DE1956629B2 - Verfahren zur Herstellung von l,l,1333-Hexafluorpropan-2-ol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von l,l,1333-Hexafluorpropan-2-olInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von 1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan-2-ol
durch Reduktion von 1,1,1,3,3,3-Hexafluoraceton mittels Wasserstoff in der Dampfphase über einem
Palladiumträgerkatalysator.
l,1333-HexafIuorpropan-2-oI wird in der belgischen
Patentschrift 6 34 368 als wertvolles, oberflächenaktives Mittel und Emulgator beschrieben. Es ist auch bekannt
als Lösungsmittel für bestimmte polymere Materialien, wie z. B. die Vinylcarboxylatpolymerisate der US-Patentschrift
31 53 004, als Zwischenprodukt zur Herstellung verschiedener polymerer Materialien, z. B. die
Hexafluorisopropylacrylatpolymerisate der US-Patentschrift 31 17 185 und als Zwischenprodukt zur Herstellung
von 2,4'-Bis-(hexafluorisopropyl)-diphenylsulfondicarboxylat, das ein fließbares Material zur Wärmeübertragung
und ein Schmiermittel für hohe Temperatur ist (vgl. die US-Patentschrift 33 24 169). 1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan-2-ol
ist auch ein wertvolles Zwischenprodukt für die Herstellung anaesthetischer Verbindungen
gemäß der US-Patentschrift 33 46 448.
Die bekannten Verfahren zur Herstellung von l,l,l,3,3,3-Hexafluorpropan-2-ol erfolgen unter Reduktion
von Hexafluoraceton mit Natriumborhydrid gemäß der USSR-Patentschrift 1 38 604, Isopropylmagnesiumbromid
gemäß Bull. Acad. Sei. (USSR), Div. Chem. Sei.
(in Engl.) aus Seite 663 (1962), und Lithiumaluminiumhydrid
gemäß der US-Patentschrift 32 27 674, oder mit Wasserstoff unter Verwendung eines Katalysators aus
metallischem Kupfer und Chromoxyd gemäß der belgischen Patentschrift 6 34 368, einem nicht abgeschiedenen
Platinoxydkatalysator gemäß
J. Am. Chem. Soc, Bd. 86, Seite 4948-52 (1964), und einem abgeschiedenen Palladium-auf-Aluminiumoxyd-Katalysator
in Tablettenform gemäß der niederländi-
i) sehen Patentanmeldung 66 10 936. Dieser Katalysator
hat jedoch den Nachteil, daß er nicht säurebeständig ist.
Aus der US-PS 29 17 546 ist ein Verfahren bekannt,
bei dem das symmetrisch substituierte Tetrafluorchloraceton mit einem Palladium-auf-Kohlekatalysator umgesetzt
wird und das symmetrische Tetrafluoraceton erhalten wird.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines neuen und verbesserten Verfahrens zur Herstellung
von 1,l,l,3,3,3-Hexafluorpropan-2-ol durch Reduktion von 1,1,1,3,3,3-Hexafluoraceton mittels Wasserstoff
in der Dampfphase über einem Palladiumträgerkatalysator, der säurebeständig ist. Dieses Ziel wird erfindungsgemäß
dadurch erzielt, daß man einen Palladiumauf-Kohle-Katalysator verwendet.
jo Das erfindungsgemäße Verfahret; liefert 1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan-2-ol
in hohen Ausbeuten, und es hat darüber hinaus den Vorteil, daß der verwendete
Katalysator säurebeständig ist.
In Anbetracht der obenerwähnten US-PS 29 17 546
j5 ist es überraschend, daß mit dem Palladium-auf-Kohle-Katalysator
eine Reduktion des Perfluoracetons in das !,!,!,S^-Hexafluorpropan^-ol gelingt, da bei der
bekannten Reaktion mit dem Tetrafluoraceton keine Reduktion festgestellt werden konnte. Es ist insbesondere
überraschend, daß das vorliegende Verfahren so glatt und in hohen Ausbeuten verläuft.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann durch die folgende allgemeine Gleichung dargestellt werden:
Il H2, Wärme
CF3-C-CF3 >
CF3-CH(OH)-CF3
Pd auf Kohle
Im erfindungsgemäßen Verfahren ist die Verwendung eines frischen aktiven Katalysators wesentlich, d. h.
eines solchen, der nicht durch vorherige Verwendung in einer katalytischen Reaktion ohne anschließende
Reaktivierung verwendet wurde, und der nicht vergiftet ist, wie dies z. B. während der Lagerung unter normalen
atmosphärischen Bedingungen erfolgen kann.
Im allgemeinen liegt die Palladiummenge im Katalysator zwischen etwa 0,1—5 Gew.-% Palladium. Der
Katalysator besteht vorzugsweise aus 2 Gew.-% Palladium auf 4—12 mesh Kohlekörnern mit einem
Durchmesser von 1,68 bis 4,76 mm, die unmittelbar vor der Verwendung durch Erhitzen in einem Rohr auf etwa
300° C in einem Strom von trockenem Stickstoff und anschließend reinem Wasserstoff dehydratisiert wurden.
