DE19626590C2 - Vorrichtung zum Reinigen der Innenflächen von Rohren, wie Brunnenrohren in Brunnenschächten - Google Patents

Vorrichtung zum Reinigen der Innenflächen von Rohren, wie Brunnenrohren in Brunnenschächten

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigen der Innenflächen von Rohren, wie Brunnenrohren in Brunnenschächten, mit den im Oberbegriff des An­ spruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der DE 40 17 367 C2 bekannt, bei der die Drehung der Rota­ tionsdüsenanordnung völlig unabhängig vom Rückstoß des Reinigungsstrahls über eine eigene Drehantriebs­ vorrichtung gesteuert bzw. geregelt wird, wobei die Drehzahl der Rotationsdüsenanordnung zur Erhöhung des Reinigungseffektes willkürlich steuerbar ist.
Die vorliegende Erfindung soll hingegen auch auf sol­ che Rotationsdüsenanordnungen anwendbar sein, die durch den Rückstoß des aus den Düsen austretenden Strahls drehbar ist.
Eine Vorrichtung der angegebenen Art ist beispiels­ weise aus der GB 22 14 263 A für den Einsatz in Groß­ rohren bekannt. Diese bekannte Vorrichtung weist ei­ nen Führungsschlitten in Form eines ausschwenkbaren Transportgestells auf, der gegen die Innenfläche des Rohres an drei Stellen greift und über einen Antrieb die Vorrichtung in dem Rohr entlang befördert. An der Kopfspitze befindet sich eine Düsenanordnung, die mit Hilfe eines mittels Preßluft angetriebenen Motors unab­ hängig von dem Strahldruck in Rotation versetzt wird. Die bekannte Vorrichtung ist aufgrund des Aufbaus, insbesondere der als Führungsschlitten vorgesehenen ausschwenkbaren Transportvorrichtung, für den Ein­ satz in verlorenen Brunnenschächten mit abgestuften Rohrdurchmessern nicht geeignet, da die Transportvor­ richtung in der Übergangszone bzw. im Bereich des Vorsprungs entweder anstößt oder zu solchen Lagever­ schiebungen führt, daß die Düse unter Umständen an die Wand des zu reinigenden Rohres anschlagen und diese beschädigen könnte.
Eine Vorrichtung zum Reinigen von Rohren ist wei­ terhin aus der DE 31 48 225 A1 bekannt, die eine um ihre Längsachse angetriebene drehbare Lanze mit an ihrem vorderen Ende wenigstens einer Düse für den Austritt der Reinigungsflüssigkeit aufweist. Damit mit einer derartigen Vorrichtung auch gekrümmte Rohre über sehr große Längen gereinigt werden können, ist die Lanze als flexibler Schlauch ausgebildet, der an dem freien Ende den Düsenkopf trägt und an seinem anderen Ende an einem Drehantrieb angeschlossen ist, dessen Drehzahl einstellbar ist. Diese rotierende Lanze hat den Nachteil, daß sie ausschließlich nur durch den austreten­ den Wasserstrahldruck in dem Rohr geführt ist, was dazu führen kann, daß die Düsenspitze an die Wandung anschlägt. Eine solche Vorrichtung ist auch nicht mit Drucken belastbar, wie sie zur Reinigung von Tiefbrun­ nen notwendig sind, da durch die völlig freie Führung der Düse diese durch die Druckunterschiede beim Auf­ treffen des Druckstrahls auf die Rohrinnenfläche bzw. auf Durchdringungsöffnungen gegen die Rohrwandun­ gen schlagen und diese zerstören würde.
Mittels gattungsgemäßer Vorrichtungen werden z. B. Brunnenrohre, die als Filterrohre Durchströmungsöff­ nungen aufweisen, von Inkrustationen gereinigt. Durch die Durchströmungsöffnungen und durch die hinterfüll­ te künstliche oder natürliche Kiesschicht gelangt das durchsickernde bzw. -strömende Wasser in den Brun­ nenkörper und wird von dort abgepumpt oder durch Eigendruck herausgefördert. Dieses Wasser wird z. B. dem Wasserversorgungsnetz, an das der Brunnen ange­ schlossen ist, zugeführt. Es sind Vorrichtungen mit einer rotierenden Düsenanordnung oder zwei oder mehreren gegenläufigen rotierenden Düsenanordnungen bekannt, bei denen jeweils zwei oder mehrere radialgerichtete Düsen in einem Düsenkopf direkt oder an hieran befe­ stigten Düsenarmen angeschraubt sind. Diesen Düsen wird über eine Rohrleitung und einen über einen Dreh­ übergang angeschlossenen Hochdruckschlauch Wasser oder Reinigungsflüssigkeit zugeführt, das aus den Dü­ sen tritt und die Innenfläche des Rohres reinigt. Die Düsen ermöglichen dem Hochdruckstrahl ein direktes Eintreten in die Öffnungen des Filterrohres und säubern auf ihrer Umfangsbahn zugleich die Innenfläche des Rohres. Der durch die Durchdringungsöffnungen durchströmende Hochdruckstrahl löst auch die an den Kanten und Innenseiten der Durchgangsöffnungen an­ liegenden Ablagerungen ab und bewirkt in der hinter der Rohrwand liegenden Kiesschicht, daß auch dort vorhandene Ablagerungen durch Bewegung der einzel­ nen Kieselsteine abgelöst werden. Das durch den Hoch­ druckstrahl mit Ablagerungssedimenten versetzte Was­ ser bzw. Reinigungsflüssigkeit kann sodann von einer Pumpe, die in das Rohr eingeführt wird, abgesogen wer­ den, wobei die losgelösten Partikel mit dem Wasser über die nicht unmittelbar von dem Strahl erfaßten Durchgangsöffnungen abgesogen werden. Die vorhan­ denen Düsen oder Düsenarme können jeweils durch längere oder kürzere ausgetauscht werden, so daß mit ein und derselben Anordnung verschieden große Rohr­ durchmesser befahren und damit deren Innenflächen und auch die Durchdringungsöffnungen in den Rohr­ wänden sowie die Kiesschicht, die dahinter liegt, gerei­ nigt werden können. Ebenso können mit einer solchen Anordnung auch Filterrohre in Brunnen gereinigt wer­ den, die keine künstliche Kiesschüttung, sondern einen natürlichen Kiesfilter aufweisen, weiterhin in Schluck­ brunnen, deren Filterrohre besonders leicht zum Verok­ kern neigen. Der Austrittsstrahl aus den Düsen kann dabei z. B. mit einem Druck von 100 bar austreten. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, daß die Rohrwand von dem Austrittsstrahl zerstört wird, wenn der Druck zu hoch und die Rotation der Düsenanordnung unterbro­ chen wird. Der Drehantrieb erfolgt bei den bekannten Lösungen durch den Rückstoß des Druckstrahls unmit­ telbar. Dies kann z. B. dazu führen, daß bei bestimmten Stellungen der Düsenanordnung und Richtung des Druckstrahls die Rückstoßwirkung vermindert oder aufgehoben wird, so daß auch bei leichtem Tangential­ neigungswinkel des Düsenausgangs eine Drehung nicht erfolgt. Der auf die Innenfläche des Rohres treffende Strahl kann dann die Wand des Rohres zerstören.
