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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung eines dimerisierten Aldehyds, bei
dem ein Aldehyd in Gegenwart eines basischen Katalysator einer Kondensationsreaktion
unterzogen wird. Insbesondere betrifft sie ein Verfahren zur Herstellung
eines dimerisierten Aldehyds mit hoher Selektivität durch
Unterdrückung
der Bildung unerwünschter
hochsiedender Verbindungen, wie etwa eines Aldehydtrimeren, bei der
Kondensationsreaktion eines Aldehyds.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines
dimerisierten Aldehyds, bei dem ein Aldehyd einer Kondensationsreaktion
(ebenso als "Aldolkondensation" oder "Aldolisierung" bekannt) unter Verwendung
einer basischen Verbindung, wie einer alkalischen Lösung, als
Katalysator unterzogen wird, ist bekannt. Wenn beispielsweise n-Butyraldehyd
(nachfolgend als NBD bezeichnet) einer Kondensationsreaktion unterzogen
wird, ist 2-Ethylhexenal (nachfolgend als EPA bezeichnet) erhältlich.
Es ist jedoch bekannt, daß beim
herkömmlichen
Kondensationsreaktionsverfahren der dimerisierte Aldehyd (eine Art
von Dimeren) als erwünschtes
Produkt zur weiteren Umsetzung neigt unter Bildung hochsiedender
Verbindungen, wie etwa eines Trimeren oder eines Tetrameren. Folglich
war die Ausbeute an dimerisiertem Aldehyd gering. Zur Lösung dieses
Problems sind daher die nachfolgenden verschiedenen Verbesserungen
vorgeschlagen worden.
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Beispielsweise beschreibt die
JP-B-24 787/1964 ein
Verfahren, bei dem eine NBD-Lösung
und eine wäßrige alkalische
Lösung
im Gegenstrom in einer Säule,
welche mit einem Packungsmaterial oder perforierten Platten gepackt
ist, in Berührung
gebracht werden und diese Säule
einer Vibration ausgesetzt wird, um die NBD-Lösung zu dispergieren und dadurch
EPA herzustellen.
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Die
JP-B-43 810/1977 beschreibt ein Verfahren,
bei dem eine NBD-Lösung
und eine wäßrige alkalische
Lösung
bei einer Temperatur von 120 bis 130°C unter einem Druck von 3,9
bis 4,9 bar·G
(4 bis 5 kg/cm
2G) unter Verwendung von zwei
Reaktoren, das heißt
eines gerührten
Tankreaktors und eines röhrenförmigen Reaktors,
umgesetzt werden.
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Weiterhin beschreibt die
FR-B-2 058 532 ein
Verfahren, bei dem Acetaldehyd einer Aldolkondensation mit einer
verdünnten
wäßrigen Natriumhydroxidlösung mittels
eines perforierten Plattenturms unterzogen wird. Es wird beschrieben,
daß, um
die Umsetzung mit erwünschter
Selektivität
durchzuführen,
die Aldolkondensation bei einer erwünschten Stufe durch Zugabe
von Essigsäure
zum Boden der Säule,
um den Alkalikatalysator zu neutralisieren, gestoppt wird. Wenn
bei diesem Verfahren versucht wird, gleichzeitig mit der Aldolkondensationsreaktion
von Acetaldehyd durch einen Alkalikatalysator eine Dehydratationsreaktion
durchzuführen,
besteht die Tendenz zur Bildung von Enolationen aufgrund der Übertragung
von Wasserstoff an der γ-Position von
Chrotonaldehyd als einem Dimeren, wobei die Enolationen zur Wiederholung
der Kondensation neigen, um letztendlich ein Polymer zu bilden.
Um diese Möglichkeit
zu vermeiden, wird eine Art eines Reaktionsabbruchmittels, wie Essigsäure, in
das Reaktionssystem eingeführt.
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Andererseits ist es bei der industriellen
Durchführung
einer solchen Kondensationsreaktion üblich, daß nach Abtrennung einer ein
Produkt, wie EPA, enthaltenen Ölschicht
aus der Reaktionslösung
mittels einer solchen Methode, wie einer Öl-Wasser-Abtrennung, eine wäßrige Schicht,
bei der es sich um eine wäßrige alkalische
Lösung
handelt, dem Reaktor zur erneuten Verwendung rückgeführt wird. Aufgrund des durch
die Dehydratationsreaktion gebildeten Wassers verringert sich jedoch
die Konzentration des Alkalikatalysators in der wäßrigen Lösung. Weiterhin
ist es, so wie das Volumen der wäßrigen alkalischen
Lösung
zunimmt, notwendig, einen Teil der wäßrigen alkalischen Lösung für die Rückführung in
Abhängigkeit
des gebildeten Wassers auszuspülen
bzw. zu purgieren. Daher war es notwendig, den basischen Katalysator
für den
Reaktor zu ergänzen, um
den purgierten Teil zu kompensieren.
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Weiterhin enthält die oben erwähnte purgierte
Lösung
wasserverunreini gende Substanzen, wie Natriumhydroxidkatalysator
und Natriumbutyrat, das durch eine Cannizzaro-Reaktion, die teilweise
in dem Reaktor stattfindet, gebildet wird. Folglich ist es notwendig,
eine Behandlung, wie eine Neutralisationsbehandlung, durchzuführen, um
eine Verschmutzung zu verhindern, bevor es als Abwasser abgezogen
wird, so daß für eine solche
Installation eine erhebliche Investition erforderlich war.
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Jedoch ist bei dem in der
JP-B-24 787/1964 beschriebenen
Verfahren die Ausbeute an gebildetem EPA mit einem Wert von 94 %
am besten. Ebenso bilden sich bei dem in der
JP-B-43 810/1977 beschriebenen Verfahren
große
Mengen an Aldolprodukten und hochsiedenden Verbindungen, und unreagierter
NBD liegt im wesentlichen bei einem Wert von ein paar Prozent. Somit
wurde im Stand der Technik ein dimerisierter Aldehyd, wie EPA, nicht
in zufriedenstellender Ausbeute erhalten.
