DE19636801A1 - Verfahren und Anlage zum Mattieren der Oberfläche von Edelstahlblechen - Google Patents
Verfahren und Anlage zum Mattieren der Oberfläche von EdelstahlblechenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mattieren der Oberfläche
von Edelstahlblechen durch eine Sandstrahlbehandlung und auch eine
Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bleche aus nichtrostendem Edelstahl werden in aller Regel durch
einen Kaltwalzvorgang auf Breitbandstraßen endbearbeitet und erhal
ten dadurch sehr glatte und/oder glänzende Oberflächen.
Für viele Anwendungszwecke nichtrostender Edelstahlbleche sind
jedoch die glatten, glänzenden Oberflächen unerwünscht. Sie müssen
deshalb durch eine gezielte Nachbehandlung beseitigt werden. Bewährt
hat es sich hierbei, die Oberflächen der nichtrostenden Edelstahl
bleche durch mechanisches Aufrauhen zu mattieren, nämlich entweder
Bürsten oder Sandstrahlen gezielt hierauf einwirken zu lassen.
Die Sandstrahl-Behandlung der Oberflächen von nichtrostenden Edel
stahlblechen hat sich dabei besonders bewährt, weil es hierdurch
auch leicht möglich ist, bereits in der glänzenden Blechoberfläche
vorhandene mechanische Beschädigungen, wie Kratzer, Riefen oder
dergl. vollständig zu beseitigen.
Die Oberflächenbehandlung der Edelstahlbleche durch Sandstrahlen
findet bisher in herkömmlicher Weise, also in geschlossenen Sand
strahlkabinen statt, in welche einzelne Blechtafeln oder aber daraus
bereits fertiggestellte Werkstücke eingebracht und dann - darin
ruhend - der Einwirkung der Sandstrahlen unterworfen werden.
Diese bekannte Art und Weise einer Sandstrahlbehandlung von Edel
stahlblechen bzw. von hieraus gefertigten Gegenständen ist aber
nicht nur zeitraubend und umständlich, sondern es stellt sich auch
oft als Nachteil ein, daß in den der Sandstrahlung unterworfenen
Edelstahlblechen Zonen unterschiedlicher Werkstoffspannungen ent
stehen, die dann zu zwar relativ geringfügigen, aber trotzdem
sichtbaren und in ästhetischer Hinsicht unbefriedigenden Ein- und
Ausbeulungen bzw. Wellungen führen.
Es wurde nun - nach längeren Versuchen - eine Möglichkeit gefunden,
die das einwandfreie Mattieren der Oberfläche von - insbesondere
nichtrostenden - Edelstahlblechen durch eine Sandstrahlbehandlung
zuläßt, ohne daß sich darin unterschiedliche Werkstoffspannungen
mit leichten Ein- und Ausbeulungen in den der Sandstrahlbehandlung
ausgesetzten Flächenbereichen einstellen können.
Verfahrenstechnisch ergibt sich die erfindungsgemäße Problemlösung
grundsätzlich dadurch,
- - daß ein auf einem Bund oder Coil gespeichertes bzw. bevorratetes Bandmaterial - kontinuierlich oder inter mittierend - abgewickelt und in dieser Bewegung durch mindestens eine Kammer geführt sowie darin von nur einer Seite her der Sandstrahlbehandlung ausgesetzt wird,
- - und daß daraufhin bzw. nachfolgend das Bandmaterial einem Richtvorgang unterworfen sowie endlich wieder zu einem Bund oder Coil aufgewickelt wird.
Aus einem solchermaßen behandelten Bandmaterial lassen sich nachfol
gend in üblicher Weise Bauteile mit mattierter Haupt-Oberfläche
herstellen, die praktisch ohne aus Materialspannungen resultierende,
durch leichte Ein- und Ausbeulungen bzw. Wellungen verursachte
Flächenschattierungen sind, und daher eine ästhetisch einwandfreie
Oberflächenstruktur - nach Art einer Haifischhaut - erhalten und
behalten.
