DE19632987C1 - Verfahren zum Herstellen strukturierter Beschichtungen aus Polyurethanschaum und Anwendung desselben - Google Patents
Verfahren zum Herstellen strukturierter Beschichtungen aus Polyurethanschaum und Anwendung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
von dekorativen, dreidimensional strukturierten Beschichtungen
aus Polyurethanschaum (PUR-Schaum) auf einer Unterlage.
Polyurethanschaumstoffe beruhen auf drei Komponenten
A: den Polyisocyanaten
B: den Polyolen
C: den Hilfsstoffen, einschließlich gegebenenfalls Treibmittel.
A: den Polyisocyanaten
B: den Polyolen
C: den Hilfsstoffen, einschließlich gegebenenfalls Treibmittel.
Hierbei wird das Polyurethan durch Polyaddition aus zwei- und
/oder höherwertigen Alkoholen (B) und Isocyanaten und/oder
Prepolymeren mit terminalen Isocyanatgruppen (A) erhalten.
Hilfsstoffe (C) sind an sich bekannte Katalysatoren,
Stabilisatoren, Farbpigmente, Treibmittel, Tenside,
Emulgatoren, Schaumstabilisatoren, Flammschutzmittel,
Füllstoffe, Alterungsschutzmittel, Antistatika und Biocide.
Polyurethanschaumstoff wird entweder nach dem chemischen
Treibverfahren, beruhend auf der Isocyanat-Wasser-Reaktion,
die gasförmiges CO₂ als Treibgas liefert oder nach dem
physikalischen Treibverfahren mit niedrigsiedenden
Treibmittelkomponenten, wie halogenierten Kohlenwasserstoffen
und/oder leicht flüchtigen nicht halogenierten
Kohlenwasserstoffen wie Pentan, Cyclopentan, Propan, Isobutan,
Dimethylether hergestellt.
Zur Verarbeitung zu PUR-Schaum werden die Rohstoffe als Ein- oder
Zweikomponentengemisch handelsüblich angeboten.
Für die Herstellung von PUR-Schaum wird bevorzugt als
Isocyanat das Diphenyl-methan-4,4′-diisocyanat (MDI) oder das
2,4- bzw. 2,6-Toluoldiisocyanat eingesetzt.
Mit Polyalkylenglykolethern als Diolen und Isocyanaten sowie
Wasser chemisch geschäumt erhält man weichere PUR-Schäume.
Härtere PUR-Schäume erhält man bei mit physikalischen
Treibmitteln geschäumten Gemischen auf Basis von Polyolen und
Isocyanaten.
Üblicherweise wird PUR-Schaum durch Formschäumen verarbeitet
oder, wie vorangehend erläutert, im Bauwesen als Montageschaum
zum Verfüllen von Hohlräumen und Befestigen von Bauelementen
verwendet, da PUR-Schaum im statu nascendi bei Beginn des
Vernetzens klebrig ist und gut an vielen Materialien, wie
Holz, Metall, Beton, Mauerwerk anhaftet.
In der DE-OS 21 12 397 wird ein Kunststoff auf
Polyurethanschaumstoffbasis beschrieben, der als dekorativer
Hausputz für Innen- und Außenwände in Form von hoch
aufgeschäumten oder verdichteten Schaumstoffwandplatten
verwendbar ist.
Aus der JP 54083524 A sind schäumbare Farbanstriche enthaltend
ein schäumbares Harz, wie schäumbares Polystyrol, schäumbares
Polyethylen oder schäumbares Polyurethan und ein Farbmittel
und ein Bindemittel, insbesondere einen Kunststoff wie PVC,
Polyacrynitril oder Polymethacrylat, bekannt, denen organische
oder anorganische Treibmittel, wie Azodicarbonamid oder
Natriumbicarbonat zugegeben werden, bekannt, um damit Bilder
zu malen, die nach dem Trocknen bei Raumtemperatur auf eine
Temperatur von 90 bis 200°C je nach Kunststoffzwecks
Aufschäumen erhitzt werden.
Derartige schaumfähige Farbanstriche eignen sich nicht für
Hausputz und große Flächen, die nicht mit Hitze bis zu 200°C
behandelt werden können, um einen Schaum zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, weitere vorteilhafte
Einsatzgebiete für PUR-Schaum zu finden, insbesondere für als
Ein- bzw. Zweikomponenten-Systeme, gegebenenfalls mit
physikalischem Treibmittel in Druckbehältnissen, wie
Sprühdosen abgepackte schäumfähige PUR-Gemische zum Herstellen
von PUR-Schaum in harter oder halbharter Einstellung.
