DE19546193C2 - Gleitschleifmaschine für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen Materialien - Google Patents
Gleitschleifmaschine für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen MaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gleitschleifmaschine für die
Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen
Materialien, mit einer drehbar angetriebenen, horizontal
ausgerichteten und verschließbaren Außentrommel, die mit
einem Gleitschleiffluid befüllbar ist und in der eine
verschließbare, zur Aufnahme der zu bearbeitenden Werk
stücke dienende Innentrommel, deren Mantel perforiert
ist, im wesentlichen achsparallel eingelegt ist.
Unter Gleitschleifen wird ein Verfahren zur Ober
flächenbearbeitung von Werkstücken verstanden, bei dem
durch Gleitreibung zwischen den Werkstücken selbst und
einem Wirkmedium, üblicherweise einem Gleitschleiffluid,
die Oberfläche entfettet, entzundert, entrostet, entgra
tet und geschliffen wird. Dabei ist das "Gleitschleif
fluid" eine komplex zusammengesetzte Flüssigkeit oder rie
selfähige Trockensubstanz, die nach den Anforderungen zu
sammengestellt wird. Derartige Flüssigkeiten
sind an sich bekannt. Sie bestehen beispielsweise aus
einer Grundsubstanz, nämlich einem relativ dünnflüssigen
mineralischen Öl, in das Schleifkörper, Schleifmehle und
inhibierende Substanzen zugemischt sind. Es gibt jedoch
auch Gleitschleiffluide auf wäßriger Grundlage oder auch
solche, die nur aus einem Gemisch von Trockensubstanzen
bestehen, das bei entsprechender Rieselfähigkeit wie
eine Flüssigkeit wirkt.
Aus der US-PS 16 02 660 ist eine Gleitschleifmaschine
für die Flächenbearbeitung von Werkstücken bekannt, die
eine perforierte Innentrommel und eine sie umfassende,
nicht perforierte Außentrommel aufweist. Die beiden Trom
meln sind miteinander koaxial verbunden und gegenläufig
angetrieben.
Eine der in US-PS 16 02 660 gezeigten Konfigura
tion ähnliche Konstruktion ist dem Abstrakt der JP 5-228826 A zu entnehmen, wobei in
der dichten Außentrommel auch mehrere, planetenartig lau
fende Innentrommeln untergebracht werden können. Nachtei
lig ist, daß das Entfernen des bereits verschmutzten Rei
nigungsmittels aus der Außentrommel sehr umständlich
ist, insbesondere dann, wenn das Reinigungsmittel eine
trockene oder viskose Substanz ist.
Ferner ist in DE 35 45 450 A1 eine Vorrichtung zum Polie
ren von Gegenständen, beispielsweise Schuhen, darge
stellt, bei der die zu behandelnden Gegenstände in ein
Behältnis eingebracht werden, das in eine leere Drehtrom
mel einzulegen ist. Das Behältnis übt in der Drehtrommel
Trudelbewegungen aus, die für den Erfindungszweck beson
ders günstig sind. Allerdings eignet sich das Prinzip
nicht für das Gleitschleifen von schwereren festen, ins
besondere metallenen Werkstücken.
Es stellt sich die Aufgabe, eine Gleitschleifmaschine an
zugeben, bei der ein Gleitschleiffluid in besonders in
tensiver und trotzdem schonender Weise an die Werkstücke
herangebracht und nach dem Bearbeitungsprozeß problemlos
abgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst bei einer Gleitschleifmaschine
der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Außentrommel einen mit Perforationen verse
henen Mantel aufweist und mit einer Wanne unterlegt ist,
die die Außentrommel wenigstens teilweise umgibt, und
daß der Durchmesser der Innentrommel mindestens etwa 10%
kleiner ist als der Durchmesser der Außentrommel.
Bei der hier genannten Gleitschleifmaschine hat man dem
nach eine Innentrommel, die "lose" in der Außentrommel
rotiert, und zwar unter Antrieb durch das Gleitschleif
fluid und die Reibung zwischen Innentrommel und Außentrom
mel. Die Innentrommel nimmt bei ihren Umdrehungen das
Gleitschleiffluid auf.
Dabei ist vorteilhaft, wenn das Verhältnis der Durchmes
ser von Innentrommel zur Außentrommel zwischen
1 : 1,1 bis 1 : 3 liegt.
Die Perforationen des Innenmantels sollten einen mittle
ren Durchmesser von 10 bis 50 mm, vorzugsweise von 20
bis 40 mm haben. Vorzugsweise kann die Innentrommel mit
einer abrasiven und/oder elastomeren Innenbeschichtung
versehen sein, um auch den Kontakt der Werkstücke mit
dem Innenmantel noch zu dem Gleitschleifprozeß auszunut
zen.
Als besonders vorteilhaft wird angesehen, daß die
Gleitschleiffluidmenge in der Gleitschleifmaschine nach Bedarf ergänzt oder teilwei
se zur Reinigung abgeführt werden kann.
