DE19634839A1 - Feinstbearbeitung mit Vibrationskopf - Google Patents
Feinstbearbeitung mit VibrationskopfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Verbessern des Finish bzw. der Oberflächenqualität und der Härte
von Werkstück-Oberflächen, zum Beispiel Nocken oder Lagerzapfen
von Nockenwellen, sowie Kurbel- und Wellenzapfen von
Kurbelwellen.
Gemäß Stand der Technik erfolgt die Feinstbearbeitung von Nocken
oder Lager- oder Laufflächen von Werkstücken, wie Nocken- oder
Kurbelwellen, durch glattes Abschleifen mit Sandpapier oder
Schleifsteinen, während das Werkstück um seine Längsachse
gedreht wird. Obwohl dieses Verfahren die Oberflächenqualität
verbessert, verbessert es nicht die Härte. Tatsächlich kann es
die Härte sogar vermindern, da Material von der bearbeiteten
Oberfläche entfernt wird.
Auch ist bei unrunden Oberflächen die Menge des mit diesem
Verfahren abgeschliffenen Materials unterschiedlich. Der Grund
dafür ist, daß sowohl Sandpapier als auch Schleifsteine dazu
tendieren, mehr Material von Oberflächen mit kleinem Radius
(großer Krümmung) zu entfernen, wie zum Beispiel von der Spitze
oder Nase eines Nockens an einer Nockenwelle, als von einer
Oberfläche mit großem Radius (kleiner Krümmung), wie zum
Beispiel vom Grundkreis eines Nockens oder von flachen
Oberflächen, wie der auflaufenden und ablaufenden Nockenbahn
(den Nocken-Steigungsbereichen). Aufgrund der ungleichmäßigen
Materialentfernung ist der Hersteller gezwungen, die gewünschte
Form vor der Feinstbearbeitung abzuändern. Die Änderung ist
schwierig, nicht vorherzusagen und kann nur empirisch durch
Versuche erreicht werden. Beim Schleifen mit Sandpapier oder
Schleifsteinen entsteht schließlich Schleifabfall (Späne, Staub
Körner, Emulsionen), der sich aus dem entfernten Material,
Schleifsand- oder Schleifstein-Partikeln und dem verwendeten Öl
oder der verwendeten Lösung zusammensetzt. Aus Umweltgründen ist
die Entsorgung dieses Schleifabfalls sehr schwierig und teuer.
Auch ist beim obengenannten Verfahren häufiges Auswechseln des
Schleifpapiers bzw. der Schleifsteine erforderlich, da diese
sich abnutzen; das ist kosten- und zeitaufwendig und bringt
zusätzliche Entsorgungsprobleme mit sich.
Bei anderen bekannten Verfahren werden Walzen oder Rollen zum
Glätten und Härten von Werkstücken verwendet. Diese Verfahren
werden gewöhnlich als Glatt- oder Feinwalzen (Oberflächendrücken
oder Burnieren") bezeichnet. Solche Verfahren werden jedoch nur
bei Werkstücken mit rundem Innen- oder Außendurchmesser
verwendet. Feinwalzen ist zur Bearbeitung von unrunden
Werkstücken, wie Nocken an einer Nockenwelle, nicht geeignet.
Aufgrund hoher Krafteinwirkung ist es beim Feinwalzen auch
erforderlich, daß Walzen und Kräfte diametral entgegengesetzt
sind, damit das Werkstück nicht verbiegt oder bricht.
Die Aufgabe der Erfindung liegt also darin, die
Oberflächenqualität (hinsichtlich Form und Härte) des Werkstücks
ohne Abtragen von Spänen oder Staub zu verbessern und gleichwohl
die Kosten des Bearbeitungsverfahrens zu reduzieren.
Gemäß der Erfindung wird ein in seinem Frontabschnitt relativ
glatter, sehr harter Kopf, der zum Beispiel aus Diamant oder
beschichtetem Wolframkarbid besteht, mit hoher Frequenz im
wesentlichen senkrecht zur Drehachse des Werkstücks vibriert
(microgepulst), um hochfrequent (im mechanischen Sinne) gegen
die feinstzubearbeitende Oberfläche zu drücken, während sich das
Werkstück dreht (Anspruch 1, Anspruch 7).
