DE19640370C1 - Webmaschine mit Vorrichtungen zum Aufnehmen und Führen von Schaftstangen - Google Patents
Webmaschine mit Vorrichtungen zum Aufnehmen und Führen von SchaftstangenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit Vorrichtungen zum Aufnehmen und
Führen von aktiv und passiv tätigen Schaftstangen nach den Merkmalen des
Oberbegriffs von Anspruch 1.
Bekannt ist, daß die zur Webfachbildung nicht benötigten Schaftstangen, d. h. die
passiv tätigen Schaftstangen, aus dem Antriebsbereich der Webschäfte geschwenkt
und entweder in einem an dem Umlenkhebel der betreffenden Schaftstange
vorhandenen Klemmittel mechanisch arretiert werden oder an einer außerhalb des
Bewegungsbereiches der Webschäfte angeordneten sogenannten Magnetleiste
gehalten werden, siehe auch DE 195 48 848 C1.
Im Falle der mechanischen Arretierung treten aufgrund von aus dem Webprozeß
resultierenden Maschinenschwingungen zwischen Schaftstange und dem
betreffenden arretierenden Mittel am Umlenkhebel Verschleißerscheinungen auf,
die zum Lösen der Arretierung führen. Dies kann zu erheblichen mechanischen
Beschädigungen im Bereich von Schaftstangen und Webschäften führen.
Ferner besteht bei dieser Arretierungsart von passiv tätigen Schaftstangen immer
die Notwendigkeit des manuellen Eingreifens durch die Bedienperson der
Webmaschine.
Bei einer Änderung der Schäftezahl z. B. muß der Bediener die Schaftstangen
manuell arretieren bzw. entarretieren, was sich ergonomisch als nachteilig erweist.
Im Falle der magnetischen Arretierung werden die nicht an der Webfachbildung
beteiligten Schaftstangen, also die passiv tätigen Schaftstangen, von dem
Umlenkhebel um ihren Anlenkpunkt am Umlenkhebel weggeschwenkt und mit
permanent magnetisch wirkenden Haltemitteln verbunden.
Als nachteilig haben sich auch bei dieser technischen Lösung die
Eigenschwingungen der Webmaschine erwiesen; es kann zum Lösen der
Schaftstangen von den magnetischen Mitteln kommen. Die betreffenden
Schaftstangen verursachen dann die vorstehend genannten Beschädigungen.
Längerer Maschinenstillstand wegen Reparaturen und im Zusammenhang damit
Produktionsausfall sind die Folgen.
Die bekannten Haltevorrichtungen besitzen ferner den Nachteil, daß im Zuge von
Schaftwechsel die bislang passiv tätigen Schaftstangen nicht derart vorpositioniert
gehalten sind, daß bei einem Einsetzen der Webschäfte in die Webmaschine die
schaftstangenseitige Schaftkupplung nicht ohne manuelles Zutun mit der
betreffenden schaftseitigen Kupplung verbindbar ist.
Bekannt sind aus der EP 0 712 950 A1 und aus der EP 0 699 788 A1 ferner die
Ausbildung von Vorrichtungen zum schnellen Verbinden einer Vielzahl von
Webschäften mit den jeweiligen Schaftstangenpaaren.
In den Dokumenten wird nicht explizit offenbart, wie im Falle eines Schaftwechsels,
der in aller Regel bei Artikelwechsel vollzogen wird, sowohl die passiv als auch die
aktiv tätigen Schaftstangenpaare in einer definierten Position gehalten werden
können, um ohne manuellen Eingriff den Kupplungs- bzw. Entkupplungsvorgang
zwischen den Schaftstangenpaaren und den Webschäften ausführen zu können.
Bekannt ist aus der EP 0 598 163 A1 ferner eine
Vorrichtung zur Aufnahme von Schaftstangen und eine Webmaschine mit einer
solchen Vorrichtung.
Der erfindungsgemäße Gegenstand stellt darauf ab, die passiv tätigen
Schaftstangen einer Webmaschine in einer außerhalb des Bewegungsbereiches der
aktiv tätigen Schaftstangen vorgesehenen Vorrichtung aufzunehmen und darin
beweglich zu halten.
