DE19629933C1 - Turbinenanlage mit Schubelement sowie Schubelement - Google Patents
Turbinenanlage mit Schubelement sowie SchubelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Turbinenanlage, insbesondere eine
Dampfturbinenanlage mit zumindest zwei Teilturbinen, deren
jede einen sich entlang einer Hauptachse erstreckenden Turbi
nenläufer aufweist, wobei die Turbinenläufer starr miteinan
der verbunden sind. Jede Teilturbine hat ein die Leitschau
feln aufnehmendes Innengehäuse, wobei zumindest ein Innenge
häuse in axialer Richtung verschieblich ist und für eine
axiale Verschiebung dieses Innengehäuses ein sich thermisch
ausdehnendes Schubelement vorgesehen ist. Die Erfindung be
trifft weiterhin ein Schubelement an sich.
In der DE 35 22 916 A1 ist ein Turbosatz mit wenigstens einer
ein Außengehäuse und ein dazu koaxiales Innengehäuse aufwei
senden Niederdruck-Teilturbine und mit wenigstens einer koa
xial und stromauf zur Niederdruck-Teilturbine angeordneten
Hochdruck- und/oder Mitteldruck-Teilturbine beschrieben. Die
Wellen der Teilturbinen sind starr miteinander zu einem Wel
lenstrang gekuppelt. Stromauf der Niederdruck-Teilturbine ist
ein Axiallager für den Wellenstrang vorgelagert, welches eine
Referenzebene definiert, von der die axiale Wellendehnung und
-verschiebung ihren Ausgang nimmt. Das Innengehäuse ist mit
tels schubübertragender Kupplungsstangen, welche durch eine
Wand des Außengehäuses mittels auch eine begrenzte Querbewe
gung ermöglichenden Dichtungselementen wärmebeweglich und va
kuumdicht hinausgeführt sind, an das axial-beweglich gelager
te Ende eines axial benachbarten Teilturbinen-Gehäuses oder
an ein Turbinenlagergehäuse angeschlossen. Ein der Nieder
druck-Teilturbine vorgelagertes Turbinenlager definiert eine
zweite Referenzebene, von welcher die axiale Dehnung und Ver
schiebung des auf diesem Turbinenlager aufgelagerten Teiltur
binen-Gehäuses und der daran angekuppelten Teilturbinen-
Gehäuse einschließlich der oder des Niederdruck-Gehäuses ih
ren Ausgang nimmt. Hierdurch erfolgt eine axiale Verschiebung
des Wellenstranges und der Teilturbinengehäuse auf praktisch
gleicher axialer Dehnung und in gleicher Richtung, wobei zwi
schen einander benachbarten Lauf- und Leitschaufelkränzen nur
minimale Axialspiele entstehen. Die Schubübertragung mittels
der Kupplungsstangen ist in den Bereich schubübertragender
Turbinenlager gelegt. Zudem ist eine vakuumdichte Durchfüh
rung der Kupplungsstangen baulich vereinigt mit einer hori
zontal wärmebeweglichen Pratzenlagerung des Innengehäuses der
Niederdruck-Teilturbine. Die Pratzenarme des Innengehäuses
erstrecken sich in wellenachsparalleler Richtung und liegen
mit gleitfähigen Trag- und Führungsflächen an den Auflagern
des zugehörigen Lagergehäuses auf. Die Kupplungsstangen sind
in dem Bereich der Turbinenlager mit den Pratzenarmen kraft
schlüssig gekuppelt, insbesondere ist eine Kupplungsstange in
dem Pratzenarm verschraubt. Es ist eine Membrandichtung für
eine vakuumdichte Durchführung mit einem äußeren Ringflansch
an einer Stirnfläche des Außengehäuses der Niederdruck-Teil
turbine und mit einem inneren Ringflansch an einer Turbinen
lagergehäuse-Partie vakuumdicht angeschlossen. Die Anordnung
der Dichtungselemente zwischen Sitzflächen an der Außengehäu
se-Stirnwand und am Lagergehäuse, also zwischen Teilen nur
geringer Relativverschiebung, bedingt, daß die größeren Wär
meverschiebungen der Innengehäuse von den Dichtungselementen
entkoppelt sind.
