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Die Erfindung betrifft eine Schließ- bzw. Öffnungshilfe
für ein
Verschließteil
wie z.B. eine Tür, eine
Heckklappe eines Fahrzeuges nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
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In der
DE 4121 247 A1 wird eine Schließhilfe für eine Kraftfahrzeugtür vorgeschlagen,
bei der eine Drehfalle des in der Tür angeordneten Schlosses mit einem
am Türholm
um eine exzentrische Achse drehbar angebrachten Schließbolzen
zusammenwirkt, wobei die Schließhilfe
einen am Türholm
angeordneten Getriebemotor mit einer auf der Abtriebswelle angeordneten
kreisrunden Scheibe aufweist, die einen randseitig umlaufenden,
sich bei. etwa 310° erstreckenden
Steg aufweist, wobei weiterhin ein mit dem Schließbolzen
drehfest verbundener Hebel, der im wesentlichen innerhalb des Steges
liegt, vorgesehen ist und Steg und Hebel nach Art einer Kulissensteuerung
derart ineinandergreifen, dass eine Drehung des Schließbolzens
um 180° mit
nahezu spielfreien Endpositionen möglich ist. Diese Konstruktion
hat den Nachteil, dass zum einen die Schließhilfe in dem an sich schon
konstruktiv aufwendigen Schloß integriert
ist, wodurch bei der Produktion ein hoher Montageaufwand erforderlich
ist. Zum anderen ist es erforderlich, die Kraftfahrzeugtür sehr nah
an die Karosserie (Türholm)
anzulegen, d.h., den Schließvorgang
schon weitestgehend manuell auszuführen. Die beschriebene Schließhilfe zieht
dann die Kraftfahrzeugtür
nur noch über
einen. geringen Weg bzw. Winkel in die Schließposition, in der die Kraftfahrzeugtür dann dichtend
verschlossen ist. Dies hat jedoch gerade beim Öffnen den Nachteil, dass insbesondere
bei einer stark verschmutzten Kraftfahrzeugtür der Innenbereich noch nicht
ausreichend zugänglich
ist, so dass sich das manuelle Öffnen
umständlich
gestaltet und, es zu Verschmutzungen der Bedienperson kommt.
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Die
US
28 11 348 zeigt eine Heckklappe eines Kraftfahrzeugs, die
von einem Liftmechanismus aus einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung und
umgekehrt bewegbar antreibbar ist. Von dem Liftmechanismus räumlich getrennt
ist ein Schloßmechanismus
vorhanden, der ausschließlich
dazu dient, die von dem Liftmechanismus in die bereits völlig geschlossene
Position bewegte Heckklappe zu verriegeln.
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Schließ und Öffnungshilfen der eingangs
genannten Art sind auch aus der
DE 40 38 241 C2 und der
DE 39 00 509 A1 bekannt,
die wie auch der Gegenstand der
US
28 11 348 alle einen aufwendigen mechanischen Aufbau besitzen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Schließhilfe
bzw. eine Öffnungshilfe
bereitzustellen, die einen ausreichend weiten Öffnungswinkel zum Hintergreifen
mit einer Hand einer Bedienperson beim Öffnen bzw. Schließen aufweist
und beim Schließvorgang
ein sicheres Schließen
gewährleistet.
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Diese Aufgabe ist durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Dies hat den Vorteil, dass eine Schließ- und/oder Öffnungshilfe
für Verschließteile wie
z.B. Kraftfahrzeugtüren,
Heckklappen (vorzugsweise für Hecktüren von
Kombis) und dergleichen zur Verfügung
steht, die das Verschließteil
zum einen soweit öffnet,
dass der saubere Innenbereich des Verschließteiles (beispielsweise ein
dort angebrachter Griff oder eine Griffmulde) erfaßt werden
kann, um das Verschließteil.
vollständig
zu öffnen
bzw. beim Schließen
in eine erste Schließposition
zu bringen. Diese erste Schließposition
ist derart gestaltet, dass zwischen einem Rahmenteil des Fahrzeuges
(wie z.B. Türholm
oder Ladekante) und dem Innenbereich des Verschließteiles
(Innenkante) ein Bereich über einen
Weg von ca. 50 bis 100 mm bzw. ein entsprechender Winkel anliegt,
der von einer Hand der Bedienperson hintergriffen werden kann.
