DE19603655A1 - Wälzmühle - Google Patents

Wälzmühle

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Description

Die Erfindung betrifft eine Wälzmühle, insbesondere eine Luftstrommühle in Modulbauweise, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Wälzmühlen in Modulbauweise sind relativ große Mühlen mit zwei, drei, vier oder mehr auf einer rotierenden Mahl­ schüssel abrollenden Mahlwalzen. Bei diesen nach einem Bau­ kastensystem entwickelten Wälzmühlen wird als Baustein eine Krafteinheit eingesetzt, die aus einem Ständer mit Schwing­ hebellagerung, Schwinghebel, kompletter Mahlwalze, Schwing­ hebelabdichtung gegenüber einem Mühlengehäuse und einer Fe­ derungseinheit aus einem Federungszylinder mit Hydrospei­ chern besteht und einer relativ kleinen Mahlschüssel zwei­ fach, einer mittleren Mahlschüssel dreifach und einer großen Mahlschüssel vier oder mehrfach zugeordnet werden kann. Die Modulbauweise ermöglicht ohne einen besonderen konstruktiven Aufwand eine Anpassung an den jeweiligen Be­ darfsfall.
In Fig. 1 ist eine bekannte Wälzmühle in Modulweise aus­ schnittsweise in einer Seitenansicht und ohne Gehäuse ge­ zeigt. Mahlwalzen 7, welche jeweils mit einem Schwinghebel 8 um eine Schwinghebelachse 28 eines Ständers 2 schwenkbar gelagert sind, rollen auf einer durch eine Antriebswelle 27 über ein Getriebe 4 angetriebenen Mahlschüssel 3.
Es handelt sich um eine Wälzmühle mit zwei oder mehr Mahl­ walzen, von denen nur eine Mahlwalze 7 sichtbar ist. Ge­ zeigt ist außerdem eine Schwinghebeleinheit aus einem Schwinghebelzylinder 6 und einem Hydrospeicher bzw. einer Gasfeder 16. Die Ständer 2, welche jeweils einer Mahlwalze 7 zugeordnet sind, sind an ihrem unteren Ende in einem Be­ reich eines Mühlenfundamentes 13, welches in der Regel ein Betonfundament ist, an einem stählernen Fundamentrahmen 5 befestigt, z. B. verschraubt und/oder verschweißt.
Die bekannten Wälzmühlen weisen jeweils einen Fundamentrah­ men 5 pro Ständer 2 auf, welcher zu einem von einer Längs­ achse 14 der Wälzmühle definierten Mühlenzentrum hin ausge­ richtet ist. Bei einer Wälzmühle mit zwei Mahlwalzen 7 er­ gibt sich durch die Verlängerung der Fundamentrahmen 5 der zwei diametral angeordneten Ständer 2 ein von dem Fundament­ rahmen 5 eines Ständers 2 mit einem Getriebe-Fundamentrah­ men 11 im Mühlenzentrum verbundener und zu dem Fundament­ rahmen 5 des anderen Ständers 2 durchgehender Mühlenfunda­ mentrahmen 18, wobei in der Regel das Mühlengetriebe 4 über eine Zwischenplatte oder eine Getriebefußplatte 12 mit dem Getriebe-Fundamentrahmen 11 und dem durchgehenden Mühlen­ fundamentrahmen 18 verankert wird.
Bei einer Wälzmühle mit drei Mahlwalzen und mit mehr als vier Mahlwalzen ergibt sich ein sternförmiger Mühlenfunda­ mentrahmen 18. Ein derartiger sternförmiger Mühlenfunda­ mentrahmen 18 ist in Fig. 3 in einer Prinzip-Darstellung gezeigt. Diese Fig. 3 wird im Zusammenhang mit der erfin­ dungsgemäßen Lösung nachfolgend beschrieben.
Bei einer Wälzmühle mit vier Mahlwalzen 7 ergibt sich ein kreuzförmiger Mühlenfundamentrahmen 18, welcher auch als eine Sonderform eines sternförmigen Mühlenfundamentrahmens angesehen werden kann.