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Andererseits wurde zur Lösung dieses
Problems ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem als Nebenprodukte
gebildete, hochsiedende Verbindungen zersetzt werden in einen Einspeisungsaldehyd
und einen ungesättigten
Aldehyd für
die Gewinnung (
JP-A-24
952/1964 und
17
907/1964 ), oder ein Verfahren, bei dem vor Zuführung des
Aldolkondensationsprodukts zur Hydrierungsreaktionsstufe, hochsiedende
Verbindungen daraus in einem Verdampfer abgetrennt werden und die
abgetrennten hochsiedenden Verbindungen der Kondensationsreaktionsstufe
rückgeführt werden,
um die Ausbeute in der Kondensationsstufe zu verbessern (
JP-A-41 309/1976 ).
Wenn jedoch ein solches Verfahren für einen industriellen Maßstab gewählt wird,
sind die Verfahrensschritte komplex, und weiterhin sind eine Zersetzungsapparatur
oder eine Abtrennungsapparatur für
hochsiedende Verbindungen erforderlich. Daher erhöhen sich
die Installationskosten, was ökonomisch
unvorteilhaft ist.
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Weiterhin wird bei dem in der
FR-B-2 058 532 beschriebenen
Verfahren Essigsäure
zugegeben, wodurch es praktisch unmöglich ist, den alkalischen
Katalysator wiederholt wiederzuverwenden. Ein solches Verfahren
ist daher kommerziell nachteilig.
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Andererseits sind einige Vorschläge gemacht
worden, um das Wasserverschmutzungsproblem zu lösen.
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Beispielsweise wird in der
JP-A-28 109/1978 der
Erfinder der vorliegenden Anmeldung die Reaktionslösung einer Öl-Wasser-Abtrennung
unterzogen, woraufhin mindestens ein Teil der erhaltenen wäßrigen Phase
destilliert wird, so daß Wasser
entsprechend der Menge des durch Dehydratation gebildeten Wassers
abdestilliert und in einer Form abgezogen wird, welche frei an wasserverschmutzenden
Substanzen ist.
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Dieses Verfahren ist ein weiterentwickeltes
Verfahren unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes. Jedoch ist
zusätzlich
zu dem Reaktor eine Destillationsausrüstung erforderlich, so daß daher
eine wesentliche Investition für
die Installation notwendig ist. Aus diesem Grund ist dieses Verfahren
für eine
industrielle Anwendung nicht zufriedenstellend.
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Weiterhin wird in der japanischen
PCT-Veröffentlichung
Nr. 505 390/1995 ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem der Produktstrom
aus einer Aldolkondensation unter Verwendung einer wäßrigen Alkalikatalysatorlösung direkt
ohne Öl-Wasser-Abtrennung
einer Destillationssäule
für die
nächste
Stufe zugeführt
wird, und vom Kopf der Säule
ein heterogenes Azeotrop aus Wasser und Aldehyd gewonnen und einer Öl-Wasser-Abtrennung
unterzogen wird, so daß Abwasser
in einer Form abgezogen werden kann, welche keine Neutralisationsbehandlung
erfordert.
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Wie bei der oben genannten
JP-A-28 109/1978 erfordert
jedoch das Verfahren der japanischen PCT-Veröffentlichung 505 390/1995 eine
zusätzliche
Destillationssäule
und somit Zusatzkosten für
die Installation. Weiterhin ist der Aldehyd des vom Kopf der Säule abdestillierten
Azeotrops bei diesem Verfahren nicht umgesetzter Aldehyd als Einspeisungsmaterial
für die
Kondensationsreaktion und besitzt eine starke Wasserlöslichkeit.
Demzufolge ist ein zusätzlicher
Nachbehandlungsschritt zur Rückgewinnung
des unreagierten, in der wäßrigen Schicht
gelösten
Aldehyds zum Zeitpunkt der Entfernung des gebildeten Wassers durch
die Öl-Wasser- Abtrennung erforderlich,
was zu einer Komplizierung des Verfahrens führt. Daher war dieses Verfahren
für eine
industrielle Anwendung nicht zufriedenstellend.
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Die WO 93/20034 betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von ungesättigten
Aldehyden durch Aldolisierung gefolgt von einer Dehydratationsreaktion,
welches die Aldolisierung eines Aldehyds oder einer Mischung von
Aldehyden in Gegenwart einer wirksamen Menge eines Aldolisierungskatalysators,
gefolgt von der Dehydratation unter Bildung mindestens eines substituierten
Acroleins und Wasser, umfasst.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist
es, ein Verfahren zur Herstellung eines ungesättigten dimerisierten Aldehyds
durch eine Kondensationsreaktion eines Aldehyds vorzusehen, durch
welches der dimerisierte Aldehyd in guter Ausbeute durch Minimierung
der Bildung hochsiedender Verbindungen hergestellt werden kann, ohne
komplizierte Behandlungsstufen zu erfordern, welche ökonomisch
nachteilig sind.