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Der Öffnungsvorgang gestaltet sich
derart, dass beispielsweise nach der Entriegelung des Schlosses
die Schließhilfe
das Verschließteil
in die Öffnungsstellung
bringt, während
beim Schließen
der Vorgang umgekehrt abläuft,
d.h., dass das Verschließteil
manuell in die erste Schließposition
gebracht wird und dann das Verschließteil von der Schließhilfe in
die endgültige
Schließposition
gebracht wird, wonach das Verschließteil dann von dem Schloß verriegelt
wird. Hierbei ist es denkbar, dass, nachdem die Schließhilfe das
Verschließteil
weitestgehend in seine geschlossene Endposition gebracht hat, in
dem Schloß eine
weitere Schließhilfe
für den letzten
Weg des Verschließteiles
angeordnet ist, wie sie beispielsweise aus der
DE 41 21 247 A1 bekannt ist.
Diese weitere Schließhilfe
drückt
dann das Verschließteil
gegen eine Dichtung oder dergleichen und dann das Verschließteil in
seine endgültige,
verriegelte Position. Die Ausgestaltung des Fangelements als insbesondere
sich längserstreckender
Hebel hat den Vorteil, dass damit konstruktiv einfach der erforderliche
Weg bzw. Winkel zwischen dem Innenbereich des Verschließteiles
und dem Fahrzeug realisierbar ist. Der sichelförmige Bereich des Hebels hat den
Vorteil, daß während des
Schließvorganges
z.B. der Bolzen sicher in Wirkverbindung mit dem Hebel bringbar
ist, wobei während
des eigentlichen Schließvorganges
der Bolzen an dem sichelförmigen Bereich
entlanggleiten kann. Durch Umgreifen des Bolzens von dem Hebel wird
das Verschließteil
beigezogen, bis entweder das Schloß des Verschließteiles
in der Hauptraste ist oder die weitere Schließhilfe (beispielsweise angetriebene
Drehfalle oder angetriebener Schließbolzen des Schlosses) das
Verschließteil
für den
restlichen Schließweg
gegen den Druck einer Dichtung des Verschließteiles zuzieht.
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In Weiterbildung der Erfindung sind
Mittel zum Verhindern des Einklemmens von Gegenständen und/oder
Teilen von Personen zwischen dem Fahrzeug und dem Verschließteil vorgesehen.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um eine Rutschkupplung, die
zwischen dem Fangelement und der Stelleinrichtung angeordnet ist,
wobei insbesondere der Schließvorgang
dann unterbrochen wird, wenn ein Gegenstand bzw. eine Person oder
ein Teil davon (insbesondere die Hand) zwischen dem Fahrzeug und
dem Verschließteil
eingeklemmt ist. Denkbar ist auch, die Stromaufnahme der Stelleinrichtung
(insbesondere eines Elektromotors) oder einen plötzlichen Spannungseinbruch
in der Bordspannungsversorgung des Fahrzeuges zu messen, wobei bei Überschreitung
bzw. Unterschreitung eines vorgebbaren Grenzwertes die Stelleinrichtung
abgeschaltet wird. Weiterhin ist es denkbar, eine Zeitsteuerung
vorzusehen, wobei beispielsweise dann, wenn von einem Sensor erfaßt wurde,
daß das
Verschließteil
sich in einer solchen Position befindet, daß es von dem Fangelement erfaßt werden
kann, nach einer vorgebbaren Zeit, die in Abhängigkeit des zurückzulegenden Weges
zu wählen
ist, das Verschließteil
bis in die geschlossene Position gebracht werden muß. Wird
dieser Schließvorgang
aufgrund eines Einklemmens oder Festhaltens des Verschließteiles
nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit ausgeführt, wird die Stelleinrichtung
abgeschaltet. Darüber
hinaus kann die Stelleinrichtung einschließlich Getriebe kräftemäßig dergestalt
dimensioniert werden, daß sich
lediglich ein solches Schließmoment
einstellt, was erforderlich ist, um den Druck der Dichtung zu überwinden
und das Verschließteil
bis in die arretierte Position des Schlosses zu bringen.