Obwohl sich Wälzmühlen und insbesondere Luftstromwälzmühlen schon heute durch hohe Mahlleistungen auszeichnen, sind ei­ ner weiteren Vergrößerung nach dem "Storchschnabelprinzip" Grenzen gesetzt. Dies ist dadurch begründet, daß bei Wälz­ mühlen größeren Durchmessers und bei Verwendung von mehr als zwei Mahlwalzen mit der geforderten Produktionsleistung auch zum Beispiel die Antriebsleistung erhöht und die Mahl­ schüssel neben ihrem Durchmesser auch in ihrer Höhe ver­ größert werden muß. Es ist erforderlich, Getriebe mit einer größeren Bauhöhe HG2 (siehe Fig. 2) einzusetzen.
Die Bauhöhe HM2 der Mahlschüssel 3 steigt auch wegen des zu vergrößernden Fluidraums unter der Mahlschüssel, da bei Luftstromwälzmühlen mit zunehmender Produktionsleistung auch die Volumenströme anwachsen. Die Bauhöhe HS1 der Ständer 2 wächst somit um den Betrag HΔ S und er­ reicht eine Höhe von HS2 gemäß Fig. 2. Ein Vergleich der Fig. 1 und 2 bezüglich der Bauhöhen der Getriebe 4, der Mahlschüsseln 3 und der Ständer 2 läßt erkennen, daß die Zunahme der Bauhöhe HΔ S des Ständers 2 gemäß Fig. 2 durch die Bauhöhenvergrößerung des Getriebes 4 und der Mahlschüsseln 3 der größeren Wälzmühle der Fig. 2 be­ dingt ist.
Bei Verwendung von Ständern gleichen Querschnitts wie bei relativ kleinen Wälzmühlen, beispielsweise bei Wälzmühlen mit zwei Mahlwalzen, und einer erforderlichen größeren Bauhöhe wäre die Stabilität erheblich beeinträchtigt. Eine größere Bauhöhe HS2 der Ständer 2 wirkt sich infolge der eingeleiteten Biegemomente und Torsionsmomente nachteilig auf die Festigkeit der Ständer 2 und den Mühlenfundamentrah­ men 18 aus.
Während bei den bisherigen Mühlenkonstruktionen die in die Ständer eingeleiteten Biegemomente über einen zum Mühlen­ zentrum verlängerten Fundamentrahmen 18 aufgenommen werden mußten, der bis zu dem Getriebe-Fundamentrahmen 11 bzw. der Getriebefußplatte 12 des Getriebes 4 reichte, genügt diese Konstruktion den Stabilitäts- und Festigkeitsanforderungen bei Großmühlen nicht, weil die in Abhängigkeit von der Mühlenvergrößerung notwendige Ständerverlängerung zu sehr hohen Biege- und Torsionsspannungen an den Ständerverbin­ dungen zum und im Fundamentrahmen führt.
Die Nachteile dieser fundamentseitigen Biege- und Torsions­ momente bei verlängerten Ständern von Großmühlen zeigen sich auch bei Wälzmühlen mit einem sogenannten "torsions­ steifen Kranz", welcher in der DE PS 21 28 929 beschrieben ist. Eine torsionssteife Einheit ist nur in dem oberen Be­ reich der Ständer gebildet, so daß die Torsions- und Biege­ momente ausschließlich über die Ständer-Fundamentrahmen in das Fundament eingeleitet werden können. Eine deutliche Vergrößerung der Wälzmühle würde deshalb bei dieser bekann­ ten Wälzmühlenkonstruktion zu höheren Ständern und zu den damit verbundenen Instabilitäten und zu einer Beeinträchti­ gung der Betriebssicherheit führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wälzmühle zu schaffen, welche bei Einsatz der bisher be­ kannten und verwendeten Ständersysteme bzw. Module mit er­ probter, insbesondere konstanter Höhe unter Gewährleistung der erforderlichen Stabilität eine Vergrößerung der Wälz­ mühle und insbesondere eine mit der Vergrößerung des Schüsseldurchmessers verbundene außerordentliche Erhöhung der Mahlschüssel und des Getriebes und somit der Mahllei­ stung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte und zweck­ mäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen sowie in der Figurenbeschreibung enthalten.
Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, durch eine ge­ eignete konstruktive Gestaltung der fundamentseitigen Rah­ menkonstruktion der Ständer einer Wälzmühle auch bei einer notwendigen Bauhöhenvergrößerung von Getriebe und/oder Mahlschüssel eine ausreichende Stabilität zu erreichen.