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Dieses Ziel wird durch ein Verfahren
gemäß Anspruch
1 erreicht. Bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung
haben umfangreiche Untersuchungen zur Erreichung der obigen Ziele
durchgeführt,
wobei sich gezeigt hat, daß es
bei einem Verfahren, bei dem ein Aldehyd mit zwei Wasserstoffatomen
in der α-Position
gewählt
aus n-Butyraldehyd und Valeralaldehyd, einer Kondensationsreaktion
mittels eines Alkalikatalysators in wässriger Lösung unterzogen wird, möglich ist,
die Bildung hochsiedender Verbindungen zu unterdrücken und
einen dimerisierten Aldehyd in guter Ausbeute zu erhalten, indem die
Kondensationsreaktion in einer reaktiven Destillationssäule durchgeführt wird
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Gemäß einem Aspekt betrifft die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines dimerisierten
Aldehyds, bei dem eine Destillationssäule verwendet wird, die eine
Einspeisungsöffnung
an einem Zwischenabschnitt der Säule
aufweist und welche mit Flüssigphasen-Erhaltungseinrichtungen
versehen ist, die in der Säule
oberhalb und unterhalb der Einspeisungsöffnung angeordnet sind, wobei
ein Alkalikatalysator in der Form einer wässrigen Lösung auf der unterhalb der
Einspeisungsöffnung
angeordneten Flüssigphasen-Erhaltungseinrichtungen
vorliegt, ein Einspeisungsaldehyd, der ein Aldehyd mit zwei Wasserstoffatomen
in der α-Position
enthält,
gewählt
aus n-Butyraldehyd
und Valeraldehyd, von der Einspeisungsöffnung zugeführt wird, eine
Kondensationsreaktion des Einspeisungsaldehyds in der Säule durchge
führt wird
zur Bildung eines dimerisierten Aldehyds mit einer ungesättigten
Bindung, eine Fraktion mit niedrigem Siedepunkt, welche den Einspeisungsaldehyd
und Wasser enthält,
oberhalb der Einspeisungsöffnung
der Destillationssäule
abdestilliert wird, während
eine den dimerisierten Aldehyd enthaltende, gebildete Mischung unterhalb
der Einspeisungsöffnung
der Destillationssäule
abgezogen wird, und der dimerisierte Aldehyd aus der gebildeten
Mischung gewonnen wird, wobei die unterhalb der Einspeisungsöffnung angeordnete
Flüssigphasen-Erhaltungseinrichtung
eine theoretische Bodenzahl von 2 bis 50 Böden aufweist.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Hierbei
zeigen
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1 ein
Schaubild zur Veranschaulichung des Fließdiagramms der in den Beispielen
1 bis 6 verwendeten Reaktionsvorrichtung; und
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2 ein
Schaubild zur Veranschaulichung des Fließdiagramms der in den Beispielen
7 bis 10 verwendeten Reaktionsvorrichtung.
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Die Erfindung wird nachfolgend näher beschrieben.
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Der bei der vorliegenden Erfindung
zu verwendende Einspeisungsaldehyd ist ein Aldehyd mit 2 Wasserstoffatomen
in der α-Position,
gewählt
aus n-Butyraldehyd, Valeraldehyd oder Mischungen davon. Unter diesen
ist es besonders bevorzugt, n-Butyraldehyd einzusetzen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren, bei dem die Kondensationsreaktion in einer reaktiven Destillationssäule durchgeführt wird.
Unter dem Gesichtspunkt, daß die
Effekte der vorliegenden Erfindung in adäquater Weise bei einem industriellen
Betrieb erreicht werden können,
ist es daher bevorzugt, daß der
Aldehyd mit 2 Wasserstoffatomen in der α-Position in einer Menge von
mindestens 50 Gew.-%, weiter vorzugsweise mindestens 70 Gew.-%,
insbesondere bevorzugt mindestens 90 Gew.-%, in dem den Einspeisungsaldehyd
enthaltenden organischen Einspeisungsstrom, welcher der reaktiven
Destillationssäule
zugeführt
wird, enthalten ist. Bei der Berechnung des Gehalts an Aldehyd mit
2 Wasserstoffatomen in der α-Position
wird, wenn der vorgenannte organische Einspeisungsstrom, welcher
der reaktiven Destillationssäule
zuzuführen
ist, einen Alkalikatalysator in Form dessen wässriger Lösung enthält, die Berechnung auf Basis
des Gewichts der organischen Komponente durchgeführt, ausschließlich des
Katalysators oder dessen wässrige
Lösung.
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Weiterhin wird bei der vorliegenden
Erfindung gebildetes Wasser im Dampfzustand aus der reaktiven Destillationssäule, in
welcher die Kondensationsreaktion durchgeführt wird, abgezogen, wodurch
es möglich ist,
Abwasser in einem solchen Zustand zu entnehmen, indem es im wesentlichen
den Alkalikatalysator und eine wasserverunreinigende Substanz, wie
Natriumcarboxylat, welches sich in kleiner Menge durch die Umsetzungen
bildet, nicht enthält.
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Um weiterhin den Verlust an Einspeisungsaldehyd
zu minimieren, ist die Position in der reaktiven Destillationssäule, von
welcher das gebildete Wasser abgezogen wird, vorzugsweise eine Position,
bei der das Gewichtsverhältnis
des dimerisierten Aldehyds zu dem Einspeisungsaldehyd in der Dampfzusammensetzung (nachfolgend
als DA/UA-Wert bezeichnet) mindestens 0,5 beträgt. Weiter vorzugsweise beträgt der DA/UA-Wert
mindestens 0,8 und am meisten bevorzugt beträgt der DA/UA-Wert mindestens
0,9.
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Bei einer weiteren Methode zur Entnahme
von durch die Dehydratationsreaktion gebildetem Wasser wird ein
Flüssigkeitsstrom
des basischen Katalysators oder ein gemischter Flüssigkeitsstrom
aus der basischen Katalysatorflüssigkeit
und dem Reaktionsprodukt von der reaktiven Destillationssäule, in
welcher die Kondensationsreaktion durchgeführt wird, abgezogen und ein
Teil dieses Flüssigkeitsstroms
einer Spülung bzw.
Ausspülung
unterzogen, um das gebildete Wasser auszutreiben, wodurch das gebildete
Wasser in einem Zustand abgezogen werden kann, in welchem es im
wesentlichen nicht den basischen Katalysator und eine wasserverunreinigende
Substanz, wie Natriumbutyrat, welche sich in kleinen Mengen durch
die Reaktionen bildet, enthält,
in gleicher Weise wie bei der oben genannten Methode.
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Wenn der aus der reaktiven Destillationssäule abgezogene
Flüssigkeitsstrom
in Form einer Emulsion vorliegt, kann ein Teil hiervon in Form der Emulsion
gespült
werden oder er kann vor der Spülung
einer Öl-Wasser-Abtrennung unterzogen
werden, und ein Teil der so abgetrennten, die basische Katalysatorflüssigkeit
enthaltenden wäßrigen Schicht
wird dann gespült.
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Um den Verlust des Einspeisungsaldehyds
zu minimieren, ist die Position in der reaktiven Destillationssäule, von
welcher der Flüssigkeitsstrom
des basischen Katalysators oder der gemischte Flüssigkeitsstrom aus dem basischen
Katalysator und dem Reaktionsprodukt abgezogen wird, vorzugsweise
eine Position, bei der das Gewichtsverhältnis des dimerisierten Aldehyds
zu dem Einspeisungsaldehyd in der flüssigen Zusammensetzung (nachfolgend
als LDA/LUA-Wert bezeichnet) mindestens 0,5 beträgt, weiter vorzugsweise eine Position,
bei der der LDA/LUA-Wet mindestens 0,8 beträgt, am meisten bevorzugt eine
Position, bei der der LDA/LUA-Wert mindestens 0,9 beträgt.
