DE1960670B2

DE1960670B2 - Biegemaschine für Stäbe, Drähte und Profile aus Stahl und ähnlichen Werkstoffen

Info

Publication number: DE1960670B2
Application number: DE1960670A
Authority: DE
Inventors: Carl Ulrich Dr. 5600 Wuppertal Peddinghaus
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1969-12-03
Filing date: 1969-12-03
Publication date: 1976-01-08
Also published as: JPS5146427B1; ZA707916B; DE1960670A1; FR2077543B2; IT951541B; FR2077543A2; AT305731B; GB1323940A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Biegemaschine für Stäbe, Drähte und Profile aus Stahl und ähnlichen Werkstoffen, mit einem Biegeteller, der in beiden Drehrichtungen antreibbar ist und ein Einstellorgan für unterschiedliche, anwählbare Hauptbiegewinkel aufweist, das nach Erreichen des angewählten Hauptbiegewinkels ein Schaltsignal für den Biegetellerantrieb auslöst.

Eine derartige bekannte Biegemaschine wird mithin über eine Wegsteuerung betrieben. Aus der gattungsgemäßen DT-AS 10 98 896 ist eine Drehmelderkombination zur Winkelüberwachung bekannt, um den Sollwert des Biegewinkels kontinuierlich von einem Steuerpult aus einstellen zu können. Der Drehmelder wird dabei so mit dem Werkstück verbunden, daß seine Stellung ein Maß für den Winkel ist. Eine Wegsteuerung ist gleichfalls nach der DT-AS 11 54 180 bekannt, in welchem Falle sie dadurch verwirklicht wird, daß Einstellnocken mit dem Antrieb gemeinschaftlich umlaufen.

Allgemein ist bei Werkzeugmaschinen auch eine Zeitsteuerung bekannt, so z. B. nach der Zeitschrift »Elektro-Anzeiger«, 1957, Nr. 36, S. 24. Die hierbei zur Verwendung gelangenden Zeitglieder lassen sich jedoch nur im Bereich einer Zehnerpotenz mit hinreichender Genauigkeit einsetzen. Ein Streubereich von ±1,5% muß in Kauf genommen werden, was bei Anwendung auf eine Biegemaschine dazu führen würde.

daß für einen Sollwinkel von 180° die Abweichung alleine auf Grund der Ungenauigkeit eines Zeitgliedes ±2,5° betragen würde. Aue diesem Grunde hat man bislang von der Anwendung von Zeitsteuerungen bei Biegemaschinen abgesehen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausgleichsmöglichkeit für Minderbiegungen bei Biegemaschinen der eingangs gattungsmäßig erwähnten Art zu schaffen, die einerseits besser als die

ίο manuelle Arbeitsweise ist, und die andererseits nicht den beträchtlichen, anderweitig vorgeschlagenen Aufwand an Meß-, Steuer-, und Regelmitteln erfordert.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jedem Hauptbiegewinkel ein Zeitglied zugeordnet

ist, das auf die Antriebszeit für den anfänglichen Leerlauf des Biegetellers sowie den elastischen Verformungsanteil jedes Hauptbiegewinkels einstellbar ist, wobei das Zeitglied in einem Stromkreis liegt, der durch das vom Einstellorgan ausgelöste Schaltsignal

geschlossen wird und in einem Überbrückungsstromkreis den Biegetellerantrieb mittels eines Relais so lange eingeschaltet hält, bis ein nach Erreichen der eingestellten Antriebszeit vom Zeitglied ausgelöstes Signa! das Relais umschaltet.

Grundsätzlich unterliegt also die vorgeschlagene Biegemaschine einer Wegsteuerung. Die zusätzlich zur Anwendung gelangende Zeitsteuerung wird lediglich für den Ausgleich der der Minderbiegungen verwendet, die auf Grund der elastischen Rückfederung des zu biegenden Materials eintreten. Dabei hat sich ergeben, daß die Ungenauigkeiten der Zeitglieder unter den vorgeschlagenen Bedingungen nicht mehr nachteilig auf die einzuhaltenden Werte der Biegewinkel zur Auswirkung kommen.

