DE1955231C3 - Farbstoff-Ausbleichverfahren zur Herstellung positiver photographischer Farbstoffbilder - Google Patents
Farbstoff-Ausbleichverfahren zur Herstellung positiver photographischer FarbstoffbilderInfo
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Description
TiO,
worin bedeutet X ein Sauerstoff- oder Stickstoffatom und R die unter Einbeziehung der
Komponente
!Y
zur Vervollständigung eines silberausbleichbaren Farbstoffs erforderlichen Atome enthält.
b) in der lichtempfindlichen Schicht nach deren bildgerechter Belichtung durch physikalische
Entwicklung ein Silberbild erzeugt und
c) die das Silberbild aufweisende Schicht zur Entfärbung des Chelat-Komplexes in den
Silberbildbezirken mit einer FarbstofT-Ausbleichlösung behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Aufzeichnungsmaterial verwendet, das einen Chelat-Komplex der angegebenen
Formel enthält, in der R die zur Vervollständigung eines Anthrachinone Hydrazon-.
Xanthin-, Thiazin-, Phenazin-, Triphenylmethan-, Indigo-, Azo- oder PhthalocyaninfarbstofTes erforderlichen
Atome bedeutet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß man ein Aufzeichnungsmaterial
mit einem Chelat-Komplex aus Titandioxyd und 1,2 - Dihydroxy- 5-(2-natriumsulfophenyl)-amido-8-(2-nairiurnsu!fo-4-T!ic!hylphcnyDamidoanthruchinon
oder 4-(2,4-Dinitrophcnyl - hydrazonomethy I (brenzcatechin verwendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß man das Silberbild
dadurch erzeugt, daß man das bildgerecht belichtete Aufzeichnungsmaterial
a) zur Erzeugung von F.ntwicklungszentren aus metallischem Silber in den belichteten Bezirken
mit einer Silberionen enthaltenden Lösung und danach
Die Erfindung betrifft ein Farbstoff-Ausbleichverfahren
zur Herstellung positiver photographischer Farbstoffbilder, bei dem ein photographisches Auf-Zeichnungsmaterial,
bestehend aus einem Schichtträger und mindestens einer lichtempfindlichen, mindestens
eine lichtempfindliche farbige Verbindung enthaltenden Schicht bildgerecht belicht« und mit
einer Farbstoff-Ausbleichlösung behandelt wird.
Es ist bekannt, auf dem Gebiet der Photographic zur Herstellung positiver Farbstoffbilder ausbleichbare
Farbstoffe aufweisende Aufzeichnungsmaterialien zu verwenden und die ausbleichbaren Farbstoffe
selektiv zu zerstören. Fin typisches derartiges Farbstoffaiisbleichverfahreii
geht von Aufzeichnunusmaterialien aus. die mindestens einen ausbleichbaren Farbstoff
aufweisen, welcher in Gegenwart von auf photographischem Wege entwickelten Silber durch Reduktion
in die farblose Form überführt wird.
Die durch Reduktion herbeigeführte Farbstoffausbleichung kann nach zwei Methoden erfolgen, und
zwar entweder durch eine stöchiometrische Reaktion in einer sauren Lösung, wobei das photographische
Silber als Reduktionsmittel dient oder als eine durch Silber katalysierte Reaktion, in welchem Falle das
Reduktionsmittel eine hochalkalischc Substanz ist. wie beispielsweise Natriumstannit (alkalisches Stannochlorid).
Zur Durchführung von Silber-Farbstoffausbleichverfahren geeignete mehrfarbige Aufzeichnungsmaterialien
bestehen aus einem Schichtträger und hierauf . aufgetragenen, verschieden sensibilisierten Silbcrhalogenidschichten,
beispielsweise gegenüber blauer, grüner und roter Strahlung sensibilisierter Schichten.
die in Kontakt mit ausbleichbaren gelben, purpurroten
und blaugrünen Farbstoffen stehen. Nach bildgerechter Belichtung werden diese Aufzeichnungsmaterialien in der Regel in einer Schwarz-Weiß-Silbcrhalogcnidentwicklerlösung
unter Bildung eines SiI-berbi'.des von geringem Kontrast in den belichteten
Bezirken entwickelt. Daraufhin werden die Aufzeichnungsrnaterialicn
der Einwirkung von einer oder mehreren sauren Ausbleichlösungen ausgesetzt, die
als aktiven Bestandteil eine Verbindung enthalten.
die in der Regel als Ausbleichkatalysator bezeichnet wird. Dieser Ausbleichkatalysator oxydiert das
metallische Silber, das sich während der I-!nt wicklung
gebildet hat und wird dabei selbst reduziert. Der reduzierte Katalysator wird dann an den Punkten.
an denen Silber vorhanden war. wirksam und reduziert den farbigen, ausbleichbarcn Farbstoff in
jeder Schicht zu einer farblosen Verbindung, während der Katalysator selbst gleichzeitig in seinen ursprünglichen
Zustand rcoxydiert wird. Das zurückgebliebene Silbersalz wird dann durch Fixieren und Waschen
entfernt. Auf diese Weise wird ein positives Farbsloffb''d
erhalten, welches photographisch die Umkehrung des ursprünglichen Silbcrbildes ist.