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Der bei der vorliegenden Erfindung
zu verwendende basische Katalysator ist eine wasserlösliche ein Alkalimetall
enthaltende basische Verbindung, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Natriumoxid, Kaliumoxid, Natriummethoxid und Kaliumethoxid. Ein
solcher basischer Katalysator wird in Form einer wässrigen
Lösung unter
Anwendung von Wasser oder einer gemischten Lösung mit einem Alkohol eingesetzt.
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Unter diesen Katalysatoren ist eine
wäßrige Lösung einer
anorganischen basischen Verbindung bevorzugt, insbesondere eine
wäßrige Lösung aus
beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder Lithiumhydroxid,
und zwar unter dem Gesichtspunkt der Abtrennbarkeit aus dem Einspeisungsmaterial
und dem Reaktionsprodukt.
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Die Konzentration des basischen Katalysators
beträgt üblicherweise
bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%.
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Das zweite Merkmal der vorliegenden
Erfindung besteht darin, daß bei
einem Verfahren zur Herstellung eines dimerisierten Aldehyds durch
Unterziehen eines Einspeisungsaldehyds einer Kondensationsreaktion
in einem Reaktor in Gegenwart eines basischen Katalysators der Einspeisungsaldehyd
und der basische Katalysator in einem bestimmten spezifischen Zustand
in dem Reaktor in Berührung
gebracht werden, wodurch der dimerisierte Aldehyd in guter Ausbeute
und mit hoher Selektivität
hergestellt werden kann.
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Im einzelnen werden der Einspeisungsaldehyd
und die basische Katalysatorflüssigkeit
in einen Reaktor, wie eine reaktive Destillationssäule, eingeführt, und
der Einspeisungsaldehyd in einem Gas-Flüssigkeits-Mischzustand wird
mit dem basischen Katalysator in einem Flüssigkeitszustand innig in Berührung gebracht,
um die Kondensationsreaktion durchzuführen, wodurch der dimerisierte
Aldehyd in guter Ausbeute hergestellt werden kann. Hierbei handelt
es sich um ein neues Reaktionssystem, das sich vollkommen vom herkömmlichen
Konzept der Kondensationsreaktion des Einspeisungsaldehyds mit der
basischen Substanz unterscheidet. Der herkömmliche Reaktionsmechanismus
der Kondensations reaktion basiert nämlich einzig auf der Umsetzung
durch Flüssig-Flüssig-Kontakt
der Katalysatorlösung
und des Einspeisungsaldehyds, das heißt alleine durch Massentransfer
zwischen einer Flüssigkeit
und einer Flüssigkeit.
Dahingegen schreitet bei der erfindungsgemäßen Kondensationsreaktion nicht
nur der herkömmliche
Flüssig-Flüssig-Massentransfer,
sondern ebenso der Gas-Flüssigkeits-Massentransfer
aus dem gasförmigen
Einspeisungsaldehyd zu der basischen Katalysatorflüssigkeit
in einem Ausmaß voran,
welches dem Flüssig-Flüssig-Massentransfer
entspricht oder schneller ist.
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Die Reaktionstemperatur und der Druck
für den
innigen Kontakt der basischen Katalysatorflüssigkeit und des Einspeisungsaldehyds
sind so zu wählen,
daß der
Einspeisungsaldehyd in einem Gas-Flüssigkeits-Mischzustand gehalten
werden kann. Wenn beispielsweise der Einspeisungsaldehyd NBD ist,
beträgt
die Kontakttemperatur gewöhnlicherweise
50 bis 180°C,
vorzugsweise 70 bis 100°C,
und der Druck beträgt
gewöhnlicherweise
0,39 bis 11,76 bar·A
(0,4 bis 12,0 kg/cm2A), vorzugsweise 0,78
bis 1,96 bar·A
(0,8 bis 2,0 kg/cm2A). Wenn die Kontakt-Reaktionstemperatur
geringer als 50°C
ist, neigt die Reaktionsgeschwindigkeit dazu, gering zu sein, was
unerwünscht
ist. Wenn sie andererseits 180°C überschreitet,
kommt es zu einem Verlust des Einspeisungsaldehyds durch die Wärme, so
daß folglich
die Ausbeute gering ist.
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Die Art und Weise der Zuführung des
Einspeisungsaldehyds und des basischen Katalysators unterliegen
keiner besonderen Beschränkung.
Gewöhnlicherweise
werden eines oder beide vorzugsweise kontinuierlich zugeführt. Es
ist besonders bevorzugt, den Einspeisungsaldehyd kontinuierlich
zuzuführen.
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Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung eines dimerisierten Aldehyds angewendet, bei dem
eine Destillationssäule
verwendet wird, die eine Einspeisungsöffnung bzw. einen Einspeisungseinlaß an einem
Zwischenabschnitt der Säule
aufweist und die mit Flüssigphasen-Erhaltungseinrichtungen
versehen ist, welche in der Säule
oberhalb und unterhalb der Einspeisungsöffnung lokalisiert sind, wobei
ein Alkalikatalysator in der Form einer wässrigen Lösung auf der unterhalb der
Einspeisungsöffnung
angeordneten Flüssigphasen-Erhaltungseinrichtung
vorliegt, ein Einspeisungsaldehyd, welcher einen Aldehyd mit 2 Wasserstoffatomen
in der α-Position
enthält,
gewählt
aus n-Butyraldehyd und Valeraldehyd, von der Einspeisungsöffnung zugeführt wird,
eine Kondensationsreaktion des Einspeisungsaldehyds in der Säule durchgeführt wird
zur Bildung eines dimerisierten Aldehyds mit einer ungesättigten
Bindung, eine Fraktion mit niedrigem Siedepunkt, welche den Einspeisungsaldehyd
und Wasser enthält,
oberhalb der Einspeisungsöffnung
der Destillationssäule
abdestilliert wird, während
eine den dimerisierten Aldehyd enthaltende, gebildete Mischung unterhalb
der Einspeisungsöffnung
der Destillationssäule
abgezogen wird, und der dimerisierte Aldehyd aus der gebildeten Mischung
gewonnen wird.
