-
Auf der ein- oder mehrsystemigen Strumpfrundstrickmaschine hergestellte
Strumpfhose mit durch verstärkte Flächen erzeugter Musterung, und Vorrichtung zur
Herstellung derselben.
-
Es hat sich ergeben, dass ein ständig steigender Prozentsatz gemusterter
Strumpfhosen benötigt wird.
-
Die bisher bauptsächlich bei Einzylinder"Strumpfrundstrickmaschinen
(400 Nadeln, 3 3/4" Zylinderdurchmesser) angewandte Musterungstechnik verwendet
einen dünnen Grundfaden und einen stärkeren Musterfaden, der mit dem Grundfaden
entweder zur Masche verstrickt oder hinterlegt wird.
-
Selbst wenn für die beiden Läden ein 20 bzw. 30 den.
-
texturiertes Garn genommen wird, erscheint die Strump£-hose, sowohl
optisch als auch im Griff, zu dick, und wird insbesondere in der wärmeren Jahreszeit
nicht gekauft.
-
Diese Stricktechnik hat auch den Nachteil, dass die flottliegenden
Fäden die Grössen der Quer-Dehnung und -Elastizität umsomehr vermindern, als flottliegende
Fäden zwischen den Musterflächen vorhanden sind.
-
Das ist bei Strumpfhosen, insbesondere bei dem den Unterkörper bekleidenden
Teil unangenehm, weil dieser teil während des Anziehens und im angezogenen Zustand
besonders stark dehnbar sein muss.
-
Die auf das Erzeugnis, nämlich die Strumpfhose, sich beziehende Aufgabe
ist es, eine Mustermöglichkeit zu finden, die die vorstehend genannten Nachteile
nicht hat und bei der keine flottliegenden Läden durchscheinen.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Strumpfhose durch einen
Verstärkungsfaden gemustert wird, der in an sich bekannter Weise nach dem Auslegen
festgehalten und dann kurz abgeschnitten wird.
-
Die Rapportbreite und -Höhe der in jeder geometrischen Figur möglichen
Musterflächen können jede Grösse haben.
-
Modisch bevorzugt sind kleine Rapporte.
-
Vorrichtungen zum mechanischen Klemmen und Abschneiden der ausgelegten
Pädensind durch die deutsche Patentschrift 1.160.976 (Scott & Williams) und
die deutsche Auslegeschrift 1.192.774 (Gordon), und Klemmen mit Saugluft und das
mechanische Abschneiden durch dte -deutsche Auslegeschrift 1.220.076 (Gordon), die
britische Patentschrift 867.132 (Billi) und die deutsche Auslegeschrift 1.231.385
(Parthum) bekannt.
-
Das Ein- und auslegen der Verstärkungsfadenführer wird von der Musterkette
oder -Trommel betätigt (vgl.auch Diebler, Der Rundstrickstrumpfautomat, S.174, und
deutsche Auslegeschrift 1.220.076, Sp.6, Z.33-38).
-
Durch einen zweiten Faden verstärkte Flächen sind durch die Fersen-,
Schlen- und Hochfersenverstärkung bekannt.
-
Durch die französische Patentschrift 1.427.822 ist es auch bekannt,
auf der flachen Kulierwirkmaschine die an der Strumpfnaht zusammenstossenden Ränder
des formgerecht gestrickten Strumpfes durch verstärkte flächen zu mustern.
-
diese Maschine mit hin und ber gehenden Fadenführern arbeitet, entfallt
das Zerschneiden des Fadens, solange in Richtung der Maschenstäbchen verstärkt wird
und die verstärksten Plächen zusammenhängen oder nur wenige Maschen Abstand voneinander
haben.
-
Verstärkte Flächen von beliebiger und unterschiedlicher geometrischer
form können mittels an sich bekannten Eadelwählvorrichtungen erzeugt werden.
-
Solange der Weg der Nadeln vom Verstärkungsfadenführer bis zur Stelle,
an der der Baden geschnitten wird, gross genug ist, das der Faden nach dem Abschneiden
auch sicher gehalten wird, was mit einem Luftschuh, z.B. nach der britischen Patentschrift
867.132 möglich tst, können mit einer einsystemigen Maschine die mustergemäse auf
der Strumpfhose verteilten, durch einen zweiten Faden verstärkten Plächen kleine
Rapporte haben.