Besonders gut läßt sich die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ver
fahrensart durchführen, wenn das Bandmaterial mit liegender Aus
richtung der Sandstrahlbehandlung und dem anschließenden bzw.
nachfolgenden Richtvorgang ausgesetzt bzw. unterworfen wird. Es hat
sich gezeigt, daß hierdurch ein nur einseitig mattiertes Bandmateri
al mit sehr gleichmäßiger, also optimaler Oberflächenstruktur
entsteht.
Vorteilhaft wirkt es sich nach der Erfindung auch noch aus, wenn
das Bandmaterial zwischen dem Richtvorgang und dem Aufwickelvorgang
einer Schlingenbildung ausgesetzt bzw. unterworfen wird. Aus der
dem Richtvorgang folgenden, mehrfachen Änderung der Bewegungsrich
tung der Bandmaterial-Ebene resultiert nämlich vor dem anschließen
den Aufwickelvorgang des Bandmaterials ein Spannungsabbau, durch
den sich die Qualität der mattierten Oberfläche des Bandmaterials
optimieren läßt.
Wenn erfindungsgemäß das Aufwickeln des behandelnden Bandmaterials
gegenüber dem Abwickeln des unbehandelten Bandmaterials umgekehrt,
also die Lage der beiden Seitenflächen im Bund oder Coil gegenein
ander vertauscht wird, kann auf besonders vorteilhafte Art und Weise
das Bandmaterial in zwei zeitversetzt aufeinanderfolgenden Sand
strahl- und Richtvorgängen auf beiden Seitenflächen behandelt, also
mattiert werden.
Erfindungsgemäß kann aber auch noch eine andere Verfahrensart zum
Mattieren der Oberfläche von Edelstahlblechen durch eine Sandstrahl
behandlung in Betracht kommen. Diese ist dabei dadurch gekennzeich
net,
- - daß ein als Bund oder Coil gespeichertes bzw. bevorratetes Bandmaterial - kontinuierlich oder intermittierend - abgewic kelt und in dieser Bewegung mit stehender bzw. aufgerichteter Ausrichtung durch mindestens eine Kammer geführt sowie darin gleichzeitig von zwei Seiten her der Sandstrahlbehandlung ausgesetzt wird,
- - und daß anschließend das behandelte Bandmaterial wieder zu einem Bund oder Coil aufgewickelt wird.
Nach dieser Verfahrensart können auf besonders einfache Art und
Weise Edelstahlbleche, insbesondere solche von nichtrostender
Qualität, verfügbar gemacht werden, die beidseitig mattierte Ober
flächen haben.
Eine Anlage zum Mattieren der Oberflächen von Edelstahlblechen durch
eine Sandstrahlbehandlung nach der vorstehend zuerst offenbarten
Verfahrensart ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen einem Bandbund- bzw. Coil-Abwickelhaspel und
einem Bandbund- bzw. Coil-Aufwickelhaspel mindestens eine Sand
strahlkammer und eine Bandmaterial-Richtmaschine aufgebaut sowie
vom Bandmaterial durchlaufen sind, und daß in der Sandstrahlkammer
gegen nur eine Seite des Bandmaterials Sandstrahlgebläse gerichtet
sind.
Abwickelhaspel, Aufwickelhaspel, Sandstrahlkammer und Richtmaschine
sind dabei in weiterer Ausgestaltung der Erfindung für liegende
Anordnung und Bewegung des Bandmaterials aufgebaut. Weiterhin hat
sich bewährt, zwischen Richtmaschine und Aufwickelhaspel eine
durchhängende Schlinge des Bandmaterials auszubilden.
Abwickelhaspel und Aufwickelhaspel lassen sich in Weiterentwicklung
der Erfindung für einen zueinander gegenläufigen Antrieb einrichten.
Auch kann das Bandmaterial in den Abstandsbereichen zwischen den
aufeinanderfolgenden Anlageteilen über Stütztische, insbesondere
Rollgangstische geführt werden.
