DE196322C - - Google Patents

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DE196322C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N5/00Roofing materials comprising a fibrous web coated with bitumen or another polymer, e.g. pitch

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Synthetic Leather, Interior Materials Or Flexible Sheet Materials (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 196322 KLASSE 8/. GRUPPE
LOUIS SCHWABE in HAMBURG.
Verfahren zur Herstellung schwer brennbarer Dachpappe.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Januar 1905 ab.
Dachpappe findet in stets wachsendem Maßstabe Verwendung zur Eindeckung von Dächern, und ihre Herstellung ist eine bedeutende Industrie geworden. Die dazu bislang fast ausschließlich dienenden Rohmaterialien sind Teer, Pech (künstlicher Asphalt) und Rohpappe, welchen einzeln sowohl als in ihrer Vereinigung der Ubelstand einer ziemlich starken Verletzbarkeit durch Feuer anhaftet. Man suchte diesen Mangel erfolgreich durch Bestreuen der Pappe mit Kies zu beheben, mußte dabei aber eine andere außerordentlich unangenehme Eigenschaft in den Kauf nehmen, nämlich das Gewicht der fertigen Ware wuchs derartig, daß die Fracht auf weitere Entfernungen hin in keinem Verhältnis mehr zum Werte der Ware stand, und die Fabrikation konnte sich infolgedessen über den Rahmen einer Lokalindustrie nicht erheben. Gelingt es nun, eine Dachpappe herzustellen, welche der mit Kies bestreuten an Feuersicherheit gleichkommt, ohne das gleiche Gewicht zu haben, so ist damit ein neues und notwendiges Baumaterial geschaffen.
Erfinder ging von dem Gedanken aus, die bekannte feuerlöschende Eigenschaft der Ammonsalze obigem Zwecke nutzbar zu machen, doch waren dazu eine Reihe von Schwierigkeiten zu beseitigen, da jene Salze sich in
anwendbaren Ölen oder Fetten nicht lösen und deshalb anders als in Wasser gelöst der Pappe nicht zugeführt werden konnten.
Nach den bis jetzt üblichen Methoden wird stets Steinkohlenteer allein oder in Mischung zum Imprägnieren der Rohpappe verwandt. Dieser Teer enthält aber Phenole und Kresole, die in Wasser löslich sind, und es verbietet sich daher von selbst, solche Dachpappe mit Wasser in Berührung zu bringen.
Ferner lehrte die Erfahrung, daß Dachpappe, welche Unter Mitbenutzung von Steinkohlenteer hergestellt war, in Wasser gestellt, vollständig verdarb, da wahrscheinlich durch Osmose das öl zum Teil aus den Zellen der Rohpappefasern austrat und dem Wasser Platz machte.
Die Beseitigung der Schwierigkeiten gelingt nun in folgender Weise:
Als Imprägnierungsmittel werden natürliche Asphalte oder ähnliche Substanzen benutzt, welche keine wasserlöslichen Teile enthalten, In diese wird die Rohpappe zwecks Imprägnierung getaucht, wobei zu beachten ist, daß die Pappe aus der erhitzten Flüssigkeit nicht eher herausgenommen wird, bis alle in der Rohpappe enthaltene Feuchtigkeit verdampft ist.
Die so gewonnene Dachpappe nimmt, ohne im geringsten zu leiden, IO bis 15 Prozent des eigenen Gewichts an Wasser auf.
Die schwere Brennbarkeit erzielt man nun in der Weise, daß man die eben imprägnierte Dachpappe in einer konzentrierten Lösung von Ammoniumsulfat oder anderem Ammonsalz längere Zeit liegen läßt und darin lufttrocken macht. Der größte Teil des Wassers verdunstet, aber das damit aufgenommene Ammonsalz bleibt in den Fasern der Pappe zurück. 7Q
Durch Bildung des Ammoniummagnesiumphosphats läßt sich auch diese wasserunlösliche Verbindung direkt in der Faser fixieren.
Zweckmäßig geschieht dies in folgender Weise:
Man bringt die trockene Pappe in ein konzentriertes Bad von Natriumammoniumphosphat und darauf in eine Lösung berechneter Menge von Magnesiumsulfat.
ίο Entsprechend der Gleichung
Na2 . NHi .PO4 + Mg S O4 = Mg. NH1. POt + Na2SO,
wählt man nach Maßgabe der Molekulargewichte bei einer 5oprozentigen Natriumammoniumphosphatlösüng eine 47 prozentige Magnesiumsulfatlösung.
Als ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist es anzusehen, daß die mit Arnmonsalzen getränkte Pappe eine außerordentlich schwer verbrennliche Kohle bildet, die bei Flugfeuer dem Dach einen sehr wirksamen Schutz gewährt.
Die Tränkung mit anderen Salzen, wie Alaun, Zinkchlorid usw., ist gegenüber der mit Ammonsalzen minderwertig.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Herstellung schwer brennbarer Dachpappe, dadurch gekennzeichnet, daß man aus natürlichem Asphalt oder ähnlichen Imprägnierstoffen, welche wasserlösliche Substanzen nicht enthalten, gewonnene Dachpappe mit Ammonsalzlösung tränkt oder die Ammonsalzlösung durch Umsetzung zum Ammoniummagnesiumphosphat in der Faser fixiert.
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