Erfindungsgemäß weist eine Wälzmühle mit zwei, drei oder mehr Mahlwalzen-Ständer-Modulen einen umlaufenden Fundament­ rahmen auf, welcher alle Fundamentrahmen der Ständer mit­ einander verbindet. Ein besonders torsionssteifer Fundament­ rahmen wird durch die jeweiligen Fundamentrahmen der ein­ zelnen Ständer sowie durch Verbindungsrahmenteile gebildet, wobei die Verbindungsrahmenteile jeweils zwischen zwei be­ nachbarten Fundamentrahmen der Ständer vorgesehen sind.
Eine stabile und außerordentlich torsionssteife Konstruk­ tion von Ständer und Fundamentrahmen wird durch eine umlau­ fende, geschlossene und bevorzugt durch eine polygonale An­ ordnung der Fundamentrahmen der Ständer und der Verbin­ dungsrahmenteile gewährleistet. Indem die Fundament- oder Sockelrahmen eines jeden Ständers über ein Verbindungsrah­ menteil bzw. ein Fundamentrahmen-Verbindungselement zu ei­ nem umlaufenden, geschlossenen Verband, oder auch zu einem U-förmigen oder hufeisenförmigen Verband zusammengefügt werden, können Torsions- und Biegemomente, die am Fuß eines jeden Ständers in den Fundamentrahmen eingeleitet werden, einzeln oder im Zusammenwirken abgestützt werden.
Besonders zweckmäßig ist eine getrennte Ausbildung des um­ laufenden Ständer-Fundamentrahmens und eines Getriebe-Fun­ damentrahmens. Durch eine derartige Trennung des umlaufen­ den Fundamentrahmens und des Getriebe-Fundamentrahmens be­ steht in einer außerordentlich vorteilhaften Weise die Möglichkeit, das Niveau des umlaufenden Fundamentrahmens der Ständer gegenüber dem Niveau des Fundamentrahmens des Mühlengetriebes unabhängig voneinander und frei zu wählen.
In der Regel ist der Getriebe-Fundamentrahmen im Mühlenzen­ trum, d. h. im Bereich der Längsachse der Mühle angeordnet. In Abhängigkeit von der gesamten Bauhöhe, welche sich aus der Bauhöhe HM2 der Mahlschüssel und HG2 des Ge­ triebes (Fig. 2) zusammensetzen kann, wird eine derartige rahmenseitige Fundamentanordnung geschaffen, daß ein Ständer herkömmlicher Bauhöhe und erforderlicher Stabilität und Tor­ sionssteifigkeit eingesetzt werden kann.
Beispielsweise kann ein Polygonrahmen im Mühlenfundament der Mühle, welcher den Getriebe-Fundamentrahmen in einem definierten Abstand umgibt, in einem unterschiedlichen Höhenniveau zum Getriebe-Fundamentrahmen angeordnet sein. Bei einer Mühlenvergrößerung mit merklicher Vergrößerung der Bauhöhe des Getriebes und der Bauhöhe der Mahlschüssel, welche zu einer entsprechenden Vergrößerung der Ständer führen würde, kann als eine außerordentliche effiziente Maßnahme eine definierte und begrenzte Fundamenterhöhung, nämlich im Bereich des den Getriebe-Fundamentrahmen umge­ benden, ringförmigen, polygonalen oder U-förmigen Fundament­ rahmens durchgeführt werden, so daß Ständer normaler Bau­ höhe verwendet werden können.
Unterschiedliche Niveaubereiche eines Mühlenfundamentes sind an sich bekannt. So ist in der DE PS 153 958 eine Kegelmühle mit acht Mahlkegeln beschrieben, deren Lager­ gehäuse auf einem erhöhten, oktogonal ausgebildeten Be­ reich des Mühlenfundamentes angeordnet sind. In dem er­ höhten Mühlenfundament sind auch Muttern eingelegt, wel­ che mit einem Verstellmechanismus zusammenwirken, um eine parallele Lage der Arbeitsflächen der Mahlkegel und des Mahltellers einstellen zu können. Das Mühlenfundament die­ ser bekannten Kegelmühle und der oktogonale, erhöhte Be­ reich weisen keinen Fundamentrahmen auf, welcher für Groß­ mühlen erforderlich wäre.