Die Einstellbarkeit des Zeitgliedes auf einen dem elastischen Verformungsanteil entsprechenden Zusatzbiegewinkel legt, wenn sie im Sinne der Erfindung ausgeführt wird, die Art und auch die Größenordnung der vorgesehenen Zeitglieder fest. Angesichts ihrer grundsätzlich beträchtlichen Toleranzen müssen sie nämlich auf derartige Zeiten einstellbar sein, die der Antrieb bis in den Bereich der elastischen Verformung des zu biegenden Materials hinein benötigt.
Wenngleich Zeitglieder unterschiedlicher Ausführungsformen angewendet werden können, so ist doch im Sinne der vorliegenden Erfindung besonders vorteilhaft, wenn jedes Zeitglied ein Potentiometer aufweist, das die Zeitkonstanten von KC-Gliedern verändert. Praktisch kommt man so zu einem kontinuierlichen Einstellbereich für die vorgesehenen flC-Glieder.

In zweckmäßiger Ausgestaltung des vorerwähnten Vorschlages sind erfindungsgemäß für alle Potentiometer ein gemeinsamer Kondensator und ein gemeinsames Entladeorgan vorgesehen. Dies führt nicht nur zu einer Vereinfachung der Bauweise, sondern auch zu einer genaueren Einstellbarkeit der Zeitkonstanten, weil diese lediglich noch von· den Potentiometern beeinflußt werden, wohingegen die übrigen Teile für alle Zeitglieder gemeinschaftlich wirksam sind. Gerade angesichts der beträchtlichen Toleranzen wird durch diesen Vorschlag ein wirksamer Beitrag zur Steigerung der Genauigkeit geleistet.

Die Aufladung des genannten Kondensators wird dadurch bewirkt, daß bei Erreichen des Hauptbiegewin-

⁶S kels das Relais erregt wird, das die Ausschaltung des Antriebs überbrückt hält und den Ladestromkreis schließt. Im Entladestromkreis des Kondensators liegt das Entladeorgan, welches beispielsweise eine Glimm-

lampe sein kann.

In der Praxis wird häufig mit unterschiedlichen Aniriebsgeschwindigkeiten für den Biegeteller gearbeitet, um dünne Stäbe nicht zu langsam biegen zu müssen und um für dickeres Material die erforderlichen Biegekräfte aufbringen zu können. Für dkie Fälle ist von besonderem Vorteil, wenn für das Einstellen des Zeitgliedes mehrere Skalen vorgesehen sind, die den verschiedenen Antriebsgeschwindigkeiten zugeordnet sind. Dies ermöglicht es, einmal für eine bestimmte Abmessung und tür eine bestimmte Materialqualität ermittelte, spezifische Fehlbiegungen unabhängig von der jeweiligen Biegegeschwindigkeit stets reproduzierbar zu kompensieren.

Die Erfindung sei weiterhin an Hand der sich auf ein Ausführungsbeispiel beziehenden Zeichnungen veranschaulicht. Darin zeigt

F; g. 1 die Schaltung des Einstellorgans für die Hauptbiegewinkel,

F i g. 2 die Schaltung des Zeitglieds und F i g. 3 die Skala des Zeitglieds.

Nach F i g. 1 ist als Einstellorgan ein zu Beginn jeder Biegefolge aus seiner Ausgangsstellung heraus schrittweise veränderbarer Abtastschalter 51 vorgesehen, der aufeinanderfolgend eine Verbindung zu einzelnen Ein-Stellschaltern 26 herstellt, von denen in F i g. 1 aus Platzgründen lediglich 5 dargestellt wurden. Wenn einer der genannten Einstellschalter 26 auf Null steht, läuft der Abtastschalter weiter, während er dann, wenn ein Einstellschalter 26 in einer von Null abweichenden Stellung steht, so lange am Weiterlaufen gehindert ist. bis die Biegemaschine nach erfolgtem Vorlauf ihren Rücklauf beendet hat. Mit Hilfe der Einstellschalter 26 wird der Hauptbiegewinkel vorgewählt. Ein jeweils zugeordnetes Relais 27 hält in erregtem Zustand den Biegetellerantrieb eingeschaltet.

