DE19546193A1 - Gleitschleifvorrichtung für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen Materialien - Google Patents
Gleitschleifvorrichtung für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen MaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gleitschleifvorrichtung für
die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen
Materialien, mit einer drehbar angetriebenen, horizontal
ausgerichteten und verschließbaren Außentrommel, die mit
einem Gleitschleiffluid befüllbar ist.
Unter einem Gleitschleifen wird ein Verfahren zur Ober
flächenbearbeitung von Werkstücken verstanden, bei dem
durch Gleitreibung zwischen den Werkstücken selbst und
einem Wirkmedium, üblicherweise einem Gleitschleiffluid,
die Oberfläche entfettet, entzundert, entrostet, entgra
tet und geschliffen wird. Dabei ist das "Gleitschleif
fluid" eine komplex zusammengesetzte Flüssigkeit oder
rieselfähige Trockensubstanz, die nach den Anforderungen
zusammengestellt wird. Derartige Reinigungsflüssigkeiten
sind an sich bekannt. Sie bestehen beispielsweise aus
einer Grundsubstanz, nämlich einem relativ dünnflüssigen
mineralischen Öl, in das Schleifkörper, Schleifmehle und
inhibierende Substanzen zugemischt sind. Es gibt jedoch
auch Gleitschleiffluide auf wäßriger Grundlage oder auch
solche, die nur aus einem Gemisch von Trockensubstanzen
bestehen, das bei entsprechender Rieselfähigkeit wie
eine Flüssigkeit wirkt.
Bekannt ist, daß die Werkstücke in einem Arbeitsbe
hälter, üblicherweise einer Trommel, in relative Bewe
gung zueinander gebracht werden, wobei der Bearbeitungs
prozeß entsprechend der Bewegungsintensität und der Zeit
dauer sich an der Außenseite der Werkstücke vollzieht.
Es stellt sich die Aufgabe, eine Gleitschleifvorrichtung
anzugeben, bei der ein Gleitschleiffluid in besonders in
tensiver und trotzdem schonender Weise an die Werkstücke
herangebracht werden kann, wobei die aufgenommenen abge
riebenen Werkstoffe vom Gleitschleiffluid aufgenommen
und abgeführt werden.
Diese Aufgabe wird gelöst bei einer Gleitschleifvorrich
tung der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeich
net ist, daß in die Außentrommel eine verschließbare,
zur Aufnahme der zu bearbeitenden Werkstücke dienende
Innentrommel in gleicher Achsenausrichtung entnehmbar
eingelegt ist, die bei Drehung der Außentrommel mitgenom
men wird und ebenfalls rotiert und dadurch, daß die
Innentrommel mit einem perforierten, für das
Gleitschleiffluid durchlässigen Mantel versehen ist.
Bei der hier genannten Vorrichtung hat man demnach eine
Innentrommel, die "lose" in der Außentrommel rotiert,
und zwar unter Antrieb durch das Gleitschleiffluid und
die Reibung zwischen Innentrommel und Außentrommel. Die
Innentrommel nimmt bei ihren Umdrehungen das
Gleitschleiffluid auf.
Dabei ist vorteilhaft, wenn das Verhältnis der Durchmes
ser von Innentrommel zur Außentrommel zwischen 1 : 1,1
bis 1 : 3 liegt.
Die Perforationen des Innenmantels sollten einen mittle
ren Durchmesser von 10 bis 50 mm, vorzugsweise von 20
bis 40 mm haben. Vorzugsweise kann die Innentrommel mit
einer abrasiven und/oder elastomeren Innenbeschichtung
versehen sein, um auch den Kontakt der Werkstücke mit
dem Innenmantel noch zu dem Gleitschleifprozeß
auszunutzen.
Als besonders vorteilhaft wird angesehen, daß die
Gleitschleiffluidmenge nach Bedarf ergänzt oder
teilweise zur Reinigung abgeführt werden kann. Hierzu
wird vorgeschlagen, daß die Außentrommel ebenfalls einen
mit einer Perforation versehenen Mantel aufweist, durch
den das Gleitschleiffluid heraus- und hineinfließen
kann. Dabei wird die Außentrommel vorzugsweise mit einer
Wanne unterlegt, die die Peripherie der Außentrommel
wenigstens teilweise umgibt.
Schließlich ist noch möglich, daß im Bereich der
Außentrommel, vorzugsweise in einem gemeinsamen Gehäuse,
eine Spülkammer für das Spülen der bearbeiteten oder
unbearbeiteten Werkstücke angeordnet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der
Zeichnung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung von Außen- und
Innentrommel in der Phase kurz nach Beginn der
Bearbeitung;
Fig. 2 schematisiert die Außentrommel mit der sich in
Spülposition befindlichen Innentrommel in einem
gemeinsamen Gehäuse;
Fig. 3 die Gleitschleifvorrichtung gemäß Fig. 2 in
Draufsicht;
Fig. 4 einen Schnitt A-B gemäß Fig. 3.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Gleitschleifvor
richtung 100 besitzt eine rechte Spülkammer 9 und eine
linke Arbeitskammer 9′. Beide Kammern sind so groß
dimensioniert, daß sich die nachfolgend beschriebenen
Trommeln entsprechend ihren Zweckbestimmungen darin
rotierend bewegen können. Die Rotation wird angetrieben
durch einen Elektromotor 5, der sich zwischen den beiden
Kammern 9, 9′ im oberen Teil des Gehäuses befindet. Die
beiden Kammern sind durch eine Zwischenwand 19 getrennt.
