DE1956509A1 - Verfahren zur Herstellung von Latices - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Latices

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Latices Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Latices aus Äthylencopolymerisaten, die Carboxylgruppen eingebaut enthalten.
  • Es ist bekannt, Copolymerisate aus Äthylen und ungesättigten Carbonsäuren, die gegebenenfalls auch Estergruppen aufweisende Monomere zusätzlich eingebaut enthalten, in An-oder Abwesenheit von Lösungsmitteln in Latices zu überführen.
  • Dazu werden die Copolymerisate mit 20 - 100 % der äquivalenten Menge an Basen, bezogen auf Carboxylgruppen, und Wasser unter Rühren auf Temperaturen über 120O C erhitzt. Obgleich nach dem geschilderten Verfahren bevorzugt anorganische Basen verwendet werden, sind auch organische Amine als geeignet beschrieben. Es findet sich jedoch kein Hinweis darauf, daß insbesondere Amine vom Typ der Alkanolamine geeignet sind, Latices zu erzeugen, deren Eigenschaften gegenüber den mit Ammoniak oder Alkali gewonnenen Typen Vorteile aufweisen (vgl. britische Patentschrift 1.123.285).
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von stabilen Latices durch Umsetzung von Copolymerisaten aus Äthylen und Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und gegebenenfalls deren Estern mit einem Gehalt von 5 - 75 Gew.-% copolymerisierten Acryl- und/oder Methacrylsäureeinheiten mit lg-Werten der Copolymerisate von 0,05 - 1,5, gemessen in Cyclohexanon bei 1000 C, in Wasser und gegebenenfalls einem Lösungsmittel, mit 20 bis 100 der äquivalenten Mengen, bezogen auf Carboxylgruppen des Copolymerisats, an Basen, dadurch gekennzeichnet, daß als Basen Alkanolamine verwendet werden.
  • Die Vorteile der erfindungsgemäß herstellbaren Latices liegen darin, daß man aus ihnen im Gegensatz zu den mit Ammoniak, hydroxylgruppenfreien Aminen oder Alkali erhältlichen Latices überraschenderweise schon bei Raumtemperatur homogene Filme erhält, die keine Risse aufweisen, während anderenfallsbei Temperaturen unter 800 C im allgemeinen nur rissige Filme erhalten werden. Dieser für viele Einsatzzwecke wesentliche Vorteil (z. B. Papierbeschichtung) wird noch unterstützt durch den Umstand, daß bei gleichem Neutralisationsgrad die verfahrensgemäß erhältlichen Filme weicher sind als dem Stande der Technik entspricht, wodurch auch neue Anwendungen, z. B. auf dem Sektor der Textilbeschichtung möglich werden.
  • berraschenderweise gelingt es verfahrensgemäß Latices herzustellen, in denen die Polymerisatteilchen bereits anvernetzt zu sein scheinen, ohne daß die Filmbildungstendenz dadurch unterdrückt würde. Die aus den Latices hergestellten Filme, Formkörper, Beschichtungen oder auch weiterverarbeitungsfähigen Feststoffe können durch kurzzeitige Hitzeeinwirkung vernetzt werden. Das läßt sich beispielsweise daran zeigen, daß das als Ausgangsmaterial dienende Äthylencopolymerisat in Cyclohexanon in der Wärme gut löslich ist, während entweder das aus den Latices durch saure Fällung gewinnbare Polymerisat oder die aus den Latices hergestellten, kurzfristig auf Temperaturen über 1200 C erhitzten Filme in Cyclohexanon auch beim Sieden nicht mehr löslich und überhaupt gegen die üblichen Lösungsmittel beständig sind. Unerwartet ist auch, daß die aus den erfindungsgemäßen Latices herstellbaren Filme im Vergleich zu Filmen, die aus Alkali enthaltenden entsprechend neutralisierten Latices erhalten werden, nach kurzem Erhitzen auf Temperaturen über 1400 C wesentlich hydrophober sind, d. h. beim Lagern in Wasser erheblich später oder gar nicht getrübt werden.
