DE195940C

DE195940C -

Info

Publication number: DE195940C
Application number: DENDAT195940D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Teilen von Pulvern in gleiche Teile. Es soll mit ihr eine Aufgabe gelöst . werden, wie. sie in Apothekenbetrieben dauernd gestellt wird, eine gegebene Menge pulverförmiger oder körniger Stoffe möglichst schnell und genau in eine Anzahl gleicher Teile zu teilen. Die Hauptbedingungen, die für eine derartige Vorrichtung in Apothekenbetrieben in Frage kommen, bestehen in der Genauigkeit des Abteilens der einzelnen Pulver, in der leichten Reinhaltung der Vorrichtung und endlich nicht zum wenigsten in der schnellen Bedienung derselben. Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekannt, die demselben Zwecke dienen sollen. So gibt es eine Vorrichtung, die aus einer Rinne besteht, an deren Seite einzelne voneinander unabhängige, umklappbare Messer angebracht sind. Das Pulver wird in die Rinne geschüttet, mit einem Löffelchen festgeklopft und darauf durch Umklappen der einzelnen Messer _ in gleiche Teile geteilt. Mit dieser Vorrichtung kann man niemals Pulver von verschiedener Menge teilen. Eine andere Vorrichtung besteht aus einzelnen mittels einer Nürnberger Schere auseinander ziehbarer Röhrchen, von denen jedes mit einem Schieber versehen ist. Das Pulver wird von oben in die Röhre eingeschüttet und die Pulversäule mittels Schieber in einzelne Pulver abgeteilt. Diese Vorrichtung ist schwer einzustellen und schwer zu reinigen und läßt eine genügende Genauigkeit nicht erreichen. Sowohl hinsichtlich Genauigkeit des Arbeitens beim Einteilen der einzelnen Pulver und Schnelligkeit des Arbeitens, als auch hinsichtlich der Reinlichkeit soll dagegen die Vorrichtung der Erfindung den größten Anforderungen gewachsen sein.

Sie ist in beiliegender Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι eine Ansicht in schaubildlicher Darstellung,

Fig. 2 und 3 senkrechte Querschnitte durch die Vorrichtung bei verschiedener Stellung des drehbaren Rahmens e, f,

Fig. 4 einen Querschnitt mit abgebrochenem Rahmen und Gestell, wobei der Deckel i auf die Rinne geklappt ist,

Fig. 5 eine besondere Ausführungsform eines Teilmessers.

Die Vorrichtung besteht aus zwei Böcken a, b, in denen ein um die Zapfen c, d drehbarer Rahmen e, f schwingen kann. In dem Rahmen ist eine Rinne g angeordnet. In diese Rinne wird das Gut eingeschüttet und mittels eines an den Winkelstücken h befestigten drehbaren Deckels i festgedrückt. Hinter der Rinne befindet sich ein Gelenkstab in Form einer Nürnberger Schere k. Diese Schere läuft auf einer Führungsplatte / und

ist an den Gelenkpunkten mit je einem Messer m versehen, die, wenn die Schere oder der Gelenkstab ausgespreizt und die vorderste Schere auf das Ende der zu teilenden Säule eingestellt wird, in ganz genau gleichen Abständen voneinander stehen.

Die Nürnberger Schere mit ihren Messern ist samt der Führungsplatte I drehbar angeordnet, so daß man sie in die Rinne g hineinlegen kann, wodurch die Pulversäule in gleiche Teile geteilt wird. Indem man die Schere nach erfolgter Teilung ganz ausspreizt, kann man jeden Teil vor eine Abflußrinne η bringen, so daß beim Kippen des Rahmens e,/die abgetrennten gleichen Mengen gleichzeitig in Sammelbehälter fallen. Als Sammelbehälter werden die im Apothekerbetriebe bekannten Schiffchen verwendet, die man auf Etagen unterhalb der Düten oder Röhren legt. Das Gerät wird darauf in seine ursprüngliche Lage zurückgedreht.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Teilen von Pulvern in gleiche Teile mit einer Rinne zur Aufnahme des zu teilenden Pulvers und der Rinne angepaßten, seitlich angebrachten umklappbaren Messern, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (m) durch eine Nürnberger Schere miteinander verbunden sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der den Messern gegenüberliegenden Seite der Teilrinne (g) eine Anzahl Abflußrinnen (n) angebracht ist, die zusammen mit der Teilrinne (g) und den Messern fm) kippbar am Gestell (a, b) angeordnet sind.

. '

3. Vorrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich an der Teilrinne (g) ein Deckel (i) drehbar angebracht ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.