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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Extrahieren von Phenolen aus
einem phenolhaltigen Abwasser mittels eines Lösungsmittel-Gemisches, wobei
man das Abwasser zunächst
durch eine erste Extraktionszone und anschließend durch eine zweite Extraktionszone
leitet und dabei der ersten Extraktionszone das Lösungsmittel-Gemisch zuführt und
in die zweite Extraktionszone mindestens eines der Lösungsmittel
des Gemisches leitet, mit Phenolen beladenes Lösungsmittel-Gemisch aus der
ersten Extraktionszone abzieht, Phenole daraus abtrennt und die
Lösungsmittel
in mindestens einer Extraktionszone wieder verwendet. Bei einer solchen
Extraktion mit zwei Lösungsmitteln
wird angestrebt, mit möglichst
wenig Heizdampf auszukommen.
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Ein
solches Verfahren ist aus J. P. Earhart et al., „Waste recovery: Recovery
of Organic Pollutents via Solvent Extraktion", CEP (Chemical Engineering Progress,
May 1977), Seiten 67 bis 73 bekannt. Hierbei wird das beladene Lösungsmittel-Gemisch
einer ersten Destillationszone zugeführt und daraus das niedriger
siedende Lösungsmittel über Kopf
abgetrieben, welches man zurück
in die zweite Extraktionszone führt.
In einer zweiten Destillationszone trennt man die Phenole vom verbleibenden
Lösungsmittel-Gemisch
ab und führt
das über
Kopf abgezogene Lösungsmittel
zurück
in die erste Extraktionszone. Beim bekannten Verfahren wird relativ
hoch gespannter Wasserdampf von vorzugsweise mindestens 10 bar benötigt, um
die Trennung des hochsiedenden Lösungsmittels
vom extrahierten Phenolgemisch durchzuführen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Extrahieren von Phenolen
mit Hilfe eines Lösungsmittel-Gemisches
energiesparend zu arbeiten und die destillative Abtrennung der Phenole
sowie die Auftrennung des Lösungsmittel-Gemisches
vor der Wiederverwendung flexibel durchzuführen. Erfindungsgemäß gelingt dies
mit dem in Anspruch 1 beschriebenem Verfahren.
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Das
Abwasser, welches mindestens eine Komponente aus der Gruppe der
Phenole enthält,
mit einem pH-Wert von 6 bis 10 und üblicherweise 7 bis 9 führt man
der ersten Extraktionszone so zu, dass man ein Gemisch der Lösungsmittel
A und B bei Temperaturen zwischen 10 und 60°C und zumeist 30 bis 50°C durch die erste
Extraktionszone leitet, dabei ist das Lösungsmittel B niedriger siedend
und weist eine geringere Wasserlöslichkeit
im Temperaturbereich von 10 bis 60°C auf als das Lösungsmittel
A, das Lösungsmittel
B hat bei 40°C
eine Wasserlöslichkeit
von bis zu 2 Gew.-% (vorzugsweise höchstens 1 Gew.-%) und einen
Siedepunkt bei 1 bar von 50 bis 100°C (und vorzugsweise 60 bis 75°C) und einen
Verteilungsfaktor D für
Resorcin von mindestens 0,5 und vorzugsweise 1 bis 2, und das Lösungsmittel
B ist mit dem Lösungsmittel
A mischbar, dabei hat das Lösungsmittel
A einen Siedepunkt bei 1 bar von höchsten 172°C und üblicherweise von höchstens 160°C, eine Wasserlöslichkeit
bei 40°C
von höchstens
5 Gew.-% (vorzugsweise höchstens
2 Gew.-%) und einen Verteilungsfaktor D für Resorcin von mindestens 5
und vorzugsweise 7 bis 20. Der Verteilungsfaktor D ist definiert
als C1/C2, wobei C1 die Gleichgewichtskonzentration des Resorcins
im Lösungsmittel
B oder A und C2 die Gleichgewichtskonzentration des Resorcins im
Abwasser ist. Beim Verfahren der Erfindung leitet man in die zweite
Extraktionszone bei Temperaturen in der zweiten Zone von 10 bis
60°C und
zumeist 30 bis 50°C das
Lösungsmittel
B ein, und man gibt das die zweite Extraktionszone verlassende Lösungsmittel
B, welches Lösungsmittel
A aus dem Abwasser aufgenommen hat, der ersten Extraktionszone auf.
