Die Erfindung betrifft einen schienenfahrbaren Kippwagen entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Damit schüttfähiges Transportgut ohne zusätzliche Hilfsarbeiten restlos und zügig aus dem
Wagen entladen werden kann, sollten die Seitenklappen von einem
Klappen-Öffnungsgestänge geöffnet und/oder geschlossen werden.
Es ist bekannt, Seitenklappen im oberen Wagenkastenbereich eines Kippwagens mittels einer
Lagerung anzulenken. Zum oder beim Entladen werden die Seitenklappen nach oben geöffnet
oder sie öffnen sich nach oben. Die "Wagenkunde, Seite 261 ff." von Deinert/Ohme,
Fachbuchverlag Leipzig 1959, zeigt beispielsweise eine Seitenklappe an einem Einseiten-
Kastenkipper, die nach oben geöffnet ist.
Weiterhin ist bekannt, Seitenklappen horizontal zu teilen, wobei das obere Seitenklappenteil im
oberen Wagenkastenbereich und das untere Seitenklappenteil im Bodenbereich des
Wagenkastens angelenkt und um diese Anlenkung klappbar ist. Das obere Seitenklappenteil
öffnet sich in Abhängigkeit des Kippwinkels auf Grund der Schwerkraft. In der
Transportstellung des Wagenkastens hält das untere Seitenklappenteil durch Überlappung das
obere Seitenklappenteil geschlossen. Diese Ausführungsform ist in einem Prospekt der
Deutschen Bahn AG, Geschäftsbereich Bahnbau, Niederlassung Forschungs- und
Entwicklungswerk dargestellt.
Eine weitere Möglichkeit der Anlenkung der Seitenklappen ausschließlich im Bodenbereich des
Wagenkastens ist bei Kippwagen, der Gattung: CSD, SV 80013, Ua; ebenfalls bekannt.
Bei der Anlenkung der Seitenklappen entweder im oberen Wagenkastenbereich oder im
Bodenbereich des Wagenkastens oder bei einer horizontalen Teilung der Seitenklappen ist
immer nur eine Abgabeweite für das Schüttgut realisierbar.
Die Energie, die zum Kippen der Wagenkästen notwendig ist, wird jeweils über Leitungen von
einem Energieerzeuger aus zugeführt. Für den Kippvorgang ist somit immer ein gesonderter
Energieerzeuger, beispielsweise eine Lokomotive, erforderlich. Der Kippvorgang selbst wird
von Hand ausgelöst.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen einfachen Kastenkipper zu schaffen, mit dem
unterschiedliche Abgabeweiten für das Schüttgut beim Entleeren durch kippen des
Wagenkastens ermöglicht werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die sowohl im oberen Wagenkastenbereich als auch im Bodenbereich des
Wagenkastens gelagerten einteiligen Seitenklappen mit den jeweils voneinander abhängigen
oberen und unteren Klappen-Verriegelungseinrichtungen sowie die Anordnung eines
wageneigenen Primär-Energiewandlers und einer Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung zum
wahlweisen Klappen der Seitenklappen nach oben oder nach unten wird eine idealer, autark
einsetzbarer Kastenkipper gebildet.
Beim Öffnen der Seitenklappen nach oben, das Kippen eingeschlossen, wird das Schüttgut
unmittelbar am Gleis und beim Öffnen der Seitenklappen nach unten in einen weiter von der
Gleismitte entfernten Bereich gekippt.
Dieser erfindungsgemäße Kastenkipper erweitert die Einsatzmöglichkeiten sowohl beim
Transport von schüttfähigem Gleisbaumaterial und auch beim allgemeinen Schüttgut-
Transport.
Durch die in den Ansprüchen 2 bis 10 aufgeführten Merkmale werden die funktionellen
Einrichtungen des Kastenkippers vorteilhaft ergänzt, indem eine Restlosentleerung ermöglicht
wird, Fehlbedienungen ausgeschlossen werden können und der Kastenkipper von einer
Zentrale aus bedienbar wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine vereinfachte Seitenansicht eines Kastenkippers;
Fig. 2 eine vereinfachte Stirnansicht eines Kastenskippers;
Fig. 3 eine vereinfachte Stirnansicht eines Kastenskippers mit nach unten geöffneter
Seitenklappe und
Fig. 3 eine vereinfachte Stirnansicht eines Kastenskippers mit nach oben geöffneter
Seitenklappe.