Bei den bekannten Aufzeichnungsmaterialien /ur
Purchführung von Furbstaffausbleichverfahren stellt
Silberhalogenid die übliche photoemplindliche Verbindung
dar. Ein wesentliches Kennzeichen der bisher bekannten mehrfarbigen Aufzeichnungsmaterialien s
dieses Typs ist, daß sie spektral sensibilisierende Farbstoffe zusätzlich zu den ausbleichbar Farbstoffen
enthalten, wobei diese Farbstoffe die Aufgabe haben, das photoempftndliche Silberhalogenid gegenüber
rotem, grünem und gelbem Licht zu sensibilisieren, da die ausbleichbar Farbstoffe, die zur Bildung
des Farbbildes benötigt werden, nicht die sensibilisierenden Eigenschaften der Stnsihilisierungsfarbstoffe
aufweisen. Durch die Absorption der zusätzlich verwendeten Farbstoffe wird die in bekannten
Farbausbleichverfahren erzielbare Empfindlichkeit ernsthaft beeinträchtigt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Farbsioff-Ausbleichverfahren
zur Herstellung positiver, qualitativ hochwertiger photographischer Farbstoffbilder an/ugeben,
zu dessen Durchführung nur ein einziger ausbleichbarer Farbstoff, der sowohl die Funktion eines
spektral sensibiiisierenden als auch eines BildfarhstofTes
ausübt, verwendet zu werden braucht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Färbstoff-Ausbleichverfahren
zur Herstellung positiver photographischer Farbstoffbilder, bei dem ein photographisches
Aufzeichnungsmaterini, bestehend aus einem Schichtträger und mindestens einer lichtempfindlichen,
mindestens eine lichtempfindliche farbige Verbindung enthaltenden Schicht bildgereeht belichtet
und mit einer Farbstoffausbleichlösung behandelt wird, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man
a) ein Aufzeichnungsmaterial verwendet, das in der lichtempfindlichen Schicht a! lichtempfindliche
farbige Verbindung mindestens einen aus Tilandioxyd und einer organischen Verbindung gebildeten
Chelat-Komplex der Formel
TiO1
40
45
worin bedeutet X ein Sauerstoff- oder Stickstoffatom und R die unter Einbeziehung uer Komponente
O
55
zar Vervollständigung eines silbcrausbleichbarcn Farbstoffs erforderlichen Atome enthält.
b) in der lichtempfindlichen Schicht nach deren hildgerechler
Belichtung durch physikalische Entwicklung ein Silberbild erzeugt und
c) die das Silberbild aufweisende Schicht zur Entfärbung
des Chelat-Komplcxes in den Silbcrbildbezirken mit einer Farbstoff-Ausbleichlösung behandelt.
65
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß in besonders vorteilhafter Weise beim Farbstoff-Ausbleichverfahren
als lichtempfindliche Verbindung Titandioxyd in Form eines Cbelat-Komplexes mit
einem an das Titandioxyd fest gebundenen silberausbleichbaren Sensibilisierungsfarbstoff zu verwenden
ist.
Durch die Erfindung wird eine vorteilhaiie Emph'ndlichkeitssleigerung
erreicht, da der Grad der spektralen Sensibilisierung bekanntlich durch steigende
Mengen an Sensibilisierungsfarbstoff erhöht werden kann und da sich, im Gegensatz zu bekannten, ein
Silberhalogenid als lichtempfindliche Verbindung enthallenden Aufzeichnungsmaterialien, in denen selbst
die besten bekannten spektralen Sensibilisierungsfarbstoffe, wenn sie in hohen Mengen angewandt
werden, zu einer nachteiligen Desensibilisierung führen, in den erfindungsgemäß verwendbaren Aufzeichnungsmaterialien
ein hoher Farbstoffgehalt günstig auswirkt, da der Farbstoff sowohl die Empfindlichkeit
erhöht als auch als Bildfarbstoff wirkt.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung sind die silberausbleichbaren Farbstoffe geeignet,
welche in üblichen SilberfarbstolTausbioichentwicklern
gebleicht werden können und welche mindestens zwei an einem aromatischen Ring sitzende vicinale
Hydroxylgruppen oder vicinale Hydroxyl- und Aminogruppen
aufweisen.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete ausbleichbare Farbstoffe, die mit Titandioxyd
die zur Durchführung des Verfahrens benötigten Chelat-Komplexe liefern, sind beispielsweise
aus dem Buch von M e e s und James »The
Theory of the Photosraphic Process«, 3. Ausgabe. 1966. Verlag McMillan, New York, S. 394 und"395.
bekannt. Derartige Farbstoffe können beispielsweise aus Xanthen-, Thiazin-, beispielsweise Phenothiazine
Diazin-,Triphenylmethan-. Indigo-,C'hinon-, Phthalocyanin.
Monoazo- und Disazofarbstoffen mit entsprechenden Hydroxyl- bzw. Aminogruppen bestehen.
Die Farbstoffe lassen sich auch als sogenannte »Ligandenverbindungen« bezeichnen, da sie mit dem
Titandioxyd Chelatkomplexe büJen.
Die Durchführbarkeit des Verfahrens der Erfindung beruht somit darauf, daß Titandioxyd spektral dadurch
gegenüber sichtbarem Licht sensibilisiert wird, daß es mit den verschiedensten organischen Verbindungen
mit Chelate bildenden Gruppen (ungesättigten Ligandenverbindungen) umgesetzt wird, wobei
gegenüber sichtbarem Licht empfindliche farbige Komplexe erhalten werden.