Aus der zweiten Extraktionszone zieht man ein behandeltes phenolarmes
Abwasser ab mit einem Gehalt von höchstens 50 ppm an einwertigen
Phenolen und einem Gehalt an Resorcin, der einer Entfernung von
mindestens 90% des im zugeführten
Abwasser enthaltenen Resorcins entspricht. Das aus der ersten Extraktionszone
abgezogene, mit Phenolen beladene Lösungsmittel-Gemisch wird in einer ersten Destillationszone
getrennt, wobei man vom Kopf der ersten Destillationszone ein phenolfreies
Gemisch der Lösungsmittel
B und A abzieht und vom Sumpf der ersten Destillationszone ein phenolhaltiges
Lösungsmittel-Gemisch
abzieht. Aus dem aus der ersten Destillationszone abgezogenen phenolfreien
Gemisch der Lösungsmittel
B und A trennt man in einer zweiten Destillationszone einen Teil
des Lösungsmittels
B ab, führt
diesen Teil des Lösungsmittels
B zur zweiten Extraktionszone und gibt das verbleibende Lösungsmittel-Gemisch
der ersten Extraktionszone auf. Resorcin ist eines der zweiwertigen
Phenole, das üblicherweise
in dem zu behandelnden Abwasser enthalten ist. Resorcin ist schwer
zu extrahieren und wird deshalb hier als maßgebende Substanz benutzt.
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Das
zu behandelnde Abwasser kommt z. B. aus der Kohlevergasung und insbesondere
aus der Vergasung der Kohle im Festbett, oder aus der Hydrierung
oder Verkokung von Kohlen.
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Als
Lösungsmittel
A kann man z. B. ein Keton, einen Ester, ein Keton-Gemisch, ein
Ester-Gemisch oder ein Keton-Ester-Gemisch verwenden. Nur als Beispiel
für das
Lösungsmittel
A seien hier Methyl-Isobutylketon (MIBK) sowie n-Butylacetat oder
Isobutylacetat genannt.
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Für das Lösungsmittel
B kommen vor allem Äther
oder Äther-Gemische
in Frage, nur als Beispiele seien genannt: Diisopropyläther (DIPE),
Ethyl-Tertiär-Butyläther (ETBE)
oder Tertiär-Amyl-Ethyläther (TAME).
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Das
aus der zweiten Extraktionszone abgezogene, behandelte Abwasser
weist einen Gehalt von höchsten
50 ppm und üblicherweise
höchsten
5 ppm an einwertigen Phenolen auf. Dabei erreicht man, dass der
Gehalt an Resorcin im behandelten Abwasser einer Entfernung von
mindestens 90% und vorzugsweise von mindestens 99% des Resorcin-Gehalts
im unbehandelten Abwasser entspricht. Das behandelte Abwasser, das
aus der zweiten Extraktionszone kommt, wird durch mindestens eine
Strippzone geführt
und zusätzlich
auf Temperaturen von 100 bis 180°C
und vorzugsweise mindestens 130°C
erhitzt. Durch das Strippen und Erhitzen ist es möglich, das
Abwasser so wett zu reinigen, dass es direkt einer biologischen
Abwasserreinigung zugeführt
werden kann. Nicht mehr notwendig ist, das entphenolte Abwasser
vor oder nach der biologischen Abwasserreinigung noch durch ein
Adsorptionsfilter, z. B. ein Aktivkohlefilter, zu leiten.
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Bei
bekannten Verfahren, die mit nur einem Lösungsmittel arbeiten, welches
sehr gute Extraktionseigenschaften besitzt (z. B. MIBK oder Butylacetat),
wird für
die Destillation des Lösungsmittels
vom Phenol relativ viel hochgespannter Wasserdampf (10 bar oder
höher)
benötigt.
Außerdem
wird eine noch größere Niederdruck-Dampfmenge für den Abtrieb
des Lösungsmittels
aus dem Raffinat gebraucht. Das mit zwei Lösungsmitteln arbeitende, im "Chemical Engineering
Progress" (siehe
oben) beschriebene Verfahren benötigt
keinen Wasserdampf für
den Abtrieb von Lösungsmittel
aus dem Wasser, es ist jedoch ein zusätzlicher Aufwand für die Kondensation
des zweiten Lösungsmittels
erforderlich, da dieses bei 1 bar nicht mit Kühlwasser kondensiert werden
kann. Das bekannte "Phenosolvan"-Verfahren (Lurgi)
ist das energetisch günstigste
der bekannten Verfahren, da es sowohl für die Destillation des Lösungsmittels
vom Phenol als auch für
den Abtrieb des Lösungsmittels
aus dem Raffinat Abwärme
des Sumpfprodukts des NH3-Abtreibers verwendet.