Ein optimaler Betrieb der Anlage zum Mattieren der Oberflächen von
Edelstahlblechen läßt sich dann gewährleisten, wenn in Durchlauf
richtung des Bandmaterials mehrere Sandstrahlkammern mit darin
befindlichen Sandstrahlgebläsen aufgebaut sind und dazwischen oder
dahinter jeweils eine Inspektionskammer vorhanden ist. Je nach
Inspektionsergebnis läßt sich dann die Arbeitsweise in den einzelnen
Sandstrahlkammern so beeinflussen, daß die Qualität der mattierten
Oberfläche der Edelstahlbleche den daran gestellten Anforderungen
in optimaler Weise entspricht.
Bewährt hat es sich nach der Erfindung auch, wenn in der Anlage
mindestens zwischen dem Abwickelhaspel und der wenigstens einen
Sandstrahlkammer noch ein Bandmaterial-Treiber vorgesehen ist.
Da es Anwendungsfälle gibt, bei denen die Edelstahlbleche nicht
unmittelbar mit ihrer eigenen Oberfläche zum Einsatz gelangen,
sondern eine zusätzliche Beschichtung erhalten sollen, ist die
erfindungsgemäße Anlage auch noch gekennzeichnet durch eine inte
grierte Seitenflächen-Beschichtungseinrichtung. Diese ist dann
vorzugsweise der Richtmaschine vorgeordnet, wenn es darauf ankommt,
die Verbindung der zusätzlichen Beschichtung mit dem Edelstahlblech
zu verdichten.
Für die Durchführung der zweiten vorstehend beschrieben Verfahrens
art kommt eine Anlage zum Einsatz, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß Abwickelhaspel, Aufwickelhaspel und Sandstrahlkammer für stehen
de bzw. aufgerichtete Ausrichtung des Bandmaterials vorgesehen und
dabei in der oder jeder Sandstrahlkammer Sandstrahlgebläse gegen
beide Seitenflächen des Bandmaterials gerichtet sind.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 in schematisch vereinfachter Darstellung und von der
Seite gesehen eine erste Bauform einer Anlage zum Mattie
ren der Oberfläche von Edelstahlblechen und
Fig. 2 eine Anlage zum Mattieren der Oberfläche von Edelstahl
blechen mit einer abgewandelten Bauform und Betriebsart
in der Draufsicht.
In Fig. 1 der Zeichnung ist eine zum Mattieren der Oberfläche von
nichtrostenden Edelstahlblechen geeignete Anlage 1 dargestellt, die
eingangsseitig mit einem Abwickelhaspel 2 für auf Bunden oder Coils
3 gespeichertes bzw. bevorratetes Bandmaterial 4 in nichtrostender
Edelstahlqualität, insbesondere in Form von Breitband, arbeitet.
An der Ausgangsseite der Anlage ist darüber hinaus ein Aufwickelhas
pel 5 vorhanden, welcher das Bandmaterial 4, 6 zur raumsparenden
Speicherung bzw. Bevorratung wieder als Bund oder Coil 6 aufnimmt.
Abwickelhaspel 2 und Aufwickelhaspel 5 der Anlage 1 sind so aufge
baut, daß sie jeweils um eine horizontale Achse rotieren, infolge
dessen also das Abwickeln und Aufwickeln des Bandmaterials 4 jeweils
mit liegender Ausrichtung bewerkstelligen.
Zwischen Abwickelhaspel 2 und Aufwickelhaspel 5 läßt die Anlage 1
mit mindestens einer Behandlungskammer 7, vorzugsweise aber mit
einer Mehrzahl solcher Behandlungskammern 7a. . .7n ausgestattet,
in denen sich Sandstrahlgebläse 8 befinden.
Zwischen aufeinanderfolgenden Behandlungskammern 7a. . .7n mit
Sandstrahlgebläsen 8 kann sich jeweils ein Inspektionsstand 9 befin
den.
