DE19610862A1 - Induktive Zündeinrichtung - Google Patents
Induktive ZündeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer induktiven Zünd
einrichtung für Zündkerzen einer Brennkraftmaschine
nach der Gattung des Anspruchs 1, außerdem von ei
nem Verfahren zur Ansteuerung einer Zündkerze einer
Brennkraftmaschine nach der Gattung des Anspruchs
10.
Induktive Zündeinrichtungen der hier angesprochenen
Art sind bekannt. Sie können Einzelfunkenspulen
aufweisen oder mit einer elektronischen Hochspan
nungsverteilung ausgerüstet sein. Außerdem sind
Verfahren der oben genannten Art bekannt. Insbeson
dere bei hohen Drehzahlen der Brennkraftmaschine
ist es häufig problematisch, eine Ionenstrommessung
durchzuführen, anhand derer das Verbrennungsverhal
ten der Brennkraftmaschine überwacht werden kann.
Es hat sich auch gezeigt, daß in diesem Betriebszu
stand die für einen Entladungsvorgang vorgesehene
Energie nicht restlos über eine Zündkerze abgebaut
werden kann, sondern daß vielmehr Restenergie nach
Beendigung des Zündvorgangs vorhanden ist, aufgrund
derer die Verlustleistung in der Zündeinrichtung
stark ansteigen kann. Es wurde bereits versucht,
eine Strombegrenzung in der Zündendstufe der Zünd
einrichtung vorzusehen oder eine Strombegrenzung
über Primärwiderstände durchzuführen. In beiden
Fällen ergeben sich jedoch hohe Verlustleistungen
in der Zündendstufe oder in der Zündspule. Es wurde
außerdem versucht, die Energie der Zündspule durch
Rücknahme der Schließzeit bei hohen Drehzahlen ab
zusenken. Es hat sich hier jedoch das Problem erge
ben, daß nicht in allen Betriebsbedingungen ein
ausreichendes Spannungs- und Energieangebot sicher
gestellt werden kann.
Die erfindungsgemäße induktive Zündeinrichtung mit
den in Anspruch 1 genannten Merkmalen und das Ver
fahren mit den in Anspruch 10 aufgeführten Merkma
len zeichnen sich dadurch aus, daß die hier genann
ten Nachteile vermieden werden. Es ist sicherge
stellt, daß eine Ionenstrommessung durchgeführt
werden kann, ohne daß das Spannungsangebot und der
sekundäre Anfangsstrom, der der Zündkerze zugeführt
wird, verringert werden müssen. Außerdem wird ein
sogenannter Restenergiebetrieb bei Mehrzylindermo
toren auch bei hoher Drehzahl, selbst bei Ansteue
rung mit nur einer Endstufe, vermieden. Dabei kann
bei vorgegebener Energie eine Ansteuerung der Zünd
kerzen mit einem niedrigen Anfangsstrom erfolgen,
so daß sich ein niedriger Kerzenverschleiß ergibt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer in
duktiven Zündeinrichtung, die jeweils
eine Einzelfunkenspule für je eine Zünd
kerze aufweisen;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform einer indukti
ven Zündeinrichtung mit einer elektroni
schen Hochspannungsverteilung;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer induk
tiven Zündeinrichtung mit elektronischer
Hochspannungsverteilung und
Fig. 4 ein schematisches Diagramm von Spannungen
und Strömen, die innerhalb der induktiven
Zündeinrichtungen gemäß den Fig. 1 bis
3 gemessen werden können.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Schaltbild einer
induktiven Zündeinrichtung 1, bei der jeder Zünd
kerze 3 einer Brennkraftmaschine eine auch als Ein
zelfunkenspule bezeichnete Zündspule 5 zugeordnet
ist, die über eine Zündendstufe ansteuerbar ist,
von der hier lediglich das Ansteuersignal 7 über
der Zeit angedeutet ist, das auf eine Schaltein
richtung, hier einen Transistor 9, gegeben wird.