Nur für
den Abtrieb geringer Lösungsmittelmengen
vom Rohphenol wird etwas Wasserdampf benötigt. Der Nachteil dieses Verfahrens
ist, dass bei Lösungsmittelverhältnissen,
die für
eine vollständige
Extraktion der mehrwertigen Phenole benötigt werden, die Abwärme des
Abwassers für
die Destillation nicht ausreicht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
verbindet die Vorteile und beseitigt die Nachteile der vorgenannten Verfahren
dadurch, dass es zwei Lösungsmittel
mit geeigneten Eigenschaften, wie Siedepunkt, Wasserlöslichkeit
und Verteilungsfaktor verwendet.
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Die
Ausnutzung der Abwärme
des Abwassers aus dem NH3-Abtreiber kann
beim erfindungsgemäßen Verfahren
folgendermaßen
gestaltet sein: Das erhitzte Abwasser wird mindestens teilweise
durch indirekten Wärmeaustausch
an eine Destillationszone oder auch an beide Destillationszonen
herangeführt
und wirkt dort durch indirekten Wärmeaustausch als Heizmedium.
Eine Möglichkeit
dieses indirekten Wärmeaustausches besteht
darin, dass man in der ersten Destillationszone Flüssigkeit
durch einen Zwischenabzug nach außen führt und die Flüssigkeit
mit erhitztem Abwasser erwärmt,
bevor man sie in die Destillationszone zurückleitet.
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Es
empfiehlt sich ferner zusätzlich,
das aus der ersten Extraktionszone abgezogene, mit Phenolen beladene
Lösungsmittel-Gemisch
vor Eintritt in die erste Destillationszone vorzuwärmen. Diese
Vorwärmung kann
auf verschiedene Weise geschehen. Eine spezielle Möglichkeit
der Vorwärmung
besteht darin, das phenolhaltige Lösungsmittel-Gemisch beim Vorwärmen teilweise zu verdampfen.
Dabei kann man einstufig oder mehrstufig arbeiten. Bevorzugt werden
Dampfe in einen weiter oben liegenden Bereich der Destillationszone eingespeist
und Flüssigkeit
in einen darunter liegenden Bereich. Ausgestaltungsmöglichkeiten
werden mit Hilfe der Zeichnung erläutert.
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Es
zeigt
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1 ein
Fließschema
des Verfahrens und
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2 eine
einzelne Extraktionsstufe vom Mixer-Settler-Typ.
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Das
zu behandelnde, phenolhaltige Abwasser wird gemäß 1 der ersten
Extraktionszone (1) durch die Leitung (2) zugeführt. Ein
Gemisch der Lösungsmittel
A und B gibt man durch die Leitung (3) in die erste Extraktionszone.
Das in der ersten Extraktionszone behandelte Abwasser gelangt durch
die Leitung (4) in die zweite Extraktionszone (5)
und wird als praktisch phenolfreies Abwasser in der Leitung (6)
abgezogen. Das Lösungsmittel
B wird durch die Leitung (7) in die zweite Extraktionszone
gegeben, es dient dort vor allem dazu, das Lösungsmittel A aus dem Abwasser
zu entfernen. Ein Gemisch der Lösungsmittel
A und B verläßt die zweite
Extraktionszone (5) durch die Leitung (8) und
wird zusammen mit einem Gemisch der Lösungsmittel A und B aus der
Leitung (9) durch die Leitung (3) in die erste
Extraktionszone (1) geführt.
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Üblicherweise
besteht jede Extraktionszone aus mehreren, in Serie geschalteten
Extraktionsstufen. Wenn man Extraktionsstufen vom Mixer-Settler-Typ
verwendet, vergl. 2, arbeitet man in der ersten
Extraktionszone (1) z. B. mit 3 bis 10 Stufen und in der
zweiten Extraktionszone (5) mit 1 bis 6 Stufen, doch kann
die Zahl der Extraktionsstufen je nach Bedarf verändert werden.
