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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer Ruftonmelodie
in einer Telekommunikations-Endeinrichtung, insbesondere in einem
Telefon, nach Anspruch 1 sowie ein Telekommunikations-Endgerät zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 5.
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Herkömmliche
Telefone können
zur Signalisierung eines ankommenden Rufes nur eine beschränkte Anzahl
verschiedener Ruftonsignale erzeugen, die größtenteils durch die Schaltungsanordnung
und ggf. auch durch eine Softwaresteuerung festgelegt sind. Der
Kunde kann nur aus diesem beschränkten
Vorrat eine Ruftonmelodie auswählen.
Je nach Leistungsfähigkeit
des Telefons können
beispielsweise zwischen 4 und 99 Ruftonsignale eingestellt werden.
Bei einem bekannten Telefon können die
Tasten eines Tastenwahlblocks zur Wahl einer unterschiedlichen Kombination
aus Lautstärke
und Klangfarbe benutzt werden. Beispielsweise kann mit den Tasten
1 bis 3 ein 3-Ton, mit den Tasten 4 bis 6 ein hoher 2-Ton, mit den
Tasten 7 bis 9 ein mittlerer 2-Ton und mit den Tasten Stern, 0 und
Raute ein tiefer 2-Ton in jeweils drei verschiedenen Lautstärken eingestellt
werden. Ein Benutzer eines herkömmlichen
Telefons kann sich jedoch nicht seine individuelle Ruftonmelodie
zur Signalisierung eines Rufes frei zusammenzustellen.
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Ein
solches Telefon ist beispielsweise aus der Bedienungsanleitung euroset
821 der Siemens AG, München,
1991, Seite 8 und 9 bekannt.
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Aus
der
DE 3922806 A1 ist
ein Telefonapparat mit Tonerzeugungsvorrichtung bekannt, welche die
Auswahl eines gewünschten
Tons oder einer gewünschten
Tonfolge ermöglicht.
Ein gewünschter
Ton oder ein gewünschtes
Klangbild wird vorzugsweise auf einer Kassette oder einem Tonband
gespeichert und kann über
eine Wiedergabeeinheit, die extern oder intern im Telefon implementiert
ist, ausgegeben werden. Die gewünschten
Töne oder
Klangbilder können
auch von anderen Tonquellen, wie z. B. einem Radio, einem Fernseher
oder einer Musikbox herrühren.
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Aus
der
US 4,519,044 ist
ein elektronischer Rechner bekannt, der als Musikinstrument betrieben werden
kann.
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Aus
der
DE 9318664 U1 ist
ein Telefongerät bekannt,
welches einen integrierten Rechner aufweist, um den Platzbedarf
eines Telefongeräts
und eines Rechners verringern zu können und zu ermöglichen,
dass ein Rechner stets bei einem geführten Telefonat griffbereit
ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
ein verbessertes Telekommunikations-Endgerät bereitzustellen, die es einem
Kunden ermöglichen,
eine beliebige Ruftonmelodie nach dessen Wünschen unmittelbar am Telekommunikations-Endgerät zusammenzustellen
oder zu komponieren.
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Dieses
technische Problem löst
die Erfindung mit den Verfahrensschritten des Anspruchs 1 sowie
den Merkmalen des Anspruchs 5.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen umschrieben.
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Dank
der Erfindung ist es möglich,
daß der Benutzer
für seine
Telekommunikations-Endeinrichtung, insbesondere ein Telefon, eine
beliebige Ruftonmelodie nach seinen eigenen Wünschen zusammenstellen kann.
Dazu werden vorbestimmten Tasten eines Tastenwahlfeldes beispielsweise über einen
speziell implementierten Controller vorbestimmte Steuersignale zugeordnet,
die jeweils einer Toneigenschaft eines einzelnen Tons oder eines
Mehrtons (Mehrklang-Ton) oder einem Pausenintervall entsprechen.
Bei der Toneigenschaft kann es sich um die Tonhöhe, die Tondauer, die Klangfarbe
und die Lautstärke
eines einzelnen Tons oder eines Mehrtons handeln. Nachdem der Programmiermodus "Komponieren einer
Ruftonmelodie" aktiviert
worden ist, wird eine die gewünschte
Rufton-Melodie darstellende Steuersignalfolge durch Betätigen der
entsprechenden Tasten eingegeben und in einen Speicher eingeschrieben.
Sobald ein Anruf, z. B. ein Gespräch, eine Datennachricht usw.,
von der Telekommunikations-Endeinrichtung erfaßt worden ist, veranlaßt eine
programmierbare Steuereinheit, daß die gespeicherte Steuersignalfolge
ausgelesen und einem Tongenerator zugeführt wird. Unter Ansprechen
auf die empfangene Steuersignalfolge liefert der Tongenerator an
seinem Ausgang eine Rufton-Melodie, die über einen elektroakustischen
Wandler, wie z. B. über
einen Lautsprecher, ausgegeben wird.
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Um
die gewünschte
Rufton-Melodie während
des Zusammenstellens jederzeit verändern zu können, können die Steuersignale schrittweise
und an einer beliebigen Stelle der Steuersignalfolge gelöscht oder überschrieben
werden.