Da derartige Düsenanordnungen in der Regel auch eine Einstellbremse aufweisen, ist es nicht auszuschlie­ ßen, daß die Bremswirkung durch bestimmte Störungen während des Rotationsbetriebes erhöht ist, so daß auch hierdurch eine Drehbewegung der Düsenanordnung zum Stillstand gelangt, wodurch der Wasserstrahl die Wand des Filterrohres ebenfalls zerstören kann. Dies kann auch eine Anordnung der Düsen nicht verhindern, bei der der Druck des austretenden Wassers keinen direkten Kontakt mit dem Brunnenrohr hat.
Durch die Anordnung der Düsen kann zugleich aber auch erreicht werden, daß bei der Drehung der Düsen eine Rückstoßwirkung in Längsrichtung des Rohres ge­ geben ist, so daß sich die Vorrichtung in Längsrichtung des Rohres bei gleichzeitiger Drehung automatisch fort­ bewegt. Bei vertikaler Anordnung des Rohres, z. B. bei einem Filterrohr in Tiefbrunnen, wird die Vertikalbewe­ gung auch durch das Gewicht des Etagengestells, das die Rotationsdüsenanordnung trägt, bewirkt. Die rotie­ rende und vertikale Bewegung der Düsen sorgt dafür, daß das Filterrohr mit seinen Durchdringungsöffnungen gleichmäßig und vollständig durchspült wird. Es ist zur Führung der Rotationshochdruckdüsenanordnung be­ kannt, um die starren Rohrzuleitungen herum verteilt Führungsschlitten anzubringen, die aus angeformtem Führungselementen bestehen, deren Größe so gewählt ist, daß die äußeren Teile an der Innenfläche des Filter­ rohres entlanggleiten. Diese Führungselemente sind austauschbar, so daß der Führungsschlitten, der z. B. aus drei um jeweils 120° versetzt angeordneten Führungs­ elementen besteht, die mit ihren äußeren Kanten an der Innenwand eines runden Rohres entlanggleiten, jeweils der Größe des Rohres angepaßt ist. Eine solche Vor­ richtung ist z. B. aus der US-PS 4677997 bekannt. Da die Düsenanordnung in der Regel unter Wasser eingesetzt wird, weil der Brunnen nicht entleert werden kann, ist es notwendig, den Abstand zwischen Rohrinnenwand und Düsenaustritt möglichst gering zu halten, um den Stö­ rungswiderstand des stationären Wassers im Brunnen­ rohr möglichst zu eliminieren und damit die Reinigungs­ wirkung zu erhöhen.
In der Unterwassertechnik, insbesondere in der Rohr­ reinigungstechnik, ist die Positionierung des nur wenige Millimeter im Durchmesser aufweisenden Düsenstrahls in bezug auf die zu reinigenden Rohrflächen bzw. bei Brunnenschächten in bezug auf die zu reinigenden Rohrwände mit den Durchdringungsschlitzen aufwen­ dig. Die Positionierungsüberwachung mit optischen Sy­ stemen ist während der Bearbeitung praktisch nicht möglich, da entsprechende optische Aufnahmen vorort infolge des Verwirbelungsprozesses und des ver­ schmutzten Wassers nicht möglich sind. Es hat sich ge­ zeigt, daß eine optimale Reinigung der partiellen Flä­ chen bzw. der einzelnen Schlitze in der Rohrwandung selbst bei äußerst geringer Vorschubgeschwindigkeit der Vorschubvorrichtung der Rotationsdüsenanord­ nung nicht optimal gewährleistet ist, da Teile der Flä­ chen überhaupt nicht vom Reinigungsstrahl erfaßt wer­ den und die Absprengwirkung der Inkrustationen durch den starr gerichteten Strahl punktförmig erfolgt. Dieser Nachteil haftet prinzipiell allen bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Reinigen von Rohren und Brunnenschächten mittels Hochdruckflüssigkeitsstrahl an, in denen sich Flüssigkeit bzw. Wasser während des Bearbeitungsprozesses stationär befindet.
Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik und dem diesen anhaftenden Problem liegt der Erfin­ dung die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung eingangs genannter Art so weiterzubilden, daß während des Rei­ nigungsprozesses sichergestellt ist, daß bei kontinuierli­ chem Vorschub der Vorschubvorrichtung der Rota­ tionsdüsenanordnung eine optimale Reinigung der ge­ samten Innenflächen des Rohres bzw. aller Schlitze in der Rohrwandung bei Brunnenrohren und der ggf. sich dahinter befindlichen Kies- und Filterschichten gewähr­ leistet ist und kein zielgenaues Anfahren der Vorrich­ tung auf bestimmte partielle Flächen oder Schlitze not­ wendig ist. Ferner soll verhindert werden, daß bei Still­ stand der Rotationsanordnung durch den Punktstrahl Rohrwandungen zerstört werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebene technische Lehre sowie durch das im Anspruch 23 angegebene Verfahren gelöst.