Durch die hochfrequente Vibration (das Pulsen) wirkt genügend
Kraft auf die Oberfläche ein, um diese ausreichend zu
komprimieren und damit die Härte sowie die Oberflächenqualität
zu verbessern. Ebenso vermindert die hochfrequente Vibration
Spannungen im Inneren des Werkstücks, die von einem früheren
Richt- oder Wärmebehandlungsverfahren herrühren können. Die
Masse des Werkstücks ist ausreichend, um die Energie, die zur
Feinstbearbeitung der Oberfläche eingebracht wird, zu
absorbieren, ohne den Arbeitskopf mit solcher Kraft gegen das
Werkstück drücken zu müssen, daß dieses sich in die
entgegengesetzte Richtung durchbiegt oder bricht.
Vorzugsweise werden Linearmotoren zum Antrieb der
Verschiebeeinrichtungen verwendet, welche den Kopf gegen das
Werkstück drücken. Da Linearmotoren keine Kugelumlaufspindel zur
Umwandlung von Drehbewegung in Linearbewegung benötigen, kann
die auf das Werkstück ausgeübte Kraft während des Hubs konstant
gehalten werden. Der Kopf wird zurückgedrängt, wenn der hohe
Abschnitt des Nockens des sich drehenden Werkstücks berührend an
ihm vorbeigeführt wird. Es können auch Druckluftzylinder zur
Betätigung der Verschiebeeinrichtungen und zur Konstanthaltung
der Kraft während des Hubs verwendet werden.
Da mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kein Material abgetragen
wird, wird die Form des Werkstücks nicht verändert, so daß
dieses vom Hersteller in die gewünschte Form geschliffen werden
kann. Eine Veränderung der Form vor der Feinstbearbeitung ist
erfindungsgemäß nicht erforderlich.
Auch entsteht bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kein schwer zu
entsorgender Schleifabfall, da kein Material entfernt wird.
Kosten- und Zeitaufwand für das Auswechseln von Schleifpapier
oder Schleifsteinen entstehen nicht, da weder Schleifsand noch
Schleifsteine verwendet werden.
Der Frontabschnitt des Kopfs weist vorzugsweise einen
zylindrischen oder einen flachen Arbeitsbereich auf, dessen
Achse bzw. Ebene parallel zu der Achse des Werkstücks verläuft
(Anspruch 13). Der Arbeitsbereich des Kopfes sollte ebenso glatt
oder glatter als die gewünschte Oberflächenqualität des
Werkstücks sein. In seinem Frontabschnitt oder insgesamt besteht
der Kopf aus sehr hartem (beinharten) Material, vorzugsweise aus
Diamant oder Wolframkarbid, das beispielsweise mit einer
Verbindung wie Chromnitrid oder Titannitrid beschichtet ist
(Anspruch 6, Anspruch 12). Die Beschichtung sollte sehr hart
sein - im Bereich von 3000 bis 7000 Vickers Härte - und sie
sollte inert sein, damit keine chemische Reaktion mit dem
Material des Werkstücks stattfindet und keine der Oberflächen
beschädigt wird oder erodiert. Die Verbindung sollte auch dem
zur Veränderung der Oberflächenqualität des Werkstücks
erforderlichen Druck und der Polier- bzw. Reibwirkung
standhalten.
Eine ggü. der zylindrischen Ausführungsform geänderte Gestalt
des Frontabschnitts des Kopfes kann leicht "tonnenförmig" oder
"sanduhrförmig" sein. Eine im wesentlichen flache
Ausführungsform kann leicht konkav oder konvex sein. Diese
Ausführungsformen übertragen die entgegengesetzte Form auf die
zu bearbeitende Oberfläche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Feinstbearbeiten ist robust
und langlebig, sie kann fertig hergestellt und leicht bedient
werden.
Die Erfindung(en) werden nachfolgend anhand mehrerer
Ausführungsbeispiele erläutert und ergänzt.