Auf der Primärseite der Zündspule 5 ist eine Primärwicklung
11′ vorgesehen, die einerseits mit ei
ner mit einem Pluszeichen gekennzeichneten Span
nungsversorgung und anderseits über den Transistor
9 mit Masse verbunden ist. Auf der Sekundärseite
der Zündspule 5 ist an deren Hochspannungsausgang
11 ein Hochspannungsschalter 13 vorgesehen, der in
dem Verbindungspfad 15 zwischen Hochspannungsaus
gang 11 und Zündkerze 3 angeordnet ist. Die an dem
Hochspannungsausgang 11 angeschlossene Wicklung 17
der Sekundärseite der Zündspule 5 ist andererseits
über eine Meßschaltung 19 auf Masse gelegt. Die
Meßschaltung 19 umfaßt in Parallelschaltung eine
Zenerdiode 21, die mit ihrer Kathode an einem An
schlußpunkt 23 und mit ihrer Anode an Masse liegt.
Zwischen dem Anschlußpunkt 23 und Masse liegt par
allel zur Zenerdiode 21 eine Reihenschaltung aus
einem Kondensator 25 und einer Diode 27, deren Ka
thode an Masse und deren Anode mit dem Kondensator
25 verbunden ist. An der Anode der Diode 27 bezie
hungsweise dem Kondensator 25 ist ein Widerstand 29
angeschlossen, der andererseits auf Masse liegt.
Der Widerstand 29 liegt damit parallel zur Diode
27. An der Verbindungsstelle zwischen Diode 27 und
dem Kondensator 25, an der auch der Widerstand 29
angeschlossen ist, ergibt sich ein Meßspannungsaus
gang 31, an den eine dem Ionenstrom proportionale
Spannung gemessen werden kann.
Für jede Zündkerze 3 der Brennkraftmaschine ist
eine Zündspule 5 und vorzugsweise auch eine Meß
schaltung 19 vorgesehen.
Der Kern der induktiven Zündeinrichtung 1 ist der
Hochspannungsschalter 13, der auf der Sekundärseite
der Zündspule 5 vorgesehen und hier als Hochspan
nungskippdiode ausgebildet ist, deren Kathode am
Hochspannungsausgang 11 und deren Anode an der
Zündkerze 3 liegt. Durch eine parallel zum Hoch
spannungsschalter liegende, gestrichelt eingezeich
nete, entgegengesetzt polarisierte Diode 33 ist an
gedeutet, daß der Hochspannungsschalter 13 rück
wärts leitend ausgebildet ist. Die Diode 33 läßt
auch bei ausgeschaltetem Hochspannungsschalter ein
positives Potential vom Hochspannungsausgang 11 und
über den Verbindungspfad 15 zur Funkenstrecke 35
der Zündkerze 3 gelangen. Das positive Potential U
wird über den Kondensator 25 an die Funkenstrecke
35 angelegt, um einen Ionisierungsstrom IION auf
bekannte Weise messen zu können. Dieser Ionisie
rungsstrom gibt Aufschluß über den Verbrennungsvor
gang, insbesondere über ein Klopfen des der Zünd
kerze 3 zugeordneten Zylinders und über die im
Brennraum ablaufende Verbrennung.
Der auf der Primärseite der Zündspule 5 durch den
Transistor 9 fließende Strom wird mit I₁ bezeich
net, der auf der Sekundärseite fließende Strom mit
I₂. Das an die Basis des Transistors 9 angelegte
Ansteuersignal, welches von einer hier nicht darge
stellten Endstufenansteuerung stammt, wird mit UES
bezeichnet. Durch ein Blitz-Symbol wird der Zünd
zeitpunkt angedeutet.
Die induktive Zündeinrichtung 1′, die in Fig. 2
schematisch dargestellt ist, weist grundsätzlich
gleiche Bauteile auf, wie die Zündeinrichtung in
Fig. 1. Übereinstimmende Teile wurden mit gleichen
Bezugsziffern versehen.
Bei der induktiven Zündeinrichtung 1′ gemäß Fig. 2
wird ein Ansteuersignal 7 einer hier nicht darge
stellten Endstufenansteuerung auf einen hier wie
derum als Transistor 9 angedeuteten Schalter ge
legt, der eine einzige Zündspule 5 ansteuert, an
die mehrere parallel liegende Zündkerzen 3a bis 3n
angeschlossen sein können. Zwischen dem Hochspan
nungsausgang 11 auf der Sekundärseite der Zündspule
5 sind über einen Verbindungspfad 15 die Zündkerzen
3a bis 3n jeweils über Hochspannungsschalter 13a
bis 13n angeschlossen. Dabei ist jeder Zündkerze
ein separater Hochspannungsschalter zugeordnet.
