DE1955032B2 - Vorrichtung zum messen der duch den arbeitsdruck einer presse entstehenden laengung - Google Patents
Vorrichtung zum messen der duch den arbeitsdruck einer presse entstehenden laengungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Messen der durch den Arbeitsdruck einer Presse
zwischen zwei Bezugspunkten hervorgerufenen Längenänderung im Pressengestell und besteht aus je
einem an jedem Bezugspunkt angelenkten Meßstab und einem Gerät zur Anzeige der Relatiwerschiebung
der einander zugekehrten Stabenden.
Derartige Messungen sind erforderlich, um festzustellen, ob die Presse durch den Arbeitsdruck, der sich
je nach dem auf der Presse zu bearbeitenden Werkstück ändert, überlastet wird oder nicht, da jedem Arbeitsdruck
eine bestimmte Längenänderung im Pressengestell entspricht.
Eine derartige Meßeinrichtung ist beispielsweise aus der französischen Patentschrift 468 370 bekannt.
Bei der darin gezeigten Anordnung bewegt sich eine mit zwei Bezugspunkten an der jeweiligen Presse verbundene
und mit einer entsprechenden Flüssigkeit, z. B. Quecksilber gefüllte Zylinder-Kolben-Einheit relativ
zueinander. An den Zylinder werden dabei schmale Rohre angeschlossen, in denen sich je nach
Stellung des Kolbens ein unterschiedlich hoher Festigkeitsspiegel
einstellt. Über eine zwischen den Rohren angeordnete einfache Meßskala kann bei dieser Anordnung
der Längenänderungswert abgelesen werden. Weiterhin ist nach der österreichischen Patentschrift
163 388 ein mechanischer Belastungsmesser bekannt, bei dem die beiden Anschlußpunkte an dem
zu messsenden Maschinenteil durch ein biegsames System miteinander verbunden sind. Ändert sich nun der
Abstand der beiden Anschlußorgane, so erleidet das
ίο biegsame System Formänderungen, die in einem
Übersetzungsverhältnis auf einen balgartig gestalteten Flüssigkeitsbehälter übertragen werden. Über ein
Druckanzeigegerät ist hierbei die Belastung des Systems ablesbar,
Weiterhin ist nach der deutschen Patentschrift 1174538 eine Vorrichtung zum Messen der
Dehnung und Länge von mit Durchgangsbohrungen versehenen Maschinenteilen bekannt. Bei dieser Einrichtung
wird eine Meßstange in eine Bohrung einge-
ao führt, an deren einem Ende ein mit einer Auflagefläche versehenes Anschlagmittel zur Anlage der Meßstange
angeordnet und eine mit der Meßstange zusammenwirkende Meßuhr vorgesehen ist. Ditse Meßuhr
bildet mit einer die Meßstange umfassenden Hülse zu-
»5 sammen eine Art Meßkopf, der an der anderen Seite
des zu messenden Bauteiles anliegt.
Abgesehen von dem recht komplizierten und damit teuren Aufbau dieser bekannten Systeme ist deren
Wirkungsweise deshalb so ungenau und für die Ver-Wendung bei Pressen ungeeignet, weil keine Elemente
vorgesehen sind, die den das Meßergebnis verfälschenden durch den Arbeitstemperatureinfluß einer
Presse hervorgerufenen Längenänderungsfaktor bei der jeweiligen Messung berücksichtigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Meßvorrichtung unter Verwendung einfacher und
betriebssicherer Bauteile so auszubilden, daß einer von ihr angezeigten bestimmten Längung, unabhängig
von der jeweiligen Temperatur, der die Presse und die Gestänge ausgesetzt sind oder die sie aufweisen, stets
der gleiche Arbeitsdruck entspricht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist daher erfindungsgemäß vorgesehen, daß einer der beiden Meöstäbe starr,
der andere dagegen teleskopartig beweglich am Pressengestell angeordnet ist, und die beiden einander zugekehrten
Stabenden über eine Feder pendelnd miteinander verbunden sind.