In Durchlaufrichtung des Bandmaterials 4 ist der Behandlungskammer
7 bzw. den Behandlungskammern 7a. . .7n eine Richtmaschine 10
nachgeordnet, an die sich vor dem Aufwickelhaspel 5 noch ein Umlenk
rollensystem 11 zur Bildung einer durchhängenden Bandmaterial-
Schlinge 12 anschließen kann.
In manchen Fällen erweist es sich auch als vorteilhaft, in die
Anlage 1 noch eine Seitenflächen-Beschichtungseinrichtung 13 an
zuordnen. Diese ist bei der Anlage nach Fig. 1 zwischen der letzten
mit Sandstrahlgebläsen 8 ausgestatteten Behandlungskammer 7n und
der Richtmaschine 10 vorgesehen.
Bewährt hat es sich auch, in der Anlage 1 einen Bandmaterialtreiber
14 zwischen dem Abwickelhaspel 2 und der ersten Behandlungskammer
7a mit Sandstrahlgebläsen 8 anzuordnen.
Zu erwähnen ist schließlich auch noch, daß das Bandmaterial 4 nicht
nur innerhalb der Behandlungskammern 7, 7a. . .7n und in den
Inspektionsständen 9 über Stütztische, insbesondere Rollgangstische
15 geführt werden sollte, sondern auch dort, wo aufeinanderfolgende
Anlagenteile einen Abstand voneinander aufweisen, wie das in Fig.
1 gezeigt wird. Durch die Pfeilrichtungen 16 und 17 ist in Fig.
1 der Zeichnung schließlich noch kenntlich gemacht, daß Abwickelhas
pel 2 und Aufwickelhaspel 5 beim Betrieb der Anlage 1 zum Mattieren
der Oberflächen von Edelstahlblechen mit zueinander in entgegen
gesetzter Rotationsrichtung betrieben werden können. Hierdurch läßt
sich die Lage der beiden Seitenflächen des Bandmaterials 4 im Bund
oder Coil 6 gegenüber derjenigen im Bund oder Coil 3 vertauschen,
d. h., diejenige Seitenfläche des Bandmaterials 4, welche vom Bund
oder Coil 3 aus die gesamte Anlage 1 nach oben gewendet durchläuft,
wird beim Aufwickeln zum Bund bzw. Coil 6 mit nach innen gewendeter
Lage aufgenommen.
Das als Bund oder Coil gespeicherte bzw. bevorratete Bandmaterial
läßt sich hiervon, beispielsweise durch entsprechenden Betrieb des
Treibers 14 kontinuierlich oder auch intermittierend abwickeln und
in dieser Bewegung durch die Behandlungskammer 7 oder die Behand
lungskammer 7a. . .7n mit liegender Ausrichtung hindurchführen.
Die in der Behandlungskammer 7 bzw. den Behandlungskammern 7a. . .7n
befindlichen Sandstrahlgebläse 8 sind nach Fig. 1 so angeordnet,
daß sie nur auf eine Seitenfläche des Bandmaterials 4, und zwar auf
dessen nach oben gerichtete Seitenfläche einwirken können. Das
dabei durch den Betrieb der Sandstrahlgebläse an der Oberseite des
Bandmaterials 4 erzielte Arbeitsergebnis läßt sich im Bereich jedes
Inspektionstandes 9 beobachten, und zwar sowohl visuell als auch
optisch/sensorisch, um hiernach die Arbeitsweise der Sandstrahlge
bläse 8, z. B. nach Wirkrichtung und/oder -Intensität zu beein
flussen.
Bewährt hat es sich besonders, als Sandstrahl-Medium für die Behand
lung der Edelstahlblech-Oberflächen sogenannte Edel-Korunde ein
zusetzen und diese dabei mit Partikelgrößen zwischen 90 und 150 µm
zu benutzen. Als Sandstrahlmedien lassen sich aber auch Schlacken-
und Keramikgranulate von geeigneter Partikelgröße nutzen.