Schließlich ist noch vorgesehen, daß die Außentrommel
und die Wanne in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht
sind, das eine Spülkammer für das Spülen der bearbeite
ten oder unbearbeiteten Werkstücke umfaßt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeich
nung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung von Außen- und In
nentrommel in der Phase kurz nach Beginn der
Bearbeitung;
Fig. 2 schematisiert die Außentrommel mit der sich in
Spülposition befindlichen Innentrommel in einem
gemeinsamen Gehäuse;
Fig. 3 die Gleitschleifmaschine gemäß Fig. 2 in Drauf
sicht;
Fig. 4 den Schnitt A-B gemäß Fig. 3.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Gleitschleifma
schine 100 besitzt eine rechte Spülkammer 9 und eine
linke Arbeitskammer 9′. Beide Kammern 9 und 9′ sind so groß dimen
sioniert, daß sich die nachfolgend beschriebenen Trom
meln entsprechend ihren Zweckbestimmungen darin rotie
rend bewegen können. Die Rotation wird angetrieben durch
einen Elektromotor 5, der sich zwischen den beiden Kam
mern 9 und 9′ im oberen Teil des Gehäuses 9, 9′ befindet. Die bei
den Kammern 9 und 9′ sind durch eine Zwischenwand 19 getrennt.
In der linken Arbeitskammer 9′ befindet sich eine Außen
trommel 2, die beispielsweise aus korrosionsfestem Stahl
besteht und einen Durchmesser hat von etwa 800 mm. Die
Außentrommel 2 ist horizontal ausgerichtet, wobei dies
bedeutet, daß die Trommel 2 auch um einen gewissen Winkel
gegenüber der Horizontalen geneigt sein kann, solange
dies die nachfolgend beschriebene Wirkungsweise nicht
beeinträchtigt.
Die drehbare Außentrommel 2 ist, ähnlich wie dies bei
Waschmaschinen-Trommeln bekannt ist, mit einem gekrümm
ten, der zylindrischen Kontur angepaßten Deckel 17 verse
hen, der mithilfe von Verschraubungen 17′ sicher ver
schlossen werden kann. Die Sehnen-Abmessung des Deckels
17 ist so bemessen, daß in die bei aufgeklapptem Deckel 17
entstandene Öffnung eine Innentrommel 1 eingesetzt wer
den kann. Diese Innentrommel 1 dient zur Aufnahme der zu
bearbeitenden Werkstücke 25 und ist in gleicher Achsenaus
richtung wie die Außentrommel 2 in diese entnehmbar einge
legt. Bei der durch einen Treibriemen über eine Antriebs
scheibe bewirkten Rotationsbewegung der Außentrommel 2
wird demnach die Innentrommel 1 mitgenommen, so daß sie
ebenfalls rotiert.
Die Außentrommel 2 ist mit einer Wanne 6 unterlegt, die
die Peripherie der Außentrommel 2 wenigstens im unteren
Bereich umgibt. In die Wanne 6 kann das Gleitschleif
fluid 3 zurückströmen, wenn die Außentrommel 2 bei ihrer Um
drehung in den Bereich der Wanne 6 gelangt und wenn ihr
Mantel 22 mit zahlreichen Perforationen 20 versehen ist.
Damit ergibt sich die Möglichkeit, daß das sich ver
schmutzende Gleitschleiffluid 3 immer wieder ergänzt
wird und eintretendes, sauberes Fluid von den Werkstücken
abgespült wird und in die Wanne 6 zurückbefördert
wird. Zusätzlich kann die Wanne 6 daher auch an eine
Gleitschleiffluid-Regenerationsvorrichtung mit einer ent
sprechenden Zuführungsleitung angeschlossen sein (nicht
dargestellt).
Die Innentrommel 1 hat einen Durchmesser, der etwa um 12%
geringer ist als der der Außentrommel 2. Sie besteht
ebenfalls in ihrem Mantel 11 aus korrosionsfestem Stahl
und ist an ihrer Innenseite mit einer Innenbeschichtung
21 versehen, beispielsweise mit Elastomer, in den abrasi
ves Pulver eingearbeitet ist.
Die stückigen Werkstücke 25, beispielsweise Zylinderköp
fe, Schleifringe, Kolben und dergleichen stückiges Gut,
werden lose geschichtet in die Innentrommel 1 eingelegt.
Der Mantel 11 der Innentrommel 1 weist ebenso zahlreiche
Perforationen 13 auf.
Ein Gleitschleiffluid 3 wird in das unteren Drittel der
Außentrommel 2 in den Zwischenraum zwischen den Mänteln
11; 22 von Innen- und Außentrommel 1 bzw. 2 eingefüllt. Das
Gleitschleiffluid 3 besteht aus einer inerten Flüssigkeit,
beispielsweise Mineralöl, in das Schleifkörper und
Schleifmehle in an sich bekannter Art zugemischt und sus
pendiert werden. Es handelt sich bei diesen Gleitschleif
fluiden um aus der Praxis entwickelte Flüssig- und
Pulvercompounds, die noch mit zusätzlichen Chemikalien
gemischt werden können, die das Gleitschleifen chemisch
beschleunigen und die Oberflächen gegen erneute Korro
sion schützen.
