DE19640737A1 - Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Polymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen PolymerenInfo
- Publication number
- DE19640737A1 DE19640737A1 DE19640737A DE19640737A DE19640737A1 DE 19640737 A1 DE19640737 A1 DE 19640737A1 DE 19640737 A DE19640737 A DE 19640737A DE 19640737 A DE19640737 A DE 19640737A DE 19640737 A1 DE19640737 A1 DE 19640737A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sulfide
- mol
- reaction mixture
- sulfur
- polymer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G75/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing sulfur with or without nitrogen, oxygen, or carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G75/02—Polythioethers
- C08G75/0204—Polyarylenethioethers
- C08G75/025—Preparatory processes
- C08G75/0254—Preparatory processes using metal sulfides
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polymers With Sulfur, Phosphorus Or Metals In The Main Chain (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von linearen oder verzweigten
schwefelhaltigen Polymeren wie Polyarylensulfiden, insbesondere von
Polyphenylensuifid (PPS).
US 4,910,294 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von PPS.
Als Monomere werden dihalogenierte, aromatische Kohlenwasserstoffe,
insbesondere Dichlorbenzol (DCB), und Natriumsulfid eingesetzt, die in einem
hochsiedenden, dipolar aprotischen Lösungsmittel wie N-Methylpyrrolidon (NMP) zur Reaktion gebracht werden. Das als Nebenprodukt entstehende Natriumchlorid
wird nach Abschluß der Polymerisation entweder, wie in EP 220490 beschrieben,
durch Heißfiltration der Reaktionslösung bei erhöhter Temperatur unter Druck oder
durch Lösen in Wasser von dem Polymeren abgetrennt. Nach dem Stand der
Technik ist die Molmasse des Endproduktes der Polykondensation erreicht, bevor
das Natriumchlorid abgetrennt wird.
Nachteilig bei diesem Herstellungsverfahren ist aber, daß die Raum-Zeit-Ausbeute
der Reaktoren unbefriedigend ist, weil eine relativ lange Reaktionszeit erforderlich
ist.
Es besteht daher die Aufgabe, diesen Nachteil zu vermeiden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von
schwefelhaltigen Polymeren aus mindestens einer aromatischen
Dihalogenverbindung und mindestens einem Sulfid in einem Lösungsmittel, wobei
- a) die aromatische Dihalogenverbindung und das Sulfid zur teilweisen Reaktion gebracht werden
- b) das entstehende, im Reaktionsmedium praktisch unlösliche Salz abgetrennt wird und
- c) die vom Salz weitgehend befreite Reaktionsmischung weiter polymerisiert wird.
Es ist somit gelungen, bei der Herstellung von schwefelhaltigen Polymeren,
insbesondere Polyarylensulfiden aus aromatischen Dihalogenverbindungen und
Alkalisulfiden, die Raum-Zeit-Ausbeute erheblich zu verbessern, weil das als
Nebenprodukt entstehende Salz vor dem Abschluß der Polykondensation
abgetrennt wird und die vom Salz weitgehend befreite, noch nicht vollständig
polymerisierte Reaktionsmischung der Restpolymerisation leichter zugänglich ist.
Es werden nach dem Verfahren gemäß der Erfindung schwefelhaltige Polymere,
insbesondere Polyarylensulfide, über einen weiten Molmassenbereich (z. B. Mw =
10 000-200 000 g/mol) in guter Raum-Zeit-Ausbeute bei möglichst milden
Reaktionsbedingungen und mit möglichst geringer Verunreinigung durch
Nebenprodukte erhalten.
Schwefelhaltige Polymere sind Polymere, die Arylensulfid-Einheiten enthalten. Die
Arylen-Bestandteile der Arylensulfid-Einheiten enthalten ein- oder mehrkernige
Aromaten oder verbundene Aromaten. Die Aromaten können auch Heteroatome
enthalten. Solche Aromaten, die substituiert oder unsubstituiert sein können, sind
beispielsweise Benzol, Pyridin, Biphenyl, Naphthalin, Phenanthren. Substituenten
sind unter anderem C1-C6-Alkyl-, C1-C6-Alkoxy-, Carboxyl-, Amino- und
Sulfonsäure-Gruppen. Verbundene Aromaten sind-zum Beispiel Biphenyl oder
durch Etherbrücken verbundene Aromaten (Arylenether).