Die bekannte Lösung kann lediglich bei kleinen Mühlen angewendet werden, bei denen nicht die Notwendigkeit be­ steht, die Walzeneinheiten gemeinsam über einen verbinden­ den Fundamentrahmen gegenseitig abzustützen.
Auch pilzförmige Mühlenfundamente mit einem erhöhten Be­ reich unterhalb des Mühlengetriebes sind bekannt. Die An­ ordnung eines Fundamentrahmens und insbesondere eines um­ laufenden Fundamentrahmens der Ständer ist nicht beschrie­ ben. In der Regel weist lediglich das pilzförmige Mühlen­ fundament im Bereich des Getriebes einen Fundamentrahmen auf, während die von den Ständern aufgenommenen Kräfte di­ rekt und ohne Stahlrahmen in das Mühlenfundament eingelei­ tet werden.
In einer zweckmäßigen Ausbildung ist der umlaufende Funda­ mentrahmen in einem gegenüber dem Getriebe-Fundamentrahmen oder einer Getriebefußplatte höherliegenden Betonwall ange­ ordnet.
Es kann auch sinnvoll sein, den Getriebe-Fundamentrahmen auf einer etwa pilzförmigen Fundamenterhöhung gegenüber dem Polygonrahmen der Ständer mit niedrigerem Niveau anzuord­ nen.
Wesentliche Vorteile der erfindungsgemäßen umlaufenden Fundamentrahmenausbildung sind die Möglichkeit der Trennung dieses ringförmigen, polygonen oder U-förmigen Ständer-Fun­ damentrahmens von einem insbesondere zentrisch angeordneten Getriebe-Fundamentrahmen und die biege- und torsionssteife Herstellung eines Stahlträger-Fundamentrahmens für beson­ ders große Wälzmühlen, so daß deren Biege- und Torsions­ kräfte nicht nur in armierten Beton eingeleitet werden müssen. Prinzipiell können anstelle von Stahlträgern auch etwa ringförmig oder korbartig angeordnete Bewehrungsstäbe eingesetzt werden.
Indem der erfindungsgemäße Fundamentrahmen die Bauhöhe der Mühlenständer auf ein Minimum begrenzt wird, welches durch den Schwinghebel und durch das zugehörige hydropneumatische Federungssystem vorgegeben ist, ergibt sich eine Begrenzung der in die Mühlenständer eingeleiteten Biege- und Torsions­ momente. Die Folge ist eine verbesserte Stabilität und Fes­ tigkeit der Ständer und der Wälzmühle. Weitere Vorteile sind ein möglicher Einsatz kleinerer Werkzeugmaschinen für die mechanische Bearbeitung infolge des geringeren Gewichts und der verminderten Bauhöhe sowie eine Reduzierung der Fertigungskosten.
Ein wesentlicher Vorteil ist durch den möglichen Ausgleich der Höhen von Getriebe und Schüssel im Vergleich zur Höhe der Ständer über das Fundament, beispielsweise über eine Fundamenterhöhung oder pilzförmige Ausgestaltung gegeben.
Während bei den bisher bekannten Lösungen für Mühlen mit gemeinsamen Mühlen- und Getrieberahmen aufgrund der stern- oder kreuzförmigen Fundamentrahmen mit gleicher Höhe und durchgehendem horizontalen Verlauf eine fundamentseitige Höhenänderung nicht möglich war, gelingt dies bei dem er­ findungsgemäßen umlaufenden Fundamentrahmen und einem ge­ trennt und mittig angeordneten Getriebe-Fundamentrahmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung wei­ ter erläutert; in dieser zeigen in einer stark schemati­ sierten Darstellung
Fig. 1 eine Seitenansicht einer bekannten Wälzmühle, jedoch ohne Gehäuse;
Fig. 2 eine Wälzmühle in einer analogen Darstellung zur Fig. 1, Jedoch mit einer größeren Bauhöhe der Ständer, der Mahlschüssel und des Ge­ triebes;
Fig. 3 eine Prinzip-Darstellung eines sternförmigen Fundamentrahmens nach dem Stand der Technik;
Fig. 4 eine Prinzip-Darstellung der erfindungsge­ mäßen Fundamentrahmenausbildung;
Fig. 5 und 6 eine Draufsicht und schematische Darstellung eines Polygonrahmens mit drei Ständern bzw. vier Ständern;
Fig. 7 eine erfindungsgemäße Wälzmühle ohne Gehäuse und mit einem erhöhten Mühlenfundamentbe­ reich für einen umlaufenden Fundamentrahmen;
Fig. 8 eine alternative Darstellung einer erfin­ dungsgemäßen Wälzmühle mit einem pilzförmig ausgebildeten Getriebe-Fundamentrahmen und einem umlaufenden Fundamentrahmen und
Fig. 9 eine alternative Darstellung einer Ständer- Anordnung mit einem U-förmigen Fundamentrah­ men in einem erhöhten, wallartigen Bereich eines Mühlenfundaments.