In der DE-AS 12 16 322 ist eine Dampf- oder Gasturbine be
schrieben mit mehreren, koaxial hintereinander angeordneten
Teilturbinen, deren Wellen miteinander starr gekuppelt und
von deren Gehäusen mindestens eines axial verschiebbar und
mit einem ortsfesten Teilturbinengehäuse oder Lagerblock ge
kuppelt ist. Die Niederdruckgehäuse der Turbine bestehen aus
Außen- und Innengehäuse. Es erfolgt eine Kupplung des Innen
gehäuses der Niederdruckturbine mit einem benachbarten Teil
turbinengehäuse bzw. einem Lagerblock durch ein Gestänge, das
durch die Wand des Außengehäuses dampfdicht und wärmebeweg
lich hindurchgeführt ist. Das Gestänge kann eine einzige
Stange sein, die in der Außengehäusewand durch einen axial
und radial nachgiebigen Faltenbalg abgedichtet ist. Das Ge
stänge kann weiterhin aus drei axial aneinander gereihten,
gelenkig miteinander verbundenen Stangen bestehen, deren
mittlere in einer Büchse der Außengehäusewand mit Gleitpas
sung axial beweglich ist. Durch ein solches Gestänge soll ei
ne Axialverschiebung der Gehäuse erfolgen, durch die das
Axialspiel zwischen dem Läufer und den Gehäusen möglichst
konstant gehalten ist. Um die Größe des Axialspiels zu än
dern, ist eine Änderung der Länge des Gestänges durch eine
Änderung seiner Temperatur möglich. Diese Änderung der Tempe
ratur wird durch eine zusätzliche Wärmebelastung des Gestän
ges mittels Dampf oder einer Flüssigkeit durchgeführt.
Eine solche Änderung der Größe des Axialspiels, bei der durch
ein Rohr heißer Dampf geführt wird, ist in der
GB-PS 1,145,612 beschrieben. Ein axial ausdehnbares Rohr ist
an jeder seiner Stirnseiten mit einer Stange verbunden, die
jeweils wiederum an dem Innengehäuse einer Niederdruck-Teil
turbine befestigt ist. Eine axiale Verschiebung der Innenge
häuse gegenüber einem Turbinenläufer setzt sich aus der je
weiligen Dehnung der Innengehäuse, der Dehnung der Kupplungs
stangen sowie der Dehnung der Dehnungsrohre zusammen. Die
thermische Dehnung der untereinander gekuppelten Innengehäuse
wird ausgehend von einem Fixpunkt, der an dem Außengehäuse
der am weitesten stromaufliegenden Niederdruck-Teilturbine
angeordnet ist, definiert. Dieser Ausgangspunkt der thermi
schen Dehnungen der Innengehäuse unterscheidet sich von dem
Ausgangspunkt der thermischen Dehnungen des Läufers, welcher
in einem weiter stromaufliegenden Lager definiert ist. Die
Dehnungsrohre sind über jeweilige Kompensatoren mit den ent
sprechenden Außengehäusen der Niederdruck-Teilturbinen ver
bunden, so daß die absolute Dehnung des Systems aus Innenge
häusen und Kupplungsstangen von den Kompensatoren aufgenommen
werden müssen. Um eine weitgehende Konstanz zwischen der Deh
nung des Turbinenläufers und dem System aus Innengehäusen und
Kupplungsstange zu gewährleisten, ist in einer vorgegebenen
Weise Dampf den Dehnungsrohren zuzuführen. Dieser Dampf muß
entweder dem Dampfprozeß entnommen oder separat zur Verfügung
gestellt werden. Auch bedarf es eines Regelungs- und eines
Überwachungssystemes, durch das je nach Betriebszustand der
Dampfturbinen den Dehnungsrohren der zum Ausgleich des Axial
spieles erforderliche Dampf zugeleitet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Turbinenanlage anzugeben,
bei der auf einfache Art und Weise, insbesondere ohne aufwen
dige Regelungs- und Überwachungssysteme, ein Axialspiel zwi
schen Läufer und Innengehäuse unter einem vorgebbaren Wert
bleibt. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein
entsprechendes Schubelement zur Verringerung des Axialspiels
zwischen Turbinenläufer und Innengehäuse einer Turbinenanlage
anzugeben.
