DE19545458A1 - Schiff mit mehreren Antriebsschrauben und auftriebserzeugenden Flügeln - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Schiff gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Bei aus der DE-OS 25 00 008 bekannten Tragflügel­ booten dieses Aufbaus befinden sich zwecks Erhöhung der Geschwin­ digkeit und Verbesserung der Steuerbarkeit unter dem Rumpfboden Antriebsschrauben in einer vorderen und einer hinteren Gruppe, die um senkrechte Achsen gegensinnig schwenkbar sind. Vor den vorderen und hinter den hinteren Antriebsschrauben sind mit Sei­ tenversatz und getrennt von diesen am Rumpf die Tragflügel zwecks Verhinderung des Kenterns ebenfalls schwenkbar gehalten. Diese bekannte Konstruktion erfordert in nachteiliger Weise eine Vielzahl individueller Montagestellen und -vorgänge am Rumpf sowie dichter Durchführungen für individuelle Antriebs- und Schwenkwellen von Antriebsschrauben bzw. Tragflügeln. Der damit verbundene Platzbedarf kann den Einsatz bei kleinen Booten in Frage stellen. Da ferner die Flügel tiefer als die Antriebs­ schrauben liegen, können diese bei hohen Geschwindigkeiten zu­ mindest teilweise austauchen, was zu unerwünschter Schaumbil­ dung führt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Schiff zu schaffen, bei dem Montage- und Platzbedarf erheblich verringert sind.

Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht in den kenn­ zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbil­ dungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Insbesondere bei der Ausbildung gemäß Anspruch 3 vermeidet die Erfindung in vorteilhafter Weise eine unerwünschte Schaumbildung an den Antriebsschrauben, da diese stets unterhalb des Wasser­ spiegels arbeiten. Durch Doppelausnutzung der Halterungen für Antriebsschrauben und Flügel wird der Aufwand minimiert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 in Seitenansicht und deren Fig. 2 in der in Fig. 1 bei II-II definierten Schnittansicht ein erfindungsgemäß gestaltetes Rennboot unter Beschränkung auf die hier interessierenden Einzelheiten zeigt.

Unterhalb des ebenen Bodens 1 des allgemein mit 2 bezeichneten Schiffsrumpfes befinden sich in diesem Ausführungsbeispiel zwei vordere Antriebsschrauben, von denen nur die mit 3 bezeichnete sichtbar ist, und eine quermittig angeordnete hintere Antriebs­ schraube 4; alle sind mittels individueller Halterungen 5, 6 und 7 am Rumpfboden 1 befestigt. Die Halterungen nehmen gehäuseartig Antriebswellen 8, 9 und 10 für die Antriebsschrauben auf und be­ sitzen - s. Fig. 2 - zwecks Verringerung des Strömungswiderstands etwa tropfenförmige Querschnitte.

In diesem Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die Halterun­ gen mit den Antriebsschrauben zu Steuerzwecken gewollt, d. h. durch von einem Steuermann gegebene Befehle, um zum Rumpfboden 1 senkrechte Achsen, von denen nur die mit 11 und 12 bezeichne­ ten hervorgehoben sind, im Sinne der Doppelpfeile 13, 14 und 15 einzeln oder gekoppelt schwenkbar sind. Dies erfordert wasser­ dichte Schwenkdurchführungen 16, 17 und 18 am Rumpfboden 1.

Die Halterungen 5, 6 und 7 sind höhenmäßig zwischen dem Rumpfbo­ den 1 und der jeweiligen Antriebsschraube mit auftriebserhöhen­ den Flügeln 19, 20 und 21 bestückt, die etwa skiförmig mit hoch­ gebogenen, etwas angespitzten Vorderenden 22, 23 und 24 ausge­ bildet sind. Ihre hinteren Endbereiche 25, 26 und 27 verlaufen als Kavitationsplatten oberhalb der jeweiligen Antriebsschraube 3, 4. Im übrigen definieren die Flügel 19, 20 und 21 eine ge­ meinsame Ebene, die höher als diejenige der Antriebsschrauben verläuft, so daß diese stets unterhalb der Wasseroberfläche arbeiten.

Die Halterungen 5, 6 und 7, deren Anzahl und räumliche Anord­ nung von Art und Größe des Schiffes abhängen, müssen zur Abstüt­ zung desselben bei Höchstgeschwindigkeit ausgelegt sein.

Wie auch das Ausführungsbeispiel deutlich erkennen läßt, ist in­ folge der Doppelausnutzung der Halterungen sowohl für die An­ triebsschrauben als auch für die Flügel der Aufwand für die Montagearbeiten und die - wasserdicht auszuführenden - Montage­ stellen am Schiffsrumpf auf ein Minimum reduziert.

Der hier verwendete Begriff "Antriebsschraube" ist umfassend zu verstehen, so daß er auch Strahlantriebe mit umfaßt.

Claims (5)

1. Schiff mit zumindest einem Rumpf, mehreren, unterhalb des Rumpfbodens und in Abstand von ihm mittels Halterungen gehalte­ nen Antriebsschrauben sowie mehreren, ebenfalls tiefer als der Rumpfboden verlaufenden Flügeln zur Erzeugung eines dynamischen Auftriebs, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (19, 20, 21) individuell an den Halterungen (5, 6, 7) höhenmäßig zwischen Rumpfboden (1) und jeweiliger Antriebsschraube (3, 4) verlau­ fend befestigt sowie als zum Rumpfboden (1) im wesentlichen parallele Platten mit hochgebogenen Vorderkanten (22, 23, 24) ausgebildet sind.

2. Schiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (19, 20, 21) skiähnlich geformt sind.

3. Schiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (19, 20, 21) sich als Kavitationsplatten (25, 26, 27) bis oberhalb der jeweiligen Antriebsplatte (3, 4) erstrecken.

4. Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Flügel (19, 20, 21) starr an den Halterungen (5, 6, 7) befestigt und diese um zum Rumpfboden (1) im wesentlichen senkrechte Achsen (11, 12) gewollt schwenkbar sind.

5. Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Halterungen (5, 6, 7) in Horizontalschnitten trop­ fenähnlich geformt sind.