Bevorzugte schwefelhaltige Polymere sind Polyarylensulfide, insbesondere
Polyphenylensulfid.
Die zur Herstellung der Polyarylenverbindungen eingesetzten aromatischen
Dihalogenverbindungen sind beispielsweise dihalogenierte aromatische
Kohlenwasserstoffe, unter anderem Dihalogenbenzole wie o-, m- und p-
Dichlorbenzol, substituierte Dihalogenbenzole wie 2,5-Dichlortoluol, 3,5-
Dichlorbenzoesäure, 2,5-Dichlorbenzolsulfonsäure oder 3,5-Dichlorbenzolsulfon
säure oder deren Salze. Aber auch Dihalogennaphthaline wie 1,4-Dibromnaphthalin
oder Dihalogendiphenyläther wie 4,4′ Dichlordiphenyläther können eingesetzt
werden. Ebenso können Gemische von verschiedenen Arylendihalogeniden
eingesetzt werden. Es können auch kleine Mengen (0,2 bis 5 Mol-prozent bezogen
auf Dihalogenaromat) von polyhalogenierten aromatischen Kohlenwasserstoffen
eingesetzt werden, um zu verzweigten oder vernetzten schwefelhaltigen Polymeren
zu gelangen.
Als Sulfid für die Herstellung der Polymeren eignen sich anorganische und
organische Sulfide. Anorganische Sulfide sind Sulfide der Alkali- und Erdalkali-
Metalle, wie Lithiumsulfid, Kaliumsulfid, Calciumsulfid und bevorzugt Natriumsulfid.
Es können auch die entsprechenden Hydrogensulfide oder Schwefelwasserstoff
eingesetzt werden, gegebenenfalls in Verbindung mit Alkalihydroxiden.
Als organische Sulfide eignen sich salzartige Sulfide mit organischen Kationen.
Organische Sulfide, die bei der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können,
sind auch solche organischen Schwefelverbindungen, die unter den
Reaktionsbedingungen Sulfid oder Hydrogensulfidanionen freisetzen, wie
Thioacetamid, Schwefelkohlenstoff oder Thio-N-Methylpyrrolidon. Die Sulfide
können auch Kristallwasser enthalten.
Dihalogenaromaten und Sulfid werden im allgemeinen auch als Monomere
bezeichnet.
Als Lösungsmittel für die Herstellung des Polymeren eignen sich dipolar aprotische
Lösungsmittel vom Amidtyp wie Dimethylformamid (DMF), Dimethylacetamid
(DMAc), N-Methylcaprolactam oder N-alkylierte Pyrrolidone wie N-Methylpyrrolidon
(NMP) oder Mischungen davon. Besonders bevorzugt ist NMP.
Zur Herstellung des schwefelhaltigen Polymeren nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung wird in Schritt a) die aromatische Dialogenverbindung mit dem Sulfid in
einem Lösungsmittel bis zu etwa 50-98% (bezogen auf die aromatische
Dihalogenverbindung) umgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt enthält die
Reaktionsmischung a) das niedermolekulare Polymer, weitgehend ungelöstes Salz
(z. B. Natriumchlorid), nicht umgesetzte Monomere und das Lösemittel. Das bei der
Reaktion gebildete, ausgefallene Salz wird in Schritt b) aus der Reaktionsmischung
zum Beispiel durch Heißfiltration abgetrennt. Zweckmäßigerweise erfolgt die
Filtration bei einer Temperatur, bei der das schwefelhaltige Polymere in der
Reaktionsmischung flüssig oder gelöst vorliegt. Anschließend wird in Schritt c) die
vom ausgefallenen Salz weitgehend befreite Reaktionsmischung gegebenenfalls
unter Druck weiter polymerisiert. Abschließend wird das Polymere aus der
Reaktionsmischung nach bekannten Verfahren isoliert.
Die Reaktionsbedingungen für Schritt a) können in weiten Grenzen variiert werden.
So können die Reaktionstemperaturen bei 180°C bis 280°C liegen, bevorzugt sind
220 bis 260°C. Die Reaktionszeiten können 10 Minuten bis 20 Stunden betragen,
bevorzugt sind 30 Minuten bis 3 Stunden. Auch Temperaturprogramme können mit
Vorteil verwendet werden, z. B. 30 Minuten bei 225°C und anschließend 1 Stunde
bei 245°C.