Die auf eine Turbinenanlage gerichtete Aufgabe, wird dadurch
gelöst, daß an einem in axialer Richtung verschieblichen In
nengehäuse für eine axiale Verschiebung ein sich thermisch
ausdehnendes Schubelement vorgesehen ist, welches eine erste
Dehnkomponente und eine zweite Dehnkomponente aufweist, die
über eine Koppelkomponente miteinander verbunden sind. Diese
Koppelkomponente bewirkt auf mechanische und/oder hydrauli
sche Art und Weise eine axiale Verschiebung der zweiten Dehn
komponente, die größer als eine axiale Verschiebung und/oder
axiale thermische Ausdehnung der ersten Dehnkomponente ist.
Vorzugsweise ist das Koppelelement ein mechanischer Hebel.
Dieser Hebel ist um einen Fixpunkt drehbar, wobei die erste
Dehnkomponente und die zweite Dehnkomponente an einer jewei
ligen Verbindungsstelle ebenfalls drehbar mit dem Hebel ver
bunden sind. Der Abstand der zweiten Verbindungsstelle von
dem Fixpunkt ist größer als der Abstand der ersten Verbin
dungsstelle von dem Fixpunkt. Eine Verschiebung der ersten
Verbindungsstelle hervorgerufen durch eine thermische Dehnung
und/oder eine Verschiebung der ersten Dehnkomponente bewirkt
somit eine Drehung des mechanischen Hebels um seinen Fix
punkt. Da der Hebelarm der zweiten Dehnkomponente, d. h. der
Abstand zwischen zweiter Verbindungsstelle und Fixpunkt, grö
ßer als der Hebelarm der ersten Dehnkomponente ist, bewirkt
der mechanische Hebel eine axiale Verschiebung der zweiten
Dehnkomponente, die gleichgerichtet und größer ist als die
axiale Verschiebung der ersten Verbindungsstelle.
Hierdurch wird insbesondere bei einer Anordnung von drei Nie
derdruck-Teilturbinen, die für große Leistung bei niedrigen
Kühlwassertemperaturen in einer Dampfturbinenanlage verwendet
werden, die Relativdehnung des dritten Niederdruck-Innen
gehäuses gegenüber dem Turbinenläufer, so gering gehalten,
daß zwischen den stationären Leitschaufeln und den rotieren
den Laufschaufeln selbst bei Vollast der Dampfturbinenanlage
das Axialspiel unter einem vorgebbaren Wert bleibt. Durch die
Wahl der entsprechenden gleichgerichteten Hebelarme ist das
Axialspiel auf einen Wert einstellbar, der im wesentlichen
dem Axialspiel der anderen Niederdruck-Teilturbinen ent
spricht. Somit können sämtliche Niederdruck-Teilturbinen bau
gleich ausgeführt werden.
Selbstverständlich ist es möglich, sämtliche in axialer Rich
tung nacheinander angeordneten Niederdruck-Teilturbinen über
ein Schubelement mit dem beschriebenen einfachen Gelenkmecha
nismus zu verbinden. Durch eine geeignete Wahl der Hebelarme
und damit einem entsprechenden Übersetzungsverhältnis, lassen
sich für jede der Niederdruck-Teilturbinen axiale Bewegungen
erzeugen, die die Relativdehnung zum Turbinenläufer um einen
vorgebbaren Wert verringern. Insbesondere können die Relativ
dehnungen jeweils konstant eingestellt werden. Es ist eben
falls möglich, einzelne Niederdruck-Teilturbinen über starre
Schubelemente ohne einen mechanischen oder hydraulischen Ver
schiebungsverstärker miteinander zu verbinden.
