DE19626075C1 - Flugkörper zur Bekämpfung beweglicher Ziele - Google Patents
Flugkörper zur Bekämpfung beweglicher ZieleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Flugkörper, insbesondere zur
Bekämpfung beweglicher Ziele wie Flugzeugen, Hubschraubern
oder dergleichen, bei dem entlang seiner Längsachse hinter
einander mehrere Triebwerke angeordnet sind, sowie Verfahren
für die Schubregulierung eines solchen Flugkörpers. Ein
Flugkörper der vorangehend genannten Art ist aus der DE 27 36 547 C1
bekannt.
Zur Bekämpfung von Flugzeugen, Hubschraubern oder derglei
chen im Direktschußverfahren (LOS-Verfahren) sind Flugkörper
bekannt, welche mit einem kurzen Schubimpuls, etwa von 2,5
Sekunden Dauer, auf eine Maximalgeschwindigkeit von bis zu
Mach 2,5 beschleunigen.
Beim LOS-Verfahren besteht bereits beim Abschuß Sichtkontakt
zum Ziel. Ein entsprechender Flugkörper fliegt, wenn er be
reits beim Start auf das Ziel aufgeschaltet hat, eine Flug
bahn, welche im einfachsten Fall durch das Lenkgesetz der
Proportionalnavigation beschreibbar ist. Zur Bekämpfung von
Flugzielen im NLOS-Verfahren, d. h. von Flugzielen, zu denen
keine Sichtverbindung besteht, z. B. in Deckung befindliche
Hubschrauber, sind Flugkörper mit einem Suchkopf bekannt,
welche ein Suchgebiet mit dem Suchkopf nach Zielen abtasten
und nach der Zielerfassung auf einen Kurs zu dem Ziel um
schwenken. Die typische Bahn eines solchen Flugkörpers be
steht aus einer Startphase, in welcher der Flugkörper in
einer relativ steilen Bahn auf die Suchhöhe aufsteigt, einer
Suchphase, in welcher der Flugkörper entlang einer relativ
flachen Bahn fliegt und der Suchkopf das Suchgebiet nach
möglichen Zielen abtastet, und einer Endanflugsphase, in
welcher ein Ziel erfaßt ist und der Flugkörper das erfaßte
Ziel anfliegt, das im Regelfall deutlich unterhalb der Such
höhe liegt. Die Bildverarbeitungsgeschwindigkeit des Such
kopfes setzt eine Grenze für die Geschwindigkeit des Flug
körpers während der Suchphase, die beispielsweise im Bereich
von Mach 1,0 bis Mach 1,2 liegen kann. Bei der Bekämpfung
eines Ziels im Nahbereich (in einer Entfernung von etwa
1.000 m bis 1.500 m von der Abschußstelle) muß der Flugkör
per weiterhin einen vergleichsweise engen Bahnradius flie
gen, um von der Suchphase in die Endanflugphase überzugehen.
Ist die Geschwindigkeit des Flugkörpers zu groß, kann dieser
Radius nicht mehr geflogen werden. Daraus ergibt sich eine
zusätzliche Grenze für die Geschwindigkeit während der Such
phase.
Flugkörper, die für den Einsatz im LOS-Verfahren vorgesehen
sind, haben für die Verwendung im NLOS-Verfahren ein ungün
stiges Geschwindigkeitsprofil, da ihre Geschwindigkeit im
Nahbereich für den erforderlichen engen Bahnradius beim
Übergang in den Zielanflug zu hoch und im Fernbereich (Ent
fernungen von ca. 6.000 m oder mehr von der Abschußstelle)
die Querbeschleunigungsfähigkeit aufgrund des Geschwindig
keitsabfalls zu niedrig ist. Umgekehrt können die bekannten
Flugkörper für das NLOS-Verfahren nicht die hohen Geschwin
digkeiten unmittelbar nach dem Start erreichen, die für das
LOS-Verfahren erforderlich sind, da sie für eine Beschleuni
gung auf eine vergleichsweise geringe Geschwindigkeit in der
Suchphase ausgelegt sind.