Die Eigenschaft der bekannten handelsüblich erhältlichen
schäumfähigen PUR-Gemische, sehr schnell unkontrolliert
aufzuschäumen und zu vernetzen, behindert eine Vielzahl von
Formgebungen und Anwendungen, so daß bisher diese
schäumfähigen PUR-Gemische nur in vorhandene Formen oder
Hohlräume eingeschäumt wurden oder bei freiem Aufschäumen eine
nachträgliche mechanische Bearbeitung und Formgebung durch
Abschneiden o. dgl. nach dem Aushärten des Schaumes
vorgenommen wurde.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe zum Herstellen
dreidimensional strukturierter, insbesondere flächenhafter
Beschichtungen bzw. Schichten aus PUR-Schaum auf einer
Unterlage gemäß den Merkmalen des Anspruches 1. Insbesondere
werden schäumfähige Gemische eingesetzt, die mit Feuchtigkeit
aus der Umgebung unter Vernetzung aushärten.
Die vorliegende Erfindung ist mit PUR-Schaumstoffen,
hergestellt aus einem Einkomponenten-System oder
Zweikomponenten-System auf Basis von Isocyanaten, Polyolen,
und Hilfsstoffen nach dem chemischen Treibverfahren und/oder
physikalischen Treibverfahren mit einem physikalischen
Treibmittel realisierbar.
Bevorzugt werden Beschichtungen aus harten und halbharten PUR-
Schäumen für die Erfindung hergestellt.
Beim Zweikomponenten-System umfaßt eine Grundkomponente die
Polyole, Katalysatoren, Stabilisatoren, gegebenenfalls
Treibmittel, Farbpigmente und sonstige Hilfsstoffe, während
die zweite Komponente als Vernetzungskomponente das Isocyanat
enthält. Hierbei ist es möglich, das Isocyanat mit einer
Teilmenge der benötigten Gesamtmenge an Polyol zu einem
Prepolymer umzusetzen, so daß dann nur noch die Restmenge an
Polyol in der Grundkomponente vorhanden ist, um den PUR-Schaum
herzustellen.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß es möglich ist, flächige
und strukturierte Polyurethanschaumbeschichtungen durch freies
Aufschäumen eines auf eine Unterlage aufgebrachten
schäumfähigen Gemisches chemisch oder mittels physikalischer
Treibmittel oder als Kombination beider Verfahren,
gegebenenfalls mit zusätzlicher Wasserbenetzung oder
-besprühung der Oberfläche des aufgetragenen Gemisches
herzustellen, die einen hervorragenden Außenputz oder
Innenputz an Gebäudewänden bilden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind den Merkmalen der Unteransprüche sowie die
erfindungsgemäße Anwendung den Ansprüchen 12 und 13
entnehmbar.
Für die Erfindung geeignete Einkomponenten-Systeme werden
beispielsweise in der EP 0 066 830 B2 sowie in der hierzu
zitierten Literatur beschrieben, ebenso geeignete
Zweikomponenten-Systeme. Sowohl Ein- als auch Zweikomponenten-
Systeme für die Herstellung von PUR-Hartschäumen mit
physikalischem Treibmittel sind handelsüblich erhältlich,
nämlich abgepackt beispielsweise in Druckbehältern, wie
Aerosoldosen, Stahlflaschen oder dergleichen. Diese PUR-
Hartschäume werden als Montageschaum oder Ortschaum bezeichnet
und in der Bauindustrie insbesondere zum Ausfüllen von
Hohlräumen und Fugen, zum Isolieren von Wasserleitungen,
Abdichten von Durchbrüchen und Zwischenräumen, als Klebstoff
zur Überbrückung von Unebenheiten von Untergründen für die
Auflage weiterer Materialien verwendet. Hierbei wird das in
den Druckbehältern befindliche Ein- oder Zweikomponenten-
Gemisch vor Ort direkt in die Hohlräume gespritzt oder
aufgetragen und füllt durch Ausschäumen die entsprechenden
Räume oder Fugen aus. Erfindungsgemäß werden diese
schäumfähigen Systeme für die Herstellung flächiger
strukturierter Beschichtungen eingesetzt. Um eine verbesserte
Verarbeitbarkeit zu erhalten, kann es von Vorteil sein, den
Aushärtungsprozeß zu verzögern. Für die Herstellung von Außen- oder
Innenputz kann es von Vorteil sein, den Verschäumungsgrad
nicht zu hoch einzustellen. Eine Kombination von chemischem
und physikalischem Treibverfahren wird als vorteilhaft für die
Herstellung von Außen- oder Innenputz vorgeschlagen. Hierfür
können als Komponente (B) Polyolgemische, wie Polyether- und
Polyesterpolyole eingesetzt werden.