Der Kern der Erfindung liegt darin, daß die Rota­ tionsbewegung der Rotationsdüsenanordnung - gleich ob diese zwei, drei, vier oder mehr Düsen aufweist - mit einer weiteren Rotation bzw. Ablenkung des Aus­ trittsstrahles aus dem Düsenkopf kombiniert wird, der so abgelenkt wird, daß er kegelförmig oder durch ande­ re Leitsysteme im Düsenkopf bestimmten Figuren fol­ gend rotiert oder eine Linie beschreibt, so daß der be­ kannte Punktstrahl gewissermaßen eine Fläche be­ stimmter Figurenvorgabe bei gleichzeitiger Rotations­ bewegung der Düsenanordnung abfährt. Die Strahlab­ lenkanordnung in dem Sprühgerät kann dabei druckab­ hängig arbeiten oder aber auch zwangsgesteuert erfol­ gen. Im letzteren Fall weist das Sprühgerät entspre­ chende motorische Vorrichtungen auf, die mit der Ab­ lenkanordnung gekoppelt sind. Dies können beispiels­ weise Magnetanordnungen sein, die die Ablenkanord­ nung in Vibration versetzen, so daß der Strahl auf einer Linie ständig abgelenkt wird. Es können aber auch rotie­ rende Anker sein, die mit der Strahlablenkanordnung gekoppelt sind, um den Strahl auf einer bestimmten Kurve oder Kreisbahn rotieren zu lassen. Im Falle der Beschreibung einer Kreisbahn als Kegelaustritt aus der Düsenaustrittsöffnung ist zudem gewährleistet, daß der Druckstrahl stets in einem vom 90°-Winkel abweichen­ den Winkel auf die Rohrwandung trifft. Dies ist ge­ wünscht, um eine zu hohe mechanische Belastung der Rohrwand einerseits zu vermeiden und andererseits das Absprengen der Inkrustationen zu optimieren. Die In­ krustationen werden förmlich von den Wänden abgeho­ ben und nicht nur zersprengt.
Die Verwendung der Sprühgeräte im Rahmen der Erfindung hat zudem den Vorteil, daß durch eine hohe Rotations- oder Ablenkgeschwindigkeit des Hoch­ druckstrahls beim Austreten aus der Düse (ca. 1 bis ca. 4 mm Durchmesser), beim Durchdringen der Schlitze in der Rohrwand eines Brunnens und/oder beim auftreffen auf die Rohrwand Ultraschallwellen erzeugt werden, die mit dem in die Kiesschichten dringenden Strahl eine zusätzliche Reinigungswirkung auf die Filterkiesschich­ ten und die Rohrwandung bewirken. Bei erreichbaren Rotationsablenkungen von bis zu ca. 30 000 Umdrehun­ gen pro Minute werden beim Auftreffen des Strahls auf Durchdringungskanten und Kiesschichten die Ultra­ schallwellen erzeugt, die den zusätzlichen Reinigungsef­ fekt bewirken. Im unteren Umdrehungsbereich (ca. 4000 U/min) ist eine höhere mechanische Reinigungswirkung durch den auftreffenden Stahl gegeben, während bei höherer Drehzahl der Ultraschallreinigungseffekt zu­ nimmt. Durch eine kombinierte Steuerung lassen sich die Umdrehung der Düsenanordnung und die Rota­ tionsgeschwindigkeit bzw. die Ablenkgeschwindigkeit und der Stahldruck so aufeinander abstimmen, daß eine optimale Reinigung des Rohres oder Brunnens unter Berücksichtigung der vorher durch Messung ermittel­ ten speziellen Verunreinigungsgegebenheiten gewähr­ leistet ist. Der relativ geringe Abstand der Austrittsöff­ nung an der Düse zur Wand hin bewirkt auch keine allzu hohe Dämpfung, so daß eine optimale Nutzung sowohl der Sprengkraft des Strahls selbst als auch der dadurch erzeugten Ultraschallwellen gegeben ist. Die Kiesschüt­ tungen werden hierdurch in Schwingung versetzt, so daß darin abgelagerte Sedimente ausgeschwemmt wer­ den können.
Bei Positionierung des Kopfes der Düseneinrichtung beispielsweise im Abstand von 5 bis 10 cm zur Bearbei­ tungsfläche, kann so eine Fläche im Durchmesser von ca. 6 bis 7 cm durchfahren werden, ohne daß die Reini­ gungskraft wesentlich gemindert ist, da der Aufprall­ druck im wesentlichen dem des normalen Punktstrahles entspricht. Die Reinigungskraft wird lediglich durch die ausgeübten Reibungskräfte des Rotiersystems gemin­ dert, was durch entsprechende Anpassung des Einlei­ tungsdruckes kompensiert werden kann. Praktische Versuche haben gezeigt, daß diese bei Hochdruckreini­ gungsgeräten üblichen Rotordüsen in vorteilhafter Wei­ se auch bei der Reinigung in Rohrsystemen mittels Rot­ ordüsenanordnungen beschriebener Art einsetzbar sind. Da eine solche Rotationsdüsenanordnung beim Einbringen in ein Rohr durch vorhandene Sedimente in ihrer Wirkung unbrauchbar werden kann, da die Me­ chanik durch diese Sedimente beschädigt werden kann, empfiehlt es sich beim Einbringen der Vorrichtung in das zu reinigende Rohr diese bereits mit Flüssigkeit und einem bestimmten Druck zu beaufschlagen, nämlich minde­ stens mit dem statischen Druck, der in der Umgebung ist, um das Eindringen der Sedimente bzw. von Sand in die Rotationsdüse zu vermeiden.
Die eingesetzten Rotationsdüsen sind an sich bei Hochdruckreinigern bekannt, wie sie zum Säubern von Flächen in Abständen von ca. 20-30 cm zum Einsatz kommen. Eine bestimmte Ausführung ist in der DE 40 13 446 beschrieben. Die darin angegebene Rotations­ düse für ein Hochdruckreinigungsgerät ist prinzipiell auch in Verbindung mit einer Vorrichtung bzw. einer Rotationsdüsenanordnung der erfindungsgemäßen Art einsetzbar. Sie wird an die Verteilerleitungen der Rota­ tionsdüsenanordnung auf deren Enden aufgeschraubt und ist radial angeordnet, so daß der rotierende Punkt­ strahl im Prinzip nahezu radial zur Längsachse des Roh­ res austritt und auf die Rohrwandung trifft. Bei leichter Schrägstellung kann hierüber zugleich auch die Rota­ tion der Anordnung um die Längsachse im Rotor be­ wirkt werden. In der gleichen Schrift sind auch andere Ausführungsformen angesprochen, wie sie beispielswei­ se aus der EP-A2-0 153 129 A2, DE-PS 34 19 964, DE-PS 36 23 368 und DE-OS 31 50 879 bekannt sind. Grund­ sätzlich ist die vorliegende Erfindung auf keine bauliche Ausführung der Rotationsdüse beschränkt. Wie bereits erwähnt, können durch geeignete Anordnung des Rota­ tionskopfes in der Rotationsdüse und dessen Führung, z. B. in einer Leitkurve, auch ganz bestimmte Figuren abgefahren werden, wobei bei Stillstand der Rotations­ düsenanordnung der Punktstrahl nur diesen Linienver­ läufen folgt, während die Flächenbearbeitung durch die Drehung der gesamten Rotationsdüsenanordnung be­ wirkt wird.