Durch eine parallel zu den Hochspannungsschaltern
13a bis 13n liegende, gestrichelt eingezeichnete
Diode 33a bis 33n ist angedeutet, daß die Hochspan
nungsschalter rückwärtsleitend ausgebildet sind.
Durch entsprechende Ansteuerung der Hoch
spannungsschalter wird die Energie der Zündspule 5
auf die Zündkerzen 3a bis 3n (elektronisch) ver
teilt. Fig. 2 zeigt also eine Zündeinrichtung mit
elektronischer Hochspannungsverteilung.
Auf der Sekundärseite der Zündspule 5 ist an dem
Hochspannungsausgang 11 gegenüberliegenden Ende der
Wicklung 17 wiederum eine Meßschaltung 19 vor
gesehen, deren Aufbau identisch ist, wie der in
Fig. 1 dargestellte und erläuterte. Es wird daher
auf das zu Fig. 1 Gesagte verwiesen.
Auf der Primärseite der Zündspule 5 fließt ein
Strom I₁, auf der Sekundärseite ein Strom I₂, der
über die Hochspannungsschalter 13a bis 13n an die
jeweilige Zündkerze 3a bis 3n weitergeleitet wird.
Die Ansteuerung der Zündspule 5 erfolgt wiederum
über ein als UES bezeichnetes Ansteuersignal 7 ei
ner hier nicht dargestellten Endstufenansteuerung,
das an die Basis des Transistors 9 gelegt wird.
Durch ein Blitz-Symbol ist der Zündzeitpunkt wie
derum angedeutet.
Der Hochspannungsschalter 13a bis 13n ist hier rein
beispielhaft als lichtgetriggerte Kippdiode (LKD)
ausgebildet, die eine überkopf schaltbare Hochspan
nungsdiode 13′a beziehungsweise 13′n sowie einen
lichtsteuerbaren Schalter 13′′a beziehungsweise
13′′n umfaßt. Der lichtsteuerbare Schalter kann
über ein Lichtsignal gesteuert werden, das über ein
geeignetes Lichtabgabeelement, beispielsweise eine
Leuchtdiode, erzeugt wird. Das zur Durchschaltung
erforderliche Licht wird durch zwei wellenförmige
Pfeile angedeutet. Der zur Erzeugung des Lichts er
forderliche Strom ist mit IEHV gekennzeichnet.
Innerhalb des Hochspannungsschalters 13a bezie
hungsweise 13n sind die beiden Dioden, also der
lichtsteuerbare Schalter und der überkopf schalt
bare Schalter in Reihe geschaltet, wobei die Anode
des überkopf schaltbaren Schalters 13′a/13′n an der
Zündkerze 3a/3n angeschlossen ist und dessen Ka
thode an der Anode des lichtsteuerbaren Schalters
13′′a/13′′n. Die Kathoden der lichtsteuerbaren
Schalter werden über den Verbindungspfad 15 mit dem
Hochspannungsausgang 11 der Zündspule 5 verbunden.
In Fig. 2 ist angedeutet, daß die Zündkerzen 3a
bis 3n mit einem negativen Potential angesteuert
werden. Die lichtgetriggerten Kippdioden 13a bis
13n sind, wie oben erwähnt, rückwärts leitend aus
gebildet, das heißt, sie sind bei einem bestimmten
positiven Meßpotential, der Ladung des Kondensators
25, leitend, so daß der über der Funkenstrecke der
Zündkerzen 3a bis 3n gegebene Ionenstrom IION er
faßt werden kann. Die für die Ionenstrommessung
verwendete Meßspannung beträgt 100 V bis 500 V,
vorzugsweise 200 V bis 300 V. Dies gilt für alle
Schaltungsvariationen.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante der in Fig.
2 dargestellten induktiven Zündeinrichtung 1′ mit
elektronischer Hochspannungsverteilung. Die Zünd
einrichtung 1′′ in Fig. 3 unterscheidet sich aus
schließlich dadurch, daß die Zündkerzen 3a bis 3n
mit einem positiven Potential angesteuert werden,
das über den Hochspannungsausgang 11 und den Ver
bindungspfad 15 über die Hochspannungsschalter 13a
bis 13n an die Zündkerzen 3a bis 3n gelegt wird.
