DE19547140A1 - Schwimmende Tauchwand - Google Patents
Schwimmende TauchwandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine schwimmende Tauchwand,
insbesondere für den Einsatz in der Mischkanalisa
tion, vorzugsweise für ein Regen- oder Klärbecken
mit Entlastungsschwelle, mit einem Schwimmkörper
und einer diesen aufschwimmbar haltenden Lagerein
richtung.
Für die Rückhaltung von Schwimmstoffen ist es be
kannt, Tauchwände einzusetzen. Ist die Tauchwand
fest montiert, so besteht der Nachteil, daß
Schwimmstoffe erst zurückgehalten werden, wenn der
ansteigende Wasserspiegel die Unterkante der Tauch
wand erreicht. Folgt der Tauchwand eine Entla
stungsschwelle, so werden Schwimmstoffe, die sich
bei ansteigendem Wasserspiegel bereits zwischen
Tauchwand und Schwelle befinden, trotzdem ausgetra
gen. Je nach Beckengröße können dies nicht zu ver
nachlässigende Mengen sein.
Es ist ferner aus der deutschen Patentschrift 29 33 057
bekannt, anstelle von festen Tauchwänden (Figu
ren 1 und 2) schwimmende Tauchwände einzusetzen
(Fig. 3 bis 6). Der Schwimmkörper der Tauchwand
wird von einer schwenkbeweglichen Lagereinrichtung
gehalten, wobei sich der Schwenkwinkel je nach Was
serspiegelniveau einstellt. Diese bekannten Tauch
wände sind konstruktiv aufwendig und störungsanfäl
lig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
schwimmende Tauchwand der eingangs genannten Art zu
schaffen, die einfach und sicher ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Lagereinrichtung als Gleitführung für den
Schwimmkörper ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße
Art der Lagerung des Schwimmkörpers ist extrem ein
fach, da keine Drehachse oder dergleichen erforder
lich ist, so daß ein sicherer und störungsfreier
Betrieb bei niedrigen Herstellungskosten möglich
wird. Der Schwimmkörper verlagert sich - je nach
Wasserspiegelniveau - selbsttätig in der Gleit
führung, wobei vorzugsweise die Stirnseitenenden
des Schwimmkörpers in den Gleitführungen lagern.
Insbesondere sind die Gleitführungen von
randoffenen Längsausnehmungen gebildet, wobei diese
bevorzugt in Wandbereichen des Mischkanalisations
beckens, insbesondere des Regen- oder Klärbeckens
ausgebildet sind, was bereits bei der Bauphase
durch entsprechende Formgebung des Betons erfolgen
kann. Alternativ ist es auch möglich, daß die
Gleitführungen von Führungsschienen, insbesondere
von U-Profilschienen oder π-Profilschienen,
gebildet sind. Derartige Führungsschienen lassen
sich beispielsweise durch einfaches Andübeln be
festigen, so daß der Montageaufwand äußerst gering
ist.
Die Längserstreckung der Gleitführungen verläuft
bevorzugt senkrecht, insbesondere parallel zu der
Höhenerstreckung einer in Strömungsrichtung folgen
den Entlastungsschwelle. Diese senkrechte Anordnung
der Gleitführungen gewährleistet ein sicheres Glei
ten und damit einen störungsfreien Betrieb. Ist
eine Entlastungsschwelle vorhanden, so bleibt - un
abhängig von der Höhenlage der aufschwimmenden
Tauchwand - der horizontale Abstand zwischen der
Tauchwand und der Entlastungsschwelle gleich groß.
Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, daß
die Längserstreckung der Gleitführungen schräg,
insbesondere nach oben hin divergierend zur Hö
henerstreckung der Entlastungsschwelle, verläuft.
