DE1957090B2 - Mit fluessigmetall gekuehlter, als schneller brueter ausgebildeter kernreaktor - Google Patents
Mit fluessigmetall gekuehlter, als schneller brueter ausgebildeter kernreaktorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf mit Flüssigmetall
gekühlte,, als schnelle Brüter ausgebildete Kernreaktoren,
deren Kern eine senkrechte, im wesentlichen zylindrische Umgrenzung besitzt, wobei der Kern eine
zentrale, im wesentlichen zylindrische Brüterregion und eine diese vollständig umschließende Kernbrennstoffregion
aufweist.
Schnellbrüter-Kernreaktoren für Energieerzeugung haben gewöhnlich einen Kern, der sowohl Brennstoffmaterial
als auch Brutmaterial, in getrennten Regionen angeordnet, enthält, wobei Größe, Zusammensetzung
und Anordnung oder Form der jeweiligen Regionen so sind, daß der Kern, als Ganzheit betrachtet, kritisch ist
und außerdem in der Lage ist, Brütmateria! mittels Neutronen, die aus den spaltbaren Brennstoffbereichen
auslecken, in Brennstoffmaterial umzuwandeln. Einige typische Schnellbrüter-Kernreaktoren dieser Art sind
beispielsweise in den FR-PS 15 27 245, 14 87 652 und !4 80 126 beschrieben. Beim Bau von wirtschaftlichen
Schnellbrüter-Kernreaktoren dieser Art müssen viele Parameter berücksichtigt werden, von denen einige im
Widerspruch zueinander stehen. >;,
Der Erfindung liegt, die Aufgabe zugrunde, einen mit
Flüssigmetall gekühlten Schnellbrüterreaktor zu schaffen, der mit einer günstigen Brennstoffausstattung eine
hohe Brutausbeute bei kurzer Verdopplungszeit erbringt und gute Kühlmittelhohlraumeigenschaften hat
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Kernreaktor dadurch gelöst daß erfindungsgemäß die
Kernbrennstoffregion in an sich bekannter Weise von einer zweiten Brüterregion umgeben ist, daß diese
zweite Brüteirregion von einer zweiten Brennstoffre- fts
gion und diese ihrerseits von einer dritten Brüterregion umgeben ist, welche sich bis zur Umgrenzung des Kerns
Der Kern eines Kernreaktors nach der Erfindung tendiert in Richtung, auf eine Anordnung, bei der zwei
konzentrische kugelige Hüllen aus Brennstoffmaterial
vorhanden sind, die von Brutmaterial umgeben sind; die Anordnung erbringt eine Verflachung des Flusses
sowohl in radialer als auch axialer Richtung des Kerns.
Bei einer bevorzugtem Ausführungsform umgibt die zweite Brennstoffregion die erste Brennstoffregion nur
teilweise, wobei die Eckteilstücke einer völlig umgebenden Kernbrennstoffregion durch Brutmaterial ersetzt
sind. Durch diese Maßnahme kann der ringförmige Bereich zwischen der ersten und zweiten Brennstoffregion
insgesamt als Brüiterbereich ausgebildet werden, wobei die Brütungsbedingungen verbessert und die
Konstruktion der Bauelemente vereinfacht wird, welche in der Paxis diesen Bereich bilden. Insbesondere können
diese und solche Elemente, welche den äußeren radialen Brüterbereich darstellen, durch Brüterstäbe gebildet
werden, deren Durchmesser größer ist als derjenige der Stäbe für Kernbrennstoffmaterial, da die Wärmeentwicklung
— wenn keramischer Brennstoff verwendet wird — von Brütenitäben geringer ist als von
Kernbrennstoffstäben, so daß ein höheres Verhältnis zwischen Brutmaterial und Struktur- bzw. Baumaterial
(wie Edelstahl) erzielt werden kann. Im allgemeinen kann der Ersatz dieser »Eckteilstücke« der Brennstoffbereiche
durch Brutmaterial bei passender Wahl von Parametern zu einem einfachen Anreicherungskern bei
vermindertem Brennstcffeinsatz und verbesserter Verdopplungszeit führen, während die Verflachung des
Flusses des Kerns erhalten bleibt.