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Hierbei ist es bevorzugt, die den
dimerisierten Aldehyd enthaltende, gebildete Mischung von einer
Zwischenposition zwischen der Einspeisungsöffnung und dem Boden der Destillationssäule abzuziehen.
Die Flüssigphasen-Erhaltungseinrichtung
ist eine solche, bei der mindestens ein Teil aus Platten bzw. Böden oder
einem Füllkörper- bzw.
Packungsmaterial besteht. Im Hinblick auf die Unterdrückung der
Bildung hochsiedender Verbindungen wird eine unterhalb der Einspeisungsöffnung angeordnete
Flüssigphasen-Erhaltungseinrichtung
angewendet, das heißt
eine solche mit einer theoretischen Bodenzahl von 2 bis 50 Böden in der
Reaktionszone.
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Wenn eine mit einem Nachverdampfer
versehene Destillationssäule
verwendet wird, können,
wenn der dem Nachverdampfer zugeführt Flüssigkeitsstrom eine große Menge
des Reaktionsprodukts in Relation zu der ba sischen Katalysatorflüssigkeit
enthält,
eine Zersetzung des Reaktionsprodukts und die Bildung hochsiedender
Substanzen auftreten, wodurch die Ausbeute wesentlich verringert
wird. Daher ist der dem Nachverdampfer zuzuführende Flüssigkeitsstrom vorzugsweise
ein solcher, bei dem das Gewichtsverhältnis der hauptsächlich aus
dem dimerisierten Aldehyd zusammengesetzten organischen Phase zu
der den basischen Katalysator enthaltenden wäßrigen Phase höchstens
0,1 beträgt.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf 1 beschrieben.
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Unter Bezugnahme auf 1 werden der Einspeisungsaldehyd und
eine wäßrige Lösung des
basischen Katalysators aus Leitungen 1 bzw. 2 in
eine reaktive Destillationssäule 3 eingespeist.
In der reaktiven Destillationssäule
treten der Einspeisungsaldehyd und der basische Katalysator miteinander
in Berührung,
wodurch eine Kondensationsreaktion stattfinden, wobei die Reaktionsdestillation
in der Weise durchgeführt
wird, daß ein
in der durch den Nachverdampfer 8 erhitzten Säule aufsteigender
Dampf und eine absteigende Flüssigkeit
im wesentlichen ein Gas-Flüssigkeits-Gleichgewicht
beibehalten.
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Der vom Kopf der Säule abdestillierte
Dampf wird durch eine Kühler 6 gekühlt und
kondensiert, und ein Teil an unreagiertem Einspeisungsaldehyd wird
zu einem oberen Abschnitt der reaktiven Destillationssäule 3 rückgeführt. Weiterhin
wird aus einer Leitung 13 der gebildete dimerisierte Aldehyd
zusammen mit Wasser in einem Dampfzustand abgezogen, woraufhin der
dimerisierte Aldehyd durch Öl-Wasser-Abtrennung
abgetrennt und gewonnen wird. Andererseits werden vom Boden der
Säule die
wäßrige basische
Katalysatorlösung und
hochsiedende Verbindungen abgezogen und einer Öl-Wasser-Abtrennung unterzogen,
woraufhin die wäßrige basische
Katalysatorlösung
der reaktiven Destillationssäule
rückgeführt wird.
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Desweiteren wird eine Ausführungsform
zum Abziehen von durch die Reaktion gebildetem Wasser unter Bezugnahme
auf 2 beschrieben.
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Bezugnehmend auf 2 werden der Einspeisungsaldehyd und
eine wäßrige Lösung des
basischen Katalysators durch Leitungen 1 bzw. 2 in
eine reaktive Destillationssäule 3 eingespeist.
In der reaktiven Destillationssäule 3 kommen
der Einspeisungsaldehyd und der basische Katalysator miteinander
in Berührung, wodurch
eine Kondensationsreaktion stattfinden, wobei die Reaktionsdestillation
in der Weise durchgeführt wird,
daß ein
in der Säule
unter Erwärmung
durch einen Nachverdampfer 8 aufsteigender Dampf und eine
absteigende Flüssigkeit
im wesentlichen ein Gas-Flüssigkeits-Gleichgewicht
beibehalten.
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Der vom Kopf des Turms abdestillierte
Dampf wird durch einen Kühler 6 gekühlt und
kondensiert, woraufhin die gesamte Menge oder der Hauptteil an unreagiertem
Einspeisungsaldehyd über
eine Leitung 4 zu einem oberen Abschnitt der reaktiven
Destillationssäule 3 rückgeführt wird.
Weiterhin werden, falls erforderlich, in einer sehr geringen Menge
gebildete, niedrigsiedende Komponenten über eine Leitung 5 abgezogen. Desweiteren
wird über
Leitung 13 der durch die Umsetzung gebildete, dimerisierte
Aldehyd in flüssigem
Zustand abgezogen, dann durch einen Kühler 14 gekühlt und über eine
Leitung 15 in eine Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 16 eingeführt. Nach
der Öl-Wasser-Abtrennung
wird der dimerisierte Aldehyd abgetrennt und über eine Leitung 17 gewonnen.
Eine den basischen Katalysator enthaltende wäßrige Schicht, welche durch die Öl-Wasser-Abtrennungstrommel
abgetrennt worden ist, wird über
Leitungen 18, 20 und 21 zur reaktiven Destillationssäule 3 rückgeführt.
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Andererseits werden vom Boden der
reaktiven Destillationssäule 3 eine
wäßrige basische
Katalysatorlösung
und hochsiedende Verbindungen über
eine Leitung 9 abgezogen und einer Öl-Wasser-Abtrennung durch eine Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 10 unterzogen.
Dann wird eine den basischen Katalysator enthaltende, wäßrige Schicht über eine
Leitung 21 der reaktiven Destillationssäule 3 rückgeführt. Eine
hochsiedende Ver bindungen enthaltende organische Schicht, die durch
die Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 10 abgetrennt worden
ist, wird über
Leitung 11 entnommen und effektiv verwendet, beispielsweise
als Kraftstoff.