Dies hat zur Folge, daß sich der horizontale Ab
stand zwischen der Tauchwand und der vertikal ver
laufenden Entlastungsschwelle in Abhängigkeit von
der aufgeschwemmten Stellung der Tauchwand verän
dert.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist ein un
terer und/oder ein oberer Anschlag für den Schwimm
körper vorgesehen. Hierdurch wird - bei absinkendem
Wasserspiegel die Setzbewegung der Tauchwand be
grenzt und - bei steigendem Wasserspiegel - die Auf
schwimmbewegung der Tauchwand gestoppt. Der untere
und/oder der obere Anschlag kann an den Gleitfüh
rungen angeordnet oder ausgebildet sein. Alternativ
ist es jedoch auch möglich, daß der obere Anschlag
von einer Spülkippe gebildet ist. Die Spülkippe
dient der Reinigung des Mischkanalisationsbeckens,
wobei die erfindungsgemäße Tauchwand unter der
Spülkippe derart angeordnet ist, daß - bei steigen
dem Wasserspiegel - die Tauchwand mit ihrer Ober
kante gegen die Unterkante der Spülkippe tritt.
Sehr gute Gleiteigenschaften des Schwimmkörpers in
den Gleitführungen ergeben sich, wenn der Schwimm
körper an seinen beiden Stirnseitenenden Rohrab
schnitte, insbesondere mit kreisförmigem Quer
schnitt, aufweist. Die Rohrabschnitte führen einer
seits zur mechanischen Stabilisierung des Schwimm
körpers und verringern - bei bogenförmigem Quer
schnittsverlauf, insbesondere kreisförmigem Quer
schnitt - die Kontaktfläche zur Gleitführung, so daß
die Reibung bei Tauchwandbewegungen verringert
wird. Auch an der Unterkante des Schwimmkörpers
kann ein Rohr angeordnet sein. Eine einfache Kon
struktion liegt dann vor, wenn auf die quasi rah
menartig angeordneten Rohre beidseitig Flachmate
rial zur Bildung des Schwimmkörpers aufgeschweißt
ist. Um die Aufschwimmhöhe einstellen zu können,
die vorzugsweise derart eingestellt wird, daß die
Tauchwand zu zwei Drittel ihrer Höhe ins Wasser
eintaucht, kann der Schwimmkörper bevorzugt mit
einem Frostschutzmittel gefüllt sein, wobei unter
Frostschutzmittel jedwede Füllung zu verstehen ist,
die auch bei kalter Witterung nicht gefriert, wo
durch Beschädigungen vermieden werden.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung an
hand von Ausführungsbeispielen und zwar zeigt:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsan
sicht durch ein mit schwimmender
Tauchwand ausgestattetes Entla
stungsbauwerk,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine in Wand-Längs
ausnehmungen geführte Tauch
wand,
Fig. 3 eine Detailansicht einer Lagerein
richtung einer Tauchwand,
Fig. 4 eine parallel zu einer Entlastungs
schwelle verlaufende Tauchwand,
Fig. 5 eine schräg zu einer Entlastungs
schwelle verlaufende Tauchwand,
Fig. 6 eine einer Stauklappe zugeordnete
Tauchwand (ohne Wasser),
Fig. 7 die Anordnung der Fig. 6 beim Ent
lastungsvorgang,
Fig. 8 eine einer Spülkippe zugeordnete
Tauchwand,
Fig. 9 die Tauchwand der Fig. 8 in Rich
tung des Pfeils Z der Fig. 8,
Fig. 10 eine Draufsicht auf eine Tauchwand
und
Fig. 11 eine Stirnansicht der Tauchwand der
Fig. 10.
Die Fig. 1 zeigt ein Entlastungsbauwerk 1, das
Teil eines Regenüberlaufbeckens ist. Das Entla
stungsbauwerk 1 dient dazu, den Entlastungsvorgang
zum Vorfluter (Bach, Fluß, See oder dergleichen) zu
steuern und hat ferner die Aufgabe, den Austrag von
Schwimmstoffen beim Entlastungsvorgang zum Vorflu
ter zu verhindern. Um die Schwimmstoffe zurückzu
halten, weist das Entlastungsbauwerk 1 in seinem
Zulaufbereich 2 eine schwimmende Tauchwand 3 auf,
der - in Strömungsrichtung betrachtet - eine Entla
stungsschwelle 4 folgt. Die Tauchwand 3 weist einen
Schwimmkörper 5 und eine diesen aufschwimmbar hal
tende Lagereinrichtung 6 auf.