Die Herstellung eines zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeigneten Aufzeichnungsmatcrials
erfolgt somit unter Verwendung von Titan-'Jioxyd, das gegenüber blauer bis ultravioletter Strahlung
empfindlich ist. welches mit sogenannten PoIydcntat-Ligandenverbindungen
in Komplexe überführt wird, welche farbig sind und gegenüber Strahlung
des sichtbaren Bereiches des Spektrums empfindlich sind. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich,
daß eine Ligandenverbindung vor der Komplexbildung mit dem Titandioxyd farbig ist. Vielmehr sind
auch farblose oder nur schwach farbige Ligandenverbindungen als Chelatkomplexbildner geeignet, beispielsweise
die Kalcchine. Gerbsäure und andere Polyhydroxylgruppcn aufweisende Galatester. Auch
derartige Verbindungen erzeugen stark farbige Titandioxydkomplcxe eines Farbtons, der von dem der
Ligandenverbindung unterschiedlich ist. Dies bedeutet, daß nicht nur organische Farbstoffe als Chelat-Komplexbildncr
mit dem Titandioxyd geeignet sind.
Werden zur C'helui-Komplexbildung mil dem I iUiniioxyd
ursprünglich fnrbige Ligunden oder Ligandenyerbindung.cn
verwendet und erfolgt die Komplexbildung »η einer Stelle im oder mine dem chromophoren
System, so erfolgt eine Verschiebung des Farbtons und eine Verschiebung des Absorptionsspektrums
im Komplex gegenüber dem Farbton und dem Absorptionsspektrum des zur Komplexbildung
verwendeten Komplexbildners. Dieser Effekt vermindert sich in dem Muße, wie sich die Komplexbildungsstelle
von der konjugierten Kette oder dem Kern, die üblicherweise als chromophor bezeichnet
wird, entfernt.
Zu/ Bildung der C'helat-Komplexe sind somit, entsprechend
der allgemeinen Formel, alle die Ligandenverbindungen geeignet, die mit Titandioxyd einen
farbigen Komplex liefern. Die Erzeugungeines solchen
Komplexes macht das Titandioxyd gegenüber sichtbarem Licht empfindlieh, und zwar zu einem Grad,
welcher bei einem Spektrum maximaler Absorption praktisch äquivalent ist der ultravioletten I'hotoansprechbarkeil
von nicht sensibilisiertem lii.indioxyd.
Bei der Bildung eines stabilen Komplexes /.wischen einem fbergangsmetallion oder Atom und
einem sogenannten Bidentat-Liganden besteht der zyklische Ring mit sowohl der Melaükomponenie
und den Elektronen spendenden und zwisehengeschaltetcn
Atomen der C'helat-üruppe des Liganden in vorteilhafter Weise /ur Erzielung einer besonders
günstigen Stabilität aus einem 5- oder dgliedriuen
Ring. Ein besonders geeigneter Ligand oder eine besonders geeignete Ligandenverbindung liegt s'MTiit
dann vor. wenn die Elektronen spendenden oder Elektronen liefernden Atome der C helat-Gruppe durch
nur zwei oder drei zwischengeschaltete Atome voneinander getrennt sind.
Infolgedessen sind besonders vorteilhafte Komplexbildner oder Ligandcnvcrhiudungcn zur Erzeugung
der C'helat-Komplexe solche, die Elektronen liefernde oder Elektronen spendende Atome wie
Sauerstoff- oder Stickstoffatome aufweisen, Ganz besonders geeignet sind dabei als Liganden oder
Komplexbildner aromatische Vicinal-Polyole. insbesondere Aryl-Vicinal-Polyole. X-Ilydroxychinoline.
aromatische Verbindungen mit einem llydroxxlresl.
die in erlho-Steüung durch ein basisches Stickstoffatom
substituiert sind und aromalische Verbindungen mit einem Hydroxylrest. die in ortho-Stellung durch
einen C'arbonylrcst substituiert sind. Der übrige Teil
der Ligandenverbindung kann aus einem typischen chromophoren Rest oder chromophoren System bestehen
«.»der einer anderen konjugierten oder anderen
potentiellen chromophoren Konfiguration, welche da/u beiträgt, daß die Verbindung nach der Komplexbildung
farbig ist.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, als Komplexbildner
zur Erzeugung der C'helat-Komplexe organische Verbindungen zu verwenden, die ein chromophores
System oder einen chromophoren Rest aufweisen, und zwar vorzugsweise einen mindestens ein
Stickstoffatom aufweisenden Rest, welcher durch ein Reduktionsmittel reduzierbar ist. d. h. durch ein
Reduktionsmittel, wie sie in üblichen Farbstoff-Ausblcichlösungcn
vorhanden sind, und zwar in Gegenwart eines Silbcrbildcs. wie es beispielsweise im
Rahmen der üblichen Farbstoff-Ausbleichvcrfahren vorliegt.
In vorteilhafter Weise können somit als Komplexbildner
zur UiWung der C'helatkomplexe organische Verbindungen, insbesondere organische Farbstoffe
verwendet werden, die mindestens einen Dwzoresi (N =■ N - ) aufweisen oder einen Hydrazonrest
oder eine bivalente Aminogruppe
I
-N-
-N-
oder einen Hydrazorest der Formel
H H
I t
Andere Stickstoff enthaltende Gruppen sind ebenfalls geeignet, so lange sie reduziert werden können,
wenn sie mit Farbstoff ausbleichenden Lösungen in Kontakt gebracht werden.
