DE19548745A1 - Zink-Alkali-Sekundärbatterie - Google Patents
Zink-Alkali-SekundärbatterieInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zink-Alkali-Sekundärbat
terie, die Zink als Kathode und eine Alkali-Lösung als Elektro
lyt verwendet, insbesondere eine solche Batterie, die Barium
fluorid verwendet, um ein Zinkdendrit-Wachstum zu verhindern, so
daß dadurch die Kapazität und die Lade- und Entlade-Leistung
verbessert wird.
Zink-Alkali-Sekundärbatterien, die Zink als das aktive Kathoden
material verwenden, werden nicht nur als elektrische Quellen für
Elektroautomobile sondern ebenso als stationäre Sekundärbatte
rien zur Stromspeicherung aufgrund ihrer Vorteile einschließlich
der hohen Energiedichte und niedrigen Kosten überall verwendet.
In der Zink-Alkali-Sekundärbatterie wird während des Entladens
Zink aus der Anode in die Alkali-Lösung gelöst, während Zink
beim Laden aus der Alkali-Lösung an der Anode abgeschieden wird.
Das Lösen und Abscheiden wiederholt sich mit dem Entladen und
Laden der Elektroden. Wiederholtes Lösen und Abscheiden verän
dert die Form der Elektrodenplatte. Als Ergebnis davon wird Zink
nicht gleichmäßig abgeschieden, sondern wächst zu einer nadel
ähnlichen Phase. Das Zink der nadelähnlichen Phase durchdringt
den Scheider und verursacht einen Kurzschluß. Folglich weisen
die Sekundärbatterien einen signifikanten Nachteil bezüglich
ihrer kurzen Lebensdauer auf.
Es sind Versuche unternommen worden, die Lebensdauer der Zink-
Sekundärbatterie zu erhöhen.
Die offengelegte japanische Patentschrift Sho. 60-185372 (Sanyo
Co. Ltd., Japan) offenbart, daß das Oxid oder Hydrat von In oder
Tl mit dem Ziel zur Zink-Elektrode dazugegeben wird, das Ver
dichtungsphänomen zu vermeiden. Während des Ladens und Entladens
werden jedoch die Oxide oder Hydrate von In oder Tl nach und
nach in den Elektrolyten gelöst, so daß diese Sekundärbatterie
problematisch ist in Bezug auf die Vermeidung der Verdichtung
der Zink-Elektrode.
Sanyo Co. Ltd. entwickelte weiterhin eine verbesserte Sekundär
batterie, die in der offengelegten japanischen Patentschrift
Sho. 62-108467 offenbart ist und die Zusammenfassung enthält,
daß In-Ionen und GeO mit ungefähr 10-4 M zur Elektrolyt-Lösung
dazugegeben werden. Die Verdichtung auf der Oberfläche der Zink-
Elektrode kann mit dieser Technik auch nicht zufriedenstellend
verhindert werden.
In den offengelegten japanischen Patentschriften Nr. Sho. 60-
208053 und Sho. 61-61366 und in der japanischen Patentschrift
Nr. Hei 1-239763, die von Furukawa Co. Ltd., Japan, angemeldet
wurden, wird vorgeschlagen, daß TiO₂, ZrO₂, BaO, Ca(OH)₂, MgO oder
Ba(OH)₂ zugesetzt wird, um eine Selbstentladung und das Wachstum
von Zink zu einer nadelähnlichen Phase zu unterdrücken. Da diese
Additive zur Zink-Anode zugesetzt werden, werden diese ebenso
aus dem durch Trockenverdichtung hergestellten zinkaktiven Mate
rial herausgelöst, welches ernsthaft die Leistung der Batterie
beeinflußt.
Problem der vorliegenden Erfindung ist es daher, die oben ge
nannten, im Stand der Technik auftretenden Nachteile zu überwin
den und eine Zink-Alkali-Sekundärbatterie bereitzustellen, die
bezüglich ihrer Lebensdauer sowie in der Lade- und Entladeaus
beute verbessert ist.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem gelöst durch Bereitstellen
einer eine Zink-Anode und eine Bariumfluorid enthaltende Alkali-
Elektrolyt-Lösung verwendende Zink-Alkali-Sekundärbatterie.