Überraschend hat sich herausgestellt, daß es auch möglich ist,
mit einem physikalischen Treibmittel angereichertes
schäumfähiges PUR-Gemisch mit einem Schäumfaktor von 1 : 3 bis
1:5 nach dem Aufspritzen unter dem Druck des Treibmittels (bis
zu 20 bar) auf eine Unterlage noch mechanisch zu verteilen,
verstreichen, verreiben, auch nach Beginn und während des
einsetzenden Aufschäumens und auch noch nach einsetzender
Vernetzung. Durch Störung des Schäumvorganges tritt ein Zähmen
des Gemisches auf und dieses kann mechanisch besser
strukturiert werden. Diese mechanische Bearbeitung des
schäumfähigen Gemisches mit oder ohne physikalischem
Treibmittel kann durch Spachteln, Verrühren, Tupfen,
Streichen, kammartiges Streichen usw. erfolgen. Das
Aufschäumen wird durch die mechanische Bearbeitung verlagert
und Bläschen bilden sich erst nach Verteilung des Gemisches
aus, so daß entsprechend der regelmäßigen oder unregelmäßigen
Verteilung des schäumfähigen Gemisches blasenreiche und
blasenarme Bereiche gebildet werden, die einander abwechseln,
d. h. kompaktere Bereiche mit hochaufgeschäumten Bereichen.
Infolge dessen kann eine nahezu beliebig hohe Variabilität der
räumlichen Struktur und Raumdichte der ausgeschäumten
Beschichtung erreicht werden. Überwiegend wird ein Raumgewicht
im Bereich von etwa 10 bis 80 kg/m³ der hergestellten PUR-
Schaumbeschichtung erzielt.
So sind z. B. reliefartige, gebirgsartige dreidimensionale
Strukturen, reihenartige perlschnurartige Strukturen oder
flächige schuppenartige oder geröllartige
Oberflächenstrukturen erzielbar.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen entnehmbar. Insbesondere sind erfindungsgemäße
Beschichtungen auch als Außenputz oder Innenputz von
Gebäudewänden herstellbar. Die hergestellten PUR-
Schaumschichten weisen eine strukturierte, jedoch vernetzte
Oberflächenschicht auf, die wasserfest und abriebfest ist,
wobei die Schicht insgesamt jedoch genügend atmungsaktiv ist.
Des weiteren kann die erfindungsgemäß aufgebrachte
strukturierte PUR-Schaumschicht mit einem Farbauftrag versehen
werden, um z. B. die UV-Beständigkeit zu erhöhen. Es ist auch
möglich, dem schäumfähigen Gemisch bereits ein Farbmittel
zuzusetzen, um so bereits eine durchgefärbte
Schaumstoffschicht zu erhalten.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß das auf eine Unterlage
aufgebrachte schäumfähige PUR-Gemisch auch nach Beginn des
Aufschäumens und beginnender Vernetzung, nachdem sich bereits
eine klebrige Oberflächenhaut gebildet hat, mechanisch durch
Krafteinwirkung umverteilen läßt. Insbesondere ist ein Zupfen
oder Aufreißen der Beschichtung an der Oberfläche möglich,
wodurch zusätzliche Strukturierungen erhalten werden. Diese
erfindungsgemäße Bearbeitung ist besonders vorteilhaft für
extrem dekorative Beschichtungen, wie sie bei künstlerischen
Arbeiten zu dreidimensionalen Bildern, Gemälden und Reliefs
erwünscht sind, anwendbar.