Zur Erzeugung der gegenüber sich1.barem Licht
empfindlichen Titandioxydkomplexe kann übliches Tivindioxyd verwendet werden, und /war in vorteilhafter
Weise mikrokristallines, im Vakuum niedergeschlagenes
Titandioxyd und kolloidales Tilandi-
oxyd mit beispielsweise Rutil- oder Anatasstruklur
Die Bildung der C'helat-K.implexe kann durch Vermischen unter Rühren oder einfaches Miteinandcrkontaktbringen
der beiden Komponenten erfolgen, wobei zweckmäßig ein molarer fberschuü des
Komplexbildner (Ligandenverbindung) verwendet wird, um sicherzustellen, daß die gesamte Oberfläche
des Titandioxyds, die zur Komplexbildung befähigt ist. auch umgesetzt wird. Das Vorhandensein eines
t'bersehusses an Komplexbildner beeinträchtigt ehe
spektrale Scnsibilisation nicht nachleii.g. Beispielsweise
können Mengen bis zu einer vollständigen Monosehichlbedeckung zur Komplexbildung mit der
Titandioxydoberfläche verwendet werden, ohne daß
eine Desensibilisierung auftritt.
Die Herstellung eines zur Durchführung des Verfahrens
der Erfindung geeigneten Aufzcichniingsmatcrials
kann auf verschiedene Weise erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, dem gegenüber sichtbarem
Licht empfindlichen farbigen litandioxydkomplex auf einen Schichtträger aufzutragen, oder
aber /unächiU auf den Schichtträger das Titandioxyd aufzubringen und den farbigen Komplex in situ durch
Nachbehandlung mit dem Komplexbildner auf dem Schichtträger zu erzeugen.
Wird /Ui Herstellung des Aufzeichnungsmaterial·
ein Schichtträger mit im Vakuum abgetragenen Titan· dioxyd verwendet, so können derartige Schichtlrägci
beispielsweise nach dem Verfahren hergestellt werden wie es aus der USA.-Fatentschrift 1970 496 für du
Vakuumbeschichtung von Schichtträgern mil Silber halogenid bekannt ist. Dabei kann das Schichtträger
material in einen verschließbaren Behälter gemein sam mit metallischem Titan eingebracht werden
wobei letzteres als Lieferant für das Titundioxyi dient. Die Erzeugung des Titandioxyds erfolgt dam
durch Einführung von Sauerstoff in das Vakuum system. Andererseits kann jedoch auch Titandioxvi
an Stelle von metallischem Titan verwendet wcrdcr
Dabei werden nach Verschluß des Gefäßes bei vermindertem
Druck Temperaturen angewandt, welche die Sublimierung von mikrokristallinem Titandioxyd
auf dem Schichtträgermaterial ermöglichen.
Die Schichtstärke der Titandioxydschicht auf dem Schichtträger liegt zwischen 0,02 und 0.5 Mikron,
vorzugsweise 0,05 und 0,4 Mikron.
Nach dem Auftragen des Titandioxyds auf den Schichtträger im Vakuum kann die Komplexbildung,
d. h. die Überführung des Titandioxyds in einen gegenüber sichtbarem Licht empfindlichen Komplex
erfolgen. Zweckmäßig erfolgt die Komplexbildunj;
dadurch, daß das im Vakuum aufgetragene Titandioxyd mit einer Lösung der organischen, zur K omplexbildung
verwendeten Verbindung in einem organischen Lösungsmittel oder in Wasser als Lösungsmittel
in Kontakt gebracht wird. Selbstverständlich können auch Mischungen verschiedener Lösungsmittel
zum Lösen des Komplexbildners verwendet werden. Dabei kann die Titandioxydschicht in verschiedener
Weise mit dem Komplexbildner in Kontakt gebracht wenden, beispielsweise durch Eintauchen
der Schicht in eine Lösung des Komplexbildners,
durch Aufsprühen oder Aufgießen der Lösung. Die Kontaktzeit muß dabei ausreichen, dal* sich
ein farbiger Komplex bilden kann. Nach einer ausreichenden Kontaktdauer wird überschüssige Lösung
entfernt, beispielsweise abtropfen gelassen und d;is
Aufzeichnungsmaterial wird getrocknet. Auf diese Weise wird ein gegenüber sichtbarem Licht spektral
scnsibilisiertes Aufzeichnungsmaterial erhalten.
Eine andere vorteilhafte Möglichkeit zur Herstellung
eines zur Durchführung des Verfahrens c'^r
Erfindung geeigneten Aufzeichnungsmaterials besteht darin, Titandioxydpartikeln aus einer Lösung iiuf
einen Schichtträger aufzutragen, und zwar vorzugsweise in Gegenwart eines Bindemittels. In diesem
Falle wird der Komplexbildner vorzugsweise der Beschichtungslösung einverleibt, worauf die Beschiohtungsmassc
nach Bildung des Komplexes auf den Schichtträger aufgetragen wird.
Vorzugsweise erfolgt jedoch die Herstellung des Aufzeichnungsmaterial durch Auftragen einer Titandioxydschicht
auf einen Schichtträger im Vakuum und anschließende Komplexbildung.
Als Bindemittel sind hydrophile Bindemittel, wie
Gelatine. Polyvinylalkohol und andere wasscrpermcablc
Polymere bevorzugt.