Die Erfindung soll anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt einer erfindungs
gemäßen Zink-Alkali-Sekundärbatterie;
Fig. 2 die Veränderung der Batterielebensdauer in Abhän
gigkeit der BaF₂-Menge;
Fig. 3 die Veränderung der elektrischen Leitfähigkeit
der Elektrolyt-Lösung in Abhängigkeit der BaF₂-
Menge; und
Fig. 4 die Veränderung des Batterie-Innendruckes in Ab
hängigkeit der Anzahl der Ladezyklen.
Während des Ladens entwickelt sich Zinkdendrit, ein wichtiger
die Lebensdauer von Zink-Alkali-Sekundärbatterien bestimmender
Faktor, zu einem nadelähnlichen Kristall aufgrund der uneinheit
lichen Stromdichte auf der Oberfläche der Zink-Elektrode. Das
Zinkdendrit des nadelähnlichen Kristalls durchdringt den Schei
der und verursacht einen Kurzschluß, der zu einer Reduktion der
Kapazität führt.
In der vorliegenden Erfindung wird Bariumfluorid dem Alkali-
Elektrolyten zugesetzt, da Barium-Ionen wirksam das Wachstum von
Zinkdendrit, einem nadelähnlichen Kristall, unterdrücken, wäh
rend eine signifikante Abnahme der Elektrolyt-Leitfähigkeit ver
hindert wird. Die vorliegende Erfindung ist gekennzeichnet durch
die Zugabe von Bariumfluorid zum Elektrolyten in einer Zink-Al
kali-Batterie, die Zink als Anode und eine Alkali-Lösung als
Elektrolyt verwendet.
In Fig. 1 ist eine Nickel-Zink-Sekundärbatterie gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung dargestellt. Wie in
Fig. 1 gezeigt, weist die Nickel-Zink-Sekundärbatterie eine
Nickel-Kathode 1 und eine Zink-Anode 2 auf, die mit einem hydro
philen, nicht-gewebten Polyamidstoff 3 bzw. einem nicht-gewebten
Baumwollstoff 6 versehen sind. Der nicht-gewebte Polyamidstoff
3, der bezüglich Sauerstoffgas permeabel und in der Lage ist,
Feuchtigkeit in einer Größenordnung von 300% aufzunehmen, hilft
der Nickel-Kathode, ihre Kapazität voll auszuspielen und da
rüberhinaus die Elektrolyt-Lösung zu erhalten. Der nicht-gewebte
Polyamidstoff 3 ist durch eine doppelte hydrophile mikroporöse
Polypropylenmembran 4 umgeben, um das Wachstum von Zinkdendrit
zu verhindern. Der nicht-gewebte Baumwollstoff 6 spielt eine
wichtige Rolle, das Zinkdendrit am Durchdringen des Scheiders zu
hindern. Darüberhinaus entfernt der nicht-gewebte Baumwollstoff
6 durch Adsorption den von der Nickel-Anode 1 erzeugten Sauer
stoff. Wie beim nicht-gewebten Polyamidstoff ist der nicht-ge
webte Baumwollstoff von einem silberbeschichteten Polypropylen
film 5 umgeben, um so den Feuchtigkeitsgehalt im Elektrolyten zu
minimieren und die Sauerstoffadsorption zu erleichtern.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Zugabe von Bariumfluorid
zur Alkali-Elektrolyt-Lösung in solch einer Batterie. Barium
fluorid ist sehr hilfreich, um das Wachstum von Zinkdendrit zu
vermeiden, das aufgrund der ungleichmäßigen Verteilung auf der
Zink-Anode während des Ladens oder Entladens erzeugt wird. Ins
besondere die Anwesenheit von Fluorid-Ionen in der Elektrolyt-
Lösung trägt zu einer Verbesserung der Lade- und Entladeleistung
bei.
Im speziellen wird Bariumfluorid, das in Alkali-Lösung wenig
löslich ist, bis fast an dessen Löslichkeitsgrenze gelöst und in
die KOH und LiOH als Hauptkomponenten enthaltende Elektrolyt-
Lösung dazugegeben. Aufgrund der starken elektrischen Oxida
tionseigenschaft der Barium-Ionen werden diese vor dem Zinkden
drit, das der ungleichmäßigen Verteilung zuzuschreiben ist, in
der Elektrolyt-Lösung oxidiert, so daß das Wachstum von Zinkden
drit verhindert wird. Darüberhinaus kann die überlegene elektri
sche Leitfähigkeit und Beweglichkeit der Fluorid-Ionen die durch
die Barium-Ionen verursachte Abnahme der elektrischen Leitfähig
keit kompensieren.