Aus der DE 27 36 547 C1 ist eine Rakete mit mehreren hinter
einander angeordneten Triebwerksstufen bekannt, welche nach
einander abgebrannt werden. Dabei wird die Geschwindigkeit
nach der Startphase jedoch durch die Schubkraft des ersten
Triebwerks festgelegt, so daß der Nachteil bleibt, daß diese
Geschwindigkeit entweder zu klein für den Einsatz im LOS-
Verfahren oder zu groß für die Bekämpfung von Zielen im Nah
bereich nach dem NLOS-Verfahren ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Flugkörper der ein
gangs genannten Art zu schaffen, der sowohl für die Bekämp
fung von Zielen nach dem LOS-Verfahren als auch für die Be
kämpfung von Zielen im Nahbereich nach dem NLOS-Verfahren
geeignet ist, sowie entsprechende Schubregulierungsverfahren
zur Verfügung zu stellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß bei einem Flugkörper der eingangs genannten Art zumin
dest zwei Triebwerke gleichzeitig betrieben werden können
und der Flugkörper eine Zündsteuereinrichtung aufweist, wel
che diese beiden Triebwerke wahlweise gleichzeitig oder
nacheinander zünden kann.
Erfindungsgemäß kann das Schubprofil sowohl hinsichtlich der
Stärke des Schubs als auch hinsichtlich des zeitlichen Ver
laufs des Schubs variiert werden. Dies macht es möglich,
denselben Flugkörper sowohl im LOS-Verfahren als auch im
NLOS-Verfahren einzusetzen. Vor dem Abschuß wird der Zünd
steuereinrichtung eine Information dahingehend eingegeben,
ob der Flugkörper im LOS- oder NLOS-Verfahren eingesetzt
wird. Wird das LOS-Verfahren gewählt, zündet die Zündsteuer
einrichtung die Triebwerke gleichzeitig oder kurz hinterein
ander. Wird das NLOS-Verfahren gewählt, zündet die Zündsteu
ereinrichtung das zweite Triebwerk entsprechend einem einge
speicherten Zündprogramm, z. B. bei Zielerfassung oder nach
einer vorgegebenen Zeit. In der Zündsteuereinrichtung können
mehrere derartige Zündprogramme eingespeichert sein, welche
auf verschiedene Einsatzarten und Zieltypen abgestimmt sind.
Das für den jeweiligen Einsatz relevante Zündprogramm wird
vor dem Abschuß ausgewählt oder aufgrund von Suchkopfinfor
mationen automatisch vom Flugkörper festgelegt. Für den Ein
satz im NLOS-Verfahren zur Bekämpfung von Zielen im Nahbe
reich ist es z. B. nicht unbedingt erforderlich, ein weiteres
Triebwerk zu zünden, sofern eine ausreichende Geschwindig
keit bei Zielerfassung gegeben ist. Eine zusätzliche Be
schleunigung in der Endanflugphase durch ein weiteres Trieb
werk ist allerdings von Vorteil für die Verbesserung der
Wirkung im Ziel. Falls keine Zielerfassung erfolgt, kann
durch die Zündung eines zusätzlichen Triebwerks während der
Suchphase das Suchgebiet vergrößert werden.
Die Erfindung kann vorsehen, daß der zeitliche Abstand zwi
schen der Zündung zweier Triebwerke variabel ist.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß der Flugkörper einen
Suchkopf zur Erfassung möglicher Ziele in einem Zielgebiet
aufweist und daß die Zündsteuereinrichtung dafür eingerich
tet ist, ein erstes Triebwerk in einer Startphase zu zünden,
um den Flugkörper auf eine vorgegebene Suchhöhe zu bringen,
und zumindest ein weiteres Triebwerk zu zünden, nachdem der
Suchkopf ein Ziel erfaßt hat.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß die Zündsteuereinrich
tung dafür eingerichtet ist, ein Triebwerk zu zünden, nach
dem der Flugkörper im Zielanflug auf die Sichtlinie zum Ziel
eingeschwenkt hat, insbesondere um auch seitlich am Rande
des Suchgebietes gelegene Ziele beim NLOS-Einsatz schnell zu
erreichen und die Wirkung im Ziel zu verbessern.