Bei der Realisierung der Erfindung kann auf einen gesonderten Antrieb der Rotationsdüsenanordnung verzichtet werden. Es ist möglich, den Strahl auch für den Vorschub direkt zu verwenden, zu welchem Zweck er lediglich in einem geringfügigen, bestimmten Winkel hintereilend ausgerichtet sein muß, so daß ein Rückstoß die Drehung in Abhängigkeit vom Strahldruck bewirkt.
Die Verwendung der angegebenen Rotordüsen in ei­ ner Rotordüsenanordnung eingangs beschriebener Art hat gegenüber den Flächenstrahldüsen den Vorteil, daß der hohe Punktaufpralldruck beibehalten wird und so die Reinigungskraft des Flüssigkeitsstrahles voll ausge­ nutzt werden kann. Um eine Zerstörung dünnwandiger Brunnenschächte beim Reinigungsprozeß durch den bis zu ca. 1000 bar aufweisenden Strahl zu verhindern, emp­ fiehlt sich die Verwendung einer Rotordüse in einer Anordnung, bei der der Druckstrahl nicht die Rotations­ bewegung durch Rückstoß bewirkt, sondern die Dre­ hung der Rotationsdüsenanordnung völlig unabhängig hiervon über eine eigene Drehantriebsvorrichtung ge­ steuert bzw. geregelt wird, wobei die Drehzahl der Ro­ tationsdüsenanordnung zur Erhöhung des Reinigungs­ effektes willkürlich steuerbar ist.
Nach dieser angegebenen Lehre wird nicht mehr der Druckstrahl, der aus den Düsen austritt, dazu verwen­ det, um eine Rotationsbewegung der Rotationsdüsenan­ ordnung durch Rückstoß zu bewirken, sondern die Dre­ hung der Rotationsdüsenanordnung völlig unabhängig hiervon über eine eigene Drehantriebsvorrichtung ge­ steuert bzw. geregelt, wobei die Drehzahl der Rota­ tionsdüsenanordnung zur Erhöhung des Reinigungsef­ fektes willkürlich steuerbar ist. Handelt es sich z. B. um Rohre, bei denen starke Ablagerungen an der Innenflä­ che gegeben sind, so kann bei einem Strahldruck von bis zu ca. 1000 bar die Drehzahl der Drehdüsenanordnung so eingestellt werden, daß bei geringerer Rotationsge­ schwindigkeit der Düsen Ablagerungen vermehrt abge­ sprengt werden, die Rohrwand aber noch nicht ange­ griffen wird. Hierdurch ist auch ein verbesserter Reini­ gungseffekt in den Durchtrittsöffnungen gegeben. Durch die gesonderte Drehantriebsvorrichtung kann es nicht zu einem ungewollten Stillstand der Drehdüse kommen, so daß eine Zerstörung der Rohrwand prak­ tisch ausgeschlossen ist. Ebenso wird ein erhöhter Reini­ gungseffekt durch eine gesteuerte langsame Drehung erzielt, wenn starke Ablagerungen durch den Hoch­ druckstrahl abgesprengt werden sollen. Die Solldreh­ zahl ist dabei am Steuergerät einstellbar.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sowie konstruktive Einzelheiten sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Drehantriebsvorrichtung kann zum Antrieb ei­ nen Elektromotor aufweisen, dessen Stromversor­ gungskabel mit einem elektrischen Steuergerät verbun­ den ist. Ebenso ist es auch möglich, anstelle eines Elek­ tromotors einen pneumatischen Motor vorzusehen, der mittels Preßluft in Bewegung versetzt wird. In diesem Fall können für die Steuerung sowohl elektrische be­ kannte Elemente als auch pneumatische Steuerglieder eingesetzt werden, über die die Preßluftzufuhr zur Er­ zielung einer Solldrehzahl steuerbar ist. Für die Rege­ lung der Drehzahl des Antriebsmotors und damit zur Regelung der Drehzahl der Düsenanordnung ist es er­ forderlich, daß die tatsächliche Drehzahl der Düsenan­ ordnung erfaßt wird. Hierzu können bekannte Drehzahl­ erfassungseinrichtungen, z. B. ein magnetischer Dreh­ zahlmesser, verwendet werden, der aus einem mit der Verteilervorrichtung sich drehenden Dauermagneten und einem verdrehsicher befestigten Magnetfeldsensor besteht, oder die Drehzahl des Motors direkt ermittelt werden, welcher über ein Kraftübertragungselement, wie einen Zahn-, Ketten- oder Riemenantrieb, die Dre­ hung auf die Rohrzuleitung überträgt, so daß hierbei die Rotationsdüsenanordnung gesteuert und gedreht wird. Die Lagerung der Führungshülse kann z. B. in einem eingesetzten fest verankerten Trennelement eines Eta­ gengestells erfolgen, wobei die Rotationsdüsenanord­ nung in Längsrichtung in diesem Lager verschiebbar angeordnet sein kann. Es ist aber auch möglich, an der Führungshülse Führungsschlitten vorzusehen, die eine Verdrillung der Vorrichtung in dem Rohr vermeiden. Solche Führungsschlitten können aus drei oder mehre­ ren gleichmäßig verteilt angeordneten Führungsele­ menten bestehen, z. B. aus drei um 120° versetzt ange­ ordneten Bügelelementen, die sich an der Innenfläche der Rohrwand abstützen. Die Rohre sind in der Regel zylinderförmig ausgebildet. Es sind aber auch Ausfüh­ rungen des Führungsschlittens möglich, bei denen die Führungselemente aus Führungsarmen eines scherenar­ tigen Zentriergestänges bestehen, deren Länge so groß gewählt ist, daß im zusammengeklappten Zustand klei­ nere Rohrdurchmesser mit der Düsenanordnung befah­ ren werden können und beim Ausklappen eine Zentrie­ rung der Rotationsdüsenanordnung auch noch in Roh­ ren mit größerem Durchmesser gewährleistet ist. Zur besseren Fixierung sind in Verlängerung zur Rotations­ düsenanordnung weitere Führungselemente vorgese­ hen, um durch eine Zweipunktlagerung eine Zentrie­ rung der Rotationsdüsenanordnung sicherzustellen, die ein Verkanten und Flattern der Düsenanordnung im Rohr gänzlich vermeidet. Bei der Verwendung eines Zentrierungsgestänges, bei dem die einzelnen Füh­ rungsarme federbelastet sind und wie ein Stativfuß oder ein Regenschirmgestänge von den Federn nach außen gespreizt werden können, ist es möglich, eine optimale Zentrierung auch in verlorenen Brunnenschächten, de­ ren unterer Schachtteil einen geringeren Durchmesser aufweist als der obere Schachtteil, sicherzustellen. Das scherenartige Zentrierungsgestänge ist dabei so ange­ lenkt, daß es bei senkrechter Einsetzrichtung automa­ tisch beim Einführen in das Rohr zusammengedrückt wird. Es können auch an den Enden der Führungsarme Rollen angebracht sein, die ein leichteres Abrollen an den Innenwänden ermöglichen. Für den Fall, daß meh­ rere gegenläufige Rotationsdüsenanordnungen vorge­ sehen sind, empfiehlt es sich, gesonderte oder gekoppel­ te Antriebsvorrichtungen vorzusehen.
