DE19638410A1 - Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Titandioxid-Suspension - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Titandioxid-SuspensionInfo
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- C09C1/00—Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
- C09C1/36—Compounds of titanium
- C09C1/3607—Titanium dioxide
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wäßriger
Titandioxid-Suspensionen, die frei von Sekundäragglomeraten sind.
Wäßrige Titandioxid-Suspensionen werden beispielsweise zur Mat
tierung von Polycaprolactam verwendet. Hierzu wird feinverteiltes
Titandioxid bei der Herstellung von Polycaprolactam in die poly
merisierende Schmelze eingebracht. Wie aus "Klare, synthetische
Fasern aus Polyamiden", Akademieverlag Berlin, 1963, Seite 170,
hervorgeht, treten hierbei jedoch erhebliche Schwierigkeiten
durch Agglomeration des Titandioxids auf. Mit der Entwicklung der
Schnellspinntechnologie werden in zunehmenden Maße höhere Ansprü
che an die Verteilung des Titandioxids und dessen Feinkörnigkeit
gestellt. Der Teilchendurchmesser der Titandioxidpigmente sollte
< 1,2 µm sein, um beispielsweise Fadenbrüche beim Spinnen von Po
lycaprolactamfäden zu vermeiden. Die Pigmentagglomerate haben je
doch eine Größe < 1,2 µm.
Aus der DE-A-31 28 477 ist bekannt, wäßrige Suspensionen von
feinteiligem Titandioxid unter Mitverwendung von Dispergiermit
teln herzustellen, wobei man Titandioxidpulver mit Caprolactam
trocken bei 15 bis 40°C verknetet, das so erhaltene Gemisch unter
Zusatz von Wasser zu einer Paste verknetet, diese in Wasser sus
pendiert, dann sedimentiert und die feinteiliges Titandioxid ent
haltende Suspension abdekantiert. Die Teilchengröße der so er
hältlichen Titandioxid-Suspension liegt unter 1 µm.
Das Verfahren ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß alle mit
Titandioxid in Berührung kommenden Kneterteile einem starken ab
rasiven Verschleiß unterliegen, da im Trockenen gearbeitet wird.
Außerdem geht ein Teil des eingesetzten Caprolactams bei der Se
dimentation wieder verloren. Nachteilig ist ferner, daß die nach
diesem Verfahren hergestellten wäßrigen Suspensionen nur 8 bis
12 Gew.-% Titandioxid enthalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verschleißarmes und
kostengünstiges Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Suspen
sion von desagglomeriertem, feinteiligem Titandioxid zur Verfü
gung zu stellen. Außerdem sollen mit diesem Verfahren TiO₂-Suspen
sionen mit höherem Feststoffgehalt als bisher üblich herstellbar
sein.
Überraschenderweise wurde diese Aufgabe gelöst durch Bereitstel
lung eines Verfahrens zur Herstellung einer desagglomerierten
TiO₂-Suspension, wobei man in Wasser vordispergiertes Titandioxid
mit einer Kolloidmühle behandelt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
einer wäßrigen Suspension von feinteiligem Titandioxid, das da
durch gekennzeichnet ist, daß man
- a) Titandioxidpulver, vorzugsweise unter Verwendung eines Dis pergiermittels, in Wasser vordispergiert,
- b) die Suspension durch eine Kolloidmühle leitet, um Titan dioxidagglomerate zu zerteilen, und gegebenenfalls
- c) die Suspension sedimentieren läßt und den feinteiliges Ti tandioxid enthaltenden überstand abdekantiert.
Die aus Stufe b) oder c) erhaltene TiO₂-Suspension kann direkt zur
Herstellung von mattierten Polycaprolactamfäden verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt überraschenderweise die
Herstellung von Suspensionen, die etwa 1 bis 70 Gew.-%, insbeson
dere etwa 5 bis 60 Gew.-% Titandioxid enthalten. Aufgrund der
größeren Variabilität der mit Hilfe des Verfahrens herstellbaren
TiO₂-Gehalte können Dosierungsinenge und -geschwindigkeit vorteil
hafterweise über einen größeren Bereich variiert werden.
Erfindungsgemäß geht man von Titandioxidpulver in Form von Rutil
oder Anatas, vorzugsweise Anatas aus. Vorteilhaft hat das Titan
dioxidpulver eine Einzelkorngröße < 5 µm, insbesondere 0,1 bis
2 µm.
Vorzugsweise setzt man in geeigneter Weise beschichtetes Titan
dioxidpulver mit einer Einzelkorngröße von 0,3 bis 1,5 µm ein. Die
Beschichtung inertisiert das Titandioxid, erhöht seine Lichtbe
ständigkeit und glättet die Oberfläche der Partikel. Verschiedene
Arten der Beschichtung von TiO₂-Partikeln sind z. B. in Ullmann′s
Encyclopedia of Ind. Chem., 5. Aufl., A20, S. 282 beschrieben.
Als bevorzugtes Coating werden Aluminium-, Silizium- und Mangan
verbindungen eingesetzt.
In einem geeigneten Gefäß, beispielsweise in einem Rührbehälter,
werden Wasser und Dispergiermittel vorgelegt und Titandioxidpul
ver hinzugegeben. Der Anteil an Dispergiermittel beträgt bis zu
5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das einge
setzte TiO₂. Geeignete Dispergiermittel sind grundsätzlich Schutz
kolloide und/oder Emulgatoren, wie sie beispielsweise in Houben-
Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Bd. XIV/1, Makromolekulare
Stoffe, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961, S. 411-420 bzw. S.