Als zweckmäßig hat sich die Verwendung von 0.05 bis ! Gewichtsteil polymeres Bindemittel pro 1 Ge- ;>o
wichtsteil Titandioxyd erwiesen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung können zur Durchführung
des Verfahrens der Erfindung mehrschichtige, mehrfarbige Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden.
und zwar beispielsweise mit blaugrünen, purpurroten und gelben Schichten, welche durch die Komplexe
derart sensibilisiert sind, daß sie Licht des roten,
grünen und blauen Bereiches des sichtbaren Spektrums aufzuzeichnen vermögen. In vorteilhafter Weise
werden zur Herstellung derartiger Aufzeichnungsmaterialien Dispersionen von kristallinem Titandioxyd,
und zwar den verschiedensten Formen von kolloidalem Dioxyd in einem üblichen hydrophilen
Bindemittel verwendet. 6S
Wird ein mehrfarbiges Aufzeichnungsmaterial des beschriebenen Typs bildweise belichtet und durch
ein Farbstoff-Ausbleichverfahren entwickelt, so wird
ein mehrfarbiges positives Bild erhalten, wobei die Bildfarbstoffe durch die nicht ausgebleichten farbigen
Komplexe geliefert werden, die ursprünglich zur spektralen Sensibilisierung des TiUndioxyds zur Aufzeichnung
von rotem, grünem und blauem Licht dienten.
Die Erfindung ermöglicht es somit, daß ein Aufzeichnungsmaterial
verwendet werden kann, welches außer ausblcichbaren Farbstoffen nicht noch zusätzlich
sensibilisierende Farbstoffe enthält. Erfindungsgemäß wird somit erreicht, daß die zur Spektralen
Sensibilisierung verwendete VerVtindung gleichzeitig den ausbleichbaren Farbstoff bildet. Dadurch wird
eine bedeutende Vereinfachung der zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung verwendeten Aufzeichnungsmaterialien
erreicht. Des v/eiteren werden bei dem zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung
verwendeten Aufzeichnungsmaterial Probleme vermieden, die bei den bisher bekannten Ausbleichfarbstoffaufzeichnungsmaterialien
durch Farbstoffdiffusion hervorgerufen wurden.
Ein zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignetes Aufzeichnungsmaterial kann unter
Lichteinwirkung aufbewahrt werden. Wird es unter Lichteinwirkung aufbewahrt, so muß unmittelbar
vor der Exponierung des Aufzeichnungsmaterials eine sogenannte Dunkelanpassung erfolgen. Die Dunkelanpassung
bewirkt, daß die Entwickelbarkeit des unbelichteten Titandioxyds bis zu einem Punkt
abfällt, an dem das Verhältnis «!er Entwickelbarkeit
von unbelichteten"! zu belichtetem Titandioxyd ausreichend
groß ist. um die Entwicklung eines photographischen Bildes ausreichender Gradation zu ermöglichen.
Die Dauer dieser Dunkelanpassungsperiode hängt teilweise von der Intensität der auf das Aufzeichnungsmaterial
eingewirkten Lichtmenge ab sowie ferner von der Intensität der beabsichtigten bildweisen
Exponierung. Als zweckmäßig hat es sich in der Regel erwiesen, eine Dunkelanpassung von etwa 10
bis etwa 24 Stunden durchzuführen. Schließlich hat sich gezeigt, daß sich die Pholoempfindlichkeit des
Aufzeichnungsmaterials dadurch erhöhen läßt, daß man das Aufzeichnungsmaterial bei erhöhten Temperaturen
aufbewahrt.
Das Aufzeichnungsmaterial kann dann bildgerecht durch irgendeine Vorlage belichtet werden, wodurch
ein latentes Ladungsbild entsprechend den exponierten und nicht exponierten Bezirken erzeugt wird. Auf
Grund der Ladungsverteilung wird das Aufzeichnungsmaterial einer Entwicklung zugänglich.
Vorzugsweise werden zur Belichtung des Aufzeichnungsmaterials Strahlungsquellen verwendet, deren
emittierte Strahlung reich an solchen Wellenlängen ist. die bevorzugt von dem jeweils im Aufzeichnungsmaterial
verwendeten Komplex absorbiert werden. Im Hinblick auf die natürliche Empfindlichkeit des
Titandioxyds gegenüber ultravioletten Strahlen können jedoch auch Strahlungsquellen verwendet werden,
die an ultravioletten Strahlen reich sind.
Die Entwicklung des erzeugten latenten Bildes zu
einem Silberbild erfolgt vorzugsweise in einem zweistufigen physikalischen Entwicklungsprozeß. Zunächst
wird das bildweise belichtete Aufzeichnungsmaterial mit einer Lösung behandelt, welche Silberionen enthält.