Die Hochspannungsschalter 13a bis 13n sind wiederum
als lichtgetriggerte Kippdioden (LKD) ausgebildet
und weisen jeweils einen lichtsteuerbaren Schalter
13′′a bis 13′′n und eine Hochspannungskippdiode,
die einen überkopf schaltbaren Schalter 13′a bis
13′n darstellt, umfaßt. Die bei der in Fig. 3 dar
gestellten Schaltung verwendeten Schalter 13a bis
13n sperren in Rückwärtsrichtung.
Die Polung der Dioden der Hochspannungsschalter 13a
bis 13n ist umgekehrt als bei dem in Fig. 2 darge
stellten Ausführungsbeispiel. Die Anoden der licht
steuerbaren Schalter 13′′a bis 13′′n liegen also
über den Verbindungspfad 15 am Hochspannungsausgang 11,
während die Kathoden der überkopf schaltbaren
Schalter 13′a bis 13′n an den Zündkerzen 2a bis 3n
liegen.
Die Meßschaltung 19′ weicht allerdings gegenüber
der in Fig. 1 und 2 dargestellten ab: Sie umfaßt
beispielweise eine Reihenschaltung aus einem Wider
stand 37, einer Diode 39 sowie einem Widerstand 41.
Der Widerstand 37 ist mit der Primärseite der Zünd
spule 5 verbunden und zwar hier mit dem Kollektor
des Transistors 9. Auf der anderen Seite des Wider
stands 37 liegt die Anode der Diode 39, deren Ka
thode mit dem Widerstand 41 und dem Kondensator 42
verbunden ist. Das dem Widerstand 41 gegenüberlie
gende Ende des Kondensators 42, an dem die dem Io
nenstrom IION proportionale Spannung abgegriffen
wird, ist über den Widerstand 44 an Masse gelegt.
An dem dem Kondensator 42 gegenüberliegenden Ende
des Widerstands 41 ist ein Anschlußpunkt 23 gege
ben, an dem den Zündkerzen 3a bis 3n zugeordnete
Hochspannungsschalter, hier Hochspannungsdioden 43a
bis 43n angeschlossen sind, deren Anoden am An
schlußpunkt 23 und deren Kathoden an dem Ende der
Funkenstrecke der Zündkerzen 3a bis 3n angeschlos
sen sind, an dem auch die Hochspannungsschalter 13a
bis 13n liegen. Das gegenüberliegende Ende der Fun
kenstrecke der Zündkerzen 3a bis 3n liegt auf
Masse.
Über die Meßschaltung 19′ wird ein positives Span
nungssignal an die Zündkerzen 3a bis 3n angelegt,
um den Ionenstrom IION zu erfassen. Durch die Pola
risierung der Hochspannungsdioden 43a bis 43n wird
vermieden, daß die an die Zündkerzen 3a bis 2n ge
legte Hochspannung zur Meßschaltung 19′ gelangt.
Im übrigen entsprechen die Bauteile der induktiven
Zündeinrichtung 1′′ gemäß Fig. 3 denen der in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsvariante. Gleiche
Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Es
wird insofern auf die Beschreibung zu Fig. 2 ver
wiesen.
Fig. 4 zeigt schematisch den Verlauf der an die
Basis des Transistors 9 angelegten Ansteuerungs
spannung UES über der Zeit t, darunter den Primär
strom I₁ in der Zündspule 5 über der Zeit, außerdem
den Sekundärstrom I₂ in der Zündspule 5, der den
angesteuerten Zündkerzen zugeleitet wird und in ei
nem vierten Teildiagramm die an den Zündkerzen an
liegende Sekundärspannung U₂ über der Zeit t.
Schließlich wird in dem letzten, untersten Teildia
gramm in Fig. 1 der Strom IEHV angedeutet, der der
Ansteuerung der in den Fig. 2 und 3 angespro
chenen lichtsteuerbaren Schalter 13′′a bis 13′′n
und damit der elektronischen Hochspannungsvertei
lung dient.