Eine derartige Vorrichtung ist nicht dazu vorgesehen und geeignet, die passiv
tätigen Schaftstangen mit ihren Schaftkupplungen derart in der Vorrichtung zu
halten, daß ein Kuppeln mit den schaftseitigen Webschaftkupplungen ohne Zutun
durch das Bedienpersonal der Webmaschine oder ohne Einsatz zusätzlicher
Vorkehrungen möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Nachteile des Standes der Technik zu
vermeiden und Vorrichtungen zur Aufnahme und Führung sowohl der passiv als
auch der aktiv tätigen Schaftstangenpaare zu schaffen, in denen im Falle eines
Schaftwechsels die jeweiligen Schaftstangenpaare mit ihren schaftstangenseitigen
Kupplungen in einer definierten Position gehalten werden, um den
Kupplungsvorgang mit den webschaftseitigen Kupplungen ohne manuellen Eingriff
vollziehen zu können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungswesentlich ist danach, daß sowohl die aktiv tätigen als auch die passiv
tätigen Schaftstangenpaare gemeinsam in seitlichen, außerhalb des Bewegungs
bereichs der Schaftstangen angeordneten Längsführungselementen geführt bzw.
gehalten werden.
Eine bestimmte Anzahl von Längsführungselementen bildet dabei zusammen eine
erste und eine zweite Führungs- und Haltevorrichtung aus, die an jeweils einer auf
Unterverbindern der Webmaschine montierten Trägerplatte angeordnet sind.
Erfindungswesentlich ist ferner, daß jedes Längsführungselement eine
kreisbogenförmig ausgebildete Längsführung aufweist, die beliebiger geometrischer
Querschnittsform sein kann, vorzugsweise jedoch einfacher geometrischer Form ist,
in der ein mit der jeweiligen Schaftstange verbundenes Führungselement beweglich
geführt bzw. gehalten wird.
Dabei ist es unerheblich, ob es sich bei den Schaftstangen um aktiv tätige
Schaftstangenpaare oder um passiv tätige Schaftstangenpaare handelt.
Entscheidend ist, daß die Schaftstangenpaare auch dann im wesentlichen in
vertikaler Position in den Führungen gehalten werden, wenn eine Verbindung mit
den Webschäften nicht besteht.
Damit entfällt insbesondere bei Webmaschinen, deren Webschäfte automatisch mit
dem betreffenden Schaftstangen paar verbunden werden können, ein manuelles
Ausrichten der Schaftstangenpaare bzw. deren Webschaftkupplungen auf die
Kupplungen des betreffenden Webschaftes.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Maschinenschwingungen keinen Einfluß
mehr auf die Halterung der passiv tätigen Schaftstangenpaare ausüben können.
Ferner ist von Vorteil, daß der Bediener der Webmaschine bei Artikelwechsel mit
veränderter Schäftezahl zur Verriegelung oder Entriegelung der Schaftstange nicht
in einem schwer zugänglichen Bereich der Webmaschine hantieren muß.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die rechtsseitig einer Seitenwange angeordnete Führungs- und
Haltevorrichtung in Eingriff mit einer Schaftstange eines
Schaftstangenpaares in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 die Schaftstange eines Schaftstangenpaares mit Führungselement in
Eingriff mit dem Längsführungselement der Führungs- und
Haltevorrichtung in der Vorderansicht,
Fig. 3 die Vielzahl der miteinander verbundenen Längsführungselemente mit
Längsführungen und einem in jeder Längsführung aufgenommenen
und mit der Schaftstange verbundenen Führungselement nach
Schnitt A-A gemäß Fig. 2,
Fig. 4 die rechtsseitig und linksseitig der betreffenden Seitenwange
angeordnete Führungs- und Haltevorrichtung mit den konvex bzw.
konkav ausgebildeten Längsführungen in der Vorderansicht.
Zum Verständnis der Erfindung sei angemerkt, daß die nachfolgend dargestellte
und beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung im Bereich der linken
Seitenwange im wesentlichen in gleicher Weise im Bereich der rechten
Seitenwange der Webmaschine vorhanden ist. Es wird daher vorzugsweise nur auf
die erfindungsgemäße Lösung im Bereich der linken Seitenwange Bezug
genommen.