Vorzugsweise wird eine wäßrige Silbernitratlösung verwendet. Ausgezeichnete Ergebnisse werden
jedoch ferner beispielsweise auch mit wäßrigen Lö-
409 635/303
9
10
sungeti von Silberperchlorat oder Silbcr-p-toluol- Ein besonders vorteilhaftes alkalisches Ausbleich-
»ulfonat erzielt. Durch eine solche Behandlung werden mittel ist Natriumstannit. Vorzugsweise liegt der
mikroskopisch kleine Niederschläge oder Entwick- pH-Wert der Ausblcichlösung bei 11 oder darüber,
lungszentren aus metallischem Silber in den expo- Geeignete Ausbleichlösungcn, bei deren Vcrwen-
niertcn Bezirken des Aufzeichnungsmatcrials erzeugt. 5 dung das entwickelte Silberbild als Reduktionsmittel
Die Silberionen enthaltende Lösung kann dabei in dient, enthalten in üblicher Weise eine Säure, eine
verschiedener Weise zur Einwirkung gebracht wer- silbcrionenkomplexbildende Verbindung, bcispiels-
den, beispielsweise durch Eintauchen des Aufzeich- weise Thioharnstoff, ein Mercaptan und oder Bcnz-
nungsr; iterials in die Lösung, durch Aufsprühen oder imidazol sowie ferner einen Ausbleichkatalysator, wie
durch Aufgießen der Lösung auf das Aufzeichnungs- 10 beispielsweise ein Phenazin. ein Oxazin oder ein
material. sulfoniertcs Anthrachinon.
Anschließend an die Behandlung mit einer Silber- Eine vorteilhafte saure Ausbleichlösune kann bei-
ionen enthaltenden Lösung wird das bildweisc expo- spielsweisc folgende Zusammensetzung besitzen:
nierte Aufzeichnungsmaterial mit einer physikalischen
nierte Aufzeichnungsmaterial mit einer physikalischen
Entwicklerlösung in Kontakt gebracht, welche Schwer- 15 Konzentrierte HCl IfX) ml
metallionen (in Salzform) und ein Reduktionsmittel Thioharnstoff 125 ü
Tür die Metallionen enthält sowie gegebenenfalls ein 2-Hydroxy-3-aminophcnazin 0.Ϊ5 g
Lösungsmittel für das Metallionensalz, wenn das Mit Wasser aufgefüllt zu 11
Metallionensa'.z in Wasser praktisch unlöslich oder
schwer löslich ist. Als Lösungsmittel können dabei 20 Nach dein Ausbleichen kann noch vorhandenes
beispielsweise wasserlösliche Thiosulfate oder Thio- rückständiges Silber durch Behandlung mit einem
cyanate verwendet werden. Auf diese Weise wird ein Bleichbad, beispielsweise einem Fcrricyanidblcichbad
sichtbares photographisches Bild entsprechend den oder einem anderen silberbleichenden Bad und einem
exponierten Bezirken mit den Entwicklungszentren üblichen Fixiermittel wie beispielsweise Nalrium-
erieugt. 25 thiosulfat, entfernt werden.
Vorzugsweise enthält die physikalische Entwickler- In den Fällen, in denen die Konzentrationen an
lösung als Schwermetallionen Silberionen. Silberhalogenid und entwickeltem Silber nicht wesent-
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung lieh über den Konzentrationen des ausbleichbar
geeignete physikalische Entwicklerlösungen sind be- Farbstoffes liegen, wirkt der Thioharnstoff- und oder
kannt Verwiesen wird beispielsweise auf das Buch 30 Phenazinausbleichkatalysator in der Weise, daß er
von Horn sky. »Basic Photographic Chemistry«. sowohl Silberhalogenid als auch rückständiges Silber
1956. S. 66, und das Buch von M e e s und Jamc s. durch Überführung in lösliche Komplexe entfernt.
»The Theory of the Photographic Process«. 3. Ausgabe. 1966. S. 329 bis 331, Verlag MacMillan Com- Beispiel 1
pany, New York. USA. 35 20 g kolloidales Titandioxyd wurden in HX) ml
»The Theory of the Photographic Process«. 3. Ausgabe. 1966. S. 329 bis 331, Verlag MacMillan Com- Beispiel 1
pany, New York. USA. 35 20 g kolloidales Titandioxyd wurden in HX) ml
Die physikalischen Entwickler enthalten als Rcduk- destilliertem Wasser dispcrgierl Zu 10 e der crhal-
tionsmittcl. vorzugsweise durch mehrere Hydroxyl- lenen Dispersion wurden 5 ml einer lgewichtspro-
gruppen substituierte Arylverbindungen. z. B. Hydro- zentigen wäßrigen Lösung eines blauerüncn Färb-
chinone, Katechine und Pyrogallol. Ascorbinsäure- stoffes der Formel
derivate. Aminophenole, p-Phenylendiamine und 40
andere als Reduktionsmittel in physikalischen I
Entwicklcrlösungen bekannte Entwicklerverbindun- „„ ' /~~\ ru
&-R·
ι μ ι \ /
Als besonders vorteilhafte Reduktionsmittel für 1 Jl λ j
die physikalischen Entwicklerlösungen haben sich 45 HO—(''^ V\ SO3Na