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Weiterhin bildet durch die Dehydratationsreaktion
gebildetes Wasser zusammen mit dem dimerisierten Aldehyd und dem
in geringer Menge enthaltenen Einspeisungsaldehyd ein Azeotrop.
Das Azeotrop wird im Dampfzustand über eine Leitung 22 abgezogen
und durch einen Kühler 23 gekühlt und über eine
Leitung 24 einer Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 25 zugeführt. Durch
die Öl-Wasser-Abtrennung
werden das gebildete Wasser und eine den Einspeisungsaldehyd und
den dimerisierten Aldehyd enthaltende organische Schicht abgetrennt.
Das abgetrennte gebildete Wasser wird über eine Leitung 27 entnommen.
Weiterhin werden der dimerisierte Aldehyd und der in geringer Menge
enthaltene Einspeisungsaldehyd über
eine Leitung 26 gewonnen.
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Die bei der vorliegenden Erfindung
zu verwendende reaktive Destillationssäule unterliegt keiner besonderen
Beschränkung,
solange ein Gas-Flüssigkeits-Gleichgewicht
im wesentlichen in der Säule
beibehalten werden kann. Im Hinblick auf die Unterdrückung der
Bildung hochsiedender Verbindungen wird eine Säule eingesetzt, welche eine
theoretische Bodenzahl von 2 bis 50 Böden in der Reaktionszone, das
heißt
der Kontaktzone des Aldehyds mit der Katalysatorlösung, aufweist.
Bei der vorliegenden Erfindung bedeutet die Reaktionszone den Abschnitt
B und den Abschnitt C bei Verwendung der in 1 gezeigten Vorrichtung. Wenn die theoretische
Bodenzahl in der obigen Reaktionszone weniger als 2 Böden beträgt, neigt
die Menge der gebildeten hochsiedenden Verbindungen zur Zunahme,
wodurch die Ausbeute an dimerisiertem Aldehyd abnimmt. Wenn andererseits
die theoretische Bodenzahl 50 Böden überschritten wird, erhöhen sich
die Installationskosten unnötigerweise.
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Die reaktive Destillationssäule kann
eine Bodendestillationssäule
oder eine gepackte bzw. Füllkörper-Destillationssäule sein.
Die Struktur von Böden
bzw. Platten in der Bodendestillationssäule unterliegt keiner beson deren
Beschränkung
und es kann sich um irgendeine Struktur handeln, solange der Einspeisungsaldehyd
und die basische Katalysatorflüssigkeit
auf den Böden
innig in Berührung
gebracht werden können. Beispielsweise
können
Böden des
Kreuzstromkontakt-Typs oder Böden
des Gegenstromkontakt-Typs, wie etwa Glockenhaubenböden, perforierte
Böden oder
Glockenböden
verwendet werden. In gleicher Weise unterliegt die gepackte Destillationssäule keiner
besonderen Beschränkung
und es kann ein regelmäßiges Füllkörper- bzw.
Packungsmaterial oder ein unregelmäßiges Füllkörper- bzw. Packungsmaterial
eingesetzt werden.
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Weiterhin kann die An der Einführung des
Einspeisungsaldehyds und der basischen Katalysatorflüssigkeit
in die reaktive Destillationssäule
wahlweise gewählt
werden, das heißt
diese kann im Gegenstrom oder im Gleichstrom erfolgen. Der Betriebsdruck
der reaktiven Destillationssäule
wird gewöhnlicherweise
wahlweise gewählt
innerhalb eines Bereichs von atmosphärischem Druck bis 9,8 bar (10
kg/cm2). Der Betrieb kann unter verringertem
Druck ohne irgendein besonderes Problem durchgeführt werden. Wenn jedoch der
Siedepunkt des Einspeisungsaldehyds niedrig ist, kann manchmal eine
spezielle Kühleinrichtung
am Kopf der reaktiven Destillationssäule erforderlich sein.
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Die Temperatur in der reaktiven Destillationssäule kann
wahlweise durch den Druck in der Säule eingestellt werden. Wenn
beispielsweise der Aldehyd NBD ist, kann der Betrieb innerhalb eines
Bereichs von 70 bis 110°C
unter atmosphärischem
Druck durchgeführt
werden.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich,
die Reaktionswärme
der Kondensations-Reaktion als einen Teil der für den Destillationsvorgang
erforderlichen Wärmeenergie
auszunutzen, was ökonomisch
vorteilhaft ist.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf Beispiele näher
erläutert.
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Beispiel 1
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Eine Kondensations-Reaktion von durch
eine Hydroformylierungsreaktion von Propylen erhaltenem NBD wurde
mittels einer in 1 gezeigten
Vorrichtung durchgeführt.
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Die reaktive Destillationssäule 3 ist
eine Säule
mit einem Innendurchmesser von 35 mm, die mit einem Abschnitt A
(NBD-Rückgewinnungszone)
mit einer theoretischen Bodenzahl von 2 Böden, Abschnitt B (Reaktionszone)
mit einer theoretischen Bodenzahl von 20 Böden und Abschnitt C (Reaktionszone)
mit einer theoretischen Bodenzahl von 2 Böden versehen ist. Als basischer
Katalysator wurde eine wäßrige 2
%-ige Natriumhydroxidlösung
verwendet. Einspeisungs-NBD und der basische Katalysator wurden
mit einer Strömungsrate
von jeweils 50 ml/h über
Leitungen 1 und 2 zugeführt, und die Umsetzung wurde
unter atmosphärischem Druck
durchgeführt.
Der NBD-Gehalt in dem über
Leitung 1 zugeführten
organischen Einspeisungsstrom betrug mindestens 99 Gew.-%. Die Erwärmung wurde
mittels eines Nachverdampfers 8, welcher am untersten Abschnitt
der reaktiven Destillationssäule 3 angeordnet
ist, durchgeführt,
und der Einspeisungsaldehyd in einem Gas-Flüssigkeits-Mischzustand wurde
mit dem basischen Katalysator in einem Flüssigkeitszustand in der Säule in Berührung gebracht,
so daß ein
im wesentlichen konstanter Zustand eines Gas-Flüssigkeits-Gleichgewichts beibehalten
wurde. In dem konstanten Zustand betrug die Temperatur in der Säule 68°C am Kopf
und 103°C
am Boden. Gebildeter EPA wurde zusammen mit Wasser im Dampfzustand über eine
Leitung 13 abgezogen, durch einen Kühler 14 gekühlt und
dann einer Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 16 zugeführt. Eine
den gebildeten EPA enthaltende Ölschicht
wurde über
eine Leitung 17 abgezogen und durch Gaschromatographie analysiert.