Der Fig. 2 ist zu entnehmen, daß die Lagereinrich
tung 6 als Gleitführung 7 für den Schwimmkörper 5
ausgebildet ist. Insbesondere sind die Stirnsei
tenenden 8 des wandförmigen Schwimmkörpers 5 in den
Gleitführungen 7 gelagert. Jede Gleitführung 7 ist
als randoffene Längsausnehmung 9 ausgebildet, die
- gemäß Fig. 2 - bei der Erstellung des Mischkanali
sationsbeckens, insbesondere des Regen- oder Klär
beckens, in dessen Wandbereich 10 durch entspre
chende Formgebung des Betons erstellt wird.
Alternativ ist es gemäß Fig. 3 auch möglich, daß
die Gleitführung 7 von einer Führungsschiene 11 ge
bildet ist. Diese vorzugsweise aus nichtrostendem
Material (Kunststoff, Aluminium, oberflächenbe
schichteter Stahl oder dergleichen) erstellte
Führungsschiene 11 weist - im Querschnitt gesehen -
ein Profil auf, in das das entsprechende Stirn
seitenende 8 des Schwimmkörpers 5 lagernd ein
greift. In der Fig. 3 ist - der Einfachheit halber -
nur der eine Endbereich des Schwimmkörpers 5
dargestellt, wobei jedoch stets beide Endbereiche
des Schwimmkörpers 5 in entsprechenden Gleit
führungen 7 geführt sind. Dies gilt in ent
sprechender Weise auch für die übrigen Figuren die
ser Anmeldung.
Die profilierte Führungsschiene 11 der Fig. 3 ist
π-förmig ausgebildet, das heißt, sie besitzt eine
Basis 12, von der rechtwinklig zwei Schenkel 13 und
14 - beabstandet von den Randkanten 15 der Basis 12 -
ausgehen. Hierdurch werden Befestigungslappen 16
ausgebildet die Durchgangslöcher aufweisen, so daß
die Führungsschiene 11 auf einfache Weise an der
Wandung des Entlastungsbeckens angedübelt werden
kann.
Die Fig. 4 zeigt eine Tauchwand 3, der eine Entla
stungsschwelle 4 nachgeordnet ist. Die Längser
streckung 17 der Gleitführungen 7 für den Schwimm
körper 5 verlaufen vertikal, insbesondere parallel
zu der Höhenerstreckung 18 der Entlastungsschwelle
4. Es ist erkennbar, daß - in Abhängigkeit der Höhe
des Wasserspiegels 19 - eine Parallelverlagerung des
Schwimmkörpers 5 zur Entlastungsschwelle 4 erfolgt.
Die Fig. 5 zeigt - gegenüber dem Ausführungsbei
spiel der Fig. 4 - eine Tauchwand 3, bei der die
Längserstreckung 17 der Gleitführungen 7 schräg zur
Höhenerstreckung 18 der Entlastungsschwelle 4 ver
läuft. Nach oben hin divergieren Längserstreckung
17 und Höhenerstreckung 18, das heißt, bei steigen
dem Wasserspiegel 19 vergrößert sich der waagrechte
Abstand zwischen dem Schwimmkörper 5 und der Entla
stungsschwelle 4.
Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Tauchwand 3 mit
Schwimmkörper 5 und Gleitführung 7, der strömungs
technisch eine Entlastungsschwelle 4 mit schwenkbe
weglicher Stauklappe 20 zugeordnet ist. Die Fig. 6
verdeutlicht die Anordnung ohne Wasser; die Fig. 7
zeigt den Entlastungsvorgang bei einer bestimmten
Winkelstellung der Stauklappe 20.
Gemäß der Fig. 8 und 9 kann der Tauchwand 3 eine
Spülkippe 21 zugeordnet sein. Die Anordnung ist
derart getroffen, daß der Schwimmkörper 5 mit sei
ner Oberkante beim Aufschwimmen gegen die Spülkippe
21 tritt, so daß die Spülkippe 21 einen oberen An
schlag 22 bildet, der die Aufschwimmbewegung be
grenzt. Die Gleitführungen 7 können in ihren unte
ren Bereichen mit unteren Anschlägen 23 versehen
sein, gegen die der Schwimmkörper 5 bei sinkendem
Wasserspiegel tritt, wodurch die Setzbewegung be
grenzt wird.