erwiesen: 2- Methyl-3-chlorohydrochinon. Bromo- L ) I J
hydrochinon. Brenzkatechin. 5-Phenylbrenzkatcchin. v
Pyrogallolmonomethyläthcr (1 - Methoxy- 2.3 -dihy- >' λ \
droxybenzol) und 5-Mcthylpyrogallolmonomethyl- ^ N 1C χ
äther, Isoascorbinsäure. N- Methyl-p-aminophenol. 50 I |
Dimethyl - ρ - phenylendiamin. 4 - Amino - N.N - di- N SO Na
(n-propyl)anilin und o-Amino-l-äthyl-l.IJ^-tetra-
(n-propyl)anilin und o-Amino-l-äthyl-l.IJ^-tetra-
hydrochinolin. mit der Colour Index Nr. 1084 zugegeben Auf dies«
Das vollständig entwickelte Aufzeichnungsmaterial Weise wurde ein Chelat-Komplex aus dem Farbstof
weist nach der Entwicklung ein negatives Bild der 55 und dem Titandioxyd erzeugt. Zu der erhaltend
Vorlage auf. Komplex-Dispersion wurden dann 8 ml eine
Nach der Erzeugung des Metalloides. Vorzugs- 1 Ogewichtsprozentigen wäßrigen Gelatinelösung zu
weise des Silberbildes, wird das Aufzeichnungsmaterial gegeben sowie ferner 1 ml einer 7 5gcwichtsprozen
mit einer üblichen Farbstoffausbleichlösung behan- tigen wäßrigen Saponinlösung und 0 25 ml eine
delt, um die farbigen Komplexe der exponierten 60 1 Ogewichtsprozentigen wäßrigen Formaldehydlösuns
Bezirke zu entfärben, wobei larbige positive photo- Die erhaltene Mischung wurde dann in einer Schicht
graphische Bilder erzeugt werden. stärke von 0,010 cm, naß gemessen auf barytiertci
Das Ausbleichen wird dadurch bewirkt, daß das Papierschichtträger aufgetragen Auf diese Wcisi
Aufzeichnungsmaterial mit einer entweder sauren wurde ein Aufzeichnungsmaterial mit einer spekiralci
oder alkalischen Aiisbleichlösung so lange in Kontakt 65 Empfindlichkeit bis zVetwa 760 nm hercestcllt
gebracht wird, bis eine chemische Reduktion des Sämtliche Maßnahmen wurden bei "Dunkcllich
iarbigen oder der farbigen Komplexe zu farblosen durchgeführt, weshalb eine Dunkelanpassung de
Formen erfolgt ist. Titandioxyds vermieden wurde.
Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial wurde dann 5 Sekunden lang durch ein Diapositiv mit dem Licht
einer 500-Watt-Wolfram-Lampe (Ubcrspannungslampc).
die in einer Entfernung von 30 cm von der zu belichtenden Oberfläche aufgestellt worden war.
belichtet. Anschließend wurde das Aufzeichnungsmaterial 5 Sekunden lang in eine l%ige wäßrige
Silbernitratlösung getaucht und danach 5 Sekunden lang mit Wasser gespült Auf diese Weise wurden
kleine Silberkeime oder -kerne in den exponierten Bezirken des Aufzeichnungsmaterials niedergeschlagen.
Daraufhin wurde das Aufzeichnungsmaterial 2 Minuten lang in einem Entwickler einer Temperatur
von etwa 2O0C, hergestellt durch Vermischen von gleichen Teilen der im folgenden beschriebenen
Ansätze A und B entwickelt.
Ansatz A
Wasser 800 ml
Natriumsulfit 20 g
Natriumisoascorbat 20 g
Natriumcarbonat (Monohydrat).... 50 g
Octylphenoxyäthoxyäthyldimethyl-p-chlorobenzylammo-
Octylphenoxyäthoxyäthyldimethyl-p-chlorobenzylammo-
niumchlorid (:l% in H2O) 20 ml
Ansatz B
800 ml
5 H2O 30 g
Durch die Entwicklung des Aufzeichnungsmaterials
mit diesem, für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung besonders geeigneten physikalischen Entwickler
wurde ein sichtbares metallisches Silberbild in den exponierten Bezirken des Aufzeichnungsmaterials
erhalten.
Ein positives, einfarbiges, blaugrüncs Bild wurde
dann dadurch erhalten, daß das Aufzeichnungsmaterial 1 Minute lang in eine Färbstoff-Ausbleichlösung
der folgenden Zusammensetzung eingetaucht wurde:
Konzentrierte HCl 100 ml
Thioharnstoff 100 g
2-Hydroxy-3-aminophenazin 180 mg
Mit Wasser aufgefüllt auf 11
Durch Verwendung dieser, für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung besonders geeigneten
Ausblcichlösung wurde ein blaugrünes Farbsloffbild ausgezeichneter Qualität erhalten. In den Bezirken,
die das Silberbild aufwiesen, entfernte die Ausbleichlösung das Silberbild und überführte den blaugrünfarbigen
Titandioxydkomplex in eine farblose Form. Anfangs nicht exponierte Bezirke, die kein Silberbild
enthielten, blieben unbeeinflußt, wodurch auf diese Weise ein positives blaugrünes Farbstoffbild des zur
Exponierung des Aufzeichnungsmaterials verwendeten Diapositives erhalten wurde.