Andererseits wurde durch die Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 16 abgetrenntes
Wasser über
eine Leitung 18 abgezogen und Wasser entsprechend der durch
die Umsetzung gebildeten Menge wurde über eine Leitung 19 purgiert
bzw. ausgespült,
und der Rest über
Leitungen 20 und 21 der reaktiven Destillationssäule 3 rückgeführt.
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Die basische Katalysatorflüssigkeit
und in sehr geringer Menge gebildete, hochsiedende Verbindungen
wurden über
eine Leitung 9 am Boden der reaktiven Destillationssäule 3 zu
einer Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 10 geleitet,
woraufhin die hochsiedenden Verbindungen über eine Leitung 11 entnommen
und durch Gaschromatographie analysiert wurden. Andererseits wurde
die basische Katalysatorflüssigkeit über eine
Leitung 21 abgezogen, mit Wasser aus der Leitung 20 vereinigt
und zur erneuten Verwendung der reaktiven Destillationssäule 3 über die
Leitung 21 rückgeführt. Nach
der Einleitung dieser Rückführung wurde
die Zufuhr der basischen Katalysatorflüssigkeit über die Leitung 2 gestoppt.
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Der vom Kopf der Säule abdestillierte
Dampf wurde gekühlt
und durch einen Kühler
kondensiert und der verflüssigte
Strom zu einer Rückflußtrommel 7 geleitet.
Dieser verflüssigte
Strom enthielt mindestens etwa 95 % NBD. Weiterhin wurde eine vorbestimmte
Menge Rückfluß über eine
Leitung 4 durchgeführt
und die Menge der über
eine Leitung 5 abgezogenen Flüssigkeit wurde so eingestellt,
um die Flüssigkeitsoberfläche der Rückflußtrommel 7 konstant
zu halten. Die durch diese Reihe von Betriebsvorgängen erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 2
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Die Betriebsvorgänge wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß die
theoretische Bodenzahl des Abschnitts B der reaktiven Destillationssäule 3 auf
8 Böden
geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 3
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Die Betriebsvorgänge wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß die
theoretische Bodenzahl des Abschnitts B der reaktiven Destillationssäule 3 auf
4 Böden
geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 4
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Die Betriebsvorgänge wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß die
theoretische Bodenzahl des Abschnitts B der reaktiven Destillationssäule 3 auf
2 Böden
geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 5
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Die Betriebsvorgänge wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß die
theoretische Bodenzahl des Abschnitts B der reaktiven Destillationssäule 3 auf
1 Boden geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 6
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Die Betriebsvorgänge wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß bei
der in 1 gezeigten Vorrichtung
die Einspeisungsposition von NBD zur untersten Position des Abschnitts
B geändert
wurde und Böden
entsprechend einer theoretischen Bodenzahl von 3 Boden zwischen
dieser Einspeisungsposition und Abschnitt C vorgesehen wurden. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine Kondensations-Dehydratations-Reaktion
wurde durch zwei in Reihe geschaltete Reaktoren vom vollständigen Mischungstyp
durchgeführt.
Unter Verwendung einer 2%-igen wäßrigen NaOH-Lösung als
basischen Katalysator wurde die Umsetzung durch Zuführen von
NBD und der basischen Katalysatorflüssigkeit mit einer Strömungsrate
von jeweils 50 ml/h unter atmosphärischem Druck bei einer Reaktionstemperatur
von 90°C
bei einer Verweilzeit von 15 Minuten pro Reaktor durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 7
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Eine Kondensations-Reaktion von NBD,
der durch eine Hydroformylierungsreaktion von Propylen erhalten
worden ist, wurde mittels einer Vorrichtung mit der in 2 gezeigten Konstruktion
durchgeführt.
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Die reaktive Destillationssäule 3 war
eine Säule
mit einem Innendurchmesser von 75 mm, welche mit einem Abschnitt
A (NBD-Rückgewinnungszone)
mit einer theoretischen Bodenzahl von 5 Böden, Abschnitt B (Reaktionszone)
mit einer theoretischen Bodenzahl von 20 Böden und Abschnitt C (Reaktionszone)
mit einer theoretischen Bodenzahl von 5 Böden versehen war. Als basischer
Katalysator wurde eine wäßrige 2%-ige
Natriumhydroxidlösung
verwendet. Einspeisungs-NBD und basischer Katalysator wurden mit
einer Strömungsrate
von 75 ml/h bzw. 225 ml/h über
Leitungen 1 und 2 zugeführt und die Umsetzung unter
atmosphärischem Druck
durchgeführt.
Der NBD-Gehalt in dem über
Leitung 1 zugeführten
organischen Einspeisungsstrom betrug mindestens 99 Gew.-%. Eine
Erwärmung
wurde mittels eines Nachverdampfers 8, der an unterster
Position der reaktiven Destillationssäule 3 angeordnet war,
durchgeführt,
und der Einspeisungsaldehyd in einem Gas-Flüssigkeits-Mischzustand wurde
mit der basischen Katalysatorflüssigkeit
in einem Flüssigkeitszustand
in der Säule
in Berührung
gebracht, so daß ein
im wesentlichen konstanter Zustand eines Gas-Flüssigkeits-Gleichgewichts in
der Säule
beibehalten wurde. Bei dem konstanten Zustand betrug die Temperatur
in der Säule
68°C am
Kopf und 103°C
am Boden.
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Gebildeter EPA wurde in flüssigem Zustand
zusammen mit der wäßrigen Natriumhydroxidlösung über eine
Leitung 13 abgezogen, durch eine Kühler 14 gekühlt und
dann einer Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 16 über eine
Leitung 15 zugeführt.