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Es ist denkbar, das Fangelement und
das Gegenelement beispielsweise bei einer Heckklappe oder einer
Hecktür
links und rechts (beispielsweise neben dem Fenster im Holm) oder
in der Symmetrieachse des Fahrzeuges anzuordnen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung
sowie ein Ausführungsbeispiel
ist im folgenden beschrieben und anhand der Figuren erläutert.
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Es zeigen:
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1:
einen Heckbereich eines Fahrzeuges (Seitenansicht),
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2:
eine erfindungsgemäße Ausgestaltung
einer Schließhilfe,
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3:
die Anordnung von Bowdenzügen,
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4:
Draufsicht auf den Heckbereich des Fahrzeuges.
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1 zeigt
ein Fahrzeug 1, insbesondere ein Kombifahrzeug, wobei schematisch
Fonttüren 2 gezeigt
sind und ein Heckbereich mit der Bezugsziffer 3 bezeichnet
ist. In dem Heckbereich 3 ist in üblicher und bekannter Weise
eine Heckklappe 4 angeordnet, die an einer oberen Kante
im Heckbereich 3 verschwenkbar in Bewegungsrichtung 5 angeordnet ist.
In ebenso bekannter Weise ist an der unteren Kante der Heckklappe 4 ein
Schloß 6 angeordnet, wobei
beispielsweise im Schloß 6 eine
nicht bezeichnete Drehfalle angeordnet ist, die in Wirkverbindung mit
einer im Heckbereich 3, insbesondere in der Symmetrieachse
des Fahrzeuges 1, angeordneten Bolzen oder Schließkeil in
Wirkverbindung bringbar ist. Von außen kann das Schloß 6 mittels
Schlüssel und/oder
Druckbetätigung
auf einen Druckknopf 7 entriegelt bzw. verriegelt werden.
Die Schließ-
bzw. Öffnungshilfe
ist derart räumlich
von dem Schloß 6 getrennt,
daß Hebel 8 vorhanden
sind, deren Ausgestaltung im folgenden beschrieben wird.
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2 zeigt
eine Ausgestaltung der Schließhilfe,
wobei der Hebel 8 im Heckbereich 3 des Fahrzeuges 1 angeordnet
und um einen Drehpunkt 9 drehbewegbar ist. An seinem einen
Ende weist der Hebel 8 einen Anschlagpunkt 10 auf,
an dem der Hebel 8 über
nicht gezeigte Verbindungselemente mit einer ebenfalls nicht gezeigten
Stelleinrichtung verbunden ist, die den Hebel 8 um den
Drehpunkt 9 verschwenkt. Denkbar ist auch, in dem Drehpunkt 9 beispielsweise
einen mittels eines Getriebes untersetzten Elektromotor anzuordnen.
In der Heckklappe 4 ist ein Bolzen 11 angeordnet,
der mit dem Hebel 8 in Wirkverbindung bringbar ist. Im
linken Teil der 2 ist
gezeigt, daß bei
einer Drehung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn das dem Anschlagpunkt 10 abgewandte
Ende des Hebels 8 gegen die Heckklappe 4 drückt, so
daß diese
in Öffnungsrichtung
bewegt wird. Ausgehend von dem linken Teil der 2 ist gezeigt, daß der sichelförmige Bereich 12 des
Hebels 8 bei Verdrehung des Hebels 8 im Uhrzeigersinn
mit dem Bolzen 11 in Wirkverbindung bringbar ist und bei weiterer
Verdrehung die Heckklappe 4 beizieht, bis eine erste Schließposition
erreicht ist, und die Heckklappe 4 endgültig von dem Schloß 6 in
ihrer verriegelten Position gehalten wird. Je nach räumlicher
Anordnung der Schließ-
bzw. Öffnungshilfe
und ihrer Dimensionierung hinsichtlich der aufzubringenden Kräfte kann
gegebenenfalls auf das Schloß 6 verzichtet
werden.
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3 zeigt
die Anordnung von Bowdenzügen.
Allgemein ist es vorgesehen, daß der
Hebel 8 über
Verbindungselemente, die an dem Anschlagpunkt 10 angreifen,
mit einer Verstelleinrichtung verbunden ist. Wie in 3 gezeigt ist, sind zwei Hebel 8 vorhanden,
die beispielsweise rechts und links von der Symmetrieachse des Fahrzeuges 1 angeordnet sind.