Wasser
Nairiumthiosulfat
Silbcrchlorid ". 5 ■ 10 : Mol
Mit Wasser aufgefüllt auf 960 ml
5-Mcthylbenzotriazol (1% in
verdünnter Kaliumhydroxyd-
verdünnter Kaliumhydroxyd-
lösung) 40 ml
c 2 bis 10
beschriebenen Verfahren
beschriebenen Verfahren
B e i s ρ i c
Nach dem im Beispiel
wurden weitere Aufzeichnungsmaterial!«! hergestellt mit der Ausnahme jedoch, daß an Stelle des Farbstoffes mit der Color-Index-Nr. 1084 zur Erzeugung von Titandioxydkomplexen die folgenden Farbstoffe verwendet wurden:
wurden weitere Aufzeichnungsmaterial!«! hergestellt mit der Ausnahme jedoch, daß an Stelle des Farbstoffes mit der Color-Index-Nr. 1084 zur Erzeugung von Titandioxydkomplexen die folgenden Farbstoffe verwendet wurden:
N(C2H5)
er
COOH
3.6Di(dia'thylamino)-9-(2'-carboxy-4'.5'-dihydroxy)phenyl-xanthinchlorid
H2N
3,7-Diamino-l,2,8.9-tetrahydroxyphenoth;~,zin
Fortsetzung
S-Phcnyl^J.e-trimcthyl-.^^'.S'-dihydroxynaphthylazophenazinhydrcchlorid
HO OH
H2N
2 Cl"
NH2
^'^"Triamino-IJ-dihydroxytriphenylmcthanhydrochlorid
1 I
C = C
H H Cl
5.6-Dihydroxyindigo
O OH
! OH
\ V\\ ο
Γ : NH ;: HN ; Ii 0 \ Λ Cs
OH
OH
ι I
HO O
7.8.16.17-Tetrah ydrox y-5.9.14.1 S-anthrazintetron
t
N=C C-N
V OH C i OH
C N
N Me N ]
N = C VC — Ν'
1.2-Dihydroxy-tetrabenzoporphyrazin
■^02
Xfl
I 95623!
Fortsetzung
Verwendeter Farbstoff
NaSO3
SO3Na
OH
10
4-(4'-Sulfophenylazo)-5-sulfo-l,2-naphylenediol, Dinatriumsalz
H O
HO
N-C
NH
CO —
Bis-N,N[(3",4"-dihydroxyanilido)-4'-azobenzcarbonyI]harnstoff
Die erhaltenen Aufzeichntfhgsmaterialicn wurden
dann nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren getestet. Es wurden entsprechend günstige Ergebnisse
erhalten.
Ein Schichtträger aus Polyäthylentercphthalat wurde mit einer 100 ηΐμ dicken Schicht aus mikrokristallinem
Titandioxyd beschichtet. Die Titandioxydschicht wurde auf dem Schichtträger im Vakuum
be: einem Druck von 10"4Torr, ausgehend von
metallischem Titan, erzeugt.
' Die erhaltene Titandioxydschicht wurde dann photoaktiv gemacht, indem sie 18 Stunden lang im
Dunkeln aufbewahrt wurde. Daraufhin wurde die Titandioxydschicht mit der im Beispiel 1 beschriebenen
Farbstofflösung behandelt, wodurch ein Titandioxyd-Chelat-Komplex
erzeugt wurde.
Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial wurde dann wie im Beispiel 1 beschrieben, belichtet und entwickelt.
Es wurde wiederum ein qualitativ hochwertiges blaugrünes positives Bild erhalten.
Beispiel 12
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde ein weiteres photographisches Aufzeichnungsmaterial
hergestellt, über dip blaugrünfarbigc photoempfindliche
Schicht wurde eine zweite photoempfindliche Schicht aufgetragen, welche als farbigen
Chelat-Komplex einen Komplex aus Titandioxyd und einem gelben Farbstoff der folgenden Formel:
HO
OH " " NO2
enthielt.
Diese Schicht besaß eine spektrale Empfindlichkeit bis zu 490 nm .
Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial wurde dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, exponiert, entwickelt
und ausgebleicht. Auf diese Weise wurde ein zweifarbiges, positives, photographisches Abbild des zur
Belichtung des Aufzeichnungsmaterials verwendeten Diapositivs verwendet.
Claims (1)
1. Farbstoff-Ausbleich verfahren zur Herstellung
positiver photogruphischer Farbstoffbilder. bei
dem ein photographisches Aufzeichnungsmaterial, bestehend aus einem Schichtträger und mindestens
einer lichtempfindlichen, mindestens eine lichtempfindliche farbige Verbindung enthaltenden
Schicht, bildgerecht belichtet und mit einer Farbstoff-Ausbleichlösung behandelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß man
a) ein Aufzeichnungsmaterial verwendet, das in der lichtempfindlichen Schicht als lichtempfindliche
farbige Verbindung mindestens einen aus Titandioxyd und einer organischen Verbindung
gebildeten Chelat-Komplex der Formel
b) zur Urzeugung eines sichtbaren Silberbildes
in den belichteten Bezirken mit einer physikalischen Entwicklerlösung, die Silberionen
und ein Reduktionsmittel für die Silberionen enthält, behandelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US77335568A | 1968-11-04 | 1968-11-04 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE1955231C3 true DE1955231C3 (de) | 1974-08-29 |
Family
ID=25097986
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1955231A Expired DE1955231C3 (de) | 1968-11-04 | 1969-11-03 | Farbstoff-Ausbleichverfahren zur Herstellung positiver photographischer Farbstoffbilder |
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BE (1) | BE741200A (de) |
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GB (1) | GB1266394A (de) |
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1968
- 1968-11-04 US US773355A patent/US3567448A/en not_active Expired - Lifetime
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1969
- 1969-10-30 GB GB1266394D patent/GB1266394A/en not_active Expired
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- 1969-11-03 BE BE741200D patent/BE741200A/xx unknown
- 1969-11-04 FR FR6937819A patent/FR2022538A1/fr not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
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US3567448A (en) | 1971-03-02 |
BE741200A (de) | 1970-04-16 |
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