Fig. 1 ist eine Vorderansicht eines Beispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 20 im "Ein- und Ausspann-Modus"
und zeigt die Köpfe und Verschiebeeinrichtungen
in zurückgefahrener Stellung. Die Ablage- oder
Zwischen-Station 1 und 3 gemäß Fig. 2 und 2a sind
nicht gezeigt, so daß die Feinstbearbeitungs-Station 20
deutlicher sichtbar ist.
Fig. 1a ist eine der Fig. 1 entsprechende Vorrichtung 20,
jedoch im Betriebsmodus mit vorgeschobenen Köpfen und
Verschiebeeinrichtungen. Die Stationen 1 und 3 sind aus
dem obigen Grund ebenfalls weggelassen.
Fig. 2 ist eine Schnittansicht entlang der Linie II-II von
Fig. 1.
Fig. 2a ist eine Schnittansicht entlang der Linie IIa-IIa von
Fig. 1a.
Fig. 3,
Fig. 3a sind Aufsichten auf die in den Fig. 1 bzw. 1a
gezeigte Vorrichtung.
Fig. 4 ist ein vergrößerter Ausschnitt eines Beispiels einer
Verschiebeeinrichtung 50 und eines Kopfes 54 mit
Vibrationseinrichtung 60 zum Feinstbearbeiten.
Fig. 5 ist ein vergrößerter Ausschnitt eines weiteren
Ausführungsbeispiels einer Verschiebeeinrichtung 50 und
eines Kopfes 54 mit Vibrationseinrichtung 60 zum
Feinstbearbeiten.
Fig. 6 ist eine vergrößerte Frontansicht des
Feinstbearbeitungs-Kopfes 54 von Fig. 4.
Fig. 7 ist ein vergrößerter Ausschnitt eines weiteren
Ausführungsbeispiels einer Verschiebeeinrichtung 50 und
eines Kopfes 54b mit Vibrationseinrichtung 60 und
Koppelstößel 78 zum Feinstbearbeiten.
Fig. 8 ist ein vergrößerter Ausschnitt eines weiteren
Ausführungsbeispiels einer Verschiebeeinrichtung 50 und
einem Kopf 54b mit Vibrationseinrichtung 60 zum
Feinstbearbeiten, mit - ggü. der Fig. 7 - anderer
Arbeitsfläche 70 der Front 42b.
Fig. 9 ist eine vergrößerte Vorderansicht des
Feinstbearbeitungs-Kopfes 54b von Fig. 7.
Fig. 10 ist eine perspektivische Darstellung einer
zylindrischen Front 42 des Kopfes 54b oder 54, die in
einen typischen Kurvenrollen-Nocken 90 (Nocken mit nach
innen deutlich gekrümmter Lauffläche) eingreift.
Fig. 11 ist eine perspektivische Darstellung einer flachen
Front 42a des Kopfes 54b oder 54a, die in einen Nocken
92 mit flacher (großer Krümmungsradius) Lauffläche
eingreift.
Die Zeichnungen, insbesondere die Fig. 1 bis 3a werden nun
detaillierter beschrieben. Die Feinstbearbeitungs-Maschine 20
hat einen Hauptrahmen oder ein Untergestell 22, auf dem die
seitlichen Spindeleinrichtungen oder -lager 24 und 26 angebracht
sind. Die Spindeleinrichtungen 24 und 26 befinden sich auf
geeigneten Führungsbahnen 27, wo sie durch Motoren 28 und 30
aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden. Die
Spindeleinrichtungen 24 und 26 sind mit Mitnehmern 36 versehen,
die mit gegenüberliegenden Enden des Werkstücks - in diesem
Ausführungsbeispiel eine langgestreckte Nockenwelle 38 mit in
Längsrichtung beabstandeten Nocken 40 - in Eingriff bringbar
sind. Antriebsmotoren 41 und 44 drehen die Mitnehmer 36, die
wiederum die Nockenwelle 38 mit konstanter Geschwindigkeit um
ihre Längsachse drehen. Halteeinrichtungen 46 befinden sich im
Eingriff mit Zwischen- und Endabschnitten der Nockenwelle und
unterstützen diese zur Aufnahme (reactio) der während der
Feinstbearbeitung erzeugten Kräfte (actio).