Eine Koppelkomponente, die auf mechanische und/oder hydrauli
sche Art und Weise eine gleichsinnige Verstärkung der Axial
verschiebung und/oder Axialdehnung der ersten Dehnkomponente
bewirkt, ist konstruktiv einfach realisierbar, bedarf keiner
komplizierten Überwachungs- und Regelungseinrichtung und kei
ner Zuführung von Dampf über zusätzliche Leitungen. Mit einer
solchen Koppelkomponente ist somit mit geringem baulichen und
betrieblichen Aufwand eine Verringerung des Axialspiels zwi
schen Leitschaufeln und Laufschaufeln einer Turbinenanlage
erreicht, wodurch der Wirkungsgrad der Turbinenanlage gestei
gert werden kann.
Vorzugsweise ist das Schubelement gemeinsam mit einem Aufla
ger eines das Innengehäuse tragenden Lagers durch eine Dich
tung eines das Innengehäuse umgebenden Außengehäuses hin
durchgeführt. Die Dichtung weist vorzugsweise einen in axia
ler Richtung ausdehnbaren Dichtungsbalg auf. Mit der gemein
samen Durchführung ist eine Reduzierung der Durchführungen
des Außengehäuses und damit eine bauliche Vereinfachung gege
ben.
Vorzugsweise haben ein axialer Dehnungsverbund, umfassend das
Schubelement mit Verschiebungsverstärker (Hebel), ein Innen
gehäuse oder mehrere Innengehäuse und gegebenenfalls Schube
lemente ohne Verschiebungsverstärker (Kupplungsstangen), und
die untereinander verbundenen Turbinenläufer einen gemeinsa
men axialen Festpunkt. Dieser axiale Festpunkt ist bei einem
Dehnungsverbund bestehend aus Außengehäuse einer Mitteldruck-
Teilturbine und Innengehäuse zweier oder mehr Niederdruck-
Teilturbinen vorzugsweise ein in axialer Richtung vor sämtli
chen Teilturbinen angeordnetes der Lagerung des Mitteldruck-
Teilturbinenaußengehäuses dienendes Turbinenlager.
Die auf ein Schubelement zur Verringerung unterschiedlicher
axialer Dehnung zwischen zwei unabhängig voneinander entlang
einer Hauptachse ausdehnbarer Komponenten, insbesondere Tur
binenläufer und Innengehäuse einer Turbinenanlage, gerichtete
Aufgabe wird durch ein Schubelement mit einer ersten Dehnkom
ponente, einer zweiten Dehnkomponente und einer Koppelkompo
nente gelöst. Die Koppelkomponente ist vorzugsweise ein um
einen Fixpunkt drehbarer mechanischer Hebel, an dem die erste
Dehnkomponente und die zweite Dehnkomponente auf derselben
Seite des Hebels an einer jeweiligen Verbindungsstelle dreh
bar verbunden sind. Die zweite Verbindungsstelle ist von dem
Fixpunkt weiter beabstandet als die erste Verbindungsstelle.