Unter der Einwirkung der Sandstrahlbehandlung wird die aufgrund des
Kaltwalzens glatte und glänzende Oberfläche des Edelstahl-Bandmate
rials mechanisch aufgerauht und dadurch mattiert. Zugleich werden
auch bereits in der glänzenden Blechoberfläche vorhandene, mechani
sche Beschädigungen, wie Kratzer, Riefen oder dergl. vollständig
beseitigt.
Das durch die Sandstrahlbehandlung bewirkte einseitige Aufrauhen
des Bandmaterials 4 kann dazu führen bzw. zur Folge haben, daß sich
Materialspannungen einstellen, die dann leichte Ein- und Ausbeulun
gen bzw. Wellungen am Bandmaterial verursachen. Diese Ein- und
Ausbeulungen bzw. Wellungen haben zwar keinen merklichen Einfluß
auf die Festigkeitseigenschaften des Bandmaterials. Sie können
jedoch Flächenschattierungen verursachen, welche die ästhetisch
einwandfreie Oberflächenstruktur der aus dem Bandmaterial herge
stellten Produkte beeinträchtigen. Deshalb durchläuft das Bandmate
rial 4 nach Beendigung seiner Sandstrahlbehandlung die Richtmaschine
10, um evtl. entstandende Ein- und Ausbeulungen bzw. Wellungen zu
egalisieren und damit Flächenschattierungen zu beseitigen.
Die dem Richtvorgang in der Richtmaschine 10 nachfolgende Ausbildung
einer frei durchhängenden Bandschlinge 12 bewirkt vor Beginn des
eigentlichen Aufwickelvorgangs zum Bund oder Coil 6 eine mehrfache
Änderung der Bewegungsrichtung der Bandmaterial-Ebene, die einen
Spannungsabbau im Material und infolgedessen eine Qualitätsoptimie
rung der mattierten Oberfläche desselben zur Folge hat.
Da es für Edelstahlbleche auch Anwendungsfälle gibt, bei denen diese
nicht unmittelbar mit ihrer eigenen Oberfläche zum Einsatz gelangen,
sondern eine zusätzliche Beschichtung erhalten sollen, ist in die
Anlage 1 zum Mattieren der Oberflächen von Edelstahlblechen die
Seitenflächen-Beschichtungseinrichtung 13 integriert. Mit deren
Hilfe wird auf die durch die Sandstrahlbehandlung aufgerauhte
Blechoberfläche die zusätzliche Beschichtung aufgebracht. Deren
Haftfähigkeit auf der mattierten und damit aufgerauhten Blechober
fläche läßt sich vielfach noch dadurch verbessern, daß die Beschich
tung zusammen mit dem Bandmaterial 4 dem Richtungsvorgang in der
Richtmaschine 10 unterworfen wird, weil sich hierdurch eine Ver
dichtung im Verbindungsbereich zwischen der Beschichtung und dem
Edelstahlblech ergibt.
Die bereits weiter oben erwähnte Lagenvertauschung der beiden
Seitenflächen des Bandmaterials vom abzuwickelnden Bund bzw. Coil
3 zum aufzuwickelnden Bund bzw. Coil 6 hin, macht es auf besonders
vorteilhafte Art und Weise möglich, das Bandmaterial 4 in zwei
zeitversetzt aufeinanderfolgenden Sandstrahl- und Richtvorgängen
auf seinen beiden Seitenflächen in der aus Fig. 1 ersichtlichen
sowie anhand derselben vorstehend erläuterten Anlage 1 zu behandeln
bzw. zu mattieren.
In Fig. 2 ist eine Anlage 21 zum Mattieren der Oberfläche von
nichtrostenden Edelstahlblechen dargestellt, die sich von derjenigen
nach Fig. 1 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß das Bandma
terial 24 nicht mit liegender Ausrichtung sondern vielmehr mit einer
stehenden bzw. aufgerichteten Ausrichtung durch die Behandlungs
kammer 27 oder aber mehrere Behandlungskammern 27a. . .27n geführt
wird. Wesentlich ist dabei aber auch, daß das Bandmaterial 24 nicht
nur von einer Seite her, sondern vielmehr gleichzeitig von zwei
Seiten her der Einwirkung der Sandstrahlgebläse 28 ausgesetzt wird.