In der linken Arbeitskammer 9′ befindet sich eine Außen
trommel 2, die beispielsweise aus korrosionsfestem Stahl
besteht und einen Durchmesser hat von etwa 800 mm. Die
Außentrommel 2 ist horizontal ausgerichtet, wobei dies
bedeutet, daß die Trommel auch um einen gewissen Winkel
gegenüber der Horizontalen geneigt sein kann, solange
dies die nachfolgend beschriebene Wirkungsweise nicht
beeinträchtigt.
Die drehbare Außentrommel ist, ähnlich wie dies bei
Waschmaschinen-Trommeln bekannt ist, mit einem
gekrümmten, der zylindrischen Kontur angepaßten Deckel
17 versehen, der mithilfe von Verschraubungen 17′ sicher
verschlossen werden kann. Die Sehnen-Abmessung des
Deckels 17 ist so bemessen, daß in die bei aufgeklapptem
Deckel entstandene Öffnung eine Innentrommel 1 einge
setzt werden kann. Diese Innentrommel 1 dient zur
Aufnahme der zu bearbeitenden Werkstücke und ist in
gleicher Achsenausrichtung wie die Außentrommel in diese
entnehmbar eingelegt. Bei der durch einen Treibriemen
über eine Antriebsscheibe bewirkten Rotationsbewegung
der Außentrommel wird demnach die Innentrommel
mitgenommen, so daß sie ebenfalls rotiert.
Die Innentrommel hat einen Durchmesser, der etwa um 12%
geringer ist als der der Außentrommel. Sie besteht eben
falls in ihrem Mantel aus korrosionsfestem Stahl und ist
an ihrer Innenseite mit einem Elastomer belegt, in das
abrasives Pulver eingearbeitet ist.
Die stückigen Werkstücke 25, beispielsweise
Zylinderköpfe, Schleifringe, Kolben und dergleichen
stückiges Gut, werden lose geschichtet in die
Innentrommel eingelegt. Der Mantel der Innentrommel ist
perforiert.
In einer ersten Ausführungsform ist die Außentrommel ge
schlossen, d. h., ihr Mantel nicht perforiert. Ein Gleit
schleiffluid 3 wird in das unteren Drittel der Außentrom
mel in den Zwischenraum zwischen den Mänteln von Innen- und
Außentrommel eingefüllt. Das Gleitschleiffluid
besteht aus einer inerten Flüssigkeit, beispielsweise
Mineralöl, in das Schleifkörper und Schleifmehle in an
sich bekannter Art zugemischt und suspendiert werden. Es
handelt sich bei diesen Gleitschleiffluiden um aus der
Praxis entwickelte Flüssig- und Pulvercompounds, die
noch mit zusätzlichen Chemikalien gemischt werden
können, die das Gleitschleifen chemisch beschleunigen
und die Oberflächen gegen erneute Korrosion schützen.
Die Außentrommel rotiert mit einer Umdrehungsgeschwindig
keit von etwa 45 bis 50 Umdrehungen pro Minute, so daß
die Werkstücke lose in der Innentrommel taumeln. Durch
die Perforationen 13, die für das Gleitschleiffluid
durchlässig sind, gelangt das Gleitschleiffluid an jede
Stelle der Werkstücke. Es wird eine gleichmäßige und
qualitativ optimale Bearbeitung der Werkstückoberflächen
gewährleistet. Die Bearbeitungsdauer beträgt je nach
Verschmutzungs- und Korrosionsgrad der Werkstücke
zwischen 40 und 100 Minuten.
Eine Weiterentwicklung dieser Gleitschleiftechnik ist
darin zu sehen, daß die Außentrommel mit einer weiteren
Wanne 6 unterlegt wird, die die Peripherie der Außentrom
mel wenigstens im unteren Bereich umgibt. In die Wanne 6
kann das Gleitschleiffluid 3 zurückströmen, wenn die
Außentrommel bei ihrer Umdrehung in den Bereich der
Wanne gelangt und mit entsprechenden Perforationen 20
versehen ist. Damit ergibt sich die Möglichkeit, daß das
sich verschmutzende Gleitschleiffluid 3 immer wieder
ergänzt wird und eintretendes, sauberes Fluid von den
Werkstücken abgespült wird und in die Wanne 6 zurückbe
fördert wird. Zusätzlich kann die Wanne daher auch an
eine Gleitschleiffluid-Regenerationsvorrichtung mit
einer entsprechenden Zuführungsleitung angeschlossen
sein (nicht dargestellt).