Die mittlere Molmasse, ausgedrückt durch das Gewichtsmittel Mw, liegt nach Schritt
a) im Bereich von 1000 bis 30000 g/mol, bevorzugt von 2000 bis 20000 g/mol und
insbesondere von 3000 bis 15000 g/mol.
Am Ende von Schritt a) liegt das Salz weitgehend als kristalliner Niederschlag in der
Reaktionsmischung vor und wird durch geeignete Methoden abgetrennt.
Die Abtrennung des Salzes aus der Reaktionsmischung erfolgt einem
Reaktionsumsatz, bezogen auf die aromatische Dihalogenverbindung, von 40 bis
98%, bevorzugt bei 50 bis 96%, und insbesondere bei 60 bis 94%.
Die Abtrennung des Salzes kann durch einfache Druckfiltration bei einer
Temperatur erfolgen, bei der das Polymere in der Reaktionsmischung flüssig oder
gelöst vorliegt. Im allgemeinen liegen diese Temperaturen bei 100 bis 300°C.
Anstelle der Druckfiltration können aber auch andere Verfahren zur Abtrennung von
Feststoffen aus Flüssigkeiten eingesetzt werden, z. B. Zentrifugieren oder
Dekantieren.
Gewöhnlich wird während der Reaktion unter Schritt a) chemisch gebundenes
Hydratwasser freigesetzt. Für die Filtration in Schritt b) kann es vorteilhaft sein, das
Reaktionswasser ganz oder teilweise zu entfernen. Wahlweise kann vor der
Aufarbeitung der Reaktorinhalt durch Zugabe von Säuren neutral oder schwach
sauer gestellt werden. Geeignete Säuren sind z. B. Essigsäure, Salzsäure oder
Kohlendioxid.
Der Filtrationsrückstand wird zweckmäßigerweise mit Lösungsmittel gewaschen, um
anhaftende Mutterlaugenreste zu entfernen. Die dadurch erhaltene verdünnte
Polymerlösung kann aufkonzentriert und mit dem Filtrat vereinigt werden. Der
feuchte Filterkuchen wird getrocknet, um anhaftende Lösemittelreste
zurückzugewinnen. Als Resultat dieser Trennoperation erhält man Salz als Feststoff
und das Polymer gelöst in dem Filtrat.
Das Filtrat wird dann in Schritt c) weiter polymerisiert. Es ist auch möglich, vor
Schritt c) die Konzentration der Polymere zu erhöhen, indem die filtrierte
Reaktionmischung durch Verdampfen von Lösungsmittel und anderer flüchtiger
Komponenten eingeengt wird. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die
Aufkonzentration bis auf einen Polymergehalt von 20 bis 70%, bevorzugt von 30
bis 60% durchzuführen.
Außerdem können zwischen Schritt b) und c) bis zu 20 mol %, bevorzugt 0,5 bis 5
mol %, bezogen auf die in Schritt a) eingesetzte Stoffmenge, eines der beiden
Monomere zugesetzt werden, um eine möglichst genaue stöchiometrische
Äquivalenz zwischen Sulfid und aromatischer Dihalogenverbindung zu
gewährleisten. Schließlich können durch Durchleiten von Wasserdampf flüchtige
Komponenten aus dem Gemisch entfernt werden, um unerwünschte Bestandteile zu
entfernen.
Die Reaktionsbedingungen für die weitere Polymerisation in Schritt c) können in
weiten Grenzen variiert werden. So können die Reaktionstemperaturen bei 180°C
und 290°C liegen, bevorzugt sind 230 bis 270°C. Die Reaktionszeiten können
10 Minuten bis 10 Stunden betragen. Bevorzugt sind 20 Minuten bis 2 Stunden. Für
die Fortsetzung der Polymerisation in Schritt c) können wahlweise zusätzlich
Maßnahmen getroffen werden, die nach dem Stand der Technik zur Erzielung
möglichst hoher Molmassen führen. Dazu zählt beispielsweise der Zusatz von
Promotoren. Solche Promotoren sind zum Beispiel Alkali- und Erdalkalisalze niederer
Carbonsäuren, insbesondere Natriumacetat. Es ist ebenfalls möglich, in Schritt c)
definierte Mengen Wasser zuzusetzen, um nach dem Stand der Technik die weitere
Polymerisation in einem zweiphasigen Reaktionssystem zu führen. Schließlich
können weitere Zusatzstoffe z. B. Säuren wie Essigsäure oder Schwefelwasserstoff
oder Kohlendioxid zugesetzt werden, um die Basenstärke des Systems einzustellen.