  • Weiter kommen für das erfindungsgemäße Verfahren auch Copolymerisate aus Athylen und einer Mischung aus Acryl- und/oder Methacrylsäure und Methacrylsäureester und/oder Acrylsäureester in Frage. Die Copolymerisate sollen 5 - 75 Gew.-%, bevorzugt 10 - 50 Ge.-%, einpolymerisierte Carbonsäureeinheiten enthalten und eine Intrinsic Viskosität [#] von 0,05 - 1, bevorzugt 0,1 - 0,7, gemessen bei 100 0 in Cyclohexanon, besitzen.
  • Ein Gewichtsteil der Mischung aus (Meth)Acrylsäure und (Meth) Acrylsäureestern setzt sich aus 1 - 99 Gew.-% Aczgl(Methacryl)säure und 99 - 1 Gew.-% Acryl(Methacryl)säureestern, vorzugsweise aus 20 - 80 Gew.-* Acrl(Methacryl)säure und 80 - 20 Gew.- acryl(Methacryl )säureestern zusammen.
  • Unter Acrylsäure- bzw. Methacrylsäureestern werden hier Ester mit 1 bis 8 C-Atomen im Est ralkyl, die gegebenenfalls durch Hydroxylgruppen substituiert sein können, verstanden.
  • Die Molgewichte der Copolymerisate aus Äthylen und Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und gegebenenfalls deren Estern können 5000 bis 500 000, vorzugsweise 7000 bis 100 000, betragen.
  • Als Alkanolamine eignen sich Hydroxylgruppen enthaltende primäre, sekundäre und tertiäre Monoamine. Beispielsweise seien genannt: Äthanolamin, Diäthanolamin, Propanolamine, Dipropanolamine, Triäthanolamin, Tripropanolamin, Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid und/oder Propylenoxid an Triäthanolamin, N-Methyläthanolamin, N-Dimethyläthanolamin, weiter Alkanolamine mit längeren aliphatischen, cyclischen oder aromatischen Substituenten, wie 1 Hydroxy-4-aminobutan, N-Äthanol-cyclohexylamin, N-Propanolanilin, N-Äthanolmorpholin. Die Alkanolamine können allein oder im Gemisch miteinander eingesetzt werden.
  • Vorzugsweise werden Äthanolamin, Diäthanolamin und n- bzw.
  • iso-Propanolamin eingesetzt.
  • Die Alkanolamine werden in solchen Mengen eingesetzt, daß 20 bis 100 ffi der im Copolymerisat vorhandenen Carboxylgruppen neutralisiert werden.
  • Die Umsetzung der Copolymerisate, die beispielsweise gemäß der britischen Patentschrift 1.107.079 hergestellt werden können, mit dem Alkanolamin erfolgt in An- oder bevorzugt in Abwesenheit eines Lcsungsmittels und 100 bis 2000 Gew.-%, bevorzugt 150 bis 1000 Ge2.-%, Wasser, bezogen auf das Copolymerisat, bei Temperaturen von 60 - 200° C, bevorzugt bei 70 - 1800 C. Es können auch größere Wasserzusätze gewählt werden, falls während der Latexherstellung noch Lösungsmittel in Form ihres Azeotrops mit Wasser abdestilliert werden sollen.
  • Als Lösungsmittel kommen gegebenenfalls Alkohole, wie n-Butanol, tert. -Butanol, n-Hexanol, 2-Äthylhexanol, Cyclohexanol, Benzylalkohol und Gemische von Isopropanol und n-Butanol oder tert.-Butanol in Frage. Ferner können Ketone, wie Aceton, Äthylmethylketon, Methylisoamylketon, Ester, wie Äthylacetat, Butylacetat, Benzylacetat, Äthylstearat, Äther, wie Glykoldimethyläther, Glykolmonomethylätheracetat, Dioxan, Tetrahydrofuran, Dibutyläther, Kohlenwasserstoffe, wie Waschbenzin, Isooktan, Testbenzin, Tetralin, Cyclohexan, Benzol und Xvlol eingesetzt werden.
  • Als bevorzugtes Lösungsmittel sei tert. Butanol genannt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann im einzelnen so durchgeführt werden, daß das Copolymerisat mit Wasser und dem Alkanolamin bei 60 bis 2000 C, vorzugsweise bei 70 - 1800 C, kräftig gerührt wird, bis die Latexbildung erfolgt ist.