In Fig. 1 ist in einer Seitenansicht eine bekannte Wälz­ mühle mit zwei Mahlwalzen, von denen jedoch nur eine Mahlwalze 7 sowie ein Ständer 2 mit Schwinghebelachse 28 und Schwinghebel 8 sowie mit einer hydropneumatischen Fede­ rung 6, 16 gezeigt ist. An seinem unteren Ende ist der Ständer 2 auf einem Fundamentrahmen 5 eines Mühlenfunda­ ments 13 befestigt. Der Fundamentrahmen 5 ist bis zum Mühlenzentrum, d. h. bis zu einem Getriebe-Fundamentrahmen 11 verlängert und bildet mit dem nicht dargestellten, diame­ tral angeordneten Fundamentrahmen 5 der zweiten Mahlwalze- Ständer-Einheit einen durchlaufenden Mühlenfundamentrahmen 18 mit einem einheitlichen Höhenniveau.
In Fig. 2 ist eine Wälzmühle mit vier Mahlwalzen, von denen lediglich zwei Mahlwalzen 7, jedoch nur ein Ständer 2 mit Mahlwalze 7 sichtbar sind, dargestellt. Gleiche Merkmale sind mit identischen Bezugszeichen versehen. Die Vier-Wal­ zenmühle gemäß Fig. 2 verdeutlicht die Notwendigkeit einer Ständerverlängerung um den Differenzbetrag HΔ S, da­ mit die Ständer 2 die erforderliche Bauhöhe HS2 errei­ chen. Die Notwendigkeit ist durch eine im Vergleich zur Fig. 1 größere Bauhöhe H der Mahlschüssel 3 und größere Bauhöhe HG2 des Getriebes 4 bedingt.
Mit einer in Fig. 2 dargestellten Verlängerung eines Ständers 2 sind Instabilitäten verbunden, so daß die Be­ triebssicherheit gefährdet sein kann.
Mit den Fig. 3 und 4 soll der zugrundeliegende Mittel- Wirkungs-Zusammenhang der Erfindung verdeutlicht werden. Die Wälzmühle gemäß Fig. 3, welche, wie aus den Ständern 2 hervorgeht, eine Drei-Walzenmühle sein soll, weist einen bisher üblichen sternförmigen Mühlenfundamentrahmen 18 auf, der aus dem Fundamentrahmen 5 der Ständer 2 und einem Ge­ triebe-Fundamentrahmen 11 eines nicht dargestellten. Getrie­ bes gebildet ist. Die Ständer 2 weisen entsprechend dem be­ kannten und im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen kon­ struktiven Lösungskonzept eine größere Bauhöhe und eine dadurch bedingte geringere Torsionssteifigkeit und Stabi­ lität als die Ständer 2 einer erfindungsgemäß ausgebildeten Wälzmühle gemäß Fig. 4 auf.
Um Instabilitäten vorzubeugen und Mahlwalzen-Ständer-Module mit insbesondere bekannter und erprobter Dimensionierung auch bei Wälzmühlen größter Leistung einsetzen zu können, ist erfindungsgemäß ein umlaufender Fundamentrahmen 9 vor­ gesehen, der einen mittig angeordneten Getriebe-Fundamen­ trahmen 11 im Abstand und rahmenmäßig getrennt umgibt. Fig. 4 zeigt die erfindungsgemäße Trennung des Getriebe-Funda­ mentrahmens 11 und des umlaufenden Fundamentrahmens 9, wel­ cher einen stabilen Ständer-Fundamentrahmenverbund dar­ stellt. Der Getriebe-Fundamentrahmen 11 und der umlaufende Fundamentrahmen 9 können unabhängig voneinander in Mühlen­ fundamentbereichen mit unterschiedlichen Höhen angeordnet werden, so daß die Verwendung der Ständer bekannter und er­ probter Höhe möglich ist.