Beide Seitenflächen des Bandmaterials 24 werden also gleichzeitig
der Sandstrahlbehandlung ausgesetzt und damit einem mechanischen
Aufrauhen unterzogen.
Auch in diesem Falle ist es natürlich sinnvoll, zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Behandlungskammern 27a. . .27n jeweils einen
Inspektionsstand 29 vorzusehen, der eine Überwachung des Arbeits
ergebnisses und eine hiervon abhängige Beeinflussung der Sandstrahl
gebläse 28 ermöglicht.
Bei der Anlage 21 nach Fig. 2 ist es zweckmäßig, den Behandlungs
kammern 27 bzw. 27a. . .27n jeweils einen Treiber 34 vorzuordnen und
einen Treiber 36 nachzuordnen, sowie beide Treiber 34 und 36 so zu
beeinflussen, daß sie das Bandmaterial 24 unter einer Richtspannung
halten, während es mit seiner stehenden bzw. aufgerichteten Aus
richtung durch die Behandlungskammern 27 bzw. 27a. . .27n trans
portiert wird. In diesem Falle ist es dann nicht nötig, das Bandma
terial 24 nach seiner Sandstrahlbehandlung noch einem Richtvorgang
zu unterwerfen, weil sich wegen der gleichzeitig von beiden Seiten
stattfindenden Standstrahlbehandlung keine Materialspannungen
aufbauen können, die Ein- und Ausbeulungen bzw. Wellungen verursa
chen würden.
Bei der Anlage 21 nach Fig. 2 sind der Abwickelhaspel 22 und der
Aufwickelhaspel 25 in gleicher Weise angeordnet und ausgebildet wie
bei der Anlage nach Fig. 1, d. h., sie rotieren mit dem jeweiligen
Bund oder Coil 3 bzw. 6 um eine horizontale Achse. Deshalb ist es
hier notwendig, für das mit liegender Orientierung vom Abwickel
haspel 22 ablaufende und ebenfalls mit liegender Orientierung auf
den Aufwickelhaspel 25 auflaufende Bandmaterial 24 jeweils geeignete
Vorkehrungen zur Veränderung der Bandebenen-Orientierung vorzusehen.
Hierzu können bspw. den Treibern 34 und 36 entsprechende Rollenpaare
mit horizontaler Achsausrichtung jeweils in unmittelbarer Nachbar
schaft von Abwickelhaspel 22 und Aufwickelhaspel 25 vorgesehen
werden. Das Bandmaterial 24 wird dann zwischen dem Rollenpaar 37
und dem Treiber 34 mit einer Verwindung um 90° geführt. In ähn
licher Weise findet ein Verwinden des Bandmaterials 24 um 90° auch
zwischen dem Treiber 36 und dem Rollenpaar 38 statt.
Einer straffen Durchführung des Bandmaterials 24 durch die Behand
lungskammer 27 bzw. die Behandlungskammer 27a. . .27n können
weitere Rollenpaare 39 nutzbar gemacht werden.