Der teleskopartig bewegliche Stabteil sitzt dabei in einer mit einer Festklemmvorrichtung versehenen am
Pressengestell fest angeordneten Führungshülse und ist während des Leerweges des Pressenstößels frei beweglich,
während des Arbeitsweges aber in der Führungshülse festgesetzt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der Abstand zwischen den
beiden einander zugekehrten Gestängeenden ohne Arbeitsdruck, unabhängig von der jeweiligen Temperatur,
die die Presse infolge ihres Aufstellungsortes oder der Temperatur der zu bearbeitenden Werkstücke
aufweist, stets gleich ist und daß daher auch bei jeder Pressentemperatur zuverlässig immer von einer
gleichen Länge ausgegangen wird. Das Gleichbleiben dieses Abstandes kommt dadurch zustande, daß das
eine der beiden Gestänge frei beweglich, das andere jedoch fest angeordnet ist und daß beide Gestänge
miteinander federnd verbunden sind. Dadurch kann sich das eine Gestänge nach Aufhören des Arbeitsdruckes in Richtung der sonst infolge des Arbeits-
druckes auftretenden Längung frei einstellen, denn es
ist in diesem Abschnitt des Pressenarbeitsspieles frei
beweglich. Es kann daher an durch Ternperaturänderungen bedingten Längenänderungen der Presse ungehindert
teilnehmen und verschiebt sich bei Temperaturänderungen um die gleiche Wegstrecke, wie das
mit ihm federnd verbundene andere Gestänge. Temperaturänderungen bewirken somit keinen Ausschlag an
dem Anzeigegerät. Das Ausschließen der freien Beweglichkeit des einen Gestänges gegenüber der diesem j ο
Gestänge zugeordneten Bezugsstelle während des Arbeitsdruckes ha: den Zweck, daß das eine Gestänge an
der durch den Arbeitsdruck hervorgerufenen Aufbiegebewegung der Kraftübertragungselemente nicht
teilnimmt, so daß sich sein Abstand gegenüber dem anderen Gestänge verändert. Diese Abstandsänderung
entspricht der Längung der Kraffübertragungselemente.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden ao
näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Prcsssenständer mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
F i g. 2 die Verbindung der beiden Gestänge nach F i g. 1 in größerem Maßstab, »5
F i g. 3 eine andere Ausbildung des einen Gestänges.
Nach F i g. 1 ist eine Presse durch Kopfsiück 1,
Tisch 2, Seitenständer 3 und Stößel 4 angedeutet. Es sei angenommen, daß die Längung gemessen werden
soll, die die Kraftübertragungselemente bildenden Teile 1,2 und 3 durch den Arbeitsdruck der Presse erfahren.
Die Bezugsstellen befinden sich daher am Kopfstück 1 und am Tisch 2. Das eine Gestänge besteht
aus einem in einer am Tisch 2 fest angeordneten Führung 5 frei gleitend geführten Bolzen 6 und das
andere Gestänge in einer am Kopfstück 1 unter Zwischenlegen einer schwingungsdämpfenden Platte 7
fest angeordneten Stange 8, die an ihrem freien Ende in einer Führung 9 lose gehalten ist. Die einander zugekehrten
Enden des Bolzens 6 und der Stange 8 sind durch eine Feder 10 miteinander verbunden. Der Bolzen
6 weist Ringwülste 11 auf, die ihn in der Führung 5 weitestgehend spiel- und reibungsfrei halten.
Hierdurch besteht ein gleichbleibender Abstand zwisehen den Enden des Bolzens 6 und der Stange 8, der
auch aufrechterhalten wird, wenn sich die Länge und die Stellung der Stange 8 durch Temperaturär.derungen,
die sich auf die Presse mit allen ihren Teilen einschließlich des Bolzens 6 und der Stange 8 auswirken,
verändern. Bei diesen Temperaturänderungen gleitet somit der Bolzen 6 frei in der Führung 5.
Soll die durch den Arbeitsdruck der Presse entstehende Längung zwischen Kopfstück 1 und Tisch 2 gemessen
werden, so muß der Bolzen 6 am Tisch 2 unbeweglich gehalten werden. Zu diesem Zweck ist in
der Führung 5 ein Feststellstift 12 senkrecht zur Längsachse des Bolzens 6 beweglich gelagert, der
durch eine Druckfeder 13 in Ruhestellung, d.h. im Abstand von dem Bolzen 6, gehalten ist. Es sei angenommen,
daß der Arbeitsdruck bei einer mechanischen Presse über den Winkelbereich von 90 bis 270°
des Kurbel- oder Exzenterradius des Pressenantriebes wirksam sein soll. Über diesen Bereich muß daher der
Bolzen 6 in der Führung 5 unbeweglich gehalten werden. Das wird dadurch erreicht, daß durch eine das
Arbeitsspiel der Presse steuernde Walze 14 über einen Nocken 15 und eine Rolle 16 ein Elektromagnet erregt
— bzw. ein Druckluftkolben betätigt — wird, der durch eine einen Teil des Feststellstiftes 12 umgebende
Wicklung 17 angedeutet ist Hierdurch wird der Feststellstift 12 unter Überwinden der Kraft der
Druckfeder 13 so fest gegen den Bolzen 6 gedrückt, daß dieser in der Führung 5 unbeweglich gehalten ist.