Ein geeignetes Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators besteht im Imprägnieren
eines Kohle-Trägermaterials, z. B. Kohlekörner, mit einem Durchmesser von 1,68 bis 4,76 mm, die vorher mit
de-ionisiertem Wasser gewaschen worden sind, mit einer wäßrigen, ein Oxydationsmittel, wie Wasserstoffperoxyd,
enthaltenden Palladiumchlorodlösung zur Ausfällung von metallischem Palladium auf den
Kohlekörnern und anschließendem Waschen und Trocknen des Katalysators, z. B. gemäß der US-Patentschrift
31 38 560.
Ein im Handel erhältlicher Katalysator aus 2 Gew.-% Palladium auf Kohlekörnern mit einem Durchmesser
bo von 1,68 bzw. 2,38 bis 4,76 mm, hat sich im
erfindungsgemäßen Verfahren als äußerst geeignet erwiesen.
Unter den bevorzugten Verfahrensbedingungen wird das 1,1,1,3,3,3-Hexafluoraceton katalytisch mit einem
Überschuß an Wasserstoff bei Temperaturen von etwa 180-225°C für eine Kontaktzeit von etwa 1-30
Sekunden umgesetzt, worauf das gewünschte Reaktionsprodukt gewonnen wird.
In dieser Reaktion wird vorzugsweise ein molarer Überschuß von mindestens etwa 40% Wasserstoff
verwendet.
Eine Kontaktzeit von etwa 3 Sekunden reicht gewöhnlich für die gewünschte Carbonylreduktion von
Hexafluoraceton aus.
Unter Anwendung der obigen Bedingungen liegt das Gewichtsverhältnis von Perfluoraceton zu Palladium
gewöhnlich zwischen etwa 200 :1 bis etwa 1000 :1.
Ein erfindungsgemäß besonders bevorzugtes Reaktionsverfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Mischung aus dem 1,1,1,3,3-Hexafluoraceton und Wasserstoff durch einen in einem Pyrex- oder
Nickelrohr enthaltenen Katalysator leitet und die Reaktionsdämpfe in einer geeigneten, auf etwa -700C,
z. B. durch Trockeneis, abgekühlten Falle kondensiert.
Das nach dem obigen Verfahren hergestellte l,l,l,3,3,3-Hexafluorpropan-2-ol enthält gewöhnlich geringe
Mengen an Wasser und sauren Verunreinigungen. Gegebenenfalls können diese sauren Verunreinigungen
durch Berührung mit einem alkalischen Reagenz, wie Natriumcarbonat oder Natriumbicarbonat, entfernt
werden. Zur Wasserentfernung aus diesem Propanol kann man eine anschließende Destillation aus konzentrierter
Schwefelsäure oder einer Mischung aus konz. Schwefelsäure und einer geringen Menge P2O5 anwenden.
Andere Reinigungsverfahren sind dem Fachmann bekannt.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die vorliegende Erfindung, ohne sie zu beschränken. Alle Prozentan-
Herstellung von l,l,l,3,3,3-Hexafluorpropan-2-ol
gaben und Teile sind, falls nicht anders angegeben, Gew.-% und Gew.-Teile.
Beispiel
1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan-2-ol
1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan-2-ol
Wasserstoff mit einer Geschwindigkeit zwischen 2,2—2,5 l/min und 455 g (2,74 Mol) Hexafluoraceton mit
einer Geschwindigkeit von etwa 2,8 g/min wurden
ίο vereinigt und 2,75 Stunden durch 85 g eines Katalysators
aus 2% Palladium auf Kohlekörnern mit einem Durchmesser von 1,68 bis 4,76 mm in einem 45-cm-Pyrex-Rohr
mit 1,9 cm innerem Durchmesser, das auf etwa 200° C erhitzt war, geleitet. Die fraktionierte Destillation
des Reaktionsproduktes ergab 353 g 1,1,1,3,3,3-Hexaf
luo rpropan-2-ol, Kp.7(,o 56,6 - 58,9° C.
Dieser Alkohol wurde durch Vergleichen mit einem handelsüblich verfügbaren Produkt von Hexafluorisopropanol
identifiziert. Ihre IR-Spektren waren praktisch identisch, und sie hatten dieselben Verweilzeiten bei der
GAS/Flüssigkeits-Chromatographie. Die magnetischen Protonenkernresonanzspektren dieses Alkohols bestätigten
die Struktur
25 CF1-CH(OH)-CF1.
Aus der beigefügten Tabelle ergeben sich die Reaktionsbedingungen und die ausgezeichnete Ausbeute
des gewünschten Produktes.
Reaktionsteilnehmer
Mol- Gew.- Temp. Kontakt-
Verhältnis Verhältnis zeit
H2/Keton Keton/Pd C see
Produkt
Kp.
"C
"C
Ausb.
%d.Th.
%d.Th.
CF3-CO-CF3+ H2+ Pd 5,6
270
200
CF3-CH(OH)-CF3 56,6-58,9 75
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan-2-o!
durch Reduktion von 1,1,1,3,3,3-Hexafluoraceton mittels Wasserstoff in der Dampfphase
über einem Palladium-Trägerkatalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Palladium-auf-Kohle-Katalysator verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen molaren Überschuß an
Wasserstoff von mindestens 40% verwendet.
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