Die Molmassen Mw nach Schritt c) liegen über denen von Schritt a) und zwar bei
5000 bis 200000, bevorzugt 10000 bis 150000 und insbesondere bei 20000 bis
100000 g/mol.
Alle Phasen der Polymerherstellung können entweder absatzweise oder
kontinuierlich geführt werden. Beispielsweise kann die kontinuierliche
Reaktionsführung mittels einer Rührkesselkaskade, in einem Strömungsrohr oder
einer Kombination beider verwirklicht werden.
Für die Isolierung des Polymeren stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.
Die Abtrennung des Polymeren erfolgt durch einfache Druckfiltration. Aber auch
andere Verfahren zur Abtrennung von Feststoffen aus Flüssigkeiten können
eingesetzt werden, z. B. Zentrifugieren oder Dekantieren. Es ist auch möglich, die
entstandene Suspension in einer Entspannungsverdampfung oder Sprühtrocknung
aufzuarbeiten. Dabei werden Lösungsmittel und weitere niedermolekulare
Substanzen als Hauptbestandteile dampfförmig abgezogen, das Polymer fällt als
weitgehend trockener Feststoff an.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im folgenden am Beispiel der Herstellung
von Polyphenylensulfid (PPS) beschrieben, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Natriumsulfid-Trihydrat wird im Titanautoklaven in NMP bei 180°C gelöst.
Anschließend wird ein Teil des Hydratwassers abdestilliert, bis eine
Innentemperatur von 195°C erreicht ist. Der Autoklaveninhalt wird weiter erwärmt
und bei einer Temperatur von 215 bis 220°C wird p-Dichlorbenzol (DCB) zudosiert.
Es wird nun 30 Minuten bis 1 Stunde bei 230°C polymerisiert. Das so entstandene
Reaktionsgemisch wird bei 230°C durch einen Filter in ein zweites Reaktionsgefäß
filtriert und dort für weitere 90 Minuten auf 250°C erwärmt. Danach wird der Reaktor
auf 140°C abgekühlt und das Reaktionsgut filtriert. Der Filterkuchen aus PPS wird in
Wasser aufgekocht, mehrmals mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Die Schmelzpunkte der Polyphenylensulfide liegen bei 270°C bis 305°C, typisch
sind 280 bis 295°C. Die Schmelzviskosität liegt im Bereich von 5 bis 1000 Pas,
bevorzugt bei 20 bis 500 Pas. Die Schmelzeviskosität ist ohne Zusätze stabil: Bei
300°C verändert sie sich über einen Zeitraum von einer Stunde um weniger als
10%.
Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten schwefelhaltigen
Polymere wie Polyarylensulfide, insbesondere Polyphenylensulfid, zeichnen sich
durch eine hohe Reinheit und hohe Qualität aus. Besonders bemerkenswert ist die
Eigenschaft, daß die Polymere praktisch keinen Geruch und keine Verfärbung
aufweisen. Auch weisen die Polymere ein günstiges Verhalten bei thermischer
Belastung auf.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein salzfreies schwefelhaltiges Polymer,
z. B. ein Polyarylensulfid, vorzugsweise Polyphenylensulfid, hergestellt nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung.
Die gemäß der Erfindung hergestellten schwefelhaltigen Polymere lassen sich
durch Schmelzextrusion zu Formkörpern verarbeiten. Aber auch Folien und Fasern
mit guten mechanischen Eigenschaften lassen sich herstellen.
1) In einem 2-Liter-Titanautoklaven wurden 284 g Natriumsulfid-Trihydrat (ca.
