DE19612757C2 - Selbstklemmender Schraubenschlüssel - Google Patents

Selbstklemmender Schraubenschlüssel

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Description

Die Erfindung betrifft einen selbstklemmenden Schraubenschlüssel mit einem Griffteil, einer schwenkbaren sowie einer verschiebbaren Backe, wobei
  • - die schwenkbare Backe mit einem Backengelenk an dem Griffteil gelagert ist,
  • - die verschiebbare Backe an der schwenkbaren Backe geführt ist,
  • - die verschiebbare Backe eine Randaussparung aufweist, in die ein mit dem Griffteil starr verbundener Mitnehmerfinger mit Spiel eingreift und
  • - die Backen gezahnte Spannflächen aufweisen.
Derartige selbstklemmende Schraubenschlüssel sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Wenn die Spannflächen der beiden das Schlüsselmaul bildenden Backen glatt ausgeführt sind, kann ein Sechskant, beispielsweise ein Schraubenkopf oder eine Mutter, jeweils nur in flächiger Anlage der Spannflächen des Schraubenschlüssels an den Flächen des Sechskants erfaßt werden. Ein Drehen des Sechskants mit ratschender Schwenkbewegung des Schraubenschlüssels ist daher nur in Ratschschritten von jeweils 30° möglich, die durch die Lage der aufeinanderfolgenden Flächen des Sechskants vorgegeben sind.
Ein Ratschen in kleineren Schwenkschritten, beispielsweise von 15°, wie es unter beengten Platzverhältnissen erforderlich sein kann, ist nur möglich, wenn die Spannflächen gezahnt sind, so daß der Sechskant auch an seinen Kanten gespannt werden kann. Die Klemmwirkung des selbstklemmenden Schraubenschlüssels kann erst einsetzen, nachdem die Spannflächen der Backen zum Eingriff mit dem Sechskant gebracht wurden. Dies kann durch Manipulation von Hand erfolgen (DE-OS 33 24 559); hierfür ist es jedoch erforderlich, daß die Einsatzstelle für die Hand zugänglich ist. Stattdessen ist es auch möglich, eine Schließfeder vorzusehen, die die Backen jeweils in ihre engste Stellung zu bringen sucht. Bei einem bekannten Schraubenschlüssel (DE-AS 24 12 238) greift eine am Griffteil verankerte Zugfeder so an der schwenkbaren Backe an, daß diese in Schließrichtung geschwenkt wird, wobei sich die verschiebbare Backe zugleich in ihre engste Stellung bewegt.
Bei der Verwendung solcher Schließfedern besteht aber die Schwierigkeit, daß der Schraubenschlüssel insbesondere bei Verwendung von gezahnten Spannflächen nicht ohne weiteres von dem Sechskant abgezogen werden kann. Hierzu ist es vielmehr erforderlich, die Backen entgegen der Wirkung der Schließfeder in Richtung auf ihre Öffnungsstellung zu bewegen, um den Schraubenschlüssel abziehen zu können. Diese erforderliche Manipulation kann nur dann durch direkte Einwirkung von Hand auf den Kopf des Schraubenschlüssels ausgeführt werden, wenn dieser ausreichend zugänglich ist (DE-AS 24 12 238). Für den Einsatz in schwer zugänglichen Bereichen sind Fernbedienungen entwickelt worden, die in den meisten Fällen einen am Griffteil verschiebbaren Betätigungsschieber aufweisen, der auf eine der Backen einwirkt, um das Schlüsselmaul zu öffnen, damit der Schraubenschlüssel abgezogen werden kann (US-S 3 892 150).
Bei einem bekannten selbstklemmenden Schraubenschlüssel (US-PS 959 029) weist die an einer schwenkbaren Backe geführte verschiebbare Backe eine Randaussporung auf, in die ein mit einem Griffteil starrr verbundener Mitnehmerfinger eingreift. Der Mitnehmerfinger ist aus seiner der weitesten Maulöffnung entsprechenden Schwenkstellung aus der Randaussparung herausschwenkbar, um den Ein- und Ausbau der verschiebbaren Backe zu ermöglichen. Eine Festlegung der verschiebbaren Backen in der am weitesten geöffneten Stellung ist nicht vorgesehen und auch nicht erforderlich, weil die verschiebbare Backe nicht durch Federkraft in ihre geschlossene Stellung gedrückt wird und weil die Spannflächen nicht gezahnt sind.
Bei einer Zange ist es bekannt (US-PS 2 564 585), die schwenkbare Zangenbacke in ihrer geschlossenen Klemmstellung zu arretieren, um ein aufgenommenes Spannobjekt zu halten. Hierbei kommt eine mit dem einen, schwenkbaren Zangenarm starr verbundene Nase an einer Anlagefläche der schwenkbaren Backe zur Anlage. Eine Festlegung in der geöffneten Stellung erfolgt nicht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen selbstklemmenden Schraubenschlüssel der eingangs genannten Gattung so auszuführen, daß er bei Verwendung von gezahnten Spannflächen, die Ratschbewegungen in beispielsweise 15°- Schritten ermöglichen, ohne Manipulation am Schlüsselkopf und ohne Fernbedienung abziehbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die verschiebbare Backe durch eine Schließfeder in Richtung auf die schwenkbare Backe gedrückt wird, der Mitnehmerfinger in seiner der weitesten Maulöffnung entsprechenden Schwenkstellung aus der Randaussparung herausschwenkbar ist und mit seiner Stirnfläche an einer an der verschiebbaren Backe ausgebildeten Anlagefläche zur Anlage kommt, und die Anlagefläche in dieser Stellung der verschiebbaren Backe angenähert tangential zum Backengelenk verläuft.
Wenn der mit dem Griffteil verbundene Mitnehmerfinger durch Druck auf die schwenkbare Backe bis in die Stellung geschwenkt wird, in der er mit seiner Stirnfläche an der Anlagefläche der verschiebbaren Backe anliegt, wird die verschiebbare Backe in dieser am weitesten geöffneten Maulstellung gehalten, so daß der Schraubenschlüssel frei abgezogen werden kann. Eine Fernbedienung oder eine Manipulation am Schlüsselkopf von Hand sind nicht erforderlich. Durch ein Zurückschwenken des Griffteils relativ zu der schwenkbaren Backe von Hand wird der Mitnehmerfinger wieder von der Anlagefläche weg und in die Randaussparung der verschiebbaren Backe hineinbewegt.