-
Kleine Rapporte verstärkter Plächen können bei einer einsystemigen
Maschine nur gestrickt werden, wenn die Schneidvorrichtung in entsprechendem Abstand
hinter dem Verstärkungsfadenftihrer angeordnet ist. Soll z. B. der Rapport zwölf
Maschen breit sein, dann muss die Schneidvorrichtung zwölf Nadeln hinter dem Verstärkungsfadenführer
plus aoviel Nadeln angeordnet sein, dass das aus dem Verstärkungsfadenführer herausragende
Fadenende im Luftschuh festgehalten
wird. Werden Rapportbreiten
mit dem Verstärkungsfaden gestrickt, die grösser als zwölf Maschen breit sind, dann
bilden sich Flottierungen, die von Hand abgeschnitten werden müssen, was nicht erwünscht
ist. Die Rapportbreite der verstärkten Pkächen steht also in Relation zum Abstand
der Schneidvorrichtung vom Verstärkungsfaden führer. Das gilt auch für mehrsystemige
Strumpfrundstrickmaschinen.
-
Die daraus sich ergebende Aufgabe, nämlich in jeder Reihe,nach der
letzten den Verstärkungsfaden mit verstrickenden Nadel denselben solange festzuhalten,
bis er abgeschnitten ist, wird mittels der Vorrichtung dadurch gelöst, dass an jedem
System neben dem ausgelegten Verstärkungsfadenführer örtlich unterhalb desselben
eine Prealuft ausstrahlende beim Nichtmustern abstellbare Düse vorgesehen ist, die
den Paden in Schleifenform in eine, hinter jeder Düse vorgesehenen Öffnung des Luftachuhe
aolange drückt, bis der Paden abgeschnitten ist, wonach er vom Unterdruck des Luftschuhs
festgehalten wird.
-
In der Zeichnung ist die Strumpfhose und die Vorrichtung an der Strumpfrundstrickmaschine
beispielsweise dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 die mit verstärkten Flächen gemusterte
Strumpfhose, Pig. 2 die Abwicklung von z*ei Systemen einer mehrsystemigen Strumpfrundstriokmaschine,
nebst Nadeln und kreisringe förmigen Luftschuh, Fig. 3 den Längsschnitt einer Einzylinder-Rundstrickmaschine
längs der Schnittlinie III-III in Fig.2.
-
Die Strumpfhose (Fig.l) ist in bekannter Weise mittels der von vorn
nach hinten durchgehenden Naht 6 aus zwei Strümpfen la und lb mit überlangen Längen
zusammengenäht.
-
Sie hat verstärkte Perlen 2, Spitzen 3, Sohlen 4 und Zwickel 5, sowie
ein hochelastisches Abschlussband 7. Die Spitzen 3 können zugenäht, oder in bekannter
Weise doppelflächig, durch ganz oder teilweise Drehung der Scheibe 8 mit den Übertragungsplatinen
9 zusammen mit der Schlossplatte 22 in einem Arbeitsgang geschlossen sein.
-
Die Strumpffüsse können auch, soweit es sich um aynthetische Garne
handelt, durch Heissformen gebildet sein.
-
Werner kann ea sich auch um Strumpfhosen handeln, die aus einem durchgehenden
Schlauch gestrickt sind, dessen am Unterkörper anliegender Teil durch grössere Maschen
und/oder Teilreihen und/oder Fangmaschen einen grösseren Durchmesser hat.
-
Die mittels Verstärkungsfaden erzeugten kleinen Plächen 10 ergeben
die Musterung.
-
Fig. 2 und 3 zeigen die in die Ebene abgewickelten Nadeln 11 und die
Schlossteile von zwei Systemen A und B, bzw.
-
einen Längsschnitt durch die Rundstrickmaschine, die mehr ala zwei
8geteme hat. Die Nadelheber 12a und 12b bringen die Nadeln 11 in die Einschlußstellung.
Die Nadelsenker 19a und 13b bringen die Nadeln 11 in die Abschlagstellung.
-
Der Schlossmantel ist in Fig. 3 bei 14 angedeutet. Der ladelzylinder
15 hat an seinem unteren Ende einen Zahnkranz 16, und ist mittels einem mit dem
Antriebsmotor (nicht dargestellt) kraftschlussig verbundenen Ritzel 17 um
die
Säule 18 drehbar, die fest auf der horizontalen Platte 19 des Maschinengestells
angeordnet ist. Im Platinenring 20 sind die Abschlagplatien 21 untergebracht.