  • Erfolgte die Reaktion in Gegenwart eines Lösungsmittels, so wird während oder nach dem Emulgierprozeß das Lösungsmittel azeotrop abdestilliert. Bei Arbeitstemperaturen, die über dem Siedepunkt des Lösungsmittels liegen, wird im Druckgefäß gearbeitet. Es ist ohne weiteres möglich, eine Konzentrierung des Latex durch Abtreiben von Wasser herbeizuführen.
  • Obwohl der Emulgierprozeß die Verwendung zusätzlicher Emulgatoren nicht erfordert, können zur Erzielung spezieller Effekte ionische oder nichtionische Emulgatoren eingesetzt werden.
  • Die entstandenen Latices haben Festgehalte von ca. 5 - 60 Gew.-%, bevorzugt 20 - 40 Gew.-, und eine dünnflüssigemilchige bis pastenförmige Konsistenz. Die Viskosität der Latices ist nicht nur von deren Festkörpergehalt, sondern auch von der Menge der am Polymerisat vorhandenen Carboxylgruppen abhängig. Um möglichst stabile Latices zu erhalten, ist es vorteilhaft, bei Polymerisaten mit geringem Gehalt an Carboxylgruppen einen größeren Prozentsatz davon in Carboxylatgruppen zu überführen als bei Äthylencopolymerisaten mit hohen Carboxylgruppengehalten.
  • Das Verfahren eignet sich besonders gut zur Überführung der nach dem genannten älteren Vorschlag zugänglichen, relativ niedrigen Schmelzviskositäten aufweisenden Copolymerisate in Latices. Es ist zwar auch möglich, nach anderen Verfahren, etwa Hochdruckverfahren oder durch Verseifung von Äthylen-Acrylestercopolymerisaten hergestellte Polymerisate nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in Latexform zu überführen. Hierbei müssen jedoch gewisse Schwierigkeiten überwunden werden, die sich daraus ergeben, daß die nach anderen Verfahren erhältlichen vergleichsweise hochmolekularen Polymerisate eine relativ hohe Zahigkeit und Schmelzviskosität haben und sich durch einfaches Rühren in einem Kessel nur langsam zur Korngröße von Itatexpartikelchen dispergieren lassen.
  • Die erhaltenen Latices sind geeignet als Beschichtungsmittel, Klebstoffe für gegebenenfalls lösungsmittelbeständige Verklebungen oder Versiegelungen von Metallen, Kunststoffen, Textilien, Holz usw. und Bindemittel und zur Herstellung von Folien und Formkörpern. Aus ihnen lassen sich durch Aufstreichen, Gießen, Sprühen oder elektrolatisch bwz. elektrostatisch ueberzüge auf Folien und Formteilen aus Metall, Holz oder Kunststoff herstellen, die heißsiegelfähig und lcsungsmittelbeständig sind.
  • Die aus den verfahrensgemäß zugänglichen Ltices hergestellten polymeren Beschichtungen sind völlig klar und zeigen eine unerwartet gute Fließfähigkeit auch bei relativ niedrigen Temperaturen von etwa 120° C und haften sehr gut. Außerdem erlauben diese Iatices, Beschichtungen von überraschend hoher Wasserbeständigkeit herzustellen.
  • Darüber hinaus ist es möglich, aus den Latices durch einfaches Filtrieren und anschließendes Ausfällen Polymerisatmassen zu gewinnen, die weitgehend stippenfrei sind, selbst wenn man als Ausgangsmaterial ein Stippen enthaltendes Polymerisat verwendet hat, so daß sich derartige Latices als ein dberraschender Weg anbieten, stippige Copolymerisate des Äthylens mit ungesättigten Säuren in weitgehend stippenfreie zu überführen.
  • In den folgenden Beispielen beziehen sich die angegebenen Teile und Prozente auf das Gewicht, sofern nicht anders vermerkt.
  • Herstellung der Ausgangspolymerisate: Polymerisat 1 In einen mit Heißwasserheizung und Ankerrührer versehenen 5 l-Autoklaven werden 1.500 Teile tert.-Butanol gefüllt. Man spült mit Äthylen luftfrei und heizt auf 750 Cb Sodann wird ein Äthylendruck von 100 at. eingestellt. Mit einer Dosiergeschwindigkeit von 20 Teilen per Stunde wird nunmehr eine Lösung von 2,5 Teilen Azodiisobutyronitril und 95 Teilen Methacrylsäure in 900 Teilen tert.-Butanol eingepumpt. Nachdem alles eingepumpt ist, läßt man noch 3 Stunden nachriihren und läßt dann den Autoklaveninhalt ab. Das Polymerisat wird durch Abdestillieren des Lösungsmittels in reiner Form gewonnen. Man erhält 320 Teile eines zähen, flexiblen Materials, das, ermittelt durch Sauerstoffanalyse, 22 Gew.-° eingebaute Methacrylsäure enthält und einer Intrinsic Viskosität (#) von 0,38, gemessen in Cyclohexanon bei 100° C, besitzt.