Die Schließfeder drückt die bewegliche Backe in eine Stellung, in der die Spannflächen flächig an dem zu spannenden Sechskant anliegen.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Schließfeder eine Druckfeder, die zwischen einem mit der schwenkbaren Backe verbundenen ersten Widerlager und einem mit der verschiebbaren Backe verbundenen zweiten Widerlager eingesetzt ist. Hierbei ist die Schließfeder vollständig im Schlüsselkopf aufgenommen, so daß eine Beschädigung der Schließfeder durch Einwirkungen von außen verhindert wird. Da auch die dem Klemmantrieb dienenden Teile, nämlich der Mitnehmerfinger und die Randaussparung der verschiebbaren Backe, vollständig in einem mit der schwenkbaren Backe verbundenen Gehäuse untergebracht werden können, liegen keine störanfälligen beweglichen Teile frei, so daß Beschädigungen durch Einwirkungen von außen weitestgehend ausgeschlossen sind.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Schließfeder eine am Griffteil befestigte Blattfeder ist, die mit ihrem freien Federende auf die verschiebbare Backe drückt. Diese Ausführung kann mit geringerem Fertigungsaufwand hergestellt werden. Auch hierbei liegt die die Schließfeder bildende Blattfeder weitgehend im Inneren des Schlüsselkopfes.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 einen selbstklemmenden Schraubenschlüssel im Längsschnitt, wobei die Schließfeder als Druckfeder ausgeführt ist,
Fig. 2 einen Schnitt durch die schwenkbare Backe längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht der verschiebbaren Backe des Schraubenschlüssels nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 3,
Fig. 5 den Schraubenschlüssel nach Fig. 1 in einer weiter geöffneten Stellung,
Fig. 6 den Schraubenschlüssel nach Fig. 1 in der am weitesten geöffneten, eingerasteten Stellung,
Fig. 7 in einem Schnitt ähnlich der Fig. 1 eine abgewandelte Ausführungsform eines Schraubenschlüssels mit einer Blattfeder als Schließfeder und
Fig. 8 den Schraubenschlüssel nach Fig. 7 in der am weitesten geöffneten, eingerasteten Stellung entsprechend der Fig. 6.
Der in den Fig. 1 bis 6 dargestellte selbstklemmende Schraubenschlüssel weist ein Griffteil 1 auf, an dem in einem Backengelenk 2 eine schwenkbare Backe 3 gelagert ist. In einer Führung 4 der schwenkbaren Backe 3 ist eine verschiebbare Backe 5 geführt. Beide Backen 3, 5 weisen gezahnte Spannflächen 3a bzw. 5a auf. Stattdessen könnten die Spannflächen 3a und 5a auch glatt sein.
Der in der Führung 4 geführte Abschnitt 5b der verschiebbaren Backe 5 weist eine dem Backengelenk 2 zugekehrte Randaussparung 6 auf, in die ein Mitnehmerfinger 7 mit Spiel eingreift, der mit dem Griffteil 1 starr verbunden ist. Bei einer Relativschwenkung zwischen dem Griffteil 1 und der schwenkbaren Backe 3 wird dadurch die verschiebbare Backe 5 relativ zu der schwenkbaren Backe 3 verschoben.
Eine Schließfeder 8, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Schraubendruckfeder ausgeführt ist, wirkt zwischen einem am unteren Ende der Führung 4 angeordneten, mit der schwenkbaren Backe 3 verbundenen ersten Widerlager 9 und einem mit der verschiebbaren Backe 5 verbundenen zweiten Widerlager 10 und drückt die verschiebbare Backe 5 in Richtung auf die schwenkbare Backe 3.
Wird das Griffteil 1 relativ zu der Backe 3 in der in Fig. 5 durch einen Pfeil bezeichneten Schwenkrichtung durch Druck auf die schwenkbare Backe 3 geschwenkt, so öffnet sich das Schlüsselmaul, bis es die in Fig. 6 gezeigte, am weitesten geöffnete Stellung einnimmt. In dieser Maulstellung kann der Mitnehmerfinger 7 aus der Randaussparung herausgeschwenkt werden, wobei seine Stirnfläche 7a an einer der verschiebbaren Backe 5 ausgebildeten Anlagefläche 11 zur Anlage kommt, die im Winkel zur Richtung der Führung 4 verläuft, beispielsweise 35° bis 55°. Die Schwenkbewegung des Mitnehmerfingers 7 wird durch einen seitlichen Anschlag 12 neben der Anlagefläche 11 begrenzt.
Die in Fig. 6 gezeigte Endstellung stellt eine Raststellung dar, in der die Backen 3, 5 in der weitesten Maulöffnung gehalten werden. In dieser Stellung kann der Schraubenschlüssel von dem Sechskant 13 abgezogen werden, auch wenn die Spannflächen 3a, 5a gezahnt sind. Eine solche Zahnung der durch die Schließfeder 8 gegen den Sechskant 13 gedrückten Spannflächen 3a und 5a dient dazu, Ratschbewegungen von weniger als 30°, vorzugsweise etwa 15° zu ermöglichen.
Wie man aus Fig. 6 erkennt, verläuft die Anlagefläche 11 in der dort gezeigten, der weitesten Maulöffnung entsprechenden Stellung angenähert tangential zur Achse des Backengelenks 2. Deshalb kann der Mitnehmerfinger 7 aus dieser Stellung durch eine Schwenkung von Hand im Uhrzeigersinn in Fig. 6 wieder in die Randaussparung 6 zurückgeschwenkt werden, wobei die verschiebbare Spannbacke aus ihrer Raststellung freigegeben wird. Die Anlagefläche 11 ist beim dargestellten Beispiel eben. Stattdessen kann sie auch anders geformt sein, beispielsweise konkav oder konvex gekrümmt.
Alle beweglichen und geführten Teile, insbesondere auch die Schließfeder 8, der Mitnehmerfinger 7 und die die Randaussparung 6 begrenzenden Teile liegen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel geschützt zwischen zwei seitlichen Wangen 14, die mit der schwenkbaren Backe 3 verbunden sind und ein Gehäuse des Schlüsselkopfes bilden.
Das in den Fig. 7 und 8 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Beispiel nach den Fig. 1 bis 6 im wesentlichen nur dadurch, daß als Schließfeder 8' eine Blattfeder verwendet wird, die mit ihrem einen Ende an der Unterseite des Griffteils 1 befestigt, beispielsweise angenietet ist. Das freie Ende 15 der Blattfeder 8' drückt gegen die Unterfläche 16 des zwischen die Wangen 14 ragenden Abschnitts der verschiebbaren Backe 5. Fig. 8 zeigt die der Fig. 6 entsprechende Raststellung, in der die Stirnfläche 7a des aus der Randaussparung 6 herausbewegten Mitnehmerfingers 7 an der Anlagefläche 11 der verschiebbaren Backe 5 anliegt. Die Anlagefläche 16 ist so lang ausgeführt, daß das Ende 15 der Schließfeder 8' auch in der äußersten Schwenkstellung gemäß Fig. 8 noch an der Anlagefläche 16 anliegt.