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Der
in 2 schematisch dargestellte Extraktor weist eine
Einlasskammer (17) mit einem Zulauf (18) für Abwasser
und einer Leitung (19) für Lösungsmittel-Gemisch auf. Aus
der Kammer (17) die auch als Mischkammer dient, wird das
Gemisch durch die Pumpe (20) zu einer Trennkammer (21)
geführt,
die einen Gasabzug (22) aufweist. In der Kammer (21)
trennt sich die schwere Wasserphase von der leichteren Lösungsmittel-Phase.
Die leichte Phase wird durch die Leitung (23) abgezogen,
und die Wasserphase gelangt durch die Öffnung (24) zunächst in
die Sammelkammer (25) und strömt dann durch die Leitung (26)
zum nächsten
Extraktor. Extraktoren der in 2 beschriebenen
Art sind handelsüblich.
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Lösungsmittel-Gemisch,
das vor allem mit den aufgenommenen Phenolen beladen ist, zieht
man aus der ersten Extraktionszone (1) durch die Leitung
(29) ab und erwärmt
es durch indirekten Wärmeaustausch
im Vorwärmer
(30). Die Lösungsmittel
verdampfen im anschließenden
Erhitzer (13) teilweise oder weitgehend, bevor man das
Gemisch durch die Leitung (43) in die erste Destillationszone
(44) führt.
Abweichend von der Darstellung in der Zeichnung kann man die Leitung
(43) in zwei Leitungen aufteilen und Dampfe in einen höheren und
Flüssigkeit
in einen tieferen Bereich der Destillationzone (44) einspeisen.
Das vom Kopf der ersten Destillationszone (44) durch die
Leitung (47) abgezogene Gemisch der Lösungsmittel A und B dient im
Vorwärmer
(30) als Heizmedium. Das dampfförmige Lösungsmittel-Gemisch zieht man
in der Leitung (31) ab, führt es durch einen Kondensator
(32) und erhält
ein Kondensat, das vor allem aus dem Lösungsmittel A besteht. Dieses
Kondensat wird durch die Leitung (33) in die zweite Destillationszone
(40) geführt.
Die Dampfphase, die vor allem aus dem Lösungsmittel B besteht, zieht
man aus dem Kondensator (32) durch die Leitung (34) ab
und gibt sie zweckmäßig etwas
oberhalb der Mündung
der Leitung (33) ebenfalls in die zweite Destillationszone
(40). Die Trennung in der zweiten Destillationszone (40)
erfolgt in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines indirekten Wärmeaustauschers
(12) und man zieht über
Kopf durch die Leitung (35) mit erster Kühlung (36), partiellem
Rückfluß durch
die Leitung (37) und zweiter Kühlung (38) das Lösungsmittel
B ab, welches in der Leitung (7) zurück in die zweite Extraktionszone
geführt
wird. Frisches Lösungsmittel
B wird, falls erforderlich, durch die Leitung (7a) zugeführt. Das
im Sumpf der zweiten Destillationszone (40) anfallende
Gemisch der Lösungsmittel
A und B wird durch den Kühler
(39) und dann durch die Leitung (9) in die erste
Extraktionszone (1) zurückgeführt. Frisches
Lösungsmittel
A gibt man, falls nötig,
durch die Leitung (9a) zu. Das Gemisch in der Leitung (9)
weist die Lösungsmittel
A und B üblicherweise
im Gewichtsverhältnis
von 1:10 bis 3:1 auf, die Temperatur der Leitung (9) liegt
zumeist in der Nähe
von 40°C.
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In
der ersten Destillationszone (44) wird durch einen Zwischenabzug
(45) ständig
ein Teil der in der Zone (44) vorhandenen Flüssigkeit
nach außen
zu einem indirekten Wärmeaustauscher
(11) geführt,
in welchem ein Teil der Flüssigkeit
verdampft wird, bevor man Dampf und Flüssigkeit durch die Leitung
(46) zurück in
die erste Destillationszone (44) leitet. Das dampfförmige Kopfprodukt
der ersten Destillationszone (44) wird durch die Leitung
(47) zunächst
zum Wärmeaustauscher
(30) geführt,
wobei Kondensat in der Leitung (48) zurückgeführt wird. Mit Hilfe des Erhitzers
(49), der üblicherweise
mit Wasserdampf beheizt wird, stellt man im Sumpf der Destillationszone
(44) eine Temperatur in der Nähe von 150°C ein.