  • Polymerisat 2 In einem 5 lAutoklav befinden sich bei 750 C 1.500 Teile tert.-Butanol. Dann wird der Autoklav mit Äthylen beschickt, bis sich ein Äthylendruck von 300 at. eingestellt hat. Nunmehr wird mit einer Dosierungsgeschwindigkeit von 30 Teilen per Stunde eine Lösung von 330 Teilen Acrylsäure und 2,8 Teilen Azodiisobutyronitril in 800 Teilen tert.-Butanol eingepumpt. Ein dabei auftretender geringer Druckanstieg wird durch ein Uberdruckventil laufend entspannt, so daß ein Druck von 300 at. erhalten bleibt. Nachdem 850 Teile der Lösung eingepumpt sind, wird das Einpumpen unterbrochen; man rührt noch 2 h nach und läßt den Autoklaveninhalt ab.
  • Das durch Abtreiben des Lösungsmittels erhaltene Polymerisat ist ein zähes Material mit erheblicher Steifigkeit. Es hat einen Acrylsäuregehalt von 37,5 Gew.-46 und eine in Cyclohexanon bei 1000 C gemessene Intrinsic Viskosität (P) von 0,49.
  • Polymerisat 3 Ein 5 Autoklav wird auf 800 C geheizt und mit Äthylen gefüllt bis ein Innendruck von 300 at. herrscht. In diesen Autoklav wird nun mit einer Dosierungsgesöhwindigkeit von 60 Vol. Teilen per Stunde eine Lösung von 2 Teilen Azodiisobutyronitril und 10 Teilen Acrylsäure in 990 Teilen tert.-Butanol eindosiert. Gleichzeitig wird durch ein zweites Pumpaggregat die jeweils gleiche Volumenmenge flüssiges Äthylen in den Autoklav eindosiert. Durch eine Ablaßvorrichtung wird der Druck durch Austragen von Reaktionsprodukt konstant gehalten. Dieser Versuch wird kontinuierlich über mehrere Tage gefahren. Nachdem sich die Gleichgewichtsbedingungen im Reaktionsraum richtig eingestellt haben, wird laufend eine ca. 30 Gew.-ige Lösung von Polymerisat erhalten und dieses durch Abtreiben des Lösungsmittels isoliert.
  • Man erhält ein Polymerisat mit einem Gehalt an 11 Gew.-% eingebauter Acrylsäure und einer Intrinsic Viskosität (y) von 0,57, gemessen bei 1000 C in Cyclohexanon.
  • Polymerisat 4 Ein 5 l-Autoklav, der mit einer kontinuierlichen Hochdruckdosiervorrichtung für Äthylen, sowie Monomerenlösung versehen ist und eine Entspannungsvorrichtung besitzt, die den Autoklav durch kontinuierliches Ablassen von Polymerisatlösung unter konstantem Druck hält, wird als Reaktionsgefäß verwendet. Bei 930 C und 280 - 300 atü wird der Autoklav kontinuierlich beschickt mit 1000 g ethylen pro Stunde und 1000 g einer Lösung von 200 g Acrylsäure, 580 g H20 und 20 g Azodiisobutyronitril in 4220 g tert.-Butanol pro Stunde. Durch kontinuierliches Ablassen von Reaktionsgemisch wird der Autoklavendruck konstant gehalten. Die anfallende Polymerisatlösung hat einen Restgehalt von ca. 20 %. Das in ihr enthaltene Polymerisat hat einen Gehalt an eingebauter Acrylsäure von 18 Gew.-% und eine Intrinsic Viskosität (#) von 0,41 , gemessen bei 100° c in Cyclohexanon.