Um einen Fortfall der Eckteilstücke aus Brennstoff, wie im vorhergehenden Abschnitt ausgeführt, zu
erreichen, weist der radiale Teil der zweiten Kernbrennstoffregion eine maximale Höhe des Abstandes
zwischen den inneren Grenzen der übrigen axialen Teile der zweiten Kernbrennstoffregion auf. Bei einem
speziellen Beispiel kann; diese Höhe die gleiche sein wie die Höhe des Hohlzylinders, welcher die erste
Kernbrennstoff region bildet.
Das Kernbrennstoffmaterial ist vorzugsweise ein Gemisch aus Uranoxid und Plutoniumoxid, und das
Brutmaterial ist Urankarbid, aber die Möglichkeit der Verwendung von Karbiden sowohl für den Brennstoff
als auch den Brüter soll nicht ausgeschlossen werden.
Ausführungsbeispiele: der Erfindung werden nunmehr unter Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen
beschrieben, und zwar zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Mittelschnittes einer ersten Ausführungsform einer Kernausbildungsform,
F i g. 2 eine der F i g. 1 ähnliche Ansicht, welche eine'
zweite Ausführungsform darstellt, während
F i g. 3 einen Mittelschnitt wiedergibt, welcher ein Viertel einer dritten Ausführungsform einer Kerngestaltung
zeigt
Wie sich aus F i g. 1 ergibt besteht die schematisch dargestellte Kernausbildungsform aus einer zentralen,
im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Brüterregion 1, einer Brennstoffregion 2, welche die Region 1 völlig
umgibt, einer zweiten Sipaltungs- bzw. Brennstoffregion
3, welche die Region 2 mit axialem und radialem Abstand völlig umgibt, einer zweiten oder inneren
Brüterregion 4, welche den axialen und radialen Zwischenraum zwischen den Regionen 2 und 3
einnimmt, und einer dritten oder äußeren Brüterregion 5, welche die Region 3 völlig umgibt und bis zur im
wesentlichen zylindrischen Umgrenzung des Kerns reicht, welche durch die strichpunktierte Linie 6
angedeutet ist In der Praxis wird die dritte (äußere)
Brüterregion 5 durch radiale Brüterstäbe gebildet, die
schematisch durch vertikale Linien 7 angedeutet sind, sich über die volle Höhe des Kerns erstrecken und von
größerem Durchmesser (z. B. 12,7 mm) sind als die Stäbe
mit spaltbarem Material, deren Durchmesser beispielsweise 5,08 mm betragen und welche die übrigen
Regionen des Kerns bilden. Diese Stäbe kleineren Durchmessers sind schematisch durch die vertikalen
Linien 8 angedeutet Auf diese Weise kann das Verhältnis von Brüterrnaterial zu Baustoff oder
Strukturmaterial der Stäbe in der Region 5 günstiger gestaltet werden, als wenn Stäbe von kleinerem
Durchmesser verwendet werden würden. Die Stäbe von kleinerem Durchmesser, welche die zylindrischen
Regionen außer der Region 5 bilden, können sich entweder über die volle Kernhöhe erstrecken und durch
Zwischenstücke getrennte unterschiedliche Materialien enthalten, oder die unterschiedlichen Materialien
können getrennt sein, aber axial zueinander fluchten und entweder gestapelt oder an den Enden miteinander
verbunden sein.
Betrachtet als konzentrische Kernregionen, ist die zentrale Region zylindrisch ausgebildet, wie zwischen
den gestrichelten Linien 9, 9' angedeutet, und besteht aus Stäben kleinen Durchmessers, welche in ihrer Mitte
Brutmaterial zur Bildung der Region 1, in ihrem inneren Axialbereich Kernbrennstoffmaterial zur Bildung der
Ober- und Unterseite der Region 2, ebenfalls in ihrem inneren Axialbereich Brutmaterial zur Bildung der
oberen und unteren Seite der Region 4, in ihrem äußeren Axialbereich Kernbrennstoffmaterial zur Bildung
der oberen und unteren Seite der Region 3 und außerdem in ihrem äußeren Axialbereich Brutmaterial
zur Bildung der oberen und unteren Seite·der Region 5 enthalten.