-
Zentral zum Nadelzylinder 15 und über demselben befindet sich die
synchron mit dem Nadelzylinder drehbare Scheibe 8, in der die Ubertragungsplatinen
9 geführt sind. Oberhalb der Scheibe 8 sitzt die feststehende Schlossplatte 22.
Auf der Schlossplatte 22 ist der ringförmige Luftschuh 23, in den ein Rohr 24 mündet,
durch das die Luft abgesaugt wird und dadurch die im Luftsohuh befindlichen Fäden
festhält. Ein Padenführer 25 führt den Grundfaden 27 und ein zweiter Fadenführer
26 den Verstärkungsfaden 28 zu.
-
Die Fedenöse des ausgelegten Verstärkungsfadenführers 26 ist in Fig.
2 mit 26a, und der ausgelegte, gestrichelt dargestellte Fadenführer 26 ist in Sig.
3 ebenfalls mit 26a bezeichnet.
-
Fig. 3 zeigt die Seitenansicht eines atationären Druckluftrohres 29,
das aus seiner Öffnung 29a einen Druckluftstrahl in eine Öffnung 23a im ringförmigen
Luftschuh 23 führt.
-
An einer Druckluft-Ringleitung 31 sind die zu jedem Stricksystem gehörigen
Druckluftrohre angeschlossen.
-
Die aus der Öffnung 29a ausströmende Druckluft muss so stark sein,
dass sie den von der Spule kommenden ausgelegten Verstärkungsfaden 28 abzieht, oder
die Verstärkungsfadenschleife 30 muss so im Luftschuh 23 gehalten werden, dass sie,
ohne aus der Öffnung 23& herauszurutschen, dem Weg der letzten Verstärkungsnadel
lle folgen. und Paden von der Spule abziehen kann.
-
Die Ringleitung 31 erhält die von einem Kompressor (nicht dargestellt)
erzeugte Druckluft durch ein Rohr 32. Das Rohr 32 ist verschliessbar, wenn keine
Musterung mit verstärkten Flächen erzeugt wird.
-
Bestimmte Nadeln 11, die sich im System A (Fig.1) in die Abschlagstellung
bewegen, sind mit lla, llb, llo, lld und lle bezeichnet. Dieae Nadeln stricken eine
durch den Verstärkungsfaden 28 verstärkte Fläche. Da eine sechssystemige 3 3/4"
- Strumpfrundstrickmaschine bis zu 400 Nadeln im Zylinder 15 hat, sind im Beispielsfall
statt fünf Nadeln tatsächlich 25 Nadeln am Strickvorgang mit Verstärkung beteiligt,
was einer Rapportbreite von ungefähr 20 bis 25 mm entspricht. Die folgenden 41 Nadeln
stricken glatt.
-
Die Badeln lla bis lle können einseitig oder beiderseitig durch Ein-
und Auslegen des Verstärkungsfadenführers 26 zugenommen und gemindert werden. Das
ergibt einen ellipsen-oder rhombus-förmigen Rand der verstärkten Fläche.
-
Verstärkte Flächen von beliebiger und zueinander unterschiedlicher
geometrischer Porm können. mit an sich bekannten Wählvorrichtungen erzeugt werden.
In diesem Falle liegt die Fadenöse des Verstärkungsfadenführers 26 etwas höher als
die des Grundfadenführers 25 und die Nadel 11 wird mustergemäss in eine Stellung
ausgetrieben, die etwas höher als die Einschlußstellung liegt. In diesem Fail befindet
sich die Öffnung 29a des Drucklufttrohres 29 rechts vom Verstärkungsfadenführer
26 und etwas unterhalb desselben.
-
Im nächsten System B kann die gleiche Figur wiederholt oder eine andere
Figur verstärkt werden.
-
Bei grösserer Rapportbreite kann jedes zweite System der mehrsystemigen
Maschine ausfallen0 Es wird also nur in jedem zweiten System mit Verstärkungsfäden
28 gestrickt.
-
Die Länge des Rapports ist beliebig. Es können also auch verstärkte
Langstreifen gestrickt werden.
-
Es ist selbstverständlich, dass derartige Verstärkungamuster auch
bei Strümpfen vorgesehen sein konnen.