Hierdurch entsteht infolge der Hebelwirkung bei Verschiebung
der ersten Verbindungsstelle eine Verschiebungsverstärkung
der zweiten Verbindungsstelle, die somit in axialer Richtung
weiter verschoben wird als die erste Verbindungsstelle. Das
Schubelement kann auch einen hydraulischen Verschiebungsver
stärker aufweisen, beispielsweise gebildet durch einen sich
entlang der Hauptachse verjüngenden Hydraulikkanal, an dessen
Enden sich jeweils die erste Dehnkomponente sowie die zweite
Dehnkomponente anschließen. Eine Verschiebung der ersten
Dehnkomponente in Richtung der Verjüngung des Hydraulikkanals
bedingt eine Verdrängung eines darin angeordneten inkompres
siblen Hydraulikfluides in den sich verjüngenden Teil. Auf
grund der Volumenkonstanz dringt somit das Hydraulikfluid
weiter in den sich verjüngenden Teil ein als es durch die er
ste Dehnkomponente verdrängt wurde. Hierdurch entsteht eine
Verschiebungsverstärkung durch das inkompressible Hydraulik
fluid.
Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispie
les wird eine Turbinenanlage mit einem Schubelement näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Dampfturbinenanlage,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Lager zwischen zwei
Niederdruck-Teildampfturbinen mit einem Schubelement
und
Fig. 3 eine Draufsicht des Schubelementes gemäß Fig. 2.
In Fig. 1 ist eine Dampfturbinenanlage 1 mit hintereinander
entlang einer Hauptachse 4 angeordneter Hochdruck-Teilturbine
23, Mitteldruck-Teilturbine 2 und drei im wesentlichen bau
gleicher Niederdruck-Teilturbinen 3a, 3b, 3c dargestellt. Die
Niederdruck-Teilturbinen 3a, 3b, 3c sind strömungstechnisch
durch eine Dampfzuführung 24 mit der Mitteldruck-Teilturbine
2 verbunden. Die Mitteldruck-Teilturbine 2 weist ein Außenge
häuse 22 auf. Jede Niederdruck-Teilturbine 3a, 3b, 3c weist
ein jeweiliges Innengehäuse 8a, 8b, 8c und ein das Innenge
häuse 8a, 8b, 8c umgebendes Außengehäuse 14 auf. Jedes Innen
gehäuse 8a, 8b, 8c trägt die Leitschaufeln 6 für eine Nieder
druck-Dampfbeaufschlagung. In jedem Innengehäuse 8a, 8b, 8c
ist ein jeweiliger sich entlang der Hauptachse 4 erstrecken
der Turbinenläufer 5 angeordnet, der die Niederdruck-Lauf
schaufeln 27 trägt. Zwischen der Mitteldruck-Teilturbine 2
und der ersten Niederdruck-Teilturbine 3a und zwischen den
jeweils benachbarten Niederdruck-Teilturbinen 3a, 3b, 3c ist
jeweils ein Lager 15 angeordnet. Dieses Lager 15 dient sowohl
der Lagerung der Turbinenläufer 5 als auch der jeweiligen In
nengehäuse 8a, 8b, 8c. Zwischen der Hochdruck-Teilturbine 23
und der Mitteldruck-Teilturbine 2 ist ebenfalls ein Lager 15a
zur Lagerung der Turbinenläufer dieser Teilturbinen 2, 23
vorgesehen. Im Bereich der Auflagerung der Innengehäuse 8a,
8b, 8c der jeweiligen Lager 15 ist jeweils parallel zur
Hauptachse 4 eine Kupplungsstange 9a geführt. Eine jeweilige
Kupplungsstange 9a verbindet die Mitteldruck-Teilturbine 2
mit der ersten Niederdruck-Teilturbine 3a und die einander
benachbarten Innengehäuse 8a, 8b, 8c der Niederdruck-Teil
turbinen 3a, 3b, 3c untereinander. Das Außengehäuse 22, die
Innengehäuse 8a, 8b, 8c sowie die diese verbindende Kupp