Des weiteren ist es möglich, auf eine erste Schicht aus
schäumfähigem PUR-Gemisch eine oder mehrere weitere
schäumfähige PUR-Gemische schichtweise oder nur bereichsweise
zur gezielten Erhöhung aufzubringen. Dies kann in noch nicht
voll ausgeschäumtem und/oder ausgehärtetem Zustand der schon
vorhandenen Schicht erfolgen. Um gegebenenfalls die Haftung,
den Grad der Vernetzung oder den Verschäumungsgrad zu erhöhen,
kann es zweckmäßig sein, die vorhandene Schicht oberflächlich
mit Wasser zu benetzen. Bei der Umsetzung mit dem Isocyanat
kann dadurch noch zusätzliches CO₂ entstehen, das als
Treibmittel wirkt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich,
flächige, dreidimensional strukturierte Gebilde dekorativer
Art als Gemälde oder Kollagen, Reliefs einzeln oder in
Wandflächen im Putz integriert oder dergleichen herzustellen.
Insbesondere wurde erfindungsgemäß gefunden, daß das
schäumfähige PUR-Gemisch auch sehr gut auf Leinwand,
Baumwollgewebe, Jute und anderen natürlichen Faserstoffen
haftet.
Insbesondere ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren durch
unterschiedliche Dicke des Auftrags des schäumfähigen PUR-
Gemisches und entsprechend beliebige regelmäßige oder
unregelmäßige nachfolgende mechanische Verteilung beliebige
dreidimensionale Strukturen eines flächigen Schaumgebildes
herzustellen. Nach dem vollständigen Ausschäumen und Vernetzen
kann die so gebildete Schicht noch mechanisch, z. B. mittels
Messer bearbeitet oder mit einem Farb- oder Lacküberzug
versehen werden.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann eine Düse zum
Auftragen des schäumfähigen Gemisches vorgesehen werden, die
entweder als einfache Runddüse oder als Düse mit mehreren
voneinander beabstandeten Runddüsen als Austritt oder als
Schlitzdüse, Breitschlitzdüse und gegebenenfalls mit
eingearbeiteter Form für Strukturlinien ausgebildet ist.
Des weiteren ist es auch möglich, die Oberfläche der
aufgetragenen Schicht aus PUR-Schaumstoff durch Aufstreuen von
z. B. Sand zu veredeln, wobei dieses Aufstreuen zu dem
Zeitpunkt vorgenommen wird, an dem die Oberfläche des PUR-
Schaumes noch klebrig und nicht vollständig vernetzt ist.
Die mechanische Bearbeitung des auf einen Untergrund
aufgetragenen schäumfähigen PUR-Gemisches erfolgt bevorzugt
innerhalb der ersten 10 Minuten nach dem Auftrag. Werden sehr
dicke schäumfähige Schichten aufgetragen, kann eine
mechanische Bearbeitung auch noch später vorgenommen werden.
Als geeignet für den erfindungsgemäßen Einsatz haben sich
beispielsweise handelsübliche schäumfähige Gemische zum
Herstellen von PUR-Schaum mit einem physikalischen
Treibmittel, vorzugsweise FCKW-frei, auf Basis von
Diphenylmethan-4,4′-diisocyanat erwiesen, die
feuchtigkeitshärtend bei +5°C bis +30°C sind.
Solange das schäumfähige Gemisch noch nicht ausgehärtet ist,
kann es mehr oder weniger geformt werden. In der Regel ist die
Aushärtung und Vernetzung nach 2 h soweit fortgeschritten, daß
eine wesentliche Verformung nicht mehr erzielbar ist.
Es ist auch möglich, das schäumfähige Gemisch mittels
Flammschutzmittel schwer entflammbar, z. B. nach Baustoffklasse
B2 gemäß DIN 4102 auszurüsten. Beispielsweise eignen sich
hierfür Aluminiumoxidhydrate u. a.
In Außenanwendungen können zusätzlich Biocide in dem
schäumfähigen Gemisch als Schutz gegen Angriffe von
Mikroorganismen enthalten sein.
Des weiteren ist es möglich, die erfindungsgemäßen Schichten,
z. B. bei Anwendung als Putz, auch zu einem späteren Zeitpunkt
bei Rissen etc. einfach auszubessern, da wiederum nur
schäumfähiges PUR-Gemisch auf die Reparaturstelle aufgetragen
zu werden braucht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es somit möglich,
Flächenbeschichtungen auf Basis von PUR-Schaum in Gestalt von
Außenputz oder Innenputz von Gebäudewänden in strukturierter
Form aus schäumfähigen, gegebenenfalls treibmittelhaltigen
Ein- oder Zweikomponenten-PUR-Systemen herzustellen.