Die EPA als Produkt enthaltende Ölschicht
wurde über
eine Leitung 17 abgezogen und durch Gaschromatographie
analysiert. Andererseits wurde die durch die Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 16 abgetrennte
wäßrige Schicht über eine
Leitung 18 abgezogen und über Leitungen 20 und 21 der reaktiven
Destillationssäule 3 rückgeführt.
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Weiterhin wurde ein Azeotrop aus
Wasser und einem Ölgehalt
im Dampfzustand über
eine Leitung 22 abgezogen, durch einen Kühler 23 gekühlt und
in eine Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 25 über eine
Leitung 24 zugeführt.
Hier wurden gebildetes Wasser und eine EPA enthaltende Ölschicht
durch Öl-Wasser-Abtrennung
getrennt. Das abgetrennte gebildete Wasser wird über Leitung 27 entnommen.
Die Abzugs-Strömungsrate
betrug 8 ml/h. Ein Teil des abgezogenen gebildeten Wassers wurde
als Probe verwendet und der Ölgehalt in
dem Wasser durch Gaschromatographie analysiert. Andererseits wurde
die EPA enthaltende, abgetrennte Ölschicht über eine Leitung 26 abgezogen
und durch Gaschromatographie analysiert.
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Die Position der Leitung 22 zu
dieser Zeit war eine Position entsprechend dem 20. Boden bei der
theoretischen Bodenzahl stromabwärts
der Einspeisungsposition des Einspeisungsaldehyds und der wäßrigen basischen
Katalysatorlösung.
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Die wäßrige basische Katalysatorlösung und
in sehr geringer Menge gebildete, hochsiedende Verbindungen wurden
zu einer Öl-Wasser-Abtrennungstrommel 10 über eine
Leitung 9 am Boden der reaktiven Destillationssäule 3 geführt, und
die hochsiedenden Verbindungen wurden über eine Leitung 11 entnommen
und durch Gaschromatographie analysiert. Andererseits wurde die
den basischen Katalysator enthaltende wäßrige Lösung über eine Leitung 21 abgezogen
und mit der wäßrigen Lösung aus
der Leitung 20 vereinigt. Die vereinigte wäßrige Lösung wurde
der reaktiven Destillationssäule 3 über eine
Leitung 21 rückgeführt. Nach
Einleitung dieser Rückführung wurde
die Zufuhr der wäßrigen basischen
Katalysatorlösung über die
Leitung 2 gestoppt.
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Weiterhin wurde der vom Kopf der
Säule abdestillierte
Dampf gekühlt
und durch einen Kühler 6 kondensiert
und der kondensierte Strom zu einer Rückflußtrommel 7 geleitet.
Der verflüssigte
Strom enthielt mindestens etwa 95 % NBD. Weiterhin wurde eine vorbestimmte
Menge Rückfluß zum Kopf
der Säule über eine Leitung 4 durchgeführt. Die
Menge der über
eine Leitung 5 abgezogenen Flüssigkeit wurde so eingstellt,
daß die
Flüssigkeitsoberfläche der
Rückflußtrommel 7 auf
konstantem Wert gehalten wurde. Die durch diese Reihe von Betriebsvorgängen erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 8
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Die Betriebsvorgänge wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 7 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß die
Position der Leitung 22 eine Position war, entsprechend
dem 10. Boden bei einer theoretischen Bodenzahl stromabwärts der
Einspeisungsposition des Einspeisungsaldehyds und der wäßrigen basischen
Katalysatorlösung.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 9
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Die Betriebsvorgänge wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 7 durchge führt,
mit der Ausnahme, daß die
Position der Leitung 22 eine Position war, entsprechend
dem 8. Boden bei einer theoretischen Bodenzahl stromabwärts der
Einspeisungsposition des Einspeisungsaldehyds und der wäßrigen basischen
Katalysatorlösung.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zeigt.
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Beispiel 10
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Die Betriebsvorgänge wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 7 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß die
Position der Leitung 22 sich am Kopf des Turms befand.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Die Betriebsvorgänge wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 7 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß der
Abzug über
die Leitung 22 beendet wurde und die Menge an Wasser entsprechend
dem durch die Dehydratationsreaktion gebildeten Wasser aus der Leitung 19 purgiert
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Indem gemäß dem Verfahren der Erfindung
ein Aldehyd einer Kondensations-Reaktion unterzogen wird, ist es
möglich,
die Bildung hochsiedender Verbindungen auf einen minimalen Wert
zu unterdrücken, selbst
ohne Zugabe eines Reaktionsabbruchmittels oder dergleichen, um die
Selektivität
bezüglich
eines dimerisierten Aldehyds zu verbessern, wobei es hierdurch möglich ist,
den dimerisierten Aldehyd mit hoher Selektivität zu erzeugen. Weiterhin kann
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Katalysatorlösung
durch Rückführung wiederverwendet
werden, so daß das
Verfahren insbesondere bei kontinuierlicher Durchführung vorteilhaft
ist. Durch Verwendung einer reaktiven Destillationssäule können die
Additionsreaktion und die Dehydratationsreaktion gleichzeitig durchgeführt werden,
wodurch es möglich
ist, die Installationskosten beträchtlich zu verringern, wenn
das Verfahren für
einen industriellen Betrieb praktisch zur Anwendung gelangt.
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Weiterhin kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Reaktionswärme
aus der Kondensations-Reaktion als Teil der für den Destillationsbetrieb
erforderlichen Wärmeenergie
ausgenutzt werden, was ökonomisch
vorteilhaft ist. Daneben können
der Verlust an Einspeisungsaldehyd und durch die Umsetzungen gebildetem
Wasser bis zu einem solchen Ausmaß minimiert werden, daß dieser
für einen
industriellen Betrieb zufriedenstellend ist, und das durch die Dehydratationsreaktion
gebildete Wasser kann ohne Erfordernis eines komplizierten Schrittes,
was ökonomisch
nachteilig ist, abgetrennt werden. Weiterhin kann die Menge an wasserverunreinigenden
Substanzen, welche dem Verfahren entnommen werden, minimiert werden,
wodurch keine zusätzliche
Installation für
eine Abwasserbehandlung erforderlich ist und wodurch die Installationskosten für die industrielle
Anwendung beträchtlich
verringert werden können.