lungsstange 9a bilden einen Dehnungsverbund, welcher sich bei
einer Beaufschlagung mit heißem Dampf axial in Richtung der
Hauptachse 4 ausdehnt. Dieser so gebildete Dehnungsverbund
hat einen Festpunkt 20, der an dem Lager 15a zwischen Hoch
druck-Teilturbine 23 und Mitteldruck-Teilturbine 2 liegt. Die
Größe der thermischen Ausdehnung gerechnet von diesem Fest
punkt 20 entlang der Hauptachse 4 ist durch die Dehnungslinie
25 dargestellt. Eine entsprechende Dehnungslinie 26 der starr
miteinander verbundenen Turbinenläufer 5 der Mitteldruck-
Teilturbine 2 und der Niederdruck-Teilturbinen 3a, 3b, 3c ist
ebenfalls dargestellt. Durch eine Verbindung der Niederdruck-
Teilturbinen 3a, 3b, 3c zu einem Dehnungsverbund in Kombina
tion mit dem Außengehäuse 22 der Mitteldruck-Teilturbine 2
werden die einzelnen Wärmedehnungen genutzt, um die Innenge
häuse 8a, 8b, 8c in Richtung eines nicht dargestellten Gene
rators entlang der Hauptachse 4 zu verschieben. Entlang der
Hauptachse 4 werden somit sämtliche Wärmedehnungen der Innen
gehäuse 8a, 8b, 8c aufsummiert, wodurch die Relativdehnung zu
den starr miteinander verbundenen Turbinenläufern 5 verrin
gert wird. Ein Vergleich zwischen den Dehnungslinien 25 und
26 zeigt, daß über die gesamte Länge der Turbinenanlage 1
trotzdem ein Dehnungsunterschied zwischen den Turbinenläufern
5 und dem Innengehäuse 8c der letzten Niederdruck-Teilturbine
3c vorliegt. Dieser Dehnungsunterschied bedingt ein unter
schiedliches axiales Spiel zwischen den Leitschaufeln 6 sowie
den Laufschaufeln 27 jeder Niederdruck-Teilturbine 3a, 3b,
3c.
Durch Verwendung eines in den Fig. 2 und 3 näher darge
stellen Schubelementes 9 mit einer Verstärkung der Verschie
bung eines Innengehäuses 8a, 8b, 8c einer Niederdruck-Teil
turbine 3a, 3b, 3c kann ein solcher Dehnungsunterschied deut
lich um einen vorbestimmbaren Wert verringert werden. Ein
solches Schubelement 9 ist als Ersatz für eine Kupplungsstan
ge 9a zwischen der Mitteldruck-Teilturbine 2 und der ersten
Niederdruck-Teilturbine 3a sowie zwischen jeweils benachbar
ten Niederdruck-Teilturbinen 3a, 3b, 3c anordenbar. Vorzugs
weise ist es zwischen den beiden letzten Niederdruck-Teil
turbinen 8b, 8c angeordnet. Das Schubelement 9 weist eine im
wesentlichen stangenförmige erste Dehnkomponente 10a und eine
ebenfalls im wesentlichen stangenförmige Dehnkomponente 10b
auf. Diese Dehnkomponenten 10a, 10b sind über eine Koppelkom
ponente 11 miteinander gelenkig verbunden. Die Koppelkompo
nente ist, wie Fig. 3 entnehmbar, ein mechanischer Hebel, der
um einen Fixpunkt 12 drehbar ist. An einer jeweiligen Verbin
dungsstelle 13a, 13b ist jede der Dehnkomponenten 10a, 10b
durch nicht näher dargestellte Stifte drehbar mit der Dehn
komponente 11 in Richtung der Hauptachse 4 verschiebbar ver
bunden. Die Verbindungsstelle 13a liegt dem Fixpunkt 12 näher
als die Verbindungsstelle 13b. Die Verbindungsstelle 13a
liegt dabei zwischen der Verbindungsstelle 13b und dem Fix
punkt 12, so daß eine Verschiebung der Verbindungsstelle 13a
in Richtung der Hauptachse 4 eine größere Verschiebung der
Verbindungsstelle 13b in Richtung der Hauptachse 4 bedingt.