Wie F i g. 2 zeigt, sind 3 weitere Schalter 52¹,52" und 52'" vorgesehen. Diese können mit Hilfe der Einstellschalter 26 unmittelbar betätigt werden, je nachdem, ob ein Winkel von 45, 90 oder 180° eingestellt wurde. Jeder der genannten 3 Schalter ist an einem der Potentiometer 53', 53" bzw. 53'" angeschlossen, die insgesamt im Stromkreis eines Kondensators 54 liegen. Dieser Kondensator lädt sich innerhalb einer Zeit auf, die von der Einstellung der genannten Potentiometer abhängig ist und entlädt sich über eine Glimmlampe bzw. ein Entladeorgan 55 und ein Relais 56. Um die Aufladung zu bewirken, wird ein Schalter 57 zur gleichen Zeit geschlossen, zu der das entsprechende Relais 27 abfällt und an sich den Antriebsstromkreis öffnen würde. Das Relais 56 hält indes, solange es nicht durch den Entladestrom des Kondensators 54 erregt ist, den Antrieb in einem Überbrückungsstromkreis eingeschaltet

Schließlich zeigt F i g. 3 eine vorteilhafte Einstellmöglichkeit eines Potentiometers 53 bzw. Zeitglieds. Man erkennt den zeniralen Einstellknopf des Potentiometers 53, der von 3 konzentrischen Skalen 58', 58" und 58'" umgeben ist. Die innere Skala ist nur über einen Winkel von 120° mit Markierungen versehen, die mittlere Skala über einen Winkel von 240° und die äußere Skala über ihren gesamten Umfang. Eine derartige Skalierung entspricht 3 verschiedenen Antriebsgeschwindigkeiten, die zueinander im Verhältnis von 1:2:3 stehen. Die innere Skala 58' ist der langsamsten Antriebsgeschwiiidigkeit zugeordnet, die mittlere Skala 58" der doppelten Antriebsgeschwindigkeit und die äußere Skala 58'" der dreifachen Antriebsgeschwindigkeit. Auf diese Weise kann man, sowie einmal für ein bestimmtes Material und eine bestimmte Abmessung die Fehlbiegung bekannt ist, zu jeder Antriebsgeschwindigkeit in der beschriebenen Weise den Fehlbiegewinkel präzise am Potentiometer einstellen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Biegemaschine für Stäbe, Drähte und Profile aus Stahl und ähnlichen Werkstoffen, mit einem Biegeteller, der in beiden Drehrichtungen antreibbar ist und ein Einstellorgan für unterschiedliche, anwählbare Hauptbiegewinkel aufweist, das nach Erreichen des angewählten Hauptbiegewinkels ein Schaltsignal für den Biegetellerantrieb ausgelöst, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Hauptbiegewinkel ein Zeitglied zugeordnet ist, das auf die Antriebszeit für den anfänglichen Leerlauf des Biegetellers sowie für den elastischen Verformungsteii jedes Hauptbiegewinkels einstellbar ist, wobei das Zeitglied in einem Stromkreis liegt, der durch das vom Einstellorgan ausgelöste Schaltsignal geschlossen wird und in einem Überbrückungsstromkreis den Biegetellerantrieb mittels eines Relais (56) so lange eingeschaltet hält, bis ein nach Erreichen der eingestellten Antriebszeit vom Zeitglied ausgelöstes Signal das Relais umschaltet.

2. Biegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Zeitglied ein Potentiometer (53', 53", 53'") aufweist, das die Zeitkonstanten von ÄC-Gliedern verändert.

3. Biegemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für alle Potentiometer (53', 53", 53'") ein gemeinsamer Kondensator (54) und ein gemeinsames Entladeorgan (55) vorgesehen sind.

4. Biegemaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3 mit unterschiedlichen Antriebsgeschwindigkeiten für den Biegeteller, dadurch gekennzeichnet, daß für das Einstellen des Zeitgliedes mehrere Skalen (58', 58", 58'") vorgesehen sind, die den verschiedenen Antriebsgeschwindigkeiten zugeordnet sind.