Der Kastenkipper besteht aus dem oben offenem Wagenkasten 20, mit dem Boden, den
Stirnwänden den wechselseitig verriegelbaren Kipplagern 10 und den Seitenklappen 30, den
Seitenklappen-Öffnungsgestängen 40, den Kippeinrichtungen 50 dem Fahrgestell 50 und den
Lauf- und/oder Fahrwerken 70. Der Kastenkipper steht auf einem Gleis 100. Die Stirnwände
und der Boden des Wagenkastens bilden eine starre Einheit. Die Längsseiten werden durch
die Seitenklappen 30 geschlossen.
An den oberen und unteren Ecken Seitenklappen 30 sind Lagerbolzen von Lagerungen
angeordnet die gleichzeitig ein Teil der Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 bilden. Die
Lagerbolzen werden von beweglich gelagerten Haken der Klappen-Verriegelungseinrichtungen
1, 2 umschlossen. Die Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 bestehen aus den besagten
Haken und einer steuerbaren Betätigungseinrichtung. Als Betätigungseinrichtung sind
elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betriebenen Mechanismen möglich. Die Klappen-
Verriegelungseinrichtungen 1, 2 sind an den Ecken der Stirnwände im oberen
Wagenkastenbereich und im Bodenbereich des Wagenkastens 20 angeordnet
Mittels einem am Laufwerk 70 angeordneten Achsgenerator wird elektrische Energie
gewonnen, die in einer Batterie 5 gespeichert wird. Die Batterie speist eine Hydraulikstation 6
und eine Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4.
Durch die Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4 werden die Bedienhandlungen für der Ablauf
des Kipp-, Entleerungs- und Senkvorgangs wesentlich vereinfacht.
Die Hydraulikstation 6 besteht aus einer Pumpe, einem Ausgleichs- und/oder Speicherbehälter,
Magnet-Ventilkombinationen und ein Leitungsnetz. An das Leitungsnetz sind die
Kippeinrichtungen 50 und die Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 angeschlossen.
An die Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4 sind die jeweiligen Magnet-Ventilkombinationen
für die Kipp/Senk-Funktionen des Wagenkastens 20 und die Öffnungs/Schließ-Funktionen der
Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 mittels Leitungen angeschlossen.
An die Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4 ist eine Erkennungssensorik 8 zum Erkennen
der Lage des Wagenkastens 20 angeschlossen.
Die am Wagenkasten 20 angeordneten Lagerungen 7 der Kippeinrichtungen 50 weisen in der
Bewegungsrichtung der Kippeinrichtungen 50 ein erhöhtes Spiel im Lager an sich auf. Durch
einen Steuer/Regel-Ablauf ist die Kippeinrichtungen 50 mit einem pulsierendem Druck
beaufschlagbar. Durch das Spiel im Lager lassen sich frequente Bewegungen des
Wagenkastens 20 realisieren, die vorteilhaft eine Restlosentleerung ermöglichen.
Für die Fernbedienung der Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4 ist es problemlos möglich
Funk- oder Infrarot- oder Ultraschallsysteme einzusetzen.
Zur besseren Führung des Transportgutes beim Entleeren sind an den Seitenklappen 30
Förderstrom-Leitbleche 9 angeordnet.
Die Seitenklappen-Öffnungsgestänge 40 sind als Drehgelenkketten ausgeführt. Nach
Entriegelung der oberen Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 bewegt das Seitenklappen-
Öffnungsgestänge 40 die Seitenklappen 30 beim Kippen des Wagenkasten selbsttätig nach
unten.
Im Gegensatz dazu bewegen die Seitenklappen-Öffnungsgestänge 40 nach Entriegelung der
unteren Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 die Seitenklappen 30 beim Kippen des
Wagenkasten selbsttätig nach oben.
Beim Absenken des Wagenkastens 20 werden die Seitenklappen 30 mit Hilfe der
Seitenklappen-Öffnungsgestänge 40 selbsttätig geschlossen und im Anschluß durch die
Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 verriegelt.
In der Fig. 2 ist das linke Kipplager 10 nicht mit dargestellt.