Die Rotationsgeschwindigkeit der Düsenanordnung ist ferner steuerbar, so daß z. B. auch über eine automa­ tische Steuereinrichtung eine störgrößenbeaufschlagte Regelung der Drehzahl in Abhängigkeit von dem Strahldruck ermöglicht wird. Es hat sich gezeigt, daß insbesondere bei Tiefbrunnen größerer Tiefe, z. B. 100 m und mehr, der wirksame Spüldruck wesentlich geringer ist als der beaufschlagte Druck auf die Hoch­ druckzuleitung, was auf Druckverluste über Hoch­ druckzuleitungen zurückzuführen ist. Ein wesentlich hö­ herer Reinigungseffekt ist erzielbar, wenn nicht in Ab­ hängigkeit von dem tatsächlichen Druck des austreten­ den Druckstrahls aus einer Düse die Rotationsge­ schwindigkeit um die Längsachse des Rohres bestimmt wird. Deshalb ist es vorteilhaft, mittels eines gesonder­ ten Antriebes eine ständige Drehung zu gewährleisten und die Anordnung nicht zum Stillstand gelangen zu lassen. Der Düsenkopf ist so ausgestaltet, daß zwei oder vier Düsen paarig montiert werden können. Durch Dü­ senarme wird der Düsenabstand zur Rohrwand den ver­ schiedenen Rohrdurchmessern angepaßt. Das Zentrier­ gestänge kann, ohne ausgetauscht werden zu müssen, zur Zentrierung der Vorrichtung in Rohre mit unter­ schiedlichen Durchmessern wirkungsvoll eingesetzt werden. Selbst wenn die Rotationsanordnung stillsteht, bewegt sich bzw. rotiert der Strahl, so daß eine Linie überfahren wird. Hierdurch wird eine mechanische Überlastung der Rohrwand durch den Strahl verhindert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Reini­ gungsvorrichtung mit einer Rotationsdüse gemäß der Erfindung bezogen auf einen Teilabschnitt einer Rohr­ wand eines Brunnenschachtes mit querverlaufenden Fil­ terschlitzen und
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einem Tiefbrunnen mit einer eingesetzten möglichen Vorrichtung zum Befah­ ren des Brunnens mit einer Rotationsdüsenanordnung.
In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung das Wesent­ liche der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung in bezug auf einen Teilausschnitt einer Wand eines Brunnenschachtes angegeben. Das Wesen der Erfin­ dung besteht in der Verwendung einer Rotationsdüse 7a, die in einer Vorrichtung, wie sie in Fig. 2 angegeben ist, eingesetzt werden kann, nämlich anstelle der dort angegebenen Düse 7a, die an einem Rotationsverteiler 6 mit weiteren angeschraubt ist.
Dieser Rotationsdüse 7a wird über den Einlaß 30 die Flüssigkeit unter hohem Druck zugeführt. Der innere Aufbau der Düse ist - wie bereits eingangs beschrie­ ben - so vorgenommen, daß der Punktstrahl 31 die durch den Rotationspfeil 32 angegebene Kreisbahn ei­ nes Kegels umläuft. Dies geschieht in Abhängigkeit des aufgebauten Druckes außerordentlich schnell, so daß bei Stillstand der Rotationsdüsenanordnung gemäß Fig. 2 der Strahl der Rotationsdüse 7a mindestens zwei Lamellen 1 und mindestens einen Horizontalschlitz 2 einer Brunnenschachtwand auf der Kreisbahn über­ fährt.
Ablagerungen an den Lamellen 1 und in den Schlitzen 2 werden dabei abgesprengt, wie später noch anhand der Fig. 2 ausführlicher beschrieben wird.
Die Fig. 1 zeigt zudem, daß selbst die verbindenden Säulen 35 und 36, die an der Innenwand der Schacht­ wand vorhanden sind, mühelos von dem Strahl überfah­ ren werden können. Wenn die Düse 7a stillsteht, so wird lediglich der Punktstrahl 31, der aus der Austrittsöff­ nung 34 der Rotationsdüse rotierend austritt, die ange­ gebene Kreisbahn längs der Linie 32 abfahren. Da aber gleichzeitig eine Rotation der Düsenanordnung - also mindestens zwei gegenüberliegende Düsen - um eine mittige Achse längs des Pfeiles 33, also um die Mitten­ achse des Rohres, herum sich fortbewegt, ist ersichtlich, daß der Punktstrahl 31 eine relativ große Fläche, die über mehrere Lamellen 1 reicht und damit mehrere Schlitze 2 freisprengt, überstreicht, ohne daß der Auf­ pralldruck des Punktstrahles 31 dadurch im Gegensatz zur Flächendüse gemildert würde. Die Druckkraft wird also voll zur mechanischen Reinigung herangezogen, zugleich werden mehrere Lamellen - je nach Ausbil­ dung des Ablenkwinkels der Rotationsdüse und des Ab­ standes - überstrichen, so daß immer sichergestellt ist, daß die Reinigung des Punktstrahles nicht nur auf bei­ spielsweise einer Lamelle erfolgt, sondern daß auch der Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Lamellen in jedem Fall mit erfaßt wird, so daß bei kontinuierli­ chem Vorschub in Z-Achsenrichtung der Vorrichtung innerhalb des Rohres auch eine gleichmäßige Reinigung der Flächen und der Schlitze gewährleistet ist.
