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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für eine Wälzmühle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Es
ist bekannt, Wälzmühlen zur
Vermahlung unterschiedlichster Materialien einzusetzen. Wälzmühlen weisen
in konstruktiver und regelungstechnischer Hinsicht sowie in Bezug
auf Energieverbrauch, Umweltverhalten und Gesamtwirtschaftlichkeit
erhebliche Vorteile auf.
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In
der Zementindustrie werden Wälzmühlen sowohl
zur Herstellung von Zementrohmehl als auch zur Klinkervermahlung
und Kohlevermahlung eingesetzt. Wenn Rohmaterial-Mahlanlagen im
Verbund mit Drehrohröfen
und einer Kalzinieranlage betrieben werden, können die Ofenabgase aus dem
Wärmetauscher-
und Klinkerkühler-Prozess
zur Mahltrocknung und zum pneumatischen Transport des gemahlenen
Zementrohmaterials bzw. der Kohle genutzt werden.
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In
der Regel werden Zwei-, Drei- und Vier-Walzen-Mühlen, welche nach dem Modulsystem aufgebaut
sind, eingesetzt. Eine Luftstrom-Wälzmühle in Modulbauweise nach dem
LOESCHE-System ist
aus
EP 0 879 086 B1 und
DE 196 03 655 A1 bekannt.
In
1 ist eine derartige Wälzmühle ausschnittsweise in einer
Seitenansicht und ohne Gehäuse
gezeigt. Mahlwalzen
2, welche jeweils mit einem Schwinghebel
21 um eine
Schwinghebelachse
22 in einem Lagerbock
29 eines
Ständers
20 schwenkbar
gelagert sind, rollen auf einer durch eine Antriebswelle
26 über ein
Getriebe
4 angetriebenen Mahlschüssel
3. Die Wälzmühle gemäß
1 weist zwei
Mahlwalzen auf, von denen jedoch nur eine Mahlwalze
2 dargestellt
ist. Gezeigt ist außerdem eine
Schwinghebeleinheit aus einem Schwinghebelzylinder
23 und
einem Hydrospeicher bzw. einer Gasfeder
24. Die Ständer
20,
welche jeweils einer Mahlwalze
2 zugeordnet sind, sind
an ihrem unteren Ende in einem Bereich eines Mühlenfundamentes
5,
welches in der Regel ein Betonfundament ist, an einem stählernen
Fundamentrahmen
15 befestigt. Das Mühlengetriebe
4 ist über eine
Zwischenplatte oder eine Getriebefußplatte
27 in dem
Mühlenfundament
5 bzw.
Fundamentrahmen
15 verankert.
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Um
die erforderliche Betriebssicherheit eines Zementwerkes bei einem
kontinuierlichen Betrieb des Drehrohrofens durch eine entsprechende
Mühlenleistung
zu gewährleisten,
sind Sicherheitskonzepte bekannt. Ein in der
DE 103 43 218 A1 beschriebenes
Wälzmühlen-Sicherheitssystem
sieht eine ständige
Verfügbarkeit
von wenigstens vier Mahlwalzen durch die Anordnung von mehr als
vier Mahlwalzen vor, wobei die Mahlwalzen paarweise einander gegenüberliegend
angeordnet sind und vier Mahlwalzen etwa 80 % der vollen Mühlenleistung
in einem Vier-Walzen-Betrieb erbringen.
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Bevorzugt
werden sechs Mahlwalzen angeordnet, und im Falle eines Schadens
an einer Mahlwalze, einem Schwinghebel oder Federungsteil wird die
Wälzmühle mit
vier Walzen betrieben, nachdem die defekte Mahlwalze und die ihr
gegenüberliegende
Mahlwalze ausgeschwenkt wurden. Der Vorteil dieses Sicherheitskonzeptes
besteht darin, dass die Wälzmühle bei
Beschädigungen
der Mahlwalzen, Schwinghebel oder Federungssysteme nach einem kurzen
Anhalten und Ausschwenken eines Mahlwalzenpaares mit vier Mahlwalzen
weiterbetrieben werden kann und die Rohmehlproduktion und damit
der Ofenbetrieb nicht gestoppt werden muss. Die ausgeschwenkten
Mahlwalzen, Schwinghebel oder Federungssysteme können separiert bzw. ersetzt
werden.
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Bei
einem Getriebeschaden muss die Wälzmühle außer Betrieb
gesetzt werden, wodurch die nachfolgenden Prozesse unterbrochen
werden und in einer Zementanlage beispielsweise die Klinkerproduktion
gestoppt wird. Es ist erforderlich, das Getriebe zu reparieren und
zu diesem Zweck unter der Mühle
bzw. der Mahlschüssel
herauszuziehen, nachdem der elektrische Antriebsmotor einschließlich Kupplung
entfernt wurde und alle Verbindungsrohrleitungen zu einer Schmieranlage
abgebaut wurden.
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Alternativ
zu einer sofortigen Vorort-Reparatur kann auch ein Ersatzgetriebe
eingebaut werden, sofern dieses bereitsteht. Reparatur und Einbau
eines Ersatzgetriebes erfordern jedoch eine mehrtägige Aus-
und Einbauzeit.
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Aus
diesem Grunde wird von den Betreibern das herkömmliche Sicherheitskonzept
bevorzugt, nach welchem für
die Rohmehlverarbeitung bei großen
Ofenleistungen zwei parallele Wälzmühlen mit einem
Drehrohrofen kombiniert werden. Diese Zwei-Mühlen-Variante ist jedoch mit
entsprechend hohen Investitionskosten verbunden.
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Aus
DE 39 27 376 C2 ist
ein Aktenvernichter bekannt, welcher zwei gegenläufige, in einem gemeinsamen
Trog zusammenwirkende Messerwellen aufweist. Jede Messerwelle wird
mit Hilfe eines eigenen Zahradgetriebes und Elektromotors angetrieben. Die
Getriebegehäuse
beider Zahnradgetriebe sind auf einer gemeinsamen Grundplatte angeordnet
und verschraubt.
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In
DE 33 35 719 C1 ist
eine Schneidwelle mit einer Sicherheitsverriegelung beschrieben,
welche das Hineingreifen in bewegte Schneidmesser beim Öffnen verhindern
soll. Der Schneidrotor ist über
eine Kupplung direkt durch einen zusammen mit dem Gehäuseunterteil
auf einer gemeinsamen Grundplatte befestigten Antriebsmotor antreibbar,
und der Antriebsmotor ist mit der auf seiner Welle sitzenden Kupplungshälfte bei
Stillstand des Schneidrotors in Achsrichtung so weit verschiebbar,
dass beide Kupplungshälften
vollständig
außer
Eingriff kommen. Der Antriebsmotor ist auf einer Trägerplatte
festgeschraubt, welche mit Hilfe von in Langlöchern eingreifenden Bolzen
verschiebbar auf der Grundplatte gehalten wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitssystem für eine Wälzmühle, insbesondere
für eine
Wälzmühle in Modulbauweise,
zu schaffen, welches mit einem geringen Investitions- und Montageaufwand
getriebeseitig eine hohe Verfügbarkeit
der Wälzmühle gewährleistet.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen
und in der Figurenbeschreibung enthalten.
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Ein
Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, ein Wechselkonzept
für das
Mühlengetriebe
vorzusehen, welches ein rasches Auswechseln des Mühlengetriebes
und gegebenenfalls des Antriebsmotors und der Schmieranlage ermöglicht und
die Stillstandszeit und den dadurch bedingten Produktionsausfall
außerordentlich
gering hält.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen getriebeseitigen
Sicherheitssystem für
eine Wälzmühle ist
ein zweites Getriebe als Ersatz- oder Austauschgetriebe vorgesehen,
und das Mühlengetriebe
sowie das Austauschgetriebe wird auf wenigstens einer Grundplatte
angeordnet. Die Grundplatte ist, bevorzugt in vorgegebenen Bahnen,
verstellbar auf dem Mühlenfundament
bzw. dem Fundamentrahmen angeordnet und das auf der Grundplatte
angeordnete Austauschgetriebe kann bei Beschädigung des Mühlengetriebes
durch Verstellung der Grundplatte an die Stelle des Mühlengetriebes,
d.h. in den Mühlenbereich
und unter die Mahlschüssel,
positioniert werden. Gemäß der Erfindung
bedarf es hierzu lediglich einer Verstellung der wenigstens einen
Grundplatte.
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In
einer bevorzugten Ausbildungsvariante sind auf einer horizontal
verstellbaren Grundplatte das im Betrieb befindliche Mühlengetriebe
und der mit dem Mühlengetriebe über eine
drehelastische Kupplung verbundene elektrische Antriebsmotor angeordnet
und exakt zueinander ausgerichtet. Die Aggregate sind nebeneinander
und auf einer Längsachse
der Grundplatte angeordnet, und auf der motorabgewandten Seite des
Mühlengetriebes
sind ein zweites Mühlengetriebe
als ein Ersatz- oder Austauschgetriebe und ein über eine Kupplung verbundener weiterer
Motor vormontiert. Die erforderliche Schmieranlage für die Getriebeschmierung
ist zwischen dem Mühlengetriebe
und dem Austauschgetriebe angeordnet und über Rohrleitungen mit beiden Getrieben
verbunden.
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Im
Falle eines Defektes an dem im Betrieb befindlichen Mühlengetriebe
wird die Mahlschüssel nach
Lösen von
Befestigungsschrauben angehoben und separat abgestützt. Anschließend wird
die gesamte Grundplatte längsverschoben,
derart, dass das Austauschgetriebe unter der Mahlschüssel positioniert
ist. Nach Absenken und Befestigen der Mahlschüssel kann der Mühlenbetrieb
wieder aufgenommen werden.
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Der
besondere Vorteil dieses erfindungsgemäßen Getriebe-Sicherheitskonzeptes
besteht darin, dass das defekte Getriebe ohne Störung des Mahlbetriebes repariert
bzw. zur Reparatur ausgebaut werden kann. Das Sicherheitssystem
ist für
Zementanlagen und weitere Zentral-Mahlanlagen geeignet und führt zu einer
signifikanten Zeitersparnis bei einem Getriebewechsel.
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Ein
weiterer Vorteil dieses Sicherheitskonzeptes besteht darin, dass
das Lösen
und anschließende
erneute Verbinden der Schmierleitungen, das zeitaufwändige Ausrichten
der einzelnen Komponenten, Getriebe, Kupplung, Motor zueinander,
sowie die Ablauffolge des Ausbaus und des nachfolgenden Einbaus
entfallen bzw. nicht eingehalten werden muss.
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Zweckmäßigerweise
sind die einzelnen Aggregate auf der Längsachse der Grundplatte nebeneinander
angeordnet, und die Grundplatte ist in Richtung ihrer Längsachse
verschiebbar ausgebildet.
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Ein
alternatives Sicherheitssystem sieht eine gemeinsame Grundplatte
mit einem vormontierten Mühlengetriebe,
einem Austauschgetriebe und einer gemeinsamen Schmieranlage vor,
welche horizontal verstellt werden kann. Im Schadensfall des im
Betrieb befindlichen Mühlengetriebes
wird der außerhalb
der Grundplatte angeordnete Antriebsmotor demontiert und auf der
gegenüberliegenden
Seite montiert, nachdem die Grundplatte in ihre neue Position verschoben
wurde. In dieser neuen Position ist das Austauschgetriebe im Mühlenzentrum
und unter der Mahlschüssel
positioniert und wird mit dem verstellten Antriebsmotor verbunden.
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Eine
weitere Alternative sieht ein Getriebe-Sicherheitssystem vor, bei
welchem die Grundplatte mit den darauf angeordneten Aggregaten nicht nur
horizontal und in Richtung der Längsachse
der Grundplatte verschiebbar ist, sondern auch um eine vertikale
Achse verdreht werden kann. Auf einer gemeinsamen Grundplatte sind
das in Betrieb befindliche Mühlengetriebe,
die Schmieranlage und das Austauschgetriebe montiert, während der
Antriebsmotor außerhalb
der verstellbaren Grundplatte auf einem eigenen Rahmen oder einer
Konsole, welche das Ausrichten der Wellenzapfen von Getriebe und Motor
zueinander erlaubt, angeordnet ist.
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Bei
einem Getriebeschaden wird die Grundplatte in die entgegengesetzte
Richtung, bezogen auf den Antriebsmotor, aus dem Mühlenbereich
linear verschoben und außerhalb
des Mühlenbereichs
um 180° um
die vertikale Achse, welche im Bereich der Schmieranlage vorgesehen
sein kann, gedreht. Danach wird die Grundplatte in Richtung Mühlenbereich und
Antriebsmotor zurückgeschoben,
wobei das Austauschgetriebe nunmehr unter der Mahlschüssel in
Betriebsstellung angeordnet ist und mit dem Antriebsmotor über die
Kupplung verbunden werden kann.
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Zweckmäßigerweise
ist die Grundplatte derart dimensioniert, dass eine Anordnung und
Längsverschiebung
zwischen jeweils zwei Ständern
der Wälzmühle gewährleistet
ist.
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Es
ist vorteilhaft, dass die alternativen Sicherheitssysteme sowohl
bei Zwei-, Vier- als auch Sechs-Walzenanordnungen eingesetzt werden
können.
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Wälzmühlen mit
einer ungeraden Walzenanzahl, z.B. Drei- oder Fünf-Walzenmühlen, sind das bevorzugte Einzugsgebiet
der nachfolgenden Getriebewechselvariante. Hierbei werden eine erste
und zweite Grundplatte eingesetzt. Auf der ersten Grundplatte, welche
sich im Mühlenbereich
bzw. unter der Mahlschüssel
befindet, sind das Mühlengetriebe,
der Antriebsmotor und die Kupplung zueinander ausgerichtet befestigt.
Auf der zweiten Grundplatte sind das Austauschgetriebe, der zweite
Motor und eine Kupplung einsatzbereit montiert. Die Schmieranlage
kann separat neben dem Mühlengetriebe
aufgestellt sein oder steht ebenfalls auf der jeweiligen Grundplatte, wobei
dann zwei Schmieranlagen eingesetzt sind.
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Bei
einem Defekt des im Betrieb befindlichen Mühlengetriebes wird die gesamte
Einheit der ersten Grundplatte aus dem Mühlenbereich herausgezogen und
seitlich, d.h. rechtwinklig zur Längsachse der ersten Grundplatte
in einen als Reparaturbereich bezeichneten Bereich verschoben. Die
zweite Grundplatte mit dem Austauschgetriebe wird von einem als Einsatzbereich
bezeichneten Bereich, z.B. quer zur Längsachse der zweiten Grundplatte,
verschoben und gelangt danach durch eine Längsverschiebung in den Mühlenbereich
und unter die Mahlschüssel.
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In
einer Ausbildungsvariante kann die zweite Grundplatte ohne Motor
bereitgestellt werden und der Antriebsmotor bei Bedarf auf dieser
zweiten Grundplatte angeordnet sein.
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Da
dieses Konzept eine Längsverschiebung nur
durch eine von zwei Ständern
gebildete Ausbauöffnung
vorsieht, kann es besonders bei Mühlen mit ungerader Walzenanzahl,
bei welcher die gegenüberliegende
Seite durch einen Mühlenständer versperrt
ist, eingesetzt werden.
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Es
ist von Vorteil, dass das Verschieben der Grundplatte in einer für Schwerlasttransporte üblichen
Weise erfolgen kann.
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Zweckmäßig ist
die Verwendung von Anhebevorrichtungen und Verschiebeeinrichtungen. Wenn
als Anhebevorrichtungen hydraulische Presskörper verwendet werden, können diese
zwischen der Grundplatte und der Verschiebeeinrichtung angeordnet
werden.
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Als
Verschiebeeinrichtung können
Schwerlastrollen, welche auf Führungsbahnen
an beiden Seiten der Grundplatte auf dem Mühlenfundament angeordnet werden
und eine Seilwinde, welche an der Grundplatte angreift, eingesetzt
werden.
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Es
besteht auch die Möglichkeit,
die Längsverschiebung
der Grundplatten und das Drehen mit Hilfe eines hydraulischen Gleitfilms
und ähnlichem durchzuführen.
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Die
Grundplatte kann rahmenartig ausgebildet sein und am Mühlenfundament
bzw. am Fundamentrahmen fixiert werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung weiter erläutert; in
dieser zeigen in einer stark schematisierten Darstellung
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1 eine
halbe Seitenansicht einer Wälzmühle in Modulbauweise
als Stand der Technik, jedoch ohne Gehäuse;
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2 eine
Variante des erfindungsgemäßen Getriebe-Sicherheitssystems
vor dem Getriebewechsel;
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3 das
erfindungsgemäße Getriebe-Sicherheitssystem
nach dem Getriebewechsel;
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4 eine
Grundplatte des erfindungsgemäßen Getriebe-Sicherheitssystems;
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5 eine
vergrößerte Darstellung
des Ausschnittes V in 4;
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6 eine
zweite Variante eines Getriebe-Sicherheitssystems und
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7 eine
dritte Variante eines Getriebe-Sicherheitssystems.
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In 1 ist
eine hälftige
Seitenansicht einer bekannten Wälzmühle mit
zwei Mahlwalzen, von denen jedoch nur eine Mahlwalze 2 sowie
ein Ständer 20 gezeigt
ist, dargestellt. Das Mühlengetriebe 4 unterhalb
der Mahlschüssel 3 ist über eine
Getriebefußplatte 27 mit
dem Fundamentrahmen 15 des Mühlenfundamentes 5,
welches ein Betonfundament ist, verbunden.
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Die 2 bis 5 zeigen
eine erste Ausbildung des erfindungsgemäßen getriebeseitigen Sicherheitssystems
für eine
Wälzmühle in Modulbauweise.
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Für identische
Merkmale werden in allen Figuren identische Bezugszeichen verwendet.
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Bei
der Wälzmühle der 2 und 3, welche
nur die hier interessierenden Bauteile zeigen, handelt es sich um
eine Sechs-Walzen-Mühle
in Modulbauweise. Um das Mühlenzentrum
mit dem Mühlengetriebe 4 sind
sechs Moduleinheiten, hier dargestellt durch sechs Ständer 20 mit
Lagerbock 29 für die
Schwinghebelachse 22 der Mahlwalze (nicht dargestellt),
angeordnet.
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Die
Ständer 20,
das Mühlengetriebe 4,
ein Antriebsmotor 6 sowie eine Schmieranlage 7 sind
auf einem Mühlenfundament 5,
welches ein Betonfundament mit eingegossenem Fundamentrahmen (nicht dargestellt)
ist, angeordnet.
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Um
ein effizientes Wechselkonzept für
das Mühlengetriebe 4 zu
schaffen, mit welchem die Produktionsausfallzeit in einem außerordentlich
günstigen
Zeitrahmen von beispielsweise weniger als 24 Stunden gehalten werden
kann, sind das Mühlengetriebe 4 und
der Antriebsmotor 6 exakt zueinander ausgerichtet gemeinsam
auf einer Grundplatte 10 festgelegt. Das Mühlengetriebe 4 ist über eine
drehelastische Kupplung 9 mit dem elektrischen Antriebsmotor 6 verbunden,
und das Mühlengetriebe 4 ist
im Mühlenbereich 8,
d.h. mittig und unterhalb der nicht dargestellten Mahlschüssel positioniert.
