DE1958514C3 - Apovincaminsaureamid - Google Patents
ApovincaminsaureamidInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D461/00—Heterocyclic compounds containing indolo [3,2,1-d,e] pyrido [3,2,1,j] [1,5]-naphthyridine ring systems, e.g. vincamine
Description
(B)
Bei dieser letzteren Verbindung tritt besonders die gehirnblütgefäßerweiternde Wirkung in den Vordergrund
und ist etwa zweimal so stark wie bei Vincamin, wobei die hypotensive Wirkung ebenfalls beibehalten
Diese Verbindung wird dadurch erhalten, daß man Apovincaminsäure der Formel
Es ist bekannt, daß das Vincamin, das natürliche Alkaloid der Pflanze Vinca minor L., wertvolle pharmakologische
Eigenschaften, vor allem eine durch die unerwünschten Nebenwirkungen der meisten blutdrucksenkenden
Mittel nicht beeinträchtigende hypotensive Wirkung zeigt (vgl. Arch. Exp. Path. Pharmacol.
236, 296, 1957) und auch eine äußerst vorteilhafte vasodilatorische Wirkung auf die Gehirnadern ausübt.
Es wurden auch schon Versuche gemacht, weitere halbsynthetische Produkte aus dem natürlichen Vincamin
herzustellen, um die erwähnten pharmakologischen Eigenschaften noch günstiger zu gestalten. So
wurde das Vincamin mit Hydrazinhydrat in das entsprechende Hydrazid übergeführt und aus diesem über
das Azid das lactamartige Vincamon hergestellt (ungarische Patentschrift 151 295), ferner wurde aus
dem Vincamin (A) duich Wasserabspalten nach dem nachstehenden Reaktionsschema das ungesättigte
Apovincamin (B) hergestellt (vgl. zum Beispiel J.'Trojanek, Tetrahedron Letters 20, 702, 1961):
40
HO-C
in Anwesenheit von Kondensationsmitteln, vorteilhaft
von Dicyclohexylcarbodiimid, mit Pentachlorphenol umsetzt und den erhaltenen Pentachlorphenvlester
der Formel
(Hl)
Cl
mit Ammoniak zur Reaktion bringt.
Der erste Reaktionsschritt, die Veresterung der Apovincaminsäure mit Pentachlorphenol, wird in
inerten Lösungsmitteln, in Anwesenheit von Kondensationsmitteln, vorteilhaft bei Zimmertemperatur
durchgerührt. Als Kondensationsmittel kommen in erster Linie die bei solchen Reaktionen üblichen
Carbodiimide, besonders Dicyclohexylcarbodiimid, in Betracht. Als Reaktionsmedium können inerte
wasserfreie oiganische Lösungsmittel, wie Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwasserstoffe, Alkohole,
Äther oder Ketone oder deren Gemische, besonders Gemische von niederen aliphatischen Alkoholen
und chlorierten niederen aliphatischen Kohlenwasserstoffen, z. B. von Methanol und Methylenchlorid,
verwendet werden. Das Erwärmen des Reaktionsgemisches ist wegen der Gefahr der Zersetzung nicht
zweckmäßig; aus demselben Grund ist es ratsam, das Reaktionsgemisch gegen Licht zu schützen. Die Veresterungsreaktion
wird in 1 bis 2 Tagen beendet, und der als Reaktionsprodukt erhaltene Ester kann dann
in üblicher Weise aus dem Reaktionsgemisch isoliert werden.
Der erhaltene Pentachlorphenylester wird dann
in. einem zweiten Reaktionsschritt, ebenfalls in inerten organischen Lösungsmitteln, vorteilhaft in den obenerwähnten
und zweckmäßig in der Kälte mit Ammo-
niak umgesetzt. Nach der Beendigung der Reaktion wird das Lösungsmittel zweckmäßig unter vermindertem
Druck verdampft, und das Produkt kann durch Umkristallisieren gereinigt werden.
Da die Beendigung der Reaktion in beiden Reaktionsschritten
eine gewisse Zeit (1 bis 2 Tage im ersten bzw. 1 bis 2 Stunden im zweiten Reaktionsschritt) in
Anspruch nimmt, ist es zweckmäßig, den Fortschritt der Reaktion in beiden Phasen des Verfahrens durch
Dünnschichtchromatographie zu verfolgen.