In Fig. 2 ist schematisch ein Ausschnitt aus einem Tiefbrunnen dargestellt. Der Brunnenschacht wird ab­ geschlossen durch eine Brunnenrohr 1, das Durchdrin­ gungsöffnungen 2 aufweist, durch die das im Erdreich sich befindende Wasser in den Brunnenkörper 3 fließen kann. Hieraus wird es unter normalen Betriebsbedin­ gungen abgepumpt und dem Wasserversorgungsnetz zugeführt Hinter der Außenwand des Brunnenrohres 1 befindet sich in der Regel eine künstliche oder natürli­ che Kiesschicht 4, der andere Kies- oder Filterschichten folgen. Durch das einströmende Wasser bildet sich durch Ablagerungen in den Kiesschichten 4 eine Filter­ haut, die durch Reinigung beseitigt werden muß. Diese Reinigung erfolgt durch die Durchdringungsöffnungen 2 des Filterrohres 1 hindurch mittels eines durchdrin­ genden Hochdruckstrahls. Darüber hinaus sind Ablage­ rungen an den Innenseiten der Durchdringungsöffnun­ gen 2 und an deren Kanten, z. B. kristallene Ablagerun­ gen, bei längerer Betriebsdauer des Brunnens nicht aus­ zuschließen. Die Reinigung soll deshalb auch bezwec­ ken, daß solche Ablagerungen, die auch die Innenwand des Rohres geschlossen überziehen können, mit besei­ tigt werden. Zu diesem Zweck ist eine Rotationsdüse­ nanordnung vorgesehen, bei der an einem Düsenkopf 6 entgegengesetzt verlaufend zwei radial sich erstrecken­ de Düsenarme 8a, 8b eingeschraubt sind in die Hoch­ druckdüsen 7a und 7b eingesetzt sind.
Die Hochdruckdüsen sind Rotationsdüsen, wie sie die Erfindung angibt, die den Punktstrahl automatisch nach vorgegebenen Linien ablenken. Diese können Kreis­ bahnen sein oder aber auch durch Leitkurven des Ab­ lenkkopfes innerhalb der Düsenanordnung bestimmte Formen, z. B. Rauf- und Runterbewegungen, in ovaler Form wirken.
Die Düsenarme 8a, 8b können durch andere Düsen oder durch Düsenarme 8a, 8b verschiedener Längen ausgetauscht werden. Die Düsen 7a, 7b münden inner­ halb des Rohres 1 in einem bestimmten Abstand, z. B. ca. 30 mm bis ca. 100 mm vor der Rohrwand, so daß ein gezielter Hochdruckstrahl auf die Innenfläche des Roh­ res 1 gerichtet werden kann und ein Festklemmen ge­ gen eine Ablagerungsknolle weitestgehend vermieden wird. Die Zuführung der Spülflüssigkeit, z. B. Wasser oder Reinigungsflüssigkeit, die mit chemischen oder gasförmigen Reinigungsmitteln versetzt sein kann, er­ folgt über eine Zuleitung 9, die in einem Verteiler inner­ halb des Düsenkopfes 6 mündet. Die Zuleitung 9 ist starr mit einem Zuleitungsrohr 10 verbunden, das in einer Führungshülse 11, die verdrehsicher angeordnet ist, drehbar gelagert ist. Das Zuführungsrohr 10 weist am oberen Ende ein Ritzel 12 auf, um das eine Antriebsket­ te gelegt ist, die von einem Motorritzel 13 eines Motors 14 angetrieben wird. Dieser Motor ist ein Elektromotor und an der Führungshülse 11 befestigt, so daß die Rota­ tionsbewegung über das Motorritzel 12 und die nicht explizit sichtbare Kette auf das Ritzel 12 und damit auf die Rohrzuleitung 10 übertragen wird. Die Rohrzulei­ tung 10 ist weiterhin über einen Drehübergang 15 mit einem Hochdruckschlauch 16 gekoppelt, über den die Reinigungs- bzw. Spülflüssigkeit den Düsen 7a, 7b zuge­ führt wird. Der Motor 14 wird von einer Steuer- oder Regeleinrichtung in dem Steuergerät 25 angesteuert. Seine Drehzahl ist variabel einstellbar, so daß völlig unabhängig vom Druckstrahl aus den Düsen 7a und 7b die Drehzahl festgelegt werden kann und damit auch die relative Rotationsgeschwindigkeit der Düsenanordnung gegenüber der Innenwand des Brunnenrohres 1. Durch nicht dargestellte Sensoren kann der Druck im unmittel­ baren Austrittsbereich der Düsen gemessen werden. Dies ist innerhalb der Düsen noch möglich, aber auch durch außen liegende Drucksensoren. Diese erzeugen ein elektrisches Signal, das als Störgröße der Regelein­ richtung im Steuergerät 25 des Motors 14 zuführbar ist. Somit ist es möglich, die Drehzahl des Motors 14 in Abhängigkeit des tatsächlichen Austrittsdruckes des Wasserstrahls zu steuern. Dadurch werden die gegebe­ nen Druckverluste durch lange Hochdruckschläuche 16, z. B. in Tiefbrunnen von 100 m oder 500 m, kompensiert und ein höherer Reinigungseffekt, z. B. durch Verlang­ samung der Drehzahl bei einem bestimmten Reini­ gungsdruck des Wasserstrahls, erreicht. Zur Regelung der Drehzahl ist es erforderlich, daß eine Drehzahlerfas­ sungsvorrichtung in unmittelbarer Nähe des sich dre­ henden Düsenkopfes 6 angebracht ist, um die tatsächli­ che Drehzahl des Drehkopfes 6 zu ermitteln. Die z. B. mittels eines magnetischen Drehzahlmessers erfaßten drehzahlabhängigen Impulse werden ebenfalls dem Steuergerät 25 zugeführt und dort in einer Regelschal­ tung mit der Sollwertvorgabe verglichen. Abweichun­ gen bewirken eine Ansteuerung des Motors 14, um des­ sen Drehzahl zu erhöhen oder zu erniedrigen, je nach Abweichungsrichtung der ermittelten Drehzahl von der Sollwertvorgabe. Die Erfassung der Drehzahl des Dü­ senkopfes kann zugleich aber auch dazu verwendet werden, um den Strahldruck zu steuern oder zu regeln, zu welchem Zweck im Ausführungsbeispiel ein schalt­ bares Ventil 26 symbolisch in dem Hochdruckschlauch 16 eingezeichnet ist. Anstelle eines solchen schaltbaren Ventils kann aber auch die Druckerzeugungsvorrich­ tung, z. B. ein Hochdruckpumpenmotor, ab- oder zuge­ schaltet werden. Diese zusätzliche Maßnahme zum Schutz des Rohres 1 gegen Zerstörung durch den Hoch­ druckstrahl bietet den Vorteil, daß z. B. bei einem Bruch der Rohrzuleitung 10 sofort die Druckbeaufschlagung unterbrochen werden kann. Ebenfalls kann diese Druck­ unterbrechung erfolgen, wenn eine der beiden Düsen 7a oder 7b auf eine Ablagerungsknolle innerhalb des Roh­ res 11 trifft und damit die Drehung blockiert ist. Die zusätzliche Steuermöglichkeit bietet aber auch den Vor­ teil, daß die Düsenanordnung erst dann mit Reinigungs­ flüssigkeit beaufschlagt werden kann, wenn der Düsen­ kopf 6 sich bereits mit einer Mindestdrehzahl dreht, so daß auch während der Anlaufphase des Reinigungspro­ zesses eine Zerstörung der Wand des Rohres 1 vermie­ den wird.