Fig. 5 zeigt in einer Draufsicht als einen eingebauten um­ laufenden Fundamentrahmen 9 einen Polygonrahmen 10 einer Wälzmühle mit drei Mahlwalzen. Der Polygonrahmen 10 weist drei Eckbereiche 22 auf, in denen Fundamentrahmen 5 ange­ ordnet sind. An den Fundamentrahmen 5 sind Ständer (nicht dargestellt) über ihre Ständerfüße 20 befestigt, beispiels­ weise verschraubt. Zur Ausbildung eines torsionssteifen Po­ lygonrahmens 10 sind zwischen den einzelnen Fundamentrahmen 5, die beispielsweise rechteckig ausgebildet sein können, Verbindungsrahmenteile 17 angeordnet.
In einer mittigen Anordnung ist ein Getriebe-Fundamentrah­ men 11 vorgesehen, welcher fundamentrahmenseitig mit dem Polygonrahmen 10 nicht in Verbindung steht. Damit ist die Möglichkeit geschaffen worden, den Polygonrahmen 10 und den Getriebe-Fundamentrahmen 11 entsprechend den Erfordernissen mit einem unterschiedlichen Höhenniveau in einem Mühlenfun­ dament 13 (siehe Fig. 7 oder 8) aufzunehmen.
In Fig. 6 ist als eine weitere Ausbildung eine Vier-Wal­ zenmühle dargestellt. In vier Eckbereichen 22 sind wiederum etwa rechteckig ausgebildete Fundamentrahmen 5 angeordnet, die über Verbindungsrahmenteile 17 zu einem Polygonrahmen 10 verbunden sind. Die Verbindungsrahmenteile 17 können aus nahezu parallel in einem Fundamentbereich 13, 15 verlegten Stahlträgern 19, insbesondere Doppel-T-Trägern, bestehen.
Die Fig. 7 und 8 zeigen beispielhaft und in einer Teildar­ stellung Wälzmühlen mit einem Polygonrahmen 10 aus Funda­ mentrahmen 5 der Ständer 2 und Verbindungsrahmenteilen 17 (nicht sichtbar), dessen Höhenniveau sich von dem Höhenni­ veau eines zentrisch angeordneten Getriebe-Fundamentrahmens 11 unterscheidet.
In Fig. 7 ist der Polygonrahmen 10 in einer als Wall ausge­ bildeten Fundamenterhöhung 15 angeordnet. Der Getriebe-Fun­ damentrahmen 11 liegt wesentlich niedriger in einem ent­ sprechend ausgebildeten Bereich 25 des Mühlenfundamentes 13. Zur Leistungssteigerung der Wälzmühle können eine größere und höhere Walzenschüssel 3 und/oder ein größeres und höheres Getriebe 4 eingesetzt werden, wobei vorteilhaf­ terweise Ständer 2 bekannter und erprobter Größe verwendet werden können.
Fig. 8 zeigt ein pilzartiges Mühlenfundament 13 mit einem erhöhten Niveau im Bereich 15 eines Getriebe-Fundamentrah­ mens 11. Gleiche Bauteile sind wiederum mit identischen Be­ zugszeichen versehen. Mit gleich großen Ständern 2 kann eine kleinere Wälzmühle modulartig aufgebaut werden, bei welcher die Walzenschüssel 3 und das Getriebe 4 eine gerin­ gere Höhe aufweisen und deshalb ein erhöhter Bereich 15 des Mühlenfundamentes 13 im Bereich des Getriebe-Fundamentrah­ mens 11 vorgesehen ist.