Der nächste konzentrische Bereich, radial auswärts betrachtet, ist ringförmig ausgebildet und wird außen
von den gestrichelten Linien 10,10' und innen von 9,9'
begrenzt. Die Stäbe kleineren Durchmessers, welche diesen Bereich bilden, umfassen zentral gelegenes
Kernbrennstoffmaterial, welches die Seiten der Region 2 bildet, weiterhin in ihrem inneren Axialbereich
Brutmaterial, welches den Rest der oberen und unteren Seite der Region 4 bildet, fernerhin in ihrem äußeren
Axialbereich Kernbrennstoffmaterial, welches einen weiteren Teil der oberen und unteren Seite der Region 3
bildet, sowie noch in ihrem äußeren Axialbereich Brutmaterial, welches einen weiteren Teil der Region 5
bildet.
Der nächste, radial nach außen betrachtete, konzentrische Bereich ist wiederum ringförmig ausgebildet und
außen durch gestrichelte Linien 11,11' und innen durch gestrichelte Linien 10, 10' begrenzt. Die ihn bildenden
Stäbe kleineren Durchmessers haben zentrales Brutmaterial, welches die Seiten der Region 4 bilden, äußeres
axiales Kernbrennstoffmaterial, welches den Rest der oberen und unteren Seite der Region 3 bildet, und
äußeres axiales Brutmaterial, welches noch einen weiteren Teil der oberen und unteren Seite der Region 5
bildet.
Schließlich ist der radial äußerste konzentrische Bereich ebenfalls ringförmig ausgebildet und außen
durch den Rand 6 des Kerns und innen durch die gestrichelten Linien 12, 12' begrenzt. Die Stäbe
größeren Durchmessers, welche diesen Bereich bilden, bestehen aus Brutmaterial, wie bereits erwähnt, und
ι den äußeren Brütermantelteil der Region 5.
In F i g. 2 ist die Kernausbildung ähnlich derjenigen der Fig. 1, außer, daß die Ecken der äußeren
Kernbrennstoffregion (3 in Fig. 1) weggelassen sind
Die äußere Kernbrennstoffregion ist nur noch unvollständig und umgibt nicht mehr vollständig die innere
Brüterregion, und die entfernten Teile sind durch Brutmaterial ersetzt. Dadurch kann e:n innerer ringförmiger
Brüterbereich vorgesehen werden, der sich über die volle Höhe des Kerns erstreckt und frei von
Kernbrennstoffmaterial ist, so daß Stäbe größeren Durchmessers mit den zuvor erwähnten Vorteilen
Anwendung finden können.
Da die F i g. 1 ziemlich ausführlich beschrieben worden ist, genügt es, die konzentrischen Regionen des
in Fig.2 gezeigten Kernaufbaus zu beschreiben. Die
zentrale und radial nach außen anschließende äußere Region ist ähnlich den von den Linien 9,9' und 10,10', 9,
9' begrenzten Regionen (F i g. 1). Die daran anschließende äußere Region wird von Stäben größeren Durchmessers
gebildet, die nur Brutmaterial enthalten und nach innen durch gestrichelte Linien 13, 13' und nach außen
durch gestrichelte Linien 14, 14' begrenzt sind. Die
nächstäußere ringförmige Region ähnelt der des Kernaufbaus nach Fig. 1 innerhalb der Linien 12, 12',
11, 11', außer daß das Kernbrennstoffmaterial nicht so weit nach außen reicht wie in dem Kernaufbau nach
Fig. 1. Die äußerste ringförmige Region ist ähnlich der
gleichen Region im Kernaufbau nach F i g. 1 und besteht aus Brüterstäben größeren Durchmessers. Die Höhe der
äußeren radialen Kernbrennstoffregion kann in breiten Grenzen frei gewählt werden: bei dem in Fig. 2
gezeigten Aufbau liegen die oberen und unteren Grenzen ungefähr in der Mitte zwischen der inneren
und äußeren axialen Kernbrennstoff region.
Der einzige Unterschied zwischen dem Aufbau nach Fig.3 und dem nach Fig. 2 besteht darin, daß die
äußere radiale Kernbrennstoffregion die gleiche Höhe aufweist wie die innere axiale Kernbrennstoffregion.