Auf der Führungshülse 11 sind weiterhin ein Ring­ flansch 17 oder zungenförmige Lagerungsansätze befe­ stigt, an denen Führungsarme 18 angelenkt sind. Im Bei­ spiel sind drei jeweils um 120° versetzt angeordnete Führungsarme 18 vorgesehen, an deren Enden Füh­ rungsrollen 19 angebracht sind. Die Führungsarme 18 des scherenartigen Zentriergestänges sind über ein Kopplungsgestänge mit den Verbindungsstegen 20 an einer verschiebbaren Hülse 21 angelenkt. Auf diese Hül­ se kann eine gemeinsame Federanordnung wirken, so daß diese in Richtung des festen Flansches 17 gezogen wird, wodurch die Führungsarme 18 gleichzeitig nach außen gedrückt werden. Durch die Länge der Führungs­ arme wird der Einsatz der Vorrichtung in Rohren mit verschieden großen Durchmessern bestimmt. So ist ein Einsatz möglich, bei dem durch leichte Schrägstellung der Führungsarme 118 noch eine Zentrierung gewähr­ leistet ist. Das Zentriergestänge ist so angeordnet, daß es beim Einführen selbsttätig in die Rohrleitung eingefä­ delt wird.
In Verlängerung zur Drehdüsenanordnung mit dem Düsenkopf 6 ist eine Rotationswelle 22 vorgesehen, die in einer weiteren Hülse 23 in axialer Verlängerung der Rohrzuleitung drehbar gelagert ist. Auf dieser Hülse 23 sind ebenfalls ein Ringflansch 24 oder zungenförmige Lagerungsansätze vorgesehen, an denen weitere Füh­ rungsarme 18 eines zweiten scherenartigen Zentrierge­ stänges, gleicher Bauart wie das erstbeschriebene, ange­ ordnet sind. Durch die beiden Zentrierungsgestänge ist eine kippsichere und schwingungsbefreite Lagerung des Düsenkopfes 6 bei gleichzeitiger Zentrierung innerhalb des Rohres gewährleistet. Dies ist notwendig, um Flat­ terbewegungen und ein Anschlagen der Düsen an der Rohrinnenwand zu vermeiden. Das zweite Zentrie­ rungsgestänge weist alle Bauteile auf, die auch beim ersten vorgesehen sind. Durch diese Anordnung ist es möglich, die Vorrichtung auch in sog. verlorenen Brun­ nenschächten einzuführen, wobei eine Zentrierung der Düsenanordnung ebenfalls gewährleistet ist. Bei verlo­ renen Brunnenschächten handelt es sich um solche, de­ ren unteres Rohr einen geringeren Durchmesser auf­ weist als das vorhergehende. Während das vordere Zen­ trierungsgestänge sich im Rohr mit dem kleinen Durch­ messer befindet, kann das andere Zentrierungsgestänge sich noch im Rohr mit dem größeren Durchmesser be­ finden. Ebenso ist bei kontinuierlichen Übergängen des Rohres eine Zentrierung möglich. Mit solchen scheren­ artigen Zentrierungsgestängen können somit unter­ schiedliche Rohrkonstellationen befahren werden, de­ ren Durchmesser z. B. von ca. 300 mm bis ca. 1500 mm variieren, wobei lediglich die entsprechenden Düsen 7a und 7b gegen kürzere oder längere auszutauschen sind. Durch Neigung der Düsen ist es auch möglich, die Vor­ richtung in einem waagerechten Rohr selbsttätig voran­ treiben zu lassen. Durch Umsteuerung verschiedener Düsen, z. B. wenn mehrere Düsen verteilt angeordnet sind, wird dabei auch eine Rückwärtsbewegung bei gleichzeitiger kontrollierter Drehung ermöglicht.

Claims (23)

1. Vorrichtung zum Reinigen der Innenfläche von Flüssigkeit führenden Rohren, wie Brunnenrohren in Brunnenschächten, mit mindestens einer konzentrisch an einem in dem Rohr längsbewegbaren Transportvorrichtung vor­ gesehenen Rotationsdüsenanordnung mit radial gerichteten Düsen, die sich bei relativer Drehung gegenüber der Innenfläche des Rohres in Längs­ richtung des Rohres beim Austritt eines Wassers- oder Lösungsmittelsstrahls in diesem bewegt, wo­ bei mit der Rotationsdüsenanordnung eine Dreh­ antriebsvorrichtung gekoppelt ist und die relative Rotationsgeschwindigkeit der Rotationsdüsenanordnung gegenüber der Innenfläche des Rohres unabhängig oder ab­ hängig von dem aus den Düsen austretenden Druckstrahl ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (7a, 7b) solche Sprühgeräte sind, die einen auf einer sich in Strahlrichtung öffnenden Kurven­ bahn umlaufenden oder einen eine Linie beschrei­ benden Strahl erzeugen, daß eine kombinierte Steuerung für die Rotation der Düsenanordnung und des Austrittsstrahles vorgesehen ist und daß die Rota­ tions- oder Ablenkgeschwindigkeit des Austritts­ strahls derart erhöht ist, daß beim Austritt des Stahls aus der Düse sowie beim Auftreffen auf die Rohrwand, den Filterkies und/oder die Kanten der Filterschlitze Ultraschallwellen hoher Energie ent­ stehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Rotationsgeschwindigkeit der Ro­ tationsdüsenanordnung um die Längsachse des Rohres gegenüber der Innenfläche des Rohres un­ abhängig von dem aus den Düsen (7a, 7b) austre­ tenden Strahldruck ist, und daß die Drehantriebs­ vorrichtung (14) mit einem Steuergerät (25) mit ei­ ner Steuer- oder Regeleinrichtung für die Drehzahl gekoppelt ist und daß eine Drehzahlerfassungsein­ richtung im Bereich der Düsenanordnung vorgese­ hen ist, die die tatsächliche Drehzahl der rotieren­ den Düsenanordnung erfaßt und dem Steuergerät meldet, und daß in Abhängigkeit von der tatsächli­ chen Drehzahl der Düsenanordnung der Strahl­ druck über das Steuergerät (25) gesteuert oder ge­ regelt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuleitung (16) für die Reinigungsflüssigkeit ein steuerbares Ventil (26) vorgesehen ist oder eine den Druck der Reini­ gungsflüssigkeit erzeugende Druckvorrichtung steuerbar ist und daß das Steuergerät (25) über ein Steuersignal das Ventil (26) oder die Druckvorrich­ tung in Abhängigkeit von einer Mindestdrehzahl der Düsenanordnung zur Druckbeaufschlagung an­ steuert und die Zuführung der Reinigungsflüssig­ keit unterbricht, wenn die Drehzahl unter eine Min­ destdrehzahl sinkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsgeschwindigkeit der Düsen (7a, 7b) in Abhängigkeit von dem Strahl­ druck des aus der Düse (7a, 7b) austretenden Druckstrahls gesteuert oder