Die Dehnkomponenten 10a, 10b durchdringen ein jeweiliges La
ger 15 und sind zusammen mit einem jeweiligen Auflagerbereich
28b, 28c durch das jeweilige Außengehäuse 14 der entsprechen
den Niederdruck-Teilturbine 3b, 3c geführt. Diese Durchfüh
rung erfolgt mittels einer jeweiligen Dichtung 16 gasdicht,
wobei die Dichtung 16 einen in Richtung der Hauptachse 4
dehnbaren Dichtungsbalg 18 aufweist. Auf dem Auflager 28a
liegt das Innengehäuse 8b auf, in das die Dehnkomponente 10a
fest eingeschraubt ist. Entsprechend liegt auf dem Auflager
28b das Innengehäuse 8c auf, und die Dehnkomponente 10b ist
in eine entsprechende Tragpratze 17 dieses Innengehäuses 8c
fest eingeschraubt.
Je nach Lage der Verbindungsstellen 13a, 13b zu dem Fixpunkt
12 ist durch die Koppelkomponente 11 eine entsprechende Ver
schiebungsverstärkung um einen vorgebbaren Wert einstellbar.
Die Koppelkomponente 11 realisiert somit auf konstruktiv ein
fache und weitgehend wartungsfreie Art und Weise eine Ver
schiebungsverstärkung ohne ein aufwendiges Regelungs-, Über
prüfungs- und Leitungssystem, wie es bei einer Verschiebungs
verstärkung mittels dampfbedingter Temperaturerhöhung notwen
dig wäre.
Die Erfindung zeichnet sich durch ein Schubelement in einer
Turbinenanlage mit mehreren Teilturbinen aus, durch das auf
mechanischem und/oder hydraulischem Wege eine Verschiebungs
verstärkung erzielt wird. Vorzugsweise hat das Schubelement
eine Koppelkomponente, die einen mechanischen Hebel dar
stellt, an den gelenkig zwei Schubstangen mit unterschiedli
chem, aber auf gleicher Seite in Bezug zu einem Fixpunkt lie
genden Hebelarmen aufweist. Eine in axialer Richtung erzeugte
Verschiebungsverstärkung der Verschiebung eines Innengehäuses
einer Teilturbine erlaubt die Verringerung des Axialspieles
zwischen den Laufschaufeln eines Turbinenläufers und den
Leitschaufeln des Innengehäuses. Dies bedingt neben einer
Verwendung im wesentlichen baugleicher Innengehäuse auch die
Erhöhung des Wirkungsgrades der gesamten Turbinenanlage. Vor
zugsweise ist die Turbinenanlage eine Dampfturbinenanlage mit
einer Hochdruck-Teilturbine, einer Mitteldruck-Teilturbine
und zwei oder mehr, insbesondere drei, Niederdruck-Teil
turbinen. Selbstverständlich eignet sich ein solches Schub
element auch zur Verringerung des axialen Spiels bei einer
Gasturbinenanlage mit mehreren Teilturbinen.
Claims (7)
1. Turbinenanlage (1), insbesondere Dampfturbinenanlage, mit
zumindest zwei Teilturbinen (2, 3a, 3b, 3c), deren jede einen
sich entlang einer Hauptachse (4) erstreckenden Turbinenläu
fer (5), welche Turbinenläufer (5) starr miteinander verbun
den sind, und ein die Leitschaufeln (6) aufnehmendes Innenge
häuse (7, 8a, 8b, 8c) aufweist,
wobei zumindest ein Innengehäuse (8a, 8b, 8c) in axialer Rich tung verschieblich ist und für eine axiale Verschiebung des Innengehäuses (8a, 8b, 8c) ein sich thermisch ausdehnendes Schubelement (9) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schubelement (9) eine erste Dehnkomponente (10a) und eine zweite Dehnkomponente (10b) aufweist, die über eine Koppel komponente (11) miteinander verbunden sind, wobei die Koppel komponente (11) mechanisch und/oder hydraulisch eine axiale Verschiebung der zweiten Dehnkomponente (10b) größer als eine thermische Dehnung und/oder axiale Verschiebung der ersten Dehnkomponente (10a) bewirkt.