Für den in Fig.3 gezeigten Aufbau wurden folgende Parameter gewählt:
Radiale Abmessungen | Linie 15 | zur | Linie 16 | Radiale Abmes |
bis | zur | Linie 17 | sung von der | |
bis | zur | Linie 18 | Kernachse zur | |
bis | zur | Kern- | äußeren Zonen | |
bis | grenze in cm | |||
Zentralzone bis zur | 27 | |||
1. ringförmige Zone | 57 | |||
2. ringförmige Zone | 75 | |||
3. ringförmige Zone | 140 | |||
4. ringförmige /.one | 180 | |||
grenze, Linie 19 | ||||
Axiale Abmessungen | •\\iale Abmes | |||
Zentrale Brüterregion | sung von iler | |||
(bis zur Linie 20) | Innere axiale Kernbrennstoff region | Kernmiitcllinic | ||
(his zur Linie 21) | bis /ur (iren/e | |||
der Region b/w. | ||||
Bereichs in cm | ||||
12 | ||||
32 | ||||
Fortsetzung
Axiale Abmessungen
Axiale Abmessung von der Kcrrimitlellinie
bis zur Grenze der Region bzw. Bereichs in cm
Axiale Abmessungen
Axiale Abmessung von der Kcrnmittcllinie
bis /ur Cjren/e ilcr Region b/w.
Bereichs in cm
Äußere radiale Kcrnbrennstoffregion
(bis zur Linie 21)
Innere axiale Brüterregion (bis zur Linie 22)
Äußere axiale Kernbrennstoffregion (bis zur Linie 23)
Äußere axiale und radiale Brüterregionen bis zur Kerngrenze (Linie 24)
Andere Parameter
Mittlere Anreicherung
Kritische Masse in kg von äquivalentem Pu2Ig
Materialeinsatzmasse in kg von iiquivalentem P;w
Leistung in MVV(E)
Hrütergewinn
Linsatz in kg äquivalentem
Verdopplungszeit (in Jahren) Diese Werte basieren auf einer
maximalen Nennleistung von
132
0,257 223:5
1982
150D
0,376 2,82
13,1 308 Watt/Gramm, einer 10% SpaltstolT-ausnutzung
bzw. Abbrand, einem Laslfaktor von 0,75, einer Einsatzzeit von 9 Monaten und einem Abfall von 2%.
Die Zusammensetzung | der Kernbrennstoff- und | Brüterregion, | Brüterregion, |
Brüterregionen ist | wie folgt: | Stäbe | Stäbe mit |
Brennstoffregion | kleineren | größcrem | |
20 (Pu(VUO2) v/o | Durchmessers | Durchmesser | |
(UC) v/o | (UC) v/o | ||
34,8 | 57 | ||
23,8 | 22,9 | ||
25 Schwere Elemente | 34,8 | ||
Baumaterialien | 23,8 | 41,4 | 20,1 |
(Stahl) | |||
Natrium | 41,4 |
yo Die Vorzüge des Kernaufbaus nach der Erfindung
sind: Einfache Anreicherung, gute radiale und axiale Fonnfaktoren (1,17 bzw. 1,23 für den Kern nach F i g. 3),
guter Gesamt-Formfaktor (1,44 für den Kern nach Fig.3), hohe Brutausbeute, kurze Verdopplungszeit,
JS gutes Leerraum-Verhalten, geringe Anzahl von benötigten
Einzelteilen und verringertes Inventar.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Mit Flüssigmetall gekühlter, als schneller Brüter
ausgebildeter Kernreaktor, dessen Kern eine senkrechte, im wesentlichen zylindrische Umgrenzung
besitzt, wobei der Kern eine zentrale, im wesentlichen
zylindrische Brüterregion und eine diese vollständig umschließende Kernbrennstoffregion
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ig diese Kernbrennstoffregion (2) in an sich bekannter
Weise von einer zweiten Brüterregion (4) umgeben ist, daß diese zweite Brüterregion (4) von einer
zweiten Brennstoff region (3) und diese ihrerseits von einer dritten Brüterregion (5) umgeben ist, welche
sich bis zur Umgrenzung (6) des Kerns erstreckt
2. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Brüterregion (4) eine
allgemeine Ringform aufweist und sich zwischen den oberen und unteren Seiten des Kerns erstreckt,
wobei die baulichen Kernelemente (7) die zweite Brüterregion bilden, die einen größeren Durchmesser
als die baulichen Kernelemente (8) aufweisen, welche das Brennstoffmaterial enthalten.
3. Kernreaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Brennstoffregion (3)
ein allgemein ringförmiges Teilstück (3a) aufweist, das die zweite Brüterregion (4) sowie obere und
untere zylindrische Teilstücke (36, 3c) umgibt, die alle koaxial zum Kern angeordnet sind.
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