geregelt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (14) ein Elektromo­ tor ist und daß ein Sensor in der Düsenanordnung oder unmittelbar im Bereich des Austritts des Strahls aus einer Düse (7a, 7b) vorgesehen ist, der in Abhängigkeit von dem Strahldruck ein elektrisches Signal erzeugt, das als Störgröße an der Regelein­ richtung in dem Steuergerät (25) anliegt, die die Drehzahl des Motors (14) in Abhängigkeit von dem erfaßten Druck erzeugt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsdüsenanordnung an einer starren Rohrzuleitung (10) befestigt ist, die drehbar in einer Führungshülse (11) gelagert ist, an der ein Motor (14) befestigt ist, der über Kraftüber­ tragungselemente, wie einen Zahn-, Ketten- oder Riemenantrieb (12, 13), die Rohrzuleitung (10) dreht, welche Rohrzuleitung (10) über ein Kupp­ lungselement mit Drehübergang (15) an einem Hochdruckschlauch (16) oder an einem Rohr ange­ koppelt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere gegenläufige Rotationsdüsenanordnungen vorge­ sehen sind, wobei die Drehzahl der zweiten oder weiteren gegenläufigen Rotationsdüsenanordnun­ gen ebenfalls gesteuert oder geregelt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die eine Rotationsdüsenanordnung über ein Mitnahmegetriebe mit der zweiten oder den weiteren gekoppelt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Führungshülse (11) verschiebbar in einem Trennelement eines in einem Rohr (1) als Führungsschlitten verschiebbar gelagerten Etagen­ gestells mit einem oder mehreren horizontalen Trennelementen zur Bildung mindestens einer Kammer gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß über die Rotationsdüsenanordnung (6, 7a, 7b, 8a, 8b, 9) hinaus eine Verlängerung (22) vorgesehen ist, die nicht rotiert oder in einer aufge­ setzten Hülse (23) drehbar gelagert ist, und daß zweite Führungselemente (18) an dieser Verlänge­ rung zur konzentrischen Führung der Rotationsdü­ senanordnung (6, 7a, 7b, 8a, 8b, 9) in dem Rohr (1) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus­ trittsöffnung des Sprühgerätes im Abstand von ca. 2 cm bis ca. 10 cm gegenüber der Brunnenwand angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Sprühgerät in der Düse eine An­ ordnung aufweist, die den Strahl auf einer Kreis­ bahn oder einer vorgegebenen Kurvenbahn rotie­ rend austreten läßt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Sprühgerät eine Rotordüse mit einem Gehäuse ist, das in einer Stirnwand mit einer pfannenförmigen, zentral durchbrochenen Vertiefung versehen ist, mit einem eine Durch­ gangsbohrung aufweisenden Düsenkörper, der sich mit einem kugelig ausgebildeten Ende in der pfan­ nenförmigen Vertiefung abstützt, sich in Längsrich­ tung über ein Teil des Gehäuses erstreckt und ei­ nen Außendurchmesser aufweist, der kleiner ist als der Innendurchmesser des Gehäuses, und mit ei­ nem tangential in das Gehäuse einmündenden Ein­ laß für eine Flüssigkeit, durch den die Flüssigkeit im Gehäuse um die Längsachse in Rotation versetzbar ist, so daß der Düsenkörper zusammen mit der ro­ tierenden Flüssigkeit umläuft und sich dabei mit einer Anlagefläche an seinem Umfang in die Innen­ wand des Gehäuses anlegt, wobei die Längsachse des Düsenkörpers gegenüber der Längsachse des Gehäuses geneigt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprühgerät ein Gehäuse mit einem um die Längsachse desselben drehbar gelagerten Rotors aufweist, der mittels des in das Gehäuse eintretenden Flüssigkeitsstrahls an­ getrieben wird, wobei der Strahl in Rotation ver­ setzt wird und um eine Kreisbahn rotierend aus der Düsenöffnung austritt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor im Sprüh­ gerät beidseitig gelagert ist und einen schrägver­ laufenden Düsenkanal aufweist, dessen Winkel zur Längsachse den Austrittswinkel des Düsenstrahls bestimmt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprühgerät pfan­ nengelagerte Druckstelzen aufweist, die durch ei­ nen im Gehäuse um die Längsachse desselben gela­ gerten Rotor angetrieben werden und den Aus­ trittsstrahl auf einer Kreisbahn austreten lassen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Sprühgerät in der Düse eine An­ ordnung aufweist, die den Strahl auf einer Linie abgelenkt austreten läßt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprühgerät eine gesteuerte Anordnung für die Ablenkung des Strahls aufweist, die unabhängig vom Strahldruck den Strahl mit einer bestimmten Ablenk- oder Ro­ tationsgeschwindigkeit austreten läßt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein elektromotorischer Antrieb mit der Strahlablenkanordnung gekoppelt ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Düse auf einer Umfangsbahn verteilt mindestens zwei gegenüberliegende Elek­ tromagnete aufweist, und daß die Ablenkanord­ nung einen durch Magnetfelderzeugung ablenkba­ ren freischwingend oder rotierend gelagerten An­ ker aufweist, der mit Erregung der Magnetfelder schwingt oder rotiert, wobei das Ende des Ankers im Zusammenwirken mit der Austrittsöffnung die Ablenkung des Strahls bewirkt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwangsantrieb zur Ablen­ kung des Strahls ein Vibrationsantrieb ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 19, 20 oder 21, da­ durch gekennzeichnet, daß die Ablenkgeschwindig­ keit von einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung in Abhängigkeit von dem im Arbeitsbereich bei der Brunnenreinigung gemessenen Durchdringungswi­ derstand des Filterrohres oder des optisch oder durch chemische oder mechanische Analysen er­ mittelten Verschmutzungsgrad veränderbar ist.
23. Verfahren zum Reinigen der Innenflächen von Rohren, wie Brunnenrohren in Brunnenschächten, unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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