Hierbei können gegenüber normalem mineralischem Putz durch die
Erfindung folgende Vorteile erzielt werden:
- - erheblich geringeres spezifisches Gewicht
- - geringeres Transportvolumen, -gewicht und -kosten
- - einfachere Handhabung auch für Heimwerker
- - problemlose Reparatur von Rissen o. dgl.
- - weichere (Soft-) Oberfläche mit angenehmem Griff
- - geringere Verletzungsgefahr durch weichere, elastische Oberfläche des Putzes
- - geringere Schichtdicke bei verbesserter Isolierwirkung.
Claims (13)
1. Verfahren zum Herstellen von dekorativen, dreidimensional
strukturierten Beschichtungen aus Polyurethanschaum (PUR-
Schaum) auf einer Unterlage, bei dem ein schäumfähiges
Gemisch zum Herstellen von PUR-Schaum auf Basis eines Ein- oder
Zweikomponenten-Systems, enthaltend Isocyanat
und/oder Prepolymere mit terminalen Isocyanatgruppen sowie
zwei- und/oder höherwertige Alkohole sowie Hilfsstoffe,
auf die zu beschichtende Unterlage aufgebracht und das
aufgebrachte schäumfähige Gemisch unmittelbar anschließend
und während des Aufschäumens und beginnenden Vernetzens
des Gemisches auf der Unterlage unter mechanischer
Krafteinwirkung zu einer Schicht verstrichen, verteilt und
strukturiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
schäumfähiges Gemisch mit Feuchtigkeit aus der Umgebung
unter Vernetzung aushärtet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein schäumfähiges Gemisch verwendet wird, das nur
chemisch unter Ausnutzung der Isocyanat-Wasser-Reaktion
nach dem flächigen Auftragen auf die Unterlage in
Gegenwart von Luftfeuchtigkeit verschäumt und vernetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Förderung des chemischen Verschäumens des schäumfähigen
Gemisches die Oberfläche des auf der Unterlage verteilten
Gemisches mit Wasser benetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das schäumfähige Gemisch ein
physikalisches Treibmittel enthält und aus einem
Druckbehälter auf die zu beschichtende Unterlage unter
Druck aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das auf der Unterlage aufgebrachte
schäumfähige Gemisch mittels eines Rakels oder Spachtels
flächig zu einer Schicht wechselnder Dicke in regelmäßiger
oder unregelmäßiger Form verteilt wird und infolgedessen
durch eine bereichsweise unterschiedlich umfänglich sich
ausbildende Aufschäumung der so gebildeten strukturierten
Schicht die gewünschte dreidimensionale Struktur erhalten
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Aushärten einer auf einer
Unterlage aufgebrachten ersten Schicht aus einem
schäumfähigen Gemisch zum Herstellen eines PUR-Schaumes
eine weitere Schicht aus einem schäumfähigen Gemisch zum
Herstellen eines PUR-Schaumes aufgetragen und verteilt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Auftragen einer weiteren Schicht aus schäumfähigem
Gemisch zum Herstellen von PUR-Schaum die Oberfläche der
vorhandenen PUR-Schaumschicht, auf der die weitere Schicht
aufgetragen werden soll, mit Wasser benetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der auf einer Unterlage
aufgebrachten und verteilten PUR-Schaumschicht, ggf. bei
einer weiteren auf die erste Schicht aufgebrachten Schicht
aus einem schäumfähigen Gemisch nach dem Beginn des
Aufschäumens und nach dem Einsetzen der Vernetzung unter
Ausbildung einer oberflächlichen Haut diese Haut
stellenweise aufgerissen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die strukturierte PUR-Schaumschicht
mit einem Farbanstrich versehen wird.
11. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10
zum Verputzen von Außen- und/oder Innenwänden von
Gebäuden.
12. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche des schäumfähigen
Gemisches nach dem Strukturieren des aufgetragenen
Gemisches mit Wasser benetzt wird.
13. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10
zum Herstellen von Gemälden und Reliefs.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19632987A DE19632987C1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-15 | Verfahren zum Herstellen strukturierter Beschichtungen aus Polyurethanschaum und Anwendung desselben |
Publications (1)
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