Bevorzugt wird Bariumfluorid bei einer Konzentration von 10-4 bis
10-3 M dazugegeben. Da Bariumfluorid sehr schwer in Alkali-Lösung
zu lösen ist, werden beispielsweise bei Überschreiten der Bari
umfluorid-Konzentration von 10-3 M Niederschläge aus dieser über
sättigten Lösung gebildet, die nachteilige Effekte mit sich
bringen. Beträgt andererseits die Bariumfluoridkonzentration
weniger als 10-4 M, ist kein Zugabeeffekt vorhanden.
In diesem Beispiel wurde eine gesinterte Nickel-Elektrode als
Kathode verwendet, während eine durch einen Trockenverdichtungs
prozeß hergestellte Elektrode als Anode diente.
Zuerst wurde eine Mischung bestehend aus 80 Gew.% Zinkoxid, 10
Gew.% Zinkpulver, 5 Gew.% eines aus Polytetrafluorethylen-
(PTFE) Harz und Ethylenoxid-Harz bestehenden Binders, 3 Gew.%
Bleioxid und 2 Gew.% Cadmiumoxid, gut durchgeknetet und unter
Verwendung einer Rolle zu einem anodenaktiven Bestandteil ge
formt.
Wie bei der Nickel-Kathode wurde dort ein elektrischer Kollektor
verwendet, der durch Ausdehnung einer Nickel-Platte mit einer
Porösität von 75% hergestellt wurde.
Da die Zink-Anode, die durch einen Trockenverdichtungsprozeß
hergestellt wurde, eine geringe Festigkeit aufwies und eine hohe
Wahrscheinlichkeit zeigte, daß der aktive Bestandteil abfallen
dürfte, wurde ein nicht-gewebter Zellulosederivat-Stoff für die
Elektrode bereitgestellt, um so die Reduktion der Kapazität so
weit wie möglich zu unterdrücken.
Unter Verwendung einer 6-molaren-Kaliumhydroxid-Lösung und 0,6-
molaren-LiOH-Lösung wurde die Bariumfluoridkonzentration, wie in
der unteren Tabelle 1 angezeigt, eingestellt.
Für dieses Beispiel wurden zwei Experimentierbatterien herge
stellt, wobei die Testergebnisse die Durchschnittswerte von die
sen darstellen. Die Experimentierbatterien verwendeten jeweils
zwei Nickel-Elektroden, die jeweils aus zwei Platten mit einer
Größe von 6×4 cm und einer Kapazität von 3,4 Ah bestehen. Drei
Zink-Anoden wurden verwendet, wobei jede von ihnen dieselbe Grö
ße wie die Nickel-Kathode und eine Kapazität von 11,7 Ah auf
wies. Folglich betrug das Kapazitätsverhältnis von Kathode zu
Anode 3,45 : 1.
Die Nickel-Kathoden wurden jeweils durch nicht-gewebten Nylon
stoff, 100 µm dick, abgedichtet, der anschließend mit einer dop
pelten hydrophilen Polypropylenmembran, 25 µm dick, umhüllt wur
de, um die Durchdringung von Zinkdendrit zu verhindern. Inzwi
schen wurde jede der Zink-Anoden mit einer einzelnen Schicht aus
nicht-gewebtem Zellulosederivat-Stoff beschichtet, dessen Ober
fläche mit PTFE behandelt wurde, um den Feuchtigkeitsanteil in
der Elektrolyt-Lösung zu minimieren. Eine hydrophobe Polypropy
lenmembran wurde für den nicht-gewebten Zellulosederivat-Stoff
bereitgestellt, um die Permeation von Sauerstoffgas und die Ad
sorption von Wasserstoffgas zu erleichtern, wodurch der Druck
anstieg in der Batterie soweit wie möglich verhindert wurde.
Lade- und Entladetest wurden mit einer Laderate von 90% und ei
ner Entladetiefe von 80% durchgeführt. Nachdem die Batterie in
drei Stufen geladen und für drei Stunden entladen wurde, wurde
die Kapazität der Batterie bestimmt, wenn die Batteriespannung
1,2 Volt erreichte. Der Batteriezyklus wurde für die Berechnung
genommen, bis der Zyklus 60% der regulären Kapazität erreichte.