192-208 beschrieben werden. Besonders bevorzugt sind Na₂HPO₄ sowie
Na-Salze modifizierter Polyacrylsäuren mit einem durchschnittli
chen MG von etwa 4000.
Das Suspendieren erfolgt in an sich bekannter Weise durch Rühren
und/oder Umpumpen des Gemisches. Die Temperatur ist nicht kri
tisch, vorteilhafterweise liegt sie im Bereich von 5 bis 70°C,
insbesondere 15 bis 40°C. Vorzugsweise wird sie jedoch während des
Verfahrens mittels einer Kühlvorrichtung konstant gehalten.
Die vordispergierte Suspension wird anschließend mehrmals, ins
besondere 1 bis 20 mal, vorzugsweise 5 bis 10 mal über eine Kol
loidmühle geleitet. Dies kann beispielsweise durch Pumpen im
Kreis erfolgen. Geeignete Kolloidmühlen, wie beispielsweise
Schlägerkolloidmühlen, Stein-Kolloidmühlen, Rotor- oder Scheiben
kolloidmühlen und insbesondere Zahnkolloidmühlen sind u. a. in
Ullmans Enzyklopädie der Technischen Chemie, 3. Aufl., 1951, Bd.
1, S. 637 ff beschrieben.
Die so erhaltene Suspension weist eine Teilchengröße von < 1,2 µm,
vorzugsweise < 1,0 µm auf, und ist vollständig desagglomeriert.
Gegebenenfalls kann noch ein Sedimentationsvorgang nachgeschaltet
werden, wobei man die Suspension sedimentieren läßt und den
feinteiliges Titandioxid enthaltenden Überstand abdekantiert. Die
in diesem Überstand befindlichen Partikel weisen eine Teilchen
größe von < 0,8 µm auf.
Die vorliegende Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die bei
liegende Figur näher erläutert, ohne sie in irgendeiner Weise zu
beschränken.
In einem Rührbehälter 1 werden 350 kg vollentsalztes Wasser und
5 kg Na₂HPO₄ als Dispergiermittel im Behälter 7 vorgelegt. Ein an
den Rührbehälter angeschlossenes Pumpensystem 2 pumpt das Wasser
mit hoher Strömungsgeschwindigkeit um, so daß über einen Saug
stutzen 3600 kg Titandioxidpulver (Typ: Kronos 1074) innerhalb
von 10 min in den Rührbehälter gesogen werden. Anschließend wird
die Suspension achtmal durch eine Zahnkolloidmühle 4 im Kreis ge
pumpt, während die Suspension mit Hilfe der Kühlvorrichtung 6 auf
25°C gekühlt wird.
Die so erhaltene Suspension weist eine Einzelkorngröße von < 1,2
µm auf und kann direkt zur Pigmentierung von Polycaprolactam
schmelzen oder zur Herstellung von Titandioxidkonzentrationen in
Polycaprolactam verwendet werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Suspension von
feinteiligem Titandioxid, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) Titandioxidpulver in Wasser vordispergiert und
- b) die gebildete Suspension durch eine Kolloidmühle leitet, um das Titandioxid zu desagglomerieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
das desagglomerierte Titandioxid in der Suspension sedimen
tieren läßt und den Überstand abdekantiert.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die vordispergierte Suspension 1 bis 70
Gew.-%, insbesondere 5 bis 60 Gew.-% Titandioxid enthält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das eingesetzte Titandioxidpulver eine
Einzelkorngröße im Bereich von 0,3 bis 1,5 µm aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man beschichtetes Titandioxidpulver ein
setzt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Dispergiermittel Na₂HPO₄ oder eine
modifizierte Polyacrylsäure mit einem durchschnittlichen Mo
lekulargewicht von etwa 4000 einsetzt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man die vordispergierte Suspension 1 bis
20 mal, inbesondere 5 bis 10 mal durch die Kolloidmühle lei
tet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Zahnkolloidmühle verwendet.
9. Verwendung einer nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 7
hergestellten Titandioxid-Suspension zur Mattierung von Poly
caprolactamschmelzen oder zur Herstellung von Titandioxidkon
zentrationen im Polycaprolactam.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Titandioxid-Suspension einen Feststoffgehalt von etwa 1 bis
70 Gew.-%, vorzugsweise etwa 5 bis 60 Gew.-% aufweist.
11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die suspendierten TiO₂-Partikel eine Korngröße < 1,2 µm,
vorzugsweise < 1,0 µm aufweisen.
Priority Applications (3)
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DE3128477A1 (de) * | 1981-07-18 | 1983-02-03 | Basf Ag, 6700 Ludwigshafen | Verfahren zur herstellung von waessrigen suspensionen von feinteiligem titandioxid |
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- 1996-09-19 DE DE1996138410 patent/DE19638410A1/de not_active Withdrawn
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1997
- 1997-09-18 WO PCT/EP1997/005127 patent/WO1998012267A1/de active Application Filing
- 1997-09-18 AU AU47753/97A patent/AU4775397A/en not_active Abandoned
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Also Published As
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |