DE19609350C1 - Kernbehälter für einen Reaktordruckbehälter einer Kernreaktoranlage und Verfahren zu seiner Montage - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kernbehälter für einen Reaktordruckbehälter einer Kernreaktoranlage und auf ein Ver­ fahren zu seiner Montage.

Bei dem im Reaktordruckbehälter einer Kernreaktoranlage zur Aufnahme des Reaktorkerns angeordneten Kernbehälter, wie er beispielsweise aus dem AEG-TELEFUNKEN-Handbuch, Band 10, "Siedewasserreaktoren für Kernkraftwerke", Andrej Sauer, Ber­ lin 1969, S. 100, bekannt ist, kann es im Laufe des Betriebs, insbesondere bei einer Siedewasserreaktor-Anlage, zu Schäden an den an seinem Mantel befindlichen Schweißnähten kommen. Aufgrund dieser Schäden kann es dann erforderlich sein, den alten Kernbehälter aus dem Reaktordruckbehälter auszubauen und durch einen neuen Kernbehälter zu ersetzen. Hierzu ist es erforderlich, den alten Kernbehälter mechanisch von einem im Reaktordruckbehälter verbleibenden zylindrischen Unterteil (Kernbehälterrest) abzutrennen. Auf dieses Unterteil muß dann der neue Kernbehälter aufgesetzt, in den Reaktordruckbehälter eingepaßt und in ihm fixiert werden.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Kernbe­ hälter für einen Reaktordruckbehälter anzugeben, der einfach und sicher an einer im Reaktordruckbehälter nach dem Ausbau des alten Kernbehälters verbliebene Haltestruktur montiert werden kann. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun­ de, eine Verfahren zu seiner Montage anzugeben.

Die erstgenannte Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.

Die zweitgenannte Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruches 7.

Der Kernbehälter gemäß der Erfindung stützt sich auf einer am Reaktordruckbehälter fixierten zylindrischen Haltestruktur ab und ist an seinem Unterteil mit wenigstens einem elastisch federnden Segment versehen, das einen Vorsprung aufweist, der die Haltestruktur untergreift, wobei zwischen einer Unter­ seite dieser Haltestruktur und dem Vorsprung ein keilförmiger Spalt gebildet ist, in dem ein Keil verspannt ist. Durch die­ se Gestaltungsmerkmale ist eine einfache Montage möglich. Der neue Kernbehälter kann aufgrund der elastisch federnden Seg­ mente einfach auf die Haltestruktur aufgeschoben werden und mit Keilen fixiert werden, ohne daß hierzu weitere mecha­ nische Vorarbeiten, beispielsweise das Einarbeiten von Boh­ rungen oder Gewinden zur Aufnahme von Schrauben, erforderlich sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Vorsprung zum Vorbeiführen an der Haltestruktur an seiner vom Spalt abge­ wandten Oberfläche angeschrägt.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Keil mit einer im Segment angeordneten und auf seine Stirnfläche wirkenden Schraube im Spalt verspannt.

Insbesondere verjüngt sich der keilförmige Spalt in radialer Richtung zum Reaktordruckbehälter hin, und der Keil ist durch eine von der Schraube ausgeübte Druckkraft im Spalt ver­ spannt.

Vorzugsweise ist die Schraube mit einer Verdrehsicherung ge­ sichert.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist am Außenumfang des Unterteils parallel zu seiner Längs­ richtung eine Nut angeordnet, mit der das Unterteil auf die Haltestruktur geschoben ist.

Bei dem Verfahren zur Montage eines Kernbehälters in einen Reaktordruckbehälter einer Kernreaktoranlage, der an seinem Unterteil mit wenigstens einem elastisch federnden Segment versehen ist, das einen Vorsprung aufweist, wird das Unter­ teil auf eine am Reaktordruckbehälter fixierte zylindrische Haltestruktur derart aufgesetzt, daß der Vorsprung die Hal­ testruktur untergreift, und daß zwischen einer Unterseite dieser Haltestruktur und dem Vorsprung ein keilförmiger Spalt entsteht, in dem ein Keil verspannt wird.

Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf das Ausfüh­ rungsbeispiel der Zeichnung verwiesen, in deren

Fig. 1 ein Ausschnitt eines im Reaktordruckbehälter einge­ bauten Kernbehälters gemäß der Erfindung veranschaulicht ist.

Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich einer Keilverbindung mit einer im Reaktordruckbehälter befindlichen Haltestruktur.

Gemäß Fig. 1 ist im Reaktordruckbehälters 2 eine ringförmige oder zylindrische Haltestruktur 4 angeordnet, die über seit­ liche Abstützungen 6 am Reaktordruckbehälter 2 fixiert ist. Die Haltestruktur 4 weist unterhalb dieser seitlichen Abstüt­ zung 6 eine Tasche oder Öffnung 8 auf. Bei der im Ausfüh­ rungsbeispiel dargestellten Haltestruktur 4 handelt es sich um einen im Reaktordruckbehälter verbliebenen Rest eines al­ ten Kernbehälters.

Auf der Haltestruktur 4 liegt das Unterteil 10 eines neuen Kernbehälters 12 auf. Hierzu ist am Außenumfang des Unter­ teils 10 parallel zu seiner Längsrichtung eine nach unten of­ fene U-förmige Nut 14 angeordnet, mit der das Unterteil 10 auf die zylindrische Haltestruktur 4 geschoben ist und gegen ein seitliches Verrutschen gesichert ist.

Am Unterteil 10 sind mehrere Segmente 16 angeordnet, die eine verringerte Wandstärke haben und als Fortsetzung einer Sei­ tenwand der Nut 14 ausgebildet sind. Aufgrund ihrer verrin­ gerten Wandstärke haben die Segmente 16 elastisch federnde Eigenschaft.

Die Segmente 12 sind an ihrem freien Ende jeweils mit einem hakenförmigen Vorsprung 18 versehen, der die Haltestruktur 4 im Bereich der Öffnung 8 untergreift. Zwischen dem Vorsprung 18 und der Haltestruktur 4 ist ein keilförmiger Spalt 20, der sich zur Innenwand des Reaktordruckbehälters 2 hin verjüngt. In diesen Spalt 20 ist über eine Bohrung 22 im Segment 16 ein Keil 24 eingeführt. In die Bohrung 22 ist eine Schraube 26 eingeschraubt, die auf die Stirnfläche des Keils 24 eine Druckkraft ausübt und ihn im Spalt 20 verspannt.

Der hakenförmige Vorsprung 18 ist an seiner vom Spalt 20 ab­ gewandten Oberfläche 28 angeschrägt. Durch diese Maßnahme und durch die elastisch federnde Ausgestaltung des Segmentes 16 kann der Kernbehälter 12 einfach auf die Haltestruktur 4 auf­ geschoben werden, da das Segment 16 durch die Anschrägung des Vorsprungs 18 beim Heranführen des Kernbehälters 12 an die Haltestruktur 4 nach innen weggedrückt wird.

In dem vergrößerten Ausschnitt gemäß Fig. 2 ist zu erkennen, daß als Schraube 26 eine Innenmehrkantschraube vorgesehen ist, deren Kopf mit einem Sicherungsring 30 versehen ist, der in entsprechend im Segment 16 eingearbeitete Taschen einge­ drückt werden kann und die Schraube 26 gegen Verdrehen si­ chert.

Claims (7)

1. Kernbehälter für einen Reaktordruckbehälter (2) einer Kernreaktoranlage, der sich auf einer am Reaktordruckbehälter (2) fixierten zylindrischen Haltestruktur (4) abstützt und an seinem Unterteil (10) mit wenigstens einem elastisch federn­ den Segment (16) versehen ist, das einen Vorsprung (18) auf­ weist, der die Haltestruktur (4) untergreift, wobei zwischen einer Unterseite dieser Haltestruktur (4) und dem Vorsprung (18) ein keilförmiger Spalt (20) gebildet ist, in dem ein Keil (24) verspannt ist.

2. Kernbehälter nach Anspruch 1, bei dem der Vorsprung (18) zum Vorbeiführen an der Haltestruktur (4) bei der Montage an seiner vom Spalt (20) abgewandten Oberfläche angeschrägt ist.

3. Kernbehälter nach Anspruch 2, bei dem der Keil (24) mit einer im Segment (16) angeordneten und auf seine Stirnfläche wirkenden Schraube (26) im Spalt (20) verspannt ist.

4. Kernbehälter nach Anspruch 3, bei der sich der Spalt (20) in radialer Richtung zum Reaktordruckbehälter (2) hin ver­ jüngt und der Keil (24) durch eine von der Schraube (26) aus­ geübte Druckkraft im Spalt (20) verspannt ist.

5. Kernbehälter nach Anspruch 4, bei dem die Schraube (26) mit einer Verdrehsicherung (30) versehen ist.

6. Kernbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem am Außenumfang des Unterteils (10) parallel zu seiner Längsrichtung eine Nut (14) angeordnet ist, mit der das Un­ terteil (10) auf die Haltestruktur (4) geschoben ist.

7. Verfahren zur Montage eines Kernbehälters (12) in einen Reaktordruckbehälter (2) einer Kernreaktoranlage, der an sei­ nem Unterteil (10) mit wenigstens einem elastisch federnden Segment (16) versehen ist, das einen Vorsprung (18) aufweist, und der mit diesem Unterteil (10) auf eine am Reaktordruckbe­ hälter (2) fixierte zylindrische Haltestruktur (4) derart aufgesetzt wird, daß der Vorsprung (18) die Haltestruktur (4) untergreift, und daß zwischen einer Unterseite dieser Hal­ testruktur (4) und dem Vorsprung (18) ein keilförmiger Spalt (20) entsteht, in dem ein Keil (24) verspannt wird.