Es kann auch vorgesehen sein, daß der Flugkörper einen Such
kopf zum Erfassen möglicher Ziele in einem Zielgebiet auf
weist und daß die Zündsteuereinrichtung dafür eingerichtet
ist, ein Triebwerk nach einer vorbestimmten Zeitdauer nach
dem Abschuß zu zünden, wenn der Suchkopf während dieser
Zeitdauer kein Ziel erfaßt hat.
Weiterhin ist vorgesehen, daß der Flugkörper ein als
Zentralmodul dienendes Ruderstellsystem mit faltbaren oder
klappbaren Tragflächen aufweist, wobei ein erstes Triebwerk
in Längsrichtung vor dem Zentralmodul und ein zweites Trieb
werk in Längsrichtung hinter dem Zentralmodul angeordnet
ist.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die Zündsteuereinrichtung in
dem Zentralmodul untergebracht ist.
Die Erfindung kann vorsehen, daß die Zündsteuereinrichtung
das vor dem Zentralmodul liegende Triebwerk vor dem hinter
dem Modul liegenden Triebwerk zündet, wenn diese Triebwerke
nicht gleichzeitig gezündet werden.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die Zündsteuereinrich
tung eine Programmiereinrichtung mit einer Schnittstelle zum
Eingeben von Information betreffend der Zündung der Trieb
werke aufweist.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß zumindest ein Triebwerk
ein Feststoff-Raketentriebwerk ist.
Es kann vorgesehen sein, daß zumindest ein Triebwerk mehr
fach gezündet werden kann.
Die Erfindung sieht weiterhin ein Verfahren zur Schubregu
lierung bei einem Flugkörper zur Bekämpfung beweglicher Zie
le mit einem Suchkopf zur Zielortung vor, welches die fol
genden Schritte umfaßt: Aufgeben eines Schubimpulses zum Er
reichen einer vorgegebenen Suchhöhe und einer vorgegebenen
Suchgeschwindigkeit, Aufgeben eines weiteren Schubimpulses,
nachdem der Flugkörper die Suchhöhe erreicht hat.
Dabei kann vorgesehen sein, daß der weitere Schubimpuls nach
der Erfassung eines Ziels durch den Suchkopf aufgegeben
wird.
Weiterhin ist vorgesehen, daß ein Schubimpuls aufgegeben
wird, nachdem der Flugkörper auf die Sichtlinie zum Ziel
eingeschwenkt ist.
Außerdem ist vorgesehen, daß nach einer vorbestimmten Zeit
dauer nach dem Start ein Schubimpuls aufgegeben wird, wenn
kein Ziel erfaßt worden ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbei
spiel anhand von schematischen Zeichnungen im einzelnen er
läutert ist.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemä
ßen Flugkörper,
Fig. 2 zeigt die Flugbahnen beim Nahschuß im NLOS-Verfahren
bei einem erfindungsgemäßen Flugkörper und einem
LOS-Flugkörper nach dem Stand der Technik.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Flugkör
pers. Bei diesem Flugkörper sind in axialer Richtung nach
einander ein Suchkopf 1, ein Gefechtskopf 2, ein erstes
Triebwerk 3, ein Zentralmodul 4 mit einem Ruderstellsystem,
ein zweites Triebwerk 5 und ein Abschußtriebwerk 6 angeord
net.
Der Suchkopf 1 ist mit einer Bilderfassungs- und Bildverar
beitungseinrichtung versehen, die auf das zu bekämpfende
Ziel abgestellt ist. Für die Bekämpfung von Flugzeugen oder
Hubschraubern kann der Suchkopf mit einer abtastenden IR-
Optik und einem IR-Matrixsensor sowie einer zugehörigen
Bildverarbeitungseinrichtung ausgestattet sein, wie sie in
der DE 37 33 681 C1 beschrieben ist, auf die hinsichtlich
der Einzelheiten eines solchen Suchkopfes verwiesen wird.