Eine Weiterbildung eines umlaufenden Fundamentrahmens 9 ist in einer perspektivischen Darstellung in Fig. 9 gezeigt. Eine Großmühle mit vier Mahlwalzen (nicht dargestellt) weist als einen umlaufenden Fundamentrahmen 9 einen U-förmigen oder hufeisenförmigen Rahmen 21 auf. Dieser U-förmige Rah­ men ist in einem Fundamentwall als einem erhöhten Bereich 15 des Mühlenfundamentes 13 aufgenommen und umfaßt zwei als Eckbereiche 22 angeordnete Fundamentrahmen 5 der Ständer 2 und zwei als Endbereiche 24 angeordnete Fundamentrahmen 5 der Ständer 2. Die U-förmige oder hufeisenförmige Ausbil­ dung des wallartigen, erhöhten Bereiches 15 des Mühlenfunda­ mentes 13 resultiert aus einer Montagescharte 26, welche der Montage des Mühlengetriebes dient. Die Montagescharte 26 bildet eine Unterbrechung des sonst geschlossenen Poly­ gonrahmens 10. Fundamentrahmenseitig wird die Montageschar­ te 26 von zwei als Endbereiche 24 angeordneten Fundament­ rahmen 5 der Ständer 2 begrenzt.
Prinzipiell wird auch mit einem U-förmigen Fundamentrahmen 21 eine hohe Stabilität erreicht, weshalb nicht in jedem Fall ein geschlossener, umlaufender Fundamentrahmen herge­ stellt werden muß.
Vorteilhafterweise kann eine mögliche Schwächung des tor­ sionssteifen Fundamentrahmenverbandes durch eine oder meh­ rere Stütztraversen 29 kompensiert werden. Diese Stütztra­ versen 29, die insbesondere analog zu den Stahlträgern der Verbindungsrahmenteile 17 ausgebildet sind und mit den Stahlträgern 23 der Fundamentrahmen 5 der Ständer 2 lösbar und somit demontierbar verbunden werden, können nach einer Montage des Getriebes, beispielsweise oberhalb oder unter­ halb einer Rohrverlängerung der Antriebskupplung zwischen dem Mühlenmotor und dem Mühlengetriebe (nicht dargestellt) angeordnet sein. Indem die Stütztraversen 29 als ein demon­ tierbares Verbindungsrahmenteil eingesetzt werden, kann ein U-förmiger oder hufeisenförmiger Fundamentrahmen 21 wieder zu einem geschlossenen, umlaufenden und polygonalen Funda­ mentrahmenverband ausgebildet werden.
Eine außerordentlich stabile und torsionssteife Konstruk­ tion wird erreicht, wenn zusätzlich zu dem umlaufenden Fun­ damentrahmen 9, welcher einen fundamentseitigen torsions­ steifen Verband bildet, im oberen Bereich der Ständer 2 ein torsionssteifer Kranz gemäß DE PS 21 28 929 gebildet wird. In Fig. 9 sind zwischen den Ständern 2 im oberen Bereich und in Höhe der Lagerböcke bzw. der Schwinghebelachsen 28 Verbindungselemente 30 gezeigt, welche mit den Ständerberei­ chen einen sogenannten "torsionssteifen Kranz" bilden. In­ dem sowohl durch einen Mühlenfundamentrahmen 9 als auch am oberen Ende der Ständer 2 ein stabiler Verband gebildet ist, wird eine hohe Stabilität und Betriebssicherheit der­ art ausgebildeter Großmühlen gewährleistet.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, anstelle der Stahl­ träger des umlaufenden Fundamentrahmens 9 und des zentral ausgebildeten Getriebe-Fundamentrahmens 14 entsprechend ar­ mierte bzw. bewehrte Betonbereiche mit Stahlstäben vorzuse­ hen. Beispielsweise kann ein armierter Betonbereich korbar­ tig angeordnete Stahlstäbe aufweisen.

Claims (15)

1. Wälzmühle, insbesondere Luftstrommühle in Modul­ bauweise, mit einer rotierenden Mahlschüssel (3), auf welcher Mahlwalzen (7) abrollen, und mit Ständern (2), an denen die Mahlwalzen (7) gelagert sind und welche an Fundamentrahmen (5) eines Mühlenfundamentes (13) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Fundamentrahmen (5) der Ständer (2) Verbindungsrahmenteile (17) vorgesehen sind, die jeweils zwei benachbarte Fundamentrahmen (5) der Ständer (2) miteinander zu einem umlaufenden Funda­ mentrahmen (9) verbinden.
2. Wälzmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fundamentrahmen (5) der Ständer (2) und die Verbindungsrahmenteile (17) einen Polygonrahmen (10) als umlaufenden Fundamentrahmen (9) bilden und daß die Fundamentrahmen (5) der Ständer (2) als Eck­ bereiche (22) des Polygonrahmens (10) angeordnet sind.
3. Wälzmühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Fundamentrahmen (9) im Abstand zu einem Getriebe-Fundamentrahmen (11) angeordnet ist, daß der Getriebe-Fundamentrahmen (11) im Mühlenzen­ trum (14) angeordnet und von dem umlaufenden Funda­ mentrahmen (9) umgeben ist und daß der Getriebe-Fundamentrahmen (11) und der umlau­ fende Fundamentrahmen (9) als getrennte Fundamentrah­ men in dem Mühlenfundament (13) angeordnet sind.
4. Wälzmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Fundamentrahmen (9) und der Ge­ triebe-Fundamentrahmen (11) in unterschiedlich ho­ hen Bereichen (15, 25) des Mühlenfundamentes (13) angeordnet und Ständer (2) mit einheitlicher Bauhöhe (HS) einsetzbar sind.
5. Wälzmühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Fundamentrahmen (9) und der Ge­ triebe-Fundamentrahmen (11) jeweils auf einem von der Bauhöhe (HM ) der Mahlschüssel (3), der Bauhöhe (HG) des Getriebes (4) und der Bauhöhe (HS) der Ständer (2) bestimmten Niveau des Mühlenfunda­ mentes (13) angeordnet ist, wobei die Bauhöhe HS der Ständer (2), welche für unterschiedlich große Mahlschüsseln (3) und Getriebe (4) einsetzbar sind, die Richtgröße darstellt.
6. Wälzmühle nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Fundamentrahmen (9) im Vergleich zu dem Getriebe-Fundamentrahmen (11) in einem höheren Bereich (15) des Mühlenfundamentes (13) angeordnet ist.
7. Wälzmühle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Fundamentrahmen (9) in einem als Wall ausgebildeten, höheren Bereich (15) des Mühlen­ fundamentes (13) angeordnet ist.
8. Wälzmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Fundamentrahmen (9) in einem höhe­ ren, wallartigen Bereich (15) des Mühlenfundamentes (13) mit einer Montagescharte (26) als ein U- oder hufeisenförmiger Rahmen (21) ausgebildet ist, welcher Verbindungsrahmenteile (17) und von Fundamentrahmen (5) der Ständer (2) gebildete Eckbereiche (22) und Endbereiche (24) aufweist.
9. Wälzmühle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die als Endbereiche (24) angeordneten Fundament­ rahmen (5) der Ständer (2), welche die Montage­ scharte (26) begrenzen, im Betriebszustand der Wälz­ mühle durch Stütztraversen (29) lösbar verbunden sind.
10. Wälzmühle nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Fundamentrahmen (9) im Vergleich zu dem Getriebe-Fundamentrahmen (11) in einem niedri­ geren Bereich (25) des Mühlenfundamentes (13) angeord­ net ist.
11. Wälzmühle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mühlenfundament (13), in welchem der umlau­ fende Fundamentrahmen (9) und der zentrale Getriebe- Fundamentrahmen (11) getrennt aufgenommen sind, im Bereich des Getriebe-Fundamentrahmens (11) pilzartig ausgebildet ist.
12. Wälzmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die als Eckbereiche (22) und Endbereiche (24) im umlaufenden Fundamentrahmen (9) angeordneten Funda­ mentrahmen (5) der Ständer (2) im Grundriß rechteckig ausgebildet sind und aus Stahlträgern (23), insbeson­ dere aus Doppel-T-Trägern, bestehen.
13. Wälzmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsrahmenteile (17) aus nahezu paral­ lel angeordneten Stahlträgern (19), insbesondere aus Doppel-T-Trägern, bestehen, welche mit den Stahl­ trägern (23) der Fundamentrahmen (5) der Ständer (2) verbunden sind.
14. Wälzmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Fundamentrahmen (9) und/oder der Getriebe-Fundamentrahmen (11) aus insbesondere ring­ förmig armiertem Beton ausgebildet ist.
15. Wälzmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem umlaufenden Fundamentrahmen (9) ein torsionssteifer Verband von Verbindungselementen (30) gebildet ist und daß die Verbindungselemente (30) zwischen den Ständern (2), insbesondere in einem oberen Bereich nahe der Schwinghebelachse (28), angeordnet sind.
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