Als Verbindungselemente sind Bowdenzüge 13 vorgesehen,
die den Vorteil aufweisen, daß sie
beliebig den geometrischen Verhältnissen
angepaßt
werden können
und die erforderlichen Zugkräfte
in beide Verstellrichtungen ausüben
können.
Als Verstelleinrichtung ist ein Elektromotor 14 vorgesehen,
der vorzugsweise über
ein Schneckengetriebe 15 zwecks flacher Bauweise der Verstelleinrichtung
eine Seilscheibe 16 antreibt, über die die Bowdenzüge 13 laufen
und angetrieben werden. Dies hat den Vorteil, daß ein flachbauender zentraler
Antrieb für
die Verstellbewegung der Hebel 8 zur Verfügung steht.
Die in 3 gezeigte „8er"-Schlaufe
hat den Vorteil, daß damit
die Zugkräfte
sowohl für
den Öffnungs-
als auch für
den Schließvorgang
ausgehend von einem einzigen Antrieb übertragen werden können. Ist
nur ein einziger Hebel 8 vorhanden, können die Bowdenzüge 13 in
einer „O"-Anordnung
ausgeführt
sein. Wahlweise kann auch ein Gestängeantrieb für die Zug-
und Druckkräfte
vorgesehen werden, wobei neben dem zentralen Antrieb mit der Motor-Getriebe-Einheit
auch zwei Motore, deren Bewegung synchronisiert ist, denkbar sind.
Zur Schließkraftbegrenzung
(Einklemmschutz) kann im Übertragungsbereich
eine Rutschkupplung (vorzugsweise zwischen Motor und Getriebe) vorgesehen
werden. Zur Auslösung
des Schließvorganges
kann ein Sensor (z.B. ein Schalter im Scharnierbereich der Heckklappe 4) vorgesehen
werden, wobei der Sensor dann ein Signal abgibt, wenn der Hebel 8 bereits
mit dem Bolzen 11 im Eingriff ist. In Abhängigkeit
des abgegebenen Sensorsignales (Schaltpunkt des Schalters) wird dann
der Elektromotor 14 eingeschaltet. Die Abschaltung erfolgt
nach einer vorgebbaren Zeit, wenn eine vorgebbare Stromaufnahme
des Elektromotors 14 überschritten
ist oder ein Sensor die Schließposition
des Verschließteiles
erfaßt
hat. Weiterhin ist es denkbar, in Reihe geschaltete Schalter (Mikroschalter)
an jedem der beiden Hebel 8 anzuordnen, um das Beiziehen
der Heckklappe 4 (Einschalten des Elektromotors 14)
erst dann zu starten, wenn beide Hebel 8 im Eingriff mit
den ihnen zugeordneten Bolzen 11 sind, um ein Verwinden
der Heckklappe 4 zu vermeiden. Sind zwischen dem Fahrzeug 1 und
der Heckklappe 4 in an sich bekannter Weise Gasdruckfedern
oder ähnliches
angeordnet, ist es denkbar, um die Wirkung der Schließ- bzw. Öffnungshilfe
zu unterstützen,
parallel oder als Folgeschritt den Anlenkpunkt der Gasdruckfedern
durch den gleichen Elektromotor 14 bzw. die gleichen Bowdenzüge 13 (oder Gestänge) so
zu verschieben, daß die
Federkraft der Gasdruckfedern in günstiger Weise beim Öffnen bzw. Schließen wirkt.
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4 zeigt
noch eine Draufsicht auf den Heckbereich 3 des Fahrzeuges 1,
wobei erkennbar ist, daß das
Schloß 6 in
der Symmetrieachse des Fahrzeuges 1 und die Schließ- bzw. Öffnungshilfe
im Heckbereich 3 rechts und links von der Symmetrieachse
des Fahrzeuges 1 angeordnet ist. Denkbar ist auch, die
Hebel 8 im Bereich der Ladekante anzuordnen, wobei dann,
wenn die Heckklappe 4 geöffnet wurde, die Hebel 8 automatisch
in eine Ausnehmung einfahren bzw. beim Schließvorgang aus dieser Ausnehmung
herausfahren, um Verletzungs- oder Beschädigungsgefahren beim Beladen
zu vermeiden.