Die Außentrommel 2 rotiert mit einer
Umdrehungsgeschwindigkeit von etwa 45 bis 50 Umdrehungen
pro Minute, so daß die Werkstücke 25 lose in der Innen
trommel 1 taumeln. Durch die Perforationen 13 im Mantel 11 der Innentrommel 1, die für
das Gleitschleiffluid 3 durchlässig sind, gelangt das
Gleitschleiffluid 3 an jede Stelle der Werkstücke 25. Es wird
eine gleichmäßige und qualitativ optimale Bearbeitung
der Werkstückoberflächen gewährleistet. Die Bearbeitungs
dauer beträgt je nach Verschmutzungs- und Korrosionsgrad
der Werkstücke 25 zwischen 40 und 100 Minuten.
Nach Beendigung des Gleitschleifens wird die Innentrom
mel 1 aus der zu öffnenden Außentrommel 2 herausgehoben
und nochmals 4 bis 6 Umdrehungen manuell gedreht. Hier
durch werden Reste des Gleitschleiffluids 3 in die Außen
trommel 2 zurückgeführt. Danach wird die noch gefüllte
Innentrommel 1 zum Abspülen der Werkstücke 25 in die Spül
kammer 9 überführt. Die Spülkammer 9 ist über den Schei
tel der gefüllten Innentrommel 1 mit einer
Reinigungsflüssigkeit gefüllt. Bei langsamem Rotieren
der Innentrommel 1 gelangt die Spülflüssigkeit an alle
Werkstückteile und nimmt Reste des Gleitschleiffluids
mit.
Die Zusammensetzung des Gleitschleiffluids 3 wird ent
sprechend Werkstückform und -material festgelegt und de
finiert. Damit können folgende Arbeiten gleichzeitig in
einem Arbeitsgang durchgeführt werden:
Entfetten, Entgraten, Entrosten, Entzundern, Ent oxydieren, Entlacken, Polieren, Schleifen und oberflächiges Verdichten.
Entfetten, Entgraten, Entrosten, Entzundern, Ent oxydieren, Entlacken, Polieren, Schleifen und oberflächiges Verdichten.
Letzteres wird dann erreicht, wenn entsprechend gehärte
te und schwere Schleifkörper 3′ auf die Werkstücke in
Verbindung mit einer Trägerflüssigkeit auftreffen. Hier
durch wird die Werkstoffoberfläche verdichtet.
Claims (5)
1. Gleitschleifmaschine (100) für die Oberflä
chenbearbeitung von Werkstücken (25) aus festen Materia
lien, mit einer drehbar angetriebenen, horizontal ausge
richteten und verschließbaren Außentrommel (2), die mit
einem Gleitschleiffluid (3) befüllbar ist und in der eine
verschließbare, zur Aufnahme der zu bearbeitenden Werk
stücke dienende Innentrommel (1), deren Mantel (11) per
foriert ist, im wesentlichen achsparallel eingelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außentrommel (2) einen
mit Perforationen (20) versehenen Mantel (22) aufweist
und mit einer Wanne (6) unterlegt ist, die die Außen
trommel (2) wenigstens teilweise umgibt, und daß der
Durchmesser der Innentrommel (1) mindestens etwa 10%
kleiner ist als der Durchmesser der Außentrommel (2).
2. Gleitschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Außentrommel (2) und die Wanne (6)
in einem Gehäuse (9, 9′) angeordnet sind, welches eine
Spülkammer (9) für das Spülen der bearbeiteten oder unbe
arbeiteten Werkstücke (25) umfaßt.
3. Gleitschleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Durchmesser
von Innentrommel (1) zu Außentrommel (2) zwischen
1 : 1,1 bis 1 : 3
liegt.
4. Gleitschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnete daß die Perforationen (13)
des Mantels (11) der Innentrommel (1) einen mittle
ren Durchmesser von 10 bis 50 mm, vorzugsweise von 20
bis 40 mm haben.
5. Gleitschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Innentrommel (1)
mit einer abrasiven und/oder elastomeren In
nenbeschichtung (21) versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995146193 DE19546193C2 (de) | 1995-12-11 | 1995-12-11 | Gleitschleifmaschine für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen Materialien |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995146193 DE19546193C2 (de) | 1995-12-11 | 1995-12-11 | Gleitschleifmaschine für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen Materialien |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19546193A1 DE19546193A1 (de) | 1997-06-12 |
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Family
ID=7779798
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---|---|---|---|
DE1995146193 Expired - Fee Related DE19546193C2 (de) | 1995-12-11 | 1995-12-11 | Gleitschleifmaschine für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken aus festen Materialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19546193C2 (de) |
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DE3545450A1 (de) * | 1983-06-09 | 1987-06-25 | Howard M Arneson | Poliervorrichtung und polierverfahren |
-
1995
- 1995-12-11 DE DE1995146193 patent/DE19546193C2/de not_active Expired - Fee Related
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Patent Abstracts of Japan. M-1526, 1993, Vol. 17, Nr. 675, JP 5-2 28 826 A * |
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