Das erste Triebwerk 3 ist ein Feststoffraketentriebwerk und
besitzt mehrere (z. B. vier) Strahldüsen 32, welche in einem
spitzen Winkel zur Längsachse des Flugkörpers ausgerichtet
sind. Aufgrund der Orientierung dieser Düsen kann das Trieb
werk 3 betrieben werden, ohne die dahinterliegenden Teile zu
beschädigen, so daß das Triebwerk 3 und das Triebwerk 6
gleichzeitig gezündet sein können.
An der Außenseite des Zentralmoduls 4 sind mehrere
(z. B. vier) faltbare oder klappbare Tragflächen 42 zur Auf
triebserzeugung angebracht, die nach dem Abschuß ausgefahren
werden. In dem Zentralmoduls 4 sind die elektronischen Kom
ponenten zur Energieversorgung und zur Lenkung des Flugkör
pers über das Ruderstellsystem und das Zündsteuersystem zum
Zünden der Triebwerke untergebracht. Das Zentralmodul 4
weist weiterhin eine Schnitt-stelle (nicht dargestellt) auf,
über die Informationen über die Art der zu bekämpfenden Zie
le und die Einsatzweise (LOS- oder NLOS) eingegeben werden
können. Diese Schnittstelle kann im einfachsten Fall durch
einen entsprechenden Schalter oder eine Tastatur gebildet
werden. Sie kann jedoch auch eine Datenschnittstelle sein,
die mit einer Datenverarbeitungseinheit in dem Zentralmodul
4 verbunden ist.
Das Triebwerk 5 ist wie das Triebwerk 3 ein Feststoffrake
tentriebwerk und weist eine zentrale Strahldüse 5.2 auf. Das
Abschußtriebwerk 6 ist ein konventionelles Raketentriebwerk
zum Ausstoß des Flugkörpers aus einer Startvorrichtung und
kann nach dem Abschuß abgesprengt werden oder am Flugkörper
verbleiben. Beim vorliegenden Beispiel sind beide Triebwerke
konstruktiv integriert.
Für einen Einsatz im LOS-Modus wird eine entsprechende In
formation über die Schnittstelle des Zentralmoduls 4 in das
Zündsteuersystem für die Triebwerke eingegeben. Dieses
Zündsteuersystem zündet dann nach dem Abschuß die beiden
Triebwerke 3 und 5 gleichzeitig oder kurz nacheinander, so
daß der Schub von zwei Triebwerken zur Verfügung steht und
der Flugkörper rasch auf die erforderliche Geschwindigkeit
beschleunigt werden kann. Für bestimmte Situationen kann es
vorteilhaft sein, das Triebwerk 5 mit einer kurzen Verzöge
rung zu zünden. Vorteilhafterweise sind jedoch die Triebwer
ke 3 und 5 zumindest über eine gewisse Zeit gleichzeitig in
Betrieb.
Beim Einsatz im NLOS-Verfahren wird entsprechend einer Ein
gabe über die Schnittstelle des Zentralmoduls nach dem Start
und dem Absprengen des Abschußtriebwerkes 6 zunächst das
vordere Triebwerk 3 gezündet, das dem Flugkörper ausreichend
Schub verleiht, um die erforderliche Suchhöhe zu erreichen.
Nach Erreichen der Suchhöhe schwenkt der Flugkörper auf eine
flache Suchbahn ein und tastet das Zielgebiet nach möglichen
Zielen ab. Wenn der Suchkopf ein Ziel erfaßt hat, schwenkt
der Flugkörper auf die Sichtlinie zum Ziel ein und das
Triebwerk 5 wird zur Beschleunigung im Zielanflug gezündet.