Die Nocken 40 auf der Nockenwelle werden mit Arbeitskopf 42
bearbeitet. Jeder Kopf wird von einer Verschiebeeinrichtung 50
gehalten. Insbesondere umfaßt jede Verschiebeeinrichtung einen
langgestreckten Schlitten oder Schieber 52 gegenüber einem
Nocken 40 und einen rückwärtigen Kopfabschnitt 54 am Ende des
Schlittens, benachbart dem Nocken 40. Die Köpfe 54 bestehen aus
einem ersten oder Frontabschnitt 42 und einem zweiten oder
rückwärtigen Abschnitt 54. Die Schlitten 52 erstrecken sich
senkrecht zur Nockenwelle und sind in Führungen 56
längsverschieblich - in Richtung zur Nockenwelle und von dieser
weg - gelagert. Jeder Schlitten wird vorzugsweise durch einen
Linearmotor 58 zur Nockenwelle hin und von dieser weg bewegt.
Der Motor drückt den Kopf 54 mit seiner Front 42 mit konstanter
und gleichmäßiger Kraft gegen den entsprechenden Nocken 40.
Druckluft-Zylinder oder andere Motoren können anstatt der
Linearmotoren auch verwendet werden, es ist jedoch
wünschenswert, daß die von jedem Kopf auf den entsprechenden
Nocken ausgeübte Kraft während der gesamten Feinstbearbeitung
konstant und gleichmäßig ist.
Die Schlittenführungen 56 sind an bestimmten Abschnitten der
Maschine (nicht gezeigt) so angebracht, daß die (axial
aufgereihten) Schlitten 52, auf denen die Köpfe 54, 42 montiert
sind, sich in verschiedenen Ebenen befinden, welche im
wesentlichen 45° zueinander geneigt sind (siehe Fig. 2
und 2a), so daß mit der Vorrichtung Nocken bearbeitet werden
können, die einen geringeren Abstand haben als die Breite der
Verschiebeeinrichtungen 50. Fig. 1, 2 und 3 zeigen die
Vorrichtung 20 im Ein- und Ausspann-Modus, bei dem sich alle
Köpfe und Schlitten in zurückgezogener Position befinden.
Fig. 1a, 2a und 3a zeigen die Feinstbearbeitungs-Vorrichtung
20 im Betriebsmodus, bei dem sich alle Köpfe und Schlitten in
vorgeschobener Position befinden, während welcher die Front 42
der Köpfe 54 zur Feinstbearbeitung an den Nocken 40 angreifen.
Fig. 2, 2a zeigen eine Nockenwelle in einer Bearbeitungs-Station
2 zwischen zwei Leerlauf- oder Zwischen-Stationen 1
und 3, wo Nockenwellen auf Ständern 59 und 61 vor bzw. nach
deren Bearbeitung in Station 2 (zwischen-) gelagert werden
können. Ein üblicher Hub- und Transport-Mechanismus (nicht
gezeigt) kann zur Beförderung (der Vorschubweg des Werkstücks
ist mit x, y, z angedeutet) der Nockenwellen von Station zu
Station (1, 2 und 3) verwendet werden.
Am Kopf 54 jeder Verschiebeeinrichtung 50 ist ein Vibrator 60
vorgesehen. Die Vibratoren 60 dienen dazu, den oder die Köpfe zu
vibrieren, während er/sie gegen einen Nocken 40 gedrückt
ist/sind. Die Vibrationen erfolgen senkrecht zur Nocken-Lauffläche,
vorzugsweise mit einer Frequenz im Bereich von etwa
10.000 bis 16.000 Schwingungen pro Minute. Durch die
hochfrequenten Schwingungen kann genügend Kraft auf die Nocken-Laufflächen
aufgebracht werden, um diese zu verdichten und zu
komprimieren und ihre Härte sowie die Qualität zu verbessern.
Übermäßige Kraft ist nicht erforderlich und sie variiert in
Abhängigkeit von der Breite der zu bearbeitenden Nocken-Oberfläche.
Bei Nocken mit nur 0,5 inch (1,27 cm) Breite kann
diese Kraft 50 bis 100 lbs. (22, 65 bis 45, 3 kg) betragen. Bei
einem 2 inch (5,08 cm) breiten Nocken kann die Kraft 400 lbs.