Claims (3)

1. Selbstklemmender Schraubenschlüssel mit einem Griffteil, einer schwenkbaren sowie einer verschiebbaren Backe, wobei
  • 1. die schwenkbare Backe mit einem Backengelenk an dem Griffteil gelagert ist,
  • 2. die verschiebbare Backe an der schwenkbaren Backe geführt ist,
  • 3. die verschiebbare Backe eine Randaussparung aufweist, in die ein mit dem Griffteil starr verbundener Mitnehmerfinger mit Spiel eingreift und
  • 4. die Backen gezahnte Spannflächen aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbare Backe (5) durch eine Schließfeder (8, 8') in Richtung auf die schwenkbare Backe (3) gedrückt wird, der Mitnehmerfinger (7) aus seiner der weitesten Maulöffnung entsprechenden Schwenkstellung aus der Randaussparung (6) herausschwenkbar ist und mit seiner Stirnfläche (7a) an einer an der verschiebbaren Backe (5) ausgebildeten Anlagefläche (11) zur Anlage kommt, und die Anlagefläche (11) in dieser Stellung der verschiebbaren Backe (5) angenähert tangential zum Backengelenk (2) verläuft.
2. Selbstklemmender Schraubenschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließfeder eine Druckfeder (8) ist, die zwischen einem mit der schwenkbaren Backe (3) verbundenen ersten Widerlager (9) und einem mit der verschiebbaren Backe (5) verbundenen zweiten Widerlager (10) eingesetzt ist.
3. Selbstklemmender Schraubenschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließfeder eine am Griffteil (1) befestigte Blattfeder (8') ist, die mit ihrem freien Federende (15) auf die verschiebbare Backe (5) drückt.
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