsprechender Lüfter (16) zur Verstärkung des Luftaustauschs mit entsprechendem elektrischen Anschluss und Zeitschaltuhr eingesetzt werden.
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Bei all diesen Maßnahmen müssen äußerlich weder an dem verschließenden Element z. B. Türe, Fenster o. ä. noch an der Sichtseite auf die Zarge sichtbare Veränderungen vorgenommen werden, welche das Gesamtbild beeinträchtigen. Sollte die Nut nur an der Oberkante der Zarge angebracht werden, sieht man die Nut überhaupt nicht und sollten die Nuten in den beiden Seitenteilen der Zarge angebracht werden ist die Nut kaum wahrnehmbar und bildet absolut keine Störkante, um die Optik als Gesamtbild zu beeinträchtigen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zarge
- 2
- Vorderseite obere Zarge
- 3
- Rückseite obere Zarge
- 4
- Nut in Rückseite Zarge
- 5
- Nut in Vorderseite Zarge
- 6
- Nut in Boden Zarge
- 7
- Alternative Position der U-förmigen Nut
- 8
- Alternative Position der U-förmigen Nut
- 9
- Alternative Position der U-förmigen Nut
- 10
- Alternative Position der U-förmigen Nut
- 11
- Luftfilter
- 12
- Zuluft
- 13
- Abluft
- 14
- Mauerwerk
- 15
- Bodenzarge
- 16
- Lüfter (elektrisch betrieben)
- X
- Detaildarstellung in 4
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2085473 A1 [0004]
- DE 102007055245 A1 [0004]
- EP 2450520 A2 [0004, 0008]