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Jede
der beiden Destillationszonen (44) und (40) wird
in der Praxis durch eine oder mehrere Destillationskolonnen realisiert,
die in an sich bekannter Weise flüssigkeits- und dampfdurchlässige Böden oder Füllkörper enthalten.
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Ein
Flüssigkeitsgemisch,
dessen Komponenten vor allem Phenole und Lösungsmittelreste sind, verlässt die
erste Destillationszone (44) durch die Leitung (52)
und wird der Kolonne (55) zugeführt, die hier auch als Phenolkolonne
bezeichnet ist. Sie weist eine Beheizung (56) der Sumpflässigkeit
auf, dazu wird zum Strippen Wasserdampf durch die Leitung (57)
zugeführt.
Die Temperatur im Sumpf liegt üblicherweise
im Bereich von 130 bis 170°C
und vorzugsweise 140 bis 150°C.
Vom Sumpf der Kolonne (55) wird Rohphenol durch die Leitung
(58) abgezogen, zum Kühlen
durch den Wärmeaustauscher
(53) geführt
und fließt
dann durch die Leitung (58a). Ein Teilstrom des Rohphenols
wird durch die Leitung (59) als Produkt aus dem Verfahren
entfernt. Das restliche Rohphenol gelangt durch die Leitung (60)
zu einem Kühler
(61) und dann durch die Leitung (62) zu einer
Kolonne (63), die hier auch als Absorber bezeichnet wird.
Vom Sumpf der Kolonne (63) abgezogene lösungsmittelhaltige Flüssigkeit
wird durch die Leitung (64) und den Wärmeaustauscher (53)
aufgewärmt
in die Phenolkolonne (55) geführt.
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Das
Kopfprodukt der Phenolkolonne (55) zieht in der Leitung
(65) ab, wird im Kondensator (66) gekühlt und
das gebildete Kondensat gelangt durch die Leitung (67)
zurück
in die erste Extraktionszone (1). Dieses Kondensat besteht
vor allem aus Wasser und Lösungsmittel
und es enthält
noch restliche Phenole.
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Das
in der Leitung (6) aus der zweiten Extraktionszone (5)
abgezogene, behandelte Abwasser wird zunächst im indirekten Wärmeaustauscher
(15) erwärmt
und dann einer Strippkolonne (70) aufgegeben. Der Strippkolonne
führt man
Kreislaufgas als Strippgas durch die Leitung (71) zu, welches
ganz oder teilweise aus Inertgas (z. B. Stickstoff) besteht. Das
aus der Strippkolonne (70) abgezogene, mit Lösungsmittel
beladene Kreislaufgas gelangt durch die Leitung (72) zum
Absorber (63), wo es von Lösungsmittel befreit wird. Vom
Kopf des Absorbers (63) abgezogenes Gas wird über das
Gebläse
(74) zurück
in die Strippkolonne (70) geführt. Falls erforderlich, kann
das Gas der Leitung (71) noch durch eine nicht dargestellte
Wasserwäsche
zum Entfernen von Phenolen geführt
werden.
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Das
Abwasser, das vom Sumpf der Strippkolonne (70) durch die
Leitung (75) abgezogen wird, gelangt zunächst zum
Erwärmen
zum indirekten Wärmeaustauscher
(14) und von da in eine weitere Kolonne (77). Durch
Erhitzen werden in dieser Kolonne störende Gase abgetrieben, wobei
das Kopfprodukt teilweise über den
Kondensator (78) zurückgeführt wird.
Der verbleibende Teilstrom des Abgases, der vor allem aus NH3, CO2, H2S und Wasserdampf besteht, wird in der Leitung
(79) abgezogen.
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Die
Sumpfflüssigkeit
der Kolonne (77) wird durch Wasserdampf erhitzt, der im
indirekten Wärmeaustauscher
(80) als Heizmedium dient. In der Leitung (10)
zieht man aus der Kolonne (77) Abwasser mit einer Temperatur
im Bereich von 100 bis 180°C
und vorzugsweise mindestens 130°C
ab. Dieses Abwasser ist nun bereits so weit gereinigt, daß es nach
weiterer Kühlung
direkt in eine nicht dargestellte biologische Abwasserreinigung
gegeben werden kann. Wichtig ist, daß man die Wärme des Abwassers der Leitung
(10) im vorausgehend beschriebenen Verfahren gut ausnutzt.