  • Polymerisat 5 Es wird wie bei Polymerisat 4 gearbeitet, das in der Monomerenlösung enthaltene Wasser jedoch durch tert. -Butanol ersetzt. Die anfallende Polymerisatlösung hat einen Festgehalt von ca. 21 Gew.-%, das Polymerisat hat einen Acrylsäuregehalt von ca. 21 Gew.- und eine Intrinsic Viskosität (#) von von 0,73, gemessen in Cyclohexanon bei 100 C.
  • Polymerisat 6 Es wird wie bei Polymerisat 5 gearbeitet, jedoch die Acrylsäure durch Methacrylsäure ersetzt. Die anfallende Polymerisatlösung hat einen Feststoffgehalt von ca. 21 Gew.-ffi. Das Polymerisat hat einen Gehalt an eingebauter Methacrylsäure von ca. 20 Gew.-% und eine Intrinsic Viskosität (#) von 0,69, gemessen bei 100° C in Cyclohexanon.
  • Polymerisat 7 In einen mit Heißwasserheizung und Ankerrührer versehenen 5 l-Autoklaven werden 1.500 g tert.-Butanol gefüllt. Man spült mit Äthylen luftfrei und heizt auf 750 C. Sodann wird ein Äthylendruck von 100 at. eingestellt. Mit einer Dosiergeschwindigkeit von 20 g per Stunde wird nunmehr eine Lösung von 2,5 g Azodiisobutyronitril, 30 g Butylmethacrylat und 65 g Methacrylsäure in 900 g tert. Butanol eingepumpt. Nachdem alles eingepumpt ist, läßt man noch 3 Stunden nachrühren und läßt dann den Autoklaveninhalt ab. Das Polymerisat wird d durch Abziehen des Lösungsmittels in reiner Form gewonnen.
  • Man erhält 320 Teile eines zähes, flexiblen Materials, das, bezogen auf Sauerstoffgehalt, 26 Gew.-% eingebaute Methacrylsäure und Methacrylsäureester enthält und eine Intrinsie Viskosität (#) von 0,38, gemessen in Cyclohexanon bei 1000 C, hat.
  • Beispiele 1 - 11 Im folgenden sind die Versuchsbedingungen zur Überprüfung der Polymerisate 1 - 7 in Latexform tabellarisch zusammengefaßt.
  • In allen Fällen geht man am besten so vor, daß entweder das Polymerisat als Festsubstanz mit Wasser und dem Alkanolamin unter kräftigem Rühren bei der angegebenen Temperatur bis zur Bildung des Latex umgesetzt wird oder man versetzt die Polymerisatlösung mit Wasser und der Base und destilliert das Lösungsmittel während des Emulgierprozesses, gegebenenfalls als Azeotrop unter Normaldruck oder Vakuum ab. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß man das Polymerisat oder seine Lösung zunächst mit der Base reagieren läßt und dann Wasser zusetzt und gegebenenfalls unter Abtreiben des Lösungsmittels die Latexbildung vornimmt. Bei Temperaturen, die oberhalb des Siedepunktes von Lösungsmittel oder Wasser liegen, wird im Druckgefäß gearbeitet.
  • Die so erhaltenen Latices werden zweckmEßigerwe-e unter Rühren auf Raumtemperatur a9gekühlts da sich gezeigt hat, daß sie, falls beim Abkühlen nicht gerührt wird, zu Viskositätssteigerungen neigen.
  • Mit sämtlichen Latices lassen sich auf Metall, zu pier, Textilien und keramischem Material Über züge von sehr guter Haftfestigkeit und Heißsiegelfähigkeit aufbringen, sofern die Auftrocknung bei Temperaturen unter 1200 C erfolgt.
  • Bei Erhitzen der Filme auf Temperaturen über 1400 C werden diese durch Vernetzung unlöslich und lösungsmittelbeständig, d. h. sie sind dann auch in siedendem Cyclohexanon nicht mehr löslich, selbst dann, wenn zur Herstellung der Säureform vorher mit verdünnten Mineralsäuren ausgewaschen wurde.
  • Bei- Teile Polymeri- Teile Alkanolamin Neutrali- Teile Tempe- h Latex spiel sat Nr. sations- H2O ratur grad der °C Carboxylgruppen %
    1 100 1 7,1 Äthanolamin 45 131 150 5
    2 100 2 16,5 Diäthanolamin 30 273 130 3 Sahnig, film-
    3 100 3 8,6 Äthanolamin 85 254 160 4 bildend bei
    4 100 4 10,5 Diäthanolamin 40 166 120 10 30° C; Film
    5 100 5 7,1 Äthanolamin 40 161 150 3 bei 10 Min.