Für die Elektrolyt-Lösung wurde eine Beschränkung von 1,4 ml/Zn,
Ah herbeigeführt. Nach Zugabe wurde die Elektrolyt-Lösung 24
Stunden an der Atmosphäre stehengelassen, um die Elektroden aus
reichend altern zu lassen. Danach wurde die Batterie verschlos
sen durch Anbringen eines Wandlers zur Druckmessung an einem
Eingang für die Elektrolyt-Lösung.
Danach wurde der Innendruck während des Ladens der Batterie ge
messen. Diese Messung wurde solange fortgesetzt, bis der Innen
druck einen geeigneten Wert erreichte.
Zwei Batterien wurden auf eine bezüglich des Beispiels I ähnli
che Art und Weise hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Bari
umfluoridkonzentration wie in Tabelle 1 angegeben verwendet wur
de. Die Lade- und Entladeeigenschaften der Batterien wurden auf
die gleiche Art und Weise wie in Beispiel I gemessen.
Zwei Batterien wurden auf eine bezüglich des Beispiels I ähnli
che Art und Weise hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Bari
umfluoridkonzentration wie in Tabelle 1 angegeben verwendet wur
de. Die Lade- und Entladeeigenschaften der Batterien wurden auf
die gleiche Art und Weise wie in Beispiel I gemessen.
Zwei Batterien wurden auf eine ähnliche Art und Weise wie in
Beispiel I hergestellt, mit der Ausnahme, daß Bariumfluorid
nicht verwendet wurde, wie in Tabelle 1 dargestellt ist. Die
Lade- und Entladeeigenschaften der Batterien wurden auf die
gleiche Art und Weise wie in Beispiel I gemessen.
Beispielnummer | |
Konzentration von BaF₂ (M) | |
I | |
0,005 | |
II | 0,0001 |
III | 0,001 |
vgl. I | 0,0000 |
In Fig. 2 sind die mit der Bariumfluoridkonzentration sich ver
ändernden Batteriekapazitäten in Abhängigkeit von der Anzahl der
Lade- und Entlade-Zyklen aufgezeichnet. Wie aus der Figur er
sichtlich ist, sind die Batterien, die Bariumfluorid bei einer
Konzentration von 10-4 bis 10-3 M erfindungsgemäß aufweisen, solch
einer überlegen, die kein Bariumfluorid in der Bestandszeit auf
weist.
In Fig. 3 ist die Veränderung der elektrischen Ionenleitfähig
keit in Abhängigkeit von der Bariumfluoridkonzentration gezeigt.
Bariumfluorid weist eine geringere elektrische Ionenleitfähig
keit als reines KOH auf, wobei diese jedoch ähnlich zu den ande
rer Elektrolyten ist.
Fig. 4 zeigt die Veränderung des Innendruckes der Batterie in
Abhängigkeit von der Anzahl der Ladezyklen. Aus diesen Daten ist
ersichtlich, daß die Batterien der vorliegenden Erfindung, die
Bariumfluorid bei einer Konzentration von 10-4 bis 10-3 M aufwei
sen, geringere Innendrucke als den der kein Bariumfluorid ent
haltenden Batterie zeigen. Es wird davon ausgegangen, daß dies
auf die Tatsache zurückzuführen ist, daß das erzeugte Sauer
stoffgas effizient im Scheider absorbiert wird. Aus diesem Grund
kann der Effekt des Zinkdendrites wirkungsvoll in der Zink-Alka
li-Sekundärbatterie der vorliegenden Erfindung unterdrückt wer
den, so daß diese eine bemerkenswert verbesserte Lebensspanne
aufweisen. Darüberhinaus ergänzen die Fluorid-Ionen die elektri
sche Leitfähigkeit in der Elektrolyt-Lösung und verursachen die
Erhöhung der Lade- und Entladeausbeute.
Claims (2)
1. Zink-Alkali-Sekundärbatterie, unter Verwendung einer Zink-
Anode und einer Alkali-Elektrolyt-Lösung, die Bariumfluorid
enthält.
2. Zink-Alkali-Sekundärbatterie nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch eine Konzentration des Bariumfluorids von 10-4 bis
10-3 M.
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