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Zweckmäßigerweise
werden die vom Benutzer eingegebenen Steuersignale während der
Komposition seiner Ruftonmelodie sofort zur unmittelbaren Überprüfung akustisch über den
Lautsprecher ausgegeben. Bei Bedarf kann auch die gespeicherte Steuersignalfolge
vollständig
oder teilweise jederzeit über
den Lautsprecher ausgegeben werden.
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Musikalisch
begabten Benutzern kann die Möglichkeit
eingeräumt
werden, die individuell zusamengestellte Rufton-Melodie anhand der zugehörigen Notenschrift
mitzulesen. Dazu kann in der Telekommunikations-Endeinrichtung ein
Zeichengenerator implementiert sein, der unter Ansprechen auf ein aktuell
eingegebenes Steuersignal und/oder eine abgespeicherte Steuersignalfolge
die entsprechende Notenschrift erzeugt. Über ein Display ausreichender Größe kann
die Notenschrift dargestellt werden.
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Die
heute eingesetzten DTMF (dual tone multi frequency) – Tongeneratoren
erzeugen Tonsignale lediglich in einem eingeschränkten Frequenzspektrum von
700 bis 1500 Hz. Um die Klangqualität der Rufton-Melodie zu verbessern,
kann ein getrennt angeordneter Tongenerator vorgesehen sein, der wenigstens
für ein
an das herkömmliche
Fernsprechnetz angepaßtes
Frequenzspektrum von 300 bis 3400 Hz ausgerüstet ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend beispielhaft an einer bevorzugten Ausführungsform
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
stark vereinfachtes Blockschaltbild eines Telefons, und
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2 das
Flußdiagramm
zur Komposition einer individuellen Rufton-Melodie.
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In 1 ist
das Blockschaltbild eines Telefons 10 dargestellt. Obwohl
das Telefon 10 zum Anschalten an ein analoges Telekommunikationsnetz ausgebildet
ist, kann die Erfindung selbstverständlich auch in einem digitalen,
z. B. in einem ISDN-tauglichen Telekommunikations-Endgerät verwirklicht sein.
Das Telefon 10 weist als wesentliche Komponenten eine an
sich bekannte Stromversorgung 20 auf. Eine an sich bekannte
Einrichtung 30 zur Signalisierung eines ankommenden Rufes
wird durch die Stromversorgung 20 gespeist. Das an ein
analoges Telekommunikationsnetz angeschaltete Telefon 10 empfängt beispielsweise
ein vom Amt kommendes 25-Hz-Rufsignal, das in der Rufsignalisierungs-Einrichtung 30 detektiert
wird. Ist das Telefon 10 beispielsweise über eine
Euro-ISDN-Schnittstelle an ein digitales Telekommunikationsnetz
angeschaltet, so empfängt
die Rufsignalisierungs-Einrichtung 30 über einen Steuerkanal (D-Kanal
eines ISDN-Basisanschlusses) ein Steuerzeichen, das einen ankommenden
Anruf signalisiert. Ein programmierbarer Mikroprozessor 40 wird
ebenfalls von der Stromversorgung 20 gespeist. Der Mikroprozessor 40 spricht
u. a. auf das Ausgangssignal der Rufsignalisierungs-Einrichtung 30 an,
um das Telefon 10 zu veranlassen, einen Rufton zu erzeugen.
Ganz allgemein gesprochen, übernimmt
der Mikroprozessor 40 jegliche Steuer- und Überwachungsaufgaben
in dem Telefon 10. Ein Speicher 50 enthält beispielsweise
die gerätespezifische
Steuersoftware. Darüber
hinaus können
in dem Speicher 50 oder in einem separaten Speicher (nicht
dargestellt) Steuersignale abgelegt werden, die, wie dies unten
noch näher
erläutert
wird, zur Erzeugung einer individuellen Rufton-Melodie benötigt werden.
Ein an sich bekannter Tongenerator 60, beispielsweise ein
DTMF-Generator,
dient u. a. dazu, die über
eine Tastatur 70 eingegebenen Steuersignale in die entsprechenden
Tonsignale umzusetzen. Eine Wahleinrichtung 80 ist über den
Mikroprozessor 40 mit der Tastatur 70 verbunden.
Die Wahleinrichtung 80 ist derart ausgebildet, daß sie die über die
Tastatur 70 eingegebene Rufnummer in entsprechende Steuersignale
umsetzt und zu einer Vermittlungsstelle überträgt. Eine an sich bekannte Sprechschaltung 90 ist
mit einem Geräte-internen Lautsprecher 100 und
einem internen Hörer 110 verbunden.
Neben dem Tongenerator 60 ist ein zusätzlicher Tongenerator 65 implementiert.
Der Tongenerator 65 unterscheidet sich gegenüber dem
DTMF-Generator 60 dadurch, daß er Tonsignale in einem Frequenzbereich
von wenigstens 300 bis 3400 Hz erzeugen kann. Der DTMF-Generator
kann dagegen lediglich Töne
in einem Frequenzspektrum von 700 bis 1500 Hz liefern. Ein Zeichengenerator 120 ist
mit dem Mikroprozessor 40 und/oder dem Speicher 50 verbunden.