    6 100 5 7,1 Äthanolamin 40 161 175 3 # Erhitzen auf
    7 100 5 11,0 Diäthanolamin 36 167 170 3 120 - 170° C
    8 100 5 13,0 Triäthanolamin 30 170 170 3 zunehmend
    9 100 5 10,4 N-Dimethylätha-
    nolamin 40 166 170 3 vernetzt.
    10 100 6 6,1 Diäthanolamin 25 248 160 8
    11 100 7 15,8 Diäthanolamin 50 270 130 4
    Ver,zleichebeisRiel 100 Teile Polymerisat 5 werden mit 4,65 Teilen NaOH und 155 Teilen H20 3 Stunden bei 1750 C im Autoklaven gerührt und unter Rühren abgekühlt. Es resultiert ein Latex mit einem Festkörpergehalt von ca. 40 %, der aufgrund des gleichen Neutralisationsgrades völlig mit dem nach Beispiel 6 verfahrensgemäß hergestellten Latex vergleichbar ist. Von beiden Latices werden Filme auf Glasplatten gegossen und bei verschiedenen Raumtemperaturen getrocknet. Es zeigt sich, daß der Latex gemäß Beispiel 5 bereits bei 25O C zu einem klaren zusammenhängenden Film auftrocknet, während unter den gleichen Bedingungen der unter Verwendung von NaOH hergestellte Latex keinen Film, sondern eine rissige bröckelige Masse ergibt. Erst wenn man Filme aus diesem Latex bei Temperaturen über 650 C trocknet, erhält man Filme, die wenige rissig sind und erst bei Temperaturen über 800 C trocknet der Alkali enthaltende Latex zu einem glatten zusammenhängenden Film auf.
  • Erhitzt man die aus beiden Latices hergestellten Filme für 10 Min. auf 1700 CS so zeigt der gemäß Beispiel 6 erhaltene Film einen wesentlich weicheren Griff als der Alkali enthaltende Film. Läßt man die beiden nacherhitzten Filme über Nacht in Wasser stehen, so wird der Alkali enthaltende Film trüb, während der gemäß Beispiel 6 erhaltene Film klar bleibt.
  • Wäacht man die beiden Filme über Nacht mit verdünnter HC1 aus, so zerfällt der aus dem Alkali enthaltenden Latex hergestellte Film im siedenden Cyclohexanon, während der aus dem gemäß Beispiel 6 hergestellte Latex gewonnene Pilm lediglich achwach anquillt, wodurch sich sein vernetzter Zustand verdeutlichen läßt.
  • Werden statt 4,65 Teilen NaOH 6,85 Teile Trimethylamin bei der Herstellung des Latex verwendet und wie im Vergleichsbeispiel ausgeführt, verarbeitet, so erhält man Filme, die bei Temperaturen unter 400 C ebenfalls rissig auftrocknen.
  • Wird der aufgetrocknete und nacherhitzte Film über Nacht mit verdünnter HC1 ausgewaschen, so wird er von heißem Cyclohexanon ebenfalls aufgelöst.

Claims (3)

  1. Patentanæprüche:
    Cl)) ) Verfahren zur Herstellung von stabilen Latices durch Umsetzung von Copolymerisaten aus Äthylen und Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und gegebenenfalls deren Estern mit einem Gehalt von 5 - 75 Gew.-% copolymerisierten Acryl- und/oder Methacrylsäureeinheiten mit (2)-Werten der Copolymerisate von 0,05 - 1,5, gemessen in Cyclohexanon bei 1000 C, in Wasser und gegebenenfalls einem lösungsmittel, mit 20 bis 100 % der äquivalenten Mengen, bezogen auf Carboxylgruppen des Copolymerisats, an Basen, dadurch gekennzeichnet, daß als Basen Alkanolamine verwendet werden.
  2. 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß primäre und/oder sekundäre Alkanolamine verwendet werden.
  3. 3.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gesennzeichnet, daß Mono- und/oder Diäthanolamine verwendet werden.
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