Aus der Darstellung in Fig. 4 ist ersichtlich, daß
während der sogenannten Schließzeit bis zum Zeit
punkt t₁ die Ansteuerspannung UES anliegt und zum
Zündzeitpunkt, der durch ein Blitz-Symbol angedeu
tet ist, abgeschaltet wird. Bis zum Zeitpunkt t₁
steigt der Primärstrom I₁ linear an und fällt dann
schlagartig ab. Bis zum Zeitpunkt t₁ bleibt der Se
kundärstrom I₂ auf Null und steigt zum Zeitpunkt t₁
auf seinen Maximalwert an. Gleichzeitig ergibt sich
zum Zeitpunkt t₁ der Peak für die Zündspannung U₂.
Die gewünschte Funkendauer erstreckt sich über den
Zeitraum t₁ bis zum Zeitpunkt t₂. Aus Fig. 4 ist
ersichtlich, daß während des Zeitraums t₁ t t₂
der Sekundärstrom I₂ im wesentlichen linear ab
fällt. Die Hochspannungsschalter der induktiven
Zündeinrichtungen in den Fig. 1 bis 3 können so
gewählt werden, daß die Schalter bei dem zum Zeit
punkt t2 gegebenen Stromwert von I₂ abschalten,
weil nämlich der sogenannte Haltestrom dieser Hoch
spannungsschalter unterschritten wird.
Durch den Spannungspeak von U₂ wird zum Zeitpunkt
t₁ der als überkopf schaltbare Hochspannungskippdi
ode ausgebildete Hochspannungsschalter 13 der in
duktiven Zündeinrichtung 1 gemäß Fig. 1 durchge
schaltet, so daß der Sekundärstrom I₂ über die Fun
kenstrecke 35 der Zündkerze 3 fließt, wobei der
Zündfunke brennt. Der Funke erlischt, sobald der
Hochspannungsschalter abschaltet. Dies kann dadurch
geschehen, daß der Sekundärstrom den Haltestromwert
unterschreitet. Durch die spezielle Auslegung der
Hochspannungsschalter kann also sichergestellt wer
den, daß die Funkendauer begrenzt wird. Die Fun
kendauer kann aber auch dadurch begrenzt werden,
daß der Sekundärstrom I₂ zwangsweise abgeschaltet
wird und dadurch der Haltestromwert des Hochspan
nungsschalters unterschritten wird. Die Abschaltung
des Sekundärstroms wird dadurch erreicht, daß über
die Ansteuerschaltung zum Zeitpunkt t₂ ein zweites
Ansteuersignal A abgegeben wird, aufgrund dessen
der Strom I₁ erneut fließt. Das zweite Ansteuersi
gnal der Endstufenansteuerung wird für einen Zeit
raum von 10 µs bis 500 µs aufrechterhalten. Beson
ders bewährt hat sich ein Ansteuersignal von 100 µs
Zeitdauer. Während dieses Zeitraums t₂ t t₃
steigt der Strom I₁ und fällt wieder auf den Wert
Null ab. Dadurch wird der Stromfluß I₂ zwangsweise
beendet. Der Strom I₂ sinkt damit definiert und
zwangsweise auf einen Wert ab, der unterhalb des
Haltestroms des Hochspannungsschalters liegt. Nach
einer Zeitspanne, die auch als Erholzeit bezie
hungsweise Freiwerdezeit bezeichnet wird, von circa
50 µs kann wiederum eine Spannung in Vorwärtsrich
tung an den Hochspannungsschalter angelegt werden.
Nach dem Abschalten des Ansteuersignals A zum Zeit
punkt t₃ steigt die Sekundärspannung U₂ wieder kurz
an und fällt dann gegen Null ab. Es findet hier ein
rascher definierter Abbau der Restenergie in der
Zündspule statt, wobei die Spannung U₂ die Sperr
spannung der Hochspannungsschalter nicht mehr über
schreitet. Diese verbleiben also in ihrem ausge
schalteten Zustand, so daß die Zündkerzen nicht
mehr zünden.
Die in Fig. 4 angedeuteten Spannungs- und Strom
verläufe ergeben sich auch für die in den Fig. 2
und 3 dargestellten induktiven Zündsysteme.