Die als Ausgangsstoff verwendete Apovincaminsäure ist ebenfalls eine neue, bisher nicht beschriebene
Verbindung. Sie wird aus dem bekannten Apovincamin durch die alkalische Spaltung der Estergruppe erhalten:
diese Reaktion wird vorteilhaft derart durchgeführt, daß man das in einem niederen Alkohol,
zweckmäßig in Methanol, gelöste Apovincamin mit alkalischen Mitteln, z. B. mit einem Alkalihydroxid,
bei der Siedetemperatur des Reaktionsgemisches umsetzt, dann das abgekühlte Reaktionsgemisdi ansäuert.
die gebildeten Alkalisalze und das Wasser entfernt und die als rohes Produkt isolierte freie Apovincaminsäure
aus Aceton umkristallisiert.
Das erfindungsgemäße Apovincaminsäureamid ist gegenüber den bisher bekannten Vincaalkaloiden.
ίο vor allem dem Vincamin und dem / povincamin
besonders hinsichtlich der peripheren vasodilatorischen Wirkung überlegen. Die Ergebnisse der mit
dem bekannten Vincamin und Apovincamin und mit Apovincaminsäureamid durchgeführten verglcichen-
■5 den pharmakologischen Untersuchungen wurden in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt.
Vincamin
Apovincamin
Apovincaminsäureamid
Blutdrucksenkende Wirkung
Senkung % an
Katzen Hunden
63 46 52
Dauer über
10 Minuten
in % der untersuchten Fälle an
10 Minuten
in % der untersuchten Fälle an
Katzen
Hunden
57
Erhöhung des
Blutstromes an
der Hinlerpfote
von Katzen bei
Blutstromes an
der Hinlerpfote
von Katzen bei
Dosen von
0.45mg 100g i.a.
0.45mg 100g i.a.
ml/min
100 e
100 e
2,1
2$
2$
128 i
Änderung der Gehirndurchblutung an Hunden
Dosen mg Vg i.v |
% | Dosen mg. kg i.v. |
4,0 |
-31 | 2,0 |
2,! | + 19 | 1.0 |
2,9 | -29 | 1,5 |
+ 21 + 40 + 17
Aus den Daten dieser Tabelle ist ersichtlich, daß bei Apovincaminsäureamid die Wirkungsdauer erheblich
verlängert ist und auch die periphere vasodilatorische Wirkung diejenige des Vincamins wesentlich
übertrifft; bei dem Amid ist die relative Wirksamkeit etwa doppelt so groß.
Die Herstellung der neuen Verbindung wird durch das nachstehende Beispiel näher veranschaulicht.
a) 3 g (0,008MoI) Vincamin werden in 250 ml
Methylenchlorid gelöst, die Lösung mit 3,86 g (0,039 Mol) konzentrierter Schwefelsäure versetzt und
das Gemisch bei Zimmertemperatur 2 Stunden gerührt. Der Ablauf der Reaktion wird durch Dünnschichtchromatographie
verfolgt, die Schicht wird aus Kieselgel mit Wasser erzeugt, und es wird ein Gemisch
von Essigester, Pyridin, Eisessig und Wasser 60: 20:6: 11 als Entwicklungsmedium verwendet;
das bei 1000C getrocknete und in Chloratmosphäre oxydierte Chromatogramm wird durch Besprühen
mit einer Kaliumjodid enthaltenden Lösung von o-Toluidin in einem Gemisch von Eisessig und Wasser
sichtbar gemacht. Die Reaktion ist beendet, wenn am Chromatogramm der für Vincamin charakteristische
Fleck neben dem des Apovincamins nicht mehr sichtbar ist.