60%ig; 2,2 Mol) in 780 g NMP unter Rühren bei 180 C gelöst. Anschließend
wurden bei Atmosphärendruck ca. 130 ml Kondensat abdestilliert. Der Inhalt des
verschlossenen Autoklavs wurde auf 230°C erhitzt und ab 215°C wurden 418 g O-
DCB (1,3 × 2,2 Mol), warm gelöst in 220 g NMP, mit einer Rate von 20 ml/Minute
zugegeben. Anschließend wurde 90 Minuten bei 235°C polymerisiert und danach
der Autoklav auf etwa 2.5 bar entspannt, um das Reaktionswasser weitgehend zu
entfernen. Dabei wurde die Temperatur über
225°C gehalten. Anschließend wurde der Reaktorinhalt bei 230°C und etwa 5 bar
Druck über ein PTFE-Filtertuch mit einer nominellen Porengröße von 12 um in
einen zweiten Autoklaven filtriert, aus dem durch Durchleiten von Wasserdampf
überschüssiges DCB weitgehend entfernt wurde. Nach der Zugabe von 4 g
Natriumsulfid (60%ig) wurde der Ansatz 90 Minuten bei 230°C auspolymerisiert,
mit ca. 300 ml NMP verdünnt und abgekühlt. Die kristalline Reaktionsmasse wurde
abfiltriert, der Rückstand mehrmals in Wasser aufgekocht, abfiltriert und getrocknet.
Ausbeute an PPS-Polymer: 410 g. Die mittlere Molmasse des Polymers beträgt Mw = 28 000 g/mol.
Ausbeute an PPS-Polymer: 410 g. Die mittlere Molmasse des Polymers beträgt Mw = 28 000 g/mol.
2) Das Polymere aus Beispiel 1 (reinweiß) und handelsübliches
Polyphenylensulfid mit einer Schmelzviskosität von 500 Poise, gemessen bei
310°C und einer Scherrate von 1 000 sec-1, wurden bei 250°C über 3 Tage an Luft
gelagert. Die abgekühlten Proben zeigen im Fall des Polymeren aus Beispiel 1
kaum eine Verfärbung, während Fortron 205 sich von weiß nach Dunkelbraun
verfärbte. (®Fortron 205, Hersteller: Fortron Industries, Wilmington NC, USA).
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Polymeren aus mindestens
einer aromatischen Dihalogenverbindung und einem Sulfid in einem
Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die aromatische Dihalogenverbindung und das Sulfid zur teilweisen Reaktion gebracht werden
- b) das entstehende, im Reaktionsmedium ungelöste Salz abgetrennt und
- c) die vom Salz weitgehend befreite Reaktionsmischung weiter polymerisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtration der
polymerisierten Mischung dann erfolgt wenn der Umsatz bezogen auf
aromatische Dihalogenverbindung in Schritt a) einen Wert im Bereich von 40
bis 98%, bevorzugt von 50 bis 96% und besonders bevorzugt von 60 bis
94%, erreicht hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Molmasse, ausgedrückt als Gewichtsmittel Mw, nach Schritt a) im Bereich
von 1000 bis 30000 g/mol, bevorzugt von 2000 bis 20000 g/mol und
insbesondere bevorzugt von 3000 bis 15000 g/mol, liegt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsmischung bei einer Temperatur filtriert
wird, bei der das Polymere in der Reaktionsmischung flüssig oder gelöst ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Schritt b) die Reaktionsmischung durch
Destillation eingeengt wird.
6. Verfahren nach einem der mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Schritt b) vor Schritt c) bis zu 20 mol%, bevorzugt
0,5 bis 5 mol% Sulfid oder aromatische Dihalogenverbindung, bezogen auf
die in Schritt a) eingesetzte Stoffmenge, zugesetzt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß vor Schritt c) die Reaktionsmischung einer
Wasserdampfdestillation unterzogen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Molmasse Mw nach Schritt c) im Bereich von 5000 bis 200000,
vorzugsweise 10000 bis 150000 und insbesondere 20000 bis
100000 g/mol liegt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das schwefelhaltige Polymere ein Polyarylensulfid ist.
10. Salzfreies schwefelhaltiges Polymer, hergestellt nach dem Verfahren nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9.
11. Polymer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es ein
Polyarylensulfid, vorzugsweise Polyphenylensulfid, ist.