Die Kurve für Fall 1 in Fig. 2 zeigt als Beispiel die Flug
bahn eines erfindungsgemäßen Flugkörpers bei der Bekämpfung
eines Ziels im Abstand von 1.500 m von der Abschußstelle im
NLOS-Verfahren, wobei das zweite Triebwerk 5 nach Zielerfas
sung gezündet wird. Wie man sieht, wird das Ziel korrekt
getroffen. Die Kurve für Fall 2 in Fig. 2 zeigt zum Ver
gleich den Fall, daß das zweite Triebwerk 5 unmittelbar nach
dem Ausbrennen des ersten Triebwerks 3 gezündet wird, was
dem Flugverhalten eines herkömmlichen LOS-Flugkörpers ent
spricht. In diesem Fall wird das Ziel verfehlt, da der zum
Einleiten des Zielendanflugs erforderliche enge Bahnradius
nach der Zielerkennung nicht geflogen werden kann. Dies kann
auch nicht durch einen steileren Abschußwinkel kompensiert
werden, wie die Kurve für Fall 3 zeigt, in dem das zweite
Triebwerk ebenfalls unmittelbar nach dem Ausbrennen des er
sten Triebwerks gezündet wird, da hier der zulässige
Schielwinkel des Suchkopfes überschritten wird.
Wird in der Suchflugphase innerhalb einer vorgegebenen Zeit
kein Ziel detektiert, wird das zweite Triebwerk 5 ebenfalls
gezündet und der Suchflug fortgesetzt. Auf diese Weise läßt
sich eine größere Reichweite gegenüber einem Flugkörper mit
nur einem einzigen Triebwerk erreichen. Der Zeitpunkt der
Zündung des zweiten Triebwerks 5 wird zweckmäßigerweise so
gewählt, daß eine maximale Flugzeit für die Gesamtreichweite
nicht überschritten wird. Um auch dann noch eine Beschleuni
gung im Endanflug zu erreichen, wenn das zweite Triebwerk 5
im Suchflug gezündet worden ist, kann in einer Abwandlung
der dargestellten Ausführungsform ein weiteres Triebwerk zur
Beschleunigung des Gefechtskopfes 2 im Endanflug vorgesehen
sein. Dieses Triebwerk kann entweder hinter dem Gefechtskopf
2 vorgesehen sein, wobei dann nach dem Einschwenken auf die
Sichtlinie das Triebwerk 3, das Zentralmodul 4 mit dem Ru
derstellsystem und das Triebwerk 5 abgesprengt werden. Al
ternativ kann das zusätzliche Triebwerk auch hinter dem
Triebwerk 5 angeordnet sein. In diesem Fall weist es eine
zentrale Strahldüse auf, während das Triebwerk 5 wie das
Triebwerk 3 mit Strahldüsen versehen wird, die bezüglich der
Längsachse in einem spitzen Winkel geneigt sind.
Das vorangehend beschriebene Ausführungsbeispiel kann in
verschiedener Hinsicht variiert werden. So kann z. B. an
stelle eines Feststoffraketentriebwerks ein Flüssigstoffra
ketentriebwerk oder ein Staustrahltriebwerk verwendet wer
den. Wird das zweite Triebwerk 5 mit Flüssigtreibstoff be
trieben, ist es auch möglich, dieses Triebwerk zeitweilig
abzuschalten und bei Bedarf, etwa zur Verlängerung der Such
flugphase oder zur Beschleunigung im Zielanflug, wieder neu
zu zünden. Für den Einsatz im NLOS-Verfahren kann auch das
hintere Triebwerk 5 zuerst gezündet werden. Dabei kann vor
gesehen sein, das Zentralmodul mit dem Ruderstellsystem und
das hintere Triebwerk 5 nach der Zielerfassung abzusprengen,
während im LOS-Verfahren ein solches Absprengen unterbleibt.