Fig. 1 zeigt die linke Seitenwange 1 einer Webmaschine mit den Unterverbindern
2, die die linke Seitenwange 1 mit der nicht dargestellten rechten Seitenwange
verbinden.
Auf den Unterverbindern 2 ist nahe der beiden Seitenwangen eine Trägerplatte 3
befestigt. Jede Trägerplatte 3 nimmt eine Vielzahl von Längsführungselementen 4
auf. Die Gesamtheit der Längsführungselemente bildet zusammen mit der
Trägerplatte 3 die erste Vorrichtung 5 zum Aufnehmen und Führen der aktiv und
passiv tätigen Schaftstangen 6. Die zweite Vorrichtung 5 ist hier nicht dargestellt.
Geeignete Verbindungsmittel verbinden jedes Längsführungselement 4 mit der
Trägerplatte 3.
Jedes Längsführungselement 4 besitzt eine Längsführung 4a, die einen Kreisbogen
beschreibt. Die Größe des Kreisbogens bestimmt sich aus der
Bewegungsablauf-Charakteristik einer aktiv tätigen Schaftstange 6 mit dem Führungselement 7.
Eine Vielzahl von Umlenkhebeln 8 ist auf einer gemeinsamen nicht dargestellten
Welle schwenkbar um deren Mittenachse 9 angeordnet. Die Schaftstange 6 ist am
freien Ende des Hebelarmes 8a des ersten Umlenkhebels 8 angelenkt.
Am anderen freien Ende des Hebelarmes 8b ist eine Verbindungsstange 10 in der
Gelenkstelle 10a angelenkt. Die Verbindungsstange 10 überträgt, entsprechend
eines Musterprogramms für die nicht dargestellte Schaftmaschine, die
Bewegungssteuerung des Schaftes 11 über die Paare von Schaftstangen 6 und
über die schaftstangenseitigen und schaftseitigen Kupplungseinheiten 12, 13, wie
dies in Fig. 2 und Fig. 4 dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt andeutungsweise ein geeignetes Verbindungsmittel 14 zur Verbindung
der Trägerplatte 3 mit dem Unterverbinder 2.
Die einzelnen Längsführungselemente 4 sind in den Endbereichen ihrer
Längserstreckung ebenfalls durch geeignete Verbindungsmittel 15 mit der
Trägerplatte 3 verbunden. Die Verbindungsmittel 15 sind auch hier nur
andeutungsweise dargestellt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Schaftstange 6 bekanntermaßen
zweiteilig ausgebildet, nämlich aus einem die Kupplungseinheit 12 tragenden Teil 6a
und aus einem am Hebelarm 8a des Umlenkhebels 8 angelenkten Teil 6b.
Das Teil 6a ist in das Teil 6b eingesteckt und durch Schrauben 16 darin arretiert.
Der Schenkel 7a des Führungselementes 7 ist hier in das Teil 6b gesteckt und
mittels der Schrauben 16 z. B. über Klemmkörper 17, 18 im Teil 6b geklemmt.
Diese vorgenannte Klemmverbindung wird in Fig. 3 deutlich gezeigt.
Die Teile 6b der Schaftstangen 6 sind bekanntermaßen parallel nebeneinander
liegend und mit dem betreffenden Umlenkhebel 8 verbunden.
Das Schaftstangenteil 6a ist zwischen einem ersten Klemmkörper 17 und einem
zweiten Klemmkörper 18 im Schaftstangenteil 6b eingesetzt.
Zusätzlich ist zwischen der ersten inneren Schmalseite des als rechteckiges
Hohlprofil ausgebildeten Teils 6b und dem ersten Klemmkörper 17 der Schenkel 7a
des Führungselementes 7 eingeschoben.
Die in das Hohlprofil eingesetzten Teile 6a, 7a, 17 und 18 werden mittels der in die
Wandung der zweiten Schmalseite des Hohlprofils eingeschraubten Schrauben 16
im Teil 6b geklemmt.
Jedes Längsführungselement 4 besitzt eine einseitig offene Ausnehmung 4a, in die
die Führungsnase 7b des Führungselementes 7 hineinragt.
Die Längsführung 4a und die Führungsnase 7b können dabei eine frei wählbare
geometrische Form besitzen.