12. Verwendung von schwefelhaltigen Polymeren, hergestellt nach dem
Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, zur
Herstellung von Formkörpern, Folien und Fasern.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19640737A DE19640737A1 (de) | 1996-10-02 | 1996-10-02 | Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Polymeren |
US09/269,700 US6201098B1 (en) | 1996-10-02 | 1997-09-24 | Process for preparing sulphurous polymers |
PCT/EP1997/005229 WO1998014503A1 (de) | 1996-10-02 | 1997-09-24 | Verfahren zur herstellung von schwefelhaltigen polymeren |
EP97910340A EP0929596B1 (de) | 1996-10-02 | 1997-09-24 | Verfahren zur herstellung von schwefelhaltigen polymeren |
DE59712105T DE59712105D1 (de) | 1996-10-02 | 1997-09-24 | Verfahren zur herstellung von schwefelhaltigen polymeren |
JP10516201A JP2001503085A (ja) | 1996-10-02 | 1997-09-24 | イオウ含有ポリマーの製造法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19640737A DE19640737A1 (de) | 1996-10-02 | 1996-10-02 | Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Polymeren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19640737A1 true DE19640737A1 (de) | 1998-04-09 |
Family
ID=7807731
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19640737A Withdrawn DE19640737A1 (de) | 1996-10-02 | 1996-10-02 | Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Polymeren |
DE59712105T Expired - Fee Related DE59712105D1 (de) | 1996-10-02 | 1997-09-24 | Verfahren zur herstellung von schwefelhaltigen polymeren |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE59712105T Expired - Fee Related DE59712105D1 (de) | 1996-10-02 | 1997-09-24 | Verfahren zur herstellung von schwefelhaltigen polymeren |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US6201098B1 (de) |
EP (1) | EP0929596B1 (de) |
JP (1) | JP2001503085A (de) |
DE (2) | DE19640737A1 (de) |
WO (1) | WO1998014503A1 (de) |
Families Citing this family (24)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19915705C2 (de) * | 1999-04-08 | 2002-09-12 | Ticona Gmbh | Verfahren zur Abtrennung von Feststoffen aus Polymerlösungen |
KR101549205B1 (ko) * | 2008-12-23 | 2015-09-02 | 에스케이케미칼 주식회사 | 폴리아릴렌 설파이드의 제조 방법 |
KR101780404B1 (ko) * | 2010-02-01 | 2017-09-21 | 에스케이케미칼 주식회사 | 요오드 저감 폴리아릴렌 설파이드의 제조 방법 |
JP6276692B2 (ja) | 2011-09-20 | 2018-02-07 | ティコナ・エルエルシー | ポータブル電子機器用のハウジング |
WO2013101315A1 (en) | 2011-09-20 | 2013-07-04 | Ticona Llc | Low halogen content disulfide washed polyarylene sulfide |
WO2013043566A2 (en) | 2011-09-20 | 2013-03-28 | Ticona Llc | Overmolded composite structure for an electronic device |
JP2014526601A (ja) | 2011-09-20 | 2014-10-06 | ティコナ・エルエルシー | 低塩素充填溶融加工ポリアリーレンスルフィド組成物 |
CN103890098B (zh) | 2011-09-20 | 2016-08-17 | 提克纳有限责任公司 | 聚亚芳基硫醚/液晶聚合物合金和包括其的组合物 |
US9394430B2 (en) | 2012-04-13 | 2016-07-19 | Ticona Llc | Continuous fiber reinforced polyarylene sulfide |
JP6797686B2 (ja) * | 2013-09-25 | 2020-12-09 | ティコナ・エルエルシー | ポリアリーレンスルフィドを形成するための多段階プロセス |
US9388283B2 (en) * | 2013-09-25 | 2016-07-12 | Ticona Llc | Method of polyarylene sulfide crystallization |
WO2016021557A1 (ja) * | 2014-08-06 | 2016-02-11 | 株式会社クレハ | ポリアリーレンスルフィドの製造方法、及び該製造方法により製造されたポリアリーレンスルフィド |
WO2016133740A1 (en) | 2015-02-19 | 2016-08-25 | Ticona Llc | Method of polyarylene sulfide precipitation |
WO2016133739A1 (en) | 2015-02-19 | 2016-08-25 | Ticona Llc | Method for forming a high molecular weight polyarylene sulfide |
JP6803844B2 (ja) | 2015-02-19 | 2020-12-23 | ティコナ・エルエルシー | 低粘度のポリアリーレンスルフィドを形成する方法 |
JP6783242B2 (ja) | 2015-03-25 | 2020-11-11 | ティコナ・エルエルシー | 高溶融粘度のポリアリーレンスルフィドを形成する方法 |
CN110088171B (zh) | 2017-10-12 | 2022-03-04 | 株式会社吴羽 | 连续聚合装置及聚合物的连续制造方法 |
US11407861B2 (en) | 2019-06-28 | 2022-08-09 | Ticona Llc | Method for forming a polyarylene sulfide |
WO2021126543A1 (en) | 2019-12-20 | 2021-06-24 | Ticona Llc | Method for forming a polyarylene sulfide |
JP7394987B2 (ja) * | 2020-05-22 | 2023-12-08 | 株式会社クレハ | ポリアリーレンスルフィドの製造方法 |
CN117916002A (zh) | 2021-09-08 | 2024-04-19 | 提克纳有限责任公司 | 从聚芳硫醚废淤浆中回收有机溶剂的萃取技术 |