Die als lichtgetriggerte Kippdioden ausgebildeten
Hochspannungsschalter 13a bis 13n werden durch Ak
tivierung der lichtsteuerbaren Schalter 13′′a bis
13′′n eingeschaltet. Die lichtgetriggerten Schalter
geben also in aktiviertem Zustand die Verbindung
zwischen den überkopf schaltbaren Schaltern und dem
Hochspannungsausgang 11 frei, so daß die überkopf
schaltbaren Schalter 13′a bis 13′n durch die Über
spannung U₂ eingeschaltet werden können. Die Frei
gabe der überkopf schaltbaren Schalter erfolgt
durch ein Stromsignal IEHV, das unmittelbar vor
Auftreten der Zündspannung U₂ zum Zeitpunkt t₁ an
den lichtsteuerbaren Schalter 13′′a bis 13′′n der
Zündkerze 3a bis 3n angelegt wird, der die Energie
der Zündspule 5 zugeführt werden soll. Rein bei
spielhaft wird davon ausgegangen, daß das Schaltsi
gnal IEHV 100 µs vor und nach dem Zeitpunkt t₁ an
einem der lichtschaltbaren Schalter 13′′a bis 13′′n
anliegt. Es ist ersichtlich, daß zur definierten
Beendigung der Funkendauer kein weiteres Signal
IEHV an die lichtschaltbaren Schalter angelegt wer
den muß. Die Abschaltung der lichttriggerbaren
Schalter 13a bis 13n, beziehungsweise der diesen
Schaltern zugeordneten Hochspannungskippdioden 13 ′a
bis 13′n, erfolgt ausschließlich durch das zum
Zeitpunkt t₂ angelegte zweite Ansteuersignal A, das
im obersten Teildiagramm von Fig. 4 dargestellt
ist.
Durch das Signal UES wird also auch bei den Zünd
einrichtungen, die in den Fig. 2 und 3 darge
stellt sind, der Primärstrom I₁ zum Zeitpunkt t₂
wieder ansteigen, so daß auch dort der Sekundär
strom I₂ zwangsweise beendet wird und - wie aus
Fig. 4 ersichtlich - etwa um 20 mA/50 µs abfällt, so
daß die Funkendauer zwangsweise beendet wird. Auch
bei den Ausführungsvarianten gemäß den Fig. 2
und 3 wird die Sekundärspannung U₂ bei Abschaltung
des zweiten Ansteuersignals UES zum Zeitpunkt t₃
wiederum ansteigen, ohne jedoch die Sperrspannung
der überkopf schaltbaren Schalter 13′a bis 13′n zu
erreichen, und dann gegen Null abfallen. Die Rest
energie in der Zündkerze wird also rasch abgebaut,
ohne daß die Zündkerzen erneut zünden.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Schaltun
gen zeichnen sich also dadurch aus, daß die Fun
kendauer gezielt verkürzt werden kann. Dies ist ei
nerseits dadurch möglich, daß Hochspannungsschalter
- sei es solche, die in Fig. 1 dargestellt sind
oder solche, die anhand der Fig. 2 und 3 erläu
tert wurden - eingesetzt werden, deren Haltestrom so
gewählt ist, daß der Sekundärstrom I₂ zum Zeitpunkt
t₂ deshalb angeschaltet wird, weil der Haltestrom
der Hochspannungsschalter unterschritten wird.
Eine wesentlich sichere Funktion der Schaltungen
ergibt sich, wenn der Sekundärstrom I₂ gezielt
durch ein zweites Ansteuersignal A abgeschaltet
wird, das zum Zeitpunkt t₂ erzeugt und an die Zünd
spule abgegeben wird. Durch das zweite Ansteuersi
gnal zum Zeitpunkt t₂ wird, wie oben beschrieben,
der Sekundärstrom I₂ definiert auf Null herunterge
führt, so daß die Hochspannungsschalter definitiv
abgeschaltet werden und nach einem gewissen Zeit
raum (Erholungszeit/Freiwerdezeit) abgeschaltet
bleiben.
Durch die abgeschalteten Hochspannungsschalter wer
den die Zündkerzen von der Zündspule abgekoppelt,
so daß auch bei Ansteigen der Sekundärspannung U₂
nach dem Zeitpunkt t₃ ein Wiederzünden der Kerzen
ausgeschlossen ist.