Die vorangehend genannten Zündkriterien können in verschie
denen gespeicherten Zündprogrammen implementiert sein, die
vor dem Abschuß ausgewählt werden. Sie können jedoch auch in
einem Zündprogramm als Alternativen implementiert sein, wo
bei die Zündsteuereinrichtung die passende Alternative an
hand der während des Flugs erfaßten Daten auswählt.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen sowie
in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausfüh
rungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
1 Suchkopf
2 Gefechtskopf
3 Triebwerk
4 Zentralmodul mit Ruderstellsystem
5 Triebwerk
6 Abschußtriebwerk
32 Strahldüse
42 Tragfläche
5.2 Strahldüse
2 Gefechtskopf
3 Triebwerk
4 Zentralmodul mit Ruderstellsystem
5 Triebwerk
6 Abschußtriebwerk
32 Strahldüse
42 Tragfläche
5.2 Strahldüse
Claims (15)
1. Flugkörper, insbesondere zur Bekämpfung beweglicher Ziele,
mit mehreren entlang der Längsachse des Flugkörpers hinter
einander angeordneten Triebwerken (3, 5),
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei hintereinander an
geordnete Triebwerke (3, 5) gleichzeitig betrieben werden
können und der Flugkörper eine Zündsteuereinrichtung enthält,
welche dafür eingerichtet ist, diese Triebwerke (3, 5) wahl
weise gleichzeitig oder nacheinander zu zünden.
2. Flugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
zeitliche Abstand zwischen der Zündung zweier Triebwerke (3,
5) variabel ist.
3. Flugkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er
einen Suchkopf (1) zur Erfassung möglicher Ziele in einem
Zielgebiet aufweist und daß die Zündsteuereinrichtung dafür
eingerichtet ist, ein erstes Triebwerk (5) in einer Startpha
se zu zünden, um den Flugkörper auf eine vorgegebene Suchhöhe
zu bringen, und zumindest ein weiteres Triebwerk (3) zu zün
den, nachdem der Suchkopf (1) ein Ziel erfaßt hat.
4. Flugkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zündsteuereinrichtung dafür eingerichtet ist, ein Triebwerk
(3) zu zünden, nachdem der Flugkörper im Zielanflug auf die
Sichtlinie zum Ziel eingeschwenkt hat.
5. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Flugkörper einen Suchkopf (1) zum Erfassen
möglicher Ziele in einem Zielgebiet aufweist und daß die
Zündsteuereinrichtung dafür eingerichtet ist, ein Triebwerk
(3) nach einer vorbestimmten Zeitdauer nach dem Abschuß zu
zünden, wenn der Suchkopf (1) während dieser Zeitdauer kein
Ziel erfaßt hat.
6. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß er ein Zentralmodul (4) mit faltbaren oder
umlegbaren Tragflächen (42) als ein Ruderstellsystem auf
weist, wobei ein erstes Triebwerk (3) in Längsrichtung vor
dem Zentralmodul (4) und ein zweites Triebwerk (5) in Längs
richtung hinter dem Ruderstellsystem angeordnet ist.
7. Flugkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zündsteuereinrichtung in dem Zentralmodul (4) untergebracht
ist.
8. Flugkörper nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündsteuereinrichtung das vor dem Zentralmodul (4)
liegende Triebwerk (3) vor dem hinter dem Ruderstellsystem
liegenden Triebwerk (5) zündet, wenn diese Triebwerke (3, 5)
nicht gleichzeitig gezündet werden.
9. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zündsteuereinrichtung eine Programmier
einrichtung mit einer Schnittstelle zum Eingeben von Informa
tion betreffend der Zündung der Triebwerke aufweist.
10. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß zumindest ein Triebwerk (3, 5) ein Fest
stoff-Raketentriebwerk ist.
11. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß zumindest ein Triebwerk (3, 5) mehrfach
gezündet werden kann.
12. Verfahren zur Schubregulierung bei einem Flugkörper zur Be
kämpfung beweglicher Ziele nach einem der Ansprüche 1 bis 11
mit einem Suchkopf zur Zielortung, welches umfaßt:
- - Aufgeben eines Schubimpulses zum Erreichen einer vorge gebenen Suchhöhe und einer vorgegebenen Suchgeschwindig keit,
- - Aufgeben eines weiteren Schubimpulses, nachdem der Flug körper die Suchhöhe erreicht hat.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
weitere Schubimpuls nach der Erfassung eines Ziels durch den
Suchkopf aufgegeben wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Schubimpuls aufgegeben wird, nachdem der Flugkörper auf die
Sichtlinie zum Ziel eingeschwenkt ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach einer vorbestimmten Zeitdauer nach dem
Start ein Schubimpuls aufgegeben wird, wenn kein Ziel erfaßt
worden ist.
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