Die Fig. 10 und 11 zeigen den Schwimmkörper 5
der Tauchwand 3, der an seinen beiden Stirnsei
tenenden 8 Rohrabschnitte 24 und im Bereich seiner
Unterkante 25 ein Rohr 26 aufweist. Das Rohr 26
bildet zusammen mit den Rohrabschnitten 24 ein nach
oben hin offenes U, wobei die Verbindung zwischen
dem Rohr 26 und den Rohrabschnitten 24 durch ver
schweißte Gehrungsschnitte 27 erstellt ist. Gemäß
Fig. 11 ist beidseitig auf die Rohrabschnitte 24
und das Rohr 26 Flachmaterial 28 aufgeschweißt, so
daß sich eine Hohlwand 29 ergibt. Diese ist mit
einem eingeschweißten Deckel 30 verschlossen, der
von einem verschließbaren Befüllstutzen 31 durch
setzt ist. Im unteren Bereich weist der Schwimmkör
per 5 einen verschließbaren Entleerungsstutzen 32
auf. Der Befüllstutzen 31 gestattet eine Teilbefül
lung der Hohlwand 29 mit Frostschutzmittel, so daß
die Aufschwimmhöhe des Schwimmkörpers 5 individuell
eingestellt werden kann. Soll Frostschutzmittel ab
gelassen werden, so wird der Verschluß des Entlee
rungsstutzens 32 entfernt.
Claims (14)
1. Schwimmende Tauchwand, insbesondere für den Ein
satz in der Mischkanalisation, vorzugsweise für ein
Regen- oder Klärbecken mit Entlastungsschwelle, mit
einem Schwimmkörper (5) und einer diesen auf
schwimmbar haltenden Lagereinrichtung (6), dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagereinrichtung (6) als
Gleitführung beziehungsweise Gleitführungen (7) für
den Schwimmkörper (5) ausgebildet ist.
2. Tauchwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Stirnseitenenden (8) des Schwimmkör
pers (5) in den Gleitführungen (7) lagern.
3. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführungen
(7) von randoffenen Längsausnehmungen (9) gebildet
sind.
4. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsausneh
mungen (9) in Wandbereichen (10) des Mischkanalisa
tionsbeckens, insbesondere des Regen- oder Klär
beckens, ausgebildet sind.
5. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführungen
(7) von Führungsschienen (11), insbesondere U-Pro
filschienen oder π-Profilschienen, gebildet sind.
6. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Längser
streckung (17) der Gleitführungen (7) senkrecht, insbe
sondere parallel zu der Höhenerstreckung (18) der
Entlastungsschwelle (4), verläuft.
7. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Längser
streckung (17) der Gleitführungen (7) schräg, insbeson
dere nach oben hin divergierend zur Höhener
streckung (18) der Entlastungsschwelle (4), verläuft.
8. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen unteren
und/oder einen oberen Anschlag (22, 23) für den
Schwimmkörper (5) aufweist.
9. Tauchwand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der untere und/oder obere Anschlag
(22, 23) an den Gleitführungen (7) angeord
net/ausgebildet ist/sind.
10. Tauchwand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der obere Anschlag (22) von einer Spül
kippe (21) gebildet ist.
11. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper
(5) an seinen beiden Stirnseitenenden (8) Rohrab
schnitte (24), insbesondere mit kreisförmigem Quer
schnitt, aufweist.
12. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante
(25) des Schwimmkörpers (5) von einem Rohr (26),
insbesondere mit kreisförmigem Querschnitt, gebil
det ist.
13. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Rohrab
schnitte (24) und das Rohr (26) beidseitig Flachma
terial (28) zur Bildung des Schwimmkörpers (5) auf
geschweißt ist.
14. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper
(5) eine den Aufschwimmzustand beeinflussende
Frostschutzmittelfüllung aufweist.
Priority Applications (3)
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