Aus diesen Erläuterungen ergibt sich einerseits die
Funktion der induktiven Zündeinrichtungen gemäß den
Fig. 1 bis 3, andererseits das Verfahren zur An
steuerung einer Zündkerze einer Brennkraftmaschine
mit Hilfe einer induktiven Zündeinrichtung, das
sich eben dadurch auszeichnet, daß zur Realisierung
einer definierten Funkendauer einer Zündkerze zwei
Ansteuersignale erzeugt werden. Das erste Ansteuer
signal dient dazu, den Zündvorgang zum Zeitpunkt t₁
auszulösen; das zweite zum Zeitpunkt t₂ abgegebene
Ansteuersignal A hat den Zweck, den Sekundärstrom
in der Zündkerze definiert abzuschalten und damit
die Funkendauer zu begrenzen. Es hat sich gezeigt,
daß das zweite Ansteuersignal für einen Zeitraum
von vorzugsweise 100 µs bereitgestellt werden muß,
damit einerseits die Erholzeit/Freiwerdezeit für
die verwendeten Hochspannungsschalter eingehalten
wird. Andererseits ist aufgrund der kurzen Dauer
des zweiten Ansteuersignals sichergestellt, daß
beim Abschalten des Primärstroms I₁ der Sekundär
strom I₂ zum Zeitpunkt t₃ nicht wieder ansteigt.
Durch die spezielle Ausgestaltung der Schaltungen
der Fig. 1 bis 3 und durch die Auslegung des
Verfahrens können die Zündkerzen mit einem Meßstrom
beaufschlagt werden, wobei Meßschaltungen 19 bezie
hungsweise 19′ eingesetzt werden können, die in den
Fig. 1 und 2 beziehungsweise 3 dargestellt und
erläutert wurden. Der Meßstrom, der über die Fun
kenstrecke der Zündkerze fließt, wird ausgewertet,
während der Zündfunke nicht mehr brennt. Er fließt
aufgrund der im Verbrennungsraum während der Ver
brennung vorhandenen Ionen. Mit dieser auch als Io
nenstrommessung bezeichneten Methode kann der Ver
brennungsvorgang überwacht werden. Der Meßstrom
liegt in einem Bereich von 20 µA bis 200 µA. Vor
zugsweise wird ein Meßstrom von 50 µA bis 100 µA
gewählt. Aus den Erläuterungen zu den in den
Fig. 1 und 2 verwendeten Hochspannungsschaltern wird
deutlich, daß für die Durchführung der Ionenstrom
messung rückwärts leitende Kippdioden, also rück
wärts leitende Hochspannungsdioden beziehungsweise
rückwärts leitende, lichtgetriggerte Kippdioden
eingesetzt werden, so daß die Durchführung der Io
nenstrommessung mit relativ geringem Aufwand erfol
gen kann. Wenn, wie anhand von Fig. 1 erläutert,
Einzelfunkenspulen eingesetzt werden, ist es mög
lich, für jede Zündkerze eine separate Meßschaltung
vorzusehen. Denkbar ist aber auch, für mehrere,
beispielsweise vier Zündkerzen, eine einzige Meß
schaltung einzusetzen.
In Fig. 3 werden rückwärts sperrende Hochspan
nungsschalter eingesetzt. Die in Fig. 3 darge
stellte Meßschaltung ist auch für Anordnungen nach
Fig. 1 anwendbar, die Hochspannungsschalter 13
nach Fig. 1 sind dann rückwärtssperrend auszuge
stalten.
Aus dem oben Gesagten wird ersichtlich, daß die Io
nenstrommessung bei den in den Fig. 1 bis 3 ge
zeigten induktiven Zündeinrichtungen möglich ist,
ohne daß das an die Zündkerzen abgegebene Span
nungsangebot oder der sekundäre Anfangsstrom I₂
verringert werden müssen. Durch die definierte "Ab
schaltung" des Sekundärstroms kann eine hohe Ener
gie in der Zündspule an die Kerzen abgegeben wer
den, so daß unter allen Betriebsbedingungen ein
ausreichendes Spannungs- und Energieangebot gegeben
ist.
Durch die gezielte Abschaltung der Hochspannungs
schalter, entweder durch eine spezielle Vorgabe des
Haltestroms der Hochspannungsschalter oder vorzugs
weise durch ein zweites Ansteuersignal, wird si
chergestellt, daß sich keine erhöhte Verlustlei
stung in der Endstufenansteuerung oder der Zünd
kerze einstellt.
Durch das Sperren des Hochspannungsschalters kann
die in der Zündspule verbliebene Energie mit klei
ner Zeitkonstante ausschwingen, ohne daß es zum
Wiederzünden der Zündkerzen kommt. Schließlich kann
durch das gezielte Beenden der Funkendauer ein Re
stenergiebetrieb bei Mehrzylindermotoren, bei
spielsweise bei Motoren mit mehr als fünf Zylin
dern, bei einer hohen Drehzahl und bei einer An
steuerung mit nur einer Endstufe vermieden werden.