(181,44 kg) betragen. Diese Kraft wird konstant gehalten und
ändert sich während des Bearbeitungsverfahrens nicht.
Tatsächlich schiebt der Nocken den Kopf zurück, wenn der hohe
Teil des Nockens bei der Drehbewegung den Kopf passiert, so daß
die Kraft des Kopfes auf die Nockenoberfläche gleich bleibt. Die
Länge des Frontabschnitts 42 des Kopfes 54 ist größer als die
Breite des Nockens 40, so daß die gesamte Breite des Nockens
bearbeitet wird.
Fig. 4 und 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer
Verschiebeeinrichtung 50, bei der der Frontabschnitt 42 des
Kopfes 54 ein zylindrisches Stabstück ist, das über seine Breite
gleichmäßig kreisförmigen Querschnitt hat und dessen Längsachse
parallel zu der Drehachse der Nockenwelle 38 und parallel zur
bearbeiteten Nocken-Lauffläche verläuft.
Der Kopf 54 ist durch einen Stift 62 dreh- bzw. schwenkbar mit
dem Schlitten 52 verbunden, zur Schwenkbewegung um eine zur
Längsachse des Kopfes parallele Achse. Der Kopf 54 wird durch
eine Druck-Schraubenfeder 64, die sich zwischen Kopf 54 und
Schlitten 52 befindet, gegen den Nocken gedrückt. In der
Darstellung ist der Vibrator 60 am rückwärtigen Abschnitt 54 des
Kopfes angebracht. Wenn die Verschiebeeinrichtung 50 den Kopf
gegen den Nocken vorbewegt, wird die Feder 64 zusammengedrückt,
um sicherzustellen, daß der Frontabschnitt des Kopfes mit dem
Nocken in Kontakt bleibt, während sich das Werkstück dreht. Der
Vibrator 60 ist starr am Kopf angebracht und wenn er in Gang
gesetzt wird, versetzt er den Kopf in hochfrequente Schwingung,
die als Kraft auf das Werkstück übertragen wird. Diese Kraft
oder Energie wird von der Oberfläche des Nockens absorbiert;
dies führt dazu, daß die Nockenoberfläche hart und glatt wird.
Die Feinstbearbeitung der Nocken-Lauffläche wird ausgeführt,
während sich das Werkstück 38 mit konstanter Geschwindigkeit,
vorzugsweise etwa 20 bis 30 U/min., dreht.
Gewünschtenfalls kann der Frontabschnitt 42 des Kopfes 54 so
abgewandelt werden, daß er tonnenförmig oder sanduhrförmig ist;
in diesem Fall überträgt er die entgegengesetzte Form auf die
bearbeitete Oberfläche.
Der Frontabschnitt 42 des Kopfes besteht aus sehr hartem
Material, das vorzugsweise eine Härte im Bereich von etwa 3000
bis 7000 Vickers besitzt. Vorzugsweise ist das Material so
gewählt, daß es mit dem Werkstück nicht chemisch reagiert.
Üblicherweise besteht das Werkstück aus Eisen oder Stahl, es
kann aber auch aus anderen Materialien hergestellt sein.
Zumindest der Frontabschnitt 42 des Kopfes 54 ist bevorzugt aus
Diamant oder Wolframkarbid hergestellt. Besteht er aus
Wolframkarbid, so ist er vorzugsweise mit einer Chromnitrid- oder
Titannitrid-Verbindung beschichtet, die eine Härte im oben
angegebenen Bereich aufweist.
Die Arbeitsfläche des Kopfes - ob aus Diamant oder aus
beschichtetem Wolframkarbid - ist glatt und übt während des
Bearbeitungsprozesses am sich drehenden Werkstück eine reibende
oder polierende Wirkung auf die Nockenoberfläche aus. Die das
Werkstück berührende Oberfläche des Kopfes 54 muß ausreichend
hart und glatt sein, um der Polierwirkung zu widerstehen.
Andere geeignete Materialien, aus denen zumindest der
Frontabschnitt 42 oder der gesamte Kopf 54 bestehen kann, sind
Siliziumnitrid und bestimmte keramische Materialien, wie zum
Beispiel Aluminiumoxid (Al₂O₃).