Bezugszeichenliste
1 Anlage
2 Abwickelhaspel
3 Bund/Coil
4 Bandmaterial
5 Aufwickelhaspel
6 Bund/Coil
7; 7a. . .7n Behandlungskammer
8 Sandstrahlgebläse
9 Inspektionsstand
10 Richtmaschine
11 Umlenkrollensystem
12 Bandmaterial-Schlinge
13 Oberflächen-Beschichtungseinrichtung
14 Bandmaterial-Treiber
15 Rollgangstisch
16 Pfeilrichtung
17 Pfeilrichtung
21 Anlage
22 Abwickelhaspel
23 Bund/Coil
24 Bandmaterial
27; 27a. . .27n Behandlungskammer
28 Sandstrahlgebläse
29 Inspektionsstand
33 Oberflächenbeschichtungseinrichtung
34 Bandmaterial-Treiber
36 Bandmaterial-Treiber
37 Rollenpaar
38 Rollenpaar
39 Spannrollenpaar
2 Abwickelhaspel
3 Bund/Coil
4 Bandmaterial
5 Aufwickelhaspel
6 Bund/Coil
7; 7a. . .7n Behandlungskammer
8 Sandstrahlgebläse
9 Inspektionsstand
10 Richtmaschine
11 Umlenkrollensystem
12 Bandmaterial-Schlinge
13 Oberflächen-Beschichtungseinrichtung
14 Bandmaterial-Treiber
15 Rollgangstisch
16 Pfeilrichtung
17 Pfeilrichtung
21 Anlage
22 Abwickelhaspel
23 Bund/Coil
24 Bandmaterial
27; 27a. . .27n Behandlungskammer
28 Sandstrahlgebläse
29 Inspektionsstand
33 Oberflächenbeschichtungseinrichtung
34 Bandmaterial-Treiber
36 Bandmaterial-Treiber
37 Rollenpaar
38 Rollenpaar
39 Spannrollenpaar
Claims (16)
1. Verfahren zum Mattieren der Oberflächen von Edelstahlblechen
durch eine Sandstrahlbehandlung,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein auf einem Bund oder Coil (3) gespeichertes bzw. bevor
ratetes Bandmaterial (4) kontinuierlich oder intermittierend
abgewickelt (14) und in dieser Bewegung durch mindestens eine
Behandlungskammer (7; 7a. . .7n) geführt sowie darin von nur
einer Seite her der Sandstrahlbehandlung (8) ausgesetzt wird,
und daß daraufhin bzw. nachfolgend das Bandmaterial (4) einem
Richtvorgang (10) unterworfen sowie endlich wieder zu einem
Bund oder Coil (6) aufgewickelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bandmaterial (4) mit liegender Ausrichtung der Sand
strahlbehandlung (8) und dem Richtvorgang (10) ausgesetzt bzw.
unterworfen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bandmaterial zwischen dem Richtvorgang (10) und dem
Aufwickelvorgang (5) einer Schlingenbildung (11, 12) ausgesetzt
bzw. unterworfen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufwickeln (5) des behandelten Bandmaterials (4)
gegenüber dem Abwickeln (2) des unbehandelten Bandmaterials
(4) umgekehrt, die Lage der beiden Seitenflächen im Bund oder
Coil (3 und 6) also gegeneinander vertauscht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bandmaterial (4) in zwei zeitversetzt aufeinanderfol
genden Sandstrahlvorgängen (8) und Richtvorgängen (10) auf
beiden Seitenflächen behandelt wird.
6. Verfahren zum Mattieren der Oberflächen von Edelstahlblechen
durch eine Sandstrahlbehandlung,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein als Bund oder Coil (23) gespeichertes bzw. bevorratetes
Bandmaterial (24) kontinuierlich oder intermittierend abgewic
kelt (22) und in dieser Bewegung mit stehender bzw. aufgerich
teter Ausrichtung durch mindestens eine Behandlungskammer (27
bzw. 27a. . .27n) geführt sowie darin gleichzeitig von zwei
Seiten her der Sandstrahlbehandlung (28) ausgesetzt wird,
und daß anschließend das behandelte Bandmaterial (24) wieder
zu einem Bund oder Coil (26) aufgewickelt (25) wird.