Das Gemisch wird mit 60 ml 10%iger Natriumchloridlösung (0,15MoI) gewaschen, die abgetrennte
organische Phase wird über wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet und unter vermindertem Druck
zur Trockne verdampft. Das amorphe Produkt wird aus Äthanol umkristallisiert. Es werden 2,7 g kristallines
Apovincamin (95% der Theorie) erhalten; F. 163° C. Das Produkt ist dünnschichtchromatogra-Dhisch
einheitlich (Rf = 0,71).
b) 2,85 g (0,008 Mol) Apovincamin werden in 190 ml
Methanol gelöst, die Lösung mit 4,25 g (0,10MoI)
Kaliumhydroxyd versetzt und das Gemisch 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen wird
das Gemisch mit konzentrierter wäßriger Salzsäure bis zum pH-Wert 4 angesäuert, und das ausgeschiedene
Kaliumchlorid wird abfiltriei t Aus dem Filtrat wird
das anwesende Wasser in Form eines azeotropen Toluol-Wasser-Gemisches abdestilliert, dann wird
die Lösung zur Trockne eingedampft. Der trockene Verdampfungsrückstand wird in einem Gemisch von
Methanol und Chloroform 1:7 gelöst, und das ungelöst
gebliebene Kaliumchlorid wird abfiltriert. Das Filtrat wird zur Trockne eingedampft und der Rückstand
aus Aceton umkrislallisiert. Es werden 2,4 g Apovincaminsäure (87.9% der Theorie) erhalten;
F. 274°C. Das Produkt ist dünnschichtchromatographisch einheitlich (Rf = 0.23).
c) 2,2 g (0,006 Mol) Apovincaminsäure werden im Gemisch von 25 ml Methylenchlorid und 10 ml Methanol
gelöst, die Lösung mit 1,94 g (0,007 Mol) Pentachlorphenol versetzt, und nach dessen Auflösen werden
1,45 g (0,007 Mol) Dicyclohexylcarbodiimid der Lösung zugesetzt. Das Gemisch wird 1 bis 2 Tage bei
Zimmertemperatur, vor Licht geschützt, stehengelassen, wobei das Fortschreiten der Reaktion durch
Dünnschichtchromatographie verfolgt werden kann.
Nach Beendigung der Reaktion wird der ausgeschiedene Dicyclohexylharnstoff abfiltriert. Das Filtrat
wird unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft, und aus dem Verdampfungsrückstand wird
der gebildete Ester mit Methylenchlorid extrahiert,
wobei der noch anwesende Dicyclohexylharnstoff ungelöst zurückbleibt. Die erhaltene Lösung wird zur
Trockne eingedampft und aus einem Gemisch von Methanol und Äther (1:6) umkristallisiert. Es werden
3.72 g Apovincaminsäure - pentachlorphenylcster (95,6% der Theorie) erhalten; F. 236r C. Das Produkt
ist chromatographisch einheitlich (Rr = 0.851.
Analyse: C26H21N2O2Cl5 (M: 570.76).
Berechnet:
Berechnet:
C 54.7. H 3.7, O 5.6, N 4.9, Cl 31.1 %:
gefunden:
gefunden:
C 54.4. H 3.8. O 5.7. N 5.0. Cl 31.0%.
d) 5 g (0.008 Mol) Apovincaminsäure-peniachlorphenylester
werden in 30 ml Methylenchlorid gelöst, und die auf 0 C abgekühlte Lösung wird mit Ammoniak
gesättigt. Das Fortschreiten der Amidierungsreaktion kann durch Dünnschichtchromatographie
verfoigt werden. Nach etwa einer Stunde ist die Reaktion beendet, dann wird die Lösung unter vermindertem
Druck zur Trockne verdampft und der Rückstand aus Dichloräthan kristallisiert. Es werden 1.83 g
Apovincaminsüureamid (65,1% der Theorie) erhalten: F. 267'C. Das Produkt ist dünnschichtchromatographisch
einheitlich (Rf = 0,50). Im IR-Spektrum
zeigt das Produkt Banden bei 5.89 μ (CO-Gruppe) und 3.01 ^(NH-Gruppe).
Analyse: C20H23N1O (M: 321.42).
Berechnet ... C 74.7. H 7,2. O 4.9. N 13.1%:
Befunden .... C 74.6. H 7.2. O 5.0. N 13.1%.
Befunden .... C 74.6. H 7.2. O 5.0. N 13.1%.
Claims (1)
- Patentanspruch:
Apovincaminsäureamid der Formel(I)Die Erfindung betrifft nun Apovincaminsäureamid der Formel(A)
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