Entscheidend ist, daß zwischen der Auskontur der Führungsnase 7b und den
kreisbogenförmig verlaufenden Flächen 4b, 4c der Längsführung 4a ein
ausreichend großes Spiel vorhanden ist, um das Führen der aktiv tätigen
Schaftstangen 6 und das Halten der passiv tätigen Schaftstangen 6 nicht zu
beeinträchtigen.
In Fig. 4 ist der erste und zweite Umlenkhebel 8 an der Verbindungsstange 10 in
den Gelenkstellen 10a, 10b angelenkt.
Der linksseitig der Seitenwange 1 gelegene Umlenkhebel 8 steht über hier nicht
dargestellte Mittel mit der nicht dargestellten Schaftmaschine in Verbindung.
Die beiden Schaftstangen 6 bilden ein Schaftstangenpaar.
Jede Schaftstange 6 trägt eine schaftstangenseitige Kupplung 12, die mit den
betreffenden schaftseitigen Kupplungen 13 am Webschaft 11 in Verbindung stehen.
Rechtsseitig und linksseitig der jeweiligen Seitenwange 1 ist eine Führungs- und
Haltevorrichtung 5 für die Gesamtheit der Schaftstangen 6 auf dem Unterverbinder
2 angeordnet.
Die rechtsseitig der Seitenwange 1 angeordnete Vorrichtung 5 besteht aus einer
Vielzahl von Längsführungselementen 4 mit einer konkav verlaufenden
Längsführung 4a, in die das Führungselement 7 mit Führungsnase 7b der
Schaftstange 6 eingreift, während die linksseitig der Seitenwange 1 angeordnete
Vorrichtung 5 aus einer Vielzahl von Längsführungselementen 4 mit einer konvex
verlaufenden Längsführung 4a besteht.
Claims (8)
1. Webmaschine mit einer ersten und einer zweiten Vorrichtung zum Aufnehmen und
Führen einer Vielzahl aktiv und passiv tätiger Schaftstangenpaare, wobei jede
Schaftstange eines Schaftstangenpaares eine Kupplungseinheit besitzt, wobei ferner
die Vorrichtungen außerhalb des Bewegungsbereiches der Schaftstangenpaare
maschinenfest angeordnet sind und wobei jedes Schaftstangen paar einerseits über
einen ersten und zweiten Umlenkhebel und über eine an diesen Hebeln angreifende
Verbindungsstange mit einem Schaftantrieb in Verbindung steht und andererseits über
die Umlenkhebel mit Kupplungseinheiten eines Webschaftes kuppelbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste und zweite Vorrichtung (5) aus einer Vielzahl von
parallel aneinander liegenden Längsführungselementen (4) besteht, wovon jedes
Längsführungselement (4) eine in der vertikalen Ebene verlaufende kreisbogenförmige
Längsführung (4a) ausbildet, in der eine Führungsnase (7b) eines an jeder
Schaftstange (6) vorhandenen Führungselementes (7) beweglich aufgenommen ist,
wobei der kreisbogenförmige Verlauf der Längsführung (4a) etwa dem
Bewegungsverlauf entspricht, den die aktiv tätigen Schaftstangen (6) mit dem
Führungselement (7) ausführen.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsführungen (4a) eine beliebige geometrische Querschnittsform aufweisen.
3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die
zweite Vorrichtung (5) an jeweils einer auf Unterverbindern (2) der Webmaschine
montierten Trägerplatte (3) angeordnet ist.
4. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
kreisbogenförmige Verlauf aller Längsführungen (4a) der ersten Vorrichtung (5)
identisch ist.
5. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
kreisbogenförmige Verlauf aller Längsführungen (4a) der zweiten Vorrichtung (5)
identisch ist.
6. Webmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
kreisbogenförmige Verlauf jeder Längsführung (4a) der ersten Vorrichtung (5) konkav
ausgebildet ist.
7. Webmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
kreisbogenförmige Verlauf jeder Längsführung (4a) der zweiten Vorrichtung (5) konvex
ausgebildet ist.
8. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungselement (7) an einer über die Länge der Schaftstange (6) geeigneten
Position mit der Schaftstange (6) verbunden ist.
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