wobei zumindest ein Innengehäuse (8a, 8b, 8c) in axialer Rich tung verschieblich ist und für eine axiale Verschiebung des Innengehäuses (8a, 8b, 8c) ein sich thermisch ausdehnendes Schubelement (9) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schubelement (9) eine erste Dehnkomponente (10a) und eine zweite Dehnkomponente (10b) aufweist, die über eine Koppel komponente (11) miteinander verbunden sind, wobei die Koppel komponente (11) mechanisch und/oder hydraulisch eine axiale Verschiebung der zweiten Dehnkomponente (10b) größer als eine thermische Dehnung und/oder axiale Verschiebung der ersten Dehnkomponente (10a) bewirkt.
2. Turbinenanlage (1) nach Anspruch 1, wobei das Koppelele
ment (11) ein um einen Fixpunkt (12) drehbarer mechanischer
Hebel ist, mit dem die erste Dehnkomponente (10a) und die
zweite Dehnkomponente (10b) an einer jeweiligen Verbindungs
stelle (13a, 13b) drehbar verbunden sind, und die zweite Ver
bindungsstelle (13b) von dem Fixpunkt (12) weiter beabstandet
ist als die erste Verbindungsstelle (13a).
3. Turbinenanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, bei der zumindest eine mit dem Schubelement (9) verbun
dene Teilturbine (3a, 3b, 3c) ein das Innengehäuse (8a, b, c) umgeben
des Außengehäuse (14) aufweist, wobei das Schubelement (9)
sowie ein Auflager eines das Innengehäuse (8a, b, c) tragenden
Lagers (15) gemeinsam durch eine Dichtung (16) geführt sind.
4. Turbinenanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, bei der ein das Schubelement (9) umfassender axialer
Dehnungsverbund und die untereinander verbundenen Turbinen
läufer (5) einen gemeinsamen axialen Festpunkt (20) aufwei
sen.
5. Turbinenanlage (1), nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, mit einer Mitteldruck-Teildampfturbine (2) und zumindest
zwei Niederdruck-Teildampfturbinen (3b, 3c), die entlang der
Hauptachse (4) angeordnet sind, wobei die Innengehäuse
(8b, 8c) der Niederdruck-Teildampfturbinen (3b, 3c) mit dem
Schubelement. (9) verbunden sind.
6. Turbinenanlage (1) nach Anspruch 5, bei der die Mittel
druck-Teildampfturbine (2) ein Außengehäuse (22) hat, das
über eine Schubverbindung mit dem Innengehäuse (8a) der
in axialer Richtung nachgeordneten Niederdruck-Teildampf
turbine (3a) verbunden ist, und ein mit dem Außengehäuse (22)
verbundenes Lager (15a) den axialen Festpunkt (20) für eine
axiale thermische Ausdehnung bildet.
7. Schubelement (9) zur Verringerung unterschiedlicher axia
ler Dehnungen zwischen zwei unabhängig voneinander entlang
einer Hauptachse (4) ausdehnbarer Komponenten, insbesondere
Turbinenläufer (5) und Innengehäusen (7, 8a, 8b, 8c) einer Tur
binenanlage, mit einer ersten Dehnkomponente (10a), einer
zweiten Dehnkomponente (10b) und eine Koppelkomponente (11),
wobei die Koppelkomponente (11) ein um einen Fixpunkt (12) dreh
barer mechanischer Hebel ist, mit dem die erste Dehnkomponen
te (10a) und die zweite Dehnkomponente (10b) an einer jewei
ligen Verbindungsstelle (13a, 13b) drehbar verbunden sind, und
die zweite Verbindungsstelle (13b) von dem Fixpunkt (12) wei
ter beabstandet ist als die erste Verbindungsstelle (13a).
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