Der Zeichengenerator 120 verfügt über eine Zeichentabelle, mit
der er die über
die Tastatur 70 eingegebenen Steuersignale zur Bildung
einer individuellen Rufton-Melodie in die dazu gehörige Notenschrift übersetzen
kann, die wiederum auf einem Display 130 dem Benutzer grafisch
dargestellt werden kann. Um die Klangqualität der individuell zusammengestellten
Rufton-Melodie zu verbessern, ist eine Anschlußeinrichtung vorgesehen, über die
wenigstens ein weiterer Lautsprecher extern anschaltbar ist (nicht
dargestellt).
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Bei
dem erfindungsgemäßen Telefon 10 kann
jeder Taste über
einen entsprechend implementierten Controller ein Steuersignal zugeordnet
sein, das einer Toneigenschaft eines einzelnen Tons oder eines Mehrtons
oder einem Pausenintervall entspricht. Bei der Toneigenschaft handelt
es sich um die Tonhöhe,
die Klangfarbe, die Tondauer sowie die Lautstärke eines Tons oder eines Mehrtons.
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Anhand
des in 2 dargestellten Flußdiagramms kann die Funktionsweise
und das erfindungsgemäße Verfahren
leichter erläutert
werden. Zunächst
leitet der Benutzer durch Betätigen
einer Programm-Taste in Block 200 die Programm-Prozedur "Rufton-Melodie komponieren" ein. Mit der in Block 210 eingegebenen
Tastenfolge 3n wird dem Mikroprozessor 40 mitgeteilt, daß nunmehr
eine Rufton-Melodie eingegeben oder bearbeitet und in den Melodiespeicher 50 abgelegt
werden soll. Die Tasten des Tastenwahlfeldes 70 können auf
jede denkbare weise mit den Toneigenschaften belegt werden.
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Beispielsweise
können
den Ziffertasten 1 bis 9 die verschiedenen Tonhöhen entsprechenden Steuersignale
zugeordnet werden. Ein Pausenintervall zwischen zwei einzelnen Tönen kann
beispielsweise durch die Raute-Taste eingefügt werden. Die Länge der
jeweiligen Töne
oder der Pausen kann durch ein zusätzliches Betätigen einer
zweiten Taste, durch mehrfaches Betätigen derselben Taste oder durch
die Länge
der Tastenbetätigungsdauer
variiert werden. Es sei nun der Fall angenommen, daß der Benutzer
erstmalig eine individuelle Rufton-Melodie zusammenstellen möchte. Dann
springt der Prozess von Block 210 in den Block 220.
So wie ein Klavierspieler die Tasten seines Klaviers anschlägt, kann der
Benutzer des Telefons 10 durch Drücken der jeweiligen Tasten
des Tastenwahlfeldes 70 seine ganz persönliche Rufton-Melodie komponieren.
Das der augenblicklich betätigten
Taste zugeordnete Steuersignal wird sofort in den Melodie-Speicher 50 eingeschrieben.
Wenn der Benutzer sein komponiertes Werk vollständig oder teilweise vor dem
Abspeichern anhören
möchte,
betätigt
er eine dafür
entsprechend belegte Taste, wie dies durch den Block 230 dargestellt
ist. Das Telefon 10 ist derart implementiert, daß der Benutzer
einzelne Töne,
Tonfolgen oder die gesamte bisher gespeicherte Rufton-Melodie löschen oder überschreiben
kann. Dies erfolgt in Block 240.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung kann jedes gespeicherte Steuersignal
bzw. das dazu gehörige
Tonsignal als Notenschrift über
den Zeichengenerator 120 auf dem Display 130 angezeigt werden.
Auf diese Weise kann der Benutzer seine Komposition wie auf einem
Notenblatt mitlesen. Dadurch nimmt er Klangfehler in der Rufton-Melodie nicht
nur während
eines akustischen Testhörens,
wie in Block 230 dargestellt, sondern auch optisch wahr. Sobald
der Benutzer mit seiner Komposition zufrieden ist, betätigt er
erneut die Programmiertaste, wie dies in Block 250 dargestellt
ist. Die individuelle Rufton-Melodie ist nunmehr in dem Speicher 50 abgelegt.
Sobald die Rufsignalisierungseinrichtung 30 einen ankommenden
Ruf detektiert, veranlaßt
der Mikroprozessor 40, daß die die Rufton-Melodie wiederspiegelnden
Steuersignale aus dem Speicher 50 ausgelesen und an den
Tongenerator 60 oder 65 angelegt werden. Der Tongenerator 60 oder 65 erzeugt unter
Ansprechen auf die angelegten Steuersignale die entsprechende Rufton-Melodie
und gibt sie über den
Lautsprecher 100 aus.
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Wie
bereits erwähnt,
besteht die Rufton-Melodie aus mehreren, verschieden langen Einzeltönen und
Pausen. Bei dem Lautsprecher 100 handelt es sich beispielsweise
um einen elektro-akustischen Wandler.