Nach Beendigung des Gleitschleifens wird die Innentrom
mel 1 aus der zu öffnenden Außentrommel 2 herausgehoben
und nochmals 4 bis 6 Umdrehungen manuell gedreht. Hier
durch werden Reste des Gleitschleiffluids in die Außen
trommel 2 zurückgeführt. Danach wird die noch gefüllte
Innentrommel 1 zum Abspülen der Werkstücke in die Spül
kammer 9 überführt. Die Spülkammer ist über den Scheitel
der gefüllten Innentrommel mit einer Reinigungsflüssig
keit gefüllt. Bei langsamem Rotieren der Innentrommel
gelangt die Spülflüssigkeit an alle Werkzeugteile und
nimmt Reste des Gleitschleiffluids mit.
Die Zusammensetzung des Gleitschleiffluids 3 wird ent
sprechend Werkstückform und -material festgelegt und
definiert. Damit können folgende Arbeiten gleichzeitig
in einem Arbeitsgang durchgeführt werden:
Entfetten, Entgraten, Entrosten, Entzundern, Entoxydieren, Entlacken, Polieren, Schleifen und oberflächiges Verdichten.
Entfetten, Entgraten, Entrosten, Entzundern, Entoxydieren, Entlacken, Polieren, Schleifen und oberflächiges Verdichten.
Letzteres wird dann erreicht, wenn entsprechend gehär
tete und schwere Schleifkörper 3′ auf die Werkstücke in
Verbindung mit einer Trägerflüssigkeit auftreffen. Hier
durch wird die Werkstoffoberfläche verdichtet.
Claims (7)
1. Gleitschleifvorrichtung (100) für die Ober
flächenbearbeitung von Werkstücken (25) aus festen
Materialien, mit einer drehbar angetriebenen, horizontal
ausgerichteten und verschließbaren Außentrommel (2), die
mit einem Gleitschleiffluid befüllbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
in die Außentrommel (2) eine verschließbare, zur Aufnahme der zu bearbeitenden Werkstücke dienende Innentrommel (1) in gleicher Achsenausrichtung entnehmbar eingelegt ist, die bei Drehung der Außentrommel mitgenommen wird und ebenfalls rotiert, und
daß die Innentrommel mit einem perforierten, für das Gleitschleiffluid durchlässigen Mantel (11) versehen ist.
in die Außentrommel (2) eine verschließbare, zur Aufnahme der zu bearbeitenden Werkstücke dienende Innentrommel (1) in gleicher Achsenausrichtung entnehmbar eingelegt ist, die bei Drehung der Außentrommel mitgenommen wird und ebenfalls rotiert, und
daß die Innentrommel mit einem perforierten, für das Gleitschleiffluid durchlässigen Mantel (11) versehen ist.
2. Gleitschleifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Durch
messer von Innentrommel zu Außentrommel zwischen
1 : 1,1 bis 1 : 3
liegt.
3. Gleitschleifvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationen (13) des
Innenmantels einen mittleren Durchmesser von 10 bis 50
mm, vorzugsweise von 20 bis 40 mm haben.
4. Gleitschleifvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innentrommel (1) mit einer abrasiven und/oder
elastomeren Innenbeschichtung (21) versehen ist.
5. Gleitschleifvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Außentrommel (1) einen mit Perforationen versehenen
Mantel (11) aufweist.
6. Gleitschleifvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außentrommel mit einer Wanne (6)
unterlegt ist, die die Peripherie der Außentrommel
wenigstens teilweise umgibt.
7. Gleitschleifvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Außentrommel, vorzugsweise in einem
gemeinsamen Gehäuse, eine Spülkammer (9) für das Spülen
der bearbeiteten oder unbearbeiteten Werkstücke
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995146193 DE19546193C2 (de) | 1995-12-11 | 1995-12-11 | Gleitschleifmaschine für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen Materialien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995146193 DE19546193C2 (de) | 1995-12-11 | 1995-12-11 | Gleitschleifmaschine für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen Materialien |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19546193A1 true DE19546193A1 (de) | 1997-06-12 |
DE19546193C2 DE19546193C2 (de) | 1998-01-15 |
Family
ID=7779798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995146193 Expired - Fee Related DE19546193C2 (de) | 1995-12-11 | 1995-12-11 | Gleitschleifmaschine für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen Materialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19546193C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110202470A (zh) * | 2019-06-21 | 2019-09-06 | 无锡安士达五金有限公司 | 一种全自动铆钉清洗抛光烘干一体设备 |
CN115091350A (zh) * | 2022-05-06 | 2022-09-23 | 万安县泰鑫电子有限责任公司 | 一种石英晶片倒边装置 |
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DE102009021582A1 (de) * | 2009-05-15 | 2010-12-02 | Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co Kg | Verfahren zur Oberflächenverfestigung und -glättung von metallischen Bauteilen |
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DE3545450A1 (de) * | 1983-06-09 | 1987-06-25 | Howard M Arneson | Poliervorrichtung und polierverfahren |
-
1995
- 1995-12-11 DE DE1995146193 patent/DE19546193C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (1)
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Patent Abstracts of Japan. M-1526, 1993, Vol. 17, Nr. 675, JP 5-2 28 826 A * |
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DE19546193C2 (de) | 1998-01-15 |
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