WO2023038887A1 (en) | 2021-09-08 | 2023-03-16 | Ticona Llc | Anti-solvent technique for recovering an organic solvent from a polyarylene sulfide waste sludge |
WO2023218735A1 (ja) * | 2022-05-10 | 2023-11-16 | Dic株式会社 | ポリアリーレンスルフィドの精製方法及び製造方法 |
JP7318843B1 (ja) * | 2022-05-10 | 2023-08-01 | Dic株式会社 | ポリアリーレンスルフィドの精製方法及び製造方法 |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3535455A1 (de) * | 1985-10-04 | 1987-04-09 | Bayer Ag | Verfahren zur isolierung von polyarylensulfiden |
US4910294A (en) * | 1988-06-20 | 1990-03-20 | Idemitsu Petrochemical Company Limited | Two-stage process for production of polyarylene sulfides with lithium compound |
US5177183A (en) * | 1990-08-30 | 1993-01-05 | Hay Allan S | Process for synthesis of aromatic sulfides |
DE19513479A1 (de) * | 1995-04-13 | 1996-10-17 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Polyarylensulfid |
-
1996
- 1996-10-02 DE DE19640737A patent/DE19640737A1/de not_active Withdrawn
-
1997
- 1997-09-24 EP EP97910340A patent/EP0929596B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1997-09-24 DE DE59712105T patent/DE59712105D1/de not_active Expired - Fee Related
- 1997-09-24 WO PCT/EP1997/005229 patent/WO1998014503A1/de active IP Right Grant
- 1997-09-24 JP JP10516201A patent/JP2001503085A/ja not_active Ceased
- 1997-09-24 US US09/269,700 patent/US6201098B1/en not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE59712105D1 (de) | 2005-01-05 |
WO1998014503A1 (de) | 1998-04-09 |
EP0929596B1 (de) | 2004-12-01 |
US6201098B1 (en) | 2001-03-13 |
JP2001503085A (ja) | 2001-03-06 |
EP0929596A1 (de) | 1999-07-21 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0929596B1 (de) | Verfahren zur herstellung von schwefelhaltigen polymeren | |
DE2453485C3 (de) | Phenylensulfidpolymere, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
EP1058706B1 (de) | Verfahren zur herstellung von schwefelhaltigen polymeren | |
EP0737705B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyarylensulfiden | |
DE69721104T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyarylensulfiden | |
EP0904314B1 (de) | Verfahren zur herstellung von schwefelhaltigen polymeren | |
DE2453749C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines P-Phenylensulfidpolymeren und dessen Verwendung | |
DE2623362C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Arylensulfidpolymeren | |
DE2726861C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von aromatischen Sulfid-Sulfonpolymeren | |
DE69030162T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von körnigem Polyarylensulfid mit hohem Molekulargewicht | |
EP0125600B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyarylensulfiden | |
DE3786653T2 (de) | Verfahren zur herstellung eines polyarylensulfids. | |
EP0939783A2 (de) | Verfahren zur herstellung von schwefelhaltigen polymeren | |
DE3855580T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyparaphenylensulfiden | |
DE19611681A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von aromatischen schwefelhaltigen Polymeren | |
DE3882746T2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Polyarylensulfids. | |
DE69031672T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyarylensulfiden | |
EP0193827B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyarylensulfiden | |
DE69305275T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Lithium-N-Methylaminobutyrat | |
DE19809254A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Polymeren | |
DE19830916A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Polymeren | |
DE3782793T2 (de) | Aromatische sulfid-amid-polymere und verfahren zu ihrer herstellung. | |
DE4323288A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyarylensulfid | |
DE3703550A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyarylensulfiden mit regelbaren schmelzviskositaeten | |
DE3828057A1 (de) | Hochmolekulare, gegebenenfalls verzweigte co-polyarylensulfide, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |