DE3335719C1 - Sicherheitsverriegelung fuer Schneidmuehlen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Schneidmühlen, deren Gehäuse in einer durch die Achse ihres Schneidrotors
verlaufenden Ebene in ein Oberteil und ein Unterteil geteilt ist, wobei das Oberteil um eine zur Achse des
Schneidrotors parallele Achse schwenkbar mit dem Unterteil verbunden und der Schneidrotor im Oberteil gelagert
ist. Sie betrifft eine vorteilhafte Sicherheitsverriegelung für eine solche Schneidmühle, durch die das Hineingreifen
in bewegte Schneidmesser beim öffnen der Schneidmühle verhindert wird.
Schneidmühlen dienen zum Zerkleinern von stückig anfallendem, schneidbarem Aufgabegut zu Granulat,
das als Haufwerk mit relativ schmalem Kornspektrum erhalten wird. Die Zerkleinerung erfolgt zwischen den
Schneiden feststehender und rotierender Messer. Um die Unfallgefahr zu beseitigen, werden solche Schneidmühlen
mit Sicherheitsverriegelungen ausgerüstet, die im einzelnen folgenden Bedingungen genügen müssen:
Das Hineingreifen in sich im Betrieb bewegende Bauteile, wie Rotormesser oder Antriebselemente, sowie
das Einschalten des Antriebes bei geöffneter Schneidmühle muß verhindert werden. Das Öffnen der Schneidmühle
darf erst nach Stillstand der sich im Betrieb bewegenden Bauteile möglich sein.
Es sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, wie Endschalterverriegelungen, Doppel-Schlüssel-Verriegelungen,
elektrische und mechanische Zeitverzögerungssysteme usw., die im einzelnen in Abhängigkeit
von der Art des Antriebes und der Drehzahl des Schneidrotors verwendet werden. Um jedoch alle Sicherheitsanforderungen
erfüllen zu können, werden in der Regel Kombinationen aus den genannten Einzelsystemen erforderlich.
Diese sind jedoch technisch aufwendig und teuer. Auch ist wegen ihrer Komplexität die Gefahr von
Strömungen und die Möglichkeit willkürlicher Über-ο brückung verhältnismäßig groß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Schneidmühle der eingangs beschriebenen Art eine Sicherheitsverriegelung
zu schaffen, die einfach in Aufbau und Handhabung ist und allen Sicherheitsanforderungen
genügt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Schneidrotor über eine Kupplung direkt durch einen
zusammen mit dem Unterteil des Schneidmühlengehäuses auf einer gemeinsamen Grundplatte befestigten Antriebsmotor
angetrieben wird, und der Antriebsmotor mit der auf seiner Welle sitzenden Kupplungshälfte bei
Stillstand des Schneidrotors in Achsrichtung soweit verschoben werden kann, daß beide Kupplungshälften vollständig
außer Eingriff kommen. Damit wird erreicht, daß die Schneidmühle während des Betriebes nicht geöffnet
werden kann, da das aufklappbare Gehäuseoberteil durch die Kupplung verriegelt ist, und daß zum Öffnen
der Schneidmühle der Schneidrotor zwangsläufig vom Antrieb völlig abgetrennt werden muß, also ein
Hineingreifen in den laufenden Schneidrotor verhindert wird und ein Anlauf des Schneidrotors bei aufgeklapptem
Gehäuseoberteil weder durch eine elektrische Störung noch durch absichtliches Schalterüberbrücken
möglich ist.
Ein weiterer Vorteil ist bei aufgeklapptem Gehäuseoberteil durch die Möglichkeit gegeben, den Schneidrotor
zur Messereinstellung feinfühlig von Hand durch Drehen an seiner nun freiliegenden Kupplungshälfte zu
positionieren, ohne dazu in die Messer hineingreifen zu müssen.
Zum Verschieben des Motors ist eine Ausrückvorrichtung vorzusehen, die mit einem im Motorstromkreis
liegenden Endschalter zwangsläufig zusammenwirkt. Diese Anordnung dient dazu, das Ausrücken der Kupplung
unter Last zu vermindern. Als Ausrückvorrichtung kann jede für diesen Zweck geeignete Anordnung verwendet
werden, beispielsweise ein einfacher Schwenkhebel oder ein mit einer Handkurbel betreibbarer Spindeltrieb.
Der Endschalter muß dabei so angeordnet sein,
so daß mit Beginn des Verschiebevorgangs der sofortige Stillstand des Antriebs bewirkt wird und ein Wiedereinschalten
nur bei völlig eingedrückter Kupplung möglich ist. Gegebenenfalls kann es bei Maschinen mit Nachlauf
zweckmäßig sein, eine automatisch wirkende Bremseinrichtung vorzusehen, die bei Unterbrechung des Motorstromkreises
sofort wirksam wird und die rotierenden Maschinenteile sehr schnell zum Stillstand bringt. Derartige
besondere Maßnahmen sind jedoch nicht erforderlich, wenn für den Antrieb ein direkt gekuppelter
Getriebemotor, vor allem mit relativ kleiner Abtriebsdrehzahl, verwendet wird, da ein solcher Motor bei Unterbrechung
des Motorstromkreises praktisch ohne Nachlauf von alleine stehen bleibt.
Zum Schutz gegen Berührung kann die Kupplung durch zwei Hauben abgedeckt sein, von denen eine am Antriebsmotor und die andere am schwenkbaren Gehäuseoberteil befestigt wird, und die sich im eingerückten Zustand der Kupplung um etwa den axialen Ver-
Zum Schutz gegen Berührung kann die Kupplung durch zwei Hauben abgedeckt sein, von denen eine am Antriebsmotor und die andere am schwenkbaren Gehäuseoberteil befestigt wird, und die sich im eingerückten Zustand der Kupplung um etwa den axialen Ver-
schiebeweg des Antriebsmotors mit ihren Rändern
überdecken. Damit wird erreicht, daß auch im ausgerückten Zustand der Kupplung nicht zwischen die
Kupplungshälften eingegriffen werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung an einer als fahrbare Unterstellmaschine für
kunststoffverarbeitende Spritzgießmaschinen ausgebildeten Schneidmühle dargestellt.
F i g. 1 zeigt die Schneidmühle, teilweise im Schnitt, im betriebsbereiten Zustand.
F i g. 2 zeigt den in F i g. 1 durch Pfeile angedeuteten Querschnitt der Schneidmühle.
F i g. 3 zeigt eine Draufsicht auf die fahrbare Grundplatte der Schneidmühle mit der Ausrückvorrichtung
für den Antriebsmotor.
F i g. 4 zeigt die zum Aufklappen ihres Gehäuseoberteils bereite Schneidmühle.
Fig.5 zeigt die Schneidmühle mit aufgeklapptem Gehäuseoberteil im Querschnitt entsprechend F i g. 2.
Das Gehäuse der Schneidmühle besteht aus dem Unterteil 1, dem Oberteil 2 und den stirnseitig an diesem
befestigten Seitenschilden 3. Es bildet so eine Schneidkammer, in der der Schneidrotor 4 drehbar gelagert ist
und mit den am Oberteil 2 befestigten Messern 5 zusammenwirkt. Nach unten ist die Schneidkammer durch das
Sieb 6 begrenzt. Der fräserartig ausgebildete Schneidrotor 4 besitzt hier schraubenförmige Schneiden 7, die
entsprechend einer Pfeilverzahnung angeordnet sind. Damit wird erreicht, daß das in der Schneidkammer
umlaufende Gut zur Mitte des Schneidrotors gefördert wird, so daß dessen Stirnseiten vom Gut entlastet sind
und Anschmierungen an den Seitenschilden 3 des Gehäuses, insbesondere bei thermoplastischem Gut, vermieden
werden. Unterstützend wirken hierbei die Räumleisten It an den Stirnseiten des Schneidrotörs 4,
die zwischen Schneidrotor 4 und Seitenschild 3 geratenes Gut wieder zum Umfang des Schneidrotors 4 fördern.
Die Welle 8 des Schneidrotors 4 ist durch die Kupplung 9 direkt mit dem als Getriebemotor ausgebildeten
Antriebsmotor 10 verbunden. Das zu zerkleinernde Gut wird der Schneidmühle über den Einfallschacht
12 zugeführt und nach Zerkleinerung und Durchtritt durch die Öffnungen des Siebes 6 aus der Absaugwanne
13 pneumatisch abgezogen. Die Schneidmühle ist mit ihrem Unterteil 1 auf der fahrbaren Grundplatte 14 befestigt.
Diese Grundplatte i4 trägt auch die Vorrichtung zum axialen Verschieben des Antriebsmotors 10
(F i g. 3): Sie besteht aus der Trägerplatte 15, auf der der Antriebsmotor 10 festgeschraubt ist und die von in
Langlöchern 16 eingreifenden Bolzen 17 verschiebbar gehalten wird. Das Verschieben der Trägerplatte 15 und
damit des Antriebsmotors 10 erfolgt mit der hier als einfacher, um Zapfen 18 drehbarer Schwenkhebel 19
mit Mitnehmerstift 20 und Handgriff 21 ausgebildeten Ausrückvorrichtung 22. Im betriebsbereiten Zustand
der Schneidmühle (Fig. 1) rastet der Tasthebel des im Motorstromkreis liegenden Enschalters 23 in einer Ausnehmung
am Rande der Trägerplatte 15 formschlüssig ein. Diese Anordnung dient dazu, daß mit Beginn des
Verschiebevorgangs der Motorstromkreis unterbrochen und damit der sofortige Stillstand des Antriebsmotors
10 bewirkt wird, was hier ohne zusätzliche Maßnahmen möglich ist, da der Antriebsmotor 10 als Getriebemotor
mit relativ kleiner Abtriebsdrehzahl ausgebildet ist. (Die Umfangsgeschwindigkeit der Schneiden 7 beträgt
0,5 bis 2 m/s). Der axiale Verschiebeweg wird durch das Maß der Langlöcher 16 bestimmt; es ist so
groß, daß die beiden Kupplungshälften 9a und 9b im ausgerückten Zustand völlig voneinander getrennt sind
(Fig.4). Damit ist die durch die Kupplung 9 bewirkte
Sicherheitsverriegelung aufgehoben und das Oberteil 2 kann zusammen mit dem Schneidrotor 4 nach oben geschwenkt
werden (F i g. 5). Zum Schutz gegen Berührung der drehenden Kupplung sind die beiden Hauben
24 und 25 vorgesehen, von denen die Haube 24 mit dem Antriebsmotor 10 und die Haube 25 mit dem Oberteil 2
verbunden ist Im eingedrückten Zustand der Kupplung überdecken sich die Hauben 24 und 25 mit ihren Rändern
um etwa den axialen Verschiebeweg des Antriebsmotors 10 (F i g. 1).
Die hier beschriebene Schneidmühle ist als Untersteljmaschine für eine kunststoffverarbeitende Spritzgießmaschine
konzipiert, deren Aufgabe es ist, anfallenden Anguß- und Ausschußteile unmittelbar an der
Spritzgießmaschine zu zerkleinern, so daß das erhaltene Granulat sofort wieder dem Verarbeitungsprozeß zugeführt
werden kann.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
- Leerseite -
Claims (4)
1. Sicherheitsverriegelung für Schneidmühlen, deren Gehäuse in einer durch die Achse ihres Schneidrotors
verlaufenden Ebene in ein Oberteil und ein Unterteil geteilt ist, wobei das Oberteil um eine zur
Achse des Schneidrotors parallele Achse schwenkbar mit dem Unterteil verbunden und der Schneidrotor
im Oberteil gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidrotor (4) über eine
Kupplung (9) direkt durch einen zusammen mit dem Gehäuseunterteil (1) auf einer gemeinsamen Grundplatte
(14) befestigten Antriebsmotor (10) antreibbar und der Antriebsmotor mit der auf seiner Welle sitzenden
Kupplungshälfte (Qa) bei Stillstand des Schneidrotors in Achsrichtung soweit verschiebbar
ist, daß beide Kupplungshälften (9a, Qb) vollständig außer Eingriff kommen.
2. Sicherheitsverriegelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben des
Antriebsmotors (10) eine mit einem im Motorstromkreis liegenden Endschalter (23) zwangsläufig zusammenwirkende
Ausrückvorrichtung (22) dient.
3. Sicherheitsverriegelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebsmotor
(10) ein Getriebemotor mit sofortigem Stillstand bei Unterbrechung des Motorstromkreises verwendet
wird.
4. Sicherheitsverriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kupplung (9) durch zwei im eingedrückten Zustand der Kupplung sich mit ihren Rändern um etwa den
Verschiebeweg des Antriebsmotors (10) überdekkende Hauben (24, 25) gegen Berührung gesichert
ist, von denen die eine (24) am Antriebsmotor und die andere (25) am schwenkbaren Gehäuseoberteil
(2) befestigt ist.
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