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Die
gemeinsame Grundplatte 10 ist zur Aufnahme weiterer Aggregate
ausgebildet und entlang ihrer Längsachse
zwischen jeweils zwei Ständern 20 horizontal
verstellbar. Bei den weiteren Aggregaten handelt es sich um ein
zweites Getriebe, welches als Austauschgetriebe 14 spiegelsymmetrisch
zum Mühlengetriebe 4 neben
der Schmieranlage 7 angeordnet ist. Das Austauschgetriebe 14 ist über eine
drehelastische Kupplung 9 mit einem zweiten Motor 16 verbunden,
welcher wie das Austauschgetriebe 14 auf der gemeinsamen
Grundplatte 10 montiert ist. Die Grundplatte 10 ist
auf dem Mühlenfundament 5 bzw.
dem nicht dargestellten Fundamentrahmen 15 abgestützt und
in Längsrichtung
(siehe Doppelpfeil A) verschiebbar. Diese Längsverschiebung erfolgt auf
Führungsbahnen 34 für Rollen,
welche in Verbindung mit der 5 weiter
erläutert
werden.
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Bei
einem Ausfall des Mühlengetriebes 4 wird
die Mahlschüssel
(nicht dargestellt) nach Lösen der
Befestigungsschrauben angehoben und separat abgestützt. Anschließend wird
die Grundplatte 10 mit der darauf montierten Einheit von
Mühlengetriebe 4, Antriebsmotor 6,
Schmieranlage 7, Austauschgetriebe 14 und zweitem
Motor 16 derart verschoben, dass das Austauschgetriebe 14 in
den Mühlenbereich 8 und
unter die Mahlschüssel
gelangt (siehe 3). Nach Absenken und Befestigen
der Mahlschüssel kann
der Mühlenbetrieb
wieder aufgenommen werden. Das defekte Mühlengetriebe 4 befindet
sich aufgrund der Verschiebung der gemeinsamen Grundplatte 10 außerhalb
des Mühlenbereiches
und kann zur Reparatur ausgebaut werden.
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Die
Längsverschiebung
der Grundplatte 10 erfolgt beim Ausführungsbeispiel der 2 bis 5 mit
Hilfe von Seilwinden 36 und einem an der Grundplatte 10 angreifenden
Zugseil 38. Die Grundplatte 10 kann mit dem reparierten,
ursprünglichen
Mühlengetriebe 4 und
dem Antriebsmotor wieder in den Mühlenbereich 8 zurückverschoben
werden, wenn das sich im Einsatz befindliche Austauschgetriebe 14 oder
auch der zweite Motor 16 ausfallen.
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Die 4 und 5 zeigen
eine auf der Grundplatte 10 angeordnete Einheit für das schnelle Wechselkonzept
für Getriebe
gemäß den 2 und 3,
jedoch ohne Mühlenständer. Das
Mühlengetriebe 4 und
das Austauschgetriebe 14 sind über ei ne Getriebe-Fußplatte 27 auf
der gemeinsamen, längsverschieblichen
Grundplatte 10 befestigt. Der Antriebsmotor 6 und
der zweite Motor 16 der Austauscheinheit sind jeweils über eine
drehelastische Kupplung 9 mit dem Mühlengetriebe 4 bzw.
dem Austauschgetriebe 14 exakt zueinander ausgerichtet
verbunden. Der Antriebsmotor 6 und der zweite Motor 16 sind
zu diesem Zweck auf einem Rahmen 32 befestigt, welcher
das Ausrichten der Wellenzapfen von Getriebe und Motor zueinander
erlaubt.
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Die
Längsverschiebung
der Grundplatte 10 wird mit Hilfe von Anhebevorrichtungen 30 und
Verschiebeeinrichtungen 31 durchgeführt. 5 zeigt eine
Anhebevorrichtung 30 und Verschiebeeinrichtungen 31 im
Detail. Als Anhebevorrichtung 30 sind hydraulische Presskörper 37 zwischen
der Grundplatte 10 und der Verschiebeeinrichtung 31 angeordnet.
Die Verschiebeeinrichtung 31 umfasst Schwerlastrollen 35,
welche auf Führungsbahnen 34 geführt sind,
sowie die im Abstand des Verschiebeweges angeordneten Seilwinden 36 (4).
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6 zeigt
ein alternatives Wechselkonzept für ein Mühlengetriebe 4. Auf
einer Grundplatte 10 sind als vormontierte Einheit ein
Mühlengetriebe 4, ein
Austauschgetriebe 14 und zwischen diesen eine Schmieranlage 7 angeordnet,
welche über
Rohrleitungen mit beiden Getrieben 4, 14 verbunden
ist. Außerhalb
der gemeinsamen Grundplatte 10 ist ein Antriebsmotor 6 über eine
drehelastische Kupplung 9 mit dem Mühlengetriebe 4 unter
exakter Ausrichtung verbunden. Bei Beschädigung des sich im Betrieb befindlichen
Mühlengetriebes 4 wird
der Antriebsmotor 6 demontiert und die Grundplatte 10 derart
verschoben, das sich das Austauschgetriebe 14 im Mühlenbereich
und unterhalb der Mahlschüssel
(nicht dargestellt) befindet. Der demontierte Antriebsmotor 6 wird
auf der gegenüberliegenden
Seite montiert und mit dem Austauschgetriebe 14 verbunden.
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Alternativ
könnte
die Grundplatte 10 auch zur motorabgewandten Seite (Pfeil
C) aus dem Mühlenbereich 8,
welcher durch die Längsachse 25 stark schematisiert
gezeigt ist, gezogen und um eine vertikale Achse 12, welche
sich beispielsweise im Bereich der Schmieranlage 7 befinden
kann, um 180° gedreht
und danach gemäß Pfeil
D wieder in Längsrichtung
der Grundplatte 10 in den Mühlenbereich 8 verschoben
werden. Unterhalb der Mahlschüssel
im Mühlenbereich 8 werden
befindet sich dann das Austauschgetriebe 14 und kann mit
dem Antriebsmotor 6 verbunden werden.
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In 7 ist
eine weitere Alternative für
einen Getriebewechsel mittels einer horizontal verschiebbaren Grundplatte 10 stark
schematisiert gezeigt. Bei diesem Konzept sind auf einer ersten
Grundplatte 10 im Mühlenbereich 8 das
Mühlengetriebe 4 und
der Antriebsmotor 6 gemeinsam angeordnet. Die Schmieranlage 7 ist
auf der motorabgewandten Seite und außerhalb der Grundplatte 10 angeordnet.
In einem Einsatzbereich 19, welcher parallel zu einem Längsverschiebebereich 28 für die Grundplatte 10 angeordnet
ist, wird eine zweite Grundplatte 13 mit einem darauf montierten
Austauschgetriebe 14 und zweiten Motor 16 einsatzbereit
bereitgestellt.
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Bei
Ausfall des Mühlengetriebes 4 wird
die Grundplatte 10 in Richtung der Längsachse 11 aus dem
Mühlenbereich 8 in
den Längsverschiebebereich 28 gemäß Pfeil
E verschoben und gelangt durch eine Querverschiebung gemäß Pfeil
F in einen Reparaturbereich 18. Dieser Reparaturbereich 18 ist in
diesem Ausführungsbeispiel
parallel zum Einsatzbereich 19 und auf der gegenüberliegenden
Seite des Längsverschiebebereichs 28 angeordnet.
Die zweite Grundplatte 13 wird nunmehr quer zu ihrer Längsachse 33,
d.h, gemäß Pfeil
G, in den Längsverschiebebereich 28 verschoben
und danach in Längsrichtung
gemäß Pfeil
H in dem Mühlenbereich 8 gezogen
oder geschoben.
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Alternativ
können
auf der ersten Grundplatte 10 und auf der zweiten Grundplatte 13 jeweils
eine Schmieranlage 7 montiert sein. Da der Abbau der Verbindungsrohrleitungen
zum Schmiersystem entfallen kann, wird eine weitere Zeitersparnis
erreicht.
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In 7 ist
beispielhaft eine Vier-Walzen-Mühle
mit vier Mühlenständern 20 gezeigt.
Die Getriebewechselvariante ist jedoch insbesondere für Mühlen mit
einer ungeraden Walzenanzahl, bei denen die dem Motor gegenüberliegende
Seite durch einen Mühlenständer versperrt
ist, geeignet.