Fig. 5 zeigt ein der Fig. 4 ähnliches Ausführungsbeispiel, bei
dem der Kopf 54a jedoch in leicht abgewandelter Ausführung
vorgesehen ist, obwohl er in gleicher Weise mittels eines
Stifts 62 am Schlitten 52 schwenkbar gelagert ist. Ein
wesentlicher Unterschied zwischen dem Kopf von Fig. 5 und dem
von Fig. 4 ist, daß der Frontabschnitt 42a von Fig. 5 die Form
eines flachen Blocks und nicht die eines Zylinders hat und eine
flache Bearbeitungsoberfläche 70 aufweist, die parallel zur
Drehachse der Nockenwelle 38 und ebenfalls parallel zur
Lauffläche des zu bearbeitenden Nockens verläuft.
Fig. 7 und 9 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem
der Frontabschnitt 42 fest am rückwärtigen Kopfabschnitt 54b
angebracht ist, der zwischen Armen 75 des Schlittens 52b in
dessen Längsrichtung verschieblich ist. Eine Schraubenfeder 64b
ist zwischen dem Kopf 54b und dem Schlitten 52b eingespannt und
umgibt eine Stange 78, die sich vom Kopf 54b aus erstreckt. Die
Stange 78 ist im Schlitten 52b verschieblich gelagert und hat
einen Vibrator 60 an ihrem dem Kopf abgewandten Ende. Die
Funktionsweise ist aus der Beschreibung der anderen
Ausführungsbeispiele ersichtlich.
Fig. 8 unterscheidet sich von den Fig. 7 und 9 nur dadurch,
daß der Frontabschnitt 42a des Kopfes flach ist, wie der
Frontabschnitt 42a von Fig. 5.
Ein abgewandelter, im wesentlichen flacher Kopf kann leicht
konkav oder konvex sein; in diesem Fall überträgt er die
entgegengesetzte Form auf die zu bearbeitende Oberfläche.
Es wird nun auf die Fig. 10 Bezug genommen, die den Kopf 54b, 42
mit zylindrischem Frontabschnitt 42 gemäß Fig. 4 oder 7 zeigt,
der gegen einen typischen Nocken mit gekrümmter Lauffläche 90
gedrückt ist. Die nach innen gekrümmte Kontur oder der negative
Radius dieses Nockentyps wird am besten mit einem zylindrischen
Kopf, wie in Fig. 4 oder 7 gezeigt, bearbeitet. Ein Kopf mit
flachem Frontabschnitt 42a gemäß Fig. 5 ist für die Bearbeitung
der obigen Kontur nicht geeignet.
Fig. 11 zeigt den flachen Frontabschnitt 42a gemäß Fig. 5 oder
8 im Eingriff mit einem typischen Nocken mit flacher
Lauffläche 92. Diese Nockenoberfläche hat einen positiven Radius
und weist keine nach innen gerichtete Kontur oder negativen
Radius auf. Aus diesem Grund kann bei einem derartigen Nocken
der einfachere und kostengünstigere flache Kopf gemäß Fig. 5
verwendet werden.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Feinstbearbeiten (Microfinish) der
Oberfläche eines Werkstücks (38, 40), umfassend
- (a) einen Werkstückhalter (22, 24, 26, 27, 36, 46), einen Kopf (42, 54; 42a, 54a; 42a, 54b), eine Einrichtung (50; 52, 56) zum Halten des Kopfes benachbart dem auf dem Halter (ein-)gespannten Werkstück (38, 40) und eine Einrichtung (58, 64) zum Ineingriffhalten des Kopfes mit der Werkstück-Oberfläche;
- (b) eine Vibrationseinrichtung (60) zum Vibrieren des Kopfes mit hoher Frequenz, während dieser sich mit der Oberfläche des Werkstücks (38, 40) im Eingriff befindet, zum Feinstbearbeiten der Oberfläche.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der
- (a) der Kopf (42, 54) eine glatte Oberfläche (70) zum drückenden Berühren der Werkstück-Oberfläche aufweist;
- (b) eine Einrichtung (41, 44, 36, 24, 26) vorgesehen ist zum Relativbewegen des Kopfes (42, 54) über die Oberfläche, so daß die Kopffläche (70) eine polierende oder reibende Wirkung auf die Oberfläche ausübt.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der
der Kopf (42, 54) eine im wesentlich senkrecht zur Werkstück-Oberfläche
gerichtete zyklische Hubbewegungen ausführt,
insbesondere minimalhubige Hochfrequenzbewegungen.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der
der Kopf (42, 54) mit einer Frequenz im Bereich von etwa
10.000 bis 16.000 Schwingungen pro Minute (160 bis 270 Hz)
von der Vibrationseinrichtung (60) vibriert wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der
zumindest ein Frontabschnitt (42, 42a, 42b) des Kopfes eine
Härte im Bereich von etwa 3000 bis 7000 Vickers aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der
zumindest der Frontabschnitt (42, 42a) des Kopfes
- insbesondere der gesamte Kopf - aus einem Material
besteht, das ausgewählt ist aus der Gruppe: Diamant,
Wolframkarbid, Wolframkarbid beschichtet mit Chromnitrid
oder Titannitrid, einem keramischen Material oder
Siliziumnitrid.