Dabei kann bei vorgegebener Energie ein relativ
niedriger Anfangsstrom für die Zündkerzen gewählt
werden, wobei sich eine entsprechend lange Fun
kendauer einstellt. Durch den niedrigen Anfangswert
des Sekundärstroms I₂ stellt sich ein relativ nied
riger Kerzenverschleiß ein. Diese Betriebsweise ist
besonders im Zusammenhang mit einer elektronischen
Hochspannungsverteilung, wie sie anhand der Fig.
2 und 3 erläutert wurde, realisierbar.
Claims (14)
1. Induktive Zündeinrichtung für Zündkerzen einer
Brennkraftmaschine, mit mindestens einer Ansteuer
schaltung für wenigstens eine Zündspule und mit
mindestens einer Zündkerze, gekennzeichnet durch
einen der mindestens einen Zündkerze zugeordneten
Hochspannungsschalter (13; 13a bis 13n) der durch
ein erstes Ansteuersignal der Ansteuerschaltung in
leitenden, eingeschalteten Zustand gebracht wird,
der im eingeschalteten Zustand von dem Funkenstrom
(I₂) der mindestens einen Zündkerze (3; 3a bis 3n)
durchflossen wird und so ausgelegt ist, daß er ohne
weitere Ansteuerung im leitenden Zustand bleibt,
bis der Funkenstrom einen bestimmten Wert (Halte
strom) unterschreitet.
2. Zündeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ansteuerschaltung zur defi
nierten Beendigung der Funkendauer ein zweites An
steuersignal abgibt.
3. Zündeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß das zweite Ansteuersignal
so kurz ist, daß kein erneuter Sekundärstrom (I₂)
erzeugt wird und daß das zweite Ansteuersignal so
lang ist, daß der Hochspannungsschalter (12; 13a bis
13n) nach einer Freiwerdezeit in abgeschaltetem Zu
stand verbleibt.
4. Zündeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einschaltzeit des zweiten An
steuersignals 10 µs bis 500 µs, vorzugsweise circa
100 µs beträgt.
5. Zündeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hoch
spannungsschalter (13; 13a bis 13n) zwischen einem
Hochspannungsausgang (11) auf der Sekundärseite der
Zündspule und der Zündkerze (3; 3a bis 3n) angeord
net ist.
6. Zündeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hoch
spannungsschalter als Kippdiode oder triggerbar
ausgebildet ist.
7. Zündeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hochspannungsschalter (13)
als rückwärts leitende Hochspannungskippdiode aus
gebildet ist.
8. Zündeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hochspannungsschalter (13a
bis 13n) als rückwärtsleitende, lichtgetriggerte
Kippdiode ausgebildet ist.
9. Zündeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine die Zündkerzen
(3; 3a bis 3n) mit einem Meßstrom beaufschlagende
Meßschaltung (19, 19′) zur Erfassung des Ionen
stroms.
10. Verfahren zur Ansteuerung einer Zündkerze ei
ner Brennkraftmaschine mit Hilfe einer induktiven
Zündeinrichtung, insbesondere mittels einer induk
tiven Zündeinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Realisierung
einer definierten Funkendauer einer Zündkerze zwei
Ansteuersignale erzeugt werden, wobei das erste An
steuersignal der Erzeugung des Zündfunkens und das
zweite Ansteuersignal der Abschaltung des Sekundär
stroms und damit der Beendigung der Funkendauer
dient.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zweite Ansteuersignal der Ab
schaltung eines Hochspannungsschalters dient, über
den der Funkenstrom zur Zündkerze fließt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Ansteuersignal für
einen Zeitraum von 10 µs bis 500 µs, vorzugsweise
von circa 100 µs bereitgestellt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zündkerzen mit ei
ner Meßspannung beaufschlagt werden, um den Ver
brennungsvorgang mit Hilfe einer Ionenstrommessung
zu überwachen.
14. Verfahren nach der vorhergehenden Ansprüche 10
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßspan
nung von 100 V bis 500 V, vorzugsweise von 200 V
bis 300 V gewählt wird.
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