7. Anlage zum Mattieren der Oberflächen von Edelstahlblechen durch
eine Sandstrahlbehandlung mit dem Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Bandbund- bzw. Coil-Abwickelhaspel (2) und einem Bandbund- bzw. Coil-Aufwickelhaspel (5) mindestens eine Sandstrahlkammer (7, 8; 7a. . .7n) und eine Bandmaterial- Richtmaschine (10) aufgebaut sowie vom Bandmaterial (4) durch laufen sind,
und daß in der Sandstrahlkammer (7, 8; 7a. . .7n, 8) gegen nur eine Seite des Bandmaterials (4) Sandstrahlgebläse (8) gerich tet sind (Fig. 1).
daß zwischen einem Bandbund- bzw. Coil-Abwickelhaspel (2) und einem Bandbund- bzw. Coil-Aufwickelhaspel (5) mindestens eine Sandstrahlkammer (7, 8; 7a. . .7n) und eine Bandmaterial- Richtmaschine (10) aufgebaut sowie vom Bandmaterial (4) durch laufen sind,
und daß in der Sandstrahlkammer (7, 8; 7a. . .7n, 8) gegen nur eine Seite des Bandmaterials (4) Sandstrahlgebläse (8) gerich tet sind (Fig. 1).
8. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Abwickelhaspel (2), Aufwickelhaspel (5), Sandstrahlkammer
(7, 8; 7a. . .7n, 8) und Richtmaschine (10) für liegende
Anordnung und Bewegung des Bandmaterials (4) aufgebaut sind
(Fig. 1).
9. Anlage nach einem der Ansprüche 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Richtmaschine (10) und Aufwickelhaspel (5) eine
durchhängende Schlinge (12) des Bandmaterials (4) ausgebildet
ist (Fig. 1).
10. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Abwickelhaspel (2) und Aufwickelhaspel (5) für einen
zueinander gegenläufigen Antrieb (16 und 17) eingerichtet sind.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bandmaterial (4) in den Abstandbereichen zwischen den
aufeinanderfolgenden Anlageteilen über Stütztische, insbesonde
re Rollgangstische (15) geführt ist (Fig. 1).
12. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Durchlaufrichtung des Bandmaterials (4) mehrere Sand
strahlkammern (7a. . .7n) aufgebaut sind und dazwischen
jeweils ein Inspektionsstand (9) vorhanden ist.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwischen dem Abwickelhaspel (2) und der
- ersten - Sandstrahlkammer (7 bzw. 7a) ein Bandmaterial-
Treiber (14) vorgesehen ist (Fig. 1).
14. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
gekennzeichnet durch
eine integrierte Seitenflächen-Beschichtungseinrichtung (13)
die vorzugsweise der Richtmaschine (10) vorgeordnet ist (Fig.
1).
15. Anlage zum Mattieren der Oberflächen von Edelstahlblechen durch
eine Sandstrahlbehandlung mit dem Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sandstrahlkammer (27 bzw. 27a. . .27n) für stehende
bzw. aufgerichtete Ausrichtung des Bandmaterials (24) vor
gesehen und dabei in der Sandstrahlkammer (27 bzw. 27a. . .27n)
Sandstrahlgebläse (28) gegen beide Seitenflächen des
Bandmaterials (24) gerichtet sind.
16. Anlage nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Abwickelhaspel (22) und der ersten Sandstrahl
kammer (27 bzw. 27a) wie auch zwischen der letzten Sandstrahl
kammer (27 bzw. 27n) und dem Aufwickelhaspel (25) jeweils eine
Umlenkeinrichtung (37, 34 bzw. 36, 38) für das Bandmaterial
(24) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996136801 DE19636801A1 (de) | 1996-09-11 | 1996-09-11 | Verfahren und Anlage zum Mattieren der Oberfläche von Edelstahlblechen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996136801 DE19636801A1 (de) | 1996-09-11 | 1996-09-11 | Verfahren und Anlage zum Mattieren der Oberfläche von Edelstahlblechen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19636801A1 true DE19636801A1 (de) | 1998-04-02 |
Family
ID=7805187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996136801 Ceased DE19636801A1 (de) | 1996-09-11 | 1996-09-11 | Verfahren und Anlage zum Mattieren der Oberfläche von Edelstahlblechen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1996
- 1996-09-11 DE DE1996136801 patent/DE19636801A1/de not_active Ceased
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