7. Verfahren zum Feinstbearbeiten der Oberfläche eines
Werkstücks, bei dem
- (a) ein Kopf (42, 54; 42a, 54a; 54b) in Druckberührung mit der Oberfläche des Werkstücks (38, 40) gehalten wird;
- (b) der Kopf zur Feinstbearbeitung der Werkstück-Oberfläche mit hoher Frequenz pulsiert (60; 60, 78)
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem
- (a) der Kopf eine glatte Arbeitsfläche (70; 42, 42a) zum Druckberühren der Werkstück-Oberfläche aufweist;
- (b) der Kopf über die Werkstück-Oberfläche relativbewegt (41, 44, 36, 24, 26) wird, so daß seine Arbeitsfläche (70) beim Pulsieren eine polierende oder reibende Wirkung auf die Werkstück-Oberfläche hat.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Verfahrensansprüche,
bei dem der Kopf im wesentlichen senkrecht zur Werkstück-Oberfläche
pulsiert.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Verfahrensansprüche,
bei dem der Kopf mit einer Frequenz im Bereich von etwa
10.000 bis 16.000 Schwingungen pro Minute (Hübe pro min.)
wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Verfahrensansprüche,
bei dem der Kopf im Frontabschnitt (42, 42a) eine Härte im
Bereich von etwa 3000 bis 7000 Vickers aufweist.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Verfahrensansprüche,
bei dem zumindest der Frontabschnitt (42, 42a) des Kopfes aus
einem beinharten Material besteht, wie Diamant,
Wolframkarbid, Wolframkarbid beschichtet mit Chromnitrid
oder Titannitrid, einem keramischen Material oder
Siliziumnitrid.
13. Vorrichtung nach einem der vorigen Vorrichtungsansprüche,
bei der die Front (42, 42a) des Kopfes (54, 54a, 54b)
- (a) eine glatte zylindrische Arbeitsfläche (42) aufweist, die auf die Werkstück-Oberfläche drückbar ist und eine Längsachse hat, die parallel zur Werkstück-Oberfläche verläuft; oder
- (b) eine glatte ebene Arbeitsfläche (70, 42a) aufweist, die mit der Werkstück-Oberfläche in Druckkontakt bringbar ist, die im wesentlichen parallel zur Werkstück-Oberfläche verläuft.
14. Vorrichtung nach einem der vorigen Vorrichtungsansprüche,
bei der mehrere Köpfe (54) mit ihren Halteeinrichtungen
(50, 52) axial beanstandet entsprechend dem Abstand der zu
bearbeitenden Werkstück-Oberflächen (38, 40) aufgereiht sind,
jedoch umfänglich in Winkeln verdreht sind, so daß jeweils
zwei benachbarte Halteeinrichtungen (50, 52) in einer anderen
Ebene arbeiten und dennoch alle Arbeitsebenen sich in der
Achse des Werkstücks (38, 40) schneiden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US08/519,725 US5722878A (en) | 1995-08-28 | 1995-08-28 | Method and apparatus for microfinishing |
Publications (1)
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CA (1) | CA2164074C (de) |
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