Unter dem Arbeitsdruck dehnt sich der Pressenständer, so daß auch die das andere Gestänge bildende
Stange 8 um den Betrag As angehoben wird. Diese Änderung des Abstandes zwischen den einander zugekehrten
Enden der Teile 6 und 8 wird in bekannter Weise auf eine Meßuhr 18 übertragen, die von einem
mit den beiden Enden dieser Teile verbundenen Gestänge 19 betätigt wird. Hat im Falle dieses Beispieles
der Pressenantrieb 270° Kurbelwinkfcl erreicht, dann wird der Elektromagnet durch die mit dem Pressenantrieb
gleichsinnig umlaufende Walze 14 mit der Folge entregt, daß die Druckfeder 13 den Feststellstift
12 zurückdrückt und sich dadurch der Bolzen 6 in der Führung 5 wieder frei gleitend bewegen kann, falls
Temperaturänderungen den Abstand zwischen den Bezugsstellen am Kopfstück 1 und am Tisch 2 verändern.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 erfolgt entsprechend den Merkmalen nach Ansprüche das
unbewegliche Festhalten des einen Gestänges mindestens während des Arbeitsspieles gegenüber der diesem
zugeordneten Bezugsstelle durch eine Drosselwirkung und die Massenträgheit von Druckmittel und
Kolben. Das eine Gestänge besteht aus einem Kolben 20, der in einem am Tisch 2 fest angeordneten Zylinder
21 frei gleitend geführt ist. Der Kolben ist mit dem anderen, durch eine Stange 22 gebildeten Gestänge
durch eine Feder 23 verbunden. Der Zylinderraum ist von einem Druckmittel, beispielsweise öl, erfüllt, das
von der einen auf die andere Kolbenseite durch ein enges Kolbenspiel und/oder durch den Kolben 20
durchsetzende Längsbohrungen 24 übertreten kann. Diese und/oder das Kolbenspiel sind so eng bemessen,
daß Zylinder 21, Kolben 20 und Druckmittel für die kurze Zeit während der der Arbeitsdruck ausgeübt
wird und während der die Längung der Kraftübertragungselemente gemessen werden soll, praktisch als ein
in sich unbewegliches, starres Gebilde angesehen werden kann, das durch die Massenträgheit von Druckmittel
und Kolben noch unterstützt wird. Infolgt der Kleinheit des Kolbenspieles und/oder der Längsbohrungen
24 tritt somit eine Drosselwirkung ein, durch die der Kolben 20 gehindert ist, an der durch die unter
der Wirkung des Arbeitsdruckes entstehenden Längung bewirkten Aufwärtsbewegung der Stange 22 teilzunehmen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 fallen daher zusätzliche Mittel, um das eine Gestänge während
des Arbeitsdruckes gegenüber der diesem zugeordneten Bezugsstelle unbeweglich zu halten, fort.
Da sich Temperaturänderungen beliebiger Art auf die Presse nicht augenblicklich, sondern nur im Laufe
einer gewissen Zeitspanne auswirken, d. h. verhältnismäßig langsam erfolgen, kann der Kolben 20 durch
Überströmen der Druckflüssigkeit von einer Kolbenseite auf die andere einer durch die Tempcraturänikrung
bewirkten Auf- oder Abwärtsbewegung der Stange 22 jederzeit folgen.
Hierzu 1. Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Messen der durch den Arbeitsdruck einer Presse zwischen zwei Bezugspunkten
hervorgerufenen Längenänderung im Pressengestell, bestehend aus je einem an jedem
Bezugspunkt angelenkten Meßstab und einem Gerät zur Anzeige der Relativverschiebung der einander
zugekehrten Stabenden, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Meßstäbe
(8) starr, der andere (6) teleskopartig beweglich am Pressengestell (2) angeordnet ist und die
beiden einander zugekehrten Stabenden über eine Feder (10) pendelnd miteinander verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der teleskopartig bewegliche Stabteil (6) in einer mit einer Festklemmvorrichtung
(12, 13) versehenen, am Gestell (2) fest angeordneten Führungshülse (5) sitzt und während
des Leerweges des Pressenstößels frei beweglich,
druckluftbetätigtes Zylinder-Kolben-Element feststellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab (6) an der Führung (5)
anliegende Ringwülste (11) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab (6) über einen
von der Steuerwalze (14) der Presse abgeleiteten Impuls durch einen Elektromagneten oder ein
druckluftbetätigtes Zylinder Kolben-Element feststellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Gestänge aus einem in
einem an der zugeordneten Bezugsstelle fest angeordneten, von einem Druckmittel erfüllten Zylinder
(21) frei gleitenden Kolben (20) besteht, der mit dem Ende des anderen Gestänges federnd verbunden
ist und dessen Kolbenspiel und/oder dessen ihn durchsetzende Längsbohrung (24) so eng
bemessen ist, daß während des Arbeitsdruckes keine das Meßergebnis verfälschende Relativbewegung
zwischen Kolben (20) und Zylinder (21) auftreten kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691955032 DE1955032C (de) | 1969-11-03 | Vorrichtung zum Messen der durch den Arbeitsdruck einer Presse entstehenden Längung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691955032 DE1955032C (de) | 1969-11-03 | Vorrichtung zum Messen der durch den Arbeitsdruck einer Presse entstehenden Längung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1955032A1 DE1955032A1 (de) | 1972-01-27 |
DE1955032B2 true DE1955032B2 (de) | 1972-09-07 |
DE1955032C DE1955032C (de) | 1973-03-29 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1955032A1 (de) | 1972-01-27 |
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