Zu diesem Zweck ist es z. B. möglich,
das Abwasser als Heizmedium nacheinander durch die Wärmeaustauscher
(11), (12), (13), (14) und (15)
zu führen,
wobei diese Reihenfolge auch variieren kann. Um die Übersichtlichkeit
der 1 nicht zu beeinträchtigen, ist diese Führung des
Abwassers nicht dargestellt.
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Beispiel:
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Einer
Anlage gemäß
1 gibt
man durch die Leitung (
2) ein phenolhaltiges Abwasser aus
einer Kohlevergasungs-Anlage auf, welches vor der Extraktionsbehandlung
weitgehend von Teer, Öl
und Feststoffen befreit worden war. Das Lösungsmittel A ist Methyl-Isobutylketon
(MIBK) und Lösungsmittel
B ist Diisopropyläther (DIPE).
Pro Stunde werden der Anlage durch die Leitung (
7a) bzw.
(
9a) 7 kg DIPE und 0,1 kg MIBK zugeführt, um Verluste zu ergänzen. Als
Strippmedium in der Leitung (
57) dienen 900 kg/h Wasserdampf.
Die Tabellen I und II geben zu verschiedenen Leitungen die Menge
und Komponenten der Flüssigkeit
(in kg/h) sowie die Temperatur (in °C) und den Druck (in bar) an,
die Daten sind teilweise berechnet. Tabelle I
Leitung | 2 | 4 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 29 | 31 |
Menge | 105594 | 106914 | 107396 | 9863 | 9380 | 13467 | 99593 | 23445 | 21935 |
H2O | 100000 | 100656 | 100891 | 324 | 89 | - | 99579 | 324 | 324 |
NH3 | 1500 | 1500 | 1500 | - | - | - | 10 | - | - |
CO2 | 3500 | 3500 | 3500 | - | - | - | - | - | - |
H2S | 100 | 100 | 100 | - | - | - | - | - | - |
MIBK | - | 363 | 5 | 0,01 | 358 | 9355 | - | 10183 | 9354 |
DIPE | - | 790 | 1396 | 9539 | 8933 | 4112 | - | 12263 | 12257 |
Phenol | 263 | 0,1 | 0,01 | 0,002 | 0,1 | - | 0,01 | 423 | 0,002 |
Kresole | 107 | - | - | - | - | - | - | 133 | - |
Xylenol | 34 | - | - | - | - | - | - | 34 | - |
Resorcin | 82 | 4 | 4 | - | - | - | 4 | 78 | - |
Pech | 8 | - | - | - | - | - | - | 8 | - |
Temperatur | 35 | 35 | 35 | 35 | 35 | 35 | 140 | 35 | 102 |
Druck | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,2 | 1,5 | 1,4 | 1,4 | 1,5 | 1,3 |
Tabelle II
Leitung | 43 | 52 | 58 | 59 | 62 | 64 | 67 | 75 | 79 |
Menge | 23445 | 1510 | 8679 | 499 | 8184 | 8312 | 2044 | 106002 | 6409 |
H2O | 324 | - | 158 | 9 | 149 | 149 | 891 | 100891 | 1312 |
NH3 | - | - | - | - | - | 61 | 61 | 1500 | 1490 |
CO2 | - | - | - | - | - | 19 | 19 | 3500 | 3500 |
H2S | - | - | - | - | - | 47 | 47 | 100 | 100 |
MIBK | 10183 | 829 | 0,5 | - | 5 | 5 | 833 | 0,1 | 0,1 |
DIPE | 12263 | 6 | 0,1 | - | 0,1 | 2 | 8 | 7 | 7 |
Phenol | 423 | 423 | 4538 | 263 | 4275 | 4275 | 160 | 0,01 | - |
Kresole | 133 | 133 | 1846 | 107 | 1739 | 1739 | 26 | - | - |
Xylenol | 34 | 34 | 587 | 34 | 553 | 553 | - | - | - |
Resorcin | 78 | 78 | 1411 | 78 | 1333 | 1333 | - | 4 | - |
Pech | 8 | 8 | 138 | 8 | 130 | 130 | - | - | - |
Temperatur | 98 | 153 | 140 | 80 | 35 | 55 | 35